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Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2023
Der Vorweiner
Bjerg, Bov

Der Vorweiner


gut

ungewöhnlich

Worum geht es?
Das Resteuropa Ende des 20. Jahrhunderts ist eher trostlos, karg und ohne Emotionen. Nur die dorthin geflüchteten Menschen können noch trauern und die reiche Oberschicht leistet sich Vorweiner, für den Falle ihres Todes. Von so einer Beziehung handelt dieses Buch.

Worum geht es wirklich?
Herkunft, Hoffnung und Lebensgefühl

Lesenswert?
Ja, aber wird keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Aufbau der meist kurzen Kapitel ist sehr speziell und ungewohnt, oft kommen Einschübe und leere Zeilen. Dadurch ist der gesamte Text eigentlich noch viel kürzer als nur gut zweihundert Seiten.
Die Sprache ist ebenfalls eher interessant, schwankt zwischen keiner einfachen Lektüre und dann plapperndes Spiel mit bestimmten Worten. Fand ich interessant zu lesen, würde daher aber auf jeden Fall eine Leseprobe vor dem Kauf empfehlen.
Die ganze Welt, in der diese Geschichte spielt, fand ich cool konstruiert, interessante Ideen und habe ich in der Form bei nahen Dystopien noch nicht gelesen. Man erfährt nur häppchenweise etwas über die Situation und was passiert ist - war für mich völlig okay.
Dadurch, dass den Figuren der Oberschicht die Emotionen größtenteils fehlen und genau aus dieser Oberschicht die Protagonistinnen kommen, bekommt man kein Gefühl für die Figuren. Sie wirken nicht richtig menschlich, eher skurril und trostlos und agieren teilweise wie Roboter. Dabei sind sie oft auf der Suche nach Gefühlen oder nach einmaligen „echten“ Erlebnissen, wie es sie in der alten Welt gab.
Durch die Kürze des Textes gibt es auch keine große spannungsvolle Handlung.
Alles in allem finde ich das Buch spannend, weil irgendwie experimentell und auch humorvoll an einigen Stellen, zeitgleich finden sich schon ab und an ernste Themen wodurch man Dinge hinterfragen kann. Dennoch hat mir etwas gefehlt, damit ich dieses Buch im Hinterkopf behalten werde.

Bewertung vom 13.08.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


sehr gut

emotional

Worum geht es?
Gerade noch war alles okay und der Sommer samt möglichem Urlaub stand bevor, als Billies Mutter stirbt und die Jugendliche plötzlich halt- und planlos alleine zurecht finden muss

Worum geht es wirklich?
Herkunft, Neugierde und Armut.

Lesenswert?
Ja, war eine bewegende, aber doch irgendwie tröstliche und schöne Geschichte.
Auch wenn man beim Lesen von Anfang an weiß, dass der Tod von Billies Mutter geschehen wird, so ist man dennoch überrascht wenn es dazu kommt. Dadurch ist man als Leser*in genau so fassungslos wie Billie. Fand ich super gut gemacht.
Generell hat mir die Sprache gut gefallen und der Aufbau der Geschichte. Zeitgleich finde ich, dass der Klappentext schon (zu viel) verrät. Dennoch war die Richtung, in die das ganze geht, für mich ein wenig überraschend aber irgendwie schön und stimmig und mit einem passenden Ende.
Das Cover gefällt mir sehr und auch die Qualität des gebundenen Buches ist richtig toll - vielleicht habe ich zu lange kein Buch von Diogenes mehr in den Händen gehalten. Hat mich auf jeden Fall positiv überrascht.
An einigen Stellen sind die Nebenfiguren wirklich nicht leicht zu ertragen, aber durchweg realistisch und (leider) gut vorstellbar.
Billie als Protagonistin mochte ich sehr, weil sie wild und aufbrausend und emotional war und trotzdem an einigen Stellen so zart und verletzlich. Finde sie hat alles, was man mit einem Teenager so verbinden kann.
Irgendwann habe ich auch angefangen mit ihr mitzufiebern, war genau so neugierig auf das was kommen wird.
Mir hat unglaublich gut gefallen, wie die Autorin es schafft durch ihre Art des Erzählers die lesende Person mitzunehmen in Billies verschiedenen Gefühle. Ebenfalls toll waren so viele andere Themen wie Familie und Herkunft, die noch eingeflochten wurden und eine Situation zwischen Kulturen und Generationen aufgezeigt haben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


sehr gut

gut, aber nicht überragend

Worum geht es?
Als Lea wegen Job und Trennung endlich eine Auszeit braucht, fährt sie an den alten Ferienort der Familie. Dort trifft sie auf alte Freundinnen, aber auch junge Menschen mit tiefen Geheimnissen.

Worum geht es wirklich?
Familie, Selbstbestimmung und Zeit für sich selbst.

Lesenswert?
Ja, hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, jedoch nicht so überragend wie teilweise andere Meinungen vermuten lassen.
Ich mag das Setting, das Cover und auch den Schreibstil der Autorin und wie sie es schafft tolle Bilder nur durch ihre Sprache herbei zu zaubern. Die Szenen in Frankreich, sowohl die Landschaft, als auch Räume oder Nahrungsmittel sind wirklich toll dargestellt.
Ebenfalls positiv fand ich die Art des Spannungsaufbaus und in welchen Abschnitten es Zeitsprünge gibt. Probleme hingegen hatte ich ein wenig mit der zweiten Erzählebene, weil ich sie erst sehr spät verstanden habe und einordnen konnte. Da hätte ich mir irgendwie früher offensichtlichere Hinweise gewünscht - oder ich habe sie schlicht überlesen.
Ich mag die vielen feministischen Themen, die die Autorin hier eingearbeitet hat, aber an ein paar Stellen wirkte es schon irgendwie recht künstlich und gewollt und obwohl das Alter der Protagonistin ungefähr meinem eigenen entspricht, konnte ich mich in vielem doch erstaunlicher Weise nicht wiederfinden. Dadurch blieb sie mir und auch die Welt, in der sie sich bewegt, irgendwie fremd. Nicht negativ, aber ich war einfach nicht so richtig drin in der Handlung.
Ebenso ging es mir mit den anderen Figuren, die trotz ihrer Vielschichtigkeit auch nicht wirklich greifbar wurden.
Ein schönes Buch, was zwar vom Setting eine leichte Sommerlektüre verspricht, aber ziemlich viele ernste Themen beinhaltet.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2023
Die Verborgenen
Geschke, Linus

Die Verborgenen


weniger gut

leider nicht gut

Worum geht es?
Jemand lebt heimlich in einem fremden Haus, beobachtet nachts die Bewohner*innen, verrückt kleine Gegenstände und treibt sie nach und nach in den Wahnsinn. Einfach nur ein riskantes Spiel?

Worum geht es wirklich?
Besitz, Misstrauen und Realität.

Lesenswert?
Nein, konnte mich nicht überzeugen, auch wenn der Klappentext gut klang. Das heimliche Leben in einem fremden Haus klingt sehr beklemmend und löst auch leichte Gruselmomente aus. Jedoch war es hier irgendwie nicht ganz vorstellbar und manche Handlungen auch sehr von Glück geprägt oder nicht nachvollziehbar. Das ist aber gar nicht mein Hauptgrund der Enttäuschung.
Ich finde die Darstellung von Frauen in diesem Buch so unfassbar klischeehaft und bei Mann und Frau wird mit zweierlei Maß gemessen. Da es hierzu keinen wirklichen Gegenpart gibt, sondern es sich durch das ganze Buch zieht, die Frau als hysterisch und wirr und geifernd dargestellt wird, hat mich einfach gestört. Ich empfinde das als nicht zeitgemäß und möchte so etwas wenig raffiniertes eigentlich nicht (mehr) lesen.
Es gibt einige unerwartete Wendungen, die das ganze aber nicht wirklich verbessern.
Das Cover finde ich sehr ansprechend optisch und auch die Art des Erzählens hat mir gut gefallen.
Die Figuren hingegen waren für mich alle einfach nur unsympathisch und blieben mir gleichgültig. Dadurch hatte ich kein richtiges Mitfiebern, keine wirkliche Neugierde oder sonstige Emotionen ihnen gegenüber.
Ich glaube schon, dass dieses Buch Leser*innen gefallen kann, die Themen des Autors sind auch immer sehr spannend. Aber mir gefällt es einfach nicht wirklich. Hätte ich mir anders erhofft.

Bewertung vom 17.07.2023
Für jede Liebe ein Problem
Kelly, Anita

Für jede Liebe ein Problem


ausgezeichnet

super süß

Worum geht es?
Dahlia und London nehmen an einer Kochshow teil und aus anfänglichen Konkurrent*innen entwickelt sich schnell mehr.

Worum geht es wirklich?
Gemeinschaft, Neuanfänge und Fortschritt

Lesenswert?
Ja, hat mir sehr gut gefallen. Fand die Story sehr süß. Man begleitet die frisch geschiedene Dahlia und London, vor kurzem als nicht-binär geoutet, bei dem Versuch, die Kochshow zu gewinnen. Dabei hat jede*r natürlich eigene Gründe, warum man das Preisgeld gut gebrauchen könnte.
Ich finde sowohl London als auch Dahlia sehr authentisch und sympathisch, beide haben Ecken und Kanten und tragen ein Päckchen aus der Vergangenheit mit sich.
Mir hat der Aufbau des Kennenlernens und die Entwicklung zwischen den beiden gut gefallen, es war eine schöne Mischung aus emotionaler und sexueller Anziehung. Konsens und wertschätzender Umgang miteinander spielen immer eine große Rolle.
Ich finde es schön, dass es hier eine nicht-binäre Person als Protagonist*in gibt und nicht nur als Nebencharakter. Außerdem gibt es zwar einige Figuren, die Londons Identität nicht verstehen oder akzeptieren, die meisten gehen jedoch neutral bis positiv damit um. Richtig schön, dass nicht immer nur das Leid und der Hass eine Rolle spielen in einer Erzählung, sondern auch Freude.
Wenn London in der Handlung misgendert wird, wird das von der Erzählstimme ganz wunderbar umgesetzt.
Sprachlich finde ich die Verwendung der Neopronomen für London (der/demm/deren) sehr stimmig und intuitiv und gut umgesetzt in der Sprache. Ich finde, hier kann man sich auch ruhig auf etwas neues einlassen.
Dieses Buch ist einfach gespickt voll von schönen queeren Erlebnissen, dazu ein tolles Setting und sehr sehr schönen spicy Szenen! Gefällt mir, war eine tolle Liebesgeschichte.

Bewertung vom 17.07.2023
Happy Place
Henry, Emily

Happy Place


weniger gut

viel Drama weil wenig Kommunikation

Worum geht es?
Eine Freundesclique will ein letztes Mal gemeinsam in ihr altbewährtes Feriendomizil reisen. Doch die anderen ahnen nicht, dass Harriet und Wyn gar nicht mehr zusammen sind. Und so spielen die beiden ein Paar, obwohl ungeklärte Dinge unter der Oberfläche brodeln.

Worum geht es wirklich?
Zuverlässigkeit, Wohlfühlorte und fehlende Kommunikation.

Lesenswert?
Nein, da gibt es schönere Bücher. Gefallen hat mir tatsächlich der Schreibstil recht gut und auch das Wechseln zwischen verschiedenen Zeitebenen war interessant und nicht verwirrend. Die Protagonist*innen sind zu sechst und es wirkt genau richtig: Nicht zu viele Namen, aber auch nicht zu wenig Interaktion.
Leider hat mir, aber das konnte ich mir schon auf Grund des Klappentextes denken, die Prämisse für die ganze Handlung nicht so gefallen. Irgendwie wirkt es sehr künstlich herbeigeführt und auch zum Ende erschließen sich mir nicht wirklich die Beweggründe von Harriet und Wyn, dieses Schauspiel zu betreiben. An dieser Stelle geht einfach unglaublich viel schief wegen fehlender Kommunikation.
Dabei bleibt die Story zwischen den beiden nicht die einzige Handlung, bei der man mit Gesprächen viel hätte besser machen können.
Es geht mir auch gar nicht darum, dass das nicht eine recht menschliche Art und Weise sein kann. Mich stört jedoch, wie das Ganze romantisiert wird und sich Harriet und Wyn zuerst sehr verletzten müssen um dann über dieses Drama zu sprechen und zu lernen, dass Worte helfen können.
Hier wird eine Art Beziehung verherrlicht, bei der erst Verlust und Tränen und schlimme Gedanken entstehen müssen. Als würde sich dann nur daraus etwas bilden können.
Auch an anderen Stellen fand viel Flucht vor der Realität und eher unreifes Verhalten statt.
War zwar ganz nett zu lesen, aber im großen und ganzen nicht das Wahre.

Bewertung vom 17.07.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


weniger gut

langweilig

Worum geht es?
Vor 20 Jahren ist Maja bei einer Wanderung verschwunden, ihr Freund Arno war der letzter der sie gesehen hat. Ihr Verschwinden wurde nie aufgeklärt. Nach vielen Jahren jedoch kommen Dinge ans Licht.

Worum geht es wirklich?
Erinnerungen, Eifersucht und Schweigen.

Lesenswert?
Nein, obwohl das Thema wirklich spannend klingt. Der Schreibstil an sich gefällt mir ganz gut und auch das Cover ist ein Hingucker und macht neugierig.
Die Geschichte, erzählt aus der Sicht von Arno, ist zu Beginn ebenfalls interessant, verliert aber zunehmend an Spannung und rutscht in unrealistische Erklärungen ab.
Im Mittelpunkt der Handlung steht das Verschwinden von Maja, das damals nie aufgeklärt wurde. Dieser Fakt gerät nun an die Oberfläche und bestimmt die weitere Handlung und es werden Dinge offenbart, die bis jetzt nicht bekannt waren.
Mich hat die Art gestört, wie der Protagonist Frauenkörper bewertet, wie über Frauen gesprochen wird. Er verhält sich auch unabhängig von der eigentlichen Geschichte ziemlich übergriffig und ist grenzüberschreitend, was aber nicht erklärt oder verurteilt wird, sondern einfach als seine Charaktereigenschaft bestehen bleibt.
Ich finde die Handlung eher unrealistisch, manche Dinge wirken ungeklärt und an den Haaren herbei gezogen genauso wie Arnos Reaktion auf die neueren Erkenntnisse. Hier möchte ich nicht zu viel verraten um nicht zu Spoilern, aber das ganze Thema wirkt sehr großspurig umgesetzt und nicht so fein und realistisch wie man es sich vorstellen könnte. Das sorgt für Unglaubwürdigkeit.
Auch wenn sich die Geschichte schnell lesen lässt und ich das Buch nicht abbrechen wollte, so hat es mich dennoch gelangweilt und wird schnell in Vergessenheit geraten.

Bewertung vom 30.06.2023
Zwei Fremde
Griffin, Martin

Zwei Fremde


gut

Worum geht es?
Regie befindet sich beinahe alleine in einem abgeschiedenen Hotel während eines Schneesturms, als plötzlich ein Polizist Einlass wünscht. Sie hilft ihm, doch kurz darauf erscheint eine zweite Person, angeblich ebenfalls Polizist und behauptet, dass der erste Mann ein geflohener Häftling sei.

Worum geht es wirklich?
Verrat, Flucht und Neuanfänge.

Lesenswert?
Nett für zwischendurch, aber nichts besonderes. Mir gefällt die Plotidee und auch das Setting finde ich spannend, denn abgeschiedene Orte in Ausnahmesituationen können immer für interessante zwischenmenschliche Interaktionen sorgen.
Tatsächlich finde ich die Art wie in den Plot gestartet wird sehr konstruiert, auch wenn das vermutlich kaum eleganter möglich ist. Überhaupt fragt man sich, wie es sein kann, dass eine einzige Angestellte für ein Hotel verantwortlich ist, wenn es auch nur zwei Gäste gibt.
Durch den Start scheint die gesamte Handlung unrealistisch und man kommt beim Lesen nicht wirklich zu einem Punkt, an dem man mitfiebert oder gespannt ist oder mit den Protagonist*innen zusammen Angst hat.
Die Figuren wirken eher angedeutet und es zeigt sich keine richtige Persönlichkeit. Sie waren mir allesamt ziemlich egal.
Der Sprachstil an sich war zwar gut lesbar, aber konnte nicht wirklich Emotionen vermitteln und auch die Umgebungs- und Naturbeschreibungen lassen keine Atmosphäre zu, obwohl beides durch das Setting super Voraussetzungen hatte.
Auf richtige Logikfehler habe ich nicht geachtet, aber wie das Schicksal an mehreren Stellen in die Handlung eingreift und Dinge verhindert, finde ich amüsant. Immer, wenn eine Person kurz davor ist, entscheidende Fakten zu kommunizieren, wird dies durch ein äußeres Ereignis unterbrochen.
Generell wirkt das Buch, auch durch seine Länge, wie eine nette Unterhaltung, die aber nicht nachträglich begeistert oder lange im Kopf bleiben wird.
Ich würde dieses Buch höchstens als Urlaubslektüre verwenden, wenn man schnell in der Bahnhofsbuchhandlung ein Buch mitnehmen muss. Für alles andere reicht es meiner Meinung nach nicht.

Bewertung vom 29.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

wunderschön ohne Kitsch

Worum geht es?
Rosie und Will kennen sich seit der Schule, nie waren sie ein Paar und dennoch finden sie immer wieder zueinander, werden wie magisch voneinander angezogen und leben doch ihre eigenen Leben.

Worum geht es wirklich?
Schuld, Freundschaft und Erlebnisse, die für immer verbinden.

Lesenswert?
Ja, absolut. Ich bin ziemlich begeistert von diesem Buch und fand es wirklich wunderschön und berührend. Die Protagonist*innen Rosie und Will, zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, lernen sich zu Schulzeiten kennen und es entwickeln sich langsam Gefühle. Abrupt endet das, was gerade erst begonnen hat. Ab diesem Monat leben die beiden sehr verschiedene Leben, finden jedoch immer wieder Berührungspunkte und treffen aufeinander, lösen sich wieder von einander und hören auch jahrelang nichts von der anderen Person.
Ich fand beide Personen sehr realistisch und authentisch dargestellt, beide waren so vielschichtig und charakterlich fein ausgearbeitet. Dabei waren sie nicht durchgängig sympathisch sondern hatten positive und negative Eigenschaften.
Das wunderschöne Cover gefällt mir gut und auch die Sprache hat mich das ganze Buch über verzaubert und begeistert, weil sie so stimmig war und den Situationen so viel Leben eingehaucht wurde.
Zwischendrin ist die Geschichte, die über viele Jahre erzählt wird, sehr bewegend und auch schwermütigere Themen kommen immer wieder zur Sprache, doch oft folgen auf berührende Situationen schöne Momente.
Mir gefallen die vielen verschiedenen Themen die angesprochen werden und die Art der Verarbeitung.
Ich würde dieses Buch gerne vielen Menschen empfehlen!

Bewertung vom 29.06.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


gut

erst zum Ende interessant

Worum geht es?
Sechs Frauen verbringen eine Junggesellinnenparty am Meer, in der Nähe von steilen Klippen. Manche Frauen tragen ein Geheimnis mit sich herum und am Ende der Party wird jemand tot sein.

Worum geht es wirklich?
Veränderungen im Leben, Rückblicke auf das jüngere ich und Freundschaft.

Lesenswert?
Ja, war ganz unterhaltsam und wurde zum Ende hin auch besser.
Generell erwartet einen hier eher ein Spannungsroman als ein Thriller. Das Setting in der Villa im Süden ist schön gewählt und verspricht viele problematische zwischenmenschliche Interaktionen, da sechs sehr unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Freundeskreisen miteinander feiern. Manch eine der Frauen ist schon Mutter, manche hängen noch an ihrem früheren Partyleben und versuchen diese Vergangenheit weiter am Leben zu halten.
Dabei werden die Frauen leider sehr klischeehaft dargestellt und es scheint pro Person immer nur 1-2 Charaktereigenschaften zu geben, sie die dann komplett verkörpert. Die Figuren wirken dadurch eher unausgereift und nicht authentisch.
Zudem ist der Alkoholkonsum während dieses gemeinsamen Wochenendes wirklich fragwürdig und taucht auch in jeder Geschichte aus der Vergangenheit auf. Hier hätte ich mir definitiv einen sensibleren Umgang gewünscht.
Positiv hingegen fand ich die Art des Spannungsaufbaus und das gelegentliche Unterbrechen durch eine Erzählstimme, die der Handlung vorausgreift und dadurch spannende Erwartungen auflöst. Zum Ende hin wird mehrfach mit der lesenden Person gespielt und man weiß oft nicht, woran man ist. Das gefiel mir gut und hat mich das Buch definitiv als spannend empfinden lassen.
Würde es als Sommerlektüre beschreiben, wenn man ein wenig unblutige Spannung haben möchte.