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Bewertungen
Insgesamt 580 BewertungenBewertung vom 04.04.2023 | ||
Ein Büchlein. Von der Seitenzahl vielleicht, denn es sind nur 126 Seiten. Vom Thema her ist es aber überhaupt kein Büchlein. Schon der Titel klingt recht scharf gewürzt, ist irgendwie eine Ansage, eine Ansage, die innehalten lässt. Eine Ansage, die neugierig macht. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Schon mit "Der endlose Sommer" hatte mich Madame Nielsen verzaubert/berührt/beschäftigt. Da ist etwas Einzigartiges in ihrer Schreibe, in den Worten, im Klang. Man könnte es Poesie nennen, aber irgendwie trifft es auch diese Schublade nicht richtig. Madame Nielsen schreibt intensiv, durchdringend, einzigartig, dunkel, düster, bedrohlich. Da ist eine immense Kraft, das spürt man, aber diese immense Kraft muss diese Autorin auch haben, wenn man an ihren Werdegang denkt. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
5 Sterne für dieses Buch! Schon mit "Rose Royal" hatte mich der französische Autor Nicolas Mathieu begeistert und auch mit "Connemara" schafft Mathieu dies. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Bücher über die Südstaaten ziehen mich immer magisch an. Woran dies liegt? Nun denn, an verschiedenen Komponenten. Erst einmal mag ich es sehr, mir diese schwüle, süße und grüne Welt vorzustellen. Diesen schon klebrigen Duft der Blumen, das Wasser, den dschungelartigen Wald, die Sümpfe, die Wasservögel, die Alligatoren. Eine in meinen Augen sehr sinnliche Welt. Dann die Menschen. Die alten indianischen Kulturen des Südostens, ihre Klassengesellschaften, ihre recht eindrücklichen Riten, ihre Städte, ihre Tempel, ihre sehr eindrucksvolle und einzigartige Welt, ein Übergang von den Jägerkulturen des Nordens zu den mächtigen Staaten Lateinamerikas. Eine interessante und eindrückliche Welt. Eine verschwundene Welt, aber gleichzeitig auch eine Welt, die Spuren hinterlassen hat. Dann die Eroberung durch die neuen spanischen, französischen und englischen Herren. Eine Entvölkerung, die bald den Zuzug von Arbeitskräften aus Afrika aus der Sicht der Eroberer bedingt. Eine Verbindung der alten indianischen Bewohner und der neuen Einwanderer erfolgte, beide sind durch die Europäer unterdrückt worden, schon dies erzeugte Gemeinsamkeiten, neue Kulturen entstanden. Ein Bürgerkrieg, vordergründig um die Entrechtung und Versklavung der afrikanischen Einwanderer geführt, hintergründig geht es aber wie immer beim Menschen um Gier, Macht und Geld. Die Krankheiten der alten weißen Männer halt. Nun denn, es gibt also Vieles, was ich mit den Südstaaten assoziiere. Und damit entsteht auch eine gewisse Erwartungshaltung. Eine Erwartungshaltung, die "Die Süße von Wasser" bedingt erfüllen konnte. Aber was ist "Die Süße von Wasser" für mich. Dieses Buch ist ein Abenteuerroman, welcher mit den gesellschaftlichen Verwerfungen nach dem Bürgerkrieg spielt und sich dabei leider etwas übernimmt. Denn manchmal erscheint mir das Ganze durchaus etwas langatmig und auch etwas zu konstruiert. Dieser Eindruck kann aber durchaus an meinen Erwartungen an Südstaatenromane liegen, denn eine gewisse Spannung besitzt "Die Süße von Wasser" durchaus und ich habe diesen Blick auf Schwarz und Weiß und auch diesen Blick auf die Konflikte zwischen Nord und Süd dennoch gern gelesen und die vier Sterne von mir sprechen ja durchaus für dieses Buch. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Ich habe mich auf den neuen Roman von Fernando Aramburu gefreut, habe gleichzeitig aber auch etwas Angst gehabt. Denn mit "Patria" hatte mich der Autor erreicht und begeistert. Dies baut ja einen gewissen Druck, gewisse Erwartungshaltungen auf. Dies ist sicher nichts Hilfreiches, ist aber dennoch so. Nun ist aber "Die Mauersegler" thematisch von "Patria" weit entfernt. "Patria" blickt auf eine Gemeinschaft, blickt auf den Horror, blickt auf den Terror und beleuchtet die Folgen aus diesem schrecklichen Tun. "Die Mauersegler" schaut aber eher auf einen Mann, blickt auf dessen Denken, blickt auf einen Antihelden. Einen nicht wirklich sympathischen Charakter. Dies macht es der Leserschaft in meinen Augen auch sehr schwer sich auf diesen Antihelden Toni einzulassen. Denn dieser macht es der Leserschaft natürlich nicht einfach. Dennoch entsteht nach und nach in mir eine Neugier, den Fernando Aramburu erschafft diesen Toni nicht nur in einem sehr negativ wirkenden Charme, er beschreibt auch das Warum, er lässt die Leserschaft verstehen, wenn man denn verstehen will. Denn natürlich gibt es Gründe, warum Menschen zu den Personen werden, die sie sind. Und diese Gründe, diese Zeichnung eines Menschen, diese Einblicke in eine Seele lassen mich dann nach und nach den verdienten vierten Stern zücken. Denn dieses Psychogramm des Toni in seiner Tiefe verdient Aufmerksamkeit, lässt Erinnerungen an die Zeichnungen der Charaktere in "Patria" hochkommen, lässt mich schneller durch dieses Buch schweben. Allerdings braucht man eine gewisse Zeit um warm zu werden mit diesem doch recht patriarchalen und damit doch sehr abstoßenden Toni. Und obwohl Fernando Aramburu hier eher auf einen Menschen schaut, gelingt es ihm dennoch auch Blicke auf ein Land einzubauen, Blicke auf Spanien zu ermöglichen. Kritische Blicke. Blicke, die nachdenklich machen. Denn diese Tonis gibt es wohl überall. Wenn man denn genauer hinschaut. Diese sich von der Welt verraten fühlenden Männer, diese von der Weiblichkeit verletzten Männer, die aber nicht weiterblicken können und/oder wollen. Denn diese Schuldzuweisungen an Andere machen den Blick auf das eigene Sein runder/einfacher/lebbarer/sinnvoller. Bis es das dann nicht mehr lebbar ist und es zu gewissen Reaktionen kommt. Reaktionen, die ein soziales Netz abfedern könnte, wenn man denn eines hat! |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Mit diesem Buch erreicht mich Celeste Ng vollkommen. Mit ihrem vorigen Buch "Kleine Feuer überall" schafft sie eine 4-Sterne-Bewertung bei mir. Aber bei diesem nachhallenden Buch hier greife ich zum verdienten fünften Stern. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Irgendwann werden wir uns alles erzählen Und wieder gelingt Daniela Krien ein 5 Sterne Buch in meinen Augen. "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" ist eine intensive Coming of Age Story und ein berührender Blick auf eine Obsession. Ein starkes Stück Literatur und für mich ein weiterer Beweis, dass Daniela Krien eine wunderbare Autorin ist. Eine Autorin, die ich schon ein Stück begleite und die ich noch lange begleiten werde. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Sorj Chalandon. Besonders nach den Leseerlebnissen von "Am Tag davor" und "Wilde Freude" hatte ich einen besonderen Anspruch an dieses neue Buch von dem französischen Autor. Denn diese beiden Bücher sind recht unterschiedliche Bücher, die auch unter den Lesenden sehr gegensätzliche Reaktionen hervorgerufen haben. Besonders "Wilde Freude" hat hier sehr polarisiert. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Ich erwarte die Ankunft des Teufels Einerseits sind es pupertäre Phantasien, die die 19-jährige Mary MacLane in ihrem ersten Buch "I await the Devil's coming", welches 1902 unter dem Namen "The Story of Mary MacLane" erschien. Andererseits wieder ist dieses Buch aber auch ein wacher und gesellschaftskritischer Blick, der provoziert und dadurch die Autorin selbst, aber auch die Mächtigen der Gesellschaft gefährdet. Umso mehr verwundert es mich, dass dieses Buch schon 1902 veröffentlicht wurde. Denn es ist ja auch eine Autorin in einer Männerwelt. Natürlich macht dieses Buch genau dies, was es auch soll. Es schockiert zutiefst! Es macht aber auch die junge Autorin bekannt und zu einem Star. |
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Bewertung vom 04.04.2023 | ||
Anna Hope schafft es wieder mich zu begeistern. Wieder ist es eine Geschichte von drei Frauen, doch sind diese Frauen hier nicht befreundet und gleichaltrig, wie in "Was wir sind". Adas achtzehnjähriger Sohn gilt als im ersten Weltkrieg verschollen, doch Ada kann sich nicht mit seinem Tod abfinden, die beinahe dreißigjährige Evelyn müsste nicht arbeiten, sie macht dies trotzdem, denn ihr Geliebter ist tot und sie versucht Kriegsgeschädigten Renten zu verschaffen und die Dritte im Bunde ist die neunzehnjährige Hettie, eine mietbare Tanzpartnerin, die nach der Traumatisierung des Bruders im Krieg einen Teil des Familienunterhalts durch diesen Job beisteuert. Doch nicht nur das Erleben der Folgen des Krieges verbindet diese drei Frauen, auch noch ein weiteres Geheimnis verbindet sie. Fünf Tage im November werden hier von der Autorin beschrieben, bis es zu einem staatlichen Feiertag anlässlich der vielen unbekannten Toten und zur Auflösung des verbindenden Bandes zwischen den drei weiblichen Charakteren kommt. |
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