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Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2013
Holmes 01(1854/+1891?). Abschied von der Baker Street
Brunschwig, Luc;Cecil

Holmes 01(1854/+1891?). Abschied von der Baker Street


ausgezeichnet

Inhalt
Bei einem Kampf mit Dr. Moriarty stürzt Sherlock Holmes am 04. Mai 1891 die Reichenbachfälle hinab und nimmt seinen Erzfeind mit in den Tod. Watson steckt daran anschließend in einer großen Krise und ist deprimiert. Da er den Tod seines Freundes nicht rückgängig machen kann, möchte er zumindest sein Andenken bewahren und schreibt über dessen letzte Stunden eine weitere Geschichte. Wie üblich wird er dabei von seinem Literaturagenten Arthur Conan Doyle unterstützt und verkauft die Geschichte an das Strand Magazine. Der Chefredakteur verweigert das erste Mal den Abdruck einer Sherlock Holmes Geschichte. Grundlage für diese Entscheidung sind Hinweise darauf, dass Dr. Moriarty, so wie er in den Geschichten rund um den Detektiv dargestellt wird, nicht existiert hat. Holmes will der Sache nachgehen und macht sich gemeinsam mit einigen Helfern auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei kommen ihnen mehrfach sonderbare und interessante Persönlichkeiten in die Quere. Zudem müssen sie tief in Sherlocks Familiengeschichte graben und fördern ungeahntes zutage.

Meinung
Brunschwig und Cécil beschäftigen sich mit Holmes Ende und greifen einige Aspekte auf, die aus ihrer Sicht vielleicht in den Doyle-Romanen zu kurz kamen oder sogar ansatzweise widersprüchlich erschienen. Dabei rücken sie, ebenso wie andere Roman- und Drehbuchautoren, die Figur des Dr. Moriarty in den Mittelpunkt. (...)
Auch die Beziehung zwischen Watson und seinem Freund wird in Ansätzen betrachtet. Viel intensiver setzt man sich allerdings mit Holmes Familiengeschichte auseinander und zeigt Verbindungen zu der Familie Moriarty auf.

Die Graphic Novel ist in drei Kapitel unterteilt, von denen zwei im Jahr 1891 spielen. Das mittlere Kapitel spielt 1844 und erzählt, welche Menschen Holmes Eltern waren und wie sie sich kennenlernten. (...)
Innerhalb der einzelnen Kapitel gibt es auch Zeitsprünge, die in Form von Gedanken in die Geschichte eingebaut werden. Diese erkennt man an der nicht vorhandenen Panelrahmung. Für das Verständnis der zeitlichen Ebenen ist diese Vorgehensweise hervorragend. Schwierig für das Verständnis könnten hingegen die ersten Seiten sein, auf denen handschriftliche Briefauszüge abgedruckt sind. Sie sind auf keinen Fall unleserlich. Aber für Personen, die nur noch selten mit handschriftlichen Texten zu tun haben, ist das Lesen auf jeden Fall ein wenig schwerer.
Die Zeichnungen sind wiederum glasklar und die Gesichtszüge der einzelnen Figuren sind faszinierend deutlich. Auch wenn die Gesichter der Damen teilweise recht maskulin wirken. Weiterhin ist bei einigen Personen eine gewisse Ähnlichkeit zu älteren gezeichneten Figuren oder sogar Schauspielern erkennbar. Dies hindert aber nicht den Lesefluss oder stört den Handlungsverlauf. Sehr detailgetreu und historisch korrekt erfolgt zudem die Darstellung der Kleidung und er Umgebung. Cécil beherrscht in dieser Hinsicht das Spiel mit Licht und Schatten perfekt und macht damit die Graphic Novel zu einem wahren Genuss.

Brunschwigs Geschichte ist sehr logisch aufgebaut und verknüpft Details aus anderen Romanen mit neuen Aspekten und wirklich interessanten Ideen. Die Sprache ist dabei ansprechend und wirkt sehr realistisch. (...)

Fazit: Eine wunderbare Symbiose aus Meisterdetektiv und Graphic Novel. Auch empfehlenswert für Einsteiger in das Thema und/oder das Genre.

Bewertung vom 04.03.2013
Alles dreht sich
Eichinger, Rosemarie

Alles dreht sich


ausgezeichnet

- Er schaut mich erwartungsvoll an. Ich möchte widersprechen, lass es aber. Unruhe stiften! Das klingt nicht schlecht. Schreien! Aufmerksamkeit erregen! Das klingt nicht schlecht. Schreien. Laut sein. Den Tumor in meinem Kopf übertönen. -

Inhalt
Linda ist ein junges und lebenslustiges Mädchen. Obwohl sie diese verdammten Kopfschmerzen recht häufig hatte, war ihr doch nicht in den Sinn gekommen, dass die Ursache hierfür ein Gehirntumor sein könnte. Für sie bricht durch die unerwartete Diagnose natürlich eine Welt zusammen. Sie flüchtet aus dem Krankenhaus und versucht in dem angrenzenden Park zur Ruhe zu kommen. In dieser aufgewühlten Situation trifft sie Max, der auf einer der Parkbanken sitzt und über sein eigenes Schicksal nachdenkt. Er verrät Linda, dass er auch an Krebs erkrankt ist. Max überredet Linda gemeinsam mit ihm eine Liste zu erstellen, auf der Dinge stehen, die sie vor ihrem Tod noch machen möchten. Die darauf befindlichen Punkte, ihre Abarbeitung und das Nachdenken über den Tod bringt die beiden in der nächsten Zeit näher zusammen. Irgendwann muss Max jedoch eine Beichte ablegen und gefährdet damit kurzfristig die Freundschaft zu Linda. Gleichzeitig bringt die Wahrheit aber auch die beiden dazu, die Liste zu überdenken. Dadurch gelangen Linda und Max zu der Erkenntnis, dass sie mehr machen möchten und müssen. Sie wollen nicht mehr nur die Liste abarbeiten, sondern etwas verändern. Sie wollen etwas bewegen und Spuren hinterlassen.

Meinung
Das Buch geht sofort rasant los und behält durchschnittlich ein hohes Tempo bei. Das liegt auf der einen Seite daran, dass das Leben von Linda mit der Diagnose zwar kurz still steht, sich dann aber so stark dreht, dass man kaum Zeit und Luft zum Atmen hat. Die Handlung fliegt nur so dahin und man fiebert mit den Protagonisten mit. Es ist kaum möglich das Buch wegzulegen. Die Figuren sind durchweg äußerst sympathisch und wirken extrem realistisch. Ich fand ihre Handlungen an keiner Stelle sonderbar und die Sprache sowie die Gedanken erscheinen nicht konstruiert. Sie passen zudem perfekt zum Alter der jeweils agierenden Figur. Dadurch taucht man schnell in eine Welt ein, in der man sich wohlfühlt und länger verweilen möchte. Einzig, der nicht angezeigt und mehrfach erfolgte Wechsel zwischen den Erzählern hat kurzfristig für Irritation gesorgt.
Auf der anderen Seite sorgen der Stil und die Sprache der Autorin dafür, dass eine rundum gelungene Geschichte entsteht. Eine frische, junge und nicht zu oberflächliche Sprache schafft es dem Leser ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, obwohl der Hintergrund doch zunächst recht traurig ist. Der Aktionismus der Figuren und das Sprachtempo sind auf eine gewisse Art und Weise miteinander verwoben und wirken daher perfekt aufeinander abgestimmt.

Fazit
Ein wundervolles und rasantes Jugendbuch, dass berührt ohn

Bewertung vom 29.01.2013
Little Gurus - Ein Yoga-Entdeckungsbuch

Little Gurus - Ein Yoga-Entdeckungsbuch


ausgezeichnet

Wie wird wohl ein 5-jähriges Kind, dass im Betrachten von Wimmelbüchern mehr als geübt ist und manchmal ein bisschen Entspannung gebrauchen könnte, mit einem Yoga-Bilderbuch umgehen? Dies war eigentlich mein Hauptgedanke als ich mich entschieden habe das Yoga-Entdeckungsbuch gemeinsam mit meinem Sohn zu erkunden. Bei der ersten Betrachtung fiel mir natürlich sofort auf, dass es keinen Text gibt. Da ich völlig frei von jeglicher Yogakenntnis bin, fühlte ich mich zu Beginn etwas hilflos und sah meinen Sohn schon vor Langeweile weglaufen. Daher bat ich eine Bloggerfreundin, die Yogini ist, sich das Buch einmal anzuschauen und mir ihren Eindruck zu schildern.
Hier ist die Antwort von Anina Luzie Schmid:

"Finde die Illustrationen sehr schön und ansprechend, allerdings habe ich gerade kein Kind zur Hand, welches mir sagen könnte, ob das "offene" Konzept des Buches aufgeht. Ein paar Worte bzw. eine Geschichte zu den jeweiligen Bildern hätte ich schon gut gefunden... allein für die Erwachsenen, die vielleicht nicht so viel mit Yoga zu tun haben, und sich auch fragen, was da eigentlich jeweils gerade los ist. Aber vielleicht ist dieser neue Ansatz ohne viel Blabla für Kinder genau richtig? Könnte mir das Buch für eine Kindergruppe (Kindergarten, Kindergeburtstag, ...) ganz gut vorstellen, oder für sehr ambitionierte Einzelkinder, die auch alleine üben wollen."

Der erste Eindruck war also auch bei ihr ähnlich.
Daher hat mich die Reaktion des kleinen Bücherfreundes sehr überrascht.
Mein Sohn hat mit Freude die bunten Bilder erforscht und ich habe ihm dabei ansatzweise erklärt, was Yoga eigentlich ist. Und was ist passiert? Plötzlich legte er sich eine Decke hin und versuchte die Bewegungen der Figuren nachzuahmen. Irgendwann war es ihm dann doch zu anstrengend, aber er war sehr begeistert und hat sogar in der Kita davon erzählt.

Somit scheint das offene Konzept zumindest bei Kindern, die noch keine Berührung mit dem Thema Yoga hatten, aufzugehen und Interesse zu wecken. Daher kann ich mir auch vorstellen, dass geübte Kinder noch begeisterter sind, weil sie bekannte Elemente wiedererkennen und so auch ohne einen Erwachsenen immer wieder üben können.

Fazit: Für uns ist das Buch ein erster toller Kontakt gewesen, der uns sicher noch lange beschäftigt und dafür gesorgt hat, dass wir uns zukünftig vielleicht stärker mit dem Thema beschäftigen werden.

Bewertung vom 24.01.2013
Päpste pupsen nicht
Smoltczyk, Alexander

Päpste pupsen nicht


ausgezeichnet

Smilla ist fast elf Jahre alt und lebt gemeinsam mit ihren Eltern in Rom. Eigentlich wäre sie ja viel lieber in Berlin geblieben. Aber ihre Eltern, die sich in Italien kennengelernt haben, wollten schon immer einmal dort leben. Der zunächst trist wirkende Alltag und die kleinen Schwierigkeiten, die man als Neuling so hat, werden dem kleinen Mädchen zunächst ein wenig durch ein Meerschweinchenpaar versüßt. Leider stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht, wie von der Verkäuferin angepriesen, um zwei Weibchen handelt. Un so vermehren sich die beiden munter auf dem Balkon, die Köttel liegen überall herum und der Smillas Papa weiß schon bald nicht mehr, ob es sich bei den kleinen Würstchen um Teile seines Müslis oder nun doch um Meerschweinchenköttel handelt. Als dann auch noch Mono, das männliche Meerschwein, nach der Kastration stirbt, ist Smilla froh mittlerweile eine Freundin gefunden zu haben, die sie tröstet. Eloise ist nach Smilla an die Schweizer Schule gekommen und ist etwas ganz besonderes. Sie ist das einzige Mädchen, das im Vatikan lebt. Ihr Vater ist der Kommandant der Schweizer Garde. Nur ihm ist es erlaubt Kinder zu haben. Aber auch sonst ist Eloise ziemlich verrückt und passt hervorragend zu Smilla. Gemeinsam verleben sie wundervolle Tage und fühlen sich dann doch irgendwie in Rom ganz wohl. Als sie mal wieder gemeinsam im Schulbus sitzen, beobachten sie die typisch römischen Starenschwärme. Doch diesmal fliegen die Vögel eine sonderbare Formation. Man kann deutlich ein Gesicht erkennen. Oder haben sich die beiden Mädchen das nur eingebildet? Nein, immer häufiger tauchen die Schwärme an markanten Orten auf. Und genau dann passieren seltsame Dinge. Die beiden Mädchen gehen diesem Phänomen nach und geraten in eine wilde Jagd quer durch Rom.

Alexander Smoltczyk hat seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse in das Buch einfließen lassen. Man merkt, dass er sich mittlerweile in Rom richtig gut auskennt und man spürt, dass in ihm anscheinend noch immer ein sehr neugieriges Kind lebt. Seine sehr humorvolle Erzählweise zieht den Leser schon auf der ersten Seite in den Bann und lässt ihn bis zum letzten Buchstaben nicht mehr los. Dabei sind seine Bezüge zu tatsächlich lebenden Personen oder zurückliegenden Ereignissen hervorragend arrangiert und bringen auch Erwachsene zum lauten Lachen. Teilweise war ich mir nicht so sicher, ob auch die jüngeren Leser diese Andeutungen noch verstehen. Daher habe ich meinem fast 6-jährigen Sohn das Buch vorgelesen und musste feststellen: Auch wenn er nicht mit allen Dingen etwas anfangen kann, fand er die Geschichte wunderbar und hat den lustigen Grundton der Erzählung voll und ganz verstanden. Er als Zuhörer und ich als Vorleser haben zwischendurch immer viel spekuliert und waren sehr gespannt, was als nächstes passieren würde. Wir haben Eloise und Smilla richtig lieb gewonnen und sind schon ziemlich enttäuscht, dass wir nicht gleich in ein neues Abenteuer eintauchen können. Und ganz nebenbei haben wir richtig viel über Rom gelernt. Ich war zwar schon einmal dort, aber viele Dinge die Smoltczyk erzählt, waren auch mir nicht bekannt und haben mir die Stadt noch ein Stück sympathischer gemacht.

Fazit: Ein wirklich empfehlenswertes Buch für ganz verschiedene Altersklassen. es ist witzig, spannend und nicht zu kompliziert geschrieben. Dabei ist die Sprache modern und erzeugt ein ganz wohliges Lesegefühl. Einfach klasse!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2013
Fischmarie
Koebel, Peter

Fischmarie


ausgezeichnet

Marie hat aus ihrem ganz durchschnittlichen Leben in einer typischen Kleinstadt etwas völlig Anderes und teilweise sehr Aufregendes gemacht. Dass sie aber eines Tages in einem Verhörraum sitzen wird, weil sie auf der Frankfurter Buchmesse einen Verleger tot aufgefunden hat, war nicht vorhersehbar. Und jetzt hat sie dem Polizisten auch noch den Ausweis gegeben, der sie als Gudrun Baader identifiziert. Wenn der Polizist da nicht stutzig wird, muss er ein ganz besonders dummes Exemplar seiner Gattung sein. Und es wird auch nicht lange dauern bis er auf die Beziehung beziehungsweise das Arrangement zu sprechen kommt, welches Marie und der Verleger hatten. Ihre Situation ist sicherlich nicht einfach, aber bisher hat sie so viele Klippen umschiffen müssen, dass sie an dieser jetzt wohl nicht zerschellen wird.
Aber wie kam sie überhaupt in diese Situation und welche dunklen Geheimnisse möchte sie lieber nicht aufdecken?

Die Geschichte der sehr schlagkräftigen Frau, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens wandelte und auch kein Kind von Traurigkeit ist, wird in zwei verschiedenen Strängen erzählt. Da gibt es zunächst die Vorkommnisse rund um den Leichenfund und die Befragung. Hier agiert sie sehr humorvoll und selbstbewusst, spricht aber mehr als einmal Dinge aus, die man in solch einer Situation lieber nur denken sollte. So manövriert sie sich ab und an mit ihren Kommentaren, die spitz wie eine Nadel sind, ins Abseits. Dabei bleibt sie allerdings bei der Wahrheit und nimmt einige Aspekte des Verlagswesens aufs Korn. Für Personen, die sich direkt angesprochen fühlen mag die Figur daher vielleicht etwas arrogant wirken. Für Leser, die den Literaturbetrieb aber gerade so kennengelernt haben oder "Laien" sind, ist es einfach nur amüsant ihren Analysen zu lauschen. Sie kann sich bissige Kommentare auch erlauben, weil sie nicht Teil des ganzen Rummels ist. Marie ist sozusagen ein kritischer Zuschauer, der ja nicht auf die Gunst der Schauspieler angewiesen ist und daher seine ungeschönte Meinung abgeben kann.
In einem zweiten Erzählstrang berichtet die Protagonistin von ihrer Sozialisation und somit den wichtigsten Punkten ihrer Biografie. Sie zeichnet damit den Weg nach, den sie bis zum Zeitpunkt der Buchmesse gegangen ist.

Dieser kurze Überblick vermag jetzt noch nicht recht zu zeigen, dass es sich um eine runde und sehr witzige Geschichte handelt. Die wichtigste Zutat dieses Werkes habe ich nämlich noch nicht genannt. Verantwortlich für den letztendlich durchweg humorvollen Text, der den Literaturbetrieb auf der einen Seite mit einem Augenzwinkern betrachtet und auf der anderen Seite aus dem dann doch nicht so typischen Leben einer interessanten Frau berichtet, ist die junge und frische Sprache des Autors. Peter Koebel schafft es in dem Leser ein sehr ambivalentes Gefühl auszulösen. Denn durch das Springen zwischen den Erzählebenen entsteht auch ein ständiges Hin und Her für den Leser. Gerade lacht man sich noch über einen schnippischen Kommentar schlapp und schon befindet man sich wieder in der tiefsten Tristesse, die nicht zu enden scheint. Hinzu kommt, dass die Geschichte einen geradezu perfekten Spannungsbogen beinhaltet, der den Leser am Zuklappen des Buches hindert. Man will nicht nur wissen, ob Marie jetzt den Verleger umgebracht hat. Nein, auch die Frage nach ihrer eigenen Geschichte treibt einen immer wieder um.

Fazit: Ein kleiner feiner Roman voller Witz und Charme. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 13.01.2013
Asiatisch gut gekocht!
Szwillus, Marlisa

Asiatisch gut gekocht!


sehr gut

Das Buch ist zunächst in drei große Abschnitte unterteilt:
1. Alles, was man braucht
2. Jetzt wird gekocht
3. Das sind die Rezepte

In dem ersten Drittel geht es nicht nur um die notwendigen Küchenwerkzeuge, sondern auch um den richtigen Umgang mit Gemüse, Pilzen, Kräuter, Früchte, Gewürze, Paste, Saucen, Reis- und Nudelsorten. In jedem Abschnitt findet man wichtige Grundinformationen, Tipps für die Auswahl der richtigen Zutaten und Beschreibungen für den richtigen Umgang mit den Lebensmitteln. Bereits dieser Abschnitt wird durch tolle Fotos ergänzt, die nicht einfach nur das jeweilige Objekt zeigen, sondern auch einzelen Schritte der Verarbeitung darstellen.

Hat man diese Basics "gelernt" werden einem die Grundtechniken und erste Rezepte erläutert. Zu den Techniken zählen das Wokken, Schmoren, Dämpfen und Frittieren. Diese werden nicht nur kurz vorgestellt, sondern auch in einzelne Schritte unterteilt und bebildert erläutert. Wenn man möchte kann man dies gleich an einfachen Rezepten ausprobieren. Sinnvoller ist es aber zunächst in dem darauffolgenden Abschnitt die Basicrezepte zu betrachten. Hier wird die Herstellung eigener Pasten, Saucen und Dips sowie das korrekte Reiskochen erläutert.

Im dritten und größten Abschnitt des Buches (ca. 150) findet man Rezepte aus den verschiedensten Ländern und für die verschiedensten Gelegenheiten. Unterteilt sind die Kochanleitungen in:
- Suppen, Salate & Snacks
- Gemüse & Hülsenfrüchte
- Currys
- Fisch & Meeresfrüchte
- Fleisch & Geflügel
- Nudeln, Reis & Tofu
- Desserts

Die Zutaten werden sehr übersichtlich und für vier Personen aufgelistet. Zudem werden besondere Werkzeuge und der Zeitbedarf extra aufgeführt. Unter der Überschrift "Das ist wirklich wichtig" findet man zudem wichtige Tipps für das Gelingen des Rezeptes. Weiterhin gibt es Hinweise für verschiedene Varianten und durch kleine Symbole werden das Herkunftsland der Speise und die jeweilige Kochtechnik angezeigt.
Die jeweiligen Verarbeitungsschritte werden ebenfalls sehr übersichtlich und in einer sehr angenehmen und verständlichen Sprache erläutert. Die sehr gelungenen und teilweise großformatigen Bilder unterstützen die Erläuterungen sehr gut und bieten häufig Anregungen für das Anrichten der Mahlzeit. Man hat dadurch keine Probleme bei der Zubereitung.

Zwischen den wird auf einer Doppelseite immer eins der 11 Länder beschrieben, aus denen die Rezepte stammen. Dabei handelt es sich natürlich eher um oberflächliches Länderwissen oder um interessante Neben- sächlichkeiten. Da es sich aber hier um ein Kochbuch und nicht um einen Reiseführer handelt, ist diese Darstellung durchaus legitim.

Das große Format war bei der ersten Betrachtung wunderbar und hat beim Lesen keine Probleme bereitet. In der Küche muss man es dann zwar hinlegen, aber durch die sehr langen Seiten bleibt das Buch auch gut geöffnet und fällt nicht wieder zu. Für das schnelle und erneute Auffinden der richtigen Seite gibt es sogar ein rotes Lesebändchen. Was wirklich sehr ärgerlich ist, sind einige Rechtschreibfehler, die das doch sehr ästhetische Werk etwas zerstören.

Fazit: Lecker! Ein wunderbares Kochbuch für Genießerköche, die die asiatische Küche mögen und keine Probleme mit der Besorgung nicht alltäglicher Zutaten haben.

Bewertung vom 05.10.2012
Hypnose / Journalistin Inka Mayer Bd.1
Beerwald, Sina

Hypnose / Journalistin Inka Mayer Bd.1


sehr gut

Über das Buch
Seit einem halben Jahr lebt die Journalistin Inka Mayer sehr zurück- gezogen in ihrem Stuttgarter Haus. Sie hat kurz vor Weihnachten ihr Baby zur Welt gebracht, welches kurz darauf verstarb. Doch nun möchte sie endlich die letzten sechs Monate hinter sich lassen und wieder in ihr altes Leben zurückkehren. Damit nichts mehr an die Ereignisse aus dem Winter erinnert, hat sie gemeinsam mit ihrem Mann die Wohnung renoviert und alle Dinge entfernt, die an das Baby erinnern. So richtig wohl fühlt sie sich zwar noch nicht, aber irgendwann und irgendwie muss ihr Leben ja wieder in geordneten Bahnen verlaufen. Um dieses Vor- haben in die Tat umzusetzen, hat Inka mehrere Freunde zu sich eingeladen und möchte die alten Kontakte wieder aufleben lassen. Sie merkt jedoch schnell, dass sie physisch und psychisch noch gar nicht so weit ist. Vor ihren Freunden verheimlicht sie dies natürlich und hofft, dass sie die alten Bekannten wieder in das Leben zurückholen.
Der Abend verläuft zunächst einmal recht schön und es werden neue Verabredungen getroffen. Doch die Nacht wird etwas unruhig. Inkas Mann ist bei der Spurensicherung und wird kurz nach Mitternacht an einen Tatort gerufen. Was Inka nicht ahnt: Eine ihrer Freundinnen, die auch auf der Feier war, soll ihren Verlobten umgebracht haben. Als sie das erfährt, wird ihr journalistischer Ehrgeiz geweckt und sie beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei wird sie in ein sonderbares Psychospiel hineingezogen, das auf Hypnose und Manipulationen beruht und dazu führt, dass Inka teilweise nicht mehr erkennt, was der Realität entspricht und was nicht.

Meine Meinung
Erst einmal muss ich zugeben, dass ich wirklich keine Ahnung von Hypnose habe und daher völlig unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen bin. Zudem bin ich der Meinung, dass Literatur häufig von der Realität abweicht und dies auch muss, weil sonst die Spannung darunter leidet. Daher habe ich mir schon lange angewöhnt nicht mehr darüber nachzudenken, ob der in einem Buch beschriebene Vorgang jetzt so stattfinden könnte oder nicht. Das würde mir doch den Spaß an den meisten Krimis, Thrillern und historischen Romanen stark verderben. Die Autorin hat mir allerdings diesbezüglich gesagt:

"Ich war mit drei ausgewiesenen Hypnosetherapeuten in Kontakt, damit ich alles realsitisch oder plausibel schildere ... und habe am Ende das vollste Einverständnis bekommen, dass mir alle Passagen zur Hypnose sehr gut gelungen sind ..."

Mit einem guten Gewissen bin ich also in die Geschichte eingestiegen und habe mich schnell an die klare und sehr unkomplizierte Sprache gewöhnt. Durch diese schnörk