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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2356 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2024
Täuschend echt
Lewinsky, Charles

Täuschend echt


ausgezeichnet

Charles Lewinsky nutzt hier die aktuelle Zeit und die technische Entwicklung als Grundlage für seinen Buch-Neuling. KI ist ein spezielles Thema und er zeigt hier auf, wie es ist, wenn man diese nutzt und meint, es sei das Allseeligmachende. Lewinskys Geschichte ist fein austariert und hat einen sehr guten Verlauf. Seine Wortwahl und der Spannungsbogen bieten der Leserschaft eine runde Geschichte die einerseits erschreckt, verwundert, neugierig macht, einen lockt. Wie würde man denn selbst reagieren? Würde man KI für den eigenen Erfolg selbst ausreizen? Viele Fragen entstehen beim lesen und das Gedankenkino beginnt. Kurzum: Lewinsky regt gewaltig mit diesem Werk zum nachdenken an. Sie wollen wissen wie die Geschichte ausgeht? Lesen Sie sie und lassen sich von Lewinsky gerne einnehmen! Die Geliebte unsers Werbetexters kann man verstehen aber wie sie wohl handeln wird darf jeder selbst erlesen. Es lohnt sich definitiv! Denn man hat nach dem Klappentext eine gewisse Ahnung aber treue Fans des Autors wissen, alles kann sich ändern und so ist jede Geschichte von Lewinsky eine echter Wundertüte! Unbedingt lesen! 5 Sterne!

Bewertung vom 31.10.2024
Waldgeheimnisse
Wohllebens Waldakademie

Waldgeheimnisse


ausgezeichnet

Peter Wohlleben schafft auch dieses Mal sein wirklich wissensstarkes und unterhaltsames Sachbuch rund um den Wald dem Leser näher zu bringen. Er beschreibt hier kurzweilig und sehr unterhaltsam verschiedenste Mythen die man so kennt und räumt mit diesen auf. Dabei kommen wirklich ganz besondere Daten ans Licht und werden bei sehr vielen Lesern für staunen sorgen. Wohlleben zeigt verschiedenste Symbiosen in der Natur auf und lenkt dadurch auf den genaueren Blick beim nächsten Spaziergang durch den Wald. Die vielen Fotos und Abbildungen veranschaulichen dabei die Texte sehr gekonnt. Wohllebens Art dem Leser Wissen zu vermitteln ist wirklich besonders. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne für dieses wirklich lesenswerte Buch!

Bewertung vom 31.10.2024
How to be Italian
Pasquale, Maria

How to be Italian


ausgezeichnet

Klappentext:

„Was bedeutet es, italienisch zu sein?



Ist es, einen Moment innezuhalten und einen aperitivo oder ein gelato zu genießen? Durch eine geschichtsträchtige Gasse zu spazieren? Oder ist es ein August in der Sonne am Strand?



Dieses Buch ist eine Hommage an den italienischen Lebensstil – eine Anleitung, wie man den Augenblick bei einem Kaffee auskostet, genussvoll reist und gutes Essen und Kultur wertschätzt. Eine Lektion in dolce far niente: das süße Nichtstun.



Von der köstlichen Küche und der exquisiten Mode über das Goldene Zeitalter des Kinos bis hin zum kulturellen Echo des Römischen Reiches (und einem sehr guten espresso ) lädt dieses kurzweilige Buch dazu ein, in die italienische Seele einzutauchen und zu essen, zu lieben, sich zu kleiden, zu denken und Spaß zu haben, wie man es nur auf Italienisch tun kann.“



Eine Anleitung wie man Italiener wird? Nicht ganz, aber dieses Buch klärt ein bisschen auf was es heißt, das italienische Gefühl in sich herein zu lassen, es zu zelebrieren, es zu genießen und den Tag einfach mal einen guten Mann sein zu lassen. Egal ob liebenswerte Anekdoten, liebevolle Beschreibungen über die Natur und die Landschaft dieses Landes oder eben die kulinarischen Genüsse - wir dürfen hier dank der Autorin alles erleben und kennen- sowie lieben-lernen. Das Buch ist eine Art Liebeserklärung an Italien und seine Bewohner und als Leser bekommt man wunderbare Einblicke aber auch ein bisschen das Gefühl vermittelt, welches uns Deutschen vielleicht fehlt. Dolce far niente: das süße Nichtstun - das ist für uns Deutsche irgendwie undenkbar aber genau das darf und muss in Italien zelebriert werden. Wir sollten alle dieses Buch lesen und uns dieses Gefühl verinnerlichen. Liebevoller kann man es nicht beschreiben wie hier!

Das Buch besticht mit traumhaften Fotografien, Rezepten und schönen kurzweiligen Texten. Absolut empfehlenswert und um es mit den Worten der großen Caterina Valente zu sagen „Komm‘ ein bisschen mit nach Italien…“. Worauf also warten? Dieses Buch macht jedenfalls jede Menge Lust die Koffer zu packen und eine Reise in den Süden anzutreten…5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 31.10.2024
Der Coco-Look
Rogers, Hannah

Der Coco-Look


gut

Klappentext:

„DER STYLEGUIDE



Coco Chanel ist nicht nur eine Modeikone als „Erfinderin“ des kleinen Schwarzen und des Chanel-Kostüms aus Tweed, sondern auch eine Ikone der Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts, die den Look der Frau revolutioniert und weiblichem Selbstverständnis überhaupt einen völlig neuen Ausdruck gegeben hat.



Die Londoner Fashion-Journalistin Hannah Rogers präsentiert in diesem Buch anhand einer ansprechenden Mischung von Modell- und Street-Fashion-Fotos die 10 grundlegenden Leitlinien des Mode- und Stilverständnisses von Coco Chanel, mit Hilfe derer jede Frau ihrer Garderobe und ihrem Stil das „gewisse Extra“ verleihen kann. Darüber hinaus gibt sie eine Fülle von Tipps zu den richtigen Schnittformen, zum Styling und zu den passenden Accessoires.“



In diesem kleinen Büchlein (14.4 x 1.8 x 19.5 cm ) aus dem Hause Prestel zeigt uns Autorin Hannah Rogers zehn grundlegende Prinzipien von Coco Chanel auf. Nach einer kurzen und knappen Biografie über die Grand Dame der Mode und des Chics darf der Leser in die Gedankenwelt von Coco Chanel eintauchen. Es müssen nicht immer Stilletos sein oder ein Rock, schicke Ballerinas oder auch eine gut sitzende Hose tun es auch und zeigen auch was „feminin“ damit bedeutet! Und dann geht es auch um Accessoires. Kurzum: Das Büchlein ist eine Art kleine Leitfaden um den Style von Coco Chanel zu verstehen. Gerade als Geschenk oder Anregung ist dieses Buch ein Muss. Für Fans der Ikone ist es dagegen nichts Neues oder Aufregendes. Hier wird alter Kaffee wieder neu aufgewärmt - mehr nicht! Der Rest des Buches ist dann eher eine Art Sammlung von Modetipps/ Recherchen der Autorin selbst. Was mir hier fehlt sind alte Fotos. Die neuen Fotografien aus den Shows der Marke sind nicht unbedingt aussagefähig. Fazit: Nicht schlecht aber auch kein Knaller - 2,5 neutrale Sterne hierfür.

Bewertung vom 31.10.2024
Carlo Scarpa
Bugatti, Emiliano;Erzen, Jale N.

Carlo Scarpa


ausgezeichnet

Klappentext:

„Although he was not widely known during his lifetime, Carlo Scarpa has in the past-half century become one of the most revered of modern architects. His passion for integrating the ancient with the modern, the natural with the built environment, and the sensual qualities of glass, wood and stone, makes him the perfect architect for this moment, when the preservation of historic buildings and sensitivity to environmental impact is of supreme importance. As authoritative as it is attractive, this book features balanced introduction to Scarpa’s work, weighing the opinions of both champions and critics of his work. More than 200 photographs and their accompanying illuminating texts capture the astounding beauty of Scarpa’s designs, allowing readers to experience the interplay of light, texture and line in a way that is second only to viewing the works in person. Arguably the most definitive volume available on this consummate craftsman and artist, this book explores Scarpa’s lasting legacy of meticulous craftsmanship, respect for tradition, and a deep understanding of the relationship between architecture, nature, and human experience.“



Auch wenn dieses Buch nicht unbedingt den Maßen eines Coffeetable-Books entspricht, so sticht es dennoch mit seiner gesamten Art und Optik aus der Masse. Kein Wunder bei dem Künstler! Vorgestellt werden hier die berühmten „Kunstwerke“ des grandiosen Carlo Scarpa. Der italienische Architekt hat mit seiner Kunst zu Lebzeiten Einmaliges geschaffen und seine Werke werden hier auf wirklich höchstem Niveau gewürdigt. Der Verlag Prestel zeigt hier die Kunst Scarpas gepaart mit Licht und Schatten - ganz ins Scarpas Sinne. Er war ein Meister der Formen und des Schnitts. Er wusste genau wo das Auge seinen festen Punkt sucht in seinen Kunstwerken und hat damit gespielt. Neben den wirklich beeindruckenden Fotografien wird der Künstler auch schriftlich bestens beschrieben. Fazit: Ein beeindruckendes Buch zu einem unvergessenen Künstler! 5 verdiente Sterne hierfür!

Bewertung vom 31.10.2024
Vermeer
Adams, Alexander

Vermeer


sehr gut

Klappentext:

„Jan Vermeer ist einer der bedeutendsten Maler des Niederländischen Barock. Weltberühmt sind Das Mädchen mit dem Perlenohrring mit seinem verträumten Blick oder die hochkonzentrierte Spitzenklöpplerin bei ihrer kunstfertigen Arbeit. Häusliche Szenen, geistreiche Allegorien und intime Momentaufnahmen spiegeln das Goldene Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert und faszinieren bis heute.

Vermeer ist bekannt für seine unglaubliche Detailgenauigkeit, die meisterhafte Beherrschung des Lichts und die Gabe, menschliche Emotionen auf die Leinwand zu bannen. Seine Gemälde, von denen nur rund 40 die Jahrhunderte überdauerten, sind Inspirationsquellen für Romane, Filme und moderne Kunstwerke.

Das Buch ist das ideale Einstiegswerk, um sich mit einem der bedeutendsten Künstler Europas auseinanderzusetzen. Neben einer illustrierten Biographie, die Jan Vermeer in den zeithistorischen Kontext einordnet, werden 35 seiner schönsten Bilder vorgestellt und anschaulich erklärt.“



In diesem kleinen Kunstbuch aus dem Hause Prestel darf der Leser sich auf eine Reise mit dem Künstler Jan Vermeer begeben. Autor Alexander Adams erläutert dem Leser kurz und bündig wer der Künstler war und wie und durch was er Berühmtheit erlangte. Als großer Vermeer-Fan kann ich hier nur klar sagen: das Buch ist als Einstieg wirklich sehr gelungen bezüglich der informativen Texte. Was die Bilder betrifft, so ist doch das Buchformat mit 17 x 1.2 x 20.8 cm recht winzig aber, wie gesagt, bietet das Buch einen Einstieg in die Kunstwelt Vermeers. Die großen Kunstbücher über den Künstler lassen noch mehr Blick auf seine Werke zu und man kann dadurch noch besser die Details erkennen und sich darin verlieren, was hier leider nicht unbedingt gegeben ist. Die Biographie ist bei Jan Vermeer so eine Sache: wie der Autor bereits zu Beginn des Buches selbst schreibt, gibt es von Jan Vermeer keine bzw. wenige Nachweise bis auf eben u.a. seine einmaligen Kunstwerke. Es gibt keine Briefe o.ä. nur eben Vermerke bei anderen Künstlern selbst bzw. in der Stadtchronik von Delft. Vermeer überzeugt halt bis heute als purer Künstler des Goldenen Zeitalters der Niederlande und hat sich mit seinen Meisterwerken unsterblich gemacht. Dieses Buch ist eine tolle Einstiegslektüre über diesen Künstler!

Bewertung vom 31.10.2024
Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


gut

Klappentext:

„In Ligurien ermittelt ein neuer Commissario:

»Abschied auf Italienisch« ist Band 1 von Andrea Bonettos Urlaubskrimi-Reihe an der ligurischen Riviera und der erste Fall für den eigenwilligen Commissario Vito Grassi, der geistreich und mit viel Humor an der schönsten Küste Italiens ermittelt.



Sein römisches Revier hat der mit allen Wassern gewaschene Commissario Vito Grassi im Griff, aber privat gehen ihm die Felle schwimmen. Als er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters dessen Haus in Ligurien erbt, wagt er die Flucht nach vorn und lässt sich in die Provinz versetzen. Doch neben atemberaubenden Aussichten auf die Küste der Cinque Terre und dem liebevoll hergerichteten Rustico mit eigenem Olivenhain erwarten Grassi gleich zwei Morde – und eine kluge junge Kollegin, mit der er es sich beinahe schon am ersten Tag verscherzt. Und dann ist da auch noch Toni, die streitbare Mitbewohnerin seines Vaters, die gar nicht daran denkt, aus dem Haus auszuziehen …“



Teil Eins geschafft. Fazit? Naja. Nicht schlecht aber auch nicht sonderlich herausragend. Warum? Autor Andrea Bonetto nimmt uns hier mit nach Ligurien und das auch sehr gekonnt. Man merkt dem Autor seine Liebe zu der Landschaft an und ja, auf Grund der kleinen Fläche der Region, wird man sich wohl schnell zurecht finden. Ist auch so. Unser Kommissar in dieser neuen Krimi-Reihe heißt Vito Grassi. Ja, er ist recht eigen in seinem Tun und Handeln und auch seine Vergangenheit ist doch etwas verkappt und speziell. Wer gerne solche Urlaubs-Krimis liest, merkt nur schnell, dass hier doch immer irgendwie der gleiche Stiefel getragen wird. Und so auch hier. Grassis erster Fall, obwohl er selbst noch nicht ganz in seinem neuen Heim angekommen ist, ist eine Leiche und später dann noch ein Mord. Unterstützt wird Grassi von einer jungen Kollegin. Auch hier gibt es Reibereien und Gezicke aber es ist abzusehen, dass beide doch irgendwann die Friedenspfeife rauchen werden. Ein Team muss sich schließlich erst bilden und finden. Und schon geht die Suche nach dem Mörder los! Und dann ist da auch noch Toni…

Sie merken schon, meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Der Plot ist nicht schlecht aber der Autor verdröselt sich in zu vielen Kleinigkeiten und bleibt immer wieder bei zu vielen Liebesbekundungen der Küste hängen. Man liest den Lokalkolorit sehr gut heraus aber, keine Frage, ein roter Faden war nur bedingt erkennbar. Zudem ist es nicht ganz leicht mit dem Protagonisten warm zu werden. Sicher ist Grassis spezielle Art eigen aber um ihn sofort zu mögen, braucht es doch ein wenig Zeit. Ein Lesesog kam bei mir gar nicht hervor. Ich las diesen Ligurien-Krimi aber blieb nicht im Gedächtnis haften. Kurzum: Kein schlechter Start aber auch kein Alleinstellungsmerkmal bzw. der Bann für eine neue Krimireihe blieb hier völlig aus. 2,5 neutrale Sterne hierfür.

Bewertung vom 31.10.2024
Azzurro mortale / Commissario Grassi Bd.2
Bonetto, Andrea

Azzurro mortale / Commissario Grassi Bd.2


sehr gut

Klappentext:

„Eine Wasserleiche und Familienbesuch aus Rom:



Im italienischen Urlaubskrimi »Azzurro mortale« ermittelt Commissario Vito Grassi und sein Powerfrauen-Team zum 2. Mal im atemraubend schönen Ligurien.



Raue Klippen, malerische Dörfer und das karibisch anmutende Blau des ligurischen Meeres: Commissario Vito Grassi hat sich in seinem idyllisch gelegenen Rustico in Levanto eingelebt und freut sich über den Besuch seiner Frau und seines Sohnes aus Rom. Seine resolute Mitbewohnerin Toni ist allerdings wenig begeistert darüber, dass sie deswegen vorübergehend zu ihrer Mutter ziehen soll.



Während Grassi mehr oder weniger erfolgreich versucht, sein Privatleben zu managen, wird im beschaulichen Corniglia - dem kleinsten Dorf der Cinque Terre - eine Leiche angeschwemmt. Identität, Fundort und die Todesursache "trockenes Ertrinken" geben der Polizei Rätsel auf. Grassi ist überzeugt, dass der junge Mann ermordet wurde. Über eine anonyme Zeugin können er und seine schlagfertige junge Partnerin Marta Ricci eine überraschende Verbindung des Toten zum Einsturz der Morandi-Brücke herstellen. Als Grassi knapp einen weiteren Mord verhindert und dabei selbst in Lebensgefahr gerät, wird ihm klar, dass er mit seinen Ermittlungen einem größeren Feind in die Quere gekommen ist.“



Der zweite Teil der neuen Krimi-Reihe rund um Ermittler Vito Grassi setzt sich gelungener fort als der erste Band. Grassis neuer Fall hat es in sich und beim Autor scheint der berühmte Knoten geplatzt zu sein. Die Geschichte ist dieses Mal wahrlich rasant und hat es in sich. Dennoch spielt in meinen Augen Grassi zu oft bewusst mit seinem Leben. Leidenschaft für den Beruf hin oder her - des öfteren schießt der Autor hier über das Ziel hinaus bezüglich seines Protagonisten. So viel Action braucht es gar nicht! Die Geschichte käme auch ohne waghalsige Manöver aus ohne an Spannung zu verlieren. Der rote Faden den ich Band Eins noch bemängelt habe, ist hier eindeutig erkennbar. Dennoch ist der Autor mir auf zu vielen Hochzeiten präsent: Grassi und seine „Selbstfindung“, seine „Mitbewohnerin“ Toni und ihre Probleme, Grassis Job mit seinen verzwickten Fällen und dann auch noch Grassis recht patente Job-Partnerin Marta. Für meine Begriffe verdröselt sich auch hier der Autor wieder in zu viele Felder. Aber ich muss klar sagen, Band Zwei hat mir um Welten besser gefallen als Band Eins. Der Sprachstil ist gelungen, der Spannungsbogen da und das Umfeld sowieso einmalig schön. Bleibt also nur die Frage: Bleibe ich dieser Krimi-Reihe treu? Wohl eher nein. Auch hier bleibt nicht viel von der Story haften. Ob man sie liest oder nicht, spielt keine Rolle. Alles bleibt irgendwie blass zurück. Ganz aufgeben will ich die Reihe dennoch nicht und einfach mal ein paar kommende Bände vergehen lassen und dann einfach mal wieder reinlesen wie sich Vito Grassi so in Ligurien macht. Für Band Zwei vergebe ich 3,5 gute bis sehr gute Sterne!

Bewertung vom 31.10.2024
Die Hoffnung am Horizont / Die Frauen der Villa Sommerwind Bd.2
Husen, Anna

Die Hoffnung am Horizont / Die Frauen der Villa Sommerwind Bd.2


gut

Klappentext:

„Timmendorfer Strand, 1924: Henriettes Zwillingstöchter, Julia und Christine – zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten – wachsen trotz der Schatten des Ersten Weltkriegs behütet in der Villa Sommerwind ihrer Familie auf. Während Julia als junge Frau alles daran setzt, ihren Traum zu erfüllen, Köchin der Villa Sommerwind zu werden, verliebt sich Christine in Maximilian, einen Freiheitskämpfer für politisch Verfolgte. Als dieser in Gefahr gerät, flieht Christine mit ihm und lässt ihre Tochter in der Obhut ihrer Schwester zurück. Julia, die jetzt mit ihrer Nichte und Mutter zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf sich allein gestellt ist, muss über sich hinauswachsen, um nicht nur sich, sondern ihre ganze Familie zu beschützen …



Anna Husen lässt die Geschichte des bezaubernden Ostsee-Kurorts Timmendorfer Strand auch in ihrem zweiten Familienroman lebendig werden.“



Ohne Band 1 gelesen zu haben bin ich dennoch schnell in die Geschichte gekommen. Autorin Anna Husen hat einen leichten und unaufgeregten Schreibstil. Dennoch gab es für meine Begriffe zu viele und unübersichtliche Zeitensprünge und auch zu viele Wiederholungen und ja, es wurde wahrlich viel geweint in diesem Buch. Zwar nicht von mir als Leserin aber von den Protagonisten selbst. Oft war das einfach nur überspitzt und unglaubwürdig, vieles war einfach zu überzogen dargestellt und zu reißerisch zelebriert. Zwar werden die Zwillinge Christine und Julia dem Leser gut näher gebracht, so reißt doch immer wieder der rote Lese-Faden durch zu viele und große Zeitenwechsel oder auch sinnfreie Dialoge. Zudem war es hier und da auch schwierig manchen Gesprächen zu folgen wenn es um Personen aus Band Eins ging aber gut.

Der Lokalkolorit ist hier wirklich wunderbar beschrieben und als Leser erlebt man schon eine Art Zeitreise aber und nun kommt mein großes ABER: der Plot der Geschichte findet sich bei bereits vielen anderen Autoren wieder. Ein Seebad, eine Villa o.ä., Frauen mit Mut und Mumm wollen es sich und der Welt beweisen und dann noch eine Zeit die noch gar nicht reif ist für solche toughen Frauen. Leider liest man das zu oft und hier stört mich insbesondere, dass die Geschichte einfach mit ihren Figuren unheimlich blass zurück bleibt. Man beendet das Buch und überlegt, wo man das denn bereits schonmal gelesen haben könnte. Zudem ist der hier beschriebene Zeitraum für meine Begriffe zu üppig gewählt. Man hätte die Zeit runder gestalten können, wenn man diese kürzer gewählt hätte. Die Geschichte bleibt für mich als eine von vielen anderen ähnlichen Geschichten zurück. 2,5 neutrale Sterne.

Bewertung vom 23.10.2024
Aus dem Schatten gemalt
Brainin, Josef

Aus dem Schatten gemalt


sehr gut

Egal ob Fiktion oder Realität, dieses Buch bringt jedenfalls ein Bild von Olga Wisinger-Florian hervor, welches ihr bestimmt gefallen hätte. Als Leser wird man hier von Autor Josef Brainin gefühlvoll an die Hand genommen um in Olgas Welt einzutauchen. Brainin beschreibt mit feinen und der Zeit stimmigen Worten die damalige Situation und dem Geschehen auf und vor allem Olgas Drang und Willen. Durch die Buchseiten weht ein Duft von Farbe und Leinwand aber ertönen auch Klänge der damaligen Zeit. Olga Wisinger-Florian schaffte Kunstwerke von bemerkenswertem Ausmaß und machte sich damit unsterblich. Bei Kunstkennern ist sie sehr geschätzt, der Rest der Welt wird aber einfach von ihren unzähligen Blumenbildern eingenommen und verzaubert werden. Sie spielte mit dem Pinsel und den Farben, sie spielte mit Licht und Schatten, mit den Jahreszeiten, mit Landschaften aber auch mit ihren Betrachtern. Ihr Kampf um in der Gesellschaft, den Namen zu erhalten der ihr zustand, war sehr holprig. Aber sie schaffte es und dieser biografische und fiktionale Roman bringt ihr Leben sehr gut auf den Punkt! Ein Stück Emanzipations-Geschichte wird hier erzählt und das auch noch sehr gut! 4 Sterne hierfür!