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Lasszeilensprechen
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Deutschland

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Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2015
Lotusblut / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.2
Winter, Judith

Lotusblut / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.2


sehr gut

Nicht ganz so gut wie sein Vorgänger, aber trotzdem ein spannender 2. Teil mit tollem Ermittlerduo

Nach "Siebenschön" lässt Judith Winter das ungleiche, aber sehr sympathische, Ermittlerduo Emilia Capelli und Mai Zhou in "Lotusblut" wieder ermitteln. Die beiden Damen hatten ein paar Monate Zeit, sich kennenzulernen, geraten nun aber in einen Fall, der eine Unzahl von Fragen offen lässt: Ein älteres Unternehmerehepaar wird ermordet in einem Hotel aufgefunden. Von dem kleinen chinesischen Mädchen, das bei ihnen war, fehlt jede Spur. Als sie das Mädchen wieder finden, stehen sie einem schweigenden Kind gegenüber, welches die nächste Gelegenheit zur Flucht nutzt. Wo ist das Mädchen geblieben? Wovor hat es Angst? Was machte es bei dem Paar, welches ermordet wurde? Eine Jagd auf die Antworten beginnt.

Zuallererst möchte ich sagen, dass ich wirklich ein Fan von Em und Zhou bin. Es macht wirklich Spaß, den beiden zuzuschauen und eine Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten festzustellen. Das chinesische Mädchen ist etwas undurchsichtig. Sie wirkt so erwachsen in ihrer Denkweise, was zwischenzeitlich etwas unglaubwürdig wirkt. Die vielen Fragen am Anfang lassen einen das Buch zügig durchlesen. Mehrere Personen geraten in den Fokus der Ermittlung, bei der auch die Rolle des Unternehmerehepaars immer wichtiger wird. Auch wenn das Ende alle Fragen dann beantwortet, hat es mich nicht ganz so gepackt. Trotzdem freue ich mich sehr auf den nächsten Fall! Ich denke, dass es sich bei der Reihe eher um eine Mischung zwischen Krimi und Thriller handelt, das sollte man vorab am besten bedenken. Dann steht einem schönen Lesevergnügen auch nichts im Weg.

Mein Fazit: Nicht ganz so packend wie der erste Fall, aber trotzdem lesenswert! Ich denke, dass kann noch eine wirklich tolle Reihe werden. Ich freue mich schon auf den dritten Teil. 4 Sterne für "Lotusblut" von mir.

Bewertung vom 05.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

„Du bist ein Satzzeichen. Du setzt Zeichen. Mit deinen Sätzen.“

In Lilly Lindners Jugendroman "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" wird die Geschichte zweier ganz besonderer Schwestern erzählt: Die 16-jährige April ist magersüchtig und kommt in eine Klinik. Ihre kleine Schwester Phoebe schreibt ihr daraufhin Briefe. In ihrer kindlichen Sprache schildert Phoebe ihre Sichtweise der Dinge: Aprils Krankheit, ihre Eltern, die an dieser Situation zerbrechen und Phoebes Leben mit der veränderten Situation. Im zweiten Teil erfährt man dann von April, wie sie Magersucht erklärt.


Das gesamte Buch besteht ausschließlich aus den Briefen der beiden Schwestern. Auffällig sind die vielen Wortspiele und Lebensweisheiten, die vor allem aus dem Mund der 9-jährigen Phoebe umso tiefgehender wirken: „Ach April. Es ist so laut, seit die Stille tot ist.“ Schnell zeigt sich, dass Phoebe und April anders sind als andere Kinder in ihrem Alter. Sie machen sich über vieles gründlich Gedanken und wirken damit umso erwachsener. Ihre Verbundenheit ist unbeschreiblich und ihre Briefe bestehen aus voller Liebe, Schmerz und Einsamkeit. Leider sind die Eltern vollkommen überfordert und geben April die Schuld an ihrer Magersucht und an dem Zerstören der Familie. Einzig durch die Briefe können sich April und Phoebe über Wasser halten. Einzig gestört hat mich, dass sich die Art der geschilderten Situationen im Laufe des Buches oftmals wiederholt hat - auch wenn dies zeigen sollte, wie oft und dauerhaft April und Phoebe von ihren Eltern enttäuscht worden sind.


Das Buch ist wirklich wundervoll geschrieben. Ich denke, dass es die meisten Leser stumm zurücklässt. Es behandelt das Thema Magersucht und die Verbundenheit zweier Menschen. Die Handlung und die diversen Zitate werden einen auf jeden Fall längere Zeit begleiten. Ein Buch das bleibt.

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