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Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2022
Die Lehre des Buddha über die Liebe
Thich Nhat Hanh

Die Lehre des Buddha über die Liebe


ausgezeichnet

Thich Nhat Hanh war ein bedeutender vietnamesischer Mönch, dem es gelang, die zentralen Themen des Buddhismus in unserer modernen Zeit für jede Person, ob spirituell veranlagt oder anderen Konfessionen zugehörig, zugänglich zu machen. Seine Bücher sind daher grundsätzlich empfehlenswert, wirken lange nach und bieten Unterstützung in schwierigen Zeiten an. Bislang habe ich die Bücher des Autoren vorrangig gelesen, doch "Die Lehre des Buddha über die Liebe" wurde von Herbert Schäfer sehr angenehm eingesprochen und somit besonders zugänglich vorgetragen. Das Buch bietet verschiedene Anleitungen für eine liebevolle Beziehungsgestaltung an. Somit geht es nicht vorrangig um partnerschaftliche Verbindungen, sondern auch um unsere Beziehung (und Begegnung) mit allen anderen Menschen innerhalb unseres Alltags. Wie können wir für andere Menschen wirklich da und eine Unterstützung sein? Wie gelingt es uns, richtig zuzuhören? Ein freundlicher Umgang mit uns selbst ist hier die Grundlage und Thich Nhat Hanh zeigt wunderbare Wege auf, wie dieser gelingt. Wichtige Lektionen, die bereits Bestandteil des Schulunterrichts sein sollten und viel Leid verhindern könnten.
Ich möchte dieses wunderschön gestaltete Hörbuch weiterempfehlen, es beruhigt beim Zuhören und hilft, die eigene, eingeschränkte Perspektive zu weiten.

Bewertung vom 21.02.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


ausgezeichnet

Lebensklug, weise und höchst unterhaltsam
Helen Frances Paris gelingt es, die liebenswert skurril anmutende Mitarbeiterin eines Fundbüros und deren, durch Schicksalsschläge und Erfahrungen auf Vorsicht geprägtes Denken, realistisch zu beschreiben. Ihre emotionale und zugleich humorvolle Geschichte braucht ein paar Seiten bis sie an Geschwindigkeit gewinnt, lässt sich dann aber nicht mehr aufhalten und entwickelt sich letztlich in eine unerwartete Richtung. Mit ihr entwickelt sich auch das Verstehen, weshalb Dot bislang ein eher langweiliges, überschaubares Leben gewählt hat. Auf der Suche nach einem älteren Mann, der ein Andenken an seine verstorbene Frau verloren hat, gelangt Dot an einen Wendepunkt, der ihre Perspektive erweitert. So bemerkt sie den Verlust ihres eigenen Lebens erst, als sie sich durch die Augen der Menschen betrachtet, die sie lieben. Doch Verlorengegangenes kann wiedergefunden werden...
"Das Fundbüros der verlorenen Träume" ist ein lebenskluges Buch, das zur Selbstreflexion anregt und zugleich bestens unterhält.

Bewertung vom 10.02.2022
Bone Music
Almond, David

Bone Music


ausgezeichnet

Über Werden, Vergehen und Hoffnung

Es gibt nur wenige Jugendbücher, deren Handlungsentwicklung nicht vorhersehbar ist, so dass die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrechterhalten wird. „Bone Music“ von David Almond gehört für mich zu dieser seltenen, besonderen Buchgattung, denn ich konnte das Lesen der philosophisch anmutende Geschichte über Sylvia Carr einfach nicht freiwillig unterbrechen. Die knapp 200 Seiten hätten gerne um mehrere hundert Seiten verlängert werden dürfen, so wunderbar haben sie mich - immer wieder von Neuem - zum pausenlosen Weiterlesen verführt. Oftmals war ich so tief in die Erzählung eingetaucht, dass ich den Klang der Knochenflöte von Sylvia hören konnte. Denn David Almond schreibt herzberührend poetisch und zeichnet dadurch klare, deutliche Bilder. Durch diese ermöglicht er eine Betrachtung des natürlichen, leider auch durch den Menschen in vielen Umweltbereichen verstärkt vorangetriebenen, Kreislaufs von Werden und Vergehen. Dennoch handelt es sich zugleich um eine Hoffnung nährende Geschichte über Selbstfindung und Veränderungskraft. Schwer zu beschreiben, aber leicht zu verstehen, wenn das Herz mitliest und somit eine gelungene Auseinandersetzung mit grundlegenden Themen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen, eingebettet in eine mitreißende Sprachmelodie. Ich wünsche diesem kostbaren Buch viele Leser – egal, ob jung oder alt!

Bewertung vom 06.02.2022
Die gigantischen Dinge des Lebens
Nielsen, Susin

Die gigantischen Dinge des Lebens


ausgezeichnet

Humorvoll, glaubwürdig und sehr unterhaltsam: Ein Wohlfühlbuch!
Nach zwei äußerst unterhaltsamen Lesenachmitttagen muss ich mich nun leider von Wilbur verabschieden. Seine Geschichte setzt sich mit einem ernsten Thema, dem Mobbing bzw. dem daraus resultierenden niedrigen Selbstwertgefühl, auseinander und beschreibt einen Weg aus der Opferrolle, der durch die liebevolle Unterstützung von Wilburs Freunden begehbar wird. Mir gefiel besonders, dass Wilbur durch die außergewöhnliche Freundschaft zu Sal an großer Stärke gewinnt. Der Schreibstil von Susin Nielsen wirkt glaubwürdig und verleiht Wilburs Gedankenwelt eine selbstironische, liebenswerte Komik. Ich habe zum Schluss weinen müssen, weil ich mit der wundervoll berührenden Handlungsentwicklung überhaupt nicht gerechnet habe. Ich glaube, dass "Die gigantischen Dinge des Lebens" viele Leser - ob weiblich, männlich, divers, jung oder alt - zu begeistern vermag. Denn es handelt sich um ein Wohlfühlbuch, das eine entspannte Stimmung erzeugt und eine inspirierende Entwicklung zu einer stärkeren Persönlichkeit aufzeigt. So manch' junge Lesezielgruppe wird sich vermutlich nach der Lektüre verstanden und weniger alleine fühlen. Und auch für Erwachsene öffnet das Buch eine Zeittür, die ein erinnerndes Verstehen des eigenen Nachwuchses ermöglicht. Einfach lesenswert!!!

Bewertung vom 22.12.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


gut

Fehlende Geheimzutat
Kerstin Gier ist mir durch die Silber-Trilogie in sehr guter Erinnerung geblieben und somit landete „Vergissmeinnicht“ auf meiner Lesewunschliste 2021. Aus diesem Grund habe ich mich sehr gefreut, als mir das Buch zum Nikolaustag geschenkt wurde und zeitnah mit dem Lesen begonnen. Von Anfang an gefiel mir erneut die humorvolle Schreibweise. Matilda schildert ihre persönliche Lebenssituation auf eine selbstironische Weise, die so manches Schmunzeln zu entlocken vermag. Quinn ist der selbstsichere, ausgeglichen wirkende Gegenpol von Matilda und die Kapitel wechseln sich mit den unterschiedlichen Perspektiven der beiden sympathischen Protagonisten ab. Diese Vorgehensweise erzeugt Spannung und fördert hartnäckig das Leseinteresse. Allerdings haben die fantastischen Elemente, insbesondere die verschiedenen Saumwesen, auf mich weniger überzeugend gewirkt – fast wie eine Art Rohfassung. Es fehlte an einer Geheimzutat, um sie in meiner Vorstellungskraft lebendig werden zu lassen. Vielleicht sind meine Maßstäbe auch zu hoch gesetzt, denn Michael Ende bleibt mein Lieblingsautor im Fantasybereich. Trotzdem ist das Buch lesenswert und die Fortsetzungen werden weiterhin auf meiner Wunschliste stehen, denn ich möchte sehr gerne erfahren, wie das Abenteuer von Quinn und Matilda weitergeht.

Bewertung vom 09.12.2021
Karma
Sadhguru

Karma


sehr gut

Über Karma und Eigenverantwortung
Bevor meine Entscheidung gefallen war, dieses Buch über Karma zu lesen, habe ich mir Videos angeschaut, in denen der Yoga-Meister Sadhguru Fragen aus einem Publikum beantwortet. Der freundlich und modern wirkende Yoga-Meister fand genau die richtigen Worte, um Ratschläge so zu erteilen, dass man sich weder belehrt noch zurechtgewiesen fühlte. Seine Antworten waren oftmals humorvoll, leicht verständlich und bereicherten mich als Zuhörer. Eben diese besondere Gabe war der Grund, warum ich das Buch „Karma“ sehr gerne lesen wollte. Meines Verstehens nach, handelt es von Eigenverantwortung und dem Erlernen der Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, selbst dann, wenn wir sehr tief in unser Leiden verstrickt sind und uns als Opfer der gegebenen äußeren Umstände betrachten. Insbesondere die verständlich geschilderten Geschichten haben mich sehr gut abgeholt, denn durch sie konnte sich die Essenz des Gelesenen viel besser in mein Gedächtnis einprägen. Nun stehen bald ein paar ruhigere Feiertage bevor und der Jahreswechsel bietet die Chance zur Selbstreflexion, so dass ich das Buch ein weiteres Mal lesen und mir dann auch die vorgestellten Übungen in der App anschauen und ausprobieren möchte. Zusammenfassend kann ich sagen: Das Lesen des Buches war mir ein Vergnügen, denn es hat mir eine neue Betrachtungsweise aufgezeigt, die ich sehr gerne erlernen und im Alltag festigen möchte. Und ich glaube, dass ich ein weiteres Exemplar dieser wertvollen Orienterungshilfe auch zu Weihnachten verschenken werde.

Bewertung vom 12.11.2021
Stille
Janssen, Bodo

Stille


ausgezeichnet

Jeder Tag ist gut für einen neuen Anfang
In den vergangenen Monaten ist mein persönliches Bedürfnis nach Stille und Ruhe enorm gewachsen. Denn obwohl ich schon seit vielen Jahren meditiere, bin ich in ein Ungleichgewicht geraten, das durch Ängste, Sorgen und einem Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt wurde. Wie zu früheren Zeiten habe ich anfangs auf die üblichen Betäubungsrituale zurückgegriffen und zur Selbstberuhigung mediale Inhalte konsumiert. Letztlich habe ich jedoch erneut verstanden, dass mir bislang nur Meditieren und Achtsamkeit eine wahre Hilfestellung im Leben gewesen sind. „Jeder Tag ist gut für einen neuen Anfang“, schreibt Bodo Janssen in seinem aktuellen Buch, das für mich nun ein wichtiger Begleiter in den kommenden zwölf Monaten werden wird. Mir gefällt das einfache, undogmatische Konzept, welches für jeden Monat einen Begriff vorgibt, mit dem Fragen, Aufgaben und Übungen verknüpft sind, um die Fähigkeit zur Selbstreflexion zu schulen. Insbesondere hat mich der ansprechende Schreibstil von Herr Janssen berührt, da er seine persönliche Entwicklung authentisch vermittelt, ohne über das eigene Leiden zu klagen. Anfangs war ich ein wenig enttäuscht, dass das Buch in einem so kleinen Format erschienen ist. Doch dann wurde mir bewusst, dass es sich um Impulsessenz handelt, die nicht auf weiteren 50 Druckseiten durch Mehrfachwiederholungen verdünnt werden muss. So wird der Stille tatsächlich Raum gegeben und man hat als Übender auch anschließend Zeit, die Aufgaben auszuführen. Bei anderen Ratgebern war ich häufig schnell mit neuen Informationen überladen, so dass ich anschließend eine Pause brauchte und oftmals gar nicht mehr bereit dazu war, die Übungen wirklich umzusetzen. Anders bei diesem gelungenen Wegweiser, denn die kurzen, motivierenden Kapitel setzen wichtige Impulse und wecken die eigene Neugier darauf, welche Antworten man auf seiner eigenen Reise durch die Monatskapitel finden wird. Für Weihnachten habe ich das Büchlein für zwei weitere Personen als geeignete Geschenkidee notiert, die bislang noch keinen Berührungspunkte mit Meditation und Achtsamkeit haben. Es wird sich an ihrer Seite gewiss ebenso als nützlicher Begleiter für das kommende Jahr erweisen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


ausgezeichnet

Wie man eine fantastische Geschichte erzählt...
Mit Tränen in den Augen habe ich mich nun von Lily und ihrer Familie verabschieden müssen. Berührt und zugleich hoffend, dass das Ende ihrer Geschichte einen neuen Anfang für kommende Erzählungen bereithält.
Denn Tae Keller schreibt sanft, mitfühlend und weise. Sie nähert sich mit leichten Schritten einem schweren Thema und nimmt ihm durch ihre anmutige, magische Beschreibung das Beängstigende. Selbst dann, wenn Akzeptanz einer unfassbar schweren Situation die einzige Handlungsmöglichkeit ist. Ihren (jungen) Lesern verleiht sie auf diese Weise eine ganz besondere Stärke, die auf deren eigenem Weg eine Unterstützung sein könnte. Die Einbettung koreanischer Riten und Bräuche hat mich zusätzlich sehr begeistert und das autobiographische Nachwort der Autorin hat mich besser verstehen lassen. Ein Buch, das ich sehr für junge Menschen empfehle, die sich auf das Erwachsenenwerden zu bewegen, doch ist es auch besonders lesenswert für Personen jenseits des Jugendalters. Ich möchte nicht zu viel verraten, da jedes weitere Detail verraten würde, welche wundervoll poetisch in Worte gefasste Botschaft das Buch vermitteln möchte. Nur so viel: Es handelt sich um eine kraftvolle Geschichte, die Mut und Frieden spendet – unabhängig vom eigenen Lebensalter.

Bewertung vom 03.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


ausgezeichnet

Sofaroadtrip durch Afrika dank großartigen Beschreibungskünsten der Autorin
Nach dem Buch „The Wonderful Wild“ von Gesa Neitzel habe ich mich schon lange und sehnlichst auf eine Fortsetzung gefreut. Die Neugier zu wissen, wie sich die persönliche Entwicklung der Autorin anschließend gestalten wird, war sehr groß. Ich lese unheimlich gerne Bücher über mutige Menschen, die ungewöhnliche Wege einschlagen und Risiken eingehen, um so zu leben wie es ihnen ihr Herz empfiehlt. Gesa Neitzel ist meines Erachtens eine solche Person und hat zugleich das großartige Talent, mit einem faszinierend lebendigen Schreibstil ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu beschreiben. Denn obwohl ich das Sofa während des Lesens nicht verlassen habe, fühlte ich mich, als hätte ich selbst an den stets von Vertrauen und Respekt geprägten Wildtierbegegnungen teilgenommen. Mehr als einmal habe ich den Atem angehalten, weil die Bilder vor meinem inneren Auge so fesselnd und „erlebensnah“ beschrieben wurden.
Ein atemberaubendes Buch, das seine Leser mitnimmt, bestens unterhält und mit wohldosiertem Nachdruck verstehen lässt, warum die wilde Natur Afrikas und ihre Bewohner unseren Schutz benötigen. Ich empfehle es Reiseplanenden, Naturinteressierten und Lesern, die vielleicht nie an einer Safari werden teilnehmen können, aber trotzdem einen wundervollen Hauch von Afrikas Natur durch die Worte einer begabten Schreibenden erleben möchten.

Bewertung vom 26.07.2021
Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
Lindeblad, Björn Natthiko;Bankler, Caroline;Modiri, Navid

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte


ausgezeichnet

Ein wertvolles Lebensbegleitwerk, das Hilfe anbietet
Dieses hilfreiche Buch wirkt bereits beim Lesen beruhigend, denn es ruft nicht zur Selbstoptimierung auf, sondern lädt dazu ein, die eigene Persönlichkeit trotz vieler selbst wahrgenommener Fehler, anzunehmen. Denn: Sich selbst freundlich gesonnen zu sein, ist eine Kunst, welche die Nächstenliebe erst ermöglicht. Faszinierend und sehr unterhaltsam werden die Erfahrungen aus dem Alltag eines Waldmönchs geschildert und vor allem auch die Schwierigkeiten, die einen, trotz Mönchsgewand, noch immer finden. Leider warten die besonders schweren Herausforderungen und Ungewissheiten später, außerhalb der buddhistischen Gemeinschaften, auf Herrn Lindeblad. Durch seine jahrelange Geistesschulung kann er mit diesen jedoch besser umgehen.
Ich werde sicher noch häufig Momente erleben, in denen ich das hier Gelesene vergessen haben werde. Solange mir dies dann jedoch lächelnd auffällt und mein Blick zum Bücherregal wandert, werde ich die ein oder andere kostbare Lektion erneut nachlesen können. Das Buch "Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte" wird für mich so zu einem wertvollen und ganz besonderen Lebensbegleitwerk. Denn es vermittelt auf eine angenehm leichte und zugleich undogmatische Weise eine hoffnungsreiche Perspektive, die die eigene Lebensqualität und das Wohlbefinden zu erhöhen vermag. Jedenfalls dann, wenn es einem gelingt, schwierige Situationen anzunehmen. Herr Lindeblad und seine Co-Autoren bieten auf eine höchst gelungene Weise Unterstützung, Mut und Hoffnung im Buchformat an.