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erul

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2021
Das Mädchen im Nordwind
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


ausgezeichnet

Das Cover passt wunderbar zu dem Roman und hat mir sehr gut gefallen. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht.

Der Schreibstil der Autorin Karin Baldvinsson ist flüssig, spannend und gefühlvoll. Von der Autorin habe ich bereits die Bücher "Die Islandtöchter" und "Das Versprechen der Islandschwestern" gelesen - damit hatte sie mich total begeistert. Auch mit dem neuen Roman hat sie mich wieder voll überzeugt.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, was mir immer sehr gut gefällt. Es wechselt zwischen 1936 und 2019.
Lüneburg im Jahr 1936: Luise Rosenberg ist die Tochter eines jüdischen Kaufmanns. Ihr Vater besitzt das Kaufhaus Rose in Lüneburg. Luise lernt durch ihren Bruder Heini den jungen Isländer Jónas kennen, der in Berlin studiert. Jónas stört sich nicht an der jüdischen Herkunft und die beiden verlieben sich sofort ineinander - trotz aller Widerstände durch die Eltern von Luise.

2019: Sofie ist 34 Jahre alt und kommt aus Hamburg. Ihre Arbeit als Tischlerin hat sie verloren und ihre Beziehung steckt in der Krise, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat. Darum fährt sie für ein paar Monate nach Island im Wege eines Work & Travel-Vertrages. Sie soll die Innenrenovierung eines Hauses übernehmen. Dort lernt sie den Isländer Björgvin kennen. In der Abstellkammer entdeckt sie einen alten Schreibtisch und die Schublade mit einem verschnürten Bündel fällt ihr auf den Fuß. In dem Bündel ist ein in deutsch verfasstes Notizbuch. Sofie wird neugierig. Was hat es mit dem von Luise Rosenberg verfassten Notizbuch auf sich?

Die beiden Geschichten sind spannend und tragisch und deren Verknüpfung ist der Autorin bestens gelungen.

Der Roman hat mich sehr berührt und gefesselt. Eine absolute Leseempfehlung! Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 24.04.2021
Sieben mal geplagt / Französisch von unten Bd.2
Gogolin, Wolfgang A.

Sieben mal geplagt / Französisch von unten Bd.2


sehr gut

Das Cover und der Klappentext hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil des Autoren ist sehr flüssig, locker und unterhaltsam. Es ist angenehm leicht zu lesen.
Der Autor hat die Handlungsorte und die Personen mit ihren eigenwilligen Charakteren sehr gut beschrieben. Ich konnte mich sehr schnell und gut in die Erzählung hineinversetzen.

Foret, der Mordermittler aus Paris, soll den Mord an Bürgermeister Laval aufklären. Laval war Bürgermeister des französischen Fischerdorfs Arnaud und war bei den Dorfbewohnern nicht besonders beliebt. Inspecteur Foret macht sich gleich bei Ankunft bei den örtlichen Polizisten unbeliebt.

In der Geschichte gibt es natürlich den Kater Merlin. Merlin versucht alles, um seine Katzengöttin Isis - von ihm "Isis-Schnepfe" genannt - gnädig zu stimmen. Der Macho Merlin denkt leider fast nur an "himmlische" Sardinen und Thunfisch sowie an hübsche Kätzinnen. So wird er von der Katzengöttin Isis innerhalb von kurzer Zeit mit sieben Plagen bestraft,u. a. mit einem Schwarm von Heuschrecken.

Es war für mich ein angenehmes unterhaltsames Lesevergnügen.

Bewertung vom 19.04.2021
Jaffa Road
Speck, Daniel

Jaffa Road


sehr gut

Das schlichte Cover gefällt mir sehr gut und der Klappentext hatte mich neugierig gemacht.

Der Schreibstil des Autoren Daniel Speck ist sehr flüssig, bildhaft und spannend. Er hat die Personen mit ihren Charakteren sehr detailreich beschrieben. In dem Roman kann man die Verzweiflung und Angst der Menschen hautnah fühlen.

Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit einer Erbschaftsangelegenheit. Es geht um das Erbe des ehemaligen Wehrmachtsfotografen Moritz Reinicke, der in seinem anderen Leben unter als Maurice Sarfati gelebt hatte. Zur Testamentseröffnung in Palermo erscheinen Nina Zimmermann, die Enkelin aus Deutschland und aus Paris ihre Tante Joëlle, eine israelische Jüdin. Außerdem kommt Elias Bishara aus Jaffa. Diese drei Personen sind sich bisher niemals begegnet. Mit Moritz verbindet sie eine Geschichte, die aber den jeweils anderen nicht bekannt ist.

Die Familiengeschichten werden aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Erinnerungen führen die Leser nach Haifa, Jaffa und Berlin. Es geht um den Nahost-Konflikt ab 1948, um die Vertreibung der arabischen Bevölkerung, viel Geschichte und viele Hintergründe.

Der Roman mit 672 Seiten ist sehr interessant, herzergreifend und berührend. Der Autor hat die Familiengeschichten wunderbar miteinander verbunden. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.04.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


sehr gut

Das Cover ist bezaubernd gestaltet und hat mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht.

Der Schreibstil der Autorin Sylvia Madsack ist flüssig und fesselnd. Die spannende Geschichte über die Erbschaft mit ihren Geheimnissen hat mich in den Bann gezogen. Ich konnte mich gut in die Personen hineindenken.

Nach dem Tod von Enrietta da Silva, eine hochbetagte Schriftstellerin, sollen Emilio und Jana lt. Testament ihr Vermögen zu gleichen Teilen erben - insgesamt 20 Millionen Schweizer Franken. Emilio Volpe ist ein wohlhabender Arzt aus Buenos Aires. Jana ist eine Schauspielerin aus Salzburg, sie war die Ziehtochter von Enrietta. Beide sollen die Erbschaftsangelegenheit in Zürich in der Kanzlei des Testamentsvollstreckers Dr. Leuthard abwickeln.
Dann taucht plötzlich Armando da Silva auf, der leibliche, aber ungeliebte Sohn von Enrietta. Selbst der Anwalt wusste nichts von dessen Existenz, auch wurde er im Testament nicht erwähnt. Armando kann nach Schweizer Recht drei Viertel des gesamten Erbvermögens beanspruchen.

Der Roman ist kurzweilig und hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 19.03.2021
Sie haben mich nicht gekriegt
Kucher, Felix

Sie haben mich nicht gekriegt


ausgezeichnet

Der Titel und das Cover mit der Frau auf dem Schiff, die in die Ferne schaut, hat mich sofort magisch angezogen - auch der Klappentext hat mich überzeugt.

Der Schreibstil des Autoren Felix Kucher ist flüssig geschrieben, authentisch und sehr spannend.

Felix Kucher erzählt die Lebenswege von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten - Tina Modotti und Marie Rosenberg. Der Roman spielt in der Zeit von 1901 bis 1949. Es ist immer ein Wechsel von Tina zu Marie und wieder zurück.

Tina Modotti wächst in tiefster Armut in Norditalien auf. Bereits als Kind muss sie schon in der Weberei arbeiten, um ihre kleinen Geschwister und ihre Mutter zu ernähren. Ihr Vater wandert nach Amerika aus, um dort zu arbeiten und Geld an die Familie schicken, damit diese auch ausreisen kann. Es vergehen einige Jahre ohne das Geld vom Vater. Sie rebelliert und kämpft gegen die Ungerechtigkeit. Später ist sie in vielen Ländern der Erde unterwegs, um als kommunistische Revolutionärin zu rebellieren - in Mexiko und im spanischen Bürgerkrieg.

Marie Rosenberg lebt mit ihren Eltern im beschaulichen Fürth in Bayern. Sie möchte gerne Medizin studieren. Der Vater besitzt in Fürth eine Buchhandlung, die Marie später einmal übernehmen soll. Dagegen sträubt sich Marie lange Zeit. Dann gibt sie ihren Widerstand auf und hilft ihrem Vater in der Buchhandlung und führt diese später alleine. Dann kommen die Nationalsozialisten die Macht, die jüdischen Geschäfte müssen schließen, die Juden dürfen nicht mehr arbeiten und werden verfolgt. Marie bleibt lange in Fürth, weil ihre Mutter nicht ins Ausland will. Sie flieht erst sehr spät nach Amerika.

Eine spannende Geschichte mit Hintergrund, die unter die Haut geht. Ich mochte gar nicht aufhören zu lesen.

Bewertung vom 14.03.2021
Johanna spielt das Leben
Falk, Susanne

Johanna spielt das Leben


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut - die Frau mit dem roten Kleid und dem roten Hut ein echter Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin Susanne Falk ist flüssig. sie erzählt die Geschichte spannend und einfühlsam. Man kann sich schnell in Johanna und ihre Gefühle hineindenken.

Der Roman wird abwechselnd über zwei Zeitebenen erzählt.
Eine Ebene beginnt 1949 in Wien. Die neunzehnjährige begabte Nachwuchsspielerin trifft nach einer gelungenen Aufführung den aufstrebenden Juristen Georg. Sie verliebt sich sofort in ihn. Als ein Kind unterwegs ist, heiraten die beiden und ziehen zusammen. Tragischerweise verstirbt das Baby bei der Geburt. Im Jahr 1960 kommt dann die Tochter Lore zur Welt. Johanna kümmert sich kaum um Lore. Die Schauspielerei am Wiener Burgtheater ist ihr viel wichtiger.
Die zweite Ebene beginnt im Jahr 1961. Georg möchte, dass Johanna ein Leben als Mutter und Hausfrau führt und sich selbst ganz um Lore kümmert. Aber Johanna will ihre Karriere nicht aufgeben. Sie bringt Lore immer wieder morgens zu ihrer Mutter und lässt Lore von ihrer Tante Mitzi, die psychisch krank ist, betreuen.

Zum Ende des Romans wird dann noch ein Familiengeheimnis gelüftet.

Den Roman kann ich weiterempfehlen - lesenswert!

Bewertung vom 13.02.2021
Lebenssekunden
Fuchs, Katharina

Lebenssekunden


ausgezeichnet

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, es passt gut in diese Zeit Ende der Fünfziger Jahre - für mich ein Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin Katharina Fuchs ist flüssig und leicht zu lesen. Von ihr habe ich bislang noch kein Buch gelesen. Mit diesem Buch hat sich mich aber begeistert und überzeugt.
Die Charaktere sind von ihr sehr interessant, einfühlsam und realitätsnah beschrieben.

Der Roman erzählt im Wechsel die packende Lebensgeschichte von zwei jungen Teenagern. Es beginnt im Jahr 1956. Eine Geschichte geht um Angelika Stein und spielt in Kassel. Bei der zweiten Geschichte dreht es sich um Christine Magold in Ostberlin.

Angelika ist 15 Jahre jung. Auf dem Mädchengymnasium hatte sie bisher immer gute Schulnoten. Nun wurde das Gymnasium aber zu einem gemischten Gymnasium (Jungen und Mädchen) und von da an kommt Angelika in der Schule nicht mehr zurecht und fliegt von der Schule. Angelika möchte gerne Fotografin werden und bewirbt sich um eine Lehrstelle. Der Fotograf will aber kein Mädchen, sondern nur einen Jungen einstellen.

In Ostberlin wird die 15jährige Kunstturnerin Christine von ihrem Trainer Hartung und Frau Bauer von der Leistungssportkommission gedrillt. Sie soll die DDR bei den Olympischen Spielen vertreten. Erst wenn sie bei den Qualifikationen gut abschneidet, kann sie es in den Kader für die Olympischen Spiele schaffen. Ihre Mutter Kerstin ist sehr ehrgeizig und Christine fügt sich dem Zwang für den Leistungssport. In Frankfurt am Main hat sie es geschafft und am Stufenbarren gesiegt. Dort hat sie den blonden, westdeutschen Turner Thomas getroffen und sich in ihn verliebt - in einen "Klassenfeind".

Die Erzählung ist sehr emotional und spannend, hat mich überzeugt. Absolut empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2021
Wo wir Kinder waren
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren


ausgezeichnet

Das Cover und der Titel haben mich sofort in den Bann gezogen. Ich liebe Historische Romane.

Der Schreibstil der Autorin Kati Naumann ist sehr flüssig, mitreißend und berührend. Man kann sich sehr gut in die Geschichte einfühlen. Sie erzählt von der Arbeit und dem Leben in der Familie und in der Puppenfabrik.
Ich habe von der Autorin bisher noch nichts gelesen, aber mit diesem Roman hat sie mich überzeugt und als Leserin gewonnen.

Die Familiengeschichte ist sehr spannend erzählt. Der Roman geht über zwei Zeitebenen. Die erste Zeitebene beginnt ab April 1910 und erzählt von Albert Langbeinig, dem Puppenmacherfabrikanten im thüringischen Sonneberg, Albert ist mit Mine verheiratet - sie haben vier Kinder. Der älteste Sohn Fritz sollte die Fabrik eigentlich übernehmen. Er fährt nach Amerika, um dort seine Ausbildung zu erweitern. Leider bricht in Deutschland der Krieg aus und Fritz meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst, von dem er nicht mehr zurückkehrt. Daraufhin soll der jüngste Sohn Otto die Ausbildung machen, um später die Fabrik zu leiten.
Flora, ein armes Arbeiterkind, hat sich bereits mit vier Jahren in Otto mit den Segelohren verliebt. Die beiden heiraten und Flora macht ihrem Mann immer wieder Mut - egal wie schlecht das Leben es mit ihnen meint. Sie übernimmt von Mine den Spruch "Die Fabrik ist das Herz" und macht die Küche zur „Seele der Familie“.

Die zweite Ebene spielt in der heutigen Gegenwart und erzählt von der Erbengemeinschaft der ehemaligen Puppenfabrik, die nach der Wiedervereinigung insolvent wurde.
Bei einer Internetauktion taucht eine der Langbein-Puppen auf, die von dem Großvater genäht und persönlich bemalt wurde, und die Eva nun ersteigert.
Die Nachfahren/Urenkel des Gründers der Langbein-Fabrik müssen das ehemalige Wohngebäude der Familie Langbein ausräumen. Ein Zimmer nach dem anderen nehmen sie sich vor. Eva, Jan und Iris entdecken dabei viel Vergessenes und schwelgen in Familienerinnerungen. Es fällt auch schwer, sich von manchen Sachen trennen zu müssen.

Der historische Roman ist fesselnd, packend und beeindruckend. Eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.01.2021
Orangen für Dostojewskij
Dangl, Michael

Orangen für Dostojewskij


sehr gut

Das Cover hat mir sehr gut gefallen - der Kontrast von dem Foto in schwarz-weiß mit dem gelben Schirm ist gelungen - ein echter Hingucker.

Der Schreibstil des Autors Michael Dangl ist flüssig und informativ und sprachlich anspruchsvoll.

"Orangen für Dostojewskij" ist eine erfundene Geschichte über die Begegnung des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewskij und des italienischen Komponisten Gioachino Rossini in Venedig. Im Jahr 1862 - nach 10 Jahren Arbeitslager in Russland - macht Dostojewskij seine erste Reise nach Westeuropa - nach Venedig. Er erfüllt sich damit seinen Traum.
Dostojewskij möchte wieder abreisen, aber da begegnet ihm der siebzigjährige berühmte Komponist Rossini. Rossini ist ein lebensfroher Mensch, der das Leben genießt und damit das Gegenteil von Dostojewskij ist.

Der anspruchsvolle Roman ist - durch die Fiktion und die Detail-Fakten - spannend zu lesen.

Bewertung vom 28.11.2020
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut und passt wunderbar in diese Zeit der Zwanziger Jahre.

Der Schreibstil von Hanna Caspian ist wie bereits in den vier Vorgängerbänden sehr flüssig, lebhaft und packend. Ich konnte mich sofort wieder in die liebevoll beschriebenen Personen und in das Geschehen hineinversetzen.

In dem Band "Silberstreif" wird das Geschehen der Jahre 1923 bis 1928 auf Gut Greifenau erzählt. Deutschland ist auf dem Höhepunkt der Hyperinflation - alle Menschen leiden unter Hunger und Entbehrungen. Schwere Schicksalsschläge treffen viele - auch das Hauspersonal ist betroffen. Konstantin bemüht sich redlich darum, das Gut Greifenau zu erhalten, aber dringende Investitionen sind in dieser Zeit nicht möglich.

Katharina hat es nun doch endlich geschafft und kann ihr Medizinstudium beginnen - ihr größter Traum geht in Erfüllung. Sie hat es allerdings schwer, ihr Studium mit der Familie und dem Haushalt zu vereinbaren. Ihr Mann Julius möchte ständig Partys feiern oder zu unpassenden Zeiten mit ihr in Urlaub fahren.

Mehr möchte ich dazu nicht verraten ...

Das Buch hat mit sehr gut gefallen. Von mir gibt es selbstverständlich volle 5 Punkte - mehr geht nicht.

Eine gelungene und fesselnde Familiensaga - Empfehlenswert.

Nun heißt es bis August 2021 geduldig warten bis Band 6 erscheint.