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Blonderschatten

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2016
Absolution
Welsch, Jasmin Romana

Absolution


ausgezeichnet

Meinung:

Dieses Buch war für mich längere Zeit eine Reise ins Ungewisse, was ich durchaus positiv meine, denn Geschichten die vollkommen vorausschauend sind, verlieren schnell an Spannung. Nicht jedoch hier.

Sixten ist ein besonderer Mann, der so einiges auf dem Kerbholz hat. Trotzdem oder viel mehr gesagt, gerade deshalb, habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein außergewöhnlicher Protagonist, der sozusagen von einem Fettnäpfchen ins nächste stapft und diesen Situationen aber aufgrund seiner stoisch, spöttischen Weise die Schwere nimmt und Humor einhaucht. Ein von der Autorin besonders geschaffenes Konstrukt, denn ohne Sixtens besondere Merkmale wären die meisten Gegebenheiten alles andere als zum Lachen gewesen.

Die von dem Atheisten größtenteils eingeschlagenen Wege, sind nichts was ich gut heiße, doch gerade diese sind es auch, die es einem ermöglichen, in ihm jemanden zu sehen, wie du und ich. Wenn einem etwas über den Kopf wächst und wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren und uns nach Beständigkeit sehnen, sucht jeder nach einer Art Fluchtmöglichkeit. Die einen liegen in gesunden Alternativen, andere jedoch flüchten sich in weitaus unpassendere Situationen. Hier wird uns aber auch gezeigt, dass man auch aus schlimmen Situationen noch etwas Gutes herausholen kann.

Himmel und Hölle vereinen sich in dieser Geschichte ebenfalls in einer neuen Konstellation. Sixtens Leben steht Kopf und das Tüpfelchen auf dem"i" stellt die dämonische Katze Layla da, die ihm ihre Absichten offenbart und den jungen Mann nur noch mehr an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit zweifeln lässt. Vervollständigt wird dieses außergewöhnliche Duo durch Loki, der der Geschichte ebenfalls nochmal einen interessanten Schliff und zusätzliche Spannung verleiht.


Charaktere:

Sixten ist rücksichtslos und beleidigend, doch gespickt mit seiner besonderen Art von Humor, fällt er nicht in das typisch klischeehafte Bild eines Junkies, der jede sich bietende Gelegenheit nutzt, dem Alltag zu entfliehen. Als Atheist, ist er der Überzeugung, dass es keinen Gott gibt, doch er wird eines besseren belehrt und erfährt, dass es zu allem auch ein Gegenstück existiert.


Schreibstil:

Jasmin Romana Welsch hat in dieser Geschichten puren Wahnsinn, Humor und Spannung miteinander vereint. Mit den Charakteren hält die Autorin die perfekte Mischung aus realitätsfern und bodenständig, denn hier wird der gewöhnliche Alltag durch fantastische Elemente miteinander verknüpft. Selten erschienen mir Gegebenheiten so gegensätzlich und dennoch "harmonisch".

Besonders Sixten ist in meinen Augen zu einem unvergesslichen Individuum erwachsen, der viele ungewöhnliche Eigenschaften zu Tage fördert und obwohl man sagen kann, er befindet sich auf der Schattenseite des Lebens, immer seine persönliche Note einfließen lässt und etwas Licht ins Dunkel bringt. Er ist prädestiniert, in den unpassendsten Momenten den Mund aufzureißen und zu reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Auch hier waren die Kontroverse sehr groß und gerade dieses, von der Autorin geschaffene Schauspiel, gegensätzliches derart zu konstruieren und miteinander zu verbinden, hat mich sehr fasziniert und gebannt.

Ebenso zeigt dieses Buch, dass der erste Eindruck oftmals täuscht und man Menschen nicht auf den ersten Blick zuordnen bzw. in eine Schublade stecken kann. Auch sehr gut veranschaulicht, sind die Auswirkungen, die unser Handeln mit sich bringen und das Leben in neue Bahnen lenken kann. Auch wenn ein Weg manchmal richtig erscheinen mag, sollte man dennoch einmal nachdenken, bevor man diesen auch wirklich beschreitet

Bewertung vom 21.02.2016
Every Kiss - Herz zu verlieren
Lee, Christina

Every Kiss - Herz zu verlieren


sehr gut

Meinung:

Avery und Bennett entpuppen sich schon direkt zum Anfang als eher außergewöhnliche Charaktere, denn sie tauschen die üblichen Rollen von Mann und Frau.

Avery möchte ihr Herz schützen, den im Alter von zwölf Jahren wurde es durch Tim verletzt und durch das fehlende Vertrauen ihrer Mutter in Stücke gerissen. Doch wie kann sie Bennet aus ihrem Herzen halten, wenn er sich schon längst hineingeschlichen hat?

Man darf sein Leben nicht von schlimmen Momenten abhängig machen. Schlimme Erfahrungen prägen uns, doch nur wenn wir ihnen ermöglichen, einen Fuß zwischen die Tür zu bekommen, geben wir ihnen die Macht uns das Glück des Lebens zu verwehren. Nur ihrem Bruder zu liebe, ist sie nicht über den Rand der Klippe, hinab in vollkommene Dunkelheit getreten.

Bennett ist ein Künstler. Eins seiner Werke zeigt, dass er Avery schon anfänglich sehr gut einschätzen konnte. Er weiß, dass sie durch ihre Vergangenheit in diese Distanz gezwungen wird. Am Ende wartet ein Lichtblick auf sie, doch um diesen zu erreichen, muss sie den Weg durch das Chaos wagen.

Sowohl Bennett als auch Avery haben gelernt, dass es eine ungesunde, alles verzehrende Liebe gibt, bei der man sich für den anderen Menschen aufgibt. Bennett hingegen kennt noch eine zweit Art von Liebe, die er Avery vor Augen führen möchte - die befreiende Liebe, die es einem erlaubt, das Beste aus sich herauszuholen, mit der anderen Person zu verschmelzen, ohne sich selbst dabei aufzugeben.

Avery verteidigt ihr Herz ohne sich über Bennetts Gedanken zu machen. Wird sie den Schritt wagen, ihm auf einer für sie, neuen Ebene zu vertrauen und sich ihm gegenüber zu öffnen? Dafür muss sie mit ihrer Vergangenheit abschließen, doch diese hat noch längst nicht mir ihr abgeschlossen.


Charaktere:

Avery ist resolut, willensstark und nicht auf den Mund gefallen. Sie will immer die Kontrolle behalten, ist ihr eigener Herr und das verträgt sich ihrer Ansicht nicht mit einer Beziehung. Das Tattoo hinter ihrem Ohr ist ein keltisches Symbol, welches für "Überleben" steht und stammt aus einer Zeit in der sie hatte stark sein müssen. Eine Zeit, in der sie sich geschworen hat, nie wieder Schwäche zu zeigen.

Bennett ist wie seine Kunst, vielseitig, bodenständig und beeindruckend. Er ist einfühlsam und vermag es in die Menschen hineinzuschauen. Er nimmt Avery und ihre Ängste ernst, hilft ihr, ohne dass sie um Hilfe bitten muss und verlangt zu keinem Zeitpunkt eine Gegenleistung.


Schreibstil:

Christina Lee hat ihren Protagonisten eher ungewöhnliche Merkmale zuteilwerden lassen, die es mir anfänglich zwar erschwert haben mit ihnen warm zu werden, mich im Nachhinein aber umso mehr beeindruckt haben. Losgelöst von Geschichten des gleichen Genres, erleben wir hier eine erfrischende Neuerung.

Die Nebencharaktere haben mir in ihrer Zeichnung sehr gut gefallen, insbesondere Mrs. Jackson, die Avery mit ihrer herzlichen Art wertvolle Tipps gegeben und ihr dabei trotzdem den nötigen Freiraum gelassen hat über diese nachzudenken. Ella war da etwas forscher und hat an den richtigen Stellen Druck ausgeübt, auch dieser quirlige Charakter ist mir schnell ans Herz gewachsen.

Ebenso die künstlerischen Aspekte in Form von Bildern, Zitaten und Tattoos haben der Geschichte auf einer besonderen Ebene Gefühle und Emotionen verliehen, denn die ersten Weichen von Averys und Bennetts Verbindung sind durch diese gelegt worden.

Sehr schön herauskristallisiert hat die Autorin, dass Gleichgültigkeit mehr verletzen kann als Zorn, das unsere Familie nicht bestimmt, wer wir sind und was wir aus uns machen und das Angst die Kehrseite der Liebe ist.

Eine tolle Geschichte, mit spannenden Handlungen und unerwarteten Wendungen. Ich hoffe bald mehr von der Autorin lesen zu können =)

Bewertung vom 21.02.2016
Dunkle Liebe / Leopardenmenschen-Saga Bd.5
Feehan, Christine

Dunkle Liebe / Leopardenmenschen-Saga Bd.5


ausgezeichnet

Als Bijou, wie sie Saria und Remy erleben, ist sie scheu und zurückhaltend, als Sängerin dagegen selbstsicher und lässig.

Beständigkeit ist etwas, was Bijou in ihrer Kindheit nicht erfahren hat und sie als junge Frau umso mehr sucht. Ihr Agent sieht sie nur als Mittel zum Zweck, doch wie weit würde er gehen um sich einen Profit zu sichern, denn sie nun zu versagen droht?

In Remy vereinen sich Scharfsinn, Stärke, Verbissenheit und Mut, die durch seine tierischen Instinkte um ein vielfaches verstärkt werden.

Bijou verschenkt ihr Vertrauen nicht leichtfertig, doch hat man es sich erst einmal verdient, ist es unerschütterlich. Problematisch wird es bei ihr, wenn es darum geht, die Gefühle anderer richtig zu deuten, denn wie erkennt man die Liebe eines anderen, wenn man nie welche erfahren hat?

Der Mörder wird zum gejagten, doch welches übergeordnete Ziel verfolgt dieser und wie lange wird es dauern, bis ihm jemand zum Opfer fällt, der Remy wirklich am Herzen liegt?

Bijou durchläuft eine große und besondere Wandlung, die gar nicht ihrem Wunsch nach Beständigkeit entspricht. Ihre Pläne werden immer wieder zerstreut, denn man kann weder vor sich, noch vor seinen Gefühlen davon laufen. Wird sie den Weg zu sich selbst finden?


Charaktere:

Bijou ist nie vor irgendetwas davon gelaufen. Sie ist eine Kämpferin, die ihre Entscheidungen mit dem Kopf trifft und nicht aus dem Bauch heraus. Ihre stoische Gelassenheit, hilft ihr auch in brenzligen Situationen ein kühlen Kopf zu bewahren, doch ihr guter Glaube in die Menschen, als auch ihr Drang Entscheidungen alleine zu treffen und sich nichts vorschreiben zu lassen, bringen sie oftmals in Gefahren, derer sie sich gar nicht bewusst ist.

Remy ist Manns genug sich einzugestehen, dass er ein starker, dominanter Typ ist, der eine Frau braucht, die ihm Kontra bietet, wenn er zu herrisch ist, was Saria ihm öfters vorwirft. Seine Karriere ist ihm wichtig. Er glaubt, dass er die Welt besser machen kann. Er braucht eine unabhängige Frau, die ihr eigenes Leben führt und eine eigene Karriere verfolgt, ihn aber genauso braucht wie er sie. Kann Bijou all das für ihn sein?


Schreibstil:

Christine Feehan vereint in diesem Buch drei Genre. Fantasy-Geschichte, Liebesroman und Krimi.

Die Morde im Bayou Bay haben der Geschichte nicht nur Spannung eingehaucht, sie war ebenso präsent, wie die wachsende Verbindung der Protagonisten. Gefühle, Emotionen, dass durch die Gefahr einhergehende Abenteuer gespickt mit Witz und Charme, durch die geballte Kraft an Testosteron, welche durch die animalischen Instinkte noch verstärkt zu Tage treten, ergeben puren Lesegenuss.

Die Charakterzeichnung ist der Autorin sehr gut gelungen, denn die tierische und menschliche Seite, tritt bei den Gestaltwandlern immer in voller Bandbreite zu Tage. Einerseits bilden Leopard und Mensch eine Einheit und trotzdem kann man sie auch losgelöst voneinander betrachten und erkennt, welche Seite gerade in den Vordergrund rückt. Bei ihren Frauen werden die männlichen Gestaltwandler zu Schmusekatze, doch wenn es um die Sicherheit derer geht, die sie lieben werden sie zu fauchenden Raubtieren, die ihr Revier mit aller Macht verteidigen.

Christine Feehan hält das Gleichgewicht für ihre Leser, schafft Wendepunkte an der richtigen Stelle und wahrt uns gegenüber ebenfalls das perfekte Verhältnis aus Unwissenheit und dem Streuen der Informationen, die es einem ermöglichen den Täter einordnen zu können. Besonders in diesem Zusammenhang ist der Autorin ein besonderes Schauspiel gelungen, denn betrachtet man die Eigenschaften des Mörders losgelöst vom Sachverhalt und ausschließlich die beschreibenden Adjektive, war es offensichtlich, wer hinter dem ganzen steckt. Das (vermeintliche) Wissen, wer der Täter ist, hat der Geschichte allerdings keinesfalls an Spannung genommen, im Gegenteil, denn zu beobachten, wie nah derjenige ist und wie unwissend alle in seiner Nähe sind, hat den Spannungspegel noch steigen lassen.

Bewertung vom 13.02.2016
King Brothers - IAN. Erotischer Liebesroman (eBook, ePUB)
Johnson, Vivien

King Brothers - IAN. Erotischer Liebesroman (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ian ist der ultimative Bad Boy. Er ist sich seiner Selbst so sicher, dass er dabei viele vor den Kopf stößt. Er ist stilvoll, gut aussehend und beweist Köpfchen, doch er begeht einen gravierenden Fehler, er nimmt sich selbst zu wichtig und unterschätzt dadurch andere. Frauen sind für ihn nur eine angenehme Form des Zeitvertreibs.

Ian ist herrisch und berechnend, allerdings kann er auch andere Seiten aufziehen. Diese sind jedoch eher manipulativer Natur. Er ist charmant, solange er etwas von jemandem will. Sobald er das hat, lässt er denjenigen fallen wie eine heiße Kartoffel. Doch Rose gibt ihm gar nicht die Chance, diesen letzten Schritt mit ihr zu gehen, denn diesmal ist sie es, die seinen Einflussbereich verlässt, noch bevor er diesen Schritt in Erwägung ziehen kann. Sie sollte das Ass in seinem Ärmel sein, doch wer hat letzten Endes wen in der Hand? Mit ihr hatte er etwas, was er sonst nicht kennt, Gesellschaft, die auf Geben und Nehmen beruht.

Der älteste King-Bruder hat in meinen Augen oft fehlgeleitet gehandelt.
Von der Wut über das Handeln seines Vaters geleitet, unternimmt er alles erdenklich Mögliche, um Tyler vom Posten des CEO zu stürzen. Rose kommt ihm da genau Recht, scheint sie leicht beeinflussbar, doch ist sie keineswegs so zerbrechlich und unbedarft, wie sie im ersten Moment auf ihn wirkt. Sie besitzt Skrupel und eine Hemmschwelle, die sie nicht überschreiten möchte, zumal sie zu allen der King-Brüder ein recht gutes Verhältnis hat, auch wenn es mit Ian in eine eher außergewöhnliche Richtung verläuft. Wird sie ihre Bedenken über Bord werfen und den Auftrag des CFO annehmen? Und falls ja, wäre Ian trotz aller Differenzen bereit, seinen eigenen Bruder ans Messer zu liefern, sollte Rose etwas finden?


Charaktere:

Rose - in einem Moment schüchtern, haut sie im nächsten Moment raus was sie denkt. Mit Ian ist jedoch alles anders, hat sie nicht die Möglichkeit offen mit ihm zu Reden. Sie möchte ihr Arrangement voll auskosten, auch wenn sie ihre eigentliche Aufgabe schon viel früher erfüllt hat.

Ian - oberflächlich wie er ist, glaubt er Menschen nach seinen Vorstellungen manipulieren zu können doch dabei hat er seine Rechnung ohne Rose gemacht, die seine charakterlichen Schwächen durch ihre Natürlichkeit am Kern packt. Wird sie für ihn nur Mittel zum Zweck bleiben oder erkennt er, dass hinter dieser Frau viel mehr verborgen liegt, was zu ergründen sich lohnt.


Schreibstil:

Vor Kurzgeschichten schrecke ich meist eher zurück, denn oftmals bleibt den Charakteren nicht der nötige Raum sich zu entwickeln, weshalb sie oberflächlich erscheinen und man als Leser kaum eine Bindung zu ihnen entwickelt. Vivien Johnson hat hier allerdings den perfekten Rahmen geschaffen. Gespickt mit Witz, Charme, Gefühlen und sinnlicher Erotik liefert sie uns wieder den perfekten Lesestoff. Nicht nur die Protagonisten, ebenso die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet und lassen Besonderheiten erkennen. Den Drillingen stehen mit Rose, Leean und Amanda, dass Gleichgewicht an Frauen gegenüber.
Ebenso ermöglichen uns die Blickwinkel der Protagonisten einen umfangreichen Blick in ihre Gefühlswelt.

Ian schlägt mit manchen Ansichten und Äußerungen ganz schön über die Strenge und obwohl er ein schlaues Köpfchen ist, sind manche seiner Schachzüge ein Schuss in den Ofen. Diesem Protagonisten wurde eine ebenbürtige Frau gegenüber gestellt, die in meinen Augen einen besonderen Kontrast zu ihm darstellt. Sie bietet ihm die Stirn und dennoch bemerkt man ihre sich entwickelnden Unsicherheiten, die mit ihren Gefühlen zu dem CFO wachsen. Mit den beiden haben wir einzigartige Protagonisten, deren Handlungen immer für eine Überraschung gut sind.

Ebenso ermöglicht uns die Autorin einen Einblick auf die anderen King-Brüder, deren Geschichte jede Menge Spannung verspricht. Ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe auf ein Wiedersehen mit Rose und Ian ;)

Bewertung vom 12.02.2016
Engelsstaub (eBook, ePUB)
Jungwirth, Anne-Marie

Engelsstaub (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Charaktere:
Jade nimmt nichts einfach so hin, hinterfragt alles und gibt erst Ruhe, wenn sie ein Rätsel gelöst hat. Das bringt ihr im Himmel die Bewunderung von jemandem ein, der nicht leicht zu beeindrucken ist und gleichzeitig erwächst sie für den Plan eines anderen zu einer Gefahrenquelle die mit himmlischer Einflussmacht manipuliert werden soll. Doch lässt sie sich davon wirklich blenden?

Caspar ist sanft und bestimmt zugleich. Für Jade riskiert er nicht nur mehr als einmal sein Leben, er würde es auch ohne zu zögern hergeben. Einen Schritt, denn sie nicht zulassen kann. Wird sie die, sich ihr bietende Möglichkeit nutzen, ihn vor seinen eigenen Entscheidungen zu schützen?

Schreibstil:
Anne-Marie Jungwirth übermittelt mit dieser Geschichte eine wichtige Botschaft, denn wenn man sich die Mühe gibt einen Menschen kennen zu lernen, stellt man oft fest, dass das, was ein Mensch ausstrahlt, selten im Einklang mit dem steht, was ihm im Innersten ausmacht. Mit anderen Worten, der erste Eindruck täuscht oftmals.

Die Einbindung von Himmel und Hölle hat mir sehr gut gefallen, besonders im Hinblick auf die Wissenschaft, die einen kleinen Stein ins Rollen gebracht hat, der zu einer Lawine ausgeartet ist. Ebenso eindrucksvoll, war das von der Autorin geschaffene Spiel Luzifers, denn über die Kreativität des Aufbaus, den bestehenden Figuren und ihren Aufgaben hinaus, lag in dem Spiel sogleich Ernsthaftigkeit, Ironie und Liebe im weiteren Sinne.

Die himmlische Ebene ist hier nicht so einfach gestrickt, wie man vielleicht denken mag. Schon allein die Gliederung der Toten in die Gebiete Protector, Matchmaker, Inspirer und Messenger, sowie den Aufgaben, die ihnen zu Teil werden, fand ich interessant. Hier hätte ich es schön gefunden, noch etwas mehr über die anderen Bereiche zu erfahren, denn eigentlich schien mir Jade nicht nur einer Sparte zugehörig. Sie hat die Grenzen überschritten und meines Erachtens die Hauptkerne aller in sich vereint.

Caspar ist ein toller Freund, der mir schnell ans Herz gewachsen ist. Er hat eine kesse Art und steht Jade in jeder "Lebens"-Lage zur Seite. Leider ist er mir in der Ausarbeitung zu flach geblieben. Seine Gefühle sind da, werden aber kaum belegt oder durch eine Entwicklung deutlich, hier ist es mehr ein zwischen den Zeilen lesen und interpretieren. Dies mag unter anderem auch daran liegen, dass wir die gesamte Handlung ausschließlich aus Jades Perspektive betrachten.

Das Ende war ein Happy End und gleichzeitig auch keins, weswegen ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Geschehen blicke. So gut ausgearbeitet der Verlauf des Buches war, so enttäuscht war ich vom Ende. Es beläuft sich auf wenige Seiten, die einer Art Aufzählung gleichen, wodurch bei mir das Gefühl entstanden ist, die Geschichte schnell zu Ende bringen zu wollen und die offenen Fragen zu klären und selbst das ist leider nicht vollends gelungen.

Nichts desto trotz, hat die Autorin großen Einfallsreichtum bewiesen und diesen auch sehr gut umgesetzt. Diese Geschichte vereint Elemente, die ich noch nie zuvor gelesen habe und hat mit Jade einen Charakter hervorgebracht, der mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Trotz meiner Kritikpunkte bin ich gespannt auf - hoffentlich - weitere Werke der Autorin, denn ein Buch mit seinen Gedanken zu füllen und eine eigene Welt zu kreieren, muss man erst einmal nachmachen. Ein großes Talent, das mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat.

Bewertung vom 10.02.2016
Eiskalte Sehnsucht / Dark Elements Bd.2
Armentrout, Jennifer L.

Eiskalte Sehnsucht / Dark Elements Bd.2


ausgezeichnet

Einerseits scheint es leicht vermeidbar, das Erfüllen der Voraussetzungen zur Erschaffung einer Lilin, zu verhindern, wenn man weiß, worum es sich bei diesen Aufgaben handelt, doch die Auslegung dieser, ist eine vollkommen andere, als alle vermutet haben.

Roth gelangen einige Steine ins Rollen, doch mehr als unsere Worte, zeigen unsere Handlungen, wer wir wirklich sind.

Layla hat eine Fähigkeit verloren und andere dadurch gewonnen. Doch woher rührt dieser Wandel? Diese Frage erwächst für sie zu einer großen Gefahrenquelle, die auch im Clan immer weiter fortschreitet und letztendlich vollkommen zu eskalieren scheint. Der Einzige der ihr immer zur Seite steht ist Zayne. Wodurch er Layla mit seinem unerschütterliches Vertrauen Halt gibt.

Das Leben ist voller Risiken und Gefahren, für Halbdämonen genauso wie für jeden anderen. Auch Layla gelangt an diesen Punkt, mit der Einsicht, dass sie es leid ist, nicht zu leben und nichts zu versuchen. Doch ebenso abrupt wie ihre Fähigkeiten einen Wechsel vollzogen haben, obliegt ihre augenscheinliche Kontrolle in einem ganz anderen Ursprung begründet. Wissen ist Macht, doch dass Fehlen dieser entwickelt sich zu ihrem schlimmsten Alptraum.

Kann sie vergessen, wer sie früher war und akzeptieren, wer sie jetzt ist?

Da Layla ihre Fähigkeit gegen andere eingetauscht hat, hätte die Lilin ein leichtes Spiel, sich unbemerkt in der Öffentlichkeit zu bewegen. Doch gibt es die Lilin wirklich oder ist die Zurückweisung Laylas durch ihren Clan doch nicht so unbegründet? Erfahrt es selber in dieser spannungsgeladenen Fortsetzung ;)


Charaktere:

Layla [Shortie] fehlt es an Selbstvertrauen, wodurch sie Vorsicht walten lässt, um für niemanden zu einer Gefahr zu erwachsen. In Bezug auf Zayne ist diese Zurückhaltung mit einer unglaublichen Willensstärke verbunden, denn um ihn zu schützen, muss sie ihre Gefühle beiseite drängen. Eine Handlung, die ihr ihre dämonische Seite immer wieder ins Gedächtnis ruft.

Zayne [Stony] - Seine Aufgabe war es von Anfang an Layla zu schützen. Diese Aufgabe erfüllt er nach wie vor, jedoch nicht mehr nur vor dem, was außerhalb des Anwesens lauert, sondern ebenso vor sich selbst und dem eigenen Clan.

Roth - Als Dämon war er vor Laylas Bekanntschaft der Ansicht, keine Gefühle zulassen zu können, doch mit ihr und durch sie, hat er gelernt, dass jeder einen freien Willen hat. Wird er diesen auch geschickt einsetzen?


Schreibstil:

Layla, Zayne und Roth sind ein eindrucksvolles Trio, welches Wächter und Dämon in gleichen Anteilen vereint. Des einen Stärken, sind des anderen Schwächen und umgekehrt, wodurch sie ein unschlagbares Team darstellen, da sie sich gegenseitig ergänzen und das, obwohl ihre Konstellation einen Kontrast darstellt.

Mit Roth hat die Autorin einen dunkeln Charakter mit geringer Hemmschwelle geschaffen. Nichts desto trotz zeigt er Seiten, die für seine Art eher untypisch sind, ihm jedoch nichts an seiner eindrucksvollen Präsenz einbüßen lassen. Er überschreitet Grenzen die nicht seine eigenen sind und bezahlt dafür einen Preis, den weder er noch wir bisher abschätzen können.

Mit Zayne haben wir einen guten Freund, der jedoch nicht in dieser Schublade stecken bleibt. Auch wenn sein Verhältnis zu Layla dem eines großen Bruders gleichen soll, verwebt Armentrout die Grenzen geschickt und lässt daraus etwas Neues erwachsen.

Layla ist hin- und hergerissen, doch auch hier ist es gelungen, ihren inneren Zwiespalt zu schildern und nicht in die Schiene "Teenager der sich nicht entscheiden kann" zu rutschen. Auch nach dem zweiten Band ist noch alles offen. Wird sie sich für einen der beiden entscheiden oder werden sich ihre Wege am Ende trennen?

Die Ausarbeitung der Handlungsorte und die damit verbundenen Nebencharaktere sind sehr wohldurchdacht gewählt und eingesetzt worden. Geschick und Wortgewandtheit stellt Jennifer L. Armentrout eindrucksvoll zur Schau und hat mir dadurch einzigartige Lesestunden geschenkt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2016
Dunkler Kuss (eBook, ePUB)
Day, Sylvia

Dunkler Kuss (eBook, ePUB)


gut

Cover:

Roter Samt als Symbol für Sinnlichkeit und die Feder als Zeichen für den Gefallenen Engel Raze. Zwei simple Objekte, die vereint dennoch eine große Wirkung haben und in Bezug auf die dahinter liegende Geschichte einiges Preis geben. Ein schöner Blickfang, passend zu "Dark Nights - Ewiges Begehren" und "Dark Nights - Gefährliche Liebe".


Meinung:

Die Minions geraten immer mehr außer Kontrolle und auch im Hintergrund wird von höherer Hand etwas geplant, indem nicht nur Raze eine Rolle spielen soll.

Er nimmt die Ermittlungen auf und trifft dabei auf Kim. Eine menschliche Frau ohne große Fähigkeiten und dennoch ist es gerade sie, die unbekannte Gefühle in ihm weckt und innerhalb kürzester Zeit, zu seinem Gegenstück erwächst.

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit freute sich Raze auf einen Anfang anstelle eines Endes.

Die Gefallenen wünschen sich wieder die Engel zu sein, die sie wahren, dass sie nicht genießen, wer sie jetzt sind. Alle Gefallenen haben ihre Seele zusammen mit ihren Flügeln verloren, da eines nicht ohne das andere existieren kann. Raze lebt dieses Erscheinungsbild, wirkt dadurch streng und finster, dabei zeigt Kim, dass er auch ganz anders sein kann, indem sie mit ihrer Natürlichkeit eine neue Seite an ihm zu Tage befördert.

So unterschiedlich Raze und Kim auch sind, so gleichen sie sich in ihrer Einsamkeit. Ein traumatisches Erlebnis lässt Kim eine waghalsige Entscheidung treffen. Wird ihre Kühnheit belohnt oder werden ihre Alpträume neue Dimensionen annehmen?


Charaktere:

Kim ist eine Selbstbewusste Frau, die sich so leicht durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Im Gegensatz zu Raze, kann sie sich neuen Situationen anpassen. Sie braucht einen Mann, der nichts zurückhält und auch wenn er sich ihr noch nicht offenbaren kann, so hat sie einen viel größeren Erfolg bei ihm erzielt.

Raze denkt in einem festgefahrenen Muster, was es ihm erschwert, neue Gegebenheiten hinzunehmen. Erst durch Kim beginnt er, außerhalb dieser Struktur zu agieren.


Schreibstil:

Sylvia Day hat in diese exklusive Kurzgeschichte Spannung und mit Raze und Kim tolle Charaktere einfließen lassen. Sprachlich wieder sehr gut ausgearbeitet und den Spannungslevel haltend, hat mir dennoch einiges gefehlt.
Mit der Geschichte befinden wir uns mitten im Geschehen, doch selbst im weiteren Verlauf, bis zum Ende konnte ich den Fall nicht genau erfassen. Es gibt eine Problematik mit den Minions und jemanden der im Hintergrund agiert und eine falsche Fährte zu legen scheint. Das dies erst einmal geheimnisvoll wirken soll verstehe ich vollkommen, dennoch hat mir Input gefehlt, dies nachvollziehen zu können und klare Strukturen zu schaffen.

Bei den Protagonisten hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, wobei ich sagen muss, dass man schon auf den 66 Seiten eine kleine Entwicklung bemerkt. Auch wenn es sich um eine Kurzgeschichte handelt, hätten dieser einige Seiten mehr gut getan. So wirkte die Verbindung von Mensch und Gefallenen doch ein wenig zu rasant. Nichts desto trotz, hat die Autorin ihnen einen eindrucksvollen Schliff verliehen, denn man schon nach wenigen Seiten heraus liest.

Gerade weil die beiden zusammen ein tolles Paar ergeben, bei dem die Frau durch Argumentation und Charakter so viel bewirkt, war ich traurig, dass die Geschichte eigentlich an dem Punkt endet, an dem sie richtig an Fahrt gewinnt. Ich hoffe, dass wir in "Dark Nights - Gefährliche Liebe" von ihnen Lesen werden, denn es wäre wirklich schade ihre Geschichte - wenn auch nur nebenbei - nicht weiter auszuführen.