Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eulenmatz
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2017
Ana und Zak
Katcher, Brian

Ana und Zak


ausgezeichnet

MEINUNG:
So richtig wusste ich nicht, was bei diesem Buch auf mich zukommen würde. Ich habe mir ein wenig eine ähnliche Geschichte wie Flirt mit Nerd vorgestellt, aber Ana und Zak war viel besser, viel nerdiger. Ich habe schon nach den ersten 50 Seiten gemerkt, dass ich dieses Buch lieben werde.

Um das Buch wirklich so zu mögen, wie es ist, sollte man vielleicht ein klein wenig bewandert sein im Bereich der bekannten Science-Fiction-Charaktere unserer Zeit. Man muss kein ausgewachsener Trekki sein, um mit dem Buch seinen Spaß zu haben, aber ein gewisses Vorwissen schadet nicht. Ich kannte bei weitem nicht alles und bin auch in der ganzen Gamer-Szene (sowohl PC als auch Kartenspiele) gar nicht unterwegs, aber auch ich hatte mal meine Phasen in der Jugend und ich kann mich bis heute für dieses Fan-Dasein begeistern. Das Buch liefert einem genau das und noch mehr.

Ich habe nicht erwartet, dass das Buch auch so viel Tiefgang hat bei allem Spaß. Sowohl Ana als Zak haben familiär ihr Päckchen zu tragen und müssen beide auf ihre Art mit dem Verlust eines geliebten Menschen zurechtkommen. Anfangs gibt es zwischen den beiden noch relativ große Spannungen, vor allem von Anas Seite, da sie Zak anders einschätzt als er dann wirklich ist. Ich fand es hochamüsant, wie sie sich gegenseitig immer wieder Wortgefechte geliefert haben. Doch Stück für Stück ändert sich das Bild, welches Ana von Zak hat und auch sie lässt sich langsam hinter die Fassade gucken.

Zak ist wirklich ausgesprochen liebenswert, verrückt und vor allem steht er zu seinem Wort. Ich mochte ihn durchgängig, weil er auch bereit ist Dinge für Ana aufzugeben, die ihm wirklich wichtig sind. Ana wächst während ihres Ausfluges über sich hinaus und durchbricht auch endlich die zum Teil selbst auferlegten Grenzen und Einschränkungen. Ich mochte auch das Tempo, in dem sich die Liebesgeschichte der beiden entwickelt, auch wenn es nur diese eine, wenn auch sehr intensive Nacht ist.

Die Nacht durch die Convention ist einer wahren Odysseus, in der keine Katastrophe oder Peinlichkeit ausgelassen wird. Ana und Zak kämpfen mit vollen Körpereinsatz und machen sich dabei nicht nur Freunde. Es mag vielleicht an der einen oder anderen Stelle übertrieben gewesen sein, aber im Rahmen der Convention ist auch nichts normal. Von daher war das für mich absolut stimmig.

FAZIT:
Für mich war es eine rundherum tolle, amüsante und humorvolle Geschichte mit zwei äußerst liebenswerten Charakteren, die nur was für Nerds und Geeks, sondern auch für alle anderen! Absolute Leseempfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.04.2017
Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
Trunko, Emily

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...


ausgezeichnet

Auch ich konnte mich dem Hype und den vielen positiven Stimmen zu der Sammlung von anonymem Briefen und Nachrichten basierend auf dem Tumblr-Blog von Emily Trunko nicht entziehen, als großer Freund von Briefromanen schon gar nicht. Und ich muss sagen, der ganze Hype um das Buch ist absolut verdient!

Ein paar Sätze muss ich auch der Aufmachung widmen, denn die ist wunderschön und sehr hochwertig. Man überlegt zweimal, ob seine Hände auch wirklich sauber sind, um das Buch zu berühren, denn der Bucheinband wirkt sehr anfällig dafür. Das Innere ist in Blau-, Weiß- und Orange-Töne gehalten und gibt zusammen mit dem Cover ein äußerst stimmiges Gesamtbild, bei dem ich gerne in Schwärmen gerate.

Auch inhaltlich ist dieses kleine Büchlein wirklich eine Wucht! Die Briefe/ Nachrichten sind thematisch sortiert und beschäftigen sich mit u.a. mit Liebe, Trauer und Dankbarkeit. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber mich hat das Buch wirklich emotional abgeholt und wirklich ergriffen. Das ein oder andere Mal hatte ich den sprichwörtlichen Kloß im Hals. In vielen Texten konnte ich mich auch selbst wiederfinden oder ein früheres Ich von mir. Das Buch zeigt einem, dass man nicht allein ist und es ganz viele andere Menschen gibt, die ähnlich fühlen.

Ich halte es auch für eine heilsame Maßnahme sich Dinge, die einen sehr beschäftigen und von denen man sich nicht lösen kann, in Form von Briefen aufzuschreiben. Vielleicht sollte ich das auch mal machen. Das Buch gibt tolle Anregungen dazu.

FAZIT:
Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber es ist wahres Highlight, welches mich wirklich berührt hat und das schaffen Bücher bei mir nicht so leicht. In seiner wunderschönen Aufmachung eignet es sich auch wunderbar als Geschenk. Von meiner Seite ist es ganz große Liebe und ein Ehrenplatz im Regal wert.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.03.2017
Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1
Watt, Erin

Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1


sehr gut

MEINUNG:
Ich habe mich seit Harry Potter, glaube ich, nicht mehr so auf ein Buch gefreut. Ich freue mich schon seit der Frankfurter Buchmesse 2016, wo bekannt gegeben wurde, dass die Trilogie auf Deutsch erscheinen wird. Ich kann noch nicht mal sagen, was mich so angezogen hat. Ich schätze es ist eine Mischung aus tollen Cover, heißer Lovestory, Emotionen-Mix und der Tatsache, dass Elle Kennedy ein Teil des Autoren-Duos ist, welches sich hinter Erin Watt verbirgt.

Bei Paper Princess wird das Fahrrad im Bereich von New Adult nicht neu erfunden, aber darum geht es ja auch nicht. Ich mag die Protagonistin Ella sehr gerne, denn sie ist schlagfertig, trotzdem liebenswert und bleibt sich selbst auch treu. Sie weiß, wie ist für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen sowie für die schwerkranke Mutter sorgen zu müssen. Sie bleibt auch gegenüber dem luxuriösen Leben, das ihr durch Callum Royal ermöglicht wird, skeptisch und versucht sich immer noch eine Hintertür offen zu halten, falls sich diese Situation mal schlagartig ändern könnte. Trotz des vielen Geldes, geht Ella auch dann weiterhin arbeiten. Auch in der neuen Schule machen es ihr die Mitschüler nicht leicht und es gibt viele Neider, doch auch diese Situation meistert Ella wirklich sehr mutig und versucht sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Ihr Charakter bleibt allerdings nicht völlig frei von Klischees, so ist sie noch Jungfrau und hat natürlich eine schwäche Bad Boys.

Bad Boys sind eigentlich alle fünf Royal-Brüder. Wie der Klappentext schon verrät, verliebt sie sich in Reed, den gemeinsten Bruder der fünf Royals. Es ist zunächst nicht so ganz ersichtlich, welches Problem die Jungs bzw. Reed eigentlich haben und warum sie sich ihr gegenüber so verhalten. Zum Teil fand ich manche Aktionen ein wenig absurd. Besonders Reed will scheinbar den Ruf der Familie bewahren, auch wenn die Jungs zu ihrem Vater ein schwieriges Verhältnis haben und alle irgendwie verkorkst sind. Auch hier ist mir nur zum Teil nicht klar, warum das so ist, aber dazu wird uns in den nächsten Bänden sicher mehr verraten.
Ein wenig missfallen hat mir die Gewaltbereitschaft der Royal-Brüder, später natürlich auch, um Ella zu schützen, aber auch um ihrer inneren Zerrissenheit und Leere, die der Tod ihrer Mutter hinterlassen hat, Herr zu werden. Vor allem Ella stellt das nicht kritisch in Frage und das hätte ich mir schon gewünscht, denn so erweckt es den Eindruck, als wäre das völlig normal und in Ordnung.

Gegen Ende gab es ein paar Szenen bei einer Party, die mir nicht so gefallen haben, da sie mir einfach zu kindisch waren und nicht so, wie ich es sonst von den Büchern von Elle Kennedy kenne. Trotzdem hat das Buch auch einen unheimlichen Suchtfaktor und ich konnte mir nur schwer davon lösen.
Der erste Teil endet mit einem riesigen Cliffhanger. Gott sei Dank erscheint der zweite Teil, Paper Prince, schon am 3. April bzw. ist als eBook sogar schon jetzt verfügbar.

FAZIT:
Paper Princess ist keine neue Geschichte und entspricht ungefähr einer modernen Cinderalla-Story mit heißen Jungs, aber trotzdem kann man sich ihrer Sogwirkung nur schwer entziehen. Das Buch bringt einfach große Unterhaltung und ebenso große Emotionen, die mich einfach mitgerissen haben.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.02.2017
Ich bin böse
Land, Ali

Ich bin böse


ausgezeichnet

MEINUNG:
Obwohl Millys Mutter im Gefängnis sitzt, ist sie für Milly immer noch stets präsent. Milly spricht in dem Buch immer von „Du“ als ob sie mit ihr direkt sprechen würde. Es gelingt ihr schwer sich von ihr zu lösen. Es ist erschreckend, dass Milly sich nicht sicher fühlt, obwohl sie doch in Sicherheit zu sein scheint. Ihre Angst kriecht förmlich durch jede Seite. Man hat immer den Eindruck, dass ihre Mutter übermächtig zu sein scheint. Wenn man darüber weiter nachdenkt, dann kann man davon ausgehen, dass viele Opfer von physischer und psychischer Gewalt immer noch von ihrem Peiniger beeinflusst werden, obwohl dieser im Gefängnis ist oder vielleicht schon gar nicht mehr lebt. Die Autorin weiß hier, von was sie schreibt, denn sie ist Psychologin und hat mit solchen Jugendlichen zusammen gearbeitet. Jugendliche wie Milly sind dauerhaft geschädigt und ein normales Leben wird nie mehr möglich sein.

Das Buch beschäftigt sich unterschwellig immer mit der zentralen Frage, wie viel Schaden Millys Mutter in ihr angerichtet und inwieweit sie ihre psychopatischen Wesenszüge wohl geerbt haben könnte. Ihre körperlichen Schäden werden nur angedeutet und nicht voller Gänze beschrieben, aber es genügt schon, um sich in seiner Fantasie ganz furchtbare Dinge auszumalen.

Die Autorin verwendet durchgehend relativ kurze Sätze. In den Schreibstil musste ich mich erst reinfinden, aber das ging relativ schnell. Die kurzen Sätze hinterlassen schnell die vermutlich gewünschten Gefühle wie Grauen, Angst, Beklemmung und auch Fassungslosigkeit, aber auch Spannung ab der ersten Seite.
Mit Milly hat man natürlich Mitleid, weil sie ja das Opfer ist, aber es fiel mir schwer sie so richtig zu durchschauen. Es bleibt immer die Frage, ob sie einem vielleicht nicht etwas vorspielt. Ich möchte gar nicht weiter viel dazu sagen, denn Milly muss hier einfach selbst erleben, denn sie ist die zentrale Person des Romans. Auch am Ende, weiß ich nicht, was ich von ihr halten soll. Mir stellt sich immer noch die Frage, ob sie nur Opfer ihrer Mutter ist oder ob an dieser Vererbbarkeit ihrer Wesenszüge etwas dran ist.

Die Autorin hat sich bei ihrem Roman von Herr der Fliegen inspirieren lassen, was sich vor allem in den Szenen in der Schule und dem Verhältnis zu Phoebe widerspiegelt, die keine Gelegenheit auslässt Milly auf sehr üble Weise zu schikanieren. Auch hier tun sich wirkliche Abgründe auf.

Nach Beendigung des Romans hatte ich erstmal das dringende Bedürfnis ein fröhliches, unverfängliches Buch zu lesen, um meine Gedanken von diesem düsteren Buch wegzutreiben. Man kann auch nicht wirklich von einem Happy End sprechen, sondern es hinterlässt einen verdammt schalen Nachgeschmack und so ein bisschen bekommt man Zweifel an dem Glauben an das Gute im Menschen. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, glaube ich keinesfalls, dass das so in der Realität nicht passieren kann.

FAZIT:
Der Psychothriller ist faszinierend und abstoßend zu gleich. Auch wenn die Abgründe, die sich aufgetan haben immer größer wurden, konnte ich nicht aufhören zu lesen. Es ist definitiv nichts für Zartbesaitete und nach dem Ende fällt es erst einmal schwer noch an das Gute im Menschen zu Glauben. Man sollte sich im Klaren sein, dass man hier keine leichte Kost bekommt. Insgesamt ein herausragendes Debüt und mit keinem Psychothriller vergleichbar, den ich bisher gelesen habe. Eine Geschichte, bei der ich keine Zweifel habe, dass es genauso auch in der Realität passieren könnte.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.02.2017
Schuld
Schirach, Ferdinand von

Schuld


ausgezeichnet

MEINUNG:
Ferdinand von Schirach, Strafverteidiger mit renommierter Kanzlei in Berlin, schildert in seinem zweiten Erzählband "Schuld" erneut reale Fälle aus dem anwaltlichen Alltag, erzählt Geschichten aus der juristischen Praxis, die sich zumindest in ihren Grundzügen auch in der Realität so abgespielt haben.
Die Frage nach Schuld und Unschuld, der Blick in die Abgründe menschlichen Seins, das Nachdenken über die Justiz faszinieren immer. In diesem kurzen Buch trägt er in knapper Sprache, zuweilen fast skizzenhaft, Fälle vor, bei denen man sich immer wieder fragt, ob hier Wirklichkeiten beschrieben werden oder ob der Verfasser Fälle konstruiert hat, um auf bestimmte Probleme aufmerksam zu machen.
Ferdinand von Schirachs Sprache fesselnd mich jedes Mal aufs Neue und das trotz der Kürze seine Werke. Genau diese Reduzierung der Wort ohne ausschweifend zu werden, schafft die Intensität in von Schirachs Werken. Seine geschilderten Fälle sind alle sehr unterschiedlich. Nicht immer kann die Schuldfrage eindeutig beantwortet werden und häufig erwischte ich mich auch dabei, dass manche Tat rechtlich gesehen zwar strafbar ist, aber moralisch gesehen irgendwie dennoch richtig ist, z.B. wenn sich eine Ehefrau endlich gegenüber ihrem gewalttätigen Ehemann wehrt. Zwischen Recht und Moral ist häufig ein schmaler Grat. Diesen Aspekt hat von Schirach auch bereits in seinem neusten Werk Terror verdeutlicht.
Die Fälle sind alle sehr unterschiedlich und rufen im Leser eine bunte Palette an Gefühlen hervor, die von schmunzelnd bis völlig schockiert alles bereithalten. Einig Fälle werden sich nicht in meinem Gedächtnis festsetzen, aber andere wiederum schon. Mir hat besonders gut gefallen, dass von Schirach hier ganze verschiedene Stories ausgewählt hat, deren Ausgang auch immer unterschiedlich war und keiner glich dem anderen. Alle gemeinsam ist dennoch, dass sie so manchen Blick in den Abgrund menschlicher Seelen und Psyche wirft. Von Schirach ist nicht immer zu beneiden bei seiner Tätigkeit als Anwalt, vor allem dann wenn er den Täter verteidigen muss.

FAZIT:
Mal wieder hat mich von Schirach mit seiner klaren und schnörkellosen Sprachen eingefangen, ja schon hypnotisiert. Trotz der Kürze des Werkes bleibt es einem im Kopf und klingt noch lange nach. Viele der Fälle regen auch zum Nachdenken kann. Es ist definitiv ein Büchlein, zu dem ich definitiv nicht zum letzten Mal gegriffen haben werde.

Bewertung vom 10.02.2017
Liebe ist wie Drachensteigen
Blake, Ashley Herring

Liebe ist wie Drachensteigen


gut

MEINUNG:
Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gelungen, denn man wird direkt in die Geschichte geworfen. Der Schreibstil ist sehr locker und die Geschichte wird aus der Perspektive von Sam und Hadley erzählt, was ich immer gerne mag. Die Seiten fliegen ziemlich schnell dahin, was vor allem an dem hohen Anteil an Dialogen liegt, was ich an sich mag, aber hier war es mir einfach zu viel und mir fehlte hier so bisschen das schriftstellerische Können.
Leider, leider bin ich mit dem Buch nicht richtig warm geworden und es konnte mich auch nicht mitreißen, so dass ich mich zwar nicht zum Lesen zwingen musste, aber meine Motivation war auch nicht besonders hoch. Die Idee hinter der Geschichte ist aber dennoch gut. Wenn jetzt im Nachhinein den Klappentext lese, dann muss ich sagen, dass dieser fast schon die ganze Geschichte erzählt. Die besagte schreckliche Wahrheit kommt auch relativ am Anfang ans Tageslicht, so dass es hier keine großen Überraschungen mehr gibt. Als Leser wartet man also gespannt auf dem Pulverfass, bis die einzige Person, die die Wahrheit noch nicht kennt von dieser Kenntnis bekommt und alles wie ein Kartenhaus zusammen bricht. Dass die Geschichte so laufen wird, war von Anfang an klar und vorhersehbar und deswegen gab es auch keine besondere Spannung.
Die Affäre von Hadleys Vater und die Trennung von Sams Eltern und die Auswirkungen auf beide Familie sind sehr dominant während des ganze Romans und überlagen fast die Liebesgeschichte von Sam und Hadley. Fokus liegt viel mehr auf den Schmerz, die Wut und das Loch, dass in beiden Familie hinterlassen wurde, nur weil einer von ihnen einen riesigen Fehler begangen hat, der eine Kette Ereignissen in Gang gesetzt, die beide Familie (fast) zerstört hat. Natürlich ist das alles nachvollziehbar und es wurde von der Autorin auch gut ausgearbeitet, aber mir hier der Fokus zu stark drauf, denn es gibt auch viele Rückblenden.
Die Beziehung zwischen Sam und Hadley entwickelt sich recht schnell, fast zu schnell, was aber bei der Anzahl an Seiten auch nicht verwunderlich ist. Sam mochte ich recht gerne, weil er sich aufopferungsvoll um seine kleine Schwester kümmert und auch so ein gutes Herz hat, aber zu Hadley habe ich nur schwer einen Zugang gefunden, was wahrscheinlich an ihren überbordenden Gefühlen lag. Ich konnte es verstehen, aber es war auch anstrengend. Wie so häufig mochte ich die Nebencharaktere lieber, wie Sams Schwester Livvy und Sams besten Freund Ajaj, der einfach total skurril war.
Das Ende hat mich versöhnlich gestimmt, denn es war der Story entsprechend kein bisschen kitschig und man konnte den Buchdeckel mit einem beruhigenden Gefühl schließen.

FAZIT:
Das Buch ist trotz schwerer Thematik lediglich ein Buch für Zwischendurch, welches sich auf Grund der hohen Anzahl an Dialogen sehr schnell lesen lässt. Mir lag hier der Fokus zu sehr auf den Auswirkungen, die ein Affäre eines Elternteils auf die Familie hat und die Liebesgeschichte zwischen Sam und Hadley ging da ein wenig unter bzw. hat sie sich viel zu schnell entwickelt. Leider war das Buch auch sehr vorhersehbar und weist kaum spannende Wendungen auf. Die Idee war gut, aber die Umsetzung relativ schwach. Leider kein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.02.2017
Fürchte den Schlaf
Mena, Stevan

Fürchte den Schlaf


sehr gut

Es gibt zwei Punkte die diesen Thriller von anderen abheben und zwar die mystischen Elemente und dass der Ermittler todkrank ist, was wirklich schade ist, denn Jack Ridge ist wirklich ein Detective, der mit Herz und Seele dabei ist. Ein Polizist, der von allen geachtet eine Koryphäe ist. Sehr schade, dass von vorn herein klar ist, dass es hierzu keinen weiteren Band geben wird. Die gesundheitliche Beeinträchtigung auf Grund der schweren Krankheit ist trotz der rasanten Handlung immer wieder Thema. Man spürt, wie schlecht es ihm geht. Unterschwellig ist auch zu spüren, dass Jack auch noch mit anderen Verlusten und Geistern der Vergangenheit zu kämpfen hat. Das wird aber nicht fokussiert, wie es in manch anderem Thriller der Fall ist, was mir sehr entgegen kam.

Der Thriller nimmt sehr schnell an Fahrt auf und ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Von Vorteil ist, dass die Kapitel sehr kurz sind und man quasi durch die Handlung rast. Auch hier gibt es zwei Faktoren, die den enormen Spannungslevel erzeugen. Zum einen natürlich die Such nach dem Täter und zum anderen die Frage nach den Alpträumen von Rebecca. Die Szenen mit den Alpträumen haben wirklich was mystisches, ja schon fast gruseliges, was mir manchmal auch Gänsehaut verschafft hat.

Man beschäftigt sich immer wieder mit der Frage, ob das wirklich sein kann, denn es gibt keine reale Erklärung dafür, warum Rebecca Dinge weiß, die sie niemals wissen könnte. Natürlich gibt es so einige übernatürliche Erklärungen, aber je nachdem was man selbst für ein Mensch ist bzw. woran man glaubt, lässt man diese zu oder auch nicht. Der Autor hat dieses Thema gut recherchiert und unterfüttert dieses auch mit ein paar Hintergrundinformationen. Am Ende muss man selbst entscheiden, ob man solche Gedanken zu lassen möchte. Eine richtige Aufklärung gibt es in diesem Fall nicht. Der Autor lässt es so stehen.

Das Schluss war mir, wie bei so vielen Thrillern etwas überhetzt und natürlich hat es sich der Autor nicht nehmen lassen noch eine kleine Liebesgeschichte mit reinzunehmen, die sich dann im Finale zu gespitzt. Das hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen. Die Spannung wird fast konstant gehalten. Lediglich im letzten Drittel ist sie etwas schwächer, weil nicht mehr wirklich neue Erkenntnisse zu Tage treten. Natürlich gibt es einen Showdown am Schluss. Wer der Täter ist, kann man nicht wirklich ahnen, aber ich hatte so ein paar Ideen.



FAZIT:
Ein Thriller, der mich überrascht hat und der anders ist, durch seine mystische Ebene. Der Autor lässt einem Raum selbst zu entscheiden, ob man die dargelegten Theorien glaubt oder nicht. Ein wahrer Pageturner für alle Thriller-Fans, die mal was anderes lesen wollen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.01.2017
The Mistake - Niemand ist perfekt / Off-Campus Bd.2
Kennedy, Elle

The Mistake - Niemand ist perfekt / Off-Campus Bd.2


ausgezeichnet

The Mistake ist der zweite Teil der Off-Campus Reihe von Elle Kennedy. The Deal habe ich bereits im Sommer 2016 gelesen. Man kann die Geschichten unabhängig voneinander lesen, aber es besteht die Gefahr, dass man sich spoilert, wenn man The Deal erst nach The Mistake liest. Die Charaktere kommen nämlich auch im zweiten Teil vor und auch einige Infos. Ich habe mich gefreut, dass Garrett und Hannah aus The Deal wieder dabei waren.
Die Geschichte von Logan und Grace ist eine andere als die Garrett und Hannah, aber nicht weniger unterhaltsam und liebenswert. In dem Fall haben nicht beide ein schweres Päckchen zu tragen, sondern nur Logan. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Logan und Grace erzählt. Besonders Logans Sicht fand ich unfassbar amüsant. Ich bin mal wieder überrascht, wie es Elle Kennedy schafft als weibliche Autorin eine wirklich authentische männliche Sicht zu präsentieren, die sich auch deutlich von der weiblichen absetzt. Sie gibt den Leser einen Einblick, wie Männer mit Konflikten untereinander umgehen und ich fand es sehr spannend, wie diese gelöst werden und wie schnell sich die vormals angespannte Stimmung umschlägt, wenn man eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt (z.B. für PC-Spiele).
Grace ist zwar noch Jungfrau, aber sie weiß, was sie will und das auf ganzer Linie. Ich fand sie unglaublich stark in ihrer Persönlichkeit, obwohl sie noch sie noch so jung ist. Ausnahmsweise hat sie kein schweres Schicksal zu tragen, sondern ruht quasi in sich. Ihre Leidenschaft für Action-Filme und dass sie ihre Nervosität mit viel Reden überspielt fand ich sehr sympathisch. Logan fand ich großartig. Seine flapsige, humorvolle Art hat mich oft zum Lachen gebracht und war auch total seinem Alter entsprechend. Auf der anderen Seite ist aber auch sehr gewissenhaft und trägt die Verantwortung, die ihm seine familiäre Situation aufbürdet. Beide sind ein tolles Paar, deren Liebe und Zuneigung sich völlig kitschfrei entwickelt. Natürlich gibt es Konflikte, aber diese werden nachvollziehbar gelöst. Vor allem bleiben beide sich selbst treu und man hat nicht das Gefühl, dass es zwischen den beiden ein Ungleichgewicht gibt.
Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich aus einem Zufall heraus und verläuft bis zu einem gewissen Punkt auch sehr unkompliziert, aber auch danach gibt es kein riesiges Drama, was man sonst aus den Romanen kennt. Logan familiäre Situation ist, aus der sich auch seine Zukunft ableitet, ist auch kein Geheimnis zwischen den beiden. Dadurch mag der gewisse Spannungsfaktor fehlen, den man sonst immer hat. Im letzten Drittel des Buches gab es daher eine minimale Länge und ich habe mich gefragt, wie das Ganze wohl ausgehen wird, aber Elle Kennedy hat es gut gelöst und den Epilog fand ich sehr schön .

Am 02. Juni 2017 erscheint der dritte Teil der Reihe und ich freue mich sehr darauf.

FAZIT:
Die Off-Campus Reihe von Elle Kennedy ist für mich einer der besten, die das Genre New Adult zu bieten hat. Trotz einiger minimalen Schwächen, konnte mich dieser Band wieder restlos begeistern und unterhalten, was vor allem an Elle Kennedys Ausarbeitung der Personen liegt. Im Vergleich zum ersten Band ist er etwas ruhiger. Eine große Leseempfehlung von mir!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2017
Im nächsten Leben vielleicht
Sheridan, Mia

Im nächsten Leben vielleicht


gut

MEINUNG: Ehrlich gesagt habe ich bei dem Cover und dem Klappentext nicht einen typischen New Adult bzw. Young Adult, denn die Protagonisten gehen noch zur Schule, erwartet, welches es dann letzten Endes doch war. Sowohl Kyland als auch Tenleigh kommen es leben in sehr ärmlichen Verhältnissen im US-Bundestaat Kentucky und mussten schon sehr schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Der tägliche Kampf ums Überleben ist immer wieder Thema. Allerdings zeichnet die Autorin hier ein absolutes Schwarz-Weiß-Bild der Gesellschaft. Die Armen sind die Guten, die immer hilfsbereit sind, sich für andere aufopfern und ihr Wohl immer über das der Menschen stellen, die sie leben. Die Reichen sind böse, egoistisch, homophob und bereichern sich auf Kosten der Armen. Mir ist das zu einseitig dargestellt gewesen und erzeugt auch kein realistisches, authentisches Bild. Leider kam mir der besagte Konkurrenzkampf um das Stipendium etwas zu kurz bzw. war nicht vorhanden. Unterschwellig ist das Wissen, dass nur einer von beiden es bekommen kann immer da und beeinflusst auch ihre Beziehung sehr, aber wirklich drauf eingegangen wird darauf nicht, sondern wird immer nur mal in einem Satz erwähnt. Anstatt dessen dürfen wir als Leser dabei zu sehen, wie beide sich dabei zerfleischen, obwohl sie sich doch sehr lieben. Aus der Grundidee hätte die Autorin mehr machen können. Die Autorin wird auch nicht müde, immer wieder wiederholen, wie wichtig Tenleigh ihre Heimat ist und dass sie ein Mädchen vom Land ist. Diesen Aspekt finde ich zwar schön, denn solche Orte gehen oft kaputt, gerade weil junge Leute meistens von dort wegziehen, aber es wurde mir einfach zu oft wiederholt. Apropos Wiederholung…Tenleigh und Kyland treffen immer ganz überraschend aufeinander und einer erschreckt sich dann (eigentlich ist es fast immer Tenleigh). Ein, zwei Mal finde ich diese Art der Begegnung ganz unterhaltsam, aber auf Dauer wird das lächerlich und das wurde es. Kein Schimmern, was sich die Autorin dabei gedacht hat. Die Liebesgeschichte zwischen Kyland und Tenleigh ist zuckersüß und hat den Charakter der einzig waren großen Liebe und das merkt man leider auch. Zunächst fand ich das alles noch sehr süß und es ging mir zu Herzen, doch das ganze Geschmachte umeinander nimmt einen relativ großen Raum für meinen Geschmack ein und hat mich leider auch irgendwann genervt. Tenleigh und Kyland klammern sich aneinander und an ihre Liebe als wären sie kurz vor dem Ertrinken. Beide betonen immer wieder, dass der andere der schönste, klügste Mensch mit dem größten Herz ist und dass man die Seele des anderen kennt (O-Ton Tenleigh). Beide sind bereits für den anderen alles aufzugeben, auch das Stipendium, was ich von Tenleigh unfassbar naiv fand. Mit aller Verzweiflung klammert sie sich an Kyland und die Liebe zu ihm. Das ist in meinen Augen nicht mehr romantisch, sondern grenzt schon an Besessenheit. Kyland steht dem ganzen eigentlich in Nichts nach. FAZIT: Auf Grund der neuen Grundidee habe ich mich unheimlich auf diesen Roman gefreut, aber mir war die Liebesgeschichte einfach zu viel. Weniger wäre hier mehr gewesen. Ich hätte mir lieber mehr Handlung gewünscht als die das ständige Geschmachte und Zerfleische, weil ihre Liebe von Anfang keinen guten Start hat. Ich kann dieser alles verzehrende Liebe sowieso nicht so viel abgewinnen, aber hier fiel es mir besonders schwer, da beide als solch perfekten Menschen dargestellt warden. Für mich ist auch der Titel völlig unverständlich, denn man kann sich sicher sein: Es gibt ein Happy-End. ;-)