Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1070 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Das Mädchen mit dem blauen Stern
Jenoff, Pam

Das Mädchen mit dem blauen Stern


gut

Der Titel ist missverständlich, wenige wissen das die Juden im Generalgouvernement Polen zu Beginn der Ausgrenzung und Verfolgung ein weißes Stück Stoff mit einem blauen Davidstern tragen mussten erst später wurde er durch den bekannten Judenstern ersetzt.
Sadie gehört zu den Verfolgten gemeinsam ist sie mit ihrer Familie in die Kanalisation von Krakau geflohen, die ewige Dunkelheit setzt ihr zu. Als sie auf der Suche nach Licht durch ein Gitter nach ober schaut wird sie von Ella entdeckt. Einer jungen Polin die nur ihr Leben ohne Komplikationen leben will. Trotzdem versucht sie Sadie auf zu muntern und steckt ihr Brot zu und andere Dinge die da unten lebenswichtig sind. Die beiden jungen Mädchen werden trotz der grausamen Umstände Freundinnen.
Eine berührende Geschichte die laut dem Klappentext auf Tatsachen beruht.
Trotzdem hat es die Autorin diesmal nicht geschafft Gefühle, Gedanken zu transportieren, Die Geschichte wirkt oberflächlich und gibt wenig von den tatsächlichen Empfindungen wieder. Es wirkt wie eine Geschichte die erzählt werden muss, ohne Überzeugung nur aus Pflichtgefühl.
Dabei ist es so wichtig, Menschen darzustellen die über sich selbst hinaus gewachsen sind, die all ihre Angst beiseite geschoben haben um noch Schwächeren zu helfen. Denn das Wissen das es in dieser Zeit die eine oder andere Person gegeben hat die anders war, macht Hoffnung das der Gedanke " Nie wieder" Wirklichkeit werden kann.

Bewertung vom 04.02.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


gut

Ross entstammt einer Diebesfamilie. Sie hat nie etwas oder jemanden anderen kennengelernt als ihre Mutter, Tante und Großeltern. Von klein auf an ist sie für dieses Metier ausgebildet worden. Nun mit siebzehn möchte sie gern einmal andere Menschen in ihrem Alter kennenlernen und so leben wie diese es tun. Da kommt eine Einladung zu einem Wettbewerb der Diebe herein, obwohl sie einen Kurs an einem College belegt hatte geht Ross zu diesem Contest. Denn der Preis ist hoch, das Leben ihrer Mutter.
Ich habe das Buch als eine typische Geschichte für Jugendliche empfunden. Junge Menschen gegen ältere Erwachsene vorzugsweise gegen die Ansichten ihrer Eltern. Dazu eine spannende Rahmenhandlung in der Art von Ocean Eleven mit einem Hauch von Die Tribute von Panem. Das Buch dreht sich um Ross und ihrem Gegner Devroe der auch die Möglichkeit einer ersten Liebe darstellt. Alle anderen Protagonisten kommen eher blass rüber. Selbst die Mutter, die ja der Hauptgrund für die Teilnahme ist, wird sehr einseitig dargestellt.
Der Schreibstil ist flott und trifft mit der Sprache das Gefühl von jungen Lesern. Die Geschichte geht nicht besonders in die Tiefe, also lässt sich das Buch schnell und einfach weg lesen.
Am Ende wird angedeutet das es eine Fortsetzung geben wird, angekündigt ist sie aber noch nicht. Das ist in meinen Augen etwas ärgerlich weil ich gerne vorher weiß ob ich einen Fortsetzungsroman, Serie oder einen Einzeltitel lese.

Bewertung vom 01.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


gut

In der Vergangenheit gab es eine Vorhersage, sie machte Tante Frances so viel Angst das sie ihr ganzes Leben auf ihre Ermordung wartete. Nun ist es passiert, gerade als sie ihre potentiellen Erben zu einem Meeting eingeladen hatte. Deren Aufgabe ist es nun, innerhalb einer Woche heraus zu finden wer der Mörder ist. Dann gehört dem erfolgreichen Ermittler oder Ermittlerin das Erbe. Tante Frances hat Tagebuch geführt und unter anderem alle Bewohner im Dorf bespitzelt mit dem Gedanken das eine davon ihr Mörder sein könnte. Sie hatte nicht ganz unrecht, denn viel früher ist eine Freundin von ihr spurlos verschwunden und das machte sie verwundbar.
Ein ungewöhnliche Geschichte die mich natürlich sofort neugierig gemacht hatte. Denn wer ermittelt schon in seinem eigenen Mordfall oder beauftragt seine Erben damit. Leider war die Geschichte dann doch nicht so spannend sondern eher flach geschrieben. Auf der einen Seite ist da Annie eine Großnichte die ihre Tante im Leben nicht kennengelernt hat, sie ermittelt anhand der Notizen im aktuellen Fall, eigentlich fragt sie die ganze Zeit und zieht eigenartige Schlussfolgerungen. Dann ist da Tante Frances, deren Gedanken und Erkenntnisse werden in Tagebuchform erzählt. Ziemlich an den Haaren herbei gezogenen Ideen mit denen sie das ganze Dorf gegen sich aufgebracht hat. Einen Unterschied in der Sprache der beiden Hauptpersonen gab es eigentlich nicht. Dadurch wirkte die Story ziemlich eintönig. Schade aus dem Plot hätte man mehr machen können.

Bewertung vom 31.01.2024
Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!
Ofner, Agi

Ein kleines Geheimnis - Spiel mit mir und ich verrat es dir!


sehr gut

Ein sehr possierliches Eichhörnchen hat ein kleines Geheimnis, das verrät es nur wenn du mit ihm spielst. Auf jeder Seite ist ein neues Spiel. Verstecken, Nüsse fangen, Seifenblasen pusten, Blumen pflücken, schlafen und essen. Immer wird das Kind aufgefordert mitzumachen und das kleine Eichhörnchen auch mal zu streicheln. Es mach Spaß das Buch vor zu lesen und die Kleinen zu animieren all die Handlungen nach zu machen.
Die Bilder sind einfach gestaltet immer wieder das Eichhörnchen das etwas macht. Kurze Sätze geben die Anregungen.
Vor allem die Bilder sind sehr niedlich, man könnte die Geschichte auch mit einer Handpuppe spielen, aber so ist es etwas leichter mit dem Kind und dem Tierchen zu spielen.
Das Bilderbuch ist sehr stabil gearbeitet so dass das Kind es auch allein anschauen kann. Ich würde es ohne Weiteres für zwei Jahre empfehlen, ein Alter in dem das Kind gerne Aufforderungen zum Spielen nachkommt.

Bewertung vom 31.01.2024
Drei Magier und eine Margarita
Marie, Annette

Drei Magier und eine Margarita


ausgezeichnet

Tori ist auf Jobsuche, wieder mal, nicht ganz einfach wenn man so aufbrausend ist wie die roten Haare vermuten lassen. Nun mal ein Job als Barkeeperin, in einem Pub mit einem komischen Namen in einem nicht ganz so schönen Viertel. Mit eigenartigen Gästen und noch eigenartigeren Moralvorstellungen. Wo ist sie da nur gelandet.
In einer Gilde deren Mitglieder, Hexen, Zauberer, Alchemisten, und Medien sind also eher ungewöhnliche Zeitgenossen. Drei davon sind äußerst heiße Typen aber welcher ist der Beste. Diese Frage wird nicht beantwortet und das ist gut so. Denn so kann ich als Leserin auch ein bisschen genießen, nur mit den Augen selbstverständlich. Ein gelungener Rahmen für atemraubende Situationen die an Gefährlichkeit nicht zu überbieten sind. Durch die Fähigkeiten der einzelnen Figuren kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Eine tolle Geschichte die Fantasy nicht ernst nimmt, sondern auf entspannte Unterhaltung setzt. Man muss sich nicht mit fremde Welten auseinander setzen oder eigenartige Wesen akzeptieren. Für mich die phantastisch als nur etwas außerhalb der Norm mag, ist es eine wirklich gute Story und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit diesem ungleichen Quartett.

Bewertung vom 28.01.2024
Ich bin Anna
Saller, Tom

Ich bin Anna


gut

Anna ist die Tochter von Sigmund Freud, wenn nur die Hälfte stimmt was ich je über diesen Mann gelesen habe, hatte sie ein schweres Schicksal. In diesem Buch beschreibt der Autor einen Teil ihres Lebens. Eine Mischung aus Fiktion und Biografie. Keine einfache Lektüre, denn immer steht auch für den Leser die Fragen im Hintergrund, wer bin ich, wer beeinflusst mich, wie gehe ich damit um? Diese Gedanken treiben auch Anna um, nicht nur die äußeren Umstände sind schwierig, der 1. Weltkrieg ist gerade zu Ende, da wird sie von ihrem Vater das erste Mal zu den Patienten hinzu gezogen, sie wird nicht gefragt ob sie das möchte oder ob ihr das liegt. Sie ist die Tochter des großen Freud das Nesthäkchen und lebt als einzige noch zu Hause, Die Praxis ist gleich nebenan über den Flur. Sie kann es und wird gleichzeitig von ihrem Vater behandelt.
Ist das ein würdiges Leben, kommt die Abnabelung viel zu spät. Wie wird man unter diesen Umständen eine selbstständige Frau? Diesen Fragen geht der Autor nach, er ist selber nicht nur Schriftsteller auch Psychologe und all seine Figuren in den vergangenen Romanen haben eins gemeinsam, sie müssen sich gegen die Umstände behaupten und das schaffen sie auf eine sehr persönliche und gewaltfreie Weise.
Ich bin ein Fan von Tom Saller aber diesmal ist mir Anna fremd geblieben, vorher habe ich mich mit Martha, Julius, Lili und die anderen angefreundet. Hier war die Geschichte zu abstrakt. Ich bin ich das stand für mich nie in Frage, mir gefällt wer ich bin, ich gehöre zu den glücklichen Menschen die keine Zweifel an der eigenen Person haben.
Vielleicht nicht gut, zu sehr überzeugt, ich erkenne wenn ich Fehler mache und kann dazu stehen ( Eigenlob stinkt ) aber das reicht mir.

Bewertung vom 27.01.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


sehr gut

Cosima lebt in einem Heim für behinderte Mädchen, sie hat Probleme anscheinend ein Skelettschwäche. Sie lebt mit anderen Mädchen zusammen alle haben eine Behinderung, Diya sitzt durch Kinderlähmung im Rollstuhl, Pearl ist Autistin, Mary ist ähnlich. Dazu gibt es Kinder die taubstumm sind oder ähnlich eingeschränkt. Gleichzeitig sind sie vor allem Besonders. Sie haben Fähigkeiten die ihre Behinderung kompensieren oder als gering erscheinen lassen. Sie sind Künstlerinnen, können logisch denken, aber vor allem sind sie respektvoll miteinander im Umgang. Sie sehen die Fähigkeiten nicht die Schwächen. Aber damit sind sie allein in einer Gesellschaft in der man perfekt sein muss. Es ist das Jahr 1899, das Wissen um Krankheiten und Behinderungen ist gering, daher wurden die Kinder aus ihren Familien geholt und in ein Heim gesperrt. Eigentlich sollte es ihnen dort den Umständen entsprechend gut gehen, aber das Gegenteil ist der Fall, die Heimleiter sind grausam und böse. Also beschließen die Mädchen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Das Buch ist von der ersten Zeile an spannend. Wie die Kinder behandelt werden ist grausam aber die Sprache und die beschriebenen Streiche die sie der Heimleitung spielen ,relativieren sie. Vor allem der Erfindergeist von Diya ist sehr plastisch beschrieben. Immer neue Ideen verhindern das man mit dem Lesen aufhört. Auch für Kinder ist der spannende, leichte Erzählstil gut zu lesen. Am Ende geht die Geschichte so gut aus wie erwartet. Aber das schmälert nicht das Leseerlebnis. Vor allem weil der Schluss die Vermutung nahe legt das es weitere Geschichten um Cosima und ihre Freundinnen geben wird.

Bewertung vom 26.01.2024
Das Abenteuer im Fuchswald / Hilda Hasenherz Bd.1
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer im Fuchswald / Hilda Hasenherz Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich müsste Hilda mit Nachnamen Hasenheldin heißen, denn Hasenherz klingt nach wenig Mut und Vertrauen in sich selbst. Hilda ist eine Buddelhäsin, sie lebt mit ihren Freunden unter Tage und zieht die Möhren nach unten und darf keine essen sondern muss alle abgeben. Der böse Baron will alle für sich, aber warum? Angeblich damit der kleine Hasenprinz genug zu essen hat. Hilda geht gegen diese Ungerechtigkeit an, sie will es genau wissen und auch wie es an der Erdoberfläche aussieht, ob alle Geschichten wahr sind, die sie je gehört hat. Viele Aufgaben hat sie sich gestellt und geht sie methodisch an.
Das ist das erste was mir an dem Buch gefiel, erst nachdenken, dann handeln. Sie trifft den Prinz und erfährt das vieles gelogen ist, gemeinsam wollen sie die Dinge richtig stellen. Aber das ist nicht ganz so einfach, Hilda braucht Hilfe und der Prinz darf das Schloss nicht verlassen. Aber im Wald leben noch andere Tiere, die nicht über Hildas Unwissenheit lachen, sondern erklären und ihr helfen, mit ihrem Können und Wissen. Auch das Thema Alter und Einsamkeit findet Einzug in diesem Buch in homöopathischen Dosen hat der Autor wieder mal etwas Erziehung in einer wunderschönen Geschichte untergebracht.
Mit dem glücklichen Ende wird noch einmal demokratisch gewählt und natürlich verzichtet der König auf den Thron, denn jetzt ist mal jemand anders dran.
Mit wunderschönen freundlichen Bildern ausgestattet, beschreibt das Buch soziale Kompetenzen die Kinder gar nicht früh genug kennenlernen sollten.

Bewertung vom 24.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


sehr gut

Das Buch ist ein Hingucker, ohne Schutzhülle, der Einband in Rot und Gold, haptisch gestaltet. Innen ist gleich ein Grundriss des Hauses um den sich alles dreht. Ich bin ein großer Fan von Karten im Buch, diese kann man als solche betrachten. Denn ich kann die Schritte der Protagonisten im Buch verfolgen. Mrs. King vor allem, die Drahtzieherin, die Erfinderin eines ungeheuren Plans und auch das Opfer einer ungeheuerlichen Geschichte. Im Grunde sind alle Frauen in diesem Roman ehemals Opfer eines Systems das Männern und Vermögen den Vorzug gibt und das Recht diesen unterordnen. Rache ist süß, in diesem Buch ist sie befreiend, sie gibt Selbstbewusstsein, sie wertet Leben auf, sie schafft Gerechtigkeit.
Gleichzeitig ist das Buch keine Gesellschaftskritik, es ist spannend, als Leserin habe ich jeden Schritt von der Planung bis zur Ausführung verfolgen können. Ich habe nach und nach die Gründe jeder einzelnen Frau, ihre Träume und Hoffnungen kennengelernt. Bei der Beschreibung habe ich an Ocean eleven gedacht, aber beim Lesen festgestellt, dieses Buch ist viel vielschichtiger, mehr spannende Persönlichkeiten, nicht nur reich werden, Wünsche erfüllen, nein die Frauen haben weitreichende Ziele die über das persönliche Glück hinaus gehen.
Jeder Tag kam dem Ziel einen Schritt näher und ich bin gern diese Schritte mitgegangen. Denn Delilah, Alice, Winnie, Hephzibah und die Janes haben mein Herz und Verstand gewonnen, aber vor allem war ich von Miss de Vries beeindruckt. Der Geist von großen Festen, beeindruckenden Häusern im Gegensatz zu bitterer Armut schwebt über allem.

Bewertung vom 20.01.2024
First Blood
Marsons, Angela

First Blood


ausgezeichnet

Endlich der erste Band mit Kim Stone und ihrem Team. Leider sind erst zwei und drei auf Deutsch erschienen und soweit ich das verfolgen kann wird dann der sechste folgen. Wenn mein Englisch besser wäre, würde ich die Serie im Original lesen. Denn die Engländer können schon etliche Bücher mehr als wir von dieser sehr spannenden Serie lesen.
Kim Stone ist eine eher unkonventionelle Ermittlerin, ihr fehlt es an Geduld dafür muss ihr Team ausgleichen. Vor allem Bryant der sie begleitet und manchmal auch seine Vorgesetzte zügelt. Stacy die Jüngste im Team und noch sehr unsicher außer am Computer da ist sie in ihrem Element. Kevin hat viele private Probleme die er erst lösen muss, bis er im Team angekommen ist. Das muss schnell geschehen denn die Morde geschehen im Stundentakt. Um die Opfer ist es nicht schade, Trotzdem Mord ist Mord und der Täter muss gefasst werden, nicht ganz einfach mit einem neu zusammen gestellten Team.
Die Figuren sind sehr detailliert und sehr unterschiedlich gezeichnet. Humor, Sarkasmus, Hilfsbereitschaft, Egoismus, Geduld und Ungeduld alles steht sich gegenüber und muss miteinander agieren. Die Beweggründe des Mörders sind genau so nachvollziehbar wie die Ermittlungen.
Ich hatte erst Band zwei und drei gelesen und war begeistert aber jetzt am Anfang und das Umfeld der Protagonisten nachvollziehen zu können ist perfekt.
Das wir Leser die Gedanken des Täters durch eingefügte Texte folgen können ermöglicht beide Sichtweisen.