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Isaopera
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Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2017
Der grüne Palast
Hohmann, Peggy

Der grüne Palast


ausgezeichnet

"Der grüne Palast" ist das erste Buch einer Autorin, die bisher unter anderem Drehbücher verfasst hat. Solche Autoren neigen manchmal zu sehr detaillierten Schilderungen, die das ganze plastisch erscheinen lassen, aber wenig in die Tiefe gehen.
In diesem Fall trifft das überhaupt nicht zu. Peggy Hohmann hat als Format für ihre Geschichte den Briefroman gewählt, was erstmal bei einem historischen Roman etwas umständlich erscheinen mag, aber andererseits dem Zeitgeist sehr gut entsprach, da Korrespondenz zwischen weit entfernt lebenden Verwandten und Freundinnen ein wichtiger Teil des täglichen Lebens von Frauen war.
Zu Beginn benötigte ich zugegebenermaßen eine gewisse Eingewöhnungsphase, was durch die eine oder andere Abkürzung und natürlich auch den ungewohnt häufigen Perspektivwechsel zustande kam. Letztendlich hat mich aber sehr begeistert, wie plastisch Ereignisse durch die verschiedenen Perspektiven geschildert werden und fühlte mich wirklich wie mitten in der Handlung.
Leopoldine und auch die Gräfin, welche von brasilianischer Seite die hauptsächliche Korrespondenz beschreiben, sind mir von allen Figuren am meisten ans Herz gewachsen und haben mich wirklich erreicht. Sie wirken unheimlich authentisch, obwohl zumindest die Figur der Gräfin weit über den historischen Kontext erweitert wurde.
Hilfreich war hierbei der Anhang am Ende des Buches, in dem eine historische Einordnung stattfindet. Wichtig, ist dass das Schicksal Leopoldines so geschehen ist und weitesgehend unbekannt bleibt. Ihr Weg hat mich sehr berührt und ich bin froh, durch dieses Buch einen Einblick in ihre und die Geschichte Brasiliens erhalten zu haben!

"Der grüne Palast" behandelt ein für mich relativ neues Thema auf spannende Weise. Die Briefe sind packend und oft unterhaltsam geschrieben, konnten mich aber immer wieder auch wirklich berühren. Ich denke, dass dieser Roman gerade für weibliche, historisch interessierte Leserinnen ein echtes Highlight sein wird!

Bewertung vom 20.02.2017
Im Schatten das Licht
Moyes, Jojo

Im Schatten das Licht


gut

Pferde, am liebsten nochmal Pferde, dann kommt lange nichts, und dann kommen irgendwann auch Menschen. So ungefähr sieht die 14jährige Sarah ihre Welt, die sie eigentlich nur mit ihrem Großvater teilt, der ihr strengster Lehrer ist. Dies kommt durch seine eigene Vergangenheit beim Militär und einer französischen Truppe von Elite-Reitern.
Als Sarahs Opa einen Schlaganfall erleidet, ist sie zunächst auf sich allein gestellt und wird dann von Mac & Natasha, einem getrennten Pärchen, das die einzige Liebe leider völlig verloren hat, aufgenommen.

Ein neuer Roman von Jojo Moyes, der für mich leider nicht ihr stärkster ist. An der Autorin mag ich ihren authentischen Schreibstil und ihren Mut zu Wendungen, die dem Leser zwar nicht immer gefallen werden, aber schön das reale Leben abbilden. Dies gelingt ihr auch in diesem Buch, obwohl es sich am Ende schon ein wenig verklärt.
Dass das Buch von mir nur eine durchschnittliche 3-Sterne-Wertung erhält, liegt zum einem an dem großen Fokus auf Pferden, der aus dem Klappentext so nicht ersichtlich war. Mir wurde es irgendwann einfach zu viel und damit einhergehend war für mich der Knackpunkt tatsächlich die Protagonistin Sarah, die natürlich viel durchgemacht hat, aber mir leider häufig schrecklich auf die Nerven ging. Für mich einfach eine Portion zu viel Teenager-Authentizität und Bockigkeit, die eine schier endlose Kette an Verwicklungen und Problemen mit sich zieht.

Fazit: Für Pferde-Fans und jüngere Leser sicher überzeugender, mein Buch war es aber leider nicht.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2017
Der Rest der Zeit
Németh, Bernadette

Der Rest der Zeit


ausgezeichnet

"Der Rest der Zeit" ist der Debütroman der Autorin Bernadette Németh, die selbst einen medizinischen Hintergrund und ungarische Wurzeln hat und beides in dieser Geschichte auf authentische und oft bewegende Art verarbeitet.
Hauptfiguren sind Tünde, eine junge Ärztin, die unter dem Druck des österreichischen Krankenhaussystems oftmals zusammenzubrechen droht, ihre Schwester Melinda, die zwischen Freiheit und Bindung hin und her gerissen scheint, und ihrer beider Bruder Adam, der beruflich eigentlich alles erreicht hat, im Privaten aber Frustration und Zwänge erlebt.
Ich fand es beeindruckend, wie in diesem Buch ohne übertriebene Schwülstigkeit sowohl der Ernst und die Schwere gewisser Schicksalsschläge (wie Tündes Erkrankung), als auch Emotionen (z.B. Tündes Trauer über den Tod ihres Vaters) vermittelt werden. Dabei gelingt es der Autorin aber trotzdem, ein leises Augenzwinkern mit einzubauen und ich bin als Leserin nach diesem Buch hoffnungsvoll zurückgeblieben.
Für mich sind sowohl der tolle Schreibstil, als auch die originelle & interessante Handlung zwei riesige Argumente, dieses Buch weiterzuempfehlen.
Noch dazu gefallen mir die Aufmachung, Haptik und Gestaltung des Verlags Wortreich sehr gut!
5 Sterne ohne Bedenken :)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2017
Wir in drei Worten
McFarlane, Mhairi

Wir in drei Worten


sehr gut

Bei der Bewertung dieses Hörbuches schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, aber da mir die tolle und unterhaltsame Lesung von Britta Steffenhagen sehr gefallen hat, gebe ich ein 4. Sternchen.
Ben und Rachel, das ist eine Geschichte, wie sie sicher häufig im Leben vorkommt, aber auch nicht das erste Mal in der Literatur erzählt wurde. College-Liebe, aus den Augen verloren, Wiedertreffen nach vielen Jahren, aber alles ist ganz anders.
Ich mochte den Humor von Mhairi McFarlane in diesem Buch gerne und habe mich insgesamt gut amüsiert. Es ist sicherlich keine unglaublich tiefgründige Geschichte, aber für nebenbei wirklich nett. Die Figuren sind sympathisch, gut beschrieben und die Handlung wird durch eine Art kleinen "Kriminalfall" aus Rachels journalistischer Tätigkeit noch schön aufgewertet.
Positiv möchte ich außerdem hervorheben, dass das Ende lange für mich unklar blieb. Das war eine schöne Wendung und machte mir Lust, alle 6 CDs durchzuhören.
Anzumerken ist allerdings, dass ich die Geschichte so schon recht lang fand und es sich um eine gekürzte Lesung handelt. Es könnte also gut sein, dass im ungekürzten Roman ein paar Längen zu finden sind...zumindest hätte die Geschichte für mich nicht (noch) ausführlicher sein müssen.

Zu empfehlen für Fans von humorvollen Liebesgeschichten und Autofahrer wie mich, die ein bisschen entspannen wollen ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2017
Die Katzen von Montmartre
Korber, Tessa

Die Katzen von Montmartre


weniger gut

Ich mag Paris sehr gerne und diese Katzen machen die Viertel dort ganz schön unsicher, das ist mal klar ;)
Allerdings hatte ich mir unter der Geschichte leider etwas anderes vorgestellt!
Ein Katzen-Krimi, das fand ich mal spannend, mal etwas anderes. Das ist es auch, und die Schilderung aus der Sicht der Straßentiger war auch wirklich gelungen. Leider haben mich viele Punkte an diesem Buch dennoch gestört.
Die Handlung war für mich der wichtigste Punkt und kam leider nicht richtig in Fahrt. Es gab eigentlich sogar 3 Handlungsstränge, in denen "ermittelt" wurde, aber die eigentlich unwichtigste Geschichte wurde am meisten aufgebauscht. Dabei geht es um eine entführte Katze und natürlich ist das aus Katzensicht richtig so, denn die interessiert eine entführte Kollegin natürlich mehr als ein totes Mädchen. Vielleicht ist es nicht mein Genre, auf jeden Fall konnte es mich nicht richtig packen und hat mich irgendwann auch frustriert.
Die Katzen sind sehr zahlreich - für mich hätten auch ein paar weniger ausgereicht! Viele Namen, auch noch deren Besitzer, aber alles bleibt irgendwie blass und wenig spannend. Am liebsten mochte ich die zwei kleinen Katerchen, die Brüder waren, denn die haben immer mal ein wenig Leben in die Bude gebracht!
Der Schreibstil war für mich in Ordnung und überhaupt kein Manko, aber er konnte mich auch nicht begeistern.

Leider insgesamt nicht mein Buch, aber vielleicht wären andere Leser von der Geschichte angetan! Ich mag Katzen - aber "Die Katzen von Montmartre" leider nicht so richtig.

Bewertung vom 15.02.2017
Das Buch der Spiegel
Chirovici, Eugene O.

Das Buch der Spiegel


ausgezeichnet

Die Erinnerung des Menschen ist ein faszinierendes Gebilde, das sehr individuell geprägt und von außen kaum erschließbar ist. E.O. Chirovici nähert sich der Frage, wie verlässlich unser Gedächtnis ist, in diesem Buch auf eine sehr spannende und originelle Weise. Natürlich ist die Frage für viele nicht ganz neu, die sich mit dem Thema ein wenig beschäftigt haben. Die Handlung, in die der Autor diese Frage eingebettet hat, hat mich allerdings sehr gepackt und immer wieder hinter's Licht geführt. Super!
Aufhänger der ganzen Sache ist ein realer Mordfall, der in den 1980er Jahren an der Universität Princeton geschehen ist. In der Geschichte scheint es zunächst um ein verschwundenes Manuskript zu gehen, allerdings wendet sich die Handlung schnell den offenen Fragen um das eigentliche Verbrechen zu. Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach dennoch nicht um einen Krimi, denn das Buch ist zwar spannend geschrieben, aber enthält auch viele psychologische Fakten und wirkte auf mich eher wie ein Roman mit dunkler Seite ;)
Die Figuren sind gut beschrieben, entfalten aber erst nach und nach ihre Persönlichkeit. Nichts ist, wie es scheint und bis zum Schluss hat der Autor es immer wieder geschafft, mich zu überraschen!
Diese zahlreichen Wendungen, die trotzdem niemals langweilig oder abstrus waren, haben mir besonders gut gefallen.

Ich bin keine Krimi-Leserin, dennoch konnte mich dieses Buch absolut in seinen Bann schlagen. Meiner Meinung nach wäre es der perfekte Stoff für einen Film! Also, liebe Produzenten, bitte verfilmt diese spannende Geschichte; und ihr, liebe Leser, solltet das Buch ganz bald in den Händen halten :)

Bewertung vom 14.02.2017
Mia liebt Pasta
Hoechst, Mirja

Mia liebt Pasta


gut

Auch ich liebe Pasta, daher musste "Mia liebt Pasta" direkt bei mir einziehen. Das Kochbuch ist sehr schön aufgemacht, was ja vielen Lesern sehr wichtig ist. Mir persönlich geht es mehr um die Rezepte, aber hübsche Fotos schaden natürlich nicht.
Das Buch ist anschaulich in verschiedene Kategorien unterteilt und mir gefällt sehr, dass es sowohl für die kalte als auch für die warme Küche viele originelle & trotzdem nicht zu aufwändige Ideen gibt.
Mein Favorit von den Rezepten, die ich ausprobiert habe, war das Rezept One Pot Pasta mit Pilzen und Lauch. One Pot Pasta bedeutet, dass alle Zutaten, auch die Nudeln, gemeinsam in einem Topf gegart werden und das Gericht hat viel Spaß gemacht! Die Garzeit war im Buch nicht ganz korrekt angegeben, es dauerte schon länger, aber dennoch ein zügiges und empfehlenswertes Essen!
Auch die Pfannenlasagne hat uns sehr gefallen, obwohl unsere Pfanne leider etwas klein war ;)
Die Pasta mit Süßkartoffel-Kokos-Creme hingegen fand ich z.B. spontan ansprechend, in der Umsetzung aber leider gar nicht gut, da die Mengenangaben nicht stimmten (es war viel zu viel Soße für die Nudeln, obwohl das Gericht auf dem Foto eher trocken aussah) und mir etwas Frisches in dem Gericht fehlte.
Insgesamt habe ich festgestellt, dass einige Mengenangaben nicht ganz hinkommen (Nudeln für normalen bis großen Hunger etwas wenig, Soße tlw. etwas viel) und die Abbildungen nicht ganz dem Rezept entsprechen. Es hat aber soweit alles gut geschmeckt und ich konnte mir einige schöne Anregungen holen!

Kleiner Tipp: Mirja Hoechst betreibt einen Kochblog, auf den ich durch dieses Buch aufmerksam geworden bin. Dort kann man sich viele Rezepte von ihr angucken und sich ein wenig inspirieren lassen. Hier der Link: http://kuechenchaotin.de/

Bewertung vom 13.02.2017
Dinge, die vom Himmel fallen
Ahava, Selja

Dinge, die vom Himmel fallen


ausgezeichnet

Als Kontrapunkt zum Valentinstag erscheint am 14.02. ein Buch, in dem es weniger um Liebe, als um das Schicksal geht, das über uns alle bestimmt.
Zufälle, Schicksal...wahrscheinlich haben sich viele bereits (zumindest gedanklich) mit diesem Thema auseinander gesetzt. Ich selbst denke oft darüber nach, wie eigen- oder fremdbestimmt das Leben eigentlich wirklich ist und konnte mich wunderbar in die Geschichte einfinden.
Die Protagonistin Saara ist noch ein junges Mädchen, als ihre Mutter bei einem Unfall stirbt. Dieser ist absolut nicht alltäglich, sondern ein ungewöhnlicher Fall, denn sie wird quasi aus heiterem Himmel getötet. In der Geschichte verweben sich verschiedene Handlungsstränge. Es wird aufgezeigt, wie das Schicksal nicht nur negativ, sondern auch positiv zuschlagen kann - aber ob das wirklich immer das erhoffte Glück bringt?
Ein wichtiges Thema war für mich in diesem Buch zudem die Mutterschaft und Mutterliebe. Saara verwahrlost zunehmend, da ihr Vater sich nicht um sie kümmern kann, und flüchtet sich in eine Gedankenwelt. In dieser gibt es schreckliche Fantasien und Albträume, die immer mehr zunehmen, und von den Märchen ihrer Kindheit inspiriert sind. Diese märchenhaften Züge nehmen über das Buch hinweg immer weiter zu.
Mir ist es sehr gut gelungen, mich darauf einzulassen und ich war von der Tiefe der Beschreibungen und der starken Sprache sehr gepackt.
Dieser Stil ist allerdings speziell und sicherlich Geschmackssache. Es lohnt sich, sich selbst ein Urteil zu bilden!

Für mich ein sehr empfehlenswertes Buch, das nachhallt!

Bewertung vom 06.02.2017
Ab morgen wird alles anders
Gavalda, Anna

Ab morgen wird alles anders


gut

Anna Gavalda ist vielen Lesern sicher schön länger durch ihre Romane bekannt. Mein letztes Buch von mir lag schon eine ganze Weile zurück, weshalb ich mich sehr auf diese Erzählungen freute.
Das Buch ist untergliedert in fünf Geschichten, die alle in Paris spielen und unterschiedliche Protagonisten haben. Hierbei entspricht der Erzählstil dem jeweiligen Protagonisten (z.B. Verwendung von Kraftausdrücken oder nicht etc.), aber die Geschichten wirken prinzipiell wie aus einem Guss.
Insgesamt lesen sich alle Geschichten gut, allerdings konnten mich überraschenderweise vor allem die kürzeren Erzählungen begeistern.
Mein persönliches Highlight war die Geschichte um den kleinen Valentin (3. Geschichte), die mich wirklich berührt und begeistert hat. Auch die 1. Geschichte hat mir sehr gefallen, da hier mit leisen Tönen das Thema Trauer sehr sensibel verarbeitet wird. Die 4. Geschichte hat mich ebenfalls angesprochen, allerdings war sie mir teilweise etwas zu wenig stringent und konfus.
Die Geschichte von Matilde (2. Geschichte), die mir aus der Leseprobe bekannt war, hat mich seltsamerweise nicht begeistern können. Die Sprache war mir hierbei häufig zu deftig und es wurden zu viele ...........Gedanken........etwas sprunghaft dargestellt (mit eben diesen ... Punkten).
Auch der häufige Gebrauch von () Klammern und zwar in Abfolge, bis zu 5 Klammersätze hintereinander (so.)(und so.)..., waren mir oft zu unübersichtlich und haben mich irritiert.
Da mich auch die letzte Geschichte nicht so richtig packen konnte, war es für mich eine gute Erzählungssammlung mit einem echten Highlight, aber insgesamt einem soliden bis mittelmäßigen Eindruck.