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Andreas S.

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2018
Stockfotografie
Zwahlen, Michael

Stockfotografie


ausgezeichnet

Michael Zwahlen hat mit „Stockfotografie“ eine absolut überzeugende Einführung zur Stockfotografie veröffentlicht. Besonders gelungen erscheint dabei die Betrachtung sämtlicher Inhalte aus Sicht der Bildagenturen, egal ob Microstock oder Makrostock. Dabei betrachtet Michael Zwahlen nicht nur die Anforderungen, die sich an die Technik ergeben (und hier wird klar, dass teurer nicht immer besser sein muss für die Stockfotografie), sondern gerade auch die inhaltlichen Gesichtspunkte, die für verkäufliche Stockfotos relevant sind. So wird an verschiedenen Stellen klar, warum Agenturen Bilder ablehnen, die sich vielleicht eine Privatperson gerne in das Wohnzimmer hängen würde und warum (im Kundeninteresse) verschiedene Gesichtspunkte so einen hohen Stellenwert haben.

Gerade für die Anfangszeit enthält das Buch wertvolle Tipps: so sollte man sich bei der Anmeldung bei Bildagenturen nicht mit den besten Bildern bewerben, die sich bereits in der eigenen Sammlung befinden, sondern gezielt für diesen Zweck neue Bilder aufnehmen, die den formalen Qualitätsanforderungen entsprechen. Wer hier aufmerksam liest, findet an verschiedenen Stellen noch mehr sehr nützliche Tipps, um auch mit wenig Aufwand möglichst erfolgreich zu sein.

Der Aufbau des Buchs selbst ist durchweg gut gelungen, sodass man ausgezeichnet strukturiert immer neue Erkenntnisse gewinnt, die aufgrund des logischen Aufbaus und des sehr guten Schreibstils auch einfach aufgenommen und für die eigene Arbeit umgesetzt werden können.

Bewertung vom 04.02.2018
Praxisbuch Landschaftsfotografie

Praxisbuch Landschaftsfotografie


ausgezeichnet

Mit dem „Praxisbuch Landschaftsfotografie“ liefert Daan Schoonhoven ein wirklich geniales Buch, mit dem sich wirklich jeder dem Thema Landschaftsfotografie nähern kann. Im Vergleich zu vielen anderen Autoren hat er dabei offensichtlich keine Scheu, sein Wissen zu teilen, sondern präsentiert sein Wissen mit demselben Qualitätsanspruch, mit dem sonst auch seine Bilder entstehen. Letztendlich sind so nicht nur die Bilder absolut beeindruckend, sondern auch die Art und Weise, wie das Wissen darüber vermittelt wird.

Dank erstklassiger Übersetzung ist das Buch auch im Deutschen für jeden Leser gut verständlich und nachvollziehbar aufgebaut. Egal, ob es um das Thema Technik, die handwerkliche Arbeit oder die abschließende Bearbeitung der Bilder geht. Obgleich sich viele der Inhalte an Einsteiger in die (Landschafts-)Fotografie richten, so finden sich doch immer wieder nützliche Informationen und Anregungen für ernsthafte Hobbyisten, die gerade bei den Grundlagen keine neuen Erkenntnisse erwartet haben.

Der vielleicht wichtigste Teil des Buches befasst sich mit verschiedenen Landschaftstypen und der nötigen Herangehensweise, um nicht nur Erinnerungen festzuhalten, sondern wahre Kunstwerke entstehen zu lassen. Auch wenn der Autor (und das Original) aus den Niederlanden stammt und sich die Beschreibungen entsprechend an den dortigen Begebenheiten orientieren, so finden sich die Pendants selbstverständlich auch in Deutschland, auch wenn die Wege zwischen verschiedenen Landschaftstypen vielleicht einmal etwas weiter ausfallen können als bei unseren nordwestlichen Nachbarn.

Bewertung vom 28.01.2018
Zeit zu zweit in Hessen
Müller-Urban, Kristiane;Urban, Eberhard

Zeit zu zweit in Hessen


ausgezeichnet

Hessen bietet eine Vielzahl von schönen Ausflugszielen, die sich gerade auch für Paare eignen. Dabei unterscheiden sich die Regionen oft deutlich voneinander, gerade auch mit Blick auf das mögliche Freizeitangebot. Mit „Zeit zu zweit in Hessen“ bietet Kristiane Müller-Urban einen spannenden Überblick über herausragende Reiseziele über ganz Hessen verstreut, die für die eigene Planung eines romantischen Wochenendes ausgezeichnet geeignet sind.

Dabei spürt man deutlich, dass es der Autorin nicht darum geht, ihre eigenen Vorlieben zu kommunizieren, wie man es von vielen Reiseführern kennt, sondern sie verbindet zu jedem Ziel verschiedene Angebote für die eher Aktiveren oder aber auch für diejenigen, die eher auf der Suche nach Entspannung sind. Entsprechend finden sich in dem Reiseführer für jeden Geschmack und Geldbeutel ansprechende Aktivitäten oder im Zweifel auch eine Alternative für gutes bzw. schlechtes Wetter.

Durch diese sehr neutrale Aufmachung eignet sich das Buch auch ausgezeichnet als Geschenk, selbst dann, wenn man vielleicht den Partner oder die Partnerin noch nicht allzu gut kennt und nicht beurteilen kann, ob der Aktivurlaub (oder die Entspannung) wirklich zu beiden passt oder ob es vielleicht auch das eine oder andere Mal einen Kompromiss und damit beide Aktivitäten braucht.

Bewertung vom 28.01.2018
Wildlife-Fotografie
Robiller, Christoph F.

Wildlife-Fotografie


ausgezeichnet

Christoph F. Robiller liefert mit „Wildlife Fotografie – Frei lebende Tiere in Deutschland und Europa fotografieren“ ein absolut erfrischendes Werk, das sich positiv von vielen anderen Büchern abhebt, die zu verschiedensten Themen der Fotografie verfasst wurden. Bemerkenswert wird das Buch dabei gerade dadurch, dass es nach einer ersten Einführung zur Technik und Ausrüstung im ersten Schritt um die eigenen Fähigkeiten geht, die man braucht, um in der Wildlife-Fotografie erfolgreich zu sein. Dieser Teil macht etwa ein Viertel des ganzen Buches aus.

Nach einem kurzen Kapitel zu den Herausforderungen bei der Säugetier-Fotografie, widmet sich der gesamte Rest des Buches verschiedenen Regionen in Deutschland und Europa, bei denen Christoph F. Robiller sowie weitere Co-Autoren eben diese Regionen vorstellen und darauf eingehen, welche Tiere man dort mit welchen Herausforderungen fotografieren kann. Damit geben die Autoren dem geneigten Leser ein ausgezeichnetes Werk an die Hand, das eine ausgezeichnete Orientierung bietet, um einmal gezielt eigene (neue) Erfahrungen zu sammeln und neues Handwerkszeug für die eigene Arbeit oder das eigene Hobby greifbar mitzunehmen. Von der Angst, dass andere Fotografen die Erfahrungen des Autors nutzen und vielleicht sogar Ideen kopieren, ist nichts zu spüren und so spart hier niemand an Tipps und Anlaufstellen für die eigenen Fotoexkursionen.

Die ausgezeichneten Bilder in dem Buch beeindrucken dabei immer wieder und es wird zugleich schnell klar, dass diese Fotos jeweils ein hartes Stück Arbeit waren. Die investierte Energie, aber auch die Leidenschaft dafür, ist nicht nur spürbar, sondern wird auch in nahezu jedem Bild deutlich. So kribbelt es bei jedem neuen Kapitel immer wieder in den Fingern, die eigene Ausrüstung zu schnappen und eigene Erfahrungen in der Wildlife Fotografie zu sammeln.

Bewertung vom 28.01.2018
Landschaftsfotografie erleben
Clement, Raymond;Bertemes, Paul

Landschaftsfotografie erleben


ausgezeichnet

Raymond Clement und Paul Bertemes liefern mit „Landschaftsfotografie erleben – Sehen - Fühlen - Komponieren“ ein faszinierendes Werk über die Natur- und Landschaftsfotografie. Anhand der meisterlichen Werke von Raymond Clement erklären beide Autoren, wie die Stimmungen in den Bildern zu Stande gekommen sind und welche Technik sich dahinter verbirgt.

Das Buch versteht sich dabei nicht als Lehrwerk für die Landschaftsfotografie, sondern liefert wertvolle Anregungen, welche Arbeit und welche Gedanken hinter den Bildern stecken. Nichtsdestotrotz finden sich zu jedem Bild die technischen Angaben, wie die Bilder aufgenommen wurden (Kamera, Objektiv, Belichtungszeit, Blende, Ausrüstung), soweit diese noch bekannt sind, da viele Fotos auch noch aus der analogen Zeit stammen. Gerade mit Blick auf die vielfältig verwendete Technik wird deutlich, welchen hohen Stellenwert die Fotografie für Raymond Clement hat und auf welche Details er bei seiner liebevollen Arbeit achtet.

Die beeindruckenden Fotografien (von der klassischen Landschaftsfotografie über Makrofotografie bis hin zur Fotografie von beeindruckenden Naturstrukturen) sind dabei Inspiration und Kunstwerk zugleich und es kribbelt beim Lesen und Betrachten der Bilder unglaublich in den Fingern, die eigene Kamera in die Hände zu nehmen und im eigenen Umfeld auf die Suche nach Motiven zu gehen, bei denen man die neuen Erkenntnisse einmal selber überprüfen kann.

Sehr spannend empfinde ich dabei gerade die eigenen Wege, die Raymond Clement für sich mit seinen Arbeiten gefunden hat. So tauchen beispielsweise Bilder von Fisheye-Objektiven auf, die absolut beeindruckend sind und zugleich verwundern, hört man sich die Aussagen vieler Profis an, die die Qualität dieser Objektive viel zu oft belächeln. Mit diesen Bildern verliert die Kritik merklich an Bedeutung, denn gerade durch die andere Denkweise werden Objektive zu Profi-Equipment, die ansonsten eher bei Einsteigern in die Fotografie beliebt und geschätzt sind und im Sortiment vieler Profis überhaupt keine Berücksichtigung finden.

Bewertung vom 28.01.2018
Read This If You Want to Take Great Photographs
Carroll, Henry

Read This If You Want to Take Great Photographs


sehr gut

Henry Carroll liefert mit „Read This If You Want To Take Great Photographs“ ein ausgezeichnetes Werk für die Grundlagen der Fotografie. In 50 sehr einfach gehaltenen Kapiteln kann man sich so in kleinen Schritten zu neuen und ansprechenden Fotos vorarbeiten. Der Fokus liegt dabei primär auf gestalterischen Aspekten, auch wenn die notwendige Technik (Blende, Belichtungszeit, …) als Einführung in thematische Schwerpunkte kurz angerissen wird. Insgesamt bietet das Buch so einen ausgezeichneten und breiten Einstieg in die Fotografie.

Damit definiert sich auch gleich die Zielgruppe, für die dieses Buch gedacht ist: diejenigen, die sich bereits ein wenig mit der Technik befasst haben, die Sie in Händen halten, aber in Zukunft nicht mehr nur Schnappschüsse fotografieren wollen, sondern auch Fotos von den Ausflügen und Urlauben mitnehmen möchten, die nicht nur Erinnerungen abbilden, sondern kleine Kunstwerke sind.

Gerade bei den Anfängen der Fotografie wäre es für meinen Geschmack sehr elegant gewesen, wenn man zu den einzelnen Bildern noch die Angaben gefunden hätte, mit welcher Brennweite, Blende und Belichtungszeit die Effekte und Wirkungen erzielt wurden. Das birgt zwar dann immer die Gefahr, dass vieles nur „kopiert“ wird, aber gleichzeitig wird es einfacher nachzuvollziehen, wie man eine bestimmte Stimmung im Foto einfangen kann. Da die Bilder jedoch nicht von Henry Carroll selber stammen, sondern er sich bei Fotografien seiner Kollegen bedient hat, waren die Informationen vermutlich nicht immer zugänglich. Dafür sind die Fotos jedoch gut auf das Buch abgestimmt und folgen dem didaktischen Aufbau, was gerade für Anfänger wesentlich hilfreicher ist, auch wenn einzelne Informationen vielleicht verloren gegangen sind…

Bewertung vom 28.01.2018
Gesichter fotografieren
Banek, Georg;Banek, Cora

Gesichter fotografieren


sehr gut

„Gesichter fotografieren“ von Cora und Georg Banek vermittelt mit 90 sehr unterschiedlichen Tipps einem knackigen Einstieg in die Portrait-Fotografie. Die Autoren spannen dabei den Bogen über alle Aspekte hinweg, die ein erfolgreiches Portrait ausmachen: Von der Positionierung des (professionellen oder unprofessionellen) Models über den Umgang mit Models, das Thema Kleidung, Make-Up & Accessoires bis hin zu technischen Aspekten der Portraitfotografie. Die Inhalte orientieren sich dabei gezielt an denjenigen Lesern, die schon einige Zeit mit ihrem Foto arbeiten, sich aber ein neues Genre erschließen möchten.

Die einzelnen Kapitel sind dabei sehr spannend gestaltet und durchgängig mit Bildmaterial untermauert, sodass man die verschiedenen Aspekte gut nachvollziehen kann. Dabei werden sowohl sehr nützliche Informationen dargelegt, aber auch quasi selbstverständliche Informationen genannt, die sehr belehrend wirken und doch wenig lehrreich sind, z.B. wenn es um den höflichen Umgang mit Models geht. Für mich selbstverständlich, anscheinend aber leider nicht für jeden.

Kleine Schwächen zeigen sich beim Lektorat (man muss aber zum Glück nie raten, was mit einem Wort oder Satz gemeint sein könnte) und bei dem „didaktischen“ Aufbau des Buches. Natürlich lese ich dieses Buch, um über die Gestaltung und Umsetzung von Portraits zu lesen, aber ich würde die Inhalte auch gerne umsetzen. Leider fehlt allen Bildern die Angabe zur Brennweite, Blende und ISO und die „handwerklichen“ Punkte werden zudem erst am Ende kurz aufgegriffen. Im Prinzip hat man so keinen Leitfaden an der Hand, wie man ein vergleichbares Ergebnis erzielen kann und man kann die ganzen Ratschläge auch effektiv erst am Ende des Buches wirklich umsetzen. Mir persönlich wäre es wesentlich lieber gewesen, ich hätte einzelne Ratschläge auch handwerklich sauber direkt umsetzen können.

Bewertung vom 28.01.2018
Die Kunst des Sehens
Kriegelstein, Manfred

Die Kunst des Sehens


sehr gut

In „Die Kunst des Sehens“ vermittelt Manfred Kriegelstein ein ausgezeichnetes Gefühl für die Kompositionen seiner eigenen Bilder (primär) aus Kuba, Lanzarote, Berlin Kreuzberg und den „Lost Places“ rund um Berlin. Auf den 170 Seiten des ersten Teils korrespondieren diese Bilder mit dem Eindruck der Vergänglichkeit sehr stark mit den gestalterischen (Grund-)Regeln, die der Autor seinen geneigten Lesern vermitteln möchte. Durch gezielte Beschreibungen seiner Kompositionen eröffnet er dabei den Hintergrund seiner Werke und macht die Regeln seiner Gestaltung für den Leser zugänglich. Da Manfred Kriegelstein die Hintergründe seiner Komposition erläutert, kann man aus diesem Kapitel sehr viel Inspiration ziehen, die aufgrund der Anregungen aber nicht als klassisches Lehrwerk verstanden werden dürfen. Der Hintergrund dessen wird aber auch über das ganze Buch hinweg sehr deutlich: Manfred Kriegelstein legt ausgesprochen großen Wert darauf, dass niemand ein Bild und eine Bildidee versucht zu kopieren, sondern er möchte einen Leitfaden geben, wie man sich persönlich als Fotograf weiterentwickeln kann.

Die überragenden Inspirationen erfahren im zweiten und weitaus kleineren Teil jedoch einen Dämpfer, nämlich an der Stelle, an der es um die gestalterische Arbeit anderer Fotografen geht, die für sich einen anderen Aspekt der Fotografie erschlossen haben oder von der Entwicklung her (noch) nicht auf dem Niveau von Manfred Kriegelstein fotografieren oder schlicht und ergreifend anders arbeiten. So werden beispielsweise die Kinderfotografien von Eltern belächelt, Genres wie Landschaftsfotografie als vom Anspruch und Niveau her geringwertiger dargestellt und das Kapitel zu Fotowettbewerben wirkt wie eine Abrechnung mit der Jury die zu viele Sieger gekürt hat, die eine andere Handschrift tragen als Manfred Kiegelstein. Schade, denn wie der Autor selber an verschiedensten Stellen bemerkt: „Kunst ist, was gefällt“ und diese Entscheidung liegt bei allen Betrachtern und nicht nur bei Profis, denn sonst wird Fotokunst zum Selbstzweck nur unter Fotografen und verliert die Bodenhaftung am Markt, an dem jeder Fotograf auch seinen Umsatz erzielen muss, möchte er von seiner Arbeit leben können.

Trotz des faden Beigeschmacks überzeugt mich das Buch und ich habe es regelrecht verschlungen – jedoch nicht ohne mir die Zeit zu gönnen und die großartigen Fotografien auf mich wirken zu lassen. Durch das ungewöhnliche Querformat erhalten die Fotografien, die zumeist eine ganze Seite (mit Passepartout, denn darauf legt der Autor für seine Werke großen Wert) füllen, genügend Platz um zu wirken, was durch die gute Druckqualität noch einmal untermauert wird. Wer sich also darauf einstellen kann, im zweiten Teil vielleicht den einen oder anderen Seitenhieb einzustecken, der findet ansonsten ein ausgezeichnetes Werk vor, das durch beeindruckende Impressionen besticht.