Das Licht im Rücken

ausgezeichnet

Fotografie und Geschichte spannend erzählt

Fotografieren ist für uns heute ganz selbstverständlich, jeder hat sein Smartphone in der Tasche und ein Foto ist schnell gemacht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das undenkbar, da war eine schwere Glasplattenkamera notwendig, um ein Foto zu machen. Oskar Barnack ein Feinmechaniker und der Erfinder der 35-mm-Kleinbildkamera hat dafür gesorgt, dass sich dies ändert.
Die Handlung beginnt mit dem Ersten Weltkrieg und es geht im Wesentlichen um die Familiengeschichte und das Unternehmen von Ernst Leitz und den technischen Fortschritt in Bezug auf die Fotografie.
All dies ereignete sich zur Zeit der Weltkriege und die Autorin hat menschliche Schicksale, technischen Fortschritt und geschichtliche Ereignisse eng miteinander verwoben.
Es ist ein Roman über die Geschichte der Fotografie und wie sie an Bedeutung gewinnt, der auf wahren Begebenheiten beruht und ausgesprochen interessant zu lesen ist.

So weit der Fluss uns trägt

ausgezeichnet

Ein tragischer Roman über Familie, Liebe und Verlust

Victoria Nash ist 17 Jahre alt und musste in ihrem Leben schon tragische Verluste hinnehmen. Nachdem ihre Mutter viel zu früh gestorben ist, muss sie die Hausarbeiten übernehmen und wie ihre Brüder auf der Farm helfen. Ihr Onkel, der mit ihnen dort lebt, ist durch eine Kriegsverletzung auf den Rollstuhl angewiesen.
Als ein junger fremder Mann in die Stadt kommt, ist Victoria neugierig. Fremde, die auch noch eine andere Hautfarbe haben, sind bei den Einheimischen keineswegs willkommen und werden mit Skepsis betrachtet. Aber Victoria folgt ihrem Herzen.
Das Buch ist eine Liebesgeschichte, aber nicht nur eine klassische, sondern auch eine zur Natur und zur Familie. Es geht auch nicht nur um Liebe, sondern auch um Verlust, den Verlust von Menschen, Hoffnungen, Träumen und Orten.
Die Geschichte wird direkt aus der ersten Person von Victoria erzählt. Sie ist eine starke, selbstlose und widerstandsfähige Frau, die mit den Turbulenzen des Lebens mitten im Kreislauf der Natur kämpft.
Dieser Roman über Liebe, Stärke und Wachstum enthält wundervolle Beschreibungen der Natur und war für mich ein richtiges Lesehihlight.

Von Elstern, Eichhörnchen und Erdhummeln

ausgezeichnet

Viel Wissenswertes über heimische Tiere

Wer sein Wissen über unsere heimischen Tiere von A wie Ameise bis Z wie Zaunkönig erweitern möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.
Zwanzig Tiere hat das Autorenduo unter die Lupe genommen und zahlreiche detaillierte Informationen zusammengetragen. Ich habe dabei wirklich viel Neues gelernt über Ernährungsgewohnheiten, Sozialverhalten, Artenvielfalt, Eigenheiten und vieles mehr.

Außerdem gibt es interessante Tipps, wie z.B. ein insektenfreundlicher Garten aussehen soll, wie mit den Tieren umzugehen ist, ihnen geholfen werden oder an wen man sich wenden kann.

Die Informationen werden aber nicht einfach nur trocken der Reihe nach aufgelistet, sondern sind mit detaillierten Illustrationen bebildert. Durch diese erhält der Leser z.B. Einblicke unter die Erde, in Nester oder wie ein abgefressener Tannenzapfen durch verschiedene Tierarten aussehen kann.

Das Buch liest sich leicht, vermittelt interessante Informationen und ist absolut empfehlenswert, so dass ich gerne auch mehr als fünf Sterne vergeben hätte.

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia

ausgezeichnet

Ein Abenteuer mit Idefix



Idefix ist jedem Asterix- und Obelix-Fan ein Begriff, aber wirklich viel wissen wir nicht über den kleinen vierbeinigen Freund der beiden. Das ändert sich in diesem Band. Hier kommt Idefix zu Wort und wir dürfen gemeinsam mit ihm ein Abenteuer mit ihm und seinen anderen tierischen Freunden erleben und an ihren Gedanken teilhaben.

Die Story ist spannend und wir wollten natürlich unbedingt erfahren, wo der Hahn Sinofix geblieben ist. Es gibt viele bunte Zeichnungen, die das Gelesene verdeutlichen. Auch wenn die Geschichte kindgerecht geschrieben ist, haben die Vorleser genauso viel Freude, die so einige Parallelen zu dem Kultklassiker enthält. Da die Schrift recht groß ist und die Sätze und die Kapitel recht kurz sind, eignet sich das Buch auch gut für Erstleser.

Wir würden uns über weitere Abenteuer von Idefix und seinen Freunden freuen.

Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden

ausgezeichnet

Interessante Erkenntnisse

Das Buch hätte ich wirklich gerne früher gelesen.
Es gibt so viele Ratgeber für Eltern, aber mir ist bisher keiner untergekommen, der so in die Tiefe geht wie dieser. Die Autorin beschäftigt sich nicht damit, wie wir uns verhalten sollen oder was sich um uns herum verändert, sondern beschreibt, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir Eltern werden und welche Bedeutung das für uns hat.

Vieles ist sehr theoretisch, aber durch ihre eigenen Erfahrungen veranschaulicht Chelsea Conaboy das, was sie meint und gibt ihrem Sachbuch gleichzeitig einen angenehmen Unterhaltungswert. Die Kombination aus Persönlichem und Sachlichem ist hier gut gelungen.

Wie sehr eine Elternschaft verändert, wissen alle Eltern, aber wie das zustande kommt, wohl nur die wenigsten. Hier wird wissenschaftlich begründet, dass das Gehirn neu verdrahtet wird. Es ist ein sehr komplexes Thema, das hier für alle Eltern zugänglich gemacht wurde.

Für mich war dies ein überraschendes und aufschlussreiches Buch mit zahlreichen interessanten Erkenntnissen.

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)

sehr gut

Ein Zwischenband mit vielen Details

Ich finde es nicht leicht dieses Buch zu beurteilen. Es ist, wie die 8,5 bereits andeutet, keine direkte Fortsetzung der Reihe, sondern ein bunter Mix aus Details zu den Charakteren, Bildern, Karten, Rezepten, vielen weiteren Zusatzinformationen und im letzten Viertel auch ein wenig Fortsetzung der Handlung.

Sicherlich sind die vielen Details ausgesprochen interessant und ich fand die Informationen auch spannend und wissenswert. Die farbigen Illustrationen in der Mitte des Buches sind einfach toll und lassen das Herz eines jeden Fans höher schlagen.

Wirklich Handlung gibt es in diesem Band nur wenig. Es ist viel mehr ein Lexikon für Liebhaber der Reihe. Allerdings sollte man es lesen bevor man mit Band neun beginnt, da es eben schon ein wenig Fortsetzung enthält. Diese Kombination aus Bonusmaterial und neuen Informationen zur Handlung finde ich ein wenig unglücklich. Mir wäre ein reines Nachschlagewerk zur Reihe lieber gewesen. Dennoch ist es ein tolles Buch und ein Muss für jeden Fan.

Gidget. Mein Sommer in Malibu

ausgezeichnet

Sommer, Sonne, Kalifornien

Da ich selbst eine Leidenschaft für Wassersport habe, hat mich dieses Buch direkt angesprochen. Gidgets Wunsch surfen zu lernen, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ein Sport, der bis dahin eher Männern vorbehalten ist. Ihre Eltern wollen das nicht, halten es für zu gefährlich, aber der Wunsch ihrer Tochter ist so groß, dass sie sich diesem Verbot widersetzt. Sie findet Anschluß bei einer Gruppe von Surfern und verbringt jede freie Minute am Strand von Malibu. Es folgt ein Sommer voller unvergesslicher Erlebnisse eines Teenagers, die mich hier gefesselt haben.

Das Buch steckt voller Sommer, Sonne, Wasser, Wellen, Strand und Spaß. Für Gidget wird ein Traum zur Wirklichkeit und die Ereignisse in dem hier beschriebenen Sommer lesen sich einfach nur wunderschön.

Erinnere dich!

sehr gut

Trügerische Erinnerungen

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive des Dozenten Dr. Arno Seitz geschrieben. Vor 20 Jahren ist seine Freundin Maja bei einer Wanderung verschwunden. Er war der Letzte, der Kontakt zu ihr hatte. Arno hat das Erlebte verdrängt. Nun steht ein Abiturtreffen in den Alpen an, bei dem die Teilnehmer erneut die damalige Wanderung machen wollen. Gleichzeitig sorgt jemand dafür, dass das längst Vergessene wieder hoch kommt. Auf einem zugesendeten Handy erhält Arno Anrufe, Textnachrichten und Fotos. Stück für Stück kommen bei Arno Erinnerungen hoch.
Aber welche Erinnerungen sind real ?
Arno ist total verunsichert, beginnt sich selbst und seinen Freunden zu misstrauen und gerät an den Rand des Wahnsinns. Seine Gedanken werden immer wirrer und auch ich war durch mehrfache Wendungen zunehmend verwirrt.

Es ist ein spannender und unblutiger Thriller, dessen Ende mich gelungen überrascht hat. Auch wenn die Spannungskurve ein wenig höher hätte sein dürfen, gefiel mir die Kombination aus Manipulation und Erinnerungen sehr gut.

Menschen, die wir noch nicht kennen

ausgezeichnet

Eine warmherzige Geschichte mit tollen Charakteren

Eigentlich bin ich kein Fan von öffentlichen Verkehrsmitteln, aber nach diesem Buch wollte ich nur zu gerne auch mal wieder mit dem Bus fahren.

Libbys Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen und sie fährt mit dem Bus zu ihrer Schwester nach London. In dem Bus wird sie von Frank, einem älteren Herrn, angesprochen, der sie verwechselt und eigentlich nach einem Mädchen sucht, das er vor 60 Jahren aus den Augen verloren hat. Libby beschließt ihm bei seiner Suche zu helfen. Frank leidet an Demenz und sein Zeitfenster schließt sich. Glücklicherweise gibt es auch noch seinen Pfleger Dylon, der voll und ganz hinter Frank steht. Dieses Trio ist so wundervoll, dass ich es einfach gerne bei seiner Suche begleitet habe. Es gab traurige Momente, aber auch welche zum Schmunzeln. Dabei geht es um Freundschaft, Liebe und Hoffnung mit drei vollkommen unterschiedliche Charaktere haben ein gemeinsames Ziel. Der Plot ist ungewöhnlich und ich möchte sagen ungewöhnlich toll.

Ich habe mich schon lange in keiner Geschichte mehr so wohl gefühlt wie in dieser.

Die schreckliche Adele 06

ausgezeichnet

Monstermäßig schräg

Adele ist der Alptraum aller Eltern und nun hat sie auch noch einen Zombie erschaffen. Der Umgang mit einem Zombie ist alles andere als einfach und so stellt Adele, die sich selbst so rein gar nichts sagen lässt, erst einmal Regeln für ihn auf. Allein das wirkt schon ziemlich schräg.

Dies ist bereits der sechste Band mit Adele und jeder einzelne hat mich zum Lachen gebracht. Adele ist frech, meist schlecht gelaunt, biestig und einfach nur rücksichtslos.

Direkt zu Beginn stellt sie alle wichtigen Charaktere vor, den Zombie Owen, ihren imaginären Freund Magnus, Ajax ihr Kätzchen, Gabriel, Fizz, ihre Eltern und noch einige andere, gut weg kommt da keiner.

Die Geschichten sind kurz und passend illustriert. Adeles Blick ist oft grimmig, der Humor schwarz und zynisch. Ich habe mich total gut amüsiert und viel gelacht, würde das Buch aber nicht wie vom Verlag vorgeschlagen, für Kinder ab acht Jahren empfehlen, da ich fürchte, dass diese die dargestellten Situationen nicht richtig einordnen können und einiges vermutlich auch gar nicht verstehen werden.

Trotzdem möchte ich dem Buch volle 5 Sterne geben, da ich den schwarzen Humor großartig fand.