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Benutzername: 
Christiane
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Bremen
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 364 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen
Troi, Heidi

Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen


ausgezeichnet

Den Roman “Neues Jahr, neues Glück – Liebe inbegriffen” hat Heidi Troi am 2. November 2023 gemeinsam mit dem Empire-Verlag herausgebracht. Das idyllische Cover versetzt mich augenblicklich in romantische Stimmung. Es passt hervorragend zum Genre und zur Erzählung.
Gestern hatte ich einen Abend Zeit zu lesen und es schien, als sei dieses eBook der Autorin Heidi Troi genau das Richtige für mich und meine Stimmung. Heidi Troi kenne ich schon aus anderen Erzählungen.
Es hat nur wenige Sätze gedauert, da war ich schon tief in die Geschichte versunken. Einmal mit dem Lesen gestartet, viel es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Es ist die Art und Weise wie Heidi Troi die modernen Worte nutzt. Sie puzzelt sie harmonisch, romantisch und unterhaltsam so zusammen, das es eine echte Lesefreude ist, ihren Texten zu folgen. Oft habe ich geschmunzelt, schallend gelacht oder auch mal meine Stirn gerunzelt.
Kelsey mochte ich gleich. Manchmal tat sie mir leid. Manchmal habe ich gedacht, Mädchen, so geht das doch nicht. Und immer habe ich gehofft, dass sie das selbst irgendwann einsieht. Was denkt ihr? Erkennt sie irgendwann, dass auch alles ganz anders sein kann? Lasst Euch überraschen.
Neben Kelsey gibt es noch Phil und Eric. Phil, Kelseys Schwarm, könnte mir unsympathischer nicht sein. Er könnte direkt aus einem Narzissten-Ratgeber entsprungen sein. Eric dagegen hat ein freundliches und charmantes Wesen. Er hat einen guten Charakter und auch ein paar Geheimnisse, die Kelsey im Rahmen der Geschichte lüften muss.
Mit diesem Buch habe ich viele amüsante, romantische und unterhaltsame Lesestunden verbracht. “Neues Jahr, neues Glück – Liebe inbegriffen” empfehle ich gerne all denen weiter, die sich ein paar Stunden Erholung abseits vom Alltag gönnen möchten.

Bewertung vom 29.10.2023
Sturm über der Ostsee
Schlennstedt, Jobst

Sturm über der Ostsee


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Sturm über der Ostsee” hat Jobst Schlennstedt am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem emons Verlag herausgebracht. Das unheilvoll wirkende Cover passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar. Es handelt sich um den 12. Fall mit dem Team der Lübecker Mordkommission. Er ist gut ohne Vorkenntnisse der Reihe lesbar.

In dieser Reihe bin ich Neueinsteiger und bisher habe ich nicht den Eindruck, das mir eine bestimmte Information fehlt, ich komme mit den Personen und ihren Geschichten gut zu recht. Den Schreibstil empfinde ich als flüssig. Die Landschaft ist schön und detailreich beschrieben, ich kann mir alles gut vorstellen.

Sturm über der Ostsee. Der Titel ist erstklassig gewählt, was längst nicht immer so ist. Das Thema zieht sich über verschiedene Ebenen durch die gesamte Erzählung. Auch sonst macht Jobst Schlennstedt alles richtig. Er lässt eine übersichtliche Anzahl von Haupt- und Nebenprotagonisten agieren. Das lenkt die Konzentration des Lesers auf den Krimistrang. Gelegentlich wechselt er in die Sichtweise des Mörders. Da ist der aufmerksame Leser gefragt. Diese Abschnitte haben bei mir regelmäßig für Gänsehaut gesorgt.

Der Kriminalfall beginnt spannend. Der Autor präsentiert früh seine ersten beiden Leichen. Es werden nicht die letzten sein. Er geizt nicht mit Informationen. Nach und nach entblättert er eine Geschichte, die kaum schlimmer sein könnte. Von Beginn bis zum Ende ist dieser Kriminalroman unglaublich spannend. Auch wenn ich bereits recht früh eine Idee hatte, was das Motiv des Täters ist, habe ich jede Seite mit voller Aufmerksamkeit gelesen. Am Ende passt alles zusammen und meine Fragen sind beantwortet.

Alles in allem hat Jobst Schlennstedt mit “Sturm über der Ostsee” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es lohnt sich.

Bewertung vom 15.10.2023
Eine neue Liebe (Sunset River 3)
Weiß, Josefine

Eine neue Liebe (Sunset River 3)


ausgezeichnet

Die Sunset-River-Trilogie besteht aus 3 Teilen. Ein neuer Anfang, Ein neues Leben und Eine neue Liebe. Die Autorin Josefine Weiss hat sie im Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag Feuerwerke herausgebracht.

Von Josefine Weiss habe ich schon mehrere Liebesgeschichten gelesen. Die Sunset River Triologie gehört nach “Solange das Leben noch uns gehört” zu ihren stärksten Werken. Hier beschäftigt sie uns mit der Geschichte von Isobel und Michael.
Die Lehrerin Isobel ist 31 Jahre alt. Aus persönlichen Gründen kommt sie nach Sunset River. Dort trifft sie nicht nur erstmalig auf ihren Vater Richard sondern auch auf den verwitweten Michael und seine Tochter. Die junge Liebe hat es nicht leicht. Zu viel scheint zwischen ihnen zu liegen, während sie gleichzeitig zu viel miteinander verbindet.
Wie keine zweite schafft es Josefine Weiss mit modernen Worten und einem lockerleichten Schreibstil meinen Geist zu fesseln und mich nach Sunset River reisen zu lassen. Dort lasse ich mich nieder und beschäftige mich intensiv und Buchstabe für Buchstabe mit den Haupt- und Nebenprotagonisten. Diese sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet und gewinnen mit jeder Seite mehr an Konturen. Nach und nach entblättert die Autorin mit viel Feingefühl und ohne jeden Kitsch die bewegenden Geschichten von Isobel und Michael.
Sehr gut gefallen haben mir die landschaftlichen Beschreibungen von Sunset River, seinen Bewohnern und den verschiedenen Festen.
Von Beginn bis zum Ende hat mich diese Trilogie fasziniert. Nachdem ich mit dem Lesen gestartet bin, ist es mir kaum mehr gelungen, die Geschichte aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Alle drei Teile der Sunset River Trilogie von Josefine Weiss habe ich direkt hintereinander gelesen. Das empfehle ich jedem Leser. Dann entwickelt sich der gesamte Zauber der Reihe. Gerne empfehle ich sie all denen weiter, die gerne Liebesgeschichten von ganz normalen Menschen lesen, die in einer liebenswerten Kleinstadt spielen. Von mir gibt es 5 verdiente Lesesterne.

Bewertung vom 14.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Den Kriminalroman “Das Nachthaus” hat Jo Nesbo am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag ullstein herausgebracht. Das dunkle gehaltene Cover mit dem leuchtend gelben Haus paßt zur Geschichte.
Wer einmal einen Kriminalroman von Jo Nesbo gelesen hat, der kann von seinen Geschichten gar nicht genug bekommen. Das habe ich gedacht. Bis ich das Nachthaus gelesen habe. Von Jo Nesbo habe ich die Harry-Hole-Reihe vollständig und diverse andere Erzählungen gelesen.
Der Start ist gut gelungen. Es hat nur wenige Sätze gedauert, da hat mich der Schreibstil des Autors wie gewohnt magnetisiert. Sogleich war die vertraute Spannung vorhanden und ich habe mich gedanklich mit einer Geschichte beschäftigt.
Der Autor unterteilt seine Erzählung in 3 Teile. Teil 1 liest sich sehr gut. Teil 2 liest sich zu 75 % gut. Dann kommt eine Kehrtwendung, die mir den Spaß an diesem Nesbo nimmt. Teil 3 habe ich gelesen, damit ich das Ende beurteilen kann. Alles in allem ist das Ende schlüssig. Es wäre kein Nesbo, wäre es vorhersehbar. Mir hat es nicht gefallen.
In erster Linie haben mir die Elemente aus dem Bereich Horror und Fantasy die Spannung genommen. Wer (wie ich) auf einen Kriminalroman hofft, der vielleicht gruselig und hoffentlich vielschichtig ist, der ist hier nicht richtig. Wer gerne Horror liest, Spaß an Fantasy hat und sich dabei gerne gruselt, kommt hier auf seine Kosten.
Jo Nesbo hat mit dem Kriminalroman “Das Nachthaus” eine gruselige Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die vielschichtig und spannend ist. Es handelt sich um einen Genre-Mix aus den Bereichen Horror und Fantasy. Leider trifft er damit nicht meinen Geschmack. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen.

Bewertung vom 14.10.2023
Mörderschau in Bad Vöslau
Ruhrhofer, Norbert

Mörderschau in Bad Vöslau


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Mörderschau in Bad Vöslau” hat Norbert Ruhrhofer am 18. Mai 2023 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Es ist der dritte Band mit den Freizeitpolizisten Toni und Willi Pokorny. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich empfehle jedoch, diese Reihe von Beginn an zu lesen. Erst dann entwickelt sich der gesamte Charme dieser humorvollen und schrägen Reihe.
Als ich das sommerfrische Cover dieses Regionalkrimis entdeckt habe, habe ich gleich zugegriffen. Ich habe von Norbert Ruhrhofer bereits “Mord in Bad Vöslau” und “Mordsradau in Bad Vöslau” gelesen. Beide Erzählungen haben mir viel Spaß gemacht. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen und ich wurde nicht enttäuscht.
Zu Beginn finden die neuen Leser eine Vorstellung der Personen, die besonders für Neueinsteiger hilfreich ist. Die Krimi-Reihe von Norbert Ruhrhofer lebt von den Eigenarten seiner Protagonisten, die alle ein wenig schräg sind und mich regelmäßig schmunzeln und manchmal herrlich lachen lassen. Meine Lieblingsprotagonisten ist Frau Katzinger, die alles von jedem weiß und bei den Ermittlungen gerne hilfreich zur Seite steht. Besonders liebevoll ist ihre Vorliebe für Croques und Sombreros beschrieben.
In diesem Band bin ich den Pokornys in das Thermalbad von Bad Völz, auf den Wiener Naschmarkt, zum Parkhotel Schönbrunn und in den Tierpark Schönnbrunn gefolgt. Es war eine sehr amüsante Reise. Norbert Ruhrhofer geizt nicht mit Lokalkolorit. Übertreiben tut er es auch nicht. Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden wirkt dieser Band auf mich etwas gezähmter. Damit trifft er auf eine breitere Leserschaft. Ich fand das super.
Der eigentliche Kriminalroman startet spannend und bleibt es bis zum Schluss. Am Ende sind meine Fragen beantwortet.
Norbert Ruhrhofer hat mit seinem Krimi “Mörderschau in Bad Vöslau” einen amüsanten und unterhaltsamen Krimi auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich viele vergnügliche Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich ihn allen Freunden des Regionalkrimis mit Sinn für Humor weiter, die sich eine Weile in Österreich aufhalten möchten.

Bewertung vom 08.10.2023
Der Mond macht keine halben Sachen
Leibrock, Felix

Der Mond macht keine halben Sachen


ausgezeichnet

Die Erzählung “Der Mond macht keine halben Sachen” hat Felix Leibrock am 1. September 2023 herausgebracht. Das Cover zeigt düstere Wolken hinter denen sich ein paar Sonnenstrahlen hervorkämpfen. Den Autor kenne ich bereits aus seinen Berchtesgaden-Krimis “Mord am Watzmann” und “Mord am Kehlsteinhaus”. Seine Beobachtungsgabe und die Art und Weise, wie er seine Geschichten erzählt, haben mich bei seiner neuen Erzählung gleich zugreifen lassen.
Felix Leibrock ist Seelsorger bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei, leitet das Evangelische Bildungswerk München, schreibt regelmäßig Texte für Antenne Bayern und den Allgemeinen Anzeiger. Auf Antenne Bayern habe ich ihm schon oft zugehört. Nachgedacht habe ich über jeden seiner Texte.
Er schreibt nicht einfach so eine Erzählung. Mit diesen Gedanken bin ich seinen Text gestartet und fand mich schnell an der Seite von Philipp wieder. Ein schüchterner Außenseiter. Philipp wird in schwierigen Familienverhältnissen groß, entscheidet, diese Familie zu verlassen und lässt sich von einem kinderlosen Ehepaar adoptieren. Bei einem Kletterunfall in den Alpen verunglückt er und benötigt eine Nierenspende zum Überleben. Dabei rinnt ihm die Zeit davon. Was wird Philipp tun? Wie werden seine Wahleltern reagieren? Wird Philipp auf seine Ursprungsfamilie zugehen? Wird er überleben?
Fragen über Fragen begleiten mich Buchstabe für Buchstabe und Seite für Seite durch diese Erzählung. Ich lese, welche Entscheidungen Philipp trifft und aus welchem Grund er das tut. Und ich frage mich immer wieder: Was würde ich an seiner Stelle tun?
Nach und nach entblättert der Autor eine fesselnde Geschichte, die sich in erster Linie mit den Teilen seiner Haupt- und Nebenfiguren beschäftigt, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Neben Philipp haben mich Nora, Frank und seine Schwester am meisten beschäftigt.
Felix Leibrock hat mit “Der Mond macht keine halben Sachen” eine Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die es sich zu lesen lohnt. Phillips Geschichte regt den Leser zum Nachdenken an. Sie beschäftigt sich in erster Linie mit der Frage, was wir sehen und was wir nicht sehen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.10.2023
Bis wir unsere Stimme finden
Töpfner, Astrid

Bis wir unsere Stimme finden


ausgezeichnet

Den Roman “Bis wir unsere Stimme finden” hat Astrid Töpfner am 13. Oktober 2023 herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre. Von Astrid Töpfner habe ich bereits verschiedene Erzählungen gelesen. Besonders beeindruckt hat mich ihre Spanien-Saga und die zeitgenössische Erzählung “Die Frau des Spatzen”.

Die Autorin erzählt die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny in zwei Zeitsträngen. Die Kapitel sind mit Jahreszahlen versehen. Die einzelnen Kapitel sind noch einmal in beide Hauptprotagonisten untergliedert. So weiß der Leser zu jeder Zeit über wen er gerade liest und in welcher Zeit er sich mit welchem Protagonisten befindet.

Jakob und Fanny sind entsprechend ihrer Rollen fein gezeichnet und gewinnen mit jeder gelesenen Seite mehr an Format. In ihren Handlungen reagieren und agieren sie zu jeder Zeit logisch, das lässt sie lebendig werden.

In ihrem kraftvollen und atmosphärisch starkem Schreibstil beschreibt sie eindringlich, recht detailliert und emotional aufwühlend die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny, die schwieriger und leidvoller kaum sein könnte. Die Erlebnisse der beiden Kinder haben mich ganz schön beschäftigt und oft habe ich gedacht: Oh je, nicht auch noch das. Es bleibt ihnen auch nichts erspart.

Astrid Töpfner ist es gelungen, ihre Erzählung zu jeder Zeit spannend zu gestalten. An den richtigen Stellen wechselt sie geschickt in eine andere Zeit und mich beschäftigt immer wieder die Frage, was in der Zeit dazwischen geschehen ist. Ich musste mich beim Lesen stark zusammenreißen, dass ich vor lauter Neugier nicht flüchtig über die Zeilen fliege. Das wäre dieser Erzählung nicht gerecht gewesen. Am Ende hat die Autorin alle meine Fragen beantwortet und ich bleibe bewegt und berührt zurück.

Mit ihrer Erzählung über die Verdingkinder Jakob und Fanny rückt die Autorin ein unrühmliches Stück Schweizer Geschichte in den Mittelpunkt der Lesenden um zu Erinnern und das Vergessen zu verhindern. Es ist ein wichtiges Buch, das ich gerne allen Lesern ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 05.10.2023
Wasserfallsturz
Wind, Jennifer B.

Wasserfallsturz


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Wasserfallsturz” hat Jennifer B. Wind am 21. September 2023 gemeinsam mit dem Verlag Servus herausgebracht. Ich bin ein echter Fan der Servus-Verlag Cover. Der schwarz-weiße Hintergrund, die düsteren Wolken, die gute Lesbarkeit des Titels und das rote "S" im Verlagsnamen finde ich einfach unwiderstehlich. Besonders schön finde ich, dass die Region (hier: das Murtal) auf der grünen Farbe in weißer Schrift richtig viel Aufmerksamkeit bekommt und das der farbige Seitenschnitt die gleiche Grünfarbe hat.
Mit viel Vorfreude habe ich mich an das Lesen dieser Erzählung gemacht. Vom Servus-Verlag bin ich gute Kriminalromane gewohnt und demzufolge war meine Erwartungshaltung hoch. Der Schreibstil der Autorin finde ich schlicht außergewöhnlich gut. Er ist modern und lässt sich flüssig lesen. Er ist in der Wortwahl ungewöhnlich und hat einen klaren Wiedererkennungswert. Zwischendurch lässt er mich immer mal wieder schmunzeln.
Jennifer B. Wind startet ihren Regionalkrimi mit einem Prolog, der mir Gänsehaut verursacht. Den Schreibstil empfinde ich hier als eindringlich und atmosphärisch stark. Ihre Geschichte erzählt sie in drei Erzählebenen. Eine davon findet in der Vergangenheit statt und beschäftigt sich mit der NS-Zeit. Die einzelnen Abschnitte sind mit Namen gekennzeichnet. So weiß der Leser zu jeder Zeit, wer spricht.
Von der ersten bis zur letzten Seite ist dieser Regionalkrimi ungewöhnlich spannend. Einmal mit diesem Krimi gestartet, ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, ihn wieder aus der Hand zu legen. Immer dann, wenn ich wissen möchte, wie es denn nun weitergeht, wechselt die Autorin in einen anderen Erzählstrang.
Während ich aufmerksam den Buchstaben folge, entsteht eine alpine Gegend vor meinen Augen, so dass ich mir alles gut vorstellen kann. In einem Erzählstrang bekomme ich regelmäßig Gänsehaut und zwischenzeitlich lässt sie mich immer mal wieder Schmunzeln.
Die Chefinspektorin Franzi Fürst mochte ich gleich. Sie und die anderen Haupt- und Nebenfiguren sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet. Jede einzelne reagiert und agiert in ihrer Persönlichkeit nachvollziehbar. Das lässt sie lebendig werden.
Im Laufe der Geschichte führt die Autorin ihre Erzählstränge zusammen. Nicht, ohne mich ordentlich Grübeln zu lassen. Am Ende ist das Rätsel sauber gelöst und meine Fragen sind beantwortet.
Jennifer B. Wind hat mit “Wasserfallsturz” einen unglaublich spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Gerne spreche ich eine Kaufempfehlung für alle die aus, die das intelligente Rätsel im Krimi lieben und für die Humor kein Fremdwort ist.

Bewertung vom 29.09.2023
Im nächsten Jahr zur selben Zeit
Voosen, Jana

Im nächsten Jahr zur selben Zeit


ausgezeichnet

Den Roman “Im nächsten Jahr zur selben Zeit” hat Jana Voosen am 13. September 2023 gemeinsam mit dem Verlag Heyne herausgebracht. Das Cover hat alles, was ein gutes Cover braucht. Es ist auf den ersten Blick als historischer Roman erkennbar. Es zeigt ein junges verliebtes Paar in historischer Kleidung. Es zeigt, das die Geschichte in Hamburg spielt. Die gewählten Farben und Schriftarten verstärken den Eindruck.
Mit modernen Worten und einem angenehmen Schreibstil führt die Autorin flüssig durch ihre Erzählung. So dauert es nur ein paar Sätze und ich bin tief in ihrer Geschichte versunken. Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es war schlicht nicht möglich, denn immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so habe ich diese Erzählung ca. 446 Seiten in drei Abschnitten gelesen.
Die Hauptprotagonistin Anni hat alles, was eine Fabrikantentochter haben muss. Schneid, Interesse, Mut und Talent. Für Frauen war die Zeit nicht einfach und sie hadert mit sich, der Zeit, der Gesellschaft und ihren Eltern. Welcher Teenie tut das nicht? Im weiteren Verlauf zeigt Anni eine erstaunliche Weiterentwicklung in ihrer Persönlichkeit. Es ist eine Lesefreude, ihr dabei zu folgen.
Sehr spannend sind die Beziehungen der Figuren, die Jana Voosen zu den wesentlichen Protagonisten ihrer Erzählung macht. Da ist Annis dominanter Vater, der Anwalt Julius und der polnische Arbeiter Pawel. Das ist eine Mischung, die in dieser Zeit kaum explosiver sein könnte.
Von Beginn bis zum Ende ist diese Geschichte fesselnd erzählt und glänzt mit einigen, sorgfältig platzierten unerwarteten Wendungen an den richtigen Stellen. Wer gerne fiktive Erzählungen liest, die zur Zeit des 2. Weltkrieges in Deutschland spielen, der ist hier gut aufgehoben.

Bewertung vom 23.09.2023
Nebel über der Uckermark
Brandes, Richard

Nebel über der Uckermark


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Nebel über der Uckermark” hat Richard Brandes am 21. September 2023 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover ist auf den ersten Blick als Teil der Reihe erkennbar. Der düstere Wald und die Krähen passen hervorragend zum Inhalt und zum Thema. Es ist atmosphärisch düster und beim Ansehen gruselt es mich bereits. Es handelt sich um den 3. Fall mit der Kriminalhauptkommissarin Carla Stach. Er kann ohne Vorkenntnisse der Reihe gelesen werden.
Auf diese Erzählung habe ich mich sehr gefreut, denn den Autor kenne ich bereits aus dem Kriminalroman “Wenn das Böse nach Brandenburg kommt”. Er startet seinen Krimi mit einem Prolog, der mir Gänsehaut verursacht und den ganzen Körper zum Schütteln bringt.
Es hat nur ein paar Sätze gedauert, da war ich tief in diesen Regionalkrimi versunken. Einmal mit dem Lesen angefangen, war es schlicht nicht mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen. So habe ich die ca. 320 Seiten in einem Rutsch durchgelesen. Die ganze Zeit war ich hellwach.
Carla Stach ist eine Kriminalkommissarin, die sich normalerweise nichts sagen lässt. In diesem Fall sagt eine Hellseherin ihren eigenen Tod voraus. Carla glaubt nicht an Hellseherei, oder vielleicht doch? Carla und die anderen Figuren sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet. In sich agieren sie logisch, dass lässt sie lebendig wirken.
Thematisch beschäftigt der Autor den Leser zusätzlich zu der spirituellen Note mit Verschwörungsanhängern aus der rechten Szene. Dabei ist er so geschickt, wie das nur ein Psychiater sein kann, dessen Leidenschaft dem Spannungskrimi gilt.
Alles in allem hat Richard Brandes mit “Nebel über der Uckermark” einen ausgezeichneten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den ich gerne weiterempfehle. Er ist von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich spannend.