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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2019
Der Zopf meiner Großmutter
Bronsky, Alina

Der Zopf meiner Großmutter


gut

(3,5 von 5 Sternen)

Meine Meinung
Die Leseprobe hatte mich sofort überzeugt! Schon auf den wenigen Seiten zeigt sich der tolle Schreibstil der Autorin und der sprachliche Biss, der der Geschichte das gewisse Etwas verleiht.

Und auch die Charaktere machen die Geschichte zu etwas Besonderem. Allen voran Großmutter Margo. Sie ist eine richtig fürchterliche Person; dominant, herrschsüchtig, nach Komplimenten haschend, vorlaut, rassistisch unvm! Sie organisiert die Flucht aus Russland nach Deutschland unter Angabe von falschen Voraussetzungen. Und als sie es geschafft hat, als falsche Jüdin in einem Wohnheim für geflüchtete Juden unterzukommen, lässt sie kaum ein gutes Wort an Juden, Deutschen, Arabern… Ihre große Unzufriedenheit war für mich nicht so richtig greifbar. Sie ist eine verletzte und trauernde Mutter (obwohl das nicht richtig rüberkommt), die ihre Tochter verloren hatte und sich nun (ihrer Meinung nach) aufopferungsvoll um den (ihrer Meinung nach) kranken, dummen und bald verkrüppelnden Enkel Max kümmert. Dabei muss sie auch noch ihren (ihrer Meinung nach) faulen, zu nichts zu gebrauchenden, sturen und wortkargen Ehemann Tschingis aushalten, unterstützen und unterhalten, wo es doch eigentlich andersherum sein sollte.

Dies erfahren wir taktischerweise aus der Sicht des kleinen Max, der von seiner Großmutter in jedweder Hinsicht unterdrückt wird. Seine Offenheit und Naivität und auch Leichtigkeit, die er trotz dieser schrecklichen Großmutter an den Tag legt, ist herrlich erfrischend und gibt der Geschichte eine positive Note.

Gespannt verfolgte ich die Idee, dass sich der wenig beachtete Großvater in eine um einiges jüngere jüdische Mitbewohnerin verliebt. Was wird alles passieren? Wie wird die tyrannische Großmutter das Ganze aufnehmen?

Und Alina Bronskys Antwort überraschte mich sehr! Damit hatte ich nicht gerechnet. Und wenn ich ehrlich bin, konnte ich das Handeln von Margo nicht so ganz nachvollziehen. Ihre Großzügigkeit war nicht leicht sondern natürlich in erster Linie egoistisch. Sie nahm sich, was sie wollte und brauchte und nahm dabei wenig Rücksicht auf andere. Ebenso konnte ich die Reaktion des Großvaters Tschingis und der Geliebten Nina nicht nachvollziehen, da Alina Bronsky nicht genug darstellt, wieso ihre Figuren so handeln wie im Buch beschrieben.

Das ist in meinen Augen die größte Schwäche des Buches. Es gibt nicht genug Erklärungen und Anhaltspunkte, um die skurrilen Charaktere zu verstehen. Vielleicht liegen sie zwischen den Zeilen verborgen. Doch leider war ich nicht in der Lage sie zu filtern.

Das Ende kam ein wenig überhastet. Und wieder hadere ich damit, es nicht zu verstehen. Ja, Großmutter Margo will Großes erreichen, unmögliches vollbringen, sich großzügig zeigen… aber so? Warum dieses Ende mit dem titelgebenden Zopf? Schade, dass Alina Bronskys Gedanken nicht bis zu mir durchdringen konnten.


Fazit
Die Idee dieses Buches ist fantastisch und die Autorin kann mit Sprache und ihrem eigenen Stil grandios jonglieren. Doch leider gefiel mir die Umsetzung weniger. Einige Seiten mehr hätten dem Buch sehr gut getan, um die Lücken und die immer schneller voranschreitende Handlung der Geschichte zu füllen und nachvollziehbar zu machen. So bleibt das Buch, trotz seiner eigenen Genialität, eine etwas unausgegorene Geschichte.

Bewertung vom 06.05.2019
Die Geheimnisse des gesunden Schlafs
Richrath, Monika

Die Geheimnisse des gesunden Schlafs


ausgezeichnet

Meine Meinung
Mit diesem Buch habe ich einen der besten Ratgeber in Bezug auf Gesundheit gelesen!

Die Autorin hat den Schlaf zum Thema gemacht. Hierbei erfährt man einiges Wissenswertes, komprimiert und verständlich und dabei erhält man noch jede Menge Tipps und Hilfen, um sich und den eigenen Schlaf zu analysieren. Einfach grandios!

Frau Richrath gliedert ihr Buch in:
– Allgemeines Wissen über den Schlaf
– Äußere Ursachen für Schlafstörungen
– Körperliche Ursachen für Schlafstörungen
– Seelische Ursachen für Schlafstörungen
– Die Geheimnisse des gesunden Schlafs

Es gibt bereits einiges, das ich über den Schlaf, das Schlafen und Probleme beim Ein- sowie Durchschlafen weiß, da ich mich bereits mit diesem Thema beschäftigt habe. Dennoch habe ich in jedem Kapitel noch viel dazugelernt. Im Buch erfährt man von medizinischen Zusammenhängen und welche Bedeutung sie auf den Schlaf haben. Mir war nach dem Lesen noch klarer, warum schlafen und guter Schlaf sehr wichtig für die eigene Gesundheit sind.

Ich leide an keiner besonderen Schlafstörung und trotzdem hatte ich großes Interesse an dem Buch, da ich es überwiegend als Prävention gesehen habe. Und ich stelle fest, dass mir das Buch in dieser Hinsicht sehr viel gebracht hat. Es gibt noch einiges an Optimierungsmöglichkeiten für mich, um meinen Schlaf zu verbessern. Sei es der Standort des Bettes im Zimmer, die Benutzung von technischen Geräten wie Radio oder Smartphone im Schlafzimmer, Pflanzen, die keinesfalls ins Schlafzimmer gehören oder solche, die die Luft darin verbessern können unvm.

Für Menschen, die bereits an Schlafstörungen leiden, kann dieses Buch ebenso eine Orientierungshilfe sein, um zu eruieren, woher ihre Probleme stammen könnten. Die Autorin gibt den Lesern ein Schlafprotokoll an die Hand und klärt über die innere Organuhr auf. Ebenso gibt es eine zusammenfassende Tabelle über die wichtigsten Punkte einer Schlafroutine, Powertipps zur Umsetzung verschiedener Themen, einen Eigentest zu Hochsensiblen Menschen und last but not least die Anleitung einer Klopfakupressur, eine einfache Methode zum Stressabbau.

Sehr spannend fand ich die Auswirkung von verschiedenen Medikamenten und Krankheiten auf den Schlaf, wie auch die Einordnung biologischer Prozesse der Frau und die daraus möglich resultierenden Schlafstörungen.

Alle Kapitel können durch das sehr aufschlussreiche Inhaltsverzeichnis explizit ausgewählt werden, wenn man sich ausschließlich für ein bestimmtes Themengebiet interessiert. Wer das Buch jedoch chronologisch von Beginn bis Ende liest, was ich persönlich empfehle, erhält einen sehr schön strukturierten Überblick über den Schlaf, Schlafstörungen und wie man ihnen evtl. begegnen kann.

Fazit
Ein wirklich sehr gelungenes Buch, nicht nur für Betroffene! Sehr gut als Nachschlagewerk geeignet, um immer wieder mal das eine oder andere nachzulesen. Nicht zu kompliziert oder zu medizinisch und dennoch trefflich und verständlich ausgedrückt. Ein geeignetes Buch für Leien, die mehr über den Schlaf wissen oder direkte Schlafprobleme erfassen wollen.

Bewertung vom 18.04.2019
Töchter
Fricke, Lucy

Töchter


weniger gut

Kurzmeinung

Genre: Gegenwartsroman, Roadtrip

Handlung: Zwei Freundinnen, Töchter mit “Problemvätern”, fahren Marthas Vater in eine Sterbeklinik in die Schweiz. Das Ziel ist klar, der Weg eigentlich auch. Und doch wird aus dieser Fahrt eine echte Katastrophe!

Charaktere: Martha und Betty, zwei frauen um die 40, die ihre eigene Mitte nicht gefunden haben. Gespannte Verhältnisse zu ihren Müttern, keine richtigen Bindungen zu ihren Vätern und ständig auf der Suche nach etwas, das scheinbar unerreichbar ist. Frustrierte Frauen, denen doch so viele Türen im Leben offen standen. Sie wirken unecht, übertrieben negativ und total destruktiv.

Spannung: Bei Roadtrips ist meistens der Weg das Ziel. Doch nicht hier bei diesem Roman. Es gibt keine Spannung und keine Entwicklung. Weder von oder für die Figuren, noch für die Geschichte.

Schreibstil und Sprache: Der Schreibstil ist recht einfach und flüssig zu lesen. Zu Beginn konnte mich das Buch noch mitreißen. Ich war gespannt, was aus der Geschichte werden wird. Doch recht schnell flachte alles ab. Die Autorin bedient sich vielen Klischees. Die Handlung suchte ich vergeblich. Eine Irrfahrt duch Italien, ein Trip nach Griechenland – wofür das Ganze, ist mir schlussendlich nicht klar geworden.

Ende: Das Beste am Buch ist das Ende! Es hat mich überrascht und ich finde es gelungen.

Hörbuch: Hätte ich bloß das reine Buch gelesen, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen! Die Sprecherin Sabine Arnold schaffte es jedoch, dass ich das Buch zu Ende hörte. Es war angenehm ihr zuzuhören, obwohl die Geschichte oftmals sehr abstrus war. Das Interview am Ende des Hörbuchs mit Sprecherin und Autorin fand ich super. Darin erzählt Lucy Fricke über ihr Schreiben und ihr Leben sowie Hintergründe zum Buch.

Fazit: Leider ein Flop! Meine Erwartungen waren sehr hoch, da der Roman den Bayerischen Buchpreis 2018 bekommen hat. Deswegen hatte ich eine überdurchschnittliche Sprache oder einen ausgeklügelten Plot erwartet. Bekommen habe ich jedoch nichts dergleichen. Ich folgte Charakteren, die sich entgegen ihrer Darstellung verhielten. Ich ertrug eine seltsame Grabschändung, eine nicht nachvollziehbare Verliebtheit, viele Sonnenblumenkerne, eine Waffe und Entgleisungen ohne richtigen roten Faden. Ich stelle fest, dass bepreiste Bücher kein Garant für gute Literatur sein muss

Bewertung vom 10.04.2019
Das Honigmädchen
Winter, Claudia

Das Honigmädchen


gut

(3,5 Sterne)

Kurzmeinung

Genre: Roman, Gegenwartsliteratur, Romantik

Handlung: Camilla versucht mit ihrer Tochter Marie zurande zu kommen. Das 15jährige Mädchen ist ihr seit der Scheidung entglitten. Camillas Vater schlägt beiden eine Reise nach Frankreich vor. Dort sollen sie sich entspannen und ihre Beziehung aufarbeiten. Zudem könnte Camilla auch die Honigmanufaktur und deren Betreiber kennenlernen, die sie eigentlich “abstoßen” wollte, da sie ein Minusgeschäft darstellen. Vor Ort aber entwickelt sich alles anders als von Camilla gedacht und ein lang gehütetes Familiengeheimnis wird aufgedeckt.

Charaktere: Hier liegt mein größtes Problem, denn mit den wichtigsten Protagonisten bin ich so gar nicht klargekommen, denn sehr lang entwickeln sie sich überhaupt nicht. Das ermüdete mich auf Dauer. Camilla ist als Mutter, Alleinerziehende und Berufstätige mit Ambitionen überfordert. Sie möchte ihrem Vater beweisen, dass sie in der Lage wäre, das Unternehmen alleine und erfolgreich zu führen. Doch ihre Tochter macht ihr große Probleme, die ihre Konentration stören. Camilla weiß in der Erziehungsfrage nicht mehr weiter. Diese Hilfslosigkeit und das Selbstmitleid störten mich sehr. Camilla ist weit entfernt davon eine starke und taffe Frau zu sein und dreht sich permanent im Kreis. Marie wiederum ging mir ebenso auf die Nerven, da ich sie für ihre 15 Jahre als zu bockig empfand. Für mich war ihr Verhalten in dieser extremen Form ihrer Mutter gegenüber nicht nachvollziehbar. Tobias, der Nachbar, der Camilla ein Dorn im Auge ist, für Marie jedoch eine Art besten Freund darstellt, konnte bei mir auch nicht wirklich punkten. Dagegen mochte ich Henri, Manon und Nikos sehr. Sie passten sehr gut in das erfunden Dorf Loursacq in Südfrankreich und waren ein guter Ausgleich zu den mir nicht so geliebten Charakteren.

Spannung: “Das Honigmädchen” ist kein Spannungsroman. Dennoch war ich gespannt darauf, was es mit der besonderen Honigmanufaktur in Frankreich auf sich hat und warum Camillas Vater, trotz des Minusgeschäfts mit ihr, weiterhin an ihr festhalten wollte. Irgendein Geheimnis verbarg sich dahinter, das wollte ich entdecken.

Sprache & Schreibstil: Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Mir gefiel sehr, dass die Autorin es geschafft hat, einen gewissen französischen Flair heraufzubeschwören. Durch die französischen Worte in den Dialogen fühlte ich mich nach Frankreich versetzt. Ich liebe diese Sprache und genoss es sehr, sie in meinem Kopf zu hören. Claudia Winter schreibt sehr bildhaft und lebendig. Der Teil der Bienen fügt sich sehr schön in die Familiengeschichte ein und rundet den Roman sehr schön ab.

Ende: Die Geheimnisse sind nicht leicht vorhersehbar und überraschen deshalb positiv. Das Ende ist rund, harmonisch und lässt einen zufrieden zurück, wie man es von so einem Roman erwartet.

Fazit: Ein interessanter Roman, der einem zum Ende hin ein sehr gutes Gefühl sowie Urlaubsstimmung hinterlässt. Der Mutter-Tochter-Konflikt sowie die Liebesgeschichte konnten mich jedoch leider nicht überzeugen. Da dies aber die Grundlage des Romans ist, muss ich leider Sterne abziehen.

Bewertung vom 15.02.2019
Falken jagen
Blettenberg, Detlef B.

Falken jagen


gut

Kurzmeinung

Genre: Krimi, Bezug auf historische Hintergründe

Handlung: Farang ist dem Falken, dem Serienmörder, auf die Spur gekommen. Das Motiv scheint sich auf den 2. Weltkrieg zu beziehen und führt ihn von Thailand nach Griechenland. Wird er ihn finden und erwischen, bevor er wieder mordet?

Charaktere: Surasak (Farang) Meier, der Sohn einer Thailänderin und eines Deutschen. Ein Mensch, der es aufgrund der Herkunft seiner Eltern nicht immer leicht hatte. Er wird Farang genannt, da dieses Wort auf Thai “Ausländer mit weißer Hautfarbe”, ein “nicht-Thai”, bedeutet. Zudem verrät auch sein Nachname “Meier” seine Herkunft. In diesem dritten Teil der Serie um Farang hat er sich damit abgefunden ein Farang zu sein, als ein von den Thailändern nicht Zugehöriger betrachtet und so genannt zu werden. Altersmäßig hat er seinen Zenit überschritten und möchte eigentlich das Leben genießen. Doch dann wird er zu diesem unschönen Auftrag gezwungen. Er bekommt Hilfe und Unterstützung von seinen beiden Freunden Tony Rojana und Bobby Quinn. Beide haben Stärken und Schwächen, die die von Farang sehr gut vervollständigen. Tony hat als ehem. Kriegsreporter noch gute Kontakte und Bobby, ein Vietnamveteran, ist eher für den Beistand zur Strategiewahl der Falllösung zuständig. Durch die Beschreibungen des Autors hatte ich eine klare Vorstellung von diesen drei Männern.

Spannung: Der Leser weiß wer der Falke ist und dass man ihm auf der Spur ist. Die Spannung ist das Katz-und-Maus-Spiel von Jäger und Gejagtem. Doch irgendwie kam diese Spannung nie so richtig bei mir an. Dieser Wiessensvorsprung um Motiv des Täters und die Suche nach ihm, konnte mich leider nicht fesseln.

Sprache & Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr ruhig und eigentlich recht kühl und distanziert. Vielleicht muss das so sein, denn wenn es zu den Beschreibungen der Massaker kommt, ist man als Leser sehr froh ob dieser Distanziertheit. Doch auf den ganzen Roman bezogen fehlte mir damit aber auch der Zugang zu den Charakteren. Auch die ziemlich kurzen und oft wechselnde Kapitel schafften es nicht bei mir Spannung zu erzeugen. Die Beschreibungen zu Thailand bzw. den Orten, auf denen sich die Protagonisten aufhalten, fand ich sehr gelungen und atmosphärisch. Ich war noch nie in Thailand oder in Griechenland. Doch ich fühlte mich durch die Worte des Autors an diese Orte mitgenommen.

Ende: Es gibt ein abgeschlossenes und rundes Ende, das zur Gesamtgeschichte passt.

Fazit: Dies ist ein Krimi, der ein ganz wichtiges Thema sichtbar macht und den Leser dazu bringt zu überlegen, wie er zu Motiv und Taten steht. Die moralische Ebene ist hier tatsächlich sehr verzwickt. Einerseits kommt eine Art Verständnis für den Täter auf, andererseits muss man seine Taten verurteilen. Ein echter Kunstgriff! Aber leider, leider kam ich mit dem Schreibstil so gar nicht zurecht. Ich langweilte mich über weite Strecken und musste mich sehr oft zum Weiterlesen zwingen. Sehr schade! Vielleicht ist dies aber so ein echter “Männer-Krimi”?! Wenn es Frauenromane zu geben scheint, dann sicherlich auch solche, die für Männer besser geeignet sind. Diesen hier würde ich zum letzteren zählen.

Bewertung vom 17.01.2019
Die acht Lektionen der Wüste
Jubber, Nicholas

Die acht Lektionen der Wüste


ausgezeichnet

Meine Meinung
Die Wüste fastziniert mich sehr, seit ich sie das erste Mal erleben, spüren und atmen durfte! Diese wundersamen Hügel aus Sand, die sich ständig wandeln, dir das Laufen erschweren und dich zu deinem inneren Kern bringen, da es dort nicht viel Ablenkung gibt. Umso gespannter war ich zu erfahren, was der Autor über die Wüste und seine Erlebnisse auf der Reise bis nach Timbuktu in Mali zu erzählen weiß. Welche Lektionen gibt uns die Wüste?

Wir erfahren von der schon kindlichen Faszination Jubbers für die Wüste. Sein Unterfangen, als Europäer durch so viele arabische und afrikanische Länder zu reisen, ist nicht von jetzt auf nacher umsetzbar. Der Arabische Frühling macht ihm einen Strich durch die Rechnung, terroristische Gruppen sind eine Gefahr, Stammesrituale und Regeln für Menschen, die mit den Nomaden / Beduinen in Kontakt treten wollen müssen beachtet werden unvm. Er muss sich organisieren, vieles bedenken und doch geht es irgendwann los.

Auf seiner Reise erlebt er sehr viel Spannedes aber auch viel Elend. Dabei stellt er Vergleiche zu Leo Africanus an, der ebenfalls die Sahara bis nach Timbuktu bereiste und dies in seinem Werkt Descrittione dell’Africa veröffentlichte. So kann man auch als Leser kleine Einblicke in die Unterschiede oder die Gemeinsamkeiten der Reisen feststellen, zwischen denen fünf Jahrhunderte liegen.

Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass Nicholas Jubber seine Reise und seine Erlebnise nicht verklärt. Offen erzählte er über Missstände und Zustände. Aufgelockert wird alles durch einige schöne, bunte Bilder, die auf der Reise entstanden sind.

Warum der Verlag diesen Titel gewählt hat, erschließt sich mir nicht ganz. Denn aufgrund des Titels hatte ich eine etwas andere Vorstellung (zur Gliederung) des Reiseberichts. Am Ende jedes Kapitels wird kurz auf die jeweilige Lektion eingegangen, die ich mir jedoch anders vorgestellt hatte.

Ganz toll fand ich am Ende des Buches Erklärungen zu vielen arabischen Begriffen, die der Autor im Bericht verwendet.

Fazit
Im Großen und Ganzen ist dies ein schöner und umfassender Reisebericht, der dem Leser die karge Wüste und das Leben mit ihr und darin zeigt. Es gibt viel zu lernen. Nach diesem Buch fühlt man sich den Nomaden etwas näher und beginnt sie zu verstehen. Doch leider konnte ich Jubbers Liebe und Begeisterung für die Wüste nicht richtig erfühlen. Desahlb konnte mich sein Reisebericht auch irgendwie nicht richtig mitreißen, obwohl er voller Informationen ist.

Bewertung vom 15.01.2019
Tante Poldi und die sizilianischen Löwen / Tante Poldi Bd.1 (MP3-Download)
Giordano, Mario

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen / Tante Poldi Bd.1 (MP3-Download)


weniger gut

Handlung 2
langweilig, übertrieben, nicht wirklich lustig, nicht immer logisch
Sprache 2
Poldis Rede im bayerischen Dialekt, Erzählung aus Sicht des Neffen, ganz einfacher Schreibstil
Charaktere 2
sehr platt, unspektakulär, nervig, sehr klischeehaft
Ende 2
etwas an den Haaren herbeigezogen, nicht ganz logisch
Hörbuch 5
toller Sprecher, empfehlenswert

Gesamtwertung
2,6 / 5

Fazit:
Leider war dieses Buch für mich ein Flop. Regionalkrimis zu schreiben, sind ein schwieriges Unterfangen. Es ist sehr wichtig, dass sich dabei der Humor, die Handlung als auch die Charaktere einigermaßen die Waage halten. Bricht ein Teil sehr aus, muss es gut abgefangen werden. Und das ist für mich bei diesem Regionalkrimi nicht der Fall.

Ich mochte das Setting Sizilien, doch mit Poldi, ihrem blassen (und unnötigen Erzähler-) Neffen und dem Kriminalfall konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Tante Poldi hat von allem zu viel. Ihre impulsive und direkte Art, ihre (oft sehr derbe) Sprechweise, ihr Aussehen einschl. der Perücke brachte ich zudem nicht mit der Frau überein, in die sich der attraktive Commissario Montana mir nichts dir nichts verlieben konnte. Ihre Alkoholsucht und ihr Wunsch sich zu Tode zu trinken waren für mich nicht nachvollziehbar. In gefühlt jedem zweiten Satz war Alkohol ein Thema.

Interessante Nebenfiguren kreuzen Poldis weg, doch auch hier waren es für mich irgendwie zu viele, die auch noch recht flach und zu klischeehaft gezeichnet waren. Größtenteils langweilte mich die Handlung und die Logikfehler führten auch nicht unbedingt zu großer Leselaune.

Einzig der Sprecher des Hörbuchs war grandios! Wegen ihm habe ich durchgehalten, da ich seine Interpretation von Poldi und die Stimmung, die er durch seine Sprechart und den bayerischen Dialekt verbreitete, super fand! Wenn Poldi, dann als Hörbuch! Doch für mich ist nach diesem Teil hier Schluss.