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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2018
Sie finden dich nie / Detective Inspector Adam Fawley Bd.1
Hunter, Cara

Sie finden dich nie / Detective Inspector Adam Fawley Bd.1


ausgezeichnet

Das war mal wirklich wieder ein toller Krimi, der eine unheimliche und durchgehende Spannung erzeugt hat. Von der ersten bis zur allerletzten Zeile war nicht zu ahnen, wie das Verschwinden um die kleine 8-jährige Daisy enden würde. Keine Hinweise, nicht der klitzekleinste, keine Einblicke in das Tatgeschehen, dafür aber mit Rückblicken bis zum Verschwinden der Kleinen. Cara Hunter hat es geschafft, den Plot so anzulegen, das man als Leser irgendwann alles glaubt. Der winzigste neue Ermittlungserfolg der Polizei wird sofort als wahr angesehen, auch wenn es eigentlich ganz anders sein kann. Man will es einfach glauben, denn Daisy kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Ja und die Eltern, Sharon und Barry Mason, die geraten immer tiefer in den Strudel der Ermittlungen und vor allem werden sie von den Menschen verurteilt. Hier hat die Autorin einen wichtigen Aspekt aus der heutigen Gesellschaft mit eingebracht, nämlich die Vorverurteilung durch fremde Menschen, die meinen alles zu wissen und die den Fall per Tweets auf Twitter lösen. Diese Unbekannten verstecken sich hinter Pseudonymen, spekulieren, verbreiten Anschuldigungen die sie niemals belegen können, ohne konkretes Hintergrundwissen und ohne handfeste Beweise. Aber so ist die Gesellschaft heute, jeder hat eine festgefahrene Meinung. Durch die Rückblenden in das Familienleben, als Daisy noch nicht verschwunden war, kommen immer düstere Geheimnisse ans Licht und irgendwann habe ich jeder Person alles zugetraut. Der Schreibstil von Cara Hunter ist fesselnd und gut zu lesen. Im Vordergrund steht die Story um das Verschwinden und die Charaktere werden nicht zu ausführlich vorgestellt, aber so, das man sie sich gut vorstellen kann. Ich bin begeistert. Ein toller Kriminalroman, unblutig, aber extrem spannend und mit keiner einzigen langweiligen Stelle. Bis zum Ende hin blieb alles unklar, aber dann ...

Bewertung vom 08.10.2018
Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
Delaney, JP

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.


weniger gut

Hmmmm. Ein Thriller, also. Aha. Wo hat der Autor die Spannung, die für mich zu einem Thriller gehört, denn versteckt? Obwohl Claire die Hauptrolle in diesem Buch hat konnte ich mit ihr und auch den anderen Charakteren nicht viel anfangen. Sympathisch? Nö, eher verwirrend und unlogisch handelnd. Ja, verwirrend ist das Hauptwort welches den Plot und die Personen beschreibt. Spannend und verwirrend hätte mir besser gefallen, aber diese Aspekte kamen leider nur teilweise durch und viel zu kurz. Die Story plätschert vor sich hin und mit einem einzigen Satz ändert sich die Sichtweise auf die Geschichte und die Menschen. Doch leider war es das auch schon wieder mit der Überraschung. Einziger Pluspunkt ist, das man als LeserIn selbst nicht ahnt, wer nun die Wahrheit sagt, wer lügt, wer der Täter ist oder die Täterin. Doch der Weg zum Finale ist wieder sehr zäh und unspektakulär. Schade, aus dem recht interessant klingenden Klappentext hätte man mehr rausholen können. Ich bin sehr enttäuscht.

Bewertung vom 05.10.2018
Raubkind
Schmitz-Köster, Dorothee

Raubkind


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Ein Buch welches in die Kategorie Biografie und Erinnerung passt, aber kein Buch, welches man so schnell "ablesen" kann wie einen Roman. Einfach unvorstellbar was den Kindern damals angetan wurde und wie diese Erinnerungen ihr ganzes Leben geprägt haben. Im Buch nennt sich die Autorin Dorothee Schmitz-Köster nur "Die Journalistin". Durch diese namenlose Erwähnung kann ich mir vorstellen, soll allein die Geschichte im Mittelpunkt stehen. Denn eigentlich geht es hier hauptsächlich um das Schicksal der Kinder, was aus ihnen wurde und wie sie heute, mit den Vorgängen von damals, leben. Hauptperson ist Klaus B., mittlerweile Mitte 70 und er führt ein bescheidenes Leben mit seiner Frau Sonja, bis Die Journalistin anfängt zu recherchieren und auf seine Vergangenheit stößt. Unvorstellbar das staatliche Behörden und SS-Organisationen Hand in Hand arbeiteten und die Kinder, die ihr germanisches Aussehen weitergeben sollten, so von jetzt auf gleich aus der eigenen Familie gerissen wurde. "Die Besten" kamen in ein Lebensborn-Heim und hatten die Aussicht, nach Begutachtung, in eine SS-Familie zu kommen. Vorher wurde ihnen im Heim alles genommen, ihre Herkunft, ihre Sprache, ihre kleine Persönlichkeit und sogar ihr Name und ihr echtes Geburtsdatum, denn es sollte sehr schwer werden, zurückzuverfolgen was aus jedem einzelnen Kind wurde. Ihnen wurde immer erzählt sie würden bald abgeholt werden, doch die kleinen Kinder verstanden das sie von ihren echten Eltern abgeholt würden und saßen so tagtäglich an den Fenstern und warteten, doch die Eltern kamen niemals. Viele Kinder sind bis heute verschwunden und es ist nicht eindeutig zu beziffern wie viele damals verschleppt wurden. Einen richtige Bindung kann man zu Klaus B. und seiner Lebensgeschichte aufbauen, weil viele Bilder und Kopien der Akten mit in das Buch eingearbeitet wurden. Klaus B. hat Glück und findet seine Geschwister in Polen, doch das ist nicht vielen Verschleppten passiert. Eine gewissen Distanz bleibt trotz allem, allein schon die Sprachbarriere und die Entfernung. Doch man merkt auch, das den Geschwistern das gemeinsame Leben fehlt, die gemeinsame Vergangenheit, die es einfach nicht gab. Die innere Verbindung kann nicht hergestellt werden, denn die Zeit hat bei allen tiefe Wunden hinterlassen.
✿ Fazit ✿
Ein Buch welches Erinnerungen und eine historisch schreckliche Zeit verbindet. Schwere Kost, die vor allem durch die Ausdrucksweise und Beurteilung der Kinder sprachlos macht, aber trotzdem auch ein kleiner Hoffnungsschimmer, das sich vielleicht doch noch die einen oder anderen Familienangehörigen wiederfinden.

Bewertung vom 02.10.2018
Die vergessene Burg
Goga, Susanne

Die vergessene Burg


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Mein erster Roman von Susanne Goga und bestimmt nicht mein Letzter. Ich bin ja meist überfordert bei zu vielen historischen Daten und Details, aber hier ist ein wunderbarer Mix gelungen. Die Autorin hat es geschafft mich restlos zu begeistern mit ihrer malerischen Erzählweise und den Bildern vom Rhein und seiner Umgebung. Die Charaktere sind wunderbar auserzählt und Paula, die Hauptperson hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Sie ist 32 Jahre alt und hat den Großteil ihres Lebens, ihrer Tante Harriet gedient, als Gesellschafterin. Sie kam kaum aus dem kleinen englischen Dorf hinaus und weiß eigentlich nichts vom Leben und der Liebe. Doch mit einem Brief ihres Onkels Rudy aus Deutschland ändert sich alles. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt und Paula lernt zu "leben". Sie fällt alleine Entscheidungen, fügt sich nicht mehr allem und jedem, sondern wägt ab und lässt sich von der Liebe zum Fotografen Benjamin leiten. Neben diesen liebevollen Situationen muss sie sich aber auch einem dunklen Geheimnis stellen. Paula kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, welches man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Doch wird es Paula gelingen das Verschwinden ihres Vater zu klären? Wird ihre Liebe zu Benjamin stark genug sein und dies alles überstehen?
✿ Fazit ✿
Ein historischer Roman der mich dazu animiert, mich vielleicht mal wieder öfter einem Buch aus diesem Genre zu widmen. "Die vergessene Burg" hat mich sehr gut unterhalten und vereint die Liebe, ein neues Leben und die Suche nach dem Vater, also alles was einen spannenden Roman für mich sehr lesenswert macht.

Bewertung vom 27.09.2018
Bluthaus / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.2
Fölck, Romy

Bluthaus / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.2


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Nach langem Warten folgt nun endlich der zweite Band aus der Elbmarsch-Krimi-Reihe mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Autorin Romy Fölck. Nach "Totenweg" und dem dramatischen Ende muss sich Frida erst einmal erholen und verbringt ihre Zeit nun auf dem Apfelhof ihrer Eltern. Doch wie es so sein muss, wird sie in einen Fall hineingezogen, der ihr alles abverlangen wird. Die aktuellen Mord-Ermittlungen bauen auf einer grässlichen Tat auf, die bereits 1997 geschehen ist und niemals vollständig aufgeklärt wurde. Frida hat so einen engen Bezug zur Hauptperson in diesem neuen Fall, das sie immer tiefer in die gefährliche Falle hineintappt. Sie lässt sich von Schuld oder Unschuld so in den Bann ziehen, das sie vergisst sich auf ihr eigenes Gespür zu verlassen. Bjarne Haverkorn ermittelt zwar auch, doch ihm scheint in diesem Band eine ganz andere Sache wichtiger zu erscheinen, so das er ziemlich hin und her gerissen ist zwischen der Arbeit und seinem Privatleben, welches durch eine Mitteilung völlig auf den Kopf gestellt wird. Was mir nicht so gefallen hat war, das diesmal die Polizeiarbeit etwas zu sehr in den Hintergrund gedrängt wurde. Hier wurde einiges dem Kommissar Zufall überlassen und das unbedingt noch ein Highlight sein musste, nach dem Motto "Polizistin bringt sich selbst in Gefahr, wer kann sie retten?", das kam mir auch etwas erzwungen vor. Ich glaube, der Plot wäre auch ohne diese künstliche Spannung zu lösen gewesen. Manchmal ist weniger mehr, vor allem da dieser Krimi ansonsten nicht so brutal ist, sondern gut zu lesen, kurzweilig und solide. Was mir gefallen hat, war die Botschaft, mit der sich jeder eigentlich einmal jeder beschäftigen sollte und zwar der Organspende. Dies habe ich als positiven Nebeneffekt gesehen und als Denkanstoß für die Leser dieses Buches. Und wenn es nur Wenige tun, dann hat sich die Erwähnung auf alle Fälle gelohnt um darauf aufmerksam zu machen.
✿ Fazit ✿
Keine Frage, ein guter Krimi, aber wie gesagt, die kleine Kritik ist nur meine persönliche Meinung und muss nicht so eng gesehen werden. Trotz allem würde ich mich freuen, weiterhin von Frida und Bjarne zu lesen.

Bewertung vom 25.09.2018
Das Mädchen mit dem Edelweiß
Cantor, Jillian

Das Mädchen mit dem Edelweiß


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Ein wunderbarer Roman, den ich von Herzen empfehlen kann. Von der ersten Seite an, wurde ich vom aussagekräftigen Schreibstil der Autorin, in die Geschichte und somit auch in die damalige Zeit getragen. Die beiden Erzählungen sind in den Jahren 1938/1939 und 1989/1990 angesetzt. Der Plot nähert sich abwechselnd in den Zeiten immer mehr der Wahrheit an und Jillian Cantor hat es geschafft, eine große Liebe zu einem würdevollen Ende zu bringen. Ob gut oder schlecht, das verrate ich nicht. Wie die Autorin erwähnt, sieht man die Briefmarke doch als gängige Sache an. Oder hat sich von Euch schon einmal jemand näher damit befasst, wie früher Briefmarken entworfen und hergestellt wurden? Also ich nicht, obwohl ich jahrelang damit beruflich zutun hatte. Zack, auf einen Brief geklebt und der soll eigentlich nur seinen Weg vom Absender zum Empfänger finden. Doch hier ist die Briefmarke mehr, als nur das notwendige Übel für die Beförderung, hier übermittelt sie geheime Botschaften im Krieg, die Hitler und seine Konsorten nicht mitbekommen sollen. Ein wirklich interessanter Hintergrund verbunden mit der großen Liebe und dem Verlust von lieben Menschen, die im Krieg auf der Verliererseite stehen. Die Hauptperson, Ende der 80er Jahre ist Kate, die die Briefmarkensammlung ihres Vaters an Benjamin, einen Briefmarkenhändler gibt um vielleicht doch die eine oder andere wertvolle Marke zu finden. Und Ende der 1930er Jahre ist es Christoph, der bei Friedrich Faber das Handwerk der Briefmarkengravur erlernen soll. Dann sprengt der Krieg die Familie Faber auseinander und Hitler kommt an die Macht. Christoph und Faber´s Tochter Elena erleben eine schreckliche Zeit und sie träumen abends zusammen von einem glücklicheren Leben, welches sie zusammen in Frieden verbringen möchten.
✿ Fazit ✿
Ein toller Roman, der alle Gefühlsebenen anspricht. Die Geschichte ist: bezaubernd, traurig, stark, kämpferisch, liebevoll und herzlich.

Bewertung vom 18.09.2018
Die Party
Winner, Jonas

Die Party


weniger gut

Tolles Cover, guter Klappentext, aber der Rest? Hmmm, ich bin hin- und hergerissen zwischen "ganz ok, aber" und "naja". Ich hatte das gleiche Problem wie bei "Murder Park". Vom Grund her eine gute Idee, aber leider zu verwirrend umgesetzt. Vor allem das Ende, also da habe ich wirklich mehrmals den Kopf schütteln müssen. Am besten gefielen mir die Abschnitte in denen sich die alten Freunde gegenseitig beschuldigen und anstacheln. Sie kramen alte Geheimnisse heraus um immer den jeweils Anderen schlecht dastehen zu lassen. Hier konnte mich Jonas Winner überzeugen, aber endgültig in den Bann ziehen konnte mich der Plot nicht. Was man sich aber auch immer vor Augen halten lassen muss ist, das die Protagonisten allem um die 50 Jahre alt sind, ich hatte aufgrund deren Verhalten fast immer Teenager vor Augen, wie man sie aus den einschlägigen Thriller- bzw. Horrorfilmen aus Kino & TV kennt.
✿ Fazit ✿
Dieser Thriller konnte mich leider gar nicht überzeugen und auch nicht fesseln. Schade !

Bewertung vom 18.09.2018
Die Sonnenschwestern
Rees, Tracy

Die Sonnenschwestern


ausgezeichnet

Der Debüt-Roman "Die Reise der Amy Snow" von Tracy Rees konnte mich schon in seinen Bann ziehen und mit diesem Historischen Roman ist ihr dies wieder hervorragend gelungen. Ihren Schreibstil würde ich als gefühlvoll, bildhaft, intensiv und extrem atmosphärisch beschreiben. Beim Lesen zeichnete sie mir regelrecht die Landschaft um den niedlichen Ort Tenby, im südlichen Wales, vor Augen. Die Charaktere sind sehr ausdrucksstark beschrieben und besonders Nora hat mir gut gefallen. Sie versinkt im alltäglichen Trott und ihre inneren Ängste treiben sie so weit, das sie sich sogar einer Therapeutin anvertraut. Doch sie muss ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Sie will und tut es auch. Alles wird umgekrempelt und Nora nimmt sich eine Auszeit. Dieses Ausgepowert sein, kann man in der heutigen stressigen Zeit sehr gut nachvollziehen. Auch die Erzählung über die 10-jährige Chloe, die in Tenby in den 1950er Jahren ihre Tante besuchte, hat mir gut gefallen.Über diesem Erzählstrang schwebt immer diese dunkle Wolke eines Geheimnisses. Die beiden Erzählungen sind so beschrieben, das sie sich immer logischer annähern und sich zum Ende hin wunderbar verbinden.
Ein wundervoller Roman über die Suche nach dem Sinn des heutigen Lebens und nach den Geheimnissen aus der Vergangenheit. Wer gerne Romane liest die auf zwei verschiedenen Zeiten angelegt sind, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Einfach zauberhaft !