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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1098 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2024
Herbstleuchten in den Highlands / Highland Love Bd.2
Bode, Christine

Herbstleuchten in den Highlands / Highland Love Bd.2


sehr gut

Eine Rückkehr voller Romantik und Gefühl in das bezaubernd schöne Dörfchen Glenbarry!

Betty führt seit einigen Jahren den Krämerladen "Bettys Muggle" im kleinen Dörfchen Glenbarry. Dort bekommt man alles, was man so für ein Leben in den schottischen Highlands benötigt, allerdings bietet Betty neben Wandersocken und Souveniers auch leckere selbst gebackene Produkte an, die reißenden Absatz finden. Da liegt es nur Nahe, dass Claire ihre beste Freundin bei einem Backwettbewerb anmeldet, der auf dem örtlichen Schloss Hallion Castle stattfinden soll. Es weiß aber niemand, dass Betty den Earl Richard kennt und von ihm vor zwanzig Jahren ihren ersten Kuss bekam. Damals hat er sich in Herz geschlichen und ist niemals mehr daraus verschwunden, weshalb Betty auch nie eine Beziehung hatte. Was sie aber nicht weiß, ist, dass es ihm ebenso ergeht und er zwar geheiratet hat, aber sie ebenfalls nie vergessen konnte. Das Zusammentreffen kurz vor dem Wettbewerb ist deshalb ein wenig komisch, aber beide spüren schnell, dass da noch etwas zwischen ihnen ist und sie ihre zweite Chance besser nicht verschenken sollten...

Christine Bode knüpft mit diesem zweiten Teil der Reihe nahtlos an den Vorgängerband an. Das ist einerseits wirklich super, vorallem wenn man die Bücher direkt nacheinander liest, da es keine störenden Wiederholungen gibt. Andererseits erfordert es aber so einige Momente des Nachdenkens, wenn das Lesen des ersten Teils schon einige Zeit her ist und nicht mehr alle Einzelheiten so präsent sind. Die Liebesgeschichte von Richard und Betty ist sehr romantisch und emotional und steuert schnell auf ein Happy End hin, das zwar durch Intrigen verhindert werden soll, aber dennoch unumgänglich ist. Die Perspektivwechsel zwischen Betty, Richard und Claire sorgen für tiefere Einblicke in die entsprechenden Gedanken- und Gefühlswelten und sorgen für eine vielschichtigere Handlung.

Ich war schon ganz gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, denn Betty war mir ja bereits auf Teil eins bekannt und ich mochte sie auch da schon sehr. Nun durfte sie endlich ganz im Mittelpunkt stehen, während aber auch Claire und Eric weiter eine Rolle spielen und man ihr weiteres Leben mitverfolgen kann. Gerade die erste Hälfte der Handlung war sehr fesselnd und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, das hat sich dann aber geändert, denn die zweite Hälfte wirkte oftmals etwas konstruiert und Betty und Richard haben mich durch ihre großen Zweifel an sich selbst, ihrer Liebe und ihren Mitmenschen teilweise angestrengt und befremdet. Insgesamt aber trotzdem eine sehr unterhaltsame und lesenswerte Fortsetzung der Reihe rund um die Dorfbewohner Glenbarrys.

Bewertung vom 17.03.2024
Die neue Gartenschule
Royal Horticultural Society

Die neue Gartenschule


ausgezeichnet

Ein sehr umfassendes Gartenbuch!

Dieses Gartenbuch richtet sich an alle Hobbygärtner, egal wie viel Erfahrung sie bereits haben, denn die Themen sind sehr umfassend. So beginnt das Buch ganz klassisch mit den Grundlagen, die sich vorallem an die Neulinge im Garten richtet und ihnen die wichtigsten Begriffe, Werkzeuge und das wichtigste zum Pflanzenkauf und der Bodenverbesserung näherbringt. Sollte das alles bekannt sein, geht es weiter mit der Gartenplanung. Dort werden sehr viele verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein Garten angelegt werden kann, je nach den persönlichen Bedürfnissen der zukünftigen Gärtner. Erst ab jetzt dreht sich alles um die Pflanzen, die gepflanzt werden können, zur Zierde, aber auch im Nutzgarten. Dank der vielen Tipps, dient das Buch nun nicht mehr nur den Anfängern, sondern steht auch erfahrenen Gärtnern, die sich an Neues wagen wollen oder aber Probleme mit ihren Pflanzen haben und Ratschläge von Profis brauchen. Denn das Kapitel über die Gartenpflege und die Probleme, die auftreten können. Schließlich befindet sich am Ende des dicken Ratgebers auch noch ein knapp sechzig Seiten umfassendes Pflanzenverzeichnis.

Mittlerweile habe ich seit einigen Jahren meinen eigenen Garten, den ich beim Kauf unseres Hauses von den Vorbesitzern übernommen habe. Das hat zwar bedeutet, dass ich durchaus schon einige Pflanzen, Bäume und Beete hatte, aber ich wollte auch meine eigene Note in den Garten bringen und so manches verändern, das mir einfach nicht gefallen hat. Hierfür hätte ich so manches Mal dieses Buch gebraucht, denn die praktischen Tipps rund um die Gartenneuanlage, die übersichtliche Auflistung verschiedener Pflanzen und vorallem die großartigen Fotografien, die vieles verdeutlichen und so für ein besseres Verständnis sorgen, machen das Buch einfach rundum perfekt und absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 17.03.2024
Liebe und andere Schwindeleien
Ellis, Philip

Liebe und andere Schwindeleien


ausgezeichnet

Partner in crime gesucht

Cat ist beinahe dreißig Jahre alt und steckt in ihrem momentanen Leben fest. Denn sie hat kaum Geld, verdient sie doch als freischaffende Grafikerin leider viel zu wenig, und auch ihre Wohn- und Freundschaftssituation ist alles andere als ihrem Alter entsprechend. Denn um zu sehen, was man in diesem Alter schon erreicht haben kann, muss sie nur ihre Freundinnen betrachten, die mittlerweile beinahe alle verheiratet sind und ein bodenständiges Leben führen, zumeist außerhalb Londons, also auch unerreichbar für Cat. Damit sie wenigstens ihre Miete noch bezahlen kann und die Kreditkartenschulden tilgen, erleichtert sie hin und wieder reiche Männer um ein wenig Geld, die betrunken in der Oceanic Bar ein leichtes Opfer abgeben. Dabei hat der Barkeeper Jake sie beobachtet, doch statt sie zu verpfeifen, merkt Cat schnell, dass er ähnliches wie sie tut. Seither besucht sie Jake immer wieder in seiner Bar und hat dabei (im betrunkenen Zustand) eine großartige Idee, endlich alle ihre Probleme auf einmal loszuwerden. Doch auch nüchtern klingt alles phänomenal und bald ist auch Jake dabei, den Plan weiterzuschmieden. Allerdings müssen sie dabei Louisa, Cats Freundin aus Uni-Zeiten, bestehlen und auch noch ein Liebespaar geben...

Philip Ellis widmet sich in diesem Roman einerseits der Freundschafts- und Liebesgeschichte von Cat und Jake, er bringt sie aber auch durch ihre kriminellen Handlungen in unterhaltsame Situationen und unterhält so die Leser sehr gut. Insgesamt eine tolle Romanidee, die moralisch aber etwas fragwürdig ist, denn seine Freundin zu bestehlen, ist nicht die feine Art. Der Schreibstil des Autors liest sich gut und flüssig, die Sprache ist modern. Die Einteilung in Kapitel und zusätzlich noch drei große Abschnitte ist gelungen und sorgt für eine bessere Übersicht.

Der Roman hat mir gut gefallen und ich fand die Story sehr unterhaltsam. Allerdings fand ich Cat immer etwas unreif und auch ihre Art zu leben, war mir immer etwas fremd. Gar nicht gefallen hat mir an diesem Buch aber leider, dass ich gerade in der ersten Hälfte irgendwie kaum vorwärts gekommen bin und sich alles so unendlich zog, wohingegen in der zweiten Hälte die Seiten nur so dahinflogen.

Bewertung vom 16.03.2024
Yuna und die Sache mit dem Mögen
Mönch, Rebecca

Yuna und die Sache mit dem Mögen


ausgezeichnet

Yuna ist die Beste!

Yuna ist noch ein Welpe, aber schon jetzt möchte sie, dass jeder sie mag und sie gibt sich wirklich Mühe. Dennoch mag der Nachbar, der so wunderschöne Töne aus seiner Flöte entlocken kann, sie einfach nicht. Das macht sie traurig, aber sie findet keine Lösung. Auch die anderen Hunde im Park raten ihr nur dazu, einen Blumenstrauß zu pflücken. Doch danach ist der Nachbar nur noch wütender. Sämtliche andere Bemühungen von ihr schlagen ebenfalls fehl. Erst als Yuna zum Gesang der Vögel tanzt, die sie aufmuntern wollen, beginnt auch der Nachbar sie zu mögen und stimmt bei ihrem fröhlichen Tanz mit seiner Flöte ein.

Rebecca Mönch erzählt die Geschichte von Yuna sehr liebevoll und einfühlsam. Sodass schnell klar ist, dass sie selbst Hundemama ist und die Taten eines Welpen nur zu gut kennt. Da Yuna sogar in Echt existiert, wirkt die ganze Geschichte noch realistischer. Bemerkenswert ist auch, dass Rebecca Mönch nicht nur die Texte verfasst hat, sondern auch die wunderschönen Illustrationen dazu selbst entworfen hat.

Als Familie mit Hund kennen wir die geschilderten Situationen nur zu gut und fanden es wunderschön, zu lesen, wie Yuna die Situationen aus Hundesicht sieht. Da die Geschichte wunderbar kindgerecht und voller Gefühl erzählt wird und auch die Illustrationen bezaubernd schön sind, ist dieses Buch sofort auf unsere Lieblingsbuch-Liste gewandert und wird seither immer wieder angesehen und vor- beziehungsweise selbst gelesen.

Bewertung vom 15.03.2024
Wo die Sonne die Wellen berührt
Hansen, Lene

Wo die Sonne die Wellen berührt


ausgezeichnet

Eine ganz besondere Freundschaft

Annie ist Anwältin in einer großen Berliner Kanzlei. Um endlich Partnerin zu werden, tut sie alles. Dennoch spürt sie, wie sie im Hamsterrad festhängt und einfach immer weitermacht. Auch die Beziehung zu Kollege Alexander läuft alles andere als rund. Doch erst das Angebot ihres Chefs, das ihrem kompletten moralischen Kodex widerspricht, bringt sie dazu, ihre Situation zu überdenken und sie beschließt spontan, in den Urlaub zu gehen. Das Ziel überlässt sie ihrer Assistentin, die sie an die Côte d'Azur in den traumhaften Ort Bonnemer schickt.

Hannah hat gerade erst ihre schwere Leukämie-Erkrankung überstanden, doch ihr fehlt jeder Lebensmut. Hat sie doch ihre Innenarchitektur- und Designfirma verkaufen, die Scheidung von ihrem Mann aushalten und den Einzug in ihrem Elternhaus inklusive nerviger, überbesorgter Eltern hinter sich bringen müssen. Nun verlangen diese auch noch, dass sie ihr Kinderzimmer verlässt und für zehn Tage an die Côte d'Azur reist. Dabei fühlt sie sich nirgends so sicher wie in ihrem Bett, denn ein Rückfall wäre ihr Ende.

Henrik liebt sein Leben, denn die Start-up-Firma läuft sehr gut, er kann tun und lassen, was er will und kümmert sich deshalb vorallem um Kunden, was bedeutet, dass er viel auf Tennisplätzen, in Restaurants oder an anderen noblen Plätzen unterwegs ist. Doch als seine Cousine Lutilda ihn aus der Firma werfen will, merkt er, wie viel diese ihm eigentlich bedeutet und ihm wird bewusst, wie wenig er sich eigentlich um alles gekümmert hat in letzter Zeit. Sein Bruder macht ihm deshalb den Vorschlag, in das Haus des Großvaters an die Côte d'Azur zu reisen und dort Abstand zu Hamburg zu gewinnen.

So treffen diese drei sehr unterschiedlichen Menschen aufeinander und werden, nach anfänglichen Schwierigkeiten, so etwas wie Freunde.

Lene Hansen ist das Pseudonym von Nelly Berlin. Sie hat in diesem Roman aber Themen gewählt, die viel Tiefgang besitzen, weshalb schnell ersichtlich ist, warum sie auch unter einem anderen Namen veröffentlicht. Die Charaktere sind allesamt sehr realistisch und haben alle ihre eigenen Probleme, sodass die Perspektivwechsel, die abwechselnd erfolgen, perfekt passen. Doch obwohl so viele schwerwiegende Themen zur Sprache kommen, verliert der Roman nie an seiner Leichtigkeit und sommerlichen Frische.

Da ich bereits einen Roman der Autorin gelesen habe, wusste ich, dass ich ihren Schreibstil sehr mag und nur so durch die Seiten fliegen werde. Dennoch war ich positiv überrascht, mit welcher Leichtigkeit sie die berührenden Schicksale und Situationen schildert, ihnen aber niemals die Ernsthaftigkeit nimmt. Ein rundum gelungener Roman, der längst nicht nur für den Sommer geeignet ist, sondern immer bewegt und wunderbare Lesestunden bereitet!

Bewertung vom 13.03.2024
Kennst du mich? Ich bin ein Kaninchen!
Weller-Essers, Andrea

Kennst du mich? Ich bin ein Kaninchen!


ausgezeichnet

Das kleine Kaninchen und seine Familie

Heute lernst du das kleine Wildkaninchen kennen. Es lebt mit seiner Familie im Wald in einem Bau unter der Erde. Zu seiner Familie gehören ganz viele Geschwister, Mama und Papa. Sie alle hoppeln herum und suchen nach Nahrung, aber sie warnen sich auch, wenn ein Feind sich nähert. Gut, dass der Bau so viele Eingänge hat und somit alle gleichzeitig hineinverschwinden können. Zum Schlafen kuscheln sich alle immer ganz fest zusammen, denn dann ist es schon warm und man fühlt sich wunderbar geborgen und ist niemals einsam.

Die Autorin Andrea Weller-Essers erzählt in diesem Kinderbuch über ein kleines Wildkaninchen. So vermittelt sich ganz nebenbei alle wichtigen Informationen über das niedliche Wildtier. Dank der wunderschönen Illustrationen von Sandra Kissling gibt es auf den Seiten nicht nur viel zu lernen, sondern auch zu entdecken, denn die Bilder sind oft wimmelig und enthalten viele Details, die es zu entdecken gilt.

Dieses Pappbilderbuch hat mich sofort begeistert, denn ich war sehr positiv überrascht über den Umfang der Informationen, habe ich doch mit einem oberflächlichen Kinderbuch gerechnet, das sich vorallem dem kindgerechten und eher unrealistischen niedlichen kleinen Hasen widmet. Trotzdem passt die Altersempfehlung ab zwei Jahren sehr gut, denn die Illustrationen sind sehr detailreich und vom Stil her durchaus kindgerecht. Anders die Texte, die sich meiner Meinung nach eher an die etwas älteren Kinder richten, da sie viele Fakten enthalten, dennoch sprachlich aber einfach und schnell verständlich formuliert sind. Besonders gut gefällt mir auch noch der Steckbrief auf der letzten Seite, der alles nocheinmal kompakt zusammenfasst. Ein rundum gelungenes Kinderbuch, das lange Spaß macht und interessant bleibt!

Bewertung vom 12.03.2024
Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3
Nikolai, Maria

Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3


ausgezeichnet

Eine großartige Reihe endet nun...

München und Meersburg, 1928: Katharina Lindner ist die jüngste der drei Schwestern vom Lindenhof-Hotel. Doch auch sie ist mittlerweile 27 Jahre alt und hat sich ihren Traum eines Medizinstudiums erfüllt. Allerdings hat sie es als Frau schwer auf der Universität und so mancher Mann würde sie lieber gestern als heute wieder hinter dem Herd als treusorgende Hausfrau sehen. Doch Katharina und ihre drei Freundinnen lassen sich von den Männern nichts mehr gefallen und sie absolvieren ihre Vorlesungen und Prüfungen mit Bravour. Da Katharina ihre Berufung im Helfen von Menschen gefunden hat, nimmt sie das Angebot von Dr. Thomas von Bogen an und hilft ehrenamtlich in ihrer Freizeit in seiner Armenpraxis mit. Ihr Erzfeind Edmund Mosny nimmt das aber als Anlass, um Katharina endlich aus dem Medizinstudium zu drängen und erpresst sie, um sie danach auch noch bei der Polizei anzuzeigen und ins Gefängnis zu bringen. Für Katharina beginnt eine Bewährungsprobe, die ihr viel abverlangt...

Maria Nikolai beendet ihre Bodensee-Saga mit einem großartigen Ende, das alle Handlungsstränge, auch aus vorherigen Bänden, zu einem Ende kommen lässt und somit auch keine Fragen mehr offenlässt. Katharina ist, wie auch ihre Schwestern in den Vorgängerbänden, eine sehr starke und mutige junge Frau, die sich von den Widerständen aus ihrer Umwelt nicht oder nur kurzzeitig verunsichern lässt. Neben der Liebesgeschichte zum Arzt Tom steht auch die Medizin der damaligen Zeit im Mittelpunkt und zeigt, wie weit diese doch schon vorangeschritten ist.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich den Roman mit etwas über 600 Seiten wirklich innerhalb von zwei Tagen beenden werde, aber ich konnte kaum mehr aufhören zu lesen, so gefesselt war ich von der Handlung. Ich bin total begeistert von der Art, wie die Autorin alle Fäden zusammenlaufen lässt und so auch alle Fragen, die während der ersten beiden Teile offen geblieben sind, nun ganz nebenbei beantwortet. Eine großartige Reihe, die nun zu einem perfekten Ende gebracht wurde!

Bewertung vom 11.03.2024
Otto, das Ostermäuschen
Orso, Kathrin Lena

Otto, das Ostermäuschen


ausgezeichnet

Otto rettet Ostern

Der Osterhase ist so erkältet, dass er keine Kraft hat, die Ostereier zu bemalen. Aber die Zeit wird ihm knapp, da nimmt er die Hilfe, die Otto Maus ihm anbietet, sehr gerne an. Otto macht sich sogleich ans Werk und bemalt seine Eier mit braunen Tupfen, weil das Karla Kuh gefällt, Spinnenfrau Auguste empfielht ein Netzmuster und der Salamander Lasse rät zu gelb und schwarz. Otto ist zufrieden, denn er hat alle Eier bemalt, der Osterhase aber staunt ganz schön über die besondere Bemalung. Aber er hat keine Zeit mehr, die Eier nochmals selbst einfarbig zu bemalen, also verstecken sie die Eier so wie sie jetzt sind. Die Kinder sind ganz erfreut, denn so außergewöhnliche Ostereier gab es noch nie und der Osterhase lobt Otto am Ende doch für seine Arbeit!

Kathrin Lena Orso erzählt die Geschichte vom kranken Osterhasen und Otto Maus, der ihm zuhilfe eilt, auf kindgerechte Weise. Sodass Kinder einerseits auf Ostern eingestimmt werden, aber auch sehen, wie wichtig es ist, anderen zu helfen. Die Illustrationen Ag Jatkowskas sind kunterbunt und sprechen Kinder somit sofort an. Auch ihre Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet und stecken voller Leben.

Da ich Kathrin Lena Orsos Texte und Ag Jatkowskas Illustrationen bereits aus anderen Kinderbüchern kennen- und schätzen gelernt habe, war ich sehr erfreut, als ich dieses Buch entdeckt habe. Hier passt einfach alles und ich bin begeistert von der Geschichte und den Bildern dazu!

Bewertung vom 10.03.2024
Sarahs Schlüssel
Rosnay, Tatiana de

Sarahs Schlüssel


ausgezeichnet

Ich bin tief berührt...

Paris, 1942: Im Rahmen der Deportation von Juden wurden auch hier ganze Arrondissements bei Razzien durchkämmt. Die Familie von Sarah wurde im Vélodrome d'Hiver gemeinsam mit tausenden anderen Juden eingesperrt und nach einigen Tagen mit Bussen abtransportiert. Allerdings wusste niemand, dass Sarah beinahe verzweifelte, hatte sie doch ihren vierjährigen Bruder im versteckten Wandschrank eingeschlossen und ihm versprochen, bald wieder zu kommen. Den Schlüssel hält sie gut verborgen in ihrer Tasche, dennoch gelingt es ihr nicht, vor den französischen Polizisten zu flüchten und sich um ihren Bruder zu kümmern...

Paris, 2002: Die Journalistin Julia bekommt den Auftrag, für ihre Zeitung über das Vél d'Hiv zu recherchieren und einen Beitrag zum sechzigsten Jahrestag zu verfassen. Allerdings sagt Julia dieses Ereignis gar nichts und erst nach gründlichen Nachforschungen erfährt sie, was die Pariser so erfolgreich verdrängt und schließlich vergessen haben. Das Schicksal der vielen tausend Familien lässt sie einfach nicht mehr los und sie geht immer weiter in die Tiefe. Allerdings hätte sie niemals gedacht, dass auch die Familie ihres Mannes von diesen Deportationen profitiert und ihren Schwiegervater und dessen Vater ihr ganzes Leben verfolgt hat...

Tatiana de Rosnay hat als Grundlage für diesen Roman ein geschichtliches Ereignis gewählt, das zwar von immenser Bedeutung für den kompletten Verlauf des Holocaust in Paris war, den Menschen heute aber kaum mehr ein Begriff ist. Leider ist das vorallem deswegen der Fall, da die Leute sich nicht vorstellen wollten, dass auch ihre eigenen, französischen Polizisten eine große Rolle bei der Judenverfolgung gespielt haben und die Schuld gerne den Deutschen zuschoben, die natürlich durch Hitler als Hauptbeteiligte agiert haben. Obwohl die Protagonisten, allen voran Sarah, allesamt fiktive Charaktere sind, geben sie das Geschehen der damaligen Zeit sehr eindrücklich und berührend wieder. Die Erzählweise auf zwei Zeitebenen sorgt für mehr Tiefe und Spannung. Umso gelungener ist es auch, dass die beiden Handlungsstränge bereits im zweiten Drittel des Romanes zusammenfließen, aber trotzdem nichts an Spannung und Tiefgang verloren geht.

Ich wusste bei diesem Roman nicht so genau, was mich wohl erwartet und wollte es auf mich zukommen lassen. Obwohl bereits der Klappentext eine sehr emotionale Geschichte erahnen lässt, war ich doch positiv überrascht, wie sehr mich das Schicksal von Sarah berührt. Aber auch Julias Leben, das längst nicht nur aus den Recherchearbeiten für ihren Artikel besteht, ist so viel mehr als nur eine Rahmenhandlung und Verbindung zur Gegenwart. Leider habe auch ich noch nie etwas über diese brutale Art und Weise der Deportation gehört und war sehr ergriffen. Doch ich kann das Vorhaben der Autorin nur noch einmal wiederholen: "Ich möchte den Kindern des "Vél d'Hiv" meinen Tribut zollen, die nie mehr zurückgekommen sind. Und denen, die überlebt haben, um davon zu berichten.". Das ist ihr perfekt gelungen! Und auch ich möchte nochmals daran erinnern, dass die Geschichte niemals vergessen werden darf!

Bewertung vom 09.03.2024
Ein Möhrchen im Gemüsebett / Grimm und Möhrchen Bd.4
Schneider, Stephanie

Ein Möhrchen im Gemüsebett / Grimm und Möhrchen Bd.4


ausgezeichnet

Möhrchen kann nicht einschlafen...

Grimm und Möhrchen haben den ganzen Tag draußen im Garten verbracht, denn sie haben Erbsen und Tomaten geerntet, Verstecken gespielt und die Geranien gegossen. Da könnte man doch meine, dass der kleine Zesel auch müde ist. Doch er kann einfach nicht einschlafen. Aber sie haben auch die Gute-Nacht-Geschichte vergessen, das holen sie besser sofort nach. Außerdem wollte Grimm schon immer mal wie eine Prinzessin schlafen, weshalb sie nun ein ganz besonderes Himmelbett bauen. Allerdings sind sie immer noch nicht so richtig müde. Also bauen sie einen Bettenturm, der vor Weichigkeit nur so strotzt. Grimm schläft darin wunderbar, nur Möhrchen immer noch nicht. Doch als der Zesel dann seine Kuscheldecke unter dem Bett entdeckt, da weiß er, was die ganze Zeit gefehlt hat und er schläft vollkommen erledigt ein.

Stephanie Schneider hat gemeinsam mit Stefanie Scharnberg nun ein Bilderbuch mit nur einem Abenteuer geschaffen. Hier sind nun kürzere Texte und mehr Bilder zu sehen. Das typische Abenteuer von Grimm und Möhrchen kann man aber auch hier erleben. Da das Nicht-Einschlafen-Können ein weitverbreitetes Problem ist, können Kinder sofort verstehen, wie es Grimm und seinem Zesel geht und sie sind sofort gefesselt von der Handlung.

Meine Tochter liebt Grimm und Möhrchen, hat sich aber immer wieder beklagt, dass sie gerne noch mehr Bilder in den Büchern hätte. Dieser Wunsch wurde ihr nun erfüllt und sie kann das Buch sogar schon alleine lesen, denn die Schrift ist auch schon für eine Erstklässlerin gut lesbar. Das Buch ist eine wunderbare Einschlaf-Geschichte und hat eindeutig das Potential zum Lieblingsbuch!