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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2022
Die Buchhändlerin Bd.1
Thorn, Ines

Die Buchhändlerin Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich hatte ich vorgehabt, dass ich das Buch gern parallel lesen möchte, mein Ziel war es, jeden Tag um die fünfzig Seiten lesen. Schnell hat mir dieser Roman allerdings besser als meine Hauptlektüre gefallen und daher habe ich bevorzugt zu diesem Werk gegriffen. Durchweg hat es auf mich eine große Anziehung verübt und ich wollte es nicht beiseite legen. Mir hat einfach jeder Aspekt des Buches gefallen, es liegt eine durch und durch stimmige und gute Handlung vor, die Sprache lässt sich fein lesen, die Ereignisse sind natürlich und lebendig geschildert. Bei jedem Wort konnte ich mir vorstellen, dass die Ereignisse genauso hätten stattfinden können und ich finde, dass ein gutes Bild der Zeit vermittelt wird. Man lernt einiges darüber, was die einzelnen Charaktere beschäftigt und mit welchen Problemen und Sorgen sie zu kämpfen hatten. Durchweg wirkt die Geschichte authentisch und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie genauso hätte stattfinden können. Es werden sehr lebendige Bilder gezeichnet, sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte hinterlassen einen interessanten Eindruck und sorgen dafür, dass die Erzählung den Leser von der ersten Seite an willkommen heißt.
Christa ist ein sehr interessanter Charakter. Sie besitzt ein sympathisches Auftreten, ist eine interessante Persönlichkeit, zu der ich von der ersten Seite an eine Bindung aufbauen konnte. Sie ist willensstark und vernünftig, zeigt viele Gefühle und Emotionen und tritt äußerst lebendig auf. Eine Hauptprotagonistin, die in ihrer gesamten Darstellung sehr gelungen ist, was sich auch positiv auf die anderen Figuren auswirkt. Den diese strahlen ebenfalls im Licht von Christa auf und wirken ebenso natürlich und authentisch, weshalb ich zusammenfassend sagen kann, dass ich mit den Personen vollends zufrieden bin!

Fazit
Eine supergute Geschichte, bei der ich mich sehr ärgere, sie nicht schon eher gelesen zu haben! Ich hatte unterhaltsame Stunden mit dem Buch und finde, dass die Handlung trotz der teils sehr mitreißenden und dramatischen Stimmung eine gewisse Leichtigkeit hat, die vor allem von Christa ausgeht. Sie ist eine interessante Figur, die eine tolle Ausstrahlung mit sich bringt und mir von der ersten Seite an sehr angenehm war. Zudem finde ich die Dynamiken zwischen den Protagonisten sehr spannend und nachdem die Geschichte mit solch einem krassen Cliffhanger geendet hat, möchte ich unbedingt die Fortsetzung lesen, ich freue mich darauf!

Bewertung vom 27.02.2022
Sturm über der Tuchvilla / Tuchvilla Bd.5
Jacobs, Anne

Sturm über der Tuchvilla / Tuchvilla Bd.5


sehr gut

Mir ist der Start in die Geschichte schon ziemlich schwer gefallen. Ich brauchte einiges an Zeit, um mich an die Figuren und ihre familiären Bindungen zu erinnern und auch die Geschehnisse aus den vorherigen Teilen waren vergessen und mussten aus den Tiefen meines Gedächtnisses ausgegraben werden. Daher musste ich zu Beginn sehr aufmerksam und ordentlich lesen um mich wieder zurechtzufinden und der Handlung folgen zu können. Leider hat dadurch anfangs auch mein Lesefluss gelitten, ich bin oft nur langsam vorangekommen und musste mich dazu motivieren, um am Ball zu bleiben.
Nach vielleicht 100 – 150 Seiten bin ich dann endlich in der Geschichte angekommen. Ich bin besser mit dem Lesen vorangekommen und fand, dass die Handlung mehr an Fahrt aufnimmt. Die Sprache wurde vertrauter, genau wie die Figuren. Ich konnte mir Szenen besser vorstellen und finde, dass mehr Dynamik aufgekommen ist. Das hat der Geschichte gut getan und hat sie auch einen Hauch spannender gemacht.
Die Sprache ist durchweg auf einem guten Niveau. Fein lesbar, gut umschreibend und einen soliden Gesamteindruck gebend. Nachdem ich mich an sie gewöhnt hatte bin ich immer besser mit dem Lesen vorangekommen, gerade das letzte Drittel hatte ich innerhalb kurzer Zeit ausgelesen gehabt.
Diesmal ist es sehr interessant, dass sich ein Teil der Geschichte in die USA verlagert. Es gibt dann zwei Hauptschauplätze, an denen die Handlung spielt. Und obwohl ich verstehe, weshalb die Figuren sich für einen Umzug in ein anderes Land entschieden haben und ich die Entscheidung auch gut heiße, bin ich nicht ganz überzeugt davon. Ich finde, dass die zwei Orte nicht so ganz miteinander funktionieren, es tut ihrer Darstellung nicht so gut, weil sie plötzlich nicht mehr so dynamisch wirken. Ich finde, sie halten sich nicht die Waage und begegnen einander nicht ebenbürtig, sondern die Ereignisse in der Tuchvilla sind einfach einen Hauch lebendiger und greifbarer beschrieben, weshalb ich mir gewünscht hätte, dass sich die Orte mehr ergänzen. Jene Kapitel in Amerika haben keinen eigenen Charme und Charakter erhalten, sie plätschern ein wenig vor sich hin und sie heben sich nicht so stark hervor, wie ich es mir gewünscht hätte. Aus diesem Grund bin ich zwiegespalten, was ich davon halten soll, dass ein Teil der Geschichte in ein anderes Land verlagert wurde.
Sehr gut gelungen ist die Darstellung der Zuspitzung der politischen Lage. Das wird lebendig und eindrücklich geschildert, man kann gut nachvollziehen, in was für Zwickmühlen die Figuren stecken und was ihre Motive für Entscheidungen sind. Ich mag es, dass die Themen nicht zu eindimensional dargestellt sind, sondern ein breites Bild an Überzeugungen gezeichnet ist.
Bei den Settings hat mir vor allem die titelgebende Tuchvilla gefallen. Sie ist einfach unheimlich schön und ansprechend gezeichnet, das Gebäude besitzt Charakter und man merkt deutlich, wie die Protagonisten die einzelnen Räume mit Leben füllen. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiges Setting, welches mich komplett überzeugen konnte, welches aber auch die anderen Handlungsorte in den Schatten gestellt hat. Sie konnten nicht so viel Wärme und Details bieten, ihre Darstellung wirkte meist nüchterner und zurückhaltender. Was ich an sich gar nicht so schlimm finde, die Tuchvilla ist einfach das Herzstück der Geschichte und ich mag es, dass man dies so deutlich erkennt.
Auch mit den Figuren bin ich komplett zufrieden. Sie haben starke Wesen erhalten und zeichnen sich durch ihren Charakter, ihr Auftreten und ihre Überzeugungen aus. Sie treten einander ebenbürtig auf und wirken in ihrer Darstellung sehr einzigartig und interessant. Es gibt eine angenehme Vielfalt an Charakteren, wobei ich es ein wenig schade finde, dass keiner mal aus der Reihe tanzt und gegen die Masse schwimmt.
Besonders hervorheben möchte ich auch diesmal, dass es wieder zahlreiche Abschnitte über das Leben der Bediensteten gibt. Sie haben den Raum erhalten, um sich mitzuteilen und so bekommt man als

Bewertung vom 31.01.2022
Die Frauen vom Jungfernstieg - Irmas Geheimnis / Jungfernstieg-Saga Bd.3
Johannson, Lena

Die Frauen vom Jungfernstieg - Irmas Geheimnis / Jungfernstieg-Saga Bd.3


sehr gut

Direkt von der ersten Seite an bin ich gut und flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist sehr angenehm, sie gibt gute Eindrücke jeglicher Situationen und umschreibt eine interessante Handlung, die sich auf einem recht ruhigen Niveau befindet, bei der es nur wenig Drama gibt und die durchweg lebendig und realistisch wirkt. Insgesamt spricht die Geschichte verschiedene Themen an, die die Bevölkerung zur Handlungszeit beschäftigt haben könnten und vor allem über die Firma Beiersdorf, ihre Entwicklung und über neue Forschungsergebnisse / Produkte gibt es allerhand Informationen.
Ich finde, dass die Sprache recht einfach gehalten ist, sie ist durchweg auf einem leicht verständlichen Niveau und ist nicht zu ausgreifend gestaltet. Durch den eingebunden Dialekt, als auch durch historische Hintergründe erhält sie Anspruch und ist daher nicht zu einfach, aber auch nicht zu hochtrabend gestaltet.
Ich finde irgendwie, dass die Firma Beiersdorf, als auch die betrieblichen Vorgänge diesmal eine nicht so große Rolle spielen. Klar, gibt es dazu immer noch viele Erwähnungen und Informationen, allerdings stehen die drei Damen mit ihren Erlebnissen mehr im Vordergrund. Und im Grunde finde ich dies auch in Ordnung, die Geschichte gestaltet sich ja trotzdem als interessant. Trotzdem habe ich gemerkt, dass mir in dieser Hinsicht etwas gefehlt hat, ich mir einfach noch ein bisschen was über interne Vorgänge, Forschungen oder Marketingstrategien gewünscht hätte. Den genau das hatten die beiden ersten Teile und das hatte mir richtig gut gefallen.
Aufgrund der drei Perspektiven ist es möglich, die Handlung aus mehreren Blickwinkeln betrachten zu können. Man erfährt, was die Damen, aber auch die Bevölkerung beschäftigt und man hat die Möglichkeit, die Figuren aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten. Das hat dazu geführt, dass sich Handlungen sehr gut bewerten lassen und man einfach einen großen und runden Einblick in die Geschichte erhält.
Immer wieder werden ein paar historische Hintergründe in die Geschichte eingebunden. Vor allem Informationen über die Firma Beiersdorf und das Ehepaar Troplowitz gehören dazu, aber auch im Hinblick auf Entwicklungen der Stadt oder auf politischer Ebene werden oft ein paar Fakten eingebunden. Das zeigt, dass die Autorin genau weiß, wovon sie schreibt und sie sich ausführlich informiert hat. Jede Information hatte Hand und Fuß, wurde in einem passenden Zusammenhang vermittelt und gibt ein kleines Abbild der Handlungszeit wieder.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen wieder die drei Damen, nach denen die Untertitel benannt wurden. Über ihre Personen erfährt man im Verlauf der Geschichte am meisten. Nicht nur, weil man sie aus verschiedenen Sichtweisen betrachten kann, sondern auch weil man einiges über ihre Gedanken und Hoffnungen, Wünsche und Gefühle erfährt. Dazu stehen noch ihre jeweiligen Ehemänner ein wenig mehr im Fokus, die restlichen Figuren nehmen eher eine untergeordnetere Rolle ein.
Ich finde, dass die Darstellungen an sich durchweg gut gelungen sind. Ein jeder Charakter hat eigene Attribute erhalten, sie treten einzigartig und durchdacht auf. Sie zeichnen sich durch kleine Angewohnheiten wie den Dialekt oder Macken aus, die sie sehr lebendig werden lassen. Allerdings hat es mich ein wenig gestört, dass die drei Damen, aber auch ihre Männer im Gegensatz zu den vorherigen Teilen kaum gealtert zu sein scheinen. Zwar gibt es Erwähnungen, dass sie alle mittlerweile ein paar Jährchen gealtert sind und Freundschaften schon länger bestehen, aber in ihrer Darstellung kommt dies nicht so richtig heraus. Irgendwie hat mir in dieser Hinsicht etwas gefehlt, vielleicht teilweise ein wenig mehr Reife, Ruhe oder auch Weisheit...

Fazit
Vor ungefähr einem Jahr habe ich den ersten Teil der „Frauen vom Jungfernstieg“ - Saga gelesen. Und nun liegt auch der finale Band vor mir und eine weitere, wirklich gute Reihe hat einen schönen Abschluss gefunden. Es gibt so zwei – drei Punkte, die für mich nicht ganz r

Bewertung vom 23.01.2022
Wallis und Edward. Eine Liebe, stärker als die Krone
Holden, Wendy

Wallis und Edward. Eine Liebe, stärker als die Krone


sehr gut

Es gibt eine interessante Aufteilung des Buches. Ich dachte, dass man vielleicht ein wenig über das Leben von Wallis und Edward erfährt, bevor sie sich getroffen haben, sich der Hauptteil des Romans allerdings darum dreht, wie sie ihre Liebe zelebrieren, sich Edward schließlich zur Abdankung entscheidet und wie ihr Leben nach der Hochzeit ausschaut. Ein Teil meiner Vermutung stimmt, man lernt tatsächlich allerhand über den Ursprung und die Geschichte von Wallis und auch ein wenig über das Leben des Prinzen kennen, wobei man ihn durchweg aus der Sichtweise von Wallis erlebt und er nicht selbst zu Wort kommt. Aber die Geschichte konzentriert sich vor allem darauf, wie Wallis und Edward zuerst nur Bekannte sind, sich schließlich eine Freundschaft und auch eine Seelenverwandtschaft herauskristallisiert und wie sie mit ihrer Beziehung umgehen. Außerdem gibt es immer wieder Szenenwechsel, wo sich die Handlung von den Jahren 1928 – 1937 wegbewegt und es einen Blick in das Jahr 1972 gibt und man ein Stück weit bei der Beerdigung von Edward dabei ist und man schauen kann, wie Wallis mit seinem Tod umgeht und wie es sich für sie anfühlt, der Königsfamilie wieder gegenüberzutreten. Das kam für mich überraschend und ich hatte damit ehrlich nicht gerechnet. Und war ich anfangs noch überrascht davon, hat sich schon bald gezeigt, dass auch diese Aufteilung der Ereignisse ihren Reiz hat und man dadurch gut nachverfolgen konnte, wie sich die Entwicklung des Paares vollzieht und wie sich die Sicht von Wallis auf so einige Dinge verändert.
Nichtsdestotrotz fand ich, dass manchmal ein paar Längen entstanden sind. Die Hauptgeschichte erstreckt sich über neun Jahre, in denen einiges passiert, die Handlung aber auch manchmal ein wenig auf der Stelle steht. Ich finde, dass es ab und an ein paar Stellen gab, die sich ein bisschen gezogen haben und wo einige Kürzungen ganz angebracht gewesen wären. In manchen Kapiteln passiert gefühlt nichts und das verleiht der Geschichte zwar Ruhe, es ist mir aber zu ereignislos. Vor allem der Wunsch von Wallis, in die Welt der Schönen und Reichen aufgenommen zu werden und der regelmäßig in unterschiedlichen Zusammenhängen zu finden ist, wurde für meinen Geschmack zu häufig wiederholt und er zeichnet lange Zeit kein gutes Bild von ihrem Charakter. Unter anderem ist es mir auch deswegen ein wenig schwergefallen, zu ihr, aber auch zu den anderen Personen eine Bindung aufzubauen, ich finde, dass sie oft zu überdreht und abgehoben, zu eigenartig auftreten. Vor allem bei einigen Figuren, die nicht mal eine so große Rolle gespielt haben, ist mir dies aufgefallen und daneben wirken „normale“ Charaktere fast schon langweilig, anstatt sympathisch...
Die Sprache hat mir also von der ersten Seite an gefallen und das hat sich schließlich durch die gesamte Geschichte gezogen. Ich bin durchweg sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, man kann jegliche Situationen nachvollziehen und besonders gut hat es mir gefallen, wie detailliert und lebendig die Handlungsorte beschrieben sind. Die Atmosphäre der Orte war gut greifbar und ich mag es, wie teilweise fast schon märchenhafte Plätze geschaffen werden.
Es gibt zahlreiche Szenen, in denen man über die Gefühle von Wallis erfährt. Man kann nicht nur schauen, wie sie ihre Meinung über einige Personen oder Themen ändert, sondern auch, welche Gefühle sie gegenüber welchen Menschen besitzt. Ich finde, dass man dadurch gut nachvollziehen kann, weshalb sie manche Entscheidungen so trifft und was ihre Motive sind. Zudem fand ich es interessant, wie sie mir mit zunehmender Geschichte immer sympathischer wurde. Anfangs bin ich ihrer Person noch recht kritisch begegnet, ich habe es hinterfragt, weshalb sie den Drang besitzt, unbedingt mehr Leute der besseren Gesellschaft kennenzulernen und wie sehr sich nach Luxus gesehnt hat. Mit zunehmender Handlung haben sich ihre Wünsche diesbezüglich ein wenig geändert und Wallis hat das geschätzt, was sie hat. Und auch ihre Gefühle haben sich verändert

Bewertung vom 18.01.2022
Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1
Graf, Lisa

Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1


ausgezeichnet

Auf den ersten paar Seiten habe ich gemerkt, dass mir die Schreibweise im Folgenden sicherlich gefallen wird, trotzdem brauchte ich anfangs ein bisschen Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Es gibt sehr detaillierte Beschreibungen vieler Situationen und manchmal war ich am Anfang ein wenig überfordert davon, alles so wahrzunehmen, wie es die Autorin sehr wahrscheinlich gewollt hat. Daher war es für mich sehr wichtig, genau zu lesen und mit allen Sinnen dabei zu sein, um nichts zu verpassen. Schließlich hat sich das gebessert und wie ich mir schon gedacht hatte, konnte mich die Sprache irgendwann komplett überzeugen und ich habe es sehr genossen, was für lebendige Bilder man geliefert bekommt. Ich konnte mir direkt sowohl von den Figuren, als auch von den Settings ein Bild machen, die Situationen wirken authentisch und interessant und die Sprache hat ein schönes Niveau. Sie lässt sich zugleich leicht lesen und verstehen und man kann sich ein richtig gutes Bild über das Dallmayr und die Familie Randlkofer machen. Ich habe mich leicht auf die Geschichte einlassen können und mich jeden Tag auf den Moment gefreut, wenn ich das Buch wieder in die Hand nehmen konnte!
Die Geschichte hat es schnell geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Bereits nach wenigen Seiten war ich komplett in der Handlung drin und ich habe mich riesig auf die folgenden Seiten gefreut. Ich finde, dass ein sehr guter Beginn gegeben wird, man lernt die Ausgangssituation kennen, den Alltag der Figuren und das Dallmayr. Schnell wird gezeigt, dass der Fokus eindeutig auf der Familie Randlkofer und dem Geschäft liegt und ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen.
Nach vielleicht zweihundert Seiten musste ich dann allerdings für kurze Zeit meine anfänglich komplett positive Meinung ein wenig ändern. Plötzlich gab es die Situation, dass ein Erzählstrang sich weg vom Dallmayr bewegt und man eine Figur auf einer Reise begleitet. Das habe ich im ersten Moment ein wenig kritisch betrachtet, mir hat es eigentlich gefallen, dass der Feinkostladen der Dreh- und Angelpunkt ist und ich war mir nicht sicher, was ich nun von der neuen Lage halten soll.
Aber bereits nach kurzer Zeit war ich wieder vollkommen zufrieden. Die Autorin hat es geschafft, die Reise und die Kapitel in München gut aufeinander abzustimmen, noch immer stellt das Dallmayr den Mittelpunkt der Geschichte dar und die Erlebnisse auf der Reise werden nicht in die Länge gezogen. Man erfährt ein bisschen war über die Abenteuer, diese werden recht knackig geschildert und geben der ganzen Handlung noch eine weitere Richtung. Rückblickend finde ich es gut, dass auch ein paar Kapitel außerhalb von München spielen, sie bringen neuen Schwung und passen gut zu der Handlung.
Jede einzelne Person hat einen interessanten Charakter erhalten und ich mag es, wie man häufig nicht genau abschätzen kann, welche Entscheidungen sie treffen und wie sie auf bestimmte Situationen reagieren werden. Zwar kann man sich ein gutes Bild von ihnen machen, dennoch behalten einige Protagonisten etwas geheimnisvolles und unvorhersehbares. Das war wirklich interessant, weil die Geschichte dadurch auch immer wieder mit Wendungen überraschen konnte.
Nicht nur aufgrund von einigen Entscheidungen der Personen, sondern auch durch andere unvorhersehbare Handlungen bleibt die Geschichte immer schön spannend. Es gibt Wendungen, die ziemlich plötzlich kommen und die ein interessantes Gegengewicht zu den immer wieder auftauchenden, ruhigeren Kapiteln bilden. Häufig erfährt man allerhand über den Alltag der Personen, was die Wünsche der Kunden sind und wie Therese Randlkofer versucht, ihrem Laden noch mehr Erfolg und Platz zu verschaffen. Und da ist es zwischendrin immer eine nette Abwechslung, wenn es ein spannenderes Kapitel gibt und dadurch neuer Schwung in die Geschichte kommt.

Fazit
All meine Vorfreude auf das Buch war definitiv gerechtfertigt. Ich hatte so viel Freude am Lesen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Es war wirklich mei

Bewertung vom 16.01.2022
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


ausgezeichnet

Ich hatte einen wirklich angenehmen Start in den Roman. Ich mag es, wie es zwar einen direkten Beginn gibt und nicht erst noch umfangreiche Einführungen oder Personenumschreibungen eingefügt wurden, man aber trotzdem den Raum erhält, um sich ein Bild von der Ausgangssituation zu machen, um die Figuren kennenzulernen und in der Geschichte anzukommen. Hier wurde ein schöner Mix von beidem gewählt und dadurch wird gewährleistet, dass man sich als Leser schön auf die Handlung einlassen kann.
Durchweg hat das Buch einen großen Reiz auf mich ausgeübt. Ich kann selbst nicht genau sagen, was es war, aber mich hat die Geschichte nicht losgelassen. Immer wollte ich weiterlesen, mir waren viele Figuren sympathisch und ich habe sie lebendig vor Augen gesehen. Die Szenen lassen sich gut nachvollziehen und es wird einfach ein rundum schönes Bild gezeichnet. Dazu gibt es eine wunderbar zu lesende Sprache, lebhafte Umschreibungen jeglicher Handlungsorte und Personen und eine schöne Grundruhe, die sich beim Lesen auch auf mich übertragen hat. Ganz häufig werden die Kapitel mit einem ruhigen, fast schon gelassenen Unterton beschrieben, man merkt, dass kein unnötiges Drama herrscht, sondern dieses geschickt in einige, wenige Szenen eingebunden wurde. Dadurch habe ich den Eindruck, dass die Geschichte ganz geradlinig, ohne Ausschweifungen erzählt wird und sie hat einen schönen Charakter erhalten.
Im Verlauf der Handlung werden einige Erzperspektiven genutzt. Nicht nur Rosalie Gräfenberg und Franz Ullstein haben den Raum erhalten, um eine engere Bindung zu dem Leser aufzubauen und ihn einen Blick in ihr Innerstes zu geben. Auch das Tippfräulein Lilli oder ihr Verlobter haben die Möglichkeit, ihre Welt zu zeigen und dem Leser damit auch eine andere Gesellschaftsschicht zu offenbaren.
Es gibt ein interessantes Zusammenspiel von fiktiven und historischen Persönlichkeiten. Sie ergänzen sich richtig gut, es gibt in ihrer Darstellung keine Unterschiede und man kann beim Lesen nicht genau bestimmen, wer wirklich gelebt hat und welche Figuren nur in den Köpfen vieler Leser lebendig werden.
Was ich mir wirklich gewünscht hätte, wären ein kleines Personenverzeichnis oder ein Stammbaum der Familie Ullstein. Es treten viele Angehörige der Familie im Verlauf der Geschichte auf und manchmal musste ich beim Lesen zurückblättern um zu schauen, von wem die Person nun das Kind ist oder mit wem er / sie verheiratet ist, wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse aussehen. Allein aus diesem Grund hätte ich es begrüßt, wenn es irgendwo eine kleine Aufstellung der Protagonisten gegeben hätte. Mich haben die vielen Mitglieder der Ullstein-Familie einfach ein bisschen verwirrt und dazu eine Übersicht wäre bestimmt sehr hilfreich gewesen. So musste ich ab und an meinen Lesefluss unterbrechen um nachzuschauen und das hätte leicht vermieden werden können!

Fazit
Ach, wie sehr hatte ich mich auf das Lesen gefreut. Und dann war das Vergnügen viel zu schnell vorbei... Für meinen Geschmack hätte es gern noch weitergehen können, ich wollte mich noch nicht so recht von der Lektüre trennen. Vor allem wird mir das Buch aufgrund seiner ruhigen Stimmung in Erinnerung bleiben. Diese hat sich durch die gesamte Handlung gezogen und sie hatte auch auf mich einen Effekt. Nicht nur wollte ich nicht mehr aufhören mit dem Lesen, sondern ich bin währenddessen auch ruhiger und entspannter geworden. Ich konnte mich ganz darauf einlassen und das hat viel Spaß gemacht! Insgesamt ein richtig gutes und empfehlenswertes Buch, welches mir viele schöne Stunden beschert hat und ein interessantes Treffen mit vielen spannenden Persönlichkeiten bietet!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 13.01.2022
Die zerbrochene Feder
Ebert, Sabine

Die zerbrochene Feder


sehr gut

Auf den ersten Seiten musste ich schon aufpassen, dass ich sehr aufmerksam und genau lese, um nichts wichtiges zu verpassen, um die Figuren in einen Zusammenhang zu bringen und um ein paar Erinnerungen hervorzulocken. Als dies dann einmal geschehen war bin ich mit dem Lesen flüssiger und leichter vorangekommen.
Die Schreibweise befindet sich auf einem gewohnt guten Niveau. Es werden mit wenigen Worten lebendige und authentische Bilder jeglicher Situationen gezeichnet und dadurch wird die Handlungszeit beim Lesen sehr lebendig. Man merkt anhand vieler kleiner Details den Zeitgeist um 1800 und es macht daher viel Spaß, in diese Welt einzutauchen und etwas neues zu entdecken und lernen.
Die Sprache ist meist einfach und daher gut lesbar gehalten. Immer mal wieder werden Begriffe eingebunden, die heutzutage nicht mehr ganz so üblich sind und daher entsteht ein schöner historischer Eindruck. Zudem bekommt die Schreibweise dadurch einen guten Anspruch und sie lädt dazu ein, den Roman nicht zu lange aus der Hand zu legen.
Auch die zahlreichen historischen Figuren und Hintergründe, die in die Geschichte eingebunden wurden, geben dem Buch viel Anspruch und Klasse. Zu verschiedenen Themen, vor allem zu der Zensur in der Literatur werden Hinweise und Details gegeben, sodass man am Ende einen stimmigen und schönen Einblick in die Sachverhalte hat, die die Bevölkerung zur Zeit um 1800 beschäftigt haben. Man kann gut schauen, was verschiedene Gesetze und Regeln für Einflüsse auf unterschiedliche Menschen haben, wie überhaupt eine Tageszeitung entsteht und auf was die Verleger achten mussten, um überhaupt publizieren zu können. Dazu, aber auch zu vielen anderen Themen gibt es einige Informationen und man kann sich ein interessantes Bild der Handlungszeit machen!
Stimmungen habe ich durchweg nicht wahrgenommen. Weder positive Momente, noch traurige Nachrichten haben mich in irgendeiner Weise erreicht. Vielmehr ist die Geschichte recht nüchtern erzählt, was zwar irgendwie auch ganz nett ist, mir aber nicht ausreicht. Durchweg ist es mir dadurch schwer gefallen, zu den Figuren, allen voran zu Henriette, eine Bindung aufzubauen. Ich konnte an keiner Stelle der Erzählung mit ihnen mitfühlen und ich habe gemerkt, dass mir dies irgendwie ein wenig gefehlt hat. Dadurch, aber auch, weil mir noch ein gewisses Etwas gefehlt hat, welches das Buch zu einem Highlight machen würde, kann ich dem Roman leider keine Fünf-Sterne-Bewertung geben. An sich ist das Werk zwar stimmig und schön in sich geschlossen. Aber es konnte mich nicht komplett überzeugen.
Es gibt ein schönes Zusammenspiel von historischen und fiktiven Figuren. Man merkt beim Lesen keinen Unterschied in ihrer Darstellung, sie treten einander ebenbürtig auf und sind sehr lebendig. Eine jede Person hat eine gute Zeichnung mit ein paar charakterlichen Alleinstellungsmerkmalen erhalten und daher gibt es viele besondere Individuen, die unterschiedliche Ziele verfolgen und dem Leser einen kleinen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bieten.

Fazit
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ich mag es sehr, wie die Handlungszeit beleuchtet wird und wie lebendig diese daherkommt. Man merkt daher gut, dass dem Werk eine schöne und umfangreiche Recherche zugrunde liegt, was der Geschichte definitiv zugute kommt.
Ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen, die Erzählung gestaltet sich als abwechslungsreich und besonders die vielen Charaktere, die im Verlauf der Handlung auftreten, konnten mich überzeugen. Und obwohl es vielleicht so klingen mag, als ob ich komplett zufrieden mit dem Roman bin, gibt es doch noch irgendwas, was mir fehlt. Ich habe die Geschichte gern gelesen, hatte viel Freude daran, leider ist es aber kein Highlight geworden... Nun werde ich fleißig die Augen offen halten und hoffe, dass es schon ganz bald Informationen über den neuesten Roman der Autorin geben wird!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2022
Wege des Schicksals / Senfblütensaga Bd.2
Langenbach, Clara

Wege des Schicksals / Senfblütensaga Bd.2


ausgezeichnet

Ich hatte einen recht angenehmen Start in die Geschichte. Mir war zwar nicht mehr jedes Ereignis aus dem ersten Band im Gedächtnis geblieben, doch je mehr ich gelesen habe, desto mehr Informationen und Details sind mir wieder eingefallen. Und nach vielleicht fünfzig Seiten waren alle möglichen Fragen meinerseits geklärt, mir stand die Handlung vom Auftakt wieder lebendig vor Augen und ich konnte mich vollends auf diesen Teil einlassen. Ab dieser Stelle musste ich mich beim Lesen auch nicht mehr ganz so sehr konzentrieren, sondern habe begonnen, die Handlung einfach zu genießen und mit jeder Seite wurde mein Interesse mehr geweckt. Es hat einfach nur Spaß gemacht, das Buch in die Hand zu nehmen und in die Welt von Carl, Emma und Antoine einzutauchen und die Ereignisse zu verfolgen.
Von der ersten Seite an konnte mich die Sprache überzeugen. Sie hat mich von Anfang an abgeholt, sehr gut durch die Handlung geführt und hinterlässt einen sehr positiven Gesamteindruck. Ich finde, dass sie ganz wunderbare Bilder von jeglichen Situationen zeichnet, die Figuren werden anhand von markanten Details direkt lebendig und greifbar und die Autorin versteht es, die Spannung auf einem schönen Niveau zu halten. Dazu gibt es historische Hintergründe, die in einem angenehmen Umfang eingebunden sind und der Geschichte noch mehr Authentizität verleihen. Ich bin durchweg sehr gut und flüssig mit dem Lesen vorangekommen, habe mich gut in die Ereignisse hineinfühlen können und mir ist es leicht gefallen, mich auf die Figuren und ihre Erlebnisse einzulassen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich das Buch innerhalb von rund vier Tagen ausgelesen hatte. Es hat durchweg eine große Anziehungskraft auf mich ausgeübt und ich wollte stets wissen, wie es weitergeht!
Insgesamt gibt es drei Sichtweisen, die im Verlauf der Erzählung die Möglichkeit und den Platz erhalten, um ihre Erlebnisse zu schildern, einen Einblick in ihren Charakter zu geben und dem Leser so die Möglichkeit zu geben, zu ihnen eine Bindung aufzubauen und sie besser kennenzulernen.
Die drei Perspektiven werden aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine beschrieben. Noch immer habe ich ein wenig das Gefühl, dass Emma ein bisschen mehr im Fokus steht als die beiden Herren. Im Verlauf der Geschichte lernt man ihre Charaktere gut kennen und ich mag es, wie individuell sie sind, wie sie in ihren Handlungen und Aussagen immer wieder überraschen können und was für einen guten Einblick man in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Das tut dem gesamten Buch gut, es wirkt durchweg sehr lebendig und realistisch und ich bin auch nach dem Beenden der Geschichte nicht dazu bereit, loszulassen. Irgendwie spucken mir gerade die drei Hauptpersonen noch immer im Kopf herum und am liebsten würde ich direkt den dritten Band lesen, um noch mehr Zeit mit ihnen zu verbringen!
Die Protagonisten sind fast durchweg sehr gut gelungen. Ich mag die Vielfalt an Charakteren unheimlich gern und es ist so spannend zu verfolgen, wie sie sich entwickeln, welche Prioritäten sie setzen, wie sie zu den anderen Personen stehen und was sie gerade denken oder fühlen. Zudem finde ich es toll, wie einige ziemlich undurchsichtig auftreten und man nie so ganz weiß, in welche Richtung ihre Entwicklung gehen wird, was sie wirklich gerade fühlen oder ob sie nicht gerade eine Maske aufgesetzt haben, um ihre wahren Gefühle nicht zu verraten. Das war wirklich richtig interessant und ich bin gespannt, was der dritte Teil in dieser Hinsicht bieten wird!
Lediglich bei der Darstellung von Emma und Carl bin ich etwas zwiegespalten. Ich finde, dass sie diesmal oft ein wenig umeinander herumgetanzt sind, sie ein bisschen mit Absicht Diskussionen herbeigeführt haben und sie sich manchmal ein wenig merkwürdig benehmen. Für Carl scheint teilweise der Senf oberste Priorität zu haben, während Emma ein wenig ziellos wirkt. Mit ihnen habe ich deswegen ab und an ein wenig gehadert und ich hoffe, dass mich die Beiden im letzten Band der Reihe wieder

Bewertung vom 04.01.2022
Claude allein zu Haus (eBook, ePUB)
Pembroke, Sophie

Claude allein zu Haus (eBook, ePUB)


sehr gut

Auf den ersten Seiten fällt direkt auf, dass auch Claude eine eigene Perspektive erhält. Das fand ich etwas überraschend, ich kann mich nicht daran erinnern, jemals einen Roman gelesen zu haben, wo ein Tier seine Sicht der Dinge erzählt. Aber ich dachte mir, dass vielleicht genau das den Reiz des Buches ausmacht und ich war gespannt darauf, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.
Die Sprache befindet sich auf einem sehr einfachen Niveau. Dadurch wird ein leichtes und flüssiges Lesen gewährleistet und für mich hat es die perfekte Lektüre für die Weihnachtstage dargestellt. Ich hatte am 23. Dezember mit dem Lesen begonnen und habe es am 27.12 ausgelesen und fand, dass die kurzen Kapitel perfekt dafür geeignet waren, um mal eben ein paar Seiten zu lesen. Zudem ist es eine angenehm leichte Lektüre, die Ereignisse plätschern ein wenig vor sich hin und man muss nicht mit vollster Konzentration bei der Sache sein.
Es gibt im Buch mehrere Erzählperspektiven. Wie schon angesprochen hat die Bulldoge Claude den Raum erhalten, um seine Sicht der Ereignisse zu geben. Dazu kann man noch in die Perspektiven von Daisy, seiner Besitzerin, Holly, einer Nachbarin, und Jack, dem Postboten, eintauchen. Diese wirken im ersten Moment vielleicht ein wenig willkürlich gewählt, sie machen im Gesamten betrachtet jedoch viel Sinn und lassen am Ende eine runde und stimmungsvolle Geschichte entstehen.
Ich hatte lediglich manchmal den Eindruck, dass Claude ein wenig zu vermenschlicht dargestellt wird und es war für meinen Geschmack ein wenig fragwürdig, was die Menschen ihm als Futter gegeben haben.
Das Setting ist gut gezeichnet und wirkt lebendig. Ich konnte mir den gesamten Maple Drive mitsamt den Häusern und ihren Bewohnern richtig gut vorstellen und ich mag es, wie jedes Haus eine andere Stimmung verbreitet. Diese ändert sich im Verlauf der Geschichte, sie wirkt sich positiv auf das Setting aus und wie man dieses als Leser betrachtet. Zudem kommt eine schöne Abwechslung an Orten vor, man erhält einen kleinen Blick in die verschiedensten Gebäude und ich mochte es sehr, wie natürlich sich die Figuren an jedem Ort bewegen!
Insgesamt betrachtet tritt eine bunte Mischung an Personen auf, sie stehen an unterschiedlichen Stellen ihres Lebens und haben alle einige Problemchen, mit denen sie kämpfen. Das lässt sie natürlich und auch bodenständig wirken.
Mir hat es bei den Figuren besonders gut gefallen, wie man sehen konnte, wie einige Personen sich innerhalb der kurzen Zeit entwickeln. Sie haben einige ihrer Ansichten durchdacht, sind offener geworden und haben ihre Wünsche verraten. Das hat ihrem Charakter richtig gut getan und mir wurden dadurch so einige Protagonisten sympathischer.

Fazit
Damit ist nun auch der letzte Weihnachtsroman für diese Saison ausgelesen. Bis in den September werde ich damit nun pausieren und ich freue mich schon jetzt darauf, in den Verlagsvorschauen neue winterliche Bücher zu entdecken.
Ich finde, mit diesem letzten Werk habe ich diese Zeit gut abgerundet, es ist eine schöne Geschichte, die nicht perfekt ist und kleine Makel hat, die mich aber gut unterhalten hat. Sie konnte vor allem in der Stimmung überzeugen, hier bin ich sehr begeistert, wie die Autorin die Atmosphäre der schönsten Zeit des Jahres eingefangen hat und sie auf den Leser überträgt. Außerdem ist der Titelheld Claude ein sehr angenehmer kleiner Genosse, der vielleicht ein wenig zu vermenschlicht dargestellt ist, aber auch sehr niedlich wirkt und auf seine Art meine Sympathien erweckt hat. Eine wirklich schöne und kurzweilige Geschichte, die ich gern gelesen habe und die ihren ganz eigenen Charme besitzt!

Bewertung vom 04.01.2022
Liebe ist das schönste Geschenk
Pembroke, Ivy

Liebe ist das schönste Geschenk


sehr gut

Die Schreibweise ist recht einfach gehalten, sie lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und sie gibt gute Beschreibungen der jeweiligen Momente. Tiefe erhält sie anhand von einigen Themen, die angeschnitten werden und die teilweise einen großen Eindruck hinterlassen. Besonders das Alleinsein einiger älterer Menschen und ihr zurückziehen von der Gesellschaft werden eingängig angesprochen und solche Szenen machen dann auch nachdenklich.
Ich finde, dass sich die Geschichte ganz wunderbar dazu eignet, sie über die Weihnachtstage zu lesen. Allein, weil sie ziemlich leicht gehalten ist, sie sich aufgrund der Umgangssprache gut lesen lässt und sie irgendwann den Zauber der Weihnacht gut einfängt. Ich habe sie zwei Tage vor dem Heiligabend beendet und finde, dass die letzten Seiten eine schöne Stimmung ausgestrahlt haben und ich hatte mich danach noch mehr auf die folgenden Tage gefreut!
Mich hat es extrem überrascht, wie viele Erzählperspektiven im Roman genutzt wurden. Nicht nur Sam gibt seine Sicht der Dinge wieder, sondern auch die Nachbarn erhalten den Platz, um sich auszudrücken, zu präsentieren und einen Blick auf ihre Gedanken und Gefühle zu geben. Das ergibt eine schöne Abwechslung, mir hat es richtig gut gefallen, wie man dadurch die einzelnen Personen besser kennenlernen konnte und wie vielschichtiger die Geschichte dadurch wird. Ich finde, dass eine Aufteilung auf mehrere Perspektiven eine sehr gute Idee ist und sie sehr gekonnt umgesetzt wurde!
Das wiederkehrende Motiv von dem Hund Jack, der nach und nach die Bewohner der Christmas-Street verbindet, finde ich richtig gut. Seine Figur hat sich wie ein roter Faden durch die Geschichte gezogen und ich finde, dass sich der Roman dadurch aus der Masse der Weihnachtsromane hervorhebt. Zudem hat es mir gefallen, dass die Autorin es geschafft hat, den Hund seine Gefühle ausdrücken zu lassen, sodass sie verständlich sind, er aber nicht als zu vermenschlicht wirkt.
Ich finde, dass erst im letzten Teil des Buches, jene Seiten, die sich mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest befassen, eine Stimmung wahrzunehmen war. Bis dahin habe ich in dieser Richtung nichts gefühlt, ich konnte weder mit den Figuren mitfühlen, noch empfand ich manche Momente als unangenehm oder peinlich, auch wenn die Protagonisten sie sehr offensichtlich so wahrgenommen haben. Daher lässt mich die Stimmung nicht ganz zufrieden zurück, ich finde, dass in diesem Punkt noch mehr Potenzial vorhanden gewesen wäre.
Es tritt eine überschaubare Anzahl an Figuren auf, die alle mit einem einzigartigen Wesen ausgestattet wurden. Insgesamt betrachtet gibt es eine nette Abwechslung, die Protagonisten treten lebendig und bodenständig auf und sie wirken in ihren Handlungen sehr natürlich. Viele von ihnen habe ich im Verlauf der Handlung ein wenig ins Herz geschlossen, sie sind mir sympathisch geworden und ich habe mich für sie gefreut, wenn es das Schicksal gut mit ihnen gemeint hat.

Fazit
Ich hatte eine wirklich angenehme und schöne Lektüre, ich bin sehr froh, dass ich das Buch im Januar mitbestellt hatte und es nun endlich vom Sub befreit habe. Es handelt sich um eine vergnügliche Lektüre, die eine authentische Geschichte auf sehr natürliche Weise und mit einem angemessenen Maß an Drama erzählt und bei der teilweise überraschend viel Tiefe vorhanden ist. Nachdem der Knoten bei mir geplatzt ist, habe ich das Buch nur selten aus der Hand gelegt und hatte es am Ende innerhalb von knapp vier Tagen ausgelesen gehabt. Als kleine Kritikpunkte würde ich die fehlende Stimmung, sowie die zu wenigen Kapitel in der Weihnachtszeit benennen wollen, von beidem hatte ich mir mehr erwartet. Ansonsten gibt es meinerseits nichts zu meckern, eine solide Lektüre, die man sich gern mal zu Gemüte führen kann!