Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katharina2405

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2020
Madly / In Love Bd.2 (eBook, ePUB)
Reed, Ava

Madly / In Love Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

In dem Roman „Madly“ von Ava Reed hat June ein großes Geheimnis, das nur sehr wenige kennen. Die Angst davor, wie die Menschen auf dieses Geheimnis reagieren, lässt June alle auf Distanz halten. Beziehungen zu Männern bleiben oberflächlich und nicht von Dauer. Mason, der wahnsinnig verliebt ist in June, tut alles um sie für sich zu gewinnen, obwohl June ihn immer wieder abweist. Wird seine Hartnäckigkeit belohnt werden?

Meinung:

Dies ist der zweite Band der „In Love“ Reihe, der Roman lässt sich aber ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes unabhängig lesen. Sicherlich ist es schöner, wenn man auch den Vorgänger kennt, da auch Figuren aus dem ersten Band in diesem Buch auftauchen und es dann ein Wiedersehen mit den Charakteren gibt.

Das Buch behandelt auch die Themen Bodyshaming und Selbstliebe, das hat mir gut gefallen. Es sind wichtige Themen und die wurden gut umgesetzt. Ich empfand die Story als authentisch und nachvollziehbar.

Mason ist einfach klasse. Mir hat es total gefallen, wie sehr er um June gekämpft hat, wie sicher er sich war, dass sie die Richtige ist. Was er sich alles hat einfallen lassen um June von sich zu überzeugen. Die witzigen Dialoge und den Schlagabtausch, den sich June und Mason liefern, haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Was mir nicht so gut gefallen hat, dass sich der Ablauf sich im letzten Drittel etwas in die Länge zieht. Ich hätte mir gewünscht, dass June etwas eher aus ihrem Schneckenhaus kommt und Mason vertraut.

Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte mit einem wichtigen Thema. Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 11.10.2020
Wenn du mich heute wieder fragen würdest
Keane, Mary Beth

Wenn du mich heute wieder fragen würdest


ausgezeichnet

In dem Roman „Wenn du mich heute wieder fragen würdest“ von Mary Beth Keane begleiten wir die Familien Stanhope und Gleeson über mehrere Jahrzehnte.

Brian Stanhope und Francis Gleeson haben sich beide an der Polizeiakademie kennengelernt und ziehen in den gleichen Vorort von New York. Von nun an sind sie direkte Nachbarn. Der Kontakt ist durch die psychische Krankheit von Anne Stanhope distanziert, doch die beiden Kinder der Familien, Peter und Kate, sind die besten Freunde und unzertrennlich. Eines Nachts passiert eine Tragödie, die beide Familien trennen wird, doch dadurch ist das Schicksal der Familien von nun an unwiederbringlich miteinander verknüpft.

Meinung:

Eines vorweg: Dieses Buch ist brillant und ein echtes Highlight.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Am häufigsten wohl aus der Sicht von Kate, Peter und Francis. So bekommen wir als Leser einen guten Eindruck von beiden Familien. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, ich konnte direkt eintauchen und war als stiller Beobachter vor Ort. Die Autorin lässt sich Zeit die Geschichte in Ruhe zu erzählen und trotzdem hat man von Beginn an eine direkte Verbindung zu den Figuren aufgebaut. Sie werden lebendig und bekommen eine Seele. Die Figuren sind wunderbar authentisch und voll aus dem Leben gegriffen. Sie sind in Grautönen gezeichnet, was mir unglaublich gut gefällt. Manchmal machen auch eigentlich gute Menschen, Dinge, die uns Lesern nicht unbedingt gefallen.

Dieser Roman ist herrlich facettenreich und intensiv. Er zeigt, wie ein kleiner Moment unser Leben aus den Fugen bringen kann. Wie diese Tragödie Auswirkungen auf alle Leben dieser beiden Familien hat. Jeder versucht auf seine Weise damit umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam die körperlichen aber auch die seelischen Verletzungen, die jeder davonträgt. Francis und Lena, die versuchen sich ins Leben zurück zu kämpfen, den Verlust und die Einsamkeit von Peter und Kate oder die Gleichgültigkeit und den Egoismus von Brian. Darüber hinaus spielt die Krankheit von Anne eine Rolle. Wie sie diese schließlich anerkennt, damit lernt umzugehen und irgendwann versucht ihre Fehler wieder gut zu machen. Über allem schwebt die Frage in wieweit unsere Eltern und unsere Kindheit ausschlaggebend sind für unser weiteres Leben.

Fast alle Liebesromane und Filme enden damit, dass sich das Paar am Ende findet. Aber diese Geschichte geht weiter, sie zeigt auch was danach kommt. Die Arbeit die dahintersteckt, die Kompromisse die man eingeht. Das „in guten wie in schlechten Zeiten“ nicht nur ein Satz ist, sondern das alle Höhen und Tiefen ein Paar zusammenschweißen. Das hat mir so unfassbar gut gefallen, weil so das Leben nun mal ist; es ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Es geht auch darum Kinder ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Irgendwann müssen sie ihre eigenen Entscheidungen und Fehler machen, auch wenn es den Eltern noch so schwerfällt. Und schließlich geht es in diesem Roman auch um Vergebung.

Fazit: Ein unfassbar toller Roman, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich könnte stundenlang über dieses Buch schwärmen und diskutieren, es ist nur schwer ohne zu viel zu verraten. Dieses Buch ist perfekt für Leserunden oder Buchclubs. Es ist so komplex und vereint Themen wie Liebe, Familie, Vergebung und Einsamkeit auf ganz besondere Weise. Für mich ist es ein Jahreshighlight und eine absolute Leseempfehlung und mehr als verdiente 5 Sterne.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2020
Cleanland
Schäuble, Martin

Cleanland


sehr gut

In dem Roman „Cleanland“ von Martin Schäuble wächst Schilo in Cleanland auf. Sie kennt es nicht anders, als nach den Gesetzen der absoluten Reinheit zu leben. Berührungen sind gefährlich, menschliche Kontakte sind sehr stark eingeschränkt und man steht dank moderner Technik immer unter Kontrolle. Als Schilo sich verliebt und ihre Freundin Samira in Konflikt mit der Regierung gerät, beginnt sie langsam ihre Augen zu öffnen.

Meinung:

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen, einem Jugendbuch angemessen. Wir bekommen die Geschichte aus Sicht von Schilo erzählt. Durch sie bekommen wir einen guten Einblick darauf, wie Cleanland funktioniert. Einige Dinge sind uns gar nicht so fremd, dank Corona. Der Abstand muss eingehalten werden, ständig wird alles desinfiziert und das Tragen von einem Gesichtsvisier ist Pflicht. Andere Dinge sind Gott sei Dank bei uns noch nicht eingetreten. Aber diese Dystopie spinnt konsequent weiter, was passieren kann, wenn eine Pandemie Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

Die Entwicklung von Schilo geht mir persönlich zu schnell. Sie ist mit diesem System aufgewachsen und hält es für richtig, da sie nie etwas Anderes kennengelernt hat. Doch von jetzt auf gleich stellt sie alles in Frage und geht für mein Empfinden viel zu schnell so einen großen Schritt.

Cleanland ist toll beschrieben, man kann sich alles gut vorstellen und es ist gut durchdacht. Zum Schluss fehlen aber definitiv Seiten, der Showdown ist extrem kurzgehalten und auf das Nötigste beschränkt. Ich hätte mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Die Geschichte endet mit einem kleinen Cliffhanger. Eine Fortsetzung wäre durchaus möglich.

Fazit: Eine spannende Geschichte zu einem aktuellen Thema, die mich gut unterhalten konnte. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn Martin Schäuble sich mehr Zeit gelassen hätte die Story in Ruhe zu erzählen. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 04.10.2020
Winter der Hoffnung
Prange, Peter

Winter der Hoffnung


sehr gut

Der Roman „Winter der Hoffnung“ von Peter Prange, ist die Vorgeschichte zu „Unsere wunderbaren Jahre“.

Weihnachtszeit 1946 in Altena. Es ist ein extrem kalter Winter. Es fehlen Nahrungsmittel und Brennmaterial und der Wohnraum ist häufig zerstört. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Familie Wolf, deren Fabrik demontiert und nach England gebracht werden soll. Fritz, Schwiegersohn von Tochter Ruth, kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und ist als ehemaliger SS-Offizier immer noch ein glühender Anhänger Hitlers. Darüber hinaus verlieben sich die beiden Töchter Gundel und Ulla.

Meinung:

Als allererstes muss ich sagen, ich habe „Unsere wunderbaren Jahre“ nicht gelesen, allerdings habe ich damals den Fernsehfilm gesehen. Ich war beim Lesen dieser Vorgeschichte doch ziemlich irritiert, da sich doch einige Szenen aus diesem Buch mit der Verfilmung glichen, zum Beispiel die Rückkehr des Schwiegersohns oder die Demontage. Ich weiß natürlich, dass ein Buch und die passende Verfilmung nicht immer Hand in Hand gehen, sich manchmal unterscheiden und häufig nur noch das Grundgerüst mit dem Buch übereinstimmt. Wie das in diesem Fall ist, kann ich wie gesagt nicht beurteilen, aber vor dem Hintergrund der Verfilmung, war ich doch verwundert so viel Vertrautes zu lesen. Ich habe mehr „Vorgeschichte“ erwartet. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieser Roman im Jahr 1946 spielt und „Unsere wunderbaren Jahre“ erst im Sommer 1948 beginnt – damit liegen ganze eineinhalb Jahre dazwischen.

Peter Prange schafft es wunderbar diese Zeit einzufangen und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Man kann beim Lesen förmlich den Hunger und die Kälte spüren. Auch die Hoffnung blitzt immer wieder auf, dass es bergauf geht und bessere Zeiten kommen werden. Die Figuren waren mir alle auf ihre Art sympathisch. Selbst das Handeln von Fritz konnte ich nachvollziehen und es wirkte authentisch. Jahrelange Gehirnwäsche lässt sich nicht von heute auf morgen abstellen.

Die kurzen Kapitel und der damit verbundene ständige Perspektivwechsel haben mir sehr gefallen, so bekommt man einen Blick auf verschiedene Charaktere, die man dadurch besser kennenlernt. Der Zeitraum in dem wir unsere Protagonisten begleiten sind ca. vier Wochen, verständlicherweise bleiben die Charaktere noch recht oberflächlich. Wenn man aber bedenkt, dass wir die Personen in „Unsere wunderbaren Jahren“ noch weiter begleiten, ist es kein wirklicher Kritikpunkt.

Fazit: Mich konnte der Roman rund um die Familie Wolf gut unterhalten und es macht Lust diese tollen Charaktere auch weiter zu begleiten und gleich mit „Unsere wunderbaren Jahre“ zu starten. Von mir gibt es 4 Sterne, da ich etwas Anderes erwartet hatte und sich für mich doch einiges wiederholt.

Bewertung vom 01.10.2020
Ice Breakers - Jameson (eBook, ePUB)
Quinn, Jillian

Ice Breakers - Jameson (eBook, ePUB)


gut

In dem Roman „Ice Breakers – Jameson” von Jillian Quinn, ist Jameson ein absoluter Workaholic und entwickelt Computerspiele. Bei einem Spiel der Philadelphia Flyers begegnet er Regan. Sie kümmert sich im Wells Fargo Center, dem Stadion der Flyers, um die Veranstaltungen und außerdem ist ihr Vater der Geschäftsführer des Vereins. Obwohl Regan Jameson erst für einen Sportler hält, gehen die beiden miteinander aus. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, doch ihre vollen Terminkalender und ihre zeitraubenden Jobs machen eine Beziehung schwierig. Finden die beiden dafür eine Lösung und geben ihrer Beziehung eine reale Chance?

Meinung:

Dies ist der vierte Band der „Ice Breakers“-Reihe, der Roman lässt sich aber ohne Vorkenntnis der anderen Bände unabhängig lesen. Sicherlich ist es schöner, wenn man auch die Vorgänger kennt, da alle Paare auch in diesem Band auftauchen und es dann ein Wiedersehen mit den Charakteren gibt.

Ich bin leider nicht so richtig warm mit Jameson und Regan geworden. Mir war ihre Beziehung viel zu überstürzt. Gefühlt haben die beiden keine zehn Sätze miteinander gesprochen und schon geht es ziemlich zur Sache zwischen ihnen. Außerdem bleiben mir die beiden zu oberflächlich, ihre Beziehung scheint nur daraus zu bestehen übereinander herzufallen. Auch emotional haben sie mich nicht richtig erreicht, obwohl durch die Perspektivwechsel und auch durch die Ich-Erzählform perfekte Bedingungen gegeben sind. Sie bleiben für mich blass und das Knistern zwischen Ihnen fehlte mir komplett. Die Handlung bleibt sehr dünn. Jamesons Kindheit wird nur angekratzt, da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass die dürftige Handlung nur „Füllmaterial“ zwischen den erotischen Handlungen darstellt.

Fazit: Ich bin ziemlich enttäuscht und habe doch einiges mehr erwartet. Ich habe nichts gegen explizite Szenen in Büchern, ich mag es aber nicht, wenn sie das ganze Buch beherrschen und andere Dinge kaum Platz finden. Charlie, die Hochzeitsvorbereitungen und Murph haben doch noch ein wenig das Ruder herumgerissen und daher gibt es von mir knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2020
Pike - Er wird sich rächen (eBook, ePUB)
Frazier, T. M.

Pike - Er wird sich rächen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Roman „Pike – Er wird sich rächen“ von T.M. Frazier ist der erste Band der Pike-Dilogie. Dieser Zweiteiler spielt im „King“ – Universum und einige Figuren aus der King-Reihe tauchen auch in diesem Band auf. Man braucht die anderen Bände aber nicht zu kennen, um dieser Geschichte folgen zu können. Allerdings sollten die beiden Teile dieser Dilogie in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen. Der zweite Teil „Pike – Er wird dich retten“ erscheint im November 2020.

Pike handelt mit Drogen in Logan’s Beach, Florida. Er schmuggelt eine wirklich große Menge Ecstasy ins Land, doch die wird ihm gestohlen. Als er ein zweites Mal überfallen wird, schafft Pike es einen der Täter niederzuschlagen und festzuhalten. Dieser Täter, besser die Täterin, stellt sich als Mickey heraus. Mickey ist eine junge Frau, der Pike vor ein paar Jahren geholfen hat und die kurz darauf verschwunden ist. Pike versucht aus Mickey herauszubekommen, für wen sie arbeitet und warum ausgerechnet er überfallen wurde, aber Mickey verrät kein Wort. Sie hat ihre eigenen Gründe, warum sie all diese Dinge tut.

Meinung:

Wow, diese Geschichte hat es wirklich in sich und hat alles was ein guter Dark Romance Roman braucht. Es ist die richtige Mischung aus Düsternis und Gefühl. T.M. Frazier schafft es das richtige Maß zu finden. Gewalt spielt sicherlich eine Rolle, aber sie überschattet nicht alles und lässt trotzdem Platz für Gefühle zwischen den Protagonisten. Die Chemie zwischen Pike und Mickey wird super transportiert und fühlt sich echt an, ohne dabei kitschig zu sein.

Wie auch in ihren anderen Bänden, sind auch hier ihre Protagonisten Menschen, die einen Knacks weg und wirklich einiges mitgemacht haben. Sehr spannende Persönlichkeiten, die man gerne begleitet. Als Leser möchte man herausfinden, was dazu geführt hat, warum sie so geworden sind. Man möchte hinter die Fassade schauen und mehr erfahren. Besonders Mickey ist ein sehr starker Charakter, die man nur bewundern kann, für ihren Mut und ihre Stärke. Die Geschichte wird uns abwechselnd aus der Sicht von Pike und Mickey in der Ich-Perspektive erzählt, zwischendurch gibt es immer kleine Rückblenden in die Vergangenheit der beiden. Man versteht ihr handeln, schließt sie in sein Herz und fiebert mit ihnen mit.

Fazit: Mir hat der Roman super gefallen. Ich konnte das Buch wirklich nicht aus der Hand legen. Durch den echt fiesen Cliffhanger, kann man die Fortsetzung kaum erwarten. Wenn man Dark Romance liebt, dann liebt man auch Pike und Mickey. Daher absolut verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 28.09.2020
Vier Tage im Juni
Nüse, Jan-Christoph

Vier Tage im Juni


weniger gut

Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit finsteren Verschwörern, alten Nazis und gleich zweieinhalb Attentatsversuchen an und macht daraus seine „Vier Tage im Juni“.

Hat der Autor also die perfekten Zutaten für einen spannenden historischen Thriller zusammengemischt? Leider nein. Zu häufig muss der Autor eine Dolmetscherin des US-Präsidenten eingreifen lassen, damit der ihr zuvor unbekannte völlig planlos durch die Geschichte irrlichternde BKA-Ermittler Thomas Malgo wieder auf die richtige Spur kommt.

Bekanntlich endete John F. Kennedys Leben im gleichen Jahr bei einem Attentat in Dallas. Hätte Kennedy auch in Bonn, Frankfurt oder Berlin sein Ende finden können? Vielleicht; aber der historisch korrekt und durchaus interessant wiedergegebene reale Staatsbesuch wurde mit so vielen fiktiven Verschwörern und Gefahren aufgeladen, dass man den Eindruck bekommt, selbst der Autor verliert zeitweise den Überblick.

Fazit: Finstere Verschwörer, alte Nazis und eine spießige Bonner Republik der frühen 60er Jahre gepaart mit dem charismatischen jungen US-Präsidenten und den gut wiedergegebenen Fakten rund um den realen Staatsbesuch im Juni 1963, das alles hat sich für mich nicht zu einem Lesevergnügen zusammengefunden. Weniger wäre mehr gewesen und so kann ich leider nur 2 Sterne geben.

Bewertung vom 26.09.2020
Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1
Barns, Anne;Below, Christin-Marie

Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1


ausgezeichnet

In dem Buch „Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!“, erfahren wir wie es ist, wenn man fast zehn Jahre alt ist und gerade einen neuen Zahn bekommt. Doch dieser Zahn ist anders als erwartet spitz wie der Zahn eines Vampirs. Und Mirella hat einen Kater, der eines nachts zu sprechen anfängt. Ganz schön viel auf einmal, aber zum Glück hat Mirella auch ihre beste Freundin Klara und ihre Lieblingstante Elly. Wie sich herausstellt ist Mirella – und mit nur neuneinhalb Jahren eigentlich viel zu früh – eine Vampirin geworden. Offenbar passiert das in der Familie häufiger, denn auch Tante Elly kann sich jede Nacht in eine Fledermaus verwandeln, das gehört zum Vampirsein dazu.

Meinung:

Als Leser oder Leserin – und hier werden auch „große Kinder“ deutlich über zehn Jahre schnell in den Bann der Geschichte gezogen – erfahren wir, was es heißt über Nacht zur Vampirin zu werden. Wir begleiten Mirella dabei, wie sie ihre neuen Fähigkeiten entdeckt, zu denen auch gehört die Sprache der Tiere zu verstehen. Junge Leserinnen und Leser erfahren hier, wie sie mit unerwarteten Veränderungen umgehen können, wie wichtig Freundschaften sind und die Bedeutung von Tierliebe und Hilfsbereitschaft.

Ganz wunderbar sind auch die eingestreuten und liebevoll gestalteten Illustrationen von Anastasia Braun. Der Verlag empfiehlt die Geschichte, die von dem Autorinnen-Duo Christin-Marie Bellow und Anne Barns geschrieben wurde, für junge Leserinnen und Leser ab 8 Jahre – ich bin mir aber sicher, dass es auch 88-jährige gibt, die an den Abenteuern von Mirella, ihrer Tante Elly, der besten Freundin Klara und natürlich dem Kater Langstrumpf alias Sir Lancelot, noch ihre Freude haben können.

Fazit: Ich habe die Geschichte von Mirella Manusch mit großer Freude verfolgt. Ich bin altersmäßig irgendwo zwischen 8 und 88 und freue mich schon auf Teil 2, der für das kommende Frühjahr angekündigt ist. Das Gesamtpaket aus Geschichte und Illustration ist mir gute 5 Sterne wert.

Bewertung vom 26.09.2020
24 gute Taten
Fagerlund, Jenny

24 gute Taten


sehr gut

In dem Roman „24 gute Taten“ von Jenny Fagerlund, ist der Partner von Emma vor zwei Jahren, nach einem Unfall an Heiligabend, verstorben. Jetzt steht die zweite Weihnachtszeit ohne ihn vor der Tür und Emma kommt nur schwer damit zurecht. Um sich von dieser schwierigen Zeit abzulenken beschließt sie jeden Tag bis Heiligabend eine gute Tat zu vollbringen. Und bei diesen guten Taten, findet Emma nicht nur neue Freunde, sondern auch zu sich selbst.

Meinung:

Dieser Roman ist ganz anders als ich es erwartet habe. Weihnachten spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle und auch die angedeutete Liebesgeschichte nimmt nicht viel Raum ein.

Hier steht Emma absolut im Vordergrund, wie sie ihren Verlust langsam aufarbeitet und zurück ins Leben findet. Ich mochte Emma unglaublich gerne. Ich konnte ihre Trägheit, ihre Lustlosigkeit und ihr Einigeln gut nachvollziehen. Es ist der Autorin wunderbar gelungen zu beschreiben, wie Emma ganz langsam wieder zu sich selbst und aus der Dunkelheit herausfindet. Ich habe voll und ganz mit Emma mitgefiebert und mich über jede gute Tat mir ihr gefreut.

Ich fand es klasse, dass diese guten Taten fast alle kostenlos waren und noch einmal daran erinnert haben, dass solche Dinge häufig kein Geld kosten müssen. Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit auch Fremden gegenüber sind unbezahlbar und haben Emma tolle neue Freunde geschenkt. Denn auch positive Veränderungen im Leben, kommen häufig, wenn man gar nicht mit ihnen rechnet. Ich mochte die Nebencharaktere wie Hasse, Lilian und Angela sehr gerne und sie haben die Geschichte rund um Emma perfekt abgerundet.

Fazit: Der Roman war anders als erwartet, konnte mich aber gut unterhalten. Daher vergebe ich 4 Sterne. Mir fehlte tatsächlich zum Schluss ein bisschen die Liebesgeschichte. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas mehr Platz bekommen hätte.

Bewertung vom 24.09.2020
Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
Strobel, Arno

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.


sehr gut

In dem Roman „Die App – Sie kennen Dich. Sie wissen, wo du wohnst“ von Arno Strobel leben Hendrik und seine Verlobte in einem Haus mit dem Smart-Home-System „Adam“. Nicht nur das Licht, die Waschmaschine oder die Jalousien können damit gesteuert werden, sondern dazu soll dieses System auch absolut sicher sein. Zum Öffnen benötigt „Adam“ Fingerabdrücke und einen Augenscan. Doch trotz all dieser Sicherheit verschwindet Linda eines Nachts spurlos: Es befinden sich keine Einbruchspuren am Haus. Hatte jemand anderes durch Sicherheitslücken im System auf „Adam“ Zugriff und konnte Linda entführen, oder liegt die Polizei richtig mit ihrer Vermutung und Linda hat Hendrik freiwillig verlassen?

Meinung:

Wir verlieren keine Zeit und starten fast sofort mit Lindas Verschwinden, das hat mir sehr gefallen, da von Anfang an Spannung erzeugt wird. Wir bekommen die Geschichte nicht nur aus Sicht von Hendrik erzählt, sondern auch aus Sicht der Opfer, das bringt zusätzlich noch eine ordentliche Portion Dramatik in die Story.

Hendrik mochte ich eigentlich sehr gerne, aber bei einer Sache fand ich sein Handeln vollkommen unrealistisch. Jeder normale Mensch hätte diese Sache als allererstes geprüft. Leider kann ich nicht genauer darauf eingehen, ohne zu viel zu verraten.

Ungefähr zur Mitte nimmt die Spannung leider ab, da für mich ziemlich offensichtlich war, wer der „Böse“ ist und wie die Zusammenhänge liegen. Erzähltechnisch hat das Ganze Sinn gemacht, war für mich aber trotzdem nicht wirklich logisch. Zum Schluss hat mich allerdings eine Sache überrascht, damit hätte ich so nicht gerechnet.

Fazit: Ein solider Thriller. Ich fand es allerdings sehr schade, dass einige Dinge sehr früh offensichtlich waren. Daher gibt es von mir 4 Sterne.