Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
https://rezensionen-mit-herz.de/

Bewertungen

Insgesamt 326 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2019
Brokenwood - Mord in Neuseeland - Staffel 1
Brokenwood-Mord In Neuseeland

Brokenwood - Mord in Neuseeland - Staffel 1


sehr gut

Wir haben hier vier Folgen, die man wahlweise auf Deutsch oder Englisch schauen kann. Jede Folge geht ca. eineinhalb Stunden, was schon recht lang ist. Positiv war für mich allerdings das die Zeit verflog. Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass jede Folge so lange dauerte. Ich war so im Geschehen vertieft, dass das Ende mich jedes mal überraschte.
Die Kulisse war wunderschön. Viele grüne Außenbereiche mit atemberaubenden Aussichten. Was mir aber sehr negativ auffiel war das Städtchen an sich. Es wirkte tatsächlich wie eine Kulisse. Es wurden zwar ein oder zwei Menschen hier und da positioniert, aber es wirkte wie eine Geisterstadt. In jeder Daylie Soap wirkt die Kulisse belebter. Zum Glück spielten die meisten Szenen in den Ländlichen Gegenden.

Dafür gefielen mir die Fälle sehr gut. Ich selber hätte, wie immer, einfach jeden eingesperrt bis einer gesteht. So viele Verdächtige, so viele Motive. Ich hätte das nicht alles ohne die gute Polizeiarbeit von Mike und Kristin herausgefunden. Zum Glück war es ihre und nicht meine Aufgabe. Die Mordfälle und das Vorgehen der beiden waren verständlich und man konnte ihnen folgen. Irgendwie war immer etwas los und auch, wenn Mike sehr behutsam mit allen beteiligten umging, so gab es auch jedes mal etwas Aufregung und es wurde in irgendeiner Weise spannend, was mich sehr überraschte. Das hätte ich nicht erwartet. Pro Folge wird ein Fall behandelt. Es gibt wechselnde aber auch feste Protagonisten.

Die Charaktere waren Klasse. Es gab da Mike Sheperd. Auf den ersten Blick wirkt er ein wenig komisch. Er redet mit den Toten, hört am liebsten Country-Musik und seine geliebte ist wohl am ehesten sein Auto, das er mit dem größtem Respekt behandelt. Doch lernt man ihn schnell kennen und sieht das er mit Herz und Verstand arbeitet, seine Kollegen herausfordert, damit sie dazulernen und jeden Menschen mit Respekt und Vorsicht behandelt. Mit den Frauen hatte er noch kein Glück, doch in Kristin Sims gewinnt er in der Serie eine gute Freundin. Oder wird daraus irgendwann doch mehr? Das würde mich wirklich interessieren. Vielleicht in einer weiteren Staffel. Beide sind sympathisch und es wird oft amüsant mit ihnen. Doch mein Lieblingsprotagonist war Jared. Er ist immer wieder dabei und wird zu einem guten Freund von Mike. Er wirkt süß und sympathisch und ist eine liebevolle, treue Seele. Ihn muss man einfach lieben. Allerdings hat er es faustdick hinter den Ohren und so kommt es das er immer wieder mit Insider- Wissen auftaucht und Mike damit hilft. Er kennt die Bewohner von Brokenwood sehr gut und ihm vertrauen sie Dinge an, die sie der Polizei niemals sagen würden.

Ich würde mich über eine zweite Staffel sehr freuen. Vielleicht wechselt Jared die Seiten und wird ein Polizist oder so etwas in der Art. Zwischen Kristin und Mike hat sich bis jetzt eine Freundschaft entwickelt, doch die beiden wirkten manchmal, als würden sie sich sticheln und somit flirten. Vielleicht passiert in dieser Richtung auch noch etwas. Ich wäre jedenfalls sehr gespannt. Die Kulisse für das Städtchen sollte aber dringend verbessert werden um echter zu wirken.

Bewertung vom 09.08.2019
STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
Douglas, Claire

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet


gut

Ich habe von der Autorin schon Missing gelesen und war von dem Thriller absolut fasziniert. Er hatte mich von vorne bis hinten gefesselt.
Leider konnte Still Alive da für mich nicht mithalten. Der Thriller war sehr ruhig und hat mich wenig fesseln können. Man lernt die Protagonisten langsam kennen und entwickelt seine eigenen Theorien, was passiert sein könnte und weshalb sich die seltsamen Geschehnisse häufen, die vorkommen. Doch richtig interessant wurde dieses Buch für mich leider erst im letzten drittel. Was sehr schade ist. Der Schreibstil ist auch hier sehr gelungen und man erkennt das Potential, jedoch hätte es einfach etwas spannender sein können.

Libby und ihr Mann Jamie können eine Auszeit gut gebrauchen und so kommt es ganz gelegen, dass sie ein völlig fremder, durch einen Brief im Briefkasten um einen Haustausch bittet. Doch wird dieser Brief gar nicht hinterfragt. Sucht man sich so etwas nicht lieber aus dem Internet und trifft sich, bevor man so etwas durchzieht? Schließlich ziehen Fremde in die eigenen vier Wände, während man selber bei ihnen wohnt. Nicht, dass man durch ein kurzes treffen einen Menschen kennen würde, jedoch hat man sich zumindest mal gesehen. Aber auch dies trifft nicht zu. Es naiv zu nennen wäre hier noch untertrieben. Aber Libby und Jamie ziehen den Haustausch durch und zuerst finden sie auch gefallen an dieser atemberaubenden Villa. Jedoch passieren gruselige Dinge. Sie werden verfolgt und kommen fast um, doch das alles ist kein Grund für sie, diesen Urlaub abzubrechen. Erst ein Inspektor beendet diesen Haustausch.

Im zweiten Teil des Buches schauen wir dann in die Vergangenheit von Libby, dem Urlaub in Thailand und es tauchen langsam weitere Ungereimtheiten auf. Ab da kann man dann ein wenig rätseln. Als ich dann dahinterkam, was ein Teil der Wahrheit war, musste ich tatsächlich zuerst einmal das Buch zuklappen, um das ganze für mich umdrehen zu können. Ich habe es mir nämlich andersherum gedacht und musste das nun verarbeiten.
Im dritten Teil ging es dann wieder in die Gegenwart und dort wurde es dann auch spannender. Aber nicht weniger verwirrend. Leider! Und das Ende war für mich kein richtiges Ende. Sehr unbefriedigend.

Die Protagonisten waren ganz interessant.
Libby wirkte auf mich sehr ängstlich, obwohl sie ihre Schüler immer beschützte. Zwischendurch hatte ich die Vermutung, sie wäre vielleicht Schizophren. Dies bestätigte sich jedoch nicht. Alles was sie tat, tat sie aus gutem Grund.
Jamie war eher der ruhige, nette Mann von nebenan. Doch auch er hat seine Geheimnisse und eine Ex- Freundin, die ihr ganz eigenes Ding durchzieht. Jamies Familie steht voll und ganz hinter ihm, doch Libby lassen einige aus seiner Familie im Regen stehen, obwohl sie sonst keinen hat. Doch wem gelten die seltsamen Geschehnisse. Wer will den beiden etwas antun und wer ist Karen Fisher?

Bewertung vom 24.07.2019
Mord auf Shetland - Staffel 2 DVD-Box
Mord Auf Shetland

Mord auf Shetland - Staffel 2 DVD-Box


sehr gut

Hier haben wir drei DVDs auf denen je eine Folge in Spielfilmlänge zu sehen ist. Allerdings ist es nicht so, dass in jeder Folge ein Fall abgeschlossen ist. Es handelt sich hier um einen großen Fall für den die Ermittler sogar die Insel verlassen und nach Glasgow reisen müssen. Doch von Anfang an.
Eine Frau taucht besorgt bei der Polizei auf und berichtet von einem Mann mit dem sie Zeit auf der Shetland – Fähre verbracht hat. Er wollte ihr die Insel zeigen, doch nachdem sie aufwachte, war er verschwunden. Zuerst denken die Ermittler die Frau wurde einfach nur abserviert, doch als eine Kettenreaktion ausgelöst wird und ein Junge auf der Intensivstation landet, weil er Pillen aus dem Rücksack der vermissten Person zu sich genommen hat, fangen sie an den Mann zu suchen. Die Frau beobachtete am Abend zuvor, wie sich der Vermisste mit einem älteren Herren stritt. Das alles können keine Zufälle sein. Doch als dieser Verdächtige tot aufgefunden wird müssen sie die Insel verlassen, um diesen Fall zu lösen.

Tatsächlich konnte mich die zweite Staffel mehr überzeugen, als die Erste. Die Kulisse war wieder ein Traum und die Schauspieler einfach klasse. Die Inselbewohner sind einfach so rustikal. Sie wirken fast ein wenig gefühlskalt und stumpf. Aber da manche Häuser so weit von anderen entfernt sind, leben einige Inselbewohner sehr zurückgezogen und sind viel Umgang mit anderen nicht gewohnt. Auch im örtlichen Altersheim gibt es gruselige alte Menschen, die anderen drohen und Freude daran haben. Die Hauptcharaktere haben sich nicht viel verändert, doch beim Fall wurde ich des öfteren überrascht.

Jimmy ist immer noch der besorgte Stiefvater, der er in der ersten Staffel schon war. Das lässt ihn etwas menschlicher wirken. Er und der leibliche Vater von Cathy geraten immer wieder aneinander, obwohl beide nur das Beste für ihre Tochter wollen. Und auch er kümmert sich endlich mal um sein eigenes Leben und sorgt für frischen Wind.
Tosh ist schon in der ersten Staffel mein Lieblingscharakter gewesen und ist es auch hier wieder. Leider widerfährt ihr ein schreckliches Erlebnis während den Ermittlungen in Glasgow was selbst ich so nicht erwartet hätte. Und dann wird auch noch Intern gegen das Ermittler- Team gearbeitet. Doch wer will ihnen schaden und sorgt dafür, dass ihnen der Fall sogar entzogen wird?

Ich würde gerne wissen, wie es in manchen Dingen weitergeht. Besonders Tosh interessiert mich und würde ich gerne weiterhin sehen, was allerdings so oder so fragwürdig wäre. Doch tatsächlich wirkte das Ende der zweiten Staffel, als sei es auch das Ende der Serie. Ich bin sehr gespannt.

Bewertung vom 12.07.2019
One more Chance / One more Bd.1
Keeland, Vi;Ward, Penelope

One more Chance / One more Bd.1


sehr gut

Dieses Buch war von Anfang an einfach der Hammer. Ich habe die Schreibweise geliebt und konnte nicht aufhören zu lesen. Im ersten Teil wird alles aus Aubreys Sicht erzählt. Ich habe so viel gelacht in der ersten Hälfte. Man spürte sofort die Chemie zwischen Aubrey und Chance. Ihre Sticheleien haben das ganze aufgefrischt und sehr sympathisch gemacht. Nachdem Chance Aubey überredet hat, sie mit zu nehmen und nach Kalifornien zu bringen, erleben sie eine aufregende Zeit zusammen. Sie wollte ihr Leben nun eigentlich in Ruhe genießen, aber bis sie ihren neuen Job antreten muss, hat sie noch etwas Zeit, also lässt sie sich nicht nur auf eine gemeinsame Autofahrt mit ihm ein, sondern auf ein paar überraschende Tage.
Chance ist eine so große Ablenkung beim fahren, dass sie fast einen Autounfall baut und einen Ziegenbock überfährt. Liebe auf den ersten Blick! Kann Chance mit dem behaarten Tier überhaupt mithalten? Er gibt jedenfalls sein Bestes. Mit seinem Charakter bringt er Aubrey immer wieder zur Weißglut, aber auch ihr Körper reagiert auf ihn. Sie lässt ihn in ihr Leben und schließlich auch in ihr Herz, doch dann ist Chance spurlos verschwunden...

Im zweiten Teil lesen wir aus Chance` Sicht. Wieso ist er einfach so verschwunden? Für niemanden zu erreichen, außer für seine Schwester, für die er alles tun würde und fast getan hätte. Nun ist er wieder da und hat Aubrey nicht vergessen. Kann er nun einfach wieder in ihrem Leben auftauchen und ihr alles erklären, oder ist es mittlerweile zu spät?

Im Grunde würde ich sagen, dieses Buch ist einfach das perfekte Gesamtpaket. Es ist witzig und romantisch zugleich. Das Zwischenmenschliche, dass man liest, was sie erleben und wie sie miteinander umgehen, wirkt erotisch. Doch leider ist ab der Hälfte des Buches alles etwas zu viel. Es kommt einem fast so vor als würde es nur noch um das Sexuelle gehen. Als ob dies das Wichtigste dabei wäre. Dabei faszinierte am Anfang, dass die Neckereien anziehend wirkten und nicht das Gerede über den Sex. Das fand ich sehr schade. Und ich hätte gerne mehr über den Ziegenbock gelesen. Der war einfach ein Lebewesen für sich.

Bewertung vom 06.07.2019
Für immer Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Für immer Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Dies ist der Nachfolger des Romans „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ und überzeugt mich genauso, wenn nicht sogar mehr, als der erste Teil. Am Anfang erleben wir Rabbits Tod, doch damit ist ja nicht alles vorbei. Jetzt fängt es erst an. Ein ganz neues Leben. Ein Leben danach. Ein Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen. Wir erleben diese Trauer aus den Sichten verschiedener Menschen, was mir sehr gut gefällt. Jeder erlebt den Verlust anders und geht anders damit um. Nicht jeder kann verstehen, wie jemand anders Trauert. Jeder muss seinen eigenen Weg und sein eigenes Tempo finden. Darf man wieder lachen und glücklich sein, oder muss ich ein schlechtes Gewissen haben? Natürlich darf man das. Und auch in Tagen der Trauer gibt es tolle Momente. Momente in denen man vielleicht zurückblickt und über gemeinsam erlebtes Lachen kann oder einfach dankbar ist. Diese Prozesse werden hier in dem Buch einfach toll beschrieben.

Ich liebe die Familie Hayes und ihren Anhang einfach! Die Charaktere sind so verschieden und passen so wunderbar zueinander. Und trotz all der Tragik schafft die Autorin eine tolle Art von Witz und Charme. Hier herrscht einfach ein ganz „normaler“ Familienwahnsinn. Eine typische Großfamilie, die sich streitet und sich uneinig ist. Wollen sie Rabbits Willen erfüllen, oder darf das Oberhaupt Molly einfach ihren Dickschädel durchsetzen und tun und lassen, was sie will? Allein der erste Termin beim Bestattungsunternehmen hätte fast weitere Leichen gefordert. Grace, die sich um alle sorgt, muss sich nun um sich selbst kümmern und Entscheidungen treffen, die von großer Bedeutung sind. Jack und Molly entfremden sich seit dem Tod ihres Kindes immer weiter voneinander und auch Davey kann sich nicht um den Rest seiner Familie kümmern, da er jetzt die Vaterrolle von Juliet übernehmen muss. Er zieht mit ihr nach Amerika, wo sie sich stark verändert. Sie ist ihm dankbar für alles, doch zieht sie sich zurück und erlebt ihren persönlichen Alptraum. Wird sie sich ihrem Onkel anvertrauen können?

Trotz, dass diese Familie so chaotisch ist, hat die Autorin sie super beschrieben. Sie können sich streiten so viel sie wollen. Sie lieben sich und würden alles füreinander machen. Tatsächlich könnte ich mir sogar einen dritten Teil vorstellen. Wir lassen uns einfach überraschen.

Bewertung vom 15.06.2019
Der Wind nimmt uns mit / Farben des Sommers Bd.3
Herzog, Katharina

Der Wind nimmt uns mit / Farben des Sommers Bd.3


ausgezeichnet

Katharina Herzog ist eine wunderbare Autorin. In jede ihrer Geschichten legt sie ihr ganzes Herz und auch so wird dieses Werk entstanden sein. Man spürt richtig die Insel. Ich selber war zwar noch nie auf La Gomera, doch meine Tante ist tatsächlich eine Aussteigerin, die dort gelandet ist. Ich weiß von den Märkten, auf denen meine Tante sogar selbst von Hand gemachtes verkauft und von Trommelsessions am Strand habe ich sogar ein Video gesehen. Auch das esoterische, was man in diesem Buch las, würde ich, ohne es bis jetzt selbst erlebt zu haben so unterschreiben, denn auch das wird meine Tante dorthin gezogen haben.

Die Geschichte ist wunderschön. Maya hat nach außen hin einen starken Charakter. Sie reist, und wird dafür noch bezahlt. Für viele sicher ein Traum. Doch ständig unterwegs sein und unter dem Druck zu stehen, man muss etwas Gutes darüber berichten. So gut, dass andere es lesen möchten, ist nicht einfach. Als Buchblogger lebt man nicht vom Schreiben. Ich liebe es, wenn ihr meine Rezensionen lest und noch mehr von mir lesen möchtet. Aber ich schreibe freiwillig. Und auch, wenn ich dafür auch hin und wieder Rezensionsexemplare bekomme, werde ich nicht pro Zeile oder für Rezensionen bezahlt. Es ist ein Hobby. Für Maya ist es ihre Existenz. Sie ist von Lesern abhängig. Wenn sie mal einen Tag nichts schreibt, hat sie gleich Angst, sie könnte Leser verlieren und dadurch keine Aufträge mehr bekommen.
Doch, was Maya nicht sieht ist, dass sie sich nicht nur selber stresst, sondern auch vor sich selber davonläuft, oder es versucht. Denn man kann nicht vor Problemen und schon gar nicht vor sich selber davon laufen. Und so muss auch Maya feststellen, dass sie irgendwann eingeholt wird. Als sie von einer Affäre schwanger wird merkt sie, dass sie so nicht weiter machen kann. Sie sucht den Vater über ihren Blog und hofft auf ihre Leserschaft. Diese treibt sie nach La Gomera, auf die Insel, auf der ihre Adoptivmutter lebt. Widerwillig fliegt sie hin, um den Erzeuger des Kindes zu finden, doch von Anfang an begegnen ihr bekiffte Hippies und andere vergessliche Menschen, die ihr nicht weiterhelfen. Dazu muss sie auf dieser kleinen Insel auch noch damit rechnen, dass sie ihrer Mutter begegnet. Sie versucht alles, um das zu verhindern und begegnet dabei sehr interessanten Menschen...

Ein tolles Buch voller Gefühl und Charme. Maya wirkt zwar manchmal etwas abweisend und zurückgezogen, doch nach und nach öffnet auch sie sich auf dieser Insel und kommt endlich aus sich heraus. Und auch, wenn sie sich wie ein bockiger Teenager verhält, hat sie trotzdem mein Herz erobert, indem sie durch ihre Umgebung aufblüht.

Bewertung vom 12.06.2019
Grantchester - Staffel 1
Grantchester

Grantchester - Staffel 1


ausgezeichnet

Ich lasse mich mittlerweile sehr gerne auf neue Serien ein und werde von jeder einzelnen in ihren Bann gezogen. Auch hier war ich Feuer und Flamme. Man kann die Serie auf Englisch oder Deutsch abspielen. Ich persönlich bevorzuge die Deutsche Variante, da mein Englisch nicht ausreichend ist, um alles zu verstehen. Aber für diejenigen, die Serien lieber im Originalton hören ist es perfekt.

Sidney Chambers war für mich zu Anfangs ein Rätsel. Ist er sympathisch oder nicht? Er ist ein junger Priester, hat ein offenes Ohr für alle und akzeptiert die Menschen, wie sie sind. Er ist offenherziger als andere Menschen in dem kleinen Dörfchen und lebt recht fortschrittlich, was seine Gedanken angeht. Nach einer Beerdigung eines Gemeindemitgliedes kommt ihm zu Ohr das dieser Tod vielleicht kein Selbstmord sondern Mord gewesen sein könnte. Als besorgter Priester geht er zur Polizei. Doch dort wird er von Detective Inspector Geordie Keating nur belächelt und nach Hause geschickt. Doch Geordie muss feststellen das Sidney sich nicht so einfach abwimmeln lässt und einfach alleine ermittelt. Also nutzt er den jungen Priester um Informationen aus den Menschen zu bekommen. Als Priester verweigern ihm schließlich nur wenige ein Gespräch. Da er sehr aufmerksam ist, merkt er sich Dinge, die andere sich vielleicht nicht gemerkt hätten und verbindet sie im Nachhinein mit dem Fall.

Im Gegensatz zu Sidney wirkt Geordie sehr mürrisch und verschlossen. Er glaubt nicht an Gott und belächelt den jungen Priester oft. Doch durch die gemeinsamen Ermittlungen werden die beiden enge Freunde und man lernt auch Geordie besser kennen und kann hinter seine harte Schale schauen. Denn dort ist er ein liebevoller Familienmensch, der einfach nur versucht nicht alles und jeden an sich heran zu lassen. Für ihn ist es schwer Gefühle zu zeigen oder sie zuzulassen. Denn genau wie Sidney leidet auch er unter einem Kriegstrauma.

Mit den Frauen hat Sidney auch keine Probleme. Es wirkt als lägen ihm alle zu Füßen. Amanda und er treffen sich sehr oft und verstehen sich gut. Man hat das Gefühl, die beiden verbindet mehr, als nur eine Freundschaft. Doch als er vorschlägt mit ihr durchzubrennen, gesteht sie ihm, dass sie sich mit einem anderen verlobt hat. Damit er nicht ganz alleine ist, schenkt sie ihm einen Labradorwelpen. Das gefällt Mrs. Maguire, seiner Haushälterin gar nicht. Sie ist für mich der beste Charakter in dieser Serie. Mit strenger Hand hält sie alle Zügel in der Hand. Auch, wenn sie oft nur im Hintergrund agiert, so merkt man das alles auf ihr Kommando hört. Sie ist herzlich und eher wie eine Mutter, als eine Haushälterin für Sidney. Sie sorgt sich sehr um ihn, denn er trinkt zu viel. Doch auch Priester sündigen hin und wieder.

In dieser Serie ist in jeder Folge ein Fall abgeschlossen, doch das Zwischenmenschliche geht weiter. Das drum herum ist hier mindestens genauso wichtig, wie die Fälle selbst. Das gefällt mir sehr gut und lässt die einzelnen Charaktere glänzen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Menschen in Grantchester weitergeht. Hier wurde sehr viel Wert auf das Design gelegt. Alles stammt aus dem Jahre 1953 oder früher. Wirklich bezaubern und mit viel Liebe gestaltet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2019
Herz sucht Callboy
Fischer, Anna

Herz sucht Callboy


ausgezeichnet

Seid langer Zeit ist dieses Buch wieder eine Geschichte, die mich gefesselt hat. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und bin fast ein wenig traurig, dass es nun zu ende ist.
Nachdem Paula am Altar sitzen gelassen wird, kehrt sie der Liebe den Rücken. Wer will es ihr auch verübeln?! Du bist dir einer Sache so sicher und dann hast du es einfach nicht in der Hand. Es ist wie eine Naturkatastrophe. Man könnte nun sagen: Alles kommt so, wie es kommen soll. Aber wer möchte diesen Satz in einer solchen Situation schon hören. Man wurde förmlich zerrissen. Gerade für Paula ist das grauenhaft, da sie eine Person ist, die alles kontrollieren muss. Sie plant akribisch und alles hat zu funktionieren. Um ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bekommen, verlässt sie Berlin und wird Scheidungsanwältin in New York. Sie ist sogar so gut das sie die Chance hat Junior – Partnerin in ihrer Kanzlei zu werden. Allerdings hat sie nicht mit ihrem Chef gerechnet. Er hat zwar großen Respekt vor ihrem Können, aber für ihn ist es ein muss verheiratet zu sein. Er hält eine gesunde Familienstruktur einfach für sehr wichtig. Wo soll sie so schnell einen Ehemann hernehmen? Und das ist noch nicht alles. Sie hat auch noch einen Konkurrenten. Timothy Denver. Derjenige, der den nächsten Fall gewinnt, bekommt die Position als Junior – Partner.

Hier bekommen wir natürlich eine recht vorhersehbare Geschichte. Allerdings hat sie mir sehr viel Spaß bereitet. Sie war witzig und sehr unterhaltsam. Sehr schnell gerät der Fall, den sie gewinnen muss sogar in den Hintergrund. Was es noch amüsanter macht. Denn wenn sie diesen verliert, braucht sie auch keinen Ehemann. Sie und ihr zukünftiger Fakeehemann verbringen vier gemeinsame und aufregende Wochen miteinander. Kann man sich in dieser Zeit verlieben und zwar ernsthaft? Ja, das kann man. Es kommt immer darauf an, wie intensiv man sich kennenlernt. Es haut einen förmlich um. Doch Scott und Paula sind beide überzeugte Singles, weshalb Scott auch kein Problem mit der Heirat hat. Beide haben eine Vereinbarung und werden nicht davon abweichen, oder doch?
Die Charaktere sind einfach spitze. Während Scott und seine Familie eher die Hinterwälder sind, die für jeden Spaß zu haben sind, ist der größte Teil von Paulas Familie eher steif und verbissen. Da sind Reibereien und aufeinanderprallen schon vorprogrammiert.