Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maddinliest
Wohnort: 
Borken

Bewertungen

Insgesamt 895 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2023
Der Skandal
Orgel, T. S.

Der Skandal


sehr gut

Guter Biothriller mit spannendem Zukunftsthema

Dan Light, eigentlich Daniel Lichter, will mit seinem Unternehmen Light Foods die Welt zu einer besseren machen. Für das von Light Foods künstlich produzierte Laborfleisch musste kein Tier leiden oder sterben. Geschmacklich und thematisch trifft Dan Light damit genau den Puls der Zeit, so dass er schnell zum gefeierten Star der grünen und gesunden Ernährung wird. Sein schneller Erfolg erzeugt aber auch Neider und so stößt Light in seinem eigenen Unternehmen auf Ungereimtheiten, die für ihn, aber auch für viele Menschen in der Welt, die seine Produkte genießen, zur tödlichen Gefahr werden kann.

Das Autoren-Geschwister-Duo Tom und Stephan Orgel versucht sich gerne in unterschiedlichen Genren. So durfte ich mit ihnen schon in fantastische Welten oder vergangene Zeiten reisen und wurde jedes mal begeistert. Mit viel Vorfreude bin ich daher in ihr neues Werk "Der Skandal" gestartet, welches ein Bio-Thriller ist und sich um das Thema der zukünftigen Ernährung dreht. Die beiden erzählen die Geschichte in ihrem gewohnt flüssig zu lesenden Schreibstil, der bei mir schnell wieder einen Lesesog erzeugte. Der Spannungsbogen wird mit den zwielichtig erscheinenden Machenschaften des aufstrebenden Unternehmens und des tragischen Unfalls eines Aktivisten gut aufgebaut und über den weiteren Verlauf auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte um eines der Themen der Zukunft. Die Vision des wohlschmeckenden Laborfleisches, welches nicht nur den Tieren viel Leid erspart, sondern auch eine Lösung für die Ernährung der immer weiter anwachsenden Weltbevölkerung in Anbetracht der Ressourcenknappheit darstellen könnte. Das Ganze wirkt gut recherchiert und konnte mich fesseln, auch wenn es aus meiner Sicht an der einen oder anderen Stelle kleiner Längen gab.

Insgesamt ist der Ausflug von Tom und Stephan Orgel in die Thriller-Welt für mich gelungen. Mit "Der Skandal" haben sie ein neues und spannendes Thema erlebbar umgesetzt und für einige packende Lesestunden gesorgt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.09.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


sehr gut

Skurriler Kriminalroman - toll erzählt

Im Laufe der Zeit hat sich der clevere und sehr erfolgreiche Kommissar Jennerwein eine stattliche Anzahl Feinde gemacht. Diese haben sich nun tatsächlich zusammengetan und einen der besten Profikiller engagiert, um den verhassten Gegenspieler aus dem Weg zu räumen. Da sich Kommissar Jennerwein zur Zeit im Urlaub befindet, soll genau dort der Anschlag stattfinden. Der Ermittler kann aber auch das Schnüffeln nicht ganz sein lassen, denn es ist ein Vertreter eines großen Unternehmens auf ihn zugekommen, das Verschwinden eines verdienten Mitarbeiters aufzuklären. Dabei muss sich Kommissar Jennerwein auf ein ganz neues Terrain begeben...

"Kommissar Jennerwein darf nicht sterben" ist bereits der fünfzehnte Band der erfolgreichen und außergewöhnlichen Krimi-Reihe. Vorherige Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in den aktuellen Fall gestartet bin. Der Autor Jörg Maurer erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefällt. In seinen Romanen weiß man nie, wohin die Geschichte führen wird und sowohl die Protagonisten als auch der weitere Verlauf ist oft unberechenbar. So auch dieses mal, wo Kommissar Jennerwein eigentlich eher in der digitalen Welt recherchiert und es mit künstlicher Intelligenzen zu tun bekommt. Es ist schon sein untrügliches Gespür gefragt, um auch in einer technologischen Welt den Täter ausfindig machen zu können. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Mitarbeiters und dem gleichzeitig geplanten Attentat auf Kommissar Jennerwein sehr gut aufgebaut und über die kaum vorhersehbaren Entwicklungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das Ganze konnte mich bis zum Finale, welches die Story mit einer nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet, sehr gut unterhalten.

Insgesamt ist "Kommissar Jennerwein darf nicht sterben" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit einem sympathischen und tiefenentspannten Ermittler, mehr als ungewöhnlichen Fällen und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.09.2023
Der lila Seeteufel / Eliza Roth-Schild Bd.2
Huwyler, Marcel

Der lila Seeteufel / Eliza Roth-Schild Bd.2


ausgezeichnet

Beste Krimiunterhaltung

Aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus hat die Ex-Unternehmergattin Eliza Roth-Schild eine Agentur eröffnet, die sich "Business Research" kümmert. Ihr neuester Auftrag führt sie an und auf den Bodensee. Die Tochter des zehntreichsten Unternehmers des Landes steht kurz vor der Hochzeit und der Vater möchte sichergehen, dass sein zukünftiger Schwiegersohn "sauber" ist. Eliza nimmt die Recherchen auf und stößt schnell auf ungewöhnliche Geschehnisse, die die Zielperson in einem zwielichtigen Licht erscheinen lässt...

"Der lila Seeteufel" ist der zweite Band um die etwas extravagante und äußerst sympathische Detektivin Eliza Roth-Schild. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der schweizerische Autor Marcel Huwyler erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, in dem ihm eine tolle Mischung aus verstecktem, niveauvollen Humor und angenehmer Spannung gelingt. Der Spannungsbogen wird mit der Auftragserteilung zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ungewöhnlichen und sehr unterhaltsamen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme erhält die Geschichte durch die sympathischen und interessant gezeichneten Protagonisten. Gerade die Hauptakteurin muss man einfach mögen, so dass es viel Spaß macht, ihr bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Es entwickelt sich eine zwar recht einfache aber irgendwie auch fesselnde Geschichte, die mich bis zum leider viel zu schnell auftretendem Finale fesseln konnte.

"Der lila Seeteufel" hat mir ausgesprochen gut gefallen und hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Die Krimi-Reihe überzeugt mit ihren Protagonisten, einem tollen Erzählstil des Autors und der unbeschwerten Atmosphäre der Bodensee-Region. Ich hoffe, es werden noch einige Fälle für die "Business-Researcherin" folgen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.09.2023
NRW-Radtouren - Band 1: Nord-West
Köstler, Doreen

NRW-Radtouren - Band 1: Nord-West


ausgezeichnet

Toller Tourbegleiter

Ich fahre wahnsinnig gerne und viel Rad und habe daher meine direkte Umgebung schon ordentlich erkundet. Aber die Welt ist ja sehr groß und so kann man sich ja mal die erweiterte Region anschauen. Der Ratgeber "Die NRW-Radtouren bietet hier eine sehr gute Möglichkeit, ein geeignetes Ziel zu finden, indem die Planung einer unbekannten Radtour deutlich erleichtert wird.

Zunächst einmal erhalte ich insgesamt 24 Vorschläge, wohin eine mögliche Reise in der näheren Umgebung gehen könnte. Manchmal ist es ja schon alleine die Schwierigkeit ehe man sich mit einem Ziel auseinandersetzen kann, es zu bestimmen. Die einzelnen Vorschläge werden dann aus meiner sehr gut aufgearbeitet. So erhalte ich das notwendige Kartenmaterial, ein Verlaufs-Höhenprofil und die nackten Daten der Tour wie Anzahl der zu fahrenden km, ungefähre Zeitdauer und eine Einstufung der Schwierigkeit. Die Touren haben eine für mich ordentliche Länge im Schnitt von 40 - 50 km, so dass sie auch für einen Normalverbraucher gut zu bewältigen sind, bestimmt mit einem E-Bike. Der Verlauf wird dann im Anschluss sehr ausführlich beschrieben und mit den Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten ergänzt. Im Test erwiesen sich die Tipps als sehr wertvoll und haben die Tour tatsächlich bereichert. Nebenbei wird auch noch auf mögliche E-Lade- oder Rad- bzw. Schlauchstationen hingewiesen. Wer sich lieber elektronisch führen lässt, dem wird ebenfalls geholfen, die GPS-Daten lassen sich leicht auf elektronische Medien übertragen, so dass einer komfortablen Tourenführung nichts im Wege steht.

Insgesamt ist "Die NRW-Radtouren" ein toller und wertvoller Begleiter für neu zu entdeckende Touren, so dass es letztlich nur noch heißen kann: Ab aufs Rad!. Ich empfehle das Buch nach meinen äußerst positiven Erfahrungen sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.09.2023
Der Bozen-Krimi: Familienehre
Dark, Simone

Der Bozen-Krimi: Familienehre


sehr gut

Tradition

In ihrem neuen Fall bekommt es die Kommissarin Sonja Schwarz mit dem Bozener Eishockeyverein zu tun. Der Starspieler Marcel Wallner liegt tot in der Umkleidekabine und nach den ersten Recherchen stößt die Ermittlerin auf Hinweise, dass das Leben des Sportlers nicht wirklich so perfekt verlief, wie es nach außen hin schien. Daraus ergeben sich unterschiedliche Motive, die durchaus für die Ermordung gedient haben könnten und folgerichtig mehre Verdächtige auf den Plan rufen...

Die Autorin Simone Dark erhielt die Möglichkeit den vorhandenen Drehbüchern der erfolgreichen TV-Serie "Bozen Krimi" als Roman ein Leben einzuhauchen. Mit "Familienehre" ist mittlerweile der dritte Band erschienen, in dem die Kommissarin Sonja Schwarz knifflige Fälle zu lösen hat. Der erste Band hatte mir bereits gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude in den aktuellen Fall eingestiegen bin. Simone Dark erzählt die Geschichte wieder in einem sehr temperamentvollen und temporeichen Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Ich habe zwar noch keinen der Verfilmungen gesehen, habe aber mittlerweile ein ziemlich konkretes Bild vor Augen, so dass ich auch schon auf den ersten Teil in Filmform gespannt bin. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Eishockeystars zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine Geschichte mit vielen Verdächtigen, die beim Lesen zum Miträtseln einlädt. Eine gut nachvollziehbare Auflösung rundet den Kriminalroman gelungen ab.

Insgesamt ist "Familienehre" die aus meiner Sicht gelungene Fortsetzung einer erfolgreichen Krimi-Reihe, die mit viel authentisch eingefangenen Lokalkolorit, einer sympathischen Ermittlerin und dem hohen Erzähltempo der Autorin überzeugen kann. ICh empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.08.2023
London Black
Lutz, Jack

London Black


gut

Dystopie mit Luft nach oben

Im Jahre 2027 ereilt die Stadt London ein schrecklicher Terroranschlag. Die Stadt wurde mit einem Nervengift überzogen, welches 10% der Bevölkerung das Leben kostete. Die Vulnerablen konnten nur mit einem sehr raren und kostspieligen Medikament am Leben gehalten werden. Dieses Glück hatten nur wenige der Betroffenen, unter anderem DI Lucy Stone. Zwei Jahre später bekommt sie die Chance für sich selbst eine Rechtfertigung zu erarbeiten, zu den Ausgewählten zu gehören. Der Forscher Flinders Cox, der an einem Antidot zur Rettung der restlichen Vulnerablen arbeitete, wurde ermordet und Cox leitet die Ermittlungen. Hier handelt es sich aber um einen Wettlauf mit der Zeit, da das bisherige Medikament an Wirkung verliert...

Mit "London Black" hat Jack Lutz einen dystopischen Roman veröffentlicht, der einen beängstigenden Blick in eine mögliche Zukunft wirft. Er erzählt die Geschichte in einem etwas sperrigen Schreibstil, der zu beginn aus meiner Sicht gewöhnungsbedürftig war. Der Lesefluss wurde durch eingeschobene Gedanken der Protagonisten, welche kursiv gedruckt wurden, für mich immer wieder gestört. Nichts desto trotz baut Jack Lutz durchaus ein realistisches Szenario um den zerstörerischen Terroranschlag auf, was dem Buch einen sehr düsteren Hintergrund verleiht. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Forschers klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen über die gesamte Länge des Romans aufrecht gehalten. Gerade der Mittelteil beinhaltete allerdings für mich einige Längen, die es zu überwinden galt. Das Finale liefert zwar eine nachvollziehbare Auflösung, lies bei mir aber einige Fragen offen.

Insgesamt konnte mich "London Black" nicht überzeugen. Grundsätzlich handelt es sich beim Grundaufbau der Geschichte um eine tolle Idee und dem Autor gelingt es auch eine entsprechend bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Die Protagonisten hingegen waren aus meiner Sicht ein wenig schwach charakterisiert, so dass es mir schwer fiel, eine Bindung aufzubauen, auch die offenen Fragen in der Auflösung sorgen bei mir für eine Bewertung von lediglich drei der fünf möglichen Sterne.

Bewertung vom 10.07.2023
Der Lehrmeister: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Lehrmeister: Thriller


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite

Es wartet ein neuer rätselhafter Fall auf die Spezialermittlerin Laura Kern und ihrem Partner Max Hartung. Es wurde die Leiche einer erdrosselten Frau im Wald gefunden, sie trug eine Schiefertafel um den Hals, auf der ein Goethezitat verfasst wurde. Besonders besorgniserregend ist aber die Zahl eins auf der Rückseite der Tafel, da sie wohlmöglich auf einen Serientäter hinweist. Die beiden Ermittler stürzen sich in die Ermittlungen, aber es lassen sich kaum verwertbare Hinweise finden. Kurz darauf wird ein weiteres Opfer mit einer Schiefertafel um den Hals gefunden, was Gewissheit bezüglich der Theorie eines Serienmörders bringt. Der Wettlauf mit der Zeit ist nun endgültig eingeläutet...

Ich habe bereits viele Thriller aus der Feder von Catherine Shepherd lesen dürfen und immer wieder begeistert sie mich mit ihren spannenden Geschichten. Ich bin daher mit viel Vorfreude in den mittlerweile achten Band der Laura Kern-Reihe gestartet und nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Catherine Shepherd erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt äußerst temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser durch die Seiten fliegen lässt. Die vielen kurzen Kapitel verbunden mit den jeweiligen Perspektivwechseln und den kleinen Cliffhangern am Ende dieser Abschnitte tragen noch zum hohen Tempo bei. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem Auffinden des ersten Opfers klassisch aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungen sowie überraschende Wendungen auf einem äußerst hohen Niveau gehalten. Es gibt viele Verdächtige und der Leser kann immer wieder eigene Überlegungen anstellen bezüglich Täter und Tathintergründe, um dann im fulminanten Finale doch noch von einer überzeugenden Auflösung überrascht zu werden.

"Der Lehrmeister" ist aus meiner Sicht die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen Thriller-Reihe, die mit einer sympathischen Ermittlerin, fesselnden und clever konzipierten Fällen, sowie dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ein toller Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle und dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 10.07.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


ausgezeichnet

Das Mordnest

Lotte und Alex warten vergeblich auf den Vater, der sie vom Sportunterricht abholen soll. Als die beiden nicht mehr daran glauben, dass ein Teil ihrer Eltern kommt, um sie zu holen, macht sich Lotte alleine auf den Weg und bittet Alex an der Bushaltestelle zu warten. Leider kommt Alex nie wieder nach Hause, er wird Opfer eines Unfalls, der nie so wirklich aufgeklärt werden konnte. Mit dem Abend werden aber viele Schicksale nachhaltig verändert und es ziehen mehr als zwanzig Jahre ins Land. Plötzlich kommt es in der ruhigen Gemeinde Holzhausen zu einer dramatischen Anhäufung mysteriöser Todesfälle und Oberkommissarin Larissa Flaucher versucht die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei stößt sie auf sehr dunkle Geheimnisse, die in der stillen Gemeinschaft lange ruhten...

"Diabolisch" ist ein sehr düsterer und stellenweise auch recht brutaler Thriller, der mich immer mehr fesseln konnte. Der Autor Jonas wagner erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, womit es ihm gelingt eine wirklich sehr bedrückende Stimmung zu erzeugen. Dabei arbeitet er mit vielen Perspektiv- und Zeitenwechseln, die zu Beginn sicherlich die volle Aufmerksamkeit einfordern und dem Ganzen eine Tiefe verleihen. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Todesfall klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die weiteren tragischen Entwicklungen, sowie dem schwierigen Verlauf der Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer komplexere Geschichte, bei der sich die losen Enden immer mehr zu einem Ganzen verbinden. Das Buch hatte mich dann wirklich gepackt und bis zum Finale, welches mit einer gut konzipierten Auflösung für einen gelungen Abschluss sorgt, in den Bann gezogen.

Insgesamt ist "Diabolisch" schon ein sehr böser Thriller, der aber für mich keine Grenzen überschreitet und im Verlauf bei mir eine Sogwirkung erzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher an die nicht ganz Zartbesaiteten sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 10.07.2023
Lorzentobel
Mansour, Monika

Lorzentobel


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman mit Tiefgang

Elias Tanner genannt ET ist verzweifelt. Seine Mutter leidet an einer schweren Depression und niemand glaubt ihm, dass der ehemalige Arbeitgeber seiner Mutter, der Zahnarzt Dr. Wagner, sie ununterbrochen stalkt. In seiner Not wendet er sich an die Kanzlei Trust Investigations, mit der Bitte, einen Beweis für seine Behauptungen zu finden. Bei ihren Ermittlungen stoßen Sara, Natalie und Tom aber nur auf viel Lob für den angesehen Zahnarzt, von einem schweren Fehlverhalten gibt es keine Spur. Als allerdings Elias Mutter einen Suizid begeht, übernimmt das Team von Trust Investigations offiziell, um der Sache auf den Grund zu gehen...

Ich habe bereits einige Kriminalromane aus der Feder der schweizerischen Autorin Monika Mansour gelesen und sie konnte mich bisher immer in den Bann ziehen und begeistern. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in den neuen Fall für das Team der Trust Investgations eingestiegen und nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Der Spannungsbogen wird um das angebliche Stalking gekonnt aufgebaut und über den tragischen Todesfall, sowie den weiteren Entwicklungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer verstricktere Geschichte, bei der der Leser nachher nicht mehr weiß, wem er nun noch glauben kann und wem nicht. Eine für mich überraschende Auflösung rundet das Ganze sehr gelungen ab. Gerade die Thematik des Stalkings verleiht der Geschichte einen besonderen Tiefgang, da es der Autorin Monika Mansour gelingt sie einfühlsam in Szene zu setzen und somit durchaus auch gesellschaftskritische Sicht zu erzeugen.

Insgesamt ist "Lorenztobel" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener Regional-Krimi, der mit interessant gezeichneten Protagonisten, einer berührenden aber zugleich auch spannenden Geschichte, sowie dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 03.07.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


sehr gut

Systemrelevant

Laura Jacobs erhält ein mehr als verlockendes Angebot, sie darf in der Zentrale der Bank an einem großen Projekt mitarbeiten. Der Job wird sie zwar fordern, aber ist auch eine riesige Chance für sie. Je mehr sie sich aber in die neue Materie einarbeitet, um so größer werden die Ungereimtheiten, die sich auftun. Ist sie auf einen riesigen Bankenskandal gestoßen? Sie gerät immer tiefen in den Strudel der kapitalistischen Bankenwelt und ist plötzlich die Hauptverdächtige i einem Tötungsdelikt. Gelingt es Laura sich aus dieser ausweglosen Situation zu befreien?

"Die Zentrale" ist der zweite Band einer neuen Thriller-Reihe aus der Feder des erfolgreichen Autors Veit Etzold. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Veit Etzold erzählt die Geschichte in einem enorm temporeichen Schreibstil, der mich durch die Seiten hat fliegen lassen. Die kurzen Kapitel mit den häufigen Perspektivwechsel trugen ebenfalls dazu bei, dass der Thriller bei mir zum Page-Turner wurde. Der Spannungsbogen wird nach und nach aufgebaut und es entwickelt sich eine packende Geschichte um die brisanten Themen der Geldwäsche und Bilanzskandale. Gedanklich ist man schnell wieder im "Wirecard-Fall", der sicherlich ähnlich gelagert war. Veit Etzold nutzt in der Reihe sein Fachwissen über die Finanzwelt, welches er sich als Professor der Wirtschaftswissenschaften angeeignet hat und verbindet es mit einer fiktiven aber auch sehr authentisch wirkenden Story, die mich bis zum Finale in den Bann ziehen konnte. Aufgrund des hohen Tempos leidet manchmal ein wenig der Tiefgang, was aber zu Gunsten der Spannung durchaus zu verzeihen ist.

"Die Zentrale" ist aus meiner Sicht ein gelungener Wirtschafts-Thriller aus der Bankenwelt, der mich mit dem enormen Tempo, der gut recherchierten und aktuellen Thematik, sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte des mit guten vier von fünf Sternen.