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Bewertungen
Insgesamt 406 BewertungenBewertung vom 03.03.2021 | ||
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Die Bibel ist ein Buch, das alle menschlichen Grunderfahrungen widerspiegelt: Freude und Hoffnung, Trauer, Angst, Verzweiflung, Erlösung und Schuldgefühle. Und natürlich: Auch Flucht spielt in der Heiligen Schrift eine große Rolle. Man würde schnell an den Auszug Israels aus Ägypten denken oder an die Heilige Familie, die vor dem König Herodes fliehen muss. Doch die Heilige Schrift hat noch viel mehr zur Flucht zu sagen. Das zeigt sehr eindrücklich Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einem bei C.H. Beck erschienenen Band: "Das Buch der Flucht. Die Bibel in 40 Stationen". 40 Begebenheiten sind es, in denen Claussen die Bibel über Fluchterfahrungen sprechen lässt - und das geht weit über das hinaus, was einem zunächst in den Sinn kommen würde. |
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Bewertung vom 02.03.2021 | ||
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Acht kurze Porträts und acht Psalmenauslegungen bietet der Benediktiner und Alttesatmentler Georg Braulik: "Ins Herz geschaut. Beten mit den Heiligen des Alten Testaments" ist bei Tyrolia erschienen und bietet eine sehr interessante Zusammenstellung. Am Beginn stehen acht kurze Porträts über Personen aus dem Alten Testament, die mit Recht als "Heilige" bezeichnet werden können. Braulik schreibt hier über Abel und Abraham, Mose und Rut, Elija, Jeremia und Susanna. Braulik stöbert ihren Wesen nach, bietet eine Zusammenfassung des in der Bibel über sie Gesagten und fragt nach ihrer Gottesbeziehung. Danach legt der Theologe acht ausgewählte Psalmen aus und zeigt an ihnen, was die Theologie des Psalters über Gott zu sagen weiß. Am Ende steht ein sehr schöner Essay darüber, wie Psalmen überhaupt gebetet werden können und wo sich auch Schwierigkeiten zeigen können. Braulik bringt in seinem Band Altes und Neues Testament in einen Dialog und zeigt auf, dass sich Christen mehr mit dem Ersten Teil ihrer Heiligen Schrift beschäftigen müssen. Das könnte etwa auch durch eine liturgische Aufwertung bestimmter Heiliger aus dem Ersten Testament geschehen, wie Braulik völlig zurecht in seinem Vorwort feststellt. Ein sehr schöner Band, dessen kurze Texte auch für sich genommen gelesen werden können. |
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Bewertung vom 02.03.2021 | ||
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Lebensmittel haltbar zu machen, ist für unsere Vorfahren eine schlichte Notwendigkeit gewesen: Gemüse, Fleisch oder Fisch hielt sich einfach nicht lange - und musste daher haltbar gemacht werden. Mittlerweile allerdings ist es zum Trend geworden, vermeintlich überholte Formen der Haltbarmachung und Zubereitung wieder zu entdecken. Dem entspricht auch ein bei Dorling Kindersley erschienenes Kochbuch: "Selbermachen. Das Kochbuch" vom James Strawbridge. Der Autor gibt Anleitungen dazu, wie man Nahrungsmittel "selbst macht", die eigentlich niemand selbst macht; er gibt Hilfestellungen für die verschiedensten Techniken. Dabei gibt Strawbridge zunächst eine "chemische" Einführung. Wie funktioniert eigentlich Fermentieren? Was passiert da genau, welche Prozesse laufen da ab? Anschließend bietet er dann Rezepte. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 02.03.2021 | ||
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Bereits in 23. Auflage ist bei C.F. Müller eine Einführung in das Steuerrecht erschienen: "Steuerrecht" wurde von Dieter Birk begründet und wird nun von Marc Desens und Henning Tappe fortgeführt. Die Autoren bieten eine gut lesbare Einführung in das Steuerrecht, die sich nicht in Einzelheiten verliert, sondern vielmehr einen ersten Überblick über das Steuerrecht vermittelt. So stehen am Beginn - wie es für derartige Lehrbücher durchaus üblich ist - Ausführungen zu Geschichte und Systematik, zu verfassungs- und europarechtlichen Aspekten des Steuerrechts. Anschließend bieten die Autoren eine Grundlegung mit dem "Allgemeinen Steuerschuld- und -verfahrensrecht", in dem es etwa um die Frage geht, wer Schuldner und wer Gläubiger einer Steuerlast ist, wie Steuern erhoben werden und in welchem Verfahren Rechtsschutz dagegen möglich ist. Es folgen nun die einzelnen Aspekte des Steuerrechts: Einkommenssteuer, Unternehmenssteuerrecht, internationales Steuerrecht, Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht, Umsatzsteuer. |
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Bewertung vom 02.03.2021 | ||
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Monumental ist ist diese Biographie schon mit Blick auf ihren Umfang: "Benedikt XVI." von Peter Seewald füllt 1150 Seiten und erreicht damit die Grenze, bei der auch ein Verlag über zwei Bände nachdenken sollte, anstatt einen derartigen Wälzer zu verlegen. Peter Seewald beginnt die Lebensdarstellung Benedikts mit seiner Geburt und lässt sie in der Gegenwart enden. Was dabei allerdings überraschen mag: Das Pontifikat nimmt bei weitem nicht den größten Teil ein. Seewald erzählt konsequent die Biographie Benedikts, nicht die seines Pontifikats. So geht es zunächst um die verschiedenen Stationen der Familie Ratzinger, um Josephs Schulbildung und seine Zeit im Zweiten Weltkrieg. Es geht um die ersten Jahre im Priesterseminar und um ein junges Talent, das schon damals durchzuscheinen begann. Seewald widmet breiten Raum der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils, auf dem Joseph Ratzinger erst inoffizieller Berater von Kardinal Frings, dann offizieller Peritus war. Es geht um die ersten Jahre als Priester und die verschiedenen Stationen als Professor in Bonn, Tübingen und Regensburg. Seewald berichtet von der Zeit als Erzbischof von München und Freising, von den Aufgaben als Präfekt der Glaubenskongregation, von der Hoffnung, endlich in den Ruhestand gehen zu dürfen - und davon, wie diese Träume zerplatzten, als aus Joseph Ratzinger Benedikt XVI. wurde. |
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Bewertung vom 01.03.2021 | ||
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Schuldrecht I - Allgemeiner Teil Eine gute Einführung in den Allgemeinen Teil des Schuldrechts ist bei Kohlhammer erschienen: "Schuldrecht I - Allgemeiner Teil" von Jacob Joussen. Konsequent hat der Autor seine Ausführungen auf Studierende ausgelegt und legt dabei vor allem auf Systemverständnis Wert. Joussen behandelt alle relevanten Themen des Allgemeinen Teils des Schuldrechts. So stehen am Beginn allgemeine Einführungen, sodann geht es um die Entstehung von Schuldverhältnissen - also durch Vertrag oder im Rahmen vorvertraglicher Schuldverhältnisse - und anschließend um die daraus resultierenden Pflichten. Danach behandelt Joussen die Probleme, die sich im Rahmen von Schuldverhältnissen ergeben können - also etwa durch Unmöglichkeit, Schlechtleistung oder Verzug. Daran schließen sich Ausführungen zum Erlöschen der Schuldverhältnisse, zum Schadensersatz und zum "Dritten" im Schuldverhältnis an. Der Aufbau ist so sehr übersichtlich. Die Sprache des Autors ist durchweg verständlich gehalten und wird am Ende noch durch Aufbauschemata und Definitionen abgerundet. Schade ist, dass Jacob Joussen keine Fälle samt Lösungen anbietet, die das Gelesene verständlicher machen und vertiefen könnten. Schade ist darüber hinaus das recht altmodische Layout des Verlags, das zu einer besseren Lesbarkeit nicht zwingend beiträgt. Dennoch: Ein gutes Lehrbuch für das Schuldrecht AT. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.02.2021 | ||
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Das Besondere Verwaltungsrecht ist für Studenten nicht ganz unproblematisch: Da es sich bei den prüfungsrelevanten Gebieten - meist Polizei- und Sicherheitsrecht, Baurecht, Kommunalrecht - zumindest auch um Landesrecht handelt, sind Lehrbücher nicht ganz so breit gefächert wie etwa im Zivilrecht, Strafrecht oder auch im Allgemeinen Verwaltungsrecht. Denn: Der Stoff ist eben nicht für alle Bundesländer der gleiche; er unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Insofern ist es immer schwierig, wenn Lehrbücher einen der genannten Bereiche ohne Landesbezug behandeln. So etwa: "Öffentliches Baurecht" von Franz-Joseph Peine, das bei Mohr Siebeck erschienen ist. Da Bauordnungsrecht Landesrecht ist, kann das in diesem nicht auf ein Bundesland zugeschnittenen Buch natürlich keinen Raum haben. Insofern wird nur das Bauplanungsrecht behandelt. |
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Bewertung vom 25.02.2021 | ||
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Ein Backbuch für alle Haribo-Fans: Bei EMF ist ein Band erschienen, der Rezepte für Süßes mit Gummibärchen bietet. "HARIBO. Das fröhliche Backbuch" versammelt auf knapp 100 Seiten Rezepte, die sich wohl am ehesten für einen Kindergeburtstag eignen und in denen durchweg Gummibärchen und andere Gummi-Produkte der Hauptdarsteller sind. Die kleinen Bären zieren Kuchen und Torten, werden zu Eis verarbeitet oder gehören zu einem Lebkuchenhaus. Die Ideen sind teilweise sehr originell (etwa das Eis), teilweise nicht sehr erfinderisch (die Goldbären auf einen Muffin legen). Zudem finden sich "Rezepte", die im wesentlichen darin bestehen, Tüten zu basteln, die dann mit den Gummierzeugnissen gefüllt werden - das hat mich Backen dann nicht mehr allzuviel zu tun. Allerdings finden sicherlich schöne Ideen für Parties - vorwiegend wohl eher mit Kindern. |
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Bewertung vom 25.02.2021 | ||
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Eine hervorragende Einführung in das Erbschaftssteuerrecht bieten Wilfried Schulte und Mathias Birnbaum: "Erbschaftssteuerrecht" ist in der Reihe "Schwerpunktbereich" bei C.F. Müller erschienen. Die beiden Autoren nehmen den Leser vorsichtig bei der Hand und führen ihn in die Thematik des Erbschaftssteuerrechts ein. Zunächst stehen allgemeine Überlegungen zur Geschichte und Systematik sowie zu verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Grundlangen. Anschließend geht es um die nach dem ErbStG vorgesehene Steuerlast und damit um die Fragen, worauf eigentlich eine Steuer gezahlt werden muss, wer diese zahlen muss, wie einzelne Wertgegenstände berechnet werden. Ein ausführliches Kapitel widmet sich zudem eigens der Unternehmensnachfolge im Erbschaftssteuerrecht. Dass die Autoren am Ende nicht nur das internationale Erbschaftssteuerrecht darstellen, sondern auch das Erbschaftssteuerrecht verschiedener Nationen (von Belgien über Frankreich bis in die Schweiz) kurz skizzieren, trägt völlig zurecht den immer bedeutender werdenden internationalen Bezügen Rechnung. |
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Bewertung vom 25.02.2021 | ||
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Reform - Dieselbe Kirche anders denken Der Ruf nach Reformen in der Kirche wird laut, immer lauter. Er betrifft ganz unterschiedliche Bereiche des kirchlichen Lebens: Fragen der Organisation, der Disziplin, der Moral. Hinter diesen Fragen stehen aber immer auch theologische Fragestellungen. Es braucht, so scheint es, zunächst einmal eine Theologie der Reform, eine Methodologie. Eine solche legt der Dogmatiker Michael Seewald bei Herder vor: "Reform. Dieselbe Kirche anders denken". Der Theologe fragt hier nicht nach einzelnen Reformen. "Es geht darum, den Spielraum des Möglichen für Reformen in der katholischen Kirche auszuloten", schreibt Seewald. Was also ist möglich und was nicht? Was kann geändert werden und was nicht? Diese Frage sollte beantwortet sein, bevor man zur Reform einzelner Ordnungen innerhalb der Kirche schreitet. "Kann man dieselbe Kirche anders denken?", fragt Seewald. Und damit gibt er die Richtung vor: Muss ich die Katholische Kirche zwingend so denken, wie wir es tun? Und andersherum gewendet: Was kann geändert werden, um gleichzeitig noch von "dieser Kirche" zu sprechen und nicht von einer neuen Kirche? |
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