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Benutzername: 
Kissss
Wohnort: 
Notzingen

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2012
Verfühlt nochmal! (Kinderspiel) Groß und Klein

Verfühlt nochmal! (Kinderspiel) Groß und Klein


ausgezeichnet

+ 4-99 Jahre
+ 1-4 Spieler
+ Spieldauer 10-20 Minuten
+ Sehr robuste Spielfiguren aus bunt lackiertem Holz, das Spielbrett aus dicker Pappe, ebenso die Spielkarten
+ Made in Germany
+ Drei Spielarten mit steigendem Schierigkeitsgrad: Etwa mit Sanduhr unter Zeitdruck oder einem Würfel
+ Für Kinder ab drei Jahren gibt es übrigens die abgespeckte Variante "Verfült nochmal!" ohne den Zusatz "Groß und klein" (Haba ArtikelNr. 4590)
+ Fördert laut Hersteller Feinmotorik, Konzentration, Wahrnehmung, Gedächtnis

+ Das Spielprinzip: Wer an der Reihe ist, zieht eine der Karten aus dem Stapel. Darauf ist eine von 5 verschiedenen Figuren abgebildet: ein Auto, ein Mensch, eine Ente, ein Pferd oder ein Schaf. Die entsprechende Holzfigur ist in einem Säckchen versteckt und man muss nun blind erfühlen, welches die richtige sein könnte, die zur Karte passt. Doch Obacht, es gibt Auto und co. jeweils in drei unterschiedlichen Größen!

Selbst für mich als Erwachsenen ist es bei manchen Figuren schwer, die richtige Größe zu erfühlen. Es ist auf jeden Fall toll, die Freude der Kinder am Ertasten der Figuren zu sehen - vor allem wenn die richtige gezogen wurde. Seit Wochen der Dauerbrenner bei uns!

Bewertung vom 26.02.2012
The Peace War
Vinge, Vernor

The Peace War


sehr gut

Seit 50 Jahren regiert die Peace Authority nicht nur ganz Amerika, sondern die ganze Welt mit harter Hand. Durch Pandemien stark dezimiert, leben die Menschen weit verstreut übers Land, durch das Verbot moderner, energieintensiver Technologien auf Fördermittel wie Pferdekutschen angewiesen und trotzdem oder gerade dadurch sehr erfinderisch. Die sogenannten Tinkers bringen durch ihre heimliche Forschung fortschrittlichere Geräte hervor als die Peace Authority. Paul Naismith ist einer von ihnen und hat vielleicht einen Weg gefunden, der Tyrannei ein Ende zu setzen...

Die Grundidee gemahnt an altbekannte Utopien, in denen diktatorische Herrscher das Volk unterdrücken, alles angeblich im Namen des Friedens und der Gerechtigkeit. Dabei versuchen sie stets nur, ihre Macht zu behalten oder auszuweiten. Also ein für meinen Geschmack ein wenig ausgelutschtes Thema, das Vinge hier anschneidet, da waren die anderen Werke, die ich bisher von ihm gelesen habe ("A Fire Upon the Deep" und "Eine Tiefe am Himmel") sowohl subtiler als auch weitreichender. "The Peace War" hingegen wirkt fast naiv in seiner Einfachheit, obwohl man sich doch Gedanken darüber macht, inwieweit die Freiheit des Bürgers beschnitten werden darf, um den Frieden zu sichern. Wobei natürlich klar ist, dass es nie so extrem wie hier werden darf. Also ein Roman, der zum Denken anregt, nicht schlecht.
Ebenfalls gut finde ich die Auswahl der Protagonisten, die mit einem über Siebzigjährigen und einem Jugendlichen ziemlich außergewöhnlich ist. Leider gibt es nur eine Frau in dem Roman, dem der Autor mehr zugesteht als Heim und Hof zu bewirtschaften. Als seien sie bloße Diener wagen sie es nicht einmal, in Besprechungen die Stimme zu erheben, in der also nur Männer alle Entscheidungen treffen. Ich frage mich, ob Vinge es wagen würde, heutzutage erneut einen Roman zu schreiben, in dem er Frauen zu bloßen Heimchen am Herd degradiert.
Wie auch immer, in den lediglich 300 Seiten erfahren nicht einmal die Herren der Schöpfung einen nennenswerte Entwicklung, während der sechzehnjährige Wili so viele Dinge in solch kurzer Zeit zu erlernen in der Lage ist, dass es unglaubwürdig wird. Und trotzdem las ich weiter, getrieben von der Neugierde und der Tatsache, dass es einen Verräter unter den Tinkers gibt, der droht, die gesamte Untergrundbewegung auffliegen zu lassen. Immerhin wird auch der feindliche Agent letztendlich von Zweifeln geplagt, ob das Vorgehen der Peace Autority überhaupt richtig ist, so dass es neben dem ganzen Schwarz und Weiß doch ein paar wenige Grautöne gibt. Die Argumentation der Tyrannen klingt nach naivem Weltverbesserertum, doch was hier an Action geboten wird, ist nicht zu verachten. Ein, zwei kleine Überraschungen hat der Autor auch in petto, doch ist dieses Buch ein enttäuschend geradeliniges Vergnügen, wenn man die oben genannten Werke von Vinge kennt.

Bewertung vom 26.02.2012
Raupenwürfeln (Spiel)

Raupenwürfeln (Spiel)


ausgezeichnet

+ 4-99 Jahre
+ 2-4 Spieler
+ Kurze Spieldauer von 4-5 Minuten
+ Sehr robuste Spielsteine aus dicker Pappe, mit bunt bedrucktem Papier beklebt
+ In einer kleinen, stabilen Box, ideal zum Mitnehmen (z.B. auf eine Feier), da man zudem nicht viel Platz zum Spielen braucht

+ Die Regeln sind schnell erklärt und verstanden:
Jeder bekommt einen Raupenkopf und sechs verschiedenfarbige Körperteile. Dann wird mit dem Farbwürfel gewürfelt und der Körperteil an den Kopf gelegt, dessen Farbe man gewürfelt hat. Es darf aber keine Farbe doppelt in der Raupe vorkommen! Würfelt man also zum wiederholten Male Rot, verfällt der Zug.

Gewonnen hat, wer als erstes alle sechs unterschiedlich gefärbten Körperteile an den Raupenkopf gelegt hat. Ein Glücksspiel, das sehr viel Spaß macht und besonders spannend ist, wenn jedem nur noch ein Teil zu seinem Sieg fehlt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2012
Hamilton, Steve
Hamilton, Steve

Hamilton, Steve


gut

Der Protagonist Alex ist ein wahrer Eremit, der mitten im Wald lebt und sich nur ab und zu für ein Abendessen in die örtliche Kneipe verirrt, um sich dort mit dem Wirt zu unterhalten. Man lernt ihn allerdings nie richtig kennen, da alles, was man von seiner Vergangenheit erfährt in der Information beruht, dass sein Partner erschossen worden ist und seine Frau ihn verlassen hat. Sein Freund Vinnie bleibt ebenso unnahbar, da auch er sehr wortkarg ist. So bleibt im Grunde nur die Handlung, auf die man setzen kann.

Leider läuft diese eher schleppend an und immer wieder ziehen sich Alex und Vinnie zurück, um sich dann doch wieder dem Fall zu widmen. Dadurch gerät man immer wieder an Passagen, die eher zäh zu lesen sind und bei denen man sich fragt, wie Alex überhaupt daran denken kann, aufzuhören. Ist ja nicht so, als hätte er etwas anderes zu tun. Zum Glück wagen sich die beiden ungleichen Freunde doch in die Wildnis, um vor Ort nach den Vermissten zu suchen und hier geht die Post ab. Zumal man sehr lange im Dunkeln tappt über das Motiv und den Ttäter. Erst ganz zum Schluss erfolgt die Auflösung, auf die man selbst nie gekommen wäre. Etwas befremdlich finde ich allerdings die Tatsache, dass so viele Leichen den Weg von Vinnie und Alex pflastern, die Polizei sie aber immer wieder einfach so laufen lässt. Zumindest bis zur Grenze hätte ich die beiden eskortiert. Nun ja, insgesamt aber nicht unspannend.

Bewertung vom 12.02.2012
The Strange Affair of Spring Heeled Jack
Hodder, Mark

The Strange Affair of Spring Heeled Jack


ausgezeichnet

Im London des 19. Jahrhunderts kursierte tatsächlich das Gerücht, ein Ungetüm mit rot leuchtenden Augen, das meterhoch in die Luft springen könne, würde junge Mädchen überfallen. Dieses und weitere historische Begebenheiten wie das Attentat auf Königin Victoria hat Hodder zu einem furiosen Steampunk-Roman vermischt. Von dem Protagonisten Burton hat man ebenfalls schon gehört, ebenso wie von Oscar Wilde oder Charles Darwin. Was jedoch mit diesen Größen der Geschichte passiert, entspringt ausschließlich der Fantasie des Autors. Und die ist wirklich ausgeprägt! Die Erfindungen des 18. Jahrhunderts gehen weit über Dampfmaschinen hinaus. Gentechnik und der damit verbundene Traum des ewigen Lebens sind ebenso Thema wie die Idee des Reisens durch die Zeit.

Mit Burton und Swinburne hat Hodder dabei ein ebenso ungleiches wie sympathisch verschrobenes Paar geschaffen, das inzwischen zu weiteren Abenteuern aufgebrochen ist. Klar sind sie zu weitaus größeren Taten imstande als der Normalbürger, doch auch sie kommen nicht ohne Spuren aus der Sache heraus und geraten in so manch brenzlige Situation. Das ist flott, unterhaltsam und nicht ohne Augenzwinkern erzählt und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.