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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 664 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2023
Blutige Versuchung / Sexy Rich Vampires Bd.1
Lee, Geneva

Blutige Versuchung / Sexy Rich Vampires Bd.1


sehr gut

Ich mochte den Auftakt der Reihe wirklich gern

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!


Julian ist der Welt und vor allem der Vampirwelt überdrüssig, deswegen hatte er sich schlafen gelegt – für mehrere Jahrzehnte. Dummerweise lässt seine Mutter aber ein Nein nicht gelten und ließ ihn wecken. Die Rieten haben begonnen und Julian muss als ältester Nachkomme der Familie an der Ballsaison teilnehmen – obwohl er lieber Nägel kauen würde. Doch dann entdeckt er mitten im Ballsaal die menschliche Cellistin Thea. Julian hat keine Ahnung, warum sie ihn so fasziniert, aber er kann einfach nicht anders, er muss Teil ihres Lebens sein, also schlägt er ihr einen Deal vor – nicht ahnend, was ihnen alles bevorsteht.


Mich hat das Buch positiv überrascht. Ich fand die Idee sehr gut und die Umsetzung gefiel mit, bis auf die Wendung am Ende ebenfalls sehr.

Thea ist Cellistin aus Leidenschaft und arbeitet hart für ihr Studium. Als Musikerin hat man es nicht leicht, aber sie muss es irgendwie schaffen, von ihrer Musik zu leben. All ihr Geld geht für die Krebsbehandlung ihrer Mutter drauf und Thea weiß oft nicht, wie sie alles unter einen Hut bekommen soll. An Vampire hat sie nie geglaubt und tut es auch nicht, als sie mit ersten Beweisen konfrontiert wird. Doch bald kann sie es nicht mehr leugnen, genauso wenig, wie dass sie sich zu einem speziellen Vampir hingezogen fühlt: Julian. Aber seine Welt ist so anders als ihre. Er ist stinkreich und die Vampirgesellschaft ist sehr speziell. Viele sehen in Thea ein Haustier oder einen Störenfried oder Beute.

Julian weiß nicht, was ihn so besessen von Thea macht, aber so hat er noch nie empfunden. Er ist bereit den Zorn der gesamten Vampirgesellschaft auf sich zu ziehen, um Thea in seiner Nähe zu behalten. Er will ihr die Welt zu Füßen legen, ihr all ihre Sorgen nehmen. Doch was, wenn er sie nicht vor der Schattenseite seiner Welt beschützen kann?


Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Ja, es geht am Anfang etwas schnell, aber man kommt trotzdem noch gut mit. Besonders gut gefiel mir da, dass es eben auch für die beiden unerklärlich schnell ging und sie selbst keine Erklärung dafür hatten. Man lernt immer mehr über die Welt der Vampire und ja, manchmal hat Julian ein Händchen dafür, Mist zu bauen, aber das macht er immer wieder durch seine Hingabe wett. Thea vertraut Julian sehr bald auf eine Art, die man nicht immer nachvollziehen kann. Ich denke, sie ist eher bereit auf ihr Gefühl zu vertrauen, als auf Logik zu setzen, was aber in dieser Welt vielleicht auch nichts Schlechtes ist.
Es wird in diesem ersten Band noch einiges im Dunkeln gelassen, was, wie ich vermute, erst in Band 2 oder 3 aufgelöst wird. Gerade die Wendung kurz vor Schluss war mir persönlich einfach zu Klischee und zu oft gelesen in der Art. Ich bin aber trotzdem gespannt, wie es weitergeht.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 16.11.2023
Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt / Coldest Winter Bd.1
Cherry, Brittainy C.

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt / Coldest Winter Bd.1


sehr gut

Mir gefiel das Buch wirklich gut

Holly dachte, sie hätte ihr Happy End bereits gefunden, doch als sie am Altar steht und kurz davor ist, ihren Verlobten zu heiraten, macht der ihrer besten Freundin eine Liebeserklärung und diese ihm. Holly ist am Boden zerstört. Und als wäre das nicht alles schon schlimm genug, verliert sie dadurch auch noch ihre Schreibpartnerin und wird in eine tiefe kreative Krise gestürzt. Wie soll man auch Liebesromane schreiben, wenn man von der Liebe so tief enttäuscht wird?
Als Holly ihrer Mutter gegenüber ankündigt, an Weihnachten mit ihrem Freund vorbeizukommen, drängt plötzlich die Zeit. Holly startet einen regelrechten Dating-Marathon, doch Mr. Right ist einfach nicht dabei. Dann macht ihr der Barkeeper (und Besitzer und gleichzeitig Hollys grummeliger Nachbar) einen Vorschlag: er hilft ihr Mr. Right zu finden, aber dafür muss sie sich an seine Regeln halten. Klappt das nicht, springt er als ihr Fake-Freund ein. Was soll da schon schiefgehen?


Ich muss ehrlich sagen, dass ich Kai am Anfang nicht wirklich leiden konnte. Wie er über Holly dachte machte ihn mir alles andere als sympathisch. Er war einfach ganz oft ein A…! Gut, auch später war er das manchmal, aber da mochte ich ihn dann schon lieber, weil er eben auch ganz anders kann.

Kai und Holly haben viel gemeinsam, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so zu sein scheint. Kai hatte eine schwere Kindheit und auch in Liebesdingen musste er eine ähnlich herbe Enttäuschung erleben, wie Holly. Und genau das hat ihn zu einem A… gemacht. Er kann aber auch ganz anders, doch diese Seite zeigt er nur seinen engsten Vertrauten, darunter sein jüngerer Bruder, der bei ihm lebt.

Ihr Start war denkbar schlecht. Sie sind ineinander gerannt, wobei viel und vor allem teurer Alkohol zu Bruch ging (der war für seine Bar gedacht) und Hollys Buch. Als Bücherwurm muss ich zugeben: ich bin da auf Hollys Seite. Er kannte sie schon und wusste, dass sie oft mit einem Buch vor der Nase durch die Gegend läuft und hätte ausweichen können. Eindeutig: seine Schuld. Seiner Meinung nach, ist aber Holly schuld.

Nach x Dates in seiner Bar bietet er ihr schließlich seine Hilfe an – auf seine A…-Art eben. Aber je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto besser lernt man beide kennen und zwar die, die sie wirklich sind.


Fazit: Obwohl ich anfangs echt Probleme mit Kai hatte, hat mir das Buch letztlich echt gut gefallen. Ja, ich wollte ihn gern in einen eiskalten See schubsen und manchmal auch gern einen Tritt verpassen, aber Kai kann auch echt lieb und süß sein, obwohl er sich da gern mal selbst im Weg steht. Holly war mir ein bisschen zu sehr darauf fixiert, ihren Mr. Right zu finden und sich zu verbiegen und verbiegen zu lassen, um nicht allein zu sein. Aber es wurde toll herausgearbeitet, wie sie tickt und mit viel Einfühlungsvermögen.

Ja, manch eine Wendung war etwas arg klischeehaft, aber zum Glück wurde das jedes Mal relativ schnell wieder aufgelöst, bevor es mich richtig nerven konnte.

Insgesamt fand ich das Buch aber echt schön und süß. Ab und an hatte ich allerdings ein paar Probleme mit der Übersetzung. Ich fand die Wortwahl manchmal etwas unpassend. Ansonsten mochte ich es aber wirklich, daher bekommt es von mir 4,5 Sterne.

Bewertung vom 16.11.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


weniger gut

Mich konnte es leider nicht begeistern

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Mabel will eigentlich nur in Ruhe studieren und einen guten Abschluss machen. Immerhin hängt ihre Zukunft vom Erhalt ihres Stipendiums ab. Doch ihre beste Freundin Zoe ist da ganz anders und überredet Mabel immer wieder mit ihr auf Partys zu gehen. Eine dieser Partys ist allerdings wirklich merkwürdig. Die anderen Leute dort verhalten sich komisch und auch Zoe verhält sich in der Gegenwart ihres aktuellen Schwarms ganz anders als sonst. Bald hat Mabel genug und flüchtet in eine abgeschiedene Bibliothek, in der sie Cliff kennenlernt. Sie verstehen sich auf Anhieb, doch er gehört auch zu dieser merkwürdigen Clique und zunehmend geschehen merkwürdige Dinge. Mabel macht sich große Sorgen um Zoe, doch sie sollte sich vielleicht eher Sorgen um sich selbst machen …


Ich fand die Idee echt interessant. Ich meine, wer findet Geheimbünde an Unis nicht faszinierend? Es gibt ja einige – manche bekannter als andere und immer sorgen sie dafür, dass ihre Mitglieder eine glänzende Zukunft vor sich haben. Doch selten verhalten sich die Mitglieder so merkwürdig wie hier. Was hat es mit dem Bund der Stare auf sich?

Mabel war mir nicht unsympathisch. Sie hat schon viel erlebt und sich durchgebissen. Sie ist nicht der Typ Mensch, der so leicht aufgibt und schon gar nicht gibt sie diejenigen auf, die ihr etwas bedeuten. Zoe ist so ein Jemand und egal, wie sehr Zoe sich auch dagegen wehrt, Mabel wird auf sie aufpassen!
Als zunehmend immer mehr merkwürdige Dinge passieren und Mabel sogar mehr oder weniger subtil bedroht wird, ist das für sie kein Grund zurückzuweichen oder aufzugeben, im Gegenteil, sie beißt sich fest und will das Rätsel lösen.

Cliff blieb mir zu lange zu blass. Man weiß nicht wirklich was er will. Ja, er findet Mabel faszinierend und mag sie, aber lange Zeit weiß man nicht, ob sie für ihn nur jemand ist, den er eben interessant findet oder jemand, für den er echte Gefühle hegt.


Fazit: Mir kam die Liebesgeschichte definitiv zu kurz. Ich konnte sie leider nicht spüren. Mir blieb das zu lange zu oberflächlich und ich wusste nicht, ob es um echte Gefühle geht, oder ob sie einander einfach bloß interessant finden. Besonders Cliff war da sehr widersprüchlich. Mabels Fokus lag die ganze Zeit eher darauf, Zoe zu beschützen und das Geheimnis zu lüften. Mir gefiel, wie taff sie war, aber gleichzeitig ging sie mir mit all dem auch irgendwie zu cool um.

Mir blieb allgemein zu viel zu lange im Dunkeln. Ich hätte mir gewünscht, dass da einfach mehr kommt, zum Beispiel mehr Gefühle, mehr Engagement von Cliffs Seite. Der Fokus lag für mich zu sehr auf der Lösung des Rätsels, als auf der Liebesgeschichte oder dem Fantasy-Element.

Mich konnte das Buch nicht wirklich packen. Es zog sich für mich zu sehr und gefühlsmäßig konnte es mich auch nicht wirklich abholen. Die Liebesgeschichte blieb mir zu blass, sodass ich nicht mitgefiebert habe und sie mich eher kaltließ.

Ich fand das Buch nicht schlecht, aber es war nicht wirklich meins. Ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Von mir bekommt es 2,5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2023
Das Wunder der kleinen Dinge
Burges, Audrey

Das Wunder der kleinen Dinge


weniger gut

Ich hatte etwas ganz anderes erwartet


Eher zufällig hat Myra mit ihrem Blog einen großen Hit gelandet. Tausende Menschen verfolgen gespannt ihre Geschichte über die „Villa Liliput“, die zwar eine Villa im Miniaturformat war, aber keineswegs ein Puppenhaus! Die Villa führt ein Eigenleben und hat manchmal ganz genaue Vorstellungen davon, wie sie eingerichtet werden will oder eben nicht.
Als Myra erfährt, dass ihr reales Zuhause in Gefahr ist, soll die Villa Liliput helfen, so zumindest die Idee ihrer besten Freundin. Gleichzeitig meldet sich ein Mann, der in der Villa sein eigenes Zuhause wiedererkannt haben will. Doch – wie kann das sein?


Ich muss vorneweg schicken, dass ich mit dem Buch leider überhaupt nicht zurecht kam. Ich hatte schlicht etwas komplett anderes erwartet.

Myra ist 34 Jahre alt und kann das Haus nicht verlassen. Um ehrlich zu sein verlässt sie auch nur selten den Dachboden, auf dem sich die Villa Liliput befindet. Seit eines Unfalls in ihrer Kindheit ist ihre Welt zusammengeschrumpft.
Doch ihr Blog lässt sie aufblühen. Zwar sind die vielen Dinge, die ihr begeisterte Leser schicken in 99,99% der Fälle unerwünscht, aber das Schreiben tut ihr gut.

Alex zieht es beinahe den Boden unter den Füßen weg, als er durch Zufall – oder eher geschwätzige Kunden – auf Myras Blog stößt. Das Haus von dem da die Rede ist, sieht seinem zum Verwechseln ähnlich! Auch die Inneneinrichtung stimmt zu großen Teilen überein. Doch wie ist so etwas möglich? Alex nimmt Kontakt zu Myra auf und ihr Nachrichtenaustausch bringt sie einander näher.


Fazit: Ich hatte zwei große Probleme mit dem Buch. Zum einen handelt es sich hierbei mehr um ein Fantasy-Buch, als um einen Roman, wodurch der Fokus immer mehr auf die Fantasy gelegt wurde, mit der ich in diesem speziellen Fall nicht wirklich viel anfangen konnte. Zum anderen zog es sich für mich stellenweise echt sehr. Ich habe mich durchgekämpft, aber die Versuchung war groß, das Buch abzubrechen.

Das Buch spielt auf verschiedenen Ebenen. Man folgt sowohl Myra als auch Alex, dann gibt es noch Myras Vergangenheit und eine andere Ebene aus der früheren Vergangenheit.

Ich kam weder an Myra noch an Alex so wirklich heran. Vieles blieb mir zu vage. Das galt auch für die Handlung. Es regnete Andeutungen, aber wirklich befriedigende Antworten bekam man so gut wie nie.

Leider hatte ich etwas komplett anderes erwartet und konnte mich im Buch nicht so wirklich zurechtfinden. Es war einfach nicht meins.

Von mir bekommt es 2 Sterne, mir war es zu viel Fantasy und zu langatmig.

Bewertung vom 03.11.2023
Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2
Buckingham, Royce

Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2


sehr gut

Mir gefiel dieser Band um Längen besser, als der erste


Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen. Ich würde aber dazu raten, nach der Reihe zu lesen.

Triggerwarnung: Gewalt gegen und Tod eines Tieres.


Daniel hat seine Karriere und die große Anwaltskanzlei hinter sich gelassen und praktiziert nun in einem ziemlich heruntergekommenen Gebäude. Der „Monsteranwalt“ tut genau das, er vertritt Monster – und ab und an mal ein paar Menschen, weil die besser zahlen. Mittlerweile hat Daniel ganz gut verdaut, dass Monster und andere Wesen existieren und findet sich in ihrer Welt ganz gut zurecht. Bis – ja, bis eine neue Mandantin versucht ihn zu fressen, oder zu vergiften, oder zu zerquetschen oder was auch immer sie als gigantische, mörderisch veranlagte Riesenschlange auch vorhatte. Aber warum? Hat er kürzlich irgendjemanden verärgert?
Zudem bekommt er einen großen Auftrag von der Bürgermeisterin, die natürlich nicht an Monster glaubt, aber anders lässt es sich nun mal auch nicht erklären, wie es sein kann, dass zuletzt einige große Schiffe von „etwas“ unter Wasser gezogen wurden.


In diesem Band war mir Daniel von Anfang an sympathisch. Er ist jetzt in seiner eigenen, kleinen Kanzlei viel netter, als zuvor. Ich fand es besonders toll, dass er Danny als Telefonisten und buchstäblich „Schnüffler“ behalten hat, ebenso wie das Wiedersehen mit Phil, seinem Assistenten aus Band 1.

Wie auch in Band 1 geht es wieder um viele einzelne Fälle und zwei sehr große, die es zu lösen und zu gewinnen gilt. Ich finde es immer etwas schade, dass auch hier die kleinen Fälle, wie bereits in Band 1 gegenüber den großen Fällen, fast untergehen. Gerade diese kleinen Fälle finde ich, machen das Buch interessant.

Besonders toll fand ich es, wenn die Welt des Übernatürlichen und unsere sich vermischten. Also zum Beispiel, weil ein Übernatürlicher vor einem amerikanischen Gericht stand. Es ist halt einfach schwer, wenn man eigentlich so leicht etwas beweisen könnte, es aber letztlich nicht so einfach kann, weil man die Gründe nicht verraten darf. Ich sage nur: Dämonen.

Fazit: Mich hat dieser zweite Band der Reihe viel besser unterhalten, als der erste. Während ich beim ersten Band Mühe hatte dranzubleiben, fand ich diesen zweiten Band viel interessanter. Allerdings zog sich auch dieser Band ab und an ein bisschen, aber längst nicht so sehr, wie beim ersten Band.

Ich mochte die „Monster“, oder vielleicht eher „Wesen“ total gern, es gab wieder einige, die eher in die Kategorie „gruselig“ fielen und andere, die einem echt sympathisch waren.
Es wurde wieder witzig und skurril und es ist echt interessant zu sehen, wie Daniel versucht, alle Register für seine Mandanten zu ziehen und ihnen Gerechtigkeit zukommen zu lassen, egal ob bei einem menschlichen oder übernatürlichen Gericht.

Von mir bekommt dieser zweite Band der Reihe 4 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2023
Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1
Buckingham, Royce

Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1


gut

Teilweise fand ich es echt gut, teilweise zog es sich aber auch etwas


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Daniel ist Anwalt und stolz darauf. Er ist auch verdammt gut in seinem Job und kann sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, demnächst Partner zu werden. Gerade erst hat er einen riesigen Fall zugeteilt bekommen, der seine Karriere entscheidend nach vorn bringen kann. Zwar vertritt er „die Bösen“ in diesem Fall, aber wen scherts, richtig?
Dann aber nimmt Daniels Leben eine krasse Wendung, als ihn das Monster unter seinem Bett, das ihn als Kind gequält hatte, um Hilfe bittet. Es muss vor dem Monstergericht erscheinen, weil es beschuldigt wird, ein Mädchen umgebracht zu haben. Daniel soll ihm helfen. Doch, wie verteidigt man ein Monster?


Anfangs konnte ich den Protagonisten aus vielerlei Gründen nicht leiden. Zum einen, weil er ein arroganter A… war, zum anderen, weil sein moralischer Kompass quasi nicht mehr existierte und aus einem ganz persönlichen Grund, nämlich wegen seiner ständigen abwertenden Kommentare über übergewichtige Menschen.

Daniel ist einen großen Teil des Buches einfach unsympathisch. Es geht ihm einzig und allein um den äußeren Anschein und um seine Karriere. Er nutzt seinen Assistenten schamlos aus, ist faul und mitleidlos. Das ändert sich, aber bis es so weit ist, muss man manchmal darum kämpfen, dran zu bleiben und nicht einfach innerlich zu sagen: „Weißt du was? Lass dich fressen, ist besser so.“

Zu Beginn des Buches ist Daniel moralisch sehr flexibel, wird aber mit jedem „seltsamen“ Klienten nahbarer. Da hilft schon seine Überforderung im Angesicht „seines Monsters“, aber als er dann erfahrt, was noch so alles real ist, mag man ihn schon viel lieber. Trotzdem kommt der eiskalte Anwalt ab und an noch durch.
Allerdings scheint er mit den Monstern besser klar zu kommen, als mit seinen menschlichen Klienten und ihnen auch mehr Mitgefühl entgegen zu bringen.


Fazit: Ich hatte mit diesem ersten Band der Reihe stellenweise meine liebe Mühe. Daniel war mir sehr lange alles andere als sympathisch und manche seiner Gedanken fand ich echt übel. Er war lange ein absoluter A… und ein mitleidloser Anwalt, nur auf seine Karriere fixiert.
Das Buch wurde allerdings mit jedem Monster besser. Sie, und seine Reaktionen auf sie, machten Daniel deutlich nahbarer und sympathischer.

Ich fand das Buch und die Wesen sehr kreativ und fühlte mich immer wieder gut unterhalten, aber manchmal zog es sich und ich hatte Mühe dranzubleiben.

Von mir bekommt Band 1 dieser Reihe 3 Sterne.

Bewertung vom 24.10.2023
Das kleine Schloss in Schottland / Romantic Escapes Bd.9
Caplin, Julie

Das kleine Schloss in Schottland / Romantic Escapes Bd.9


sehr gut

Bei dem Buch muss man einfach Lust auf Weihnachten bekommen


Achtung: Band 9 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen. Es gibt allerdings Überschneidungen in der Vorgeschichte.


Izzy hat von ihrem Großonkel ein Schloss in Schottland geerbt, das sie in ein Hotel verwandeln will. Das Geld ist mehr als knapp und das Schloss hat immer wieder neue Überraschungen für Izzy auf Lager – zum Beispiel ein ziemlich undichtes Dach. Doch sie gibt nicht auf, hat extra einen renommierten Kochkurs in Irland besucht und will nun damit anfangen, die Zimmer zu renovieren, um im neuen Jahr erste Gäste zu empfangen. Dummerweise hat ihre Mutter ganz andere Pläne und so steht Izzy plötzlich in ihrer Küche einem vollkommen Fremden gegenüber – ein Gast, von dem sie nichts wusste. Eine weitere Überraschung ist, dass ihre Mutter eine ganze Gruppe von Gästen für Weihnachten angenommen hat – wie soll Izzy rechtzeitig so viele Zimmer fertig bekommen?


Ich liebe die Reihe und habe mich schon extrem auf Izzys Geschichte gefreut. Ich mochte sie schon in Band 7 so gern.

Izzy möchte ihr geerbtes Schloss in neuem Glanz erstrahlen lassen, was soweit auch gut funktioniert – ihre Mutter ist ein richtiges Talent, wenn es um Inneneinrichtung und Dekoration geht. Dummerweise ist sie aber auch extrem impulsiv, delegiert jegliche Arbeit und meint, Geld wachse auf Bäumen. Zudem scheint sie sich selbst für die Herrin des Schlosses zu halten und nimmt einfach Gäste an, ohne Izzy deswegen zu fragen, sie stellt sie lieber vor vollendete Tatsachen.
Während Izzy also mit allen wirtschaftlichen und sonstigen Herausforderungen zu kämpfen hat, muss sie auch noch versuchen ihre Mutter irgendwie zu bändigen.

Ross ist Schriftsteller – zumindest schreibt er gerade ein Buch – und möchte dafür absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Da ist er im Schloss genau richtig, doch seine seltsame Art macht Izzy zu schaffen. Ab und an scheint es zwischen ihnen zu funken, aber dann ignoriert er sie wieder für mehrere Tage oder Wochen. Was soll Izzy davon halten? Zumal sie sich gerade erst aus einer toxischen-quasi-Beziehung befreit hat.

Die Stärke des Buches ist ganz klar die Stimmung. Wer bei dem Buch keine Lust auf Weihnachten, Weihnachtsessen und Schottland bekommt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Fernweh vom Feinsten und eben auch ganz viel Sehnsucht nach Weihnachten. Ich fand das so toll. Man lernt etwas über schottische Geschichte, über die Kultur, die Leute und die Küche. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch in dem Bereich.
Was mir ebenfalls gut gefiel, waren die Nebencharaktere. Sie sind unheimlich sympathisch, teilweise schrullig, aber wie alle Izzy unterstützen ist echt toll. Gut, ihre Mutter hat mich manchmal fast verzweifeln lassen, aber sie meint es eigentlich auch nur gut, nur eben auf ihre Art.

Die Schwäche des Buches war in meinen Augen die Liebesgeschichte, die für mich 90% des Buches nicht existent war. Ross ist so launisch und ändert so oft und so schnell seine Meinung, dass man sich fühlt wie in einer Waschmaschine beim Schleudergang. Mir fehlte da das Prickeln, das sich mit verlieben. Das kam mir alles viel zu kurz.
Was ich bei dem Handlungsstrang aber toll fand, war Izzys Reaktion darauf, wie Ross sie behandelte.


Fazit: Mir hat das Buch teilweise wirklich richtig, richtig gut gefallen. Ich mochte das Setting extrem gern, fand es toll, wie gemeinsam Teile des Schlosses renoviert wurden und wie alle Izzy halfen. Das sorgt für ganz viel Wohlfühl-Atmosphäre. Das Buch macht wirklich ganz viel Lust auf Weihnachten und Fernweh nach Schottland.
Was mich aber gestört hat, war die Liebesgeschichte, die mir persönlich nicht präsent genug war. Ich konnte mit Ross’ Verhalten nicht umgehen. Er hat mich immer wieder schrecklich aufgeregt und mit schöner Regelmäßigkeit Izzy sehr verletzt. Ich konnte sein Verhalten so oft nicht nachvollziehen und mehrmals hat er mich echt aufgeregt mit seinem Hin und Her.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne, hätte mir die Liebesgeschichte besser gefallen, wären es mehr geworden, aber wenn man 90% des Buches den Protagonisten in Schneewehen schubsen will, spricht das nicht gerade für ihn oder die Liebesgeschichte.

Bewertung vom 23.10.2023
Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1
Morton, Chris

Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1


sehr gut

Ich fand das Buch sehr spannend!


Achtung: Band 1 einer Reihe mit leichtem Cliffhanger.

Triggerwarnung: Gewalt, Blut.

Ian Brown führt ein total normales Leben, bis ein Anruf alles verändert. Er gehört zu Deep Sleep einem Regierungsprojekt, das Kinder, die auf der Straße lebten und niemanden hatten, zu Killermaschinen ausgebildet hat. Überall gibt es diese Schläfer, die nun allesamt Jugendliche sind. Manche von ihnen verüben Anschläge, manche Mordaufträge. Wer ist dafür verantwortlich?
Monate später lebt Ian als John als Schausteller. Er weiß nichts mehr über seine Vergangenheit, aber seine Vergangenheit hat ihn, WHITE KNIGHT, nicht vergessen. Und als John wieder ins Fadenkreuz gerät, haben sich die Regeln verändert. Wird John überleben und seine neue Familie und seine Freunde schützen können?


Das Buch läuft auf mehreren Ebenen ab. Die Kommando-Ebene, die die Entscheidungen trifft und für die ein Menschenleben nichts bedeutet. Hier werden schreckliche Befehle gegeben und Leben zerstört und genommen, als wäre es nichts. Diese Menschen trafen auch einst die Entscheidung Kinder zu Killern zu machen.
Die Erwachsenen-Ebene auf der Leute von dem erfahren, was die Kommando-Ebene getan hat und verzweifelt versuchen, diese aufzuhalten, wobei sie selbst jederzeit in tödliche Gefahr geraten könnten.
Die Ian/White Knight-Ebene vor seinem Gedächtnisverlust, die einem echt die Tränen in die Augen treibt, wenn man da sieht, wie glücklich er war, bevor die Aktivierung kam und alles zerstörte. Da ist man so wütend für ihn und möchte ihn so gern in den Arm nehmen.
Und die John-Ebene. Er hat keine Ahnung von seiner Vergangenheit, bis auf Flashbacks ab und an, baut sich aber ein neues Leben auf, bis seine Vergangenheit ihn einholt. Allerdings ist er dieses Mal nicht allein.

Mir tat Ian/John/White Knight total leid - wie skrupellos da vorgegangen wurde und wie kaltblütig die Opfer/Schläfer ausgewählt worden waren - Heimkinder und Kinder die auf der Straße lebten und niemanden haben, echt böse. Das macht einen fassungslos aber auch besorgt, ob wirklich mal jemand auf so eine Idee kommen könnte.
Man wünscht sich die ganze Zeit, dass es für John gut ausgeht, aber er tappt komplett im Dunkeln. Er weiß nicht, woher er weiß, wie man kämpft. Er weiß nicht, warum er schießen kann wie ein Profi. Nichts ergibt für ihnen einen Sinn.
Doch dieses Mal ist John nicht komplett auf sich gestellt. Er hat Big Fly seinen quasi Ersatzvater und besten Freund und bald auch zwei junge Leute in seinem Alter, die seine Freunde werden. Aber kann John ihnen wirklich trauen? Wem kann er überhaupt trauen? Und was, wenn er irgendwann seine Erinnerungen zurückbekommt, aber sich lieber nicht daran erinnern würde, wer er vor John war?


Fazit: Ich fand das Buch wirklich richtig gut. Es ist vielschichtig angelegt, ohne zu verwirren und definitiv sehr spannend. Teilweise berührt es einen sehr, teilweise möchte man für John und die anderen Schläfer in den Krieg ziehen. Man reimt sich einiges zusammen mit John zusammen, aber die Skrupellosigkeit der gegnerischen Seite macht einen manchmal einfach sprachlos.

Teilweise ist das Buch etwas vorhersehbar, aber trotzdem echt gut. Das Lesen hat Spaß gemacht. Der Cliffhanger passt für mich sehr gut zum Buch, er ist toll gemacht, macht Lust auf Band 2, lässt einen aber auch nicht total hängen.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

Bewertung vom 14.10.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


weniger gut

Manches mochte ich sehr, anderes hat mich dafür sehr gestört


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Verlust, Trauer, Schuldgefühle, Mobbing.

Liora hat ihre beste Freundin verloren und leidet noch immer darunter. Egal worum es geht, sie fehlt einfach. Doch Liora gibt sich und das Leben nicht auf. Sie kämpft und findet immer wieder Gründe, das Leben zu lieben. Vor allem wegen der Mutter ihrer besten Freundin, die gleichzeitig ihre Chefin und Zweitmutter ist und die jeden Tag für Liora da ist und ihr mit ihrem Blumenladen ihren Traumjob geschenkt hat.
Kieran ist aus seinem Heimatort geflohen. Er hat alle Brücken abgebrochen und versucht, einfach nur zu vergessen, was passiert ist. Niemand kennt die Wahrheit und dabei soll es auch bleiben. Er will niemanden an sich heranlassen, doch seine neue Arbeitskollegin Liora gibt einfach nicht auf. Dabei weiß Kieran doch, dass er alles andere als gut für sie ist.


Ich mochte den Schreibstil sehr. Ich kam ziemlich schnell in das Buch rein und wurde auch mit den Protagonisten warm – obwohl ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte. Allerdings gibt es auch Dinge, die mir weniger gut gefielen.

Ein Problem war für mich Kierans „Geheimnis“. Das halbe Buch ging es darum, nur Andeutungen zu machen, aber bloß nichts Konkretes zu verraten, obwohl schon sehr früh klar war, was in etwa passiert sein musste. Als dann die Auflösung kam und verraten wurde, was es damit wirklich auf sich hat, muss ich sagen, war ich ein bisschen enttäuscht. Ich hatte da so einen richtigen „und DESWEGEN führt er sich so auf?!“-Moment. Ich fand seine Reaktion darauf total übertrieben. Ja, es war schlimm und ich kann verstehen, dass ihn das nicht loslässt, aber bei seiner Reaktion hätte ich gedacht, dass er da deutlich stärker involviert gewesen wäre.

Mein anderes Problem betraf die Handlung bzw. vor allem die Wendung kurz vor Schluss. Auch hier empfand ich Kierans Verhalten, also seine Reaktion auf diese Wendung als extrem übertrieben. Leider nimmt er da einige Klischees mit, die ich persönlich nicht mag.

So einfühlsam und sensibel das Buch auch mit ihrer beider Traumata und Verlusten umging, so toll ich den Umgang mit Lioras Mobbingvergangenheit auch fand, diese zwei Punkte haben mich leider gestört, weil das Buch hier in meinen Augen von seinem Weg abgewichen ist.

Zu Lioras Mobbingvergangenheit muss ich auch noch sagen, dass ein Punkt davon mir auch ein wenig quer gegangen ist. Sie wurde in der Schule wegen ihres Gewichts gemobbt, jetzt ist sie aber deutlich schlanker und es klingt fast, als wäre das nichts gewesen. So ist es aber für viele Menschen mit Übergewicht eben nicht. Abnehmen ist nicht „leicht“ – hier wird aber der Eindruck erweckt, Liora hätte bloß die Entscheidung treffen müssen und schon sei es passiert.


Fazit: Ich habe den Anfang des Buches echt geliebt, es war so sensibel und einfühlsam und einfach schön zu lesen. Ich mochte auch den sensiblen Umgang mit den emotional heftigeren Themen wie Verlust und Mobbing, aber ich habe eben auch Kritikpunkte, die mich persönlich leider schon arg gestört haben.
Zum einen, fand ich Kierans Geheimnis nicht all das Herumgedruckse wert, das darum gemacht wurde. Man ahnt schon relativ bald, was es sein könnte, aber die Auflösung dazu ließ seine Reaktion übertrieben auf mich wirken.
Auch bei der Wendung fand ich seine Reaktion einfach sehr drüber, sehr klischeehaft und unreif. Zu sehr „typisch New Adult“, was auf mich störend gewirkt hat, gerade weil das Buch sonst so toll mit schwierigen Themen und Momenten umging. Aber hier war es mir einfach viel zu viel gewolltes Drama.
Mein dritter Kritikpunkt zielt auf Lioras Veränderung ab, die geschieht, bevor die Handlung überhaupt einsetzt. Sie wurde wegen ihres Übergewichts heftig gemobbt in ihrer Schulzeit, doch jetzt ist sie deutlich schlanker und es wird der Eindruck erweckt, dass sie sich einfach nur dafür entscheiden musste, schlank sein zu wollen, damit das Abnehmen klappt und so funktioniert es einfach für die ganz große Mehrheit nicht. Da schwingt wieder unterschwellig für mich das Vorurteil mit, übergewichtige Menschen seien nur deswegen übergewichtig, weil sie zu faul seien, etwas dagegen zu tun – was einfach nicht stimmt.

Was ich außerdem schade fand war, dass es sich im Rückblick irgendwie nach „zu viel“ angefühlt hat. Beide Protagonisten sammeln gefühlt Traumata und Verluste, als ginge es darum, dass sie sich gegenseitig überbieten. Über die verlorenen Angehörigen und Freunde erfährt man allerdings nur sehr wenig, was ich echt schade fand. Dadurch wirkten diese Verluste irgendwie „leblos“ auf mich.

Wie gesagt, ich mochte das Buch teilweise echt sehr, aber meine Kritikpunkte haben mich halt auch ziemlich gestört, deswegen bekommt das Buch von mir 2,5 Sterne.

Bewertung vom 26.09.2023
Ihr zweiter Tod
Brown, Sandra

Ihr zweiter Tod


sehr gut

Mir hat es richtig gut gefallen, aber ein kleines bisschen Kritik gibts trotzdem


Vor vier Jahren veränderte ein Telefonanruf Zachs Leben für immer. Der Footballstar war gerade im Urlaub, als er darüber informiert wurde, dass seine Ex-Frau im Koma lag und er darüber entscheiden sollte, ob man sie gehen lassen oder am Leben erhalten sollte. Er entschied, die Verantwortung ihren Eltern zu überlassen, die ihn in der Öffentlichkeit fertig gemacht haben. Jetzt, nach all der Zeit muss sich Zach erneut entscheiden, denn die Staatsanwältin Kate will den Mann, der für Rebeccas Zustand verantwortlich ist, erneut vor Gericht stellen, nicht wegen Körperverletzung, sondern wegen Mordes, doch dafür muss Rebecca sterben. Entweder auf natürlichem Wege, wobei niemand weiß, wann das sein wird und die Gefahr besteht, dass sich der reiche Eban bis dahin abgesetzt hat, oder indem man sie gehen lässt. Das allein ist schon eine heftige Situation, doch sie wird noch brisanter, als Eban erfährt, was ihm blühen könnte und er hat keine Lust noch einmal im Knast zu landen …


Das Buch behandelt ein umstrittenes Thema und stellt viele, teils unangenehme Fragen. Die wenigsten von uns setzen sich in jungen Jahren damit auseinander, was mit uns geschehen soll, sollte der Fall eintreten, dass wir mit minimalen Gehirnfunktionen vor uns hinvegetieren. Doch die wenigsten würden sich das wünschen. Das Problem ist, wenn Glaube, Liebe und die persönlichen Wünsche aufeinandertreffen. Darf man jemandem das Leben nehmen unter diesen Umständen, oder wäre das Mord? Darf man es tun, um in letzter Konsequenz für Gerechtigkeit zu sorgen? Und wenn man selbst derjenige ist, der entscheiden soll, wie trifft man so eine Entscheidung? Kann man das überhaupt?

Es stecken viele schwierige Fragen in dem Buch, die allen Beteiligten zu schaffen machen. Brisant wird es dadurch, dass man auch denjenigen kennenlernt und Kapitel aus seiner Sicht liest, der für den vegetativen Zustand von Rebecca verantwortlich ist. Eban zeigt keinerlei Reue, er verspürt keine Schuldgefühle, sondern ärgert sich nur darüber, dass ihm seiner Meinung nach unrecht getan wurde. Man wünscht sich, dass er „richtig“ bestraft wird, man will, dass er für immer im Gefängnis verrottet, vor allem, weil er ja auch nichts daraus gelernt hat. Andere Menschenleben bedeuten ihm nicht das Geringste.

Zachs Leben ging seit diesem einen Anruf den Bach runter – zumindest in bestimmten Bereichen. Seine Footballkarriere ging deswegen zu Ende und er musste einigen Mist von der Presse ertragen, aber ansonsten ist sein Leben ganz okay, bis Kate bei ihm vor der Tür steht und ihn in diesen moralischen Konflikt katapultiert. Zudem ist diese kleine zierliche Frau auch die erste, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will, obwohl er sie auch ein bisschen dafür hasst, dass sie seinen Frieden zerstört hat.

Kate lebt dafür, anderen Gerechtigkeit zu verschaffen, doch in diesem Fall geht es um mehr als das. Aber es ist ein Drahtseilakt und Kate weiß, wie schnell alles zu Bruch gehen kann, wenn sie nur einen falschen Schritt macht, oder Eban davon erfährt, dass sie hinter ihm her ist. Sie darf Zach nicht heiß finden und sie darf sich definitiv nicht vorstellen, wie es wohl wäre, von ihm geküsst zu werden! Trotzdem sind diese Gedanken hartnäckig.


Fazit: Ich fand das Buch viel besser, als die letzten von Sandra Brown. Ich mochte den moralischen Konflikt und die vielen kontroversen Fragen die aufgeworfen wurden. Die menschlichen Abgründe und auch so ein bisschen der erhobene Zeigefinger, sich um diese Dinge selbst rechtzeitig zu kümmern.
Ich mochte Zach und Kate sehr gern, sie waren mir echt sympathisch, obwohl ich stellenweise meine Probleme mit Zach hatte. Ja, es ist eine sehr schwierige Situation für ihn – das kann man sehr gut nachvollziehen, genauso wie, dass Zach einfach nur seine Ruhe will, trotzdem reagiert er gerade am Anfang oft wie ein bockiges Kleinkind mit Wutanfall. Da konnte ich mehrmals nur die Augen über ihn verdrehen.
Kate brennt für ihren Job und ihre damit einhergehende Mission für Gerechtigkeit zu sorgen. Manchmal wirkt sie besonders am Anfang deswegen recht kalt und kalkuliert, aber man merkt schon recht bald, dass sie eigentlich ganz anders ist.
Eban war ein unglaublich egoistisches A… – das wurde direkt klar. Er lebt nur fürs Geldausgeben, das Leben und die körperliche Unversehrtheit anderer ist ihm total egal.

Ja, das Buch war vorhersehbar aber auch gut. Es wurde zum Ende hin sehr spannend und beide Protagonisten wuchsen mir ans Herz. Mit Eban hatte man auch jemanden, den man aus voller Seele hassen konnte. Durch die moralischen Fragen und Konflikte wurde das Buch für mich erst richtig interessant und ich fand es toll, wie das herausgearbeitet wurde.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.