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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1024 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


sehr gut

Im fünfzehnten Jahrhundert ist das Frauenbild sehr beschränkt. Bildung gehört eindeutig nicht dazu, war eine Frau auffällig intelligent kam sie ins Kloster dort war sie aufgrund ihrer Fähigkeiten für die Bibliothek zuständig. Denn diese war eine Geldquelle, die vorhandenen Bücher wurden handschriftlich kopiert und dann an Reiche verkauft.
Beatrice ist eine solche Frau, sie stammt aus einer vermögenden Familie und verwaltet die Bibliothek des Klosters, sie ist menschenscheu und extrem wissbegierig, dadurch ist sie nicht sehr beliebt und hat Neiderinnen. Das Leben außerhalb des Klosters ist besonders für Frauen gefährlich. Eines Nachts bitten zwei schwer verletzte Frauen um Asyl, kurz vor ihrem Tod übergibt eine von ihnen Beatrice ein seltsames Buch. Hinter dem sind auch Inquisitoren her. Sie verfolgen das Buch bis ins Kloster und Beatrice verteidigt es mit ihrem Leben. Denn das Wissen darin kann für Frauen über lebenswichtig sein.
Der Einstieg in das Buch war nicht ganz einfach. Die Beschreibung und die Einstellung der Hauptfigur waren für mich nicht so leicht nach zu vollziehen. Erst im Laufe des Buchs und nochmaligen Kramen in meinen Geschichtskenntnissen der Zeit wurde die Geschichte spannend. Die Aussagen Gottvater will keine Veränderungen und Frauen plappern nur Lügen, prägen das Bild von allen Frauen. Auch die Nonnen sind davon nicht verschont. Ein charismatischer, manipulativer Gegenspieler hat die Fäden in der Hand.
Das fiktive Buch Eva hat magische Kräfte und setzt Fähigkeiten wie Widerstandskraft und Mut bei den Frauen frei. Der Roman ist gleichzeitig Fantasy und Historie. Das Mitleid was ich für die Frauen in diesem Roman empfunden habe war gepaart mit Bewunderung für diejenigen die sich gewehrt haben.
Ich würde dieses Buch als Weckruf betrachten, denn auch heute muss man sich gegen vorgefasste Meinungen wehren.

Bewertung vom 30.09.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

Es ist nur eine Reise, du fährst voraus, wir kommen nach und treffen uns dann in Erez Israel, sagte die Mutter gab ihm einen Kuss und schloss die Tür. In diesem Satz steckt ein ganzes schreckliches Schicksal. Ein Kind, das älteste der Familie bekommt eine kleine Chance zu überleben. Natan der Junge hat schon erlebt wie es ist als Jude in Berlin zu leben. Nun lebt er als Jude in Italien in einem kleinen Ort. Seine Gruppe ist hier gestrandet. Die Anführer und die Dorfältesten versuchen den Kindern ein Stück Geborgenheit zu vermitteln, etwas normalen Alltag bei aller Gefahr.
Natan ist sprachbegabt er kann sich schnell mit allen Kindern in deren Muttersprache unterhalten und er lernt schnell Italienisch und hilft als Dolmetscher in allen Bereichen des täglichen Lebens. Gleichzeitig ist er für uns Leser der Chronist dieser Reise, dieser Station in dem Dorf.
Der Don im Titel erscheint erst spät in der Geschichte und steht stellvertretend für alle Namen die nie vergessen werden. Namen von Personen die ohne Rücksicht auf ihr eigenes Schicksal diesen jüdischen Kindern geholfen haben. Sei es der ungarische Polizist, der Grenzbeamte, die Bauern und Handwerker, alte Frauen und junge Mädchen. Der Roman ist nach einer wahren Geschichte geschrieben, die Beweggründe für das Handeln in diesem Dorf sind nicht so leicht nach zu vollziehen. Die Aussage des Priesters: die Menschen haben euch kennengelernt, euch akzeptiert und wollen darum helfen, steht im Gegensatz zu den Erfahrungen die die Kinder in ihrer alten Heimat gemacht haben.
Die Gedanken des jungen Natan zum Zeitgeschehen zwingen zum Nachdenken, "man kann ein Rädchen im Getriebe sein oder ein Sandkorn". Was wäre ich gewesen?
Eindringlich werden die Gefühle beschrieben, Angst vor Briefen aus der Heimat, Angst vor den Soldaten, Glücksgefühle bei einem Theaterbesuch, Oper für Kinder nur deshalb schön weil ein Betreuer diesen berauschenden Eindruck vermitteln kann wenn man sich der Musik überlässt.
Mit wenigen Worten lässt der Autor eine ganze Zeit, ein Ausschnitt aus einem Leben erstehen, keine großen Abenteuer, keine beschriebene Gewalt, keine wilden Emotionen, dafür die Sichtweise eines Kindes das die Eindrücke mit den Worten seines Vaters und den seines Onkels beschreibt.
Ein dünnes Buch mit einem gewaltigen Inhalt.

Bewertung vom 30.09.2023
Brandstädter - Ein paar Altlasten zu viel (eBook, ePUB)
Taut, Leo; Taut, Leo

Brandstädter - Ein paar Altlasten zu viel (eBook, ePUB)


gut

Felix verharrt in seiner Trauer um seine Frau, weder ein Auftrag noch seine Freunde schaffen es so richtig zu ihm durch zu dringen. Nur mit dem Pastor wechselt er mehr als ein paar Worte. An der Doppelkopfrunde nimmt er auch nur ihm zuliebe teil. Ein neuer Auftrag er soll ein Denkmalsgutachten erstellen, für eine alte Villa die einsam in einem Waldstück steht. Gleich bei der ersten Besichtigung gibt es Ärger. Eine Gruppe Hausbesetzer hat es sich dort gemütlich gemacht. Bei seinen Nachforschungen erfährt Felix mehr über das Haus und seine ehemaligen Bewohner. Da steckt viel Potential für den Geschichtsunterricht darin. Auf einmal interessieren sich eine Menge Leute für das Haus und das darin Leben könnte gefährlich werden.
Die Figuren waren durchweg sympathisch es gab keine die so richtig Böse war. Eine eigenartige Ausgangslage für einen Krimi, aber dadurch lesenswert und unterhaltsam.
Der altmodische Felix trifft auf die schnodderige Trixi. Dazwischen der Pastor der um Ausgleich bemüht ist. Wie sich die Figuren annähern und dann gemeinsam ermitteln. ist humorvoll dargestellt ohne das es albern wirkte. Jeder versuchte die Position des anderen zu verstehen. Ein gelungenes Beispiel für ein gutes Miteinander.
Die Geschichten von damals spielen heute noch eine Rolle, obwohl die meisten die in diesem Roman eine Rolle spielen zu der Zeit Kinder waren oder gar nicht geboren. Dieses Detail macht die Geschichte spannend, denn die Reaktionen sind ungewöhnlich.

Bewertung vom 24.09.2023
Die Kathedrale des Königs
Crönert, Claudius

Die Kathedrale des Königs


sehr gut

Westminster Abbey kennt mittlerweile jeder zu mindestens seit dem Tod der Queen und der Krönung von King Charles. aus dem TV.. Eine? gewaltige Kathedrale und wenn man sich vorstellt das sie schon über 750 Jahre alt ist diese Kirche noch wunderschön anzusehen. Der Gedanke das man ohne die Hilfsmittel von heute damals schon so etwas bauen konnte. Dann sehen wir heute alt aus. Die Statik, die hohen Türme, die vielen großen Fenster wie haben sie es geschafft? Diese Frage versucht das Buch zu beantworten., für meinen Geschmack zu wenig Details über den Bau an sich aber sehr viel über die Zeit und die Menschen und ihre Ansichten um 1260.

Henri hat in Frankreich als Maurer gearbeitet unter dem Baumeister Henri. Die Aufforderung nach England zu kommen gilt also nicht ihm Aber er ergreift die Chance. Denn er ist zu mindestens genau so gut wie sein Chef. Als Hauptfigur ist er der rote Faden in diesem Buch, sein Kampf um Geld, Steine und gute Arbeiter, sein Leben mit viel Verantwortung und eine Liebe die nicht sein darf vermitteln einen tiefen Einblick in das Leben damals. Gleichzeitig wird uns ein Eindruck von den politischen Verhältnissen vermittelt die dazu geführt haben das es schon so lange in England ein Parlament und einen König gibt.

Bewertung vom 23.09.2023
Schule der Meisterdiebe / Meisterdiebe Bd.1
Arcanjo, J. J.

Schule der Meisterdiebe / Meisterdiebe Bd.1


sehr gut

Nur das Stehlen was man fürs überleben braucht, oder Dinge zurück holen die entwendet wurden. Gaunereien begehen um damit größeres Unrecht zu verhindern. Hehre Grundsätze aber trotzdem sind es junge Verbrecher die in diesem Internat ihre Fähigkeiten im Taschendiebstahl, Fälschen, hacken und anderes Brauchbares in ihrem Beruf lernen. Gabriel lebt mit seiner Großmutter am Rande der Gesellschaft, beide gehen Putzen um Geld für Wohnung und Essen zu haben, es reicht trotzdem nicht. Eines Tages bekommt Gabriel die Chance auf die Aufnahme in diese Schule. Warum, sind es seine Fähigkeiten als Taschendieb, sein anderes Aussehen?
Heiligt der Zweck die Mittel? Diese Frage steht weit im Hintergrund. Spannender ist vielmehr, Respekt gegenüber dem anderen, Zusammenhalt, denn gemeinsam sind wir stark. Aus Fehlern lernen, Übung macht den Meister. Alle diese Selbstverständlichkeiten oder auch Weisheiten sind in diesem Buch interessant verpackt. In kurzen Kapiteln und wechselnden Szenen wird die Geschichte vom jungen Taschendieb erzählt. Keine Moralkeule, aber leise im Hintergrund immer die Frage ist das alles richtig.
Die Leser werden zum Nachdenken gefordert und das alles bei sehr viel Spaß beim Lesen. Ich finde es gut gelungen und freue mich auf dem nächsten Band.

Bewertung vom 21.09.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Drei Morde und alle haben eins gemeinsam, die Toten sitzen mit einer toten Taube auf dem Schoß da. Sie wurden gefoltert und dann erschossen. Wer hasste diese Menschen so sehr, dass er ihnen das angetan hat. In welchen Zusammenhang steht das tote Tier mit den Opfern. Parallel dazu wird in Berlin auf der Kartographie von alten Bunkern eine tote Familie gefunden. Erstmal ist da kein Zusammenhang sondern eine Meldung wie die anderen. Aber es wäre kein Krimi wenn es da keinen Bezug zu einander geben würde. Aber die Morde stehen im Vordergrund, die anderen Toten hat man beim lesen schnell aus dem Gedächtnis verloren. Rudi Lehmann ermittelt bei dem ersten Mord, da seine letzte Ermittlung in Verbindung mit der Dänin Lykke Teit soviel Aufsehen erregt hat, wird sie dazu gebeten. Keine nationale Polizeiarbeit sondern eine europäische in der Hoffnung das sich die Beamten austauschen, das die unterschiedlichen Ausbildungskonzepte sich mit einander verbinden und dann jeder vom anderen lernt.
Schon im ersten Band fand ich dieses Team klasse. Vom Alter und Gehabe wirken sie wie Vater und Tochter, ein stolzer Vater der seine Tochter fordert und fördert und eine stolze Tochter die das Niveau ihres Vaters bereits erreicht hat. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Es sind die Kleinigkeiten die auf einen Ermittlungsansatz hindeuten. Die Morde verbinden sich langsam und wir Leser können genau so vorsichtig einen Grund dafür erkennen. Die Details sind sehr sorgsam aufeinander abgestimmt, es passt einfach alles zueinander. Auch der Täter und das Umfeld der beiden Ermittler sind stimmig.
Wohltuend ist auch, das es wenig Privatleben gibt, kurze einschneidende Sequenzen werden erwähnt die auch schon im ersten Band eine kleine Rolle gespielt haben, da diese noch nicht abgeschlossen sind, besteht Hoffnung auf zu mindestens ein drittes Buch des Autors und dieser beiden Ermittler.
Sehr schön ist auch das man das Buch unabhängig vom ersten Band lesen kann oder auch den ersten ohne diesen. Denn die Fälle haben nichts miteinander zu tun und es wird nur erwähnt das die beiden schon mal zusammen gearbeitet haben.

Bewertung vom 19.09.2023
Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1
Claire, Anna

Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1


gut

Drei Freundinnen, Louise, Anni und Maria zu Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Louise engagiert sich im Widerstand, Maria ist Jüdin und Anni hat einen Freund der zu den Nationalsozialisten gehört. Trotzdem haben sie gemeinsame Zukunftspläne. Ein Restaurant in dem sie sich alle drei einbringen. Aber die Zeiten lassen es nicht zu. Louise flieht nach New York und versucht von dort den Kontakt zu halten.
In der Gegenwart ist da June sie ist Louises Enkelin und soll nach deren Tod die beiden anderen finden bzw. ihre Nachkommen.
Eine Geschichte die schon öfter thematisiert wurde. Hier hat die Autorin einen anderen Blickwinkel gewählt. Louise ist die Hauptfigur in der Vergangenheit aus ihrer Sicht wird das Geschehen erzählt. In New York beschreibt sie das Leben als Emigrantin, die Probleme mit der Sprache, die vielen Flüchtlinge, als Deutsche in einem Land das Kriegsgegner ist. Das Heimweh und die Angst um die Zurückgebliebenen sind mit das größte Problem.
Großmutter und Enkelin haben viele Parallelen in ihren Leben. Es ist interessant zu verfolgen wie sie sich in den unterschiedlichen Zeiten entwickeln.
Mich hat es sehr gestört, das es nicht einmal für die Figur der Louise einen Abschluss gab. Es war von vornherein klar das es drei Bände geben wird, einen für Louise, einen für Anni und einen für Maria. June in der Gegenwart ist anscheinend das Bindeglied zwischen den Figuren der Vergangenheit.
Aber das Buch lässt alle Enden offen.
Es ist das Gefühl entstanden als ob ich mitten im Buch aufgehört habe und dann das Buch nicht wieder finden kann um es weiter zu lesen. Denn ob und wann der nächste Band erscheint steht anscheinend noch in den Sternen.

Bewertung vom 17.09.2023
Das Weihnachtswunder von Haus 7
Marschall, Anja

Das Weihnachtswunder von Haus 7


sehr gut

Ein Wohlfühlbuch und die perfekte Einstimmung auf Weihnachten. An Weihnachten werden Wünsche war, das wissen wir wenn mir uns Materielles wünschen. Das eine oder andere von unserem Wunschzettel bekommen wir meistens. Nur Louisa wünscht sich etwas nicht so Einfaches. Einen Partner für sich und einen Vater für ihre Kinder und dass das Haus in dem sie wohnt saniert wird und nicht abgerissen. Auch andere Menschen in diesem Buch haben fast unmögliche Wünsche.
Aber das ist noch Hausmeister Tomte ( der Name ist Programm, wir erinnern uns an Astrid Lindgren ) der als gutr Geist Hoffnung verströmt.
Louisa und ihre Kinder sind freundlich, witzig und sehr erfindungsreich. So muss man sein wenn man mit einem kleinen Einkommen das Leben besonders gestalten will.
Die Versuche das Haus zu retten sind verzweifelt, mit normalen Mitteln ist da nicht viel zu machen. Aber die Liebe hilft auch etwas mit.
Passend zum Fest gibt es ein Happy End aber bis dahin ist der Weg mit vielen Stolpersteinen gepflastert.
Die Geschichte war eine nette Idee, mit vielen Irrungen und Wirrungen die das ganze nicht in einem Schmachtfetzen abgleiten ließen..

Bewertung vom 17.09.2023
Winterträume in der kleinen Buchhandlung / Happy Ever After Bd.5 (eBook, ePUB)
Colgan, Jenny

Winterträume in der kleinen Buchhandlung / Happy Ever After Bd.5 (eBook, ePUB)


schlecht

Die Autorin ist für ihre Wohlfühlromane bekannt, Lesen, entspannen, schmunzeln, sich ein bisschen über die Protagonisten ärgern , genau das Richtige für einen entspannten Nachmittag. Mit diesem Buch hat es nicht funktioniert denn ich habe mich über die Geschichte an sich geärgert. Erst fängt es wie ein Reiseführer für Edingburgh an. Die genaue Beschreibung von Straßen und Orten erscheint wie eine Aufzählung aus einem Stadtplan, die Schwärmerei für die Burg und die Altstadt klingt wie schlechte Werbung. Am schlimmsten war aber das sich das Ganze wie der Vorgänger "Weihnachten in der kleinen Buchhandlung" der genau vor einem Jahr erschienen ist. liest. Der gleiche Stress zwischen den Schwestern, die Buchhandlung die vor dem Bankrott steht, die Liebesgeschichte von Carmen und Oke, alles erscheint wie in einer Zeitschleife. Die paar Elemente die neue hinzu gekommen sind, wirken oft wie eine Kirsche zu viel auf der Torte. Das Weihnachtstraditionen sich wiederholen liegt in der Natur der Sache, aber alles andere hätte sich weiter entwickeln müssen.
Es liest sich wie eine Pflichtabgabe, Die vorherigen Bände der Serie "Happy-Ever-After-Reihe" waren doch auch immer mit anderen Protagonisten und einem anderen Rahmen ausgestattet, zwar mit Wiedererkennungswert aber das hat auch den Charme ausgemacht. Hier ist es nur ein Plagiat.

Bewertung vom 16.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

wiechmann8052vor einer Minute
Walter ist Postbote, so wie man ihn sich vorstellt, pünktlich, korrekt und penibel. Aber er ist auch ein Mensch der recht hat. Egal um was es geht, seine Meinung ist richtig. Schwierig für die Menschen in seinem Umfeld. Wenn ihm Unrecht geschieht, stellt er die Person zur Rede. Soweit so gut aber dann artet es in einen Kleinkrieg aus und hat Konsequenzen für ihn. Er muss in eine Christkind-Filiale Dienst tun. Viele Kinder schreiben ihre Wünsche an das Christkind und bekommen eine Antwort. Walter findet das grenzwertig, angesichts der Wünsche der Kinder. Nur Ben möchte etwas anderes, einen Freund. Es fängt ein Briefwechsel zwischen den beiden an.

Es geht vordergründig um diese beiden Figuren beide besonders, in ihrer Art und Weise und durch die Geschichte im Hintergrund, die wir bei Ben ziemlich schnell erfahren und bei Walter in Rückblicken nach und nach. .Walter war mir von Anfang an sympathisch, einfach auf dem ersten Blick. Auch wenn ich lesen musste das er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat.

Der Autor beschreibt ein Leben, dass durch eine sympathische für mich absolut richtige Lebenseinstellung aus den Fugen gerät. Gutmenschen haben es in unserer Gesellschaft oft schwer, sie werden ausgenutzt und missverstanden.

In diesem Buch muss erst ein Kind kommen um die Welt ein kleines bisschen wieder in Ordnung zu bringen.

Besonders ist der Briefwechsel zwischen Walter der sich als Gott ausgibt und Ben ein kleiner einsamer Junge. Erst in handschriftlichen Briefen und dann in E-Mails ( die beides auch optisch so dargestellt werden ), es ist sehr persönlich obwohl sie sich nicht kennen. Beide gewinnen Zuversicht durch den anderen und das überträgt sich auch auf den Leser. Denn mittlerweile ist man so tief in die Geschichte eingedrungen, dass man jeden Schritt der beiden begleitet, mit leidet, sich ärgert und die anderen Protagonisten anschreien möchte: macht doch mal die Augen auf, hört endlich zu, die beiden sind besser als ihr alle zusammen.