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Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

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Insgesamt 2163 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2024
Grünes Gartenwissen. Gärtnern mit wenig Aufwand
Allaway, Zia

Grünes Gartenwissen. Gärtnern mit wenig Aufwand


ausgezeichnet

Klappentext:

„Nicht viel Zeit für die Gartenpflege?



Ein schöner Garten mit reichhaltiger Ernte und wenig Aufwand – das geht! Dieser praktische Ratgeber ist ideal für Hobbygärtner*innen, die wenig Zeit haben und ihren Garten genießen wollen. Er stellt Nutz- und Zierpflanzen vor, die wenig regelmäßige Pflege benötigen. Zusätzlich enthält er clevere Tipps, um den Arbeitsaufwand im Garten zu reduzieren: Wie kann man das Gießen minimieren, Unkraut in Schach halten und den vertikalen Raum optimal nutzen? So bringt und hält man seinen Garten mit minimalem Aufwand in Topform!



Grünes Gartenwissen für pflegeleichte Gärten



- Reihe „Grünes Gartenwissen“: die besten Expertentipps für alle mit und ohne grünen Daumen



- Ein pflegeleichtes Pflanzenparadies: mit Porträts von Nutz- und Zierpflanzen, die wenig Pflege benötigen.



- Kompakt und fundiert: viele Tipps und Anleitungen, wie man mit der richtigen Gartengestaltung viel Zeit bei der Gartenarbeit spart.

- Übersichtlich und verständlich durch zahlreichen Fotos



Großer Gartengenuss mit kleinem Aufwand!



Wie hält man den Garten mit wenig Aufwand in Form? Dieser Gartenratgeber ist perfekt für Menschen, die wenig Zeit zum Gärtnern haben und schnell Erfolge sehen möchten. Er erklärt, wie man seinen Garten so plant, dass die Gartenarbeit auf ein Minimum reduziert wird – dank langlebiger Pflanzen, Anleitungen zum vertikalen Gärtnern und praktischer Tipps, wie Obst, Gemüse und Kräuter schnell und einfach gedeihen. Wissenswertes zu Pflanzenschnitt und Pflanzenschutz runden diesen Ratgeber ab. Das ideale Praxisbuch für alle, die im Garten nicht viel arbeiten, sondern sich erholen wollen.



Pflegeleicht gärtnern: So entsteht mit wenig Zeit und Aufwand ein Wohlfühlgarten!“



Die Buchreihe „Grünes Gartenwissen“ aus dem Hause DK wird um diesen Band „Gärtnern mit wenig Aufwand“ sinnvoll erweitert. Gartenarbeit ohne große Mühen? Genau darum geht es hier. Beleuchtet werden pflegeleichte Pflanzen oder die, die gerne ohne Hilfe wachsen möchten, Topfgärten sind ein besonderes Thema und natürlich geht es auch hier um die Bewässerung. Das ein Garten Zeit beansprucht ist jedem bewusst und ihn zu pflegen auch. In diesem Buch findet der Leser jede Menge hilfreiche und nützliche Tipps wie man seinen Garten flott und ohne Mühe dennoch wunderschön gestalten kann. Die wichtigste Aussage im Buch ist aber sehr deutlich: man muss sich schon vorher Gedanken machen was man will und wie man es richtig plant oder eben umgestaltet. Einfach mal so alles umschmeißen ist hier nicht der Weg sondern die Planung macht’s. Es gibt jede Menge Pflanzvorschläge, Ideen für Gartenmöbel und Gestaltungskonzepte. Alles ist mit Bildern oder Grafiken untermalt für das bessere Verständnis. Zudem geht es hier kurz und knapp zu, wie man es auch aus der Buchreihe gewohnt ist. Auf 144 Seiten erhält der Leser hier wirklich bereichernde Erkenntnisse! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 27.02.2024
Das Gartenbuch
Don, Monty

Das Gartenbuch


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Gartengestaltung - einfach und zeitgemäß!



Monty Dons Gartenbuch ist die perfekte Kombination aus Gartenpraxis und Kreativität. Neben praktischen Anleitungen zur Anlage und Pflege von Gärten finden sich hier geniale Gestaltungsvorschläge für die verschiedenen Bedürfnisse und Erwartungen, denen ein Garten gerecht werden soll. Abgerundet wird das Buch mit Pflanzenporträts, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und viel Gartenwissen. Das Gartenbuch von Bestsellerautor Monty Don ist eine Inspirationsquelle für alle, die ein grünes Paradies erschaffen möchten!



Traumgarten leicht gemacht!



- Inspirierend: das große Gartenbuch vom britischen Gartenexperten und Bestsellerautor Monty Don.



- Fundiert und praktisch: So legt man einen wunderschönen Ziergarten und einen nachhaltigen Nutzgarten richtig an.

- Ein Gartenparadies erschaffen: vom Raum zur Entspannung über Platz für Spiel und Spaß bis zur tierfreundlichen Oase.

- Gärtnern macht Spaß: das perfekte Buch für Gartenbesitzer*innen, die sich inspirieren lassen wollen und denen einfaches und nachhaltiges Gärtnern wichtig ist.



- Hochwertig ausgestattet: mit zahlreichen Fotos, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, umfassenden Pflanzensteckbriefen und einem praktischen Jahresplaner.



- Mit fundierten Informationen zu Themen wie Boden und Kompost, Pflanzenschnitt und Pflanzenvermehrung, Schädlinge und Krankheiten u.v.m.



Geniale Ideen für jede Gartensituation



Ob Raum für Geselligkeit, genügend Platz für den Anbau von Obst und Gemüse, einen Bereich für Natur und Tiere, einen sicheren Ort zum Spielen und Gärtnern für Kinder, einen Bereich zum Entspannen oder den optimalen Standort für Zimmerpflanzen – in Monty Dons umfassendem Gartenbuch finden sich Inspirationen und Anleitungen für Ihren individuellen Traumgarten!



Das große Gartenbuch von Monty Don – praktisches Gartenwissen kombiniert mit den brillanten Gestaltungsideen des Bestsellerautors.“



Wenn Monty Don ein neues Gartenbuch auf den Markt bringt, könnte man meinen hat er doch bereits alles wichtige zum Garten gesagt. Aber dem ist nicht so. Als großer Monty-Don-Fan kann ich bei diesem Buchneuling klar sagen: lesen, inspirieren lassen und einfach nachmachen im eigenen Garten! Don zeigt wieder auf herrlich unkomplizierte Weise wie er sein riesiges Gartengrundstück pflegt, auf was er besonders achtet, was ihm sehr wichtig ist und warum ein Fachwissen doch sehr von Vorteil ist.

Das Buch ist eine Mischung aus Sachbuch und ein privaten Erzählungen. Dadurch ist es sehr aufgelockert, liest sich flott und man selbst hat genügend „Raum“ sich ebenfalls in den eigenen Garten zu träumen und Neues zu entwickeln.

Egal ob Zier- oder Nutzgarten auch hier beleuchtet Don umfangreich und wunderbar verständlich. Er geht mit der Natur, beobachtet sie und schließt daraus seine Schlüsse - genau das sagt mir so zu. Zudem bleibt die Chemie hier ganz außen vor! Don achtet alle Lebewesen in seinem Garten und sieht sie nicht nur als Nützlinge sondern eben als notwendig und eben deren Lebensraum an. Somit werden im Buchbauch Themen wie das Vögel-füttern beleuchtet oder auch Totholzhecken etc.. Die Texte werden mit wirklich wunderschönen Bildern untermalt. Wieder mit dabei sind Monty Dons Hunde und natürlich sein leichtes, grünes und entspanntes Lebensgefühl. Er gibt dem Leser selbst beim studieren dieser Zeilen Ruhe mit auf dem Weg und genau das ist einerseits faszinierend aber auch notwendig.

Fazit: Obwohl Monty Don bereits eine ganz Reihe an Gartenbüchern veröffentlicht hat, ist auch dieses wieder ein Selbstläufer und nur zu empfehlen! Egal ob Anfänger oder Profis - hier gibt es jede Menge wunderbares Gartenwissen von Genuss-Gärtner zu Genuss-Gärtner! Der Garten ist schließlich auch für die Seele da! 5 Sterne für dieses wunderbare Werk!

Bewertung vom 26.02.2024
Stumme Zeit
Bremen, Silke von

Stumme Zeit


ausgezeichnet

Mit „Stumme Zeit“ hat Autorin und Heimatforscherin Silke von Bremen ihr Roman-Debüt veröffentlicht. Die Sylterin ist äußerst engagiert im Inselschutz und Denkmalschutz, Erhaltung der Insel und Bewahrung des Ursprünglichen auf der Insel Sylt. Diese kleinen Feinheiten machen sich auch in ihrer Geschichte hier mal direkt, mal versteckt zwischen den Zeilen bemerkbar. Der Buchtitel ist recht eindeutig zweideutig. Wir lernen zu Beginn Familie Petersen kenn. Familienoberhaupt ist Sönnich, seine Frau Karen ist verstorben, Tochter Helma und Großmutter Gondel. Schauplatz der Erzählung ist das alte Kapitänsdorf Keitum auf der Insel. Mit der „Zeit“ hat es von Bremen hier ganz speziell: sie nennt keine direkten Daten, wir erfahren nur aus den Erzählungen wann in etwa die oder die Geschichte sich zugetragen haben muss. Man muss klar sagen, wir erlesen uns hier Zeiten und somit auch Zusammenhänge. Man muss konzentriert lesen, da die friesischen Namen oder gar Begrifflichkeiten für mich als Nordlicht zwar klar zu verstehen sind, aber es wird Leser geben, die müssen nachschauen um was es sich handelt oder warum die Namen so klingen wie sie klingen. Es ist der Zeit geschuldet. Die Geschichte springt immer mal wieder in diesen und bietet dem Leser dadurch viel Hintergrundwissen rund um die Geschehnisse bei Familie Petersen und der Nachbarschaft. Hauptakteurin im Buch ist Helma. Ihre Kindheit war nicht leicht, geprägt von der extremen Kühle ihres cholerischen Vaters und von einer Großmutter, die ebenfalls in der Zeit festhing, da der zweite Sohn, ihr Herzenssohn, im Krieg als verschollen galt. Ein wenig Wärme bekam Helma damals, wie auch in der späteren Zeit, nur durch Oma Martin. Diese kam als Flüchtling auf die Insel und war ebenfalls von der Zeit geprägt. Rudi, der Nachbarsjunge, ist Helmas bester Freund. Beide entdecken in ihrem späteren Leben Informationen aus längst vergangenen Zeiten, die sie komplett aus der Bahn werfen. Und da ist dann auch noch Dietrich, Helmas große Liebe.

Der große Tenor dieser Geschichte ist der bestimmende Buchtitel bereits selbst. Es gibt Dinge im Leben, die kann man erzählen, da kann man nicht stumm bleiben aber es gibt auch Zeiten, wo man besser schweigt. Wo man mit sich selbst die Dinge ausmacht. Ob das gesund ist, ist eine andere Frage. Von Bremen nimmt uns hier jedenfalls in eine raue und kalte Zeit Sylts mit, wo jeder einen immens schweren Rucksack auf seinen Schultern zu tragen hatte. Die Insel war im Umbruch. Die ersten Touristen kamen und blieben, Familiengeheimnisse traten ans Tageslicht; das Alte, das Vertraute war plötzlich nicht mehr schick und sollte doch besser verhökert werden und es stellt sich immer die Frage, was sagt man dazu? Muss man etwas dazu sagen? Ist man so direkt wie Helma? Fest steht jedenfalls, man kann Helma von Buchseite zu Buchseite besser verstehen. Die Zeit hat sie gezeichnet. Genau so Sönnich, Oma Martin, Gondel, Rudi, Dietrich und allen anderen Personen im Buch. Das hat weniger mit Lebenserfahrung zu tun, sondern mit der Entwicklung eben jener Zeit. Da stecken oft noch Denkweisen von früher dahinter, Träume, Wünsche, Ideologien, Traditionen, Sitten und Bräuche…diese ändern zu wollen, diese verändern zu wollen, ist ebenso schwer wie das knacken einer harten Nuss. Genau deshalb ist der Buchtitel auch zweideutig anzusehen. Es ist oft schwer für bestimmte Dinge Worte zu finden, da helfen manchmal nur Tränen wie bei Rudi oder eben eine liebevolle Umarmung von Oma Martin.

Von Bremens Schreibstil ist sehr ausgewogen und hat einen feinen Ausdruck. Trotz der friesischen Namen etc. war der Lesefluss stets gegeben. An den passenden Stellen kommt auch der Humor nicht zu knapp. Wie bereits am Anfang geschrieben, baut von Bremen auch kleine Spitzen mit ein (Touristen etc.) welche doch immens zum nachdenken anregen. Ihr bildhafter Schreibstil lässt uns nicht nur durch Keitum wandern sondern auch an Helmas Küchentisch mit sitzen oder bei Conny in der verrauchten Kneipe stehen. In ihren Zeitenwechsel hält sie ebenfalls daran fest. Schlussendlich ist es sogar so, könnte die Geschichte überall sich zugetragen haben, denn fest steht, jeder Landstrich, jede Familie hat irgendwie solche stummen Zeiten durchgemacht.

Da ich den Werdegang von Silke von Bremen schon sehr sehr lange verfolge und die Insel Sylt als meine zweite Heimat nennen kann, war mir dieses Buch mehr als vertraut. Egal ob Namen oder Landschaftsbeschreibungen oder eben die Geschichten der Menschen hier, sie trifft die Sache im Kern. Ist dabei direkt und ehrlich. Es ist ein ruhiger Roman, der zum nachdenken anregt, und den man gebannt verfolgt, da man gerne wissen möchte ob Helma doch noch ihren Frieden mit sich und der Welt machen kann wenn sie endlich die Wahrheit kennt. Ja, das Buch hat so einige philosophische Parts dabei, denn schlussendlich fragt man sich, ob man unbedingt in alten Wunden bohren muss oder ob diese nicht doch besser ruhen sollten. Ich vergebe 5 Sterne für dieses Werk!

Bewertung vom 15.02.2024
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Boie, Kirsten

Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Frühling in Sommerby



Mats, Martha und Mikkel fahren in den Osterferien viel lieber nach Sommerby als mit Mama und Papa nach Gomera. Mikkel kann es kaum abwarten, bei Oma Inge anzukommen: Sie hat ihm eine Überraschung versprochen! Eine, die immer größer wird, je länger man darauf wartet. Mats hat ein Geheimnis: Er hat eine Prinzessin im Schuppen versteckt! Die ist zwar nicht besonders nett, aber eben eine echte Prinzessin, die sich dringend vor ihrem bösen Stiefvater verstecken muss. Natürlich ist Mats noch zu klein, um die Nachricht, dass ein weggelaufenes Mädchen gesucht wird, mit der vermeintlichen Prinzessin im Schuppen in Verbindung zu bringen. Martha hilft im Café Schnasselbude aus, weil ihr Freund Enes zum Schüleraustausch in den USA ist. Doch leider antwortet Enes so selten auf ihre Nachrichten. Und dann schickt er seiner Mutter auch noch ein Foto von sich mit einem anderen Mädchen. Erstaunlich, dass sie alle bei dem Trubel überhaupt Zeit finden, Ostereier zu suchen …“



Der aktuelle Buchtitel des vierten Bandes sagt alles aus, was der Sommerby-Fan hier empfindet - ja, am schönsten ist es wohl in Sommerby! Band vier, der letzte Band dieser Reihe, spielt in der Osterzeit. Die drei Kinder, Martha, Mats und Mikkel, laden sich selbst bei Oma Inge über Ostern ein, damit ihre Eltern einen Urlaub auf Gomera ganz für sich allein durchziehen dürfen. Wie nett von den Kids! Und man ahnt es schon als Sommerby-Fan: es wird ein trubeliges Osterfest werden, sonst wäre es auch nicht Sommerby! Kirsten Boies Schreibstil ist einfach nur wieder herzerwärmend schön! Sie nimmt den Leser wieder an die Hand und schwupp ist dieses Glücksgefühl da, welches nur in dieser Buchreihe wohl so extrem ist. Boie lässt dieses Mal die Kinder viele Erfahrungen machen. Es gibt jede Menge Irrungen und Wirrungen und schlussendlich lernen alle dabei fürs Leben. Martha hat großen Liebeskummer, Mikkel zeigt seinen Mut und Verstand und Matsi verstrickt sich in eine Geschichte, die bis zum Schluss mehr als spannend bleibt und nicht gerade ungefährlich ist. Eine richtige Mats-Sommerby-Geschichte eben. Und Oma Inge? Die freut sich endlich ihre Helfer wieder da zu haben und nicht nur der Garten blüht auf sondern auch sie! Selbstverständlich ist auch Krischan wieder mit von der Parti und Hund Mahler! Die Geschichte hat wieder einen enormen Spannungsbogen und überrascht mit vielen kleinen Highlights die kleinen und großen Leser immer wieder aufs Neue. Zudem sind die Vignetten und natürlich auch das Cover, gemalt von Verena Körting, ein absoluter Genuss. Ja, die letzten Seiten habe ich mit Wehmut gelesen und ja, der Abschied fiel sehr schwer. Alles war so wundervoll rund und ohne Kitsch und, wenn man das als Erwachsener so sagen darf, eine kleine Flucht aus dem Alltag und eine Gedankenreise in die eigene Kindheit. Ja, in Sommerby ist es am schönsten! 5 Sterne für diesen wundervollen Band!

Bewertung vom 15.02.2024
Ein Garten offenbart sich
de Vries, Katrin

Ein Garten offenbart sich


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Der Garten als Lehrmeister – vom Wiederfinden eines Lebens im Einklang mit der Natur



Als Katrin de Vries nach Jahren in der Großstadt zurück in ihre Heimat zieht, in ein Backsteinhaus in Ostfriesland, zu dem auch ein großer Garten gehört, ist sie noch überzeugt: Rasen gehört gemäht, Unkraut gejätet und morsche Bäume sollten gefällt werden. Doch nach und nach ändert sich ihre Vorstellung von Naturschönheit, ja von Natur überhaupt, und sie wagt einen neuen Ansatz: Statt den Garten nach herrschenden Vorstellungen zu gestalten, lässt sie den Bäumen, Gräsern, Büschen und Blumen vor ihrer Haustür freien Lauf. Und während es um sie herum wächst, wimmelt und sprießt, beobachtet sie und lernt – und muss dabei unweigerlich an ihre Großeltern denken, für die der Garten noch eine ganz andere Bedeutung hatte.



Was können wir von der Natur vor unserer Haustür lernen?



Faszinierende Familiengeschichte: Einblicke in die traditionelle Lebensweise ostfriesischer Landarbeiter“



Ich begann dieses Buch und war nur so erschrocken. Warum? Katrin de Vries wohnt nur 100km von mir entfernt in Ostfriesland und wir wohnen eben in der Mitte Frieslands, eingezäumt von Nord- und Ostfriesland. Ihre Geschichte hat mich tief berührt da wir genau wie sie ebenfalls ein so großes Gartengrundstück (welches ein reiner Naturgarten ist) besitzen und ein ebenfalls so altes Bauernhaus. Die Verbindung war alleine deswegen schon groß zu der Autorin! Ebenfalls gleich vorweg: ihr Schreibstil, ihr Ausdruck waren eine Wohltat für die Lese-Seele. Ein feiner, unaufgeregter und sprachlich sehr ausgewogener Schreibstil wartet hier auf die Leserschaft.

Ihre Geschichte hier, ist einerseits eine kleine Lebensgeschichte, da sie uns immer und immer wieder in ihre Kinderzeit mitnimmt, die sie oft bei ihren Urgroßeltern und Großeltern verbrachte, aber auch eine Lebensgeschichte die sie bis heute prägt, da ihr Grundstück, welches vor über 30 Jahren erworben wurde, ihr Leben verändert hat und auch ihre Denkweise. Nur ist dieser Weg dahin kein leichter. Man muss offen dafür sein, Wissen aufnehmen und verarbeiten und vor allem „sehen“ lernen. Was das mit ihren Großeltern zu hat? Eine ganze Menge! De Vries erzählt uns in kleinen Abschnitten wie es früher war, wie früher die Menschen auf dem Land lebten und was für sie wichtig war. Auch sie lernten bis zum Schluss aber hatten im Vergleich zu uns heute ganz andere Intentionen mit einem Garten. Auch sie beobachteten - egal wie fest der Boden gefroren war oder ob der Kramermann mit dem Motorrad in Hausrichtung fuhr. Es sind Parallelen sichtbar und für de Vries sind die Erinnerungen genau so prägend wie das, was sie selbst erlebt. Große Unterstützer für das Grundstück sind ihre Söhne. Sie macht keinen Hehl daraus, wie oft sie sie gemaßregelt haben und mit ihrem Wissen ihre Sichtweise beeinflusst und positiv verändert haben. Da wurden große Bäume beim Einzug ins Haus gefällt wegen dem Licht und der Gefahr mit dem Dach und dann, mehr als 30 Jahre später ist de Vries es ein Rätsel warum sie diese Bäume gefällt haben, die noch so lange nach dem Cut immer und immer wieder ausgetrieben haben. Im Buch gibt es noch mehr Geschichten dazu. Man könnte plump sagen, de Vries musste erst ihre Erfahrungen machen. Was auch richtig ist, nur werden dadurch keine toten Bäume wieder lebendig oder durch Unkrautvlies abgedeckter Boden wieder fit. Genau wie ich, so hat auch de Vries lernen müssen zu „sehen“ was und wie die Natur agiert. Wir dürfen mit ihr leben, sie ein wenig bewirtschaften aber wie müssen ihr auch etwas wieder zurück geben und sie auch einfach mal machen lassen. De Vries hat einfach ihren Rasen wachsen lassen! Mähte nur noch Gehwege rein und der Rest wuchs wild umher. Viele Gärtner werden jetzt die Haare aufstellen und meinen, die Dame sei halt „öko“ aber dem ist nicht so - das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen!

De Vries’ Anekdoten sind stets kurz. Mal schreibt sie über ihren Rasen, über die Tierwelt die dort wieder Einzug hält oder wie es früher eben war, über Dahlien über ihr Gemüsebeet. Ihre Gedanken sind dazu teilweise sehr philosophisch und teils sogar lyrisch und genau das hat mir hier so extrem gut gefallen! Der Garten ist ein absolute

Lehrmeister und wir lernen nie aus! Egal wie alt wir sind und eines steht fest: die Natur hat immer noch das Sagen dort! Wir müssen alle besser hinschauen, besser sehen, verstehen und nicht immer gleich handeln! Einfach mal wachsen lassen tut nicht nur dem Garten gut und seiner Tierwelt sondern auch der eigenen Seele! Fazit: Dieses Buch hat mir ganz tief aus dem Herzen gesprochen und ich empfand und empfinde die Autorin als Gleichgesinnte. In diesem Buch schlägt der Herzschlag des Gartens höher und bringt uns einfach unendlich viel Wissen mit! Ein großartiges Buch welches mehr als 5 Sterne verdient hätte!

Bewertung vom 13.02.2024
Simple. Das Kochbuch
Ottolenghi, Yotam

Simple. Das Kochbuch


gut

Klappentext:

„Erstaunlich einfach, immer besonders!



Yotam Ottolenghis preisgekröntes Kochbuch – jetzt in der limitierten Sonderausgabe mit zitronengelbem Farbschnitt. 130 einfache und schnelle Rezepte – zubereitet entweder in weniger als 30 Minuten oder mit maximal zehn Zutaten. Ob Lamm-Feta-Bällchen oder Harissa-Tofu: Diese Kreationen überzeugen durch außergewöhnliche Aromen und alltagstaugliche Raffinesse. Das Ottolenghi-Kochbuch, das in keiner Küche fehlen darf.



Alles, was Sie an Ottolenghi lieben – aber “simple”



Yotam Ottolenghis einzigartiger Kochstil mit seinen originellen Geschmackskombinationen wird in “Simple” völlig neu interpretiert. Egal ob schnelle Feierabendküche oder wunderbare Wohlfühlgerichte – je nach Laune, Kochstil oder Appetit findet sich immer die passende Kochinspiration. Bei der Auswahl hilft auch ein cleveres System aus sechs Küchen-Kriterien, von denen jedes Rezept mindestens eines erfüllt:

1. S (short on time): Schnell fertig.

2. I (10 ingredients or less): Nicht mehr als 10 Zutaten.

3. M (make ahead): Lässt sich vorbereiten.

4. P (pantry): Aus dem Vorrat.

5. L (lazy): Macht sich fast von allein.

6. E (easier than you think): Einfacher als gedacht.



Yotam Ottolenghis vielfach ausgezeichnetes Kochbuch – jetzt auch mit zitronengelbem Farbschnitt. Das ideale Geschenk für Ottolenghi-Fans!“



Der Buchtitel ist klar und ja, ganz simpel: Simple! Genau das erwartet man dann auch von diesem Kochbuch. Zugegeben, von Yotam Ottolenghi war dies mein erstes Kochbuch, vorher hatte ich immer nur von ihm gehört. Nach einem kurzen Vorwort geht es also recht simpel los mit den Rezepten. Für jeden ist etwas dabei: ob vegan, vegetarisch oder eben Fisch, Fleich etc.. Die Aufmachung der Rezepte ist recht puristisch und somit bestens überschaubar. Ja, alles recht simpel! Wo es aber meines Erachtens nicht mehr ganz so einfach war, war die Beschaffung von bestimmten Zutaten die man entweder wirklich nur in einem extrem gut sortierten Supermarkt bekommt oder im Delikatessengeschäft oder gar nur im Internet. Besonders bei Gewürzen immer so eine Sache und ich bin da ganz ehrlich, eher auch ein Glücksspiel. Wenn einem dann das Gekochte doch nicht ganz überzeugt, steht man da mit einem speziellen Gewürz welches man vielleicht nie wieder benötigt. Schade drum aber klar, als Hobbykoch ist man auch experimentierfreudig und neugierig. Man geht irgendwie ja immer ein Risiko dabei ein.

Ottolenghi hat bei den Zutaten immer gleich die Beschreibung, wie die Zutat verwendet werden solle, niedergeschrieben, so spart man sich dies im Rezept selbst und somit fallen die Anleitung recht kurz aber dennoch verständlich aus. Dennoch empfand ich viele Rezepte eben nicht als simpel, da die Arbeitsschritte teilweise doch recht aufwendig, teils anspruchsvoll, und lang waren oder auch die Beschreibung zur Nutzung der Zutaten schon sehr präzise (Bespiel: Pfirsich-Scheiben 5mm dick schneiden oder etwas muss ganz exakt abgemessen werden…) - mir fehlte hier die gewisse Leichtigkeit die ich irgendwie erwartet hatte, denn man muss schon vieles ganz genau schnippeln, abmessen, abwiegen, vorbereiten eben. Alles nicht dramatisch und für einen passionierten Hobbykoch kein Thema aber wer sich in dem Thema erstmals versucht, wird es wahrlich schwer hiermit haben. Sie merken schon, so ganz einfach war es dann doch nicht mit diesem Kochbuch. Die Gerichte sind alle sehr abwechslungsreich und vielseitig aber einfach ist doch anders. Wer eine richtig extrem gut sortierte Küche hat, wird hier keine Probleme bei der Umsetzung der Rezepte haben aber wer hat das schon? Als leidenschaftliche Hobbyköchin kann ich hier als Fazit klar sagen: es ist ein interessantes Kochbuch aber „einfach“ geht für meine Begriffe anders. Deshalb gibt es von mir auch nur 3 gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 13.02.2024
Lass wachsen!
Schwarzer, Elke

Lass wachsen!


ausgezeichnet

Klappentext:

„Klimawandel, Plastikflut oder Artensterben – statt des Kopfs stecken wir lieber die Hände in die Gartenerde und lassen Veränderung wachsen. Wer lebt im Boden? Wie funktioniert der Nährstoffkreislauf oder das Pflanzen & Pflegen mit Kompost, organischem Dünger und Mulch? In diesem Buch findest du alles rund ums ökologische Gärtnern: die Ausgangslage, die nötigen Basics und das Wissen zum Tieferbuddeln. Sowie jede Menge gute Ideen, um den Garten vielfältig grün und besonders tierfreundlich zu gestalten. Die cleveren Pflanzenkombis sind unwiderstehlich für Biene, Schmetterling & Co. und großartige Nahaufnahmen zeigen, wen du in deinem Garten beobachten kannst. Herausfordernde Challenges spornen an, künftig nachhaltig und mit Spaß zu gärtnern – für dich, deine tierischen Gartenmitbewohner und die Welt.“



Leider sind wir zumeist viel zu pedantisch in unseren Gärten und zu extrem auf Ordnung gedrillt. Aber warum? Weil es unserem Auge besser zusagt aber was sagt denn die Natur dazu? Warum nicht einfach mal wachsen lassen? Genau das beleuchtet in diesem Buch Elke Schwarzer. Ja, sie verpackt es als Challenge und recht hat sie. Es gehört nicht nur etwas Mut und Schweiß dazu, sondern auch Geduld und vor allem die Sicht darauf, warum es sich lohnt wachsen zu lassen. Man muss beobachten und „sehen“ lernen, erst dann wird man schlauer! In ihrem Buch macht sie deutlich wie wichtig „wachsen lassen“ ist. Es geht um Biodiversität, den Klimawandel uvm.. Sie gibt zahlreiche Tipps für den eigenen Garten und regt definitiv an es nachzuahmen. Erstmal schaffen wir nicht nur dadurch mehr Lebensraum für die Tierwelt sondern tun auch den Pflanzen etwas Gutes und somit auch dem Boden! Es ist eine Art Kettenreaktion die man anschiebt und dabei Großes sehen und erleben kann! Schwarzers Tipps sind von einfach bis anspruchsvoll sehr vielseitig und für jede Gartengröße ist etwas dabei.

Die Texte sind wieder sehr gut mit jeder Menge Bildern untermalt und lockern somit alles perfekt auf. De Schreibstil ist wie gewohnt leicht verständlich.

Fazit: Ein wirklich sinnvolles, wertvolles und wichtiges Buch, welches ich anstandslos empfehlen kann! 5 Sterne hierfür

Bewertung vom 12.02.2024
Gärtnern mit der Kraft des Mondes
Paungger, Johanna;Poppe, Thomas

Gärtnern mit der Kraft des Mondes


ausgezeichnet

Klappentext:

„Ein üppiges Blumenmeer, hochwachsende Bäume und reiche Erträge aus dem eigenen Garten: Wer sich beim Gärtnern an den Mondphasen orientiert, kann große Erfolge erzielen. Johanna Paungger und Thomas Poppe beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Kraft des Mondes. In diesem Gartenbuch teilen sie ihren reichen Erfahrungsschatz über die besten Zeiten für Aussaat, Ernte und Beetpflege nach dem Mondkalender.



- Vom richtigen Zeitpunkt im Garten: Ratgeber für das Gärtnern im Einklang mit der Natur



- Mit Anleitung zum Mondkalender



- Zahlreiche Anwendungsbeispiele für das alte Wissen um die Kraft des Mondes



- Von der Aussaat bis zur Einwinterung: Das Gartenjahr nach den Mondphasen gestalten



- Band 1 der Werkausgabe mit den besten Mondtipps aus über 30 Jahren



Ein Gartenbuch, randvoll mit altem Wissen über das Pflanzen mit dem Mondkalender



Wenn die Aussaat zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, kommen Nutz- und Zierpflanzen mit wenig weiterer Pflege aus. Die Kraft des Mondes unterstützt die Reifeprozesse und sorgt für kräftiges Wachstum und reiche Erträge. Was seit Jahrhunderten allgemein bekannt ist, haben Johanna Paungger und Thomas Poppe in diesem Buch voller wertvoller Gartentipps zusammengefasst.



Nutzen Sie den Einfluss des Mondes auf Ihren Garten! Mit dem Mondkalender als Grundlage für die Planung Ihres Gartenjahres werden auch in Ihren Beeten bald Blüten, Früchte und Gemüse in Hülle und Fülle sprießen.“



Das Buch hat eine Größe von 17,7/12,8/1,7 cm und 128 Seiten voll Wissen. So klein und so voller Kraft! Ich war nach beenden des Büchleins wirklich erstaunt welche Menge an Wissen hier kurz und bündig auf den Punkt gebracht wurde rund um das Thema Gärtnern mit dem Mond. Hier wird ganz klar beschrieben, ohne viel Drumherum und zudem sicher erklärt warum, wieso, weshalb - besser geht es nicht. Neben der Erklärung gibt es auch jede Menge Beispiele welche alles noch besser verdeutlichen. Das Autorenduo Paungger und Poppe haben wirklich ein sehr gutes Händchen bewiesen hier Mond und Gärtnern bestens miteinander zu verbinden ohne abzudriften oder gar esoterisch zu erscheinen. Man bekommt einfach Lust es mal auszuprobieren und zu sehen was denn dann wohl passiert! Ich würde sagen, das Buch hat sein Ziel erreicht! Kann man nur empfehlen mit klaren 5 Sternen!

Bewertung vom 12.02.2024
Mächte und Throne (eBook, ePUB)
Jones, Dan

Mächte und Throne (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Als das einst mächtige Römische Reich zerfiel und neue, "barbarische" Herrscher an die Macht kamen, begann im Westen Eurasiens eine tausendjährige Phase der Transformation. Dan Jones schlägt souverän Schneisen durch die ferne Welt der Könige und Königinnen, Päpste, Bauern, Mönche und Kreuzfahrer, Kaufleute, Künstler und Gelehrten. Sein fesselndes Buch verdichtet die Geschichte des Mittelalters in all ihrer Komplexität und auf dem neuesten Forschungsstand zu einer großen epischen Erzählung: ein Meisterwerk.



Das Mittelalter ist von Augustin und Attila über den Propheten Mohammed, Dschingis Khan und Eleonore von Aquitanien bis hin zu Kolumbus und Luther mit großen Namen verbunden, aber es wurde mindestens ebenso stark von anonymen Kräften geformt, die uns bis heute beschäftigen: Veränderungen des Klimas, Seuchen, Vertreibungen und Migrationen, technologischen Revolutionen und Entdeckungen. Es war die Zeit, in der die großen Nationen entstanden, Grundsätze des Rechts und der Regierung kodifiziert wurden, die Kirchen als politische und moralische Machtfaktoren auftrumpften und Kunst, Architektur, Philosophie und Wissenschaften neu erfunden wurden. Dan Jones erzählt mit klarem Blick für das Wesentliche und mit Sinn für das vielsagende Detail, wie sich die Veränderungen mal still und leise, mal laut und gewaltsam vollzogen, und wirft so neues Licht auch auf den großen Umbruch, der unser Leben bis heute prägt.



Der perfekte Einstieg in die Geschichte des Mittelalters: klar, spannend und wirklich barrierefrei



Von der Klimageschichte bis zu globalen Netzwerken: neue Perspektiven auf das Mittelalter meisterhaft verdichtet in einer großen Erzählung“



Damit ein Sachbuch über das Mittelalter wirklich lesenswert wird, muss es eben von Dan Jones verfasst werden. Warum? Keiner schafft es so gekonnt und so unterhaltsam die Jahrhunderte von 410 - 1527 so kurz und bündig aber auch dennoch vollständig zu vermitteln! Das ist wirklich eine grandiose Leistung und gehört absolut gebührend geehrt! Jones beleuchtet eine Zeitengeschichte, die wahrlich die Welt geprägt hat und selbst bis heute nicht nur fasziniert sondern noch durch Relikte sichtbar ist. Für uns kaum vorstellbar wie die Zeiten damals gewesen sein müssen, so schafft es Jones mit fachlichen aber verständlichen Worten das man es eben versteht. Dieses Zeitalter war weltweit von unterschiedlichster Ausrichtung. Egal ob die Araber, die Mongolen oder eben wir hier im heutigen Deutschland. Jones schreibt aber dennoch auch mit einer gewissen Note Humor und genau deshalb kann man auch bei einem vermeintlich trockenen Thema wie diesen sich komplett in die Geschichte vertiefen. Man liest hier tatsächlich ein Sachbuch ohne das man es großartig merkt und das ist genau der Clou!

Die Texte sind immer mal wieder mit Zeichnungen, Fotografien von Schriftstücken bzw. Gemälden etc. jeglicher Art untermalt. Durch diese Aufmachung erlebt der Leser eine absolute Weltreise der ganz besonderen Art. Das Verständnis wird definitiv größer beim lesen, das Verstehen sowieso und erst recht, wenn man gerne historische Bücher liebt und so einige Namen wieder entdeckt!

Fazit: Dieses Buch ist ein Meisterwerk und sollte Pflichtlektüre werden, damit jeder Mensch begreift, egal welche Grenzen uns trennen, wir doch alle eine Einheit sind! 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses Wow-Buch!

Bewertung vom 12.02.2024
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


ausgezeichnet

Klappentext:

„Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.“



Autorin Jarka Kubsova hatte mich mit ihrem Erstlind „Bergland“ komplett verzaubert. Als dann ihr zweites Werk „Marschlande“ erschien, war die Neugier extrem groß. Und zudem ist der Schauplatz ihrer Geschichte, nur einen Katzensprung meiner Heimat entfernt.

Das Marschland hat den Nordwesten Deutschlands fest im Griff. Ein eigensinniger Boden, schwierig im Herr zu werden, da er komplettes angeschwemmtes Sediment ist und mit seinen Salzwiesen eine einmalige Natur beschert. In „Marschlande“ dürfen wir wieder mehr als gekonnt in zwei Zeiten abtauchen, die zwar mehr als 500 Jahre auseinander liegen aber dennoch eng miteinander verwurzelt und verbunden sind. Einerseits lernen wir Abelkes Geschichte kennen und die von Britta. Beide verbindet die Marsch aufs Extremste. Kubsova schaffte es auch hier, dass man der Geschichte von Anfang an völlig verfallen war. Sie bringt es jedes Mal fertig, einen Zeitensprung so gekonnt zu verbinden, dass man sich fragt wie das überhaupt möglich ist! Wir tauchen ein in Abelkes Geschichte und erleben eine Frau, die sich behaupten muss, die nicht nur Wind und Wetter ausgesetzt ist, sondern auch den Fängen ihrer Zeit. Dass eine Frau einen so großen Hof alleine führt, war damals undenkbar und es kam wie es kommen musste, Abelke wird ihrer Lebensgrundlage beraubt. Alles ändert sich schlagartig und sie ist das unterste Glied in der Kette der Gesellschaft. Dennoch ist sie kampfbereit und geht einen Weg, der nicht nur mutig sondern auch extrem heikel und riskant ist. In der Jetztzeit lesen wir von Britta die ebenfalls mit dem Gebiet, wo einst Abelke lebte, eine tiefe Verbundenheit spürt. Auch ihr Leben wird zurückgeworfen, aber hier lag es auch oft an ihrer Person selbst. Britta steht sich oft selber im Weg und anders als Abelke, steckt sie eher den Kopf in den Sand wenn es schwierig wird. Als Britta aber auf Abelkes Geschichte aufmerksam wird, darf der Leser eine Geschichte erlesen, die aus zwei Eins macht ohne dabei irgendetwas zu verfälschen oder zu blenden. Kubsova lässt beiden Parteien viel Raum ohne dabei etwas zu verblassen. Verbunden sind beide Frauen durch das Land auf dem sie stehen oder einst standen. Es ist ein Land, welches ihr Schicksal bestimmt und welches sie prägt(e). Die Geschichte ist eine Art Symbiose. Eine Verschmelzung von Alt und Neu und dennoch sind beide Geschichten so gleich und so besonders einzigartig. Die Autorin schaffte es auch hier wieder, dass man in beide Welten versinkt, man gerne beide Frauen zusammen gesehen hätte, dass sie sich gegenseitig unterstützen aber es ist notwendig im Leben, dass jeder seinen eigenen Weg geht und Erfahrungen macht.

Fazit: Wieder ein absolut empfehlenswerter Roman der Autorin, welcher den Leser grandios in die Zeiten verschwinden lässt und tiefgründige und teils fast philosophische Aspekte anspricht. 5 Sterne für dieses Werk!