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Gilasbuecherstube
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Ich liebe Bücher!

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2022
Als die Bücher flüstern lernten
Brandt, Felicitas

Als die Bücher flüstern lernten


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sofort magisch angezogen. Es ist einfach zauberhaft und wunderschön. Der Drachenmondverlag hat dieser Trilogie einen tollen neuen Look verpasst und ich freue mich, dass es nun mein Bücherregal schmückt.

Die Autorin punktet mit einer sehr lebendigen, anschaulichen und flüssigen Schreibweise. Ich bin innerhalb kürzester Zeit in die Geschichte eingetaucht und die Seiten flogen nur so dahin.
Felicitas Brandt versteht es, ohne ständige Wortwiederholungen, eine magische Atmosphäre zu erschaffen und mich in den Bann zu ziehen.
Doch nicht nur der Schreibstil und die Story konnten mich überzeugen, sondern auch bei den Charakteren spürte man, mit wie viel Liebe zum Detail die Autorin sie gestaltet hat.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Sichtweise von Hope. Ich mag diese Perspektive sehr, denn so fällt es mir leicht, mich in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinzuverversetzen.

Hope hat es nicht leicht gehabt in ihrem bisherigen Leben. Sie ist oft enttäuscht worden und so hat sie schon sehr früh gelernt, dass es besser ist, nur auf sich selbst zu vertrauen.
Auf der Suche nach ihren Büchern wird sie bei der Familie Winterbuttom fündig. Sie bricht mehrfach in die Bibliothek ein und wird letztendlich von Sam, dem Sohn des Hauses erwischt.
Hope ist schlagfertig, manchmal etwas schnippisch und nicht auf den Mund gefallen. Erst nach und nach fast sie Vertrauen zu Sam. Sobald sie die magische Welt betritt, verändert sie sich und entwickelt sich immer mehr zur Heldin des Buches.
Sam ist, im Gegensatz zu Hope, in einer liebevollen Familie aufgewachsen. Er ist ein Nerd und süchtig nach Weingummis. Schnell wird er zum unverzichtbaren Begleiter und Anker für Hope. Er ist vernünftig und derjenige, der erst überlegt, bevor er handelt. Er ist mutig und sehr besorgt um Hopes Sicherheit ist und egal wohin sie geht und was auch immer sie vorhat, er ist und bleibt an ihrer Seite.

Die Ausarbeitung der Figuren ist Felicitas Brandt wunderbar gelungen. Beide Hauptcharaktere entwickeln sich im Laufe der drei Bände kontinuierlich weiter. Besonders die teilweise wirklich witzigen Dialoge, Sams toller Humor und seine Äußerungen und Anspielungen bezüglich der Märchenfiguren und Serien haben mich oft zum Lachen gebracht. Ich habe zwar nicht alle Hinweise verstanden, da ich nicht so viele Serien schaue, aber das störte mich nicht weiter.

Auch die Nebencharaktere wurden alle sehr lebendig beschrieben. Egal ob es sich dabei um Sams Eltern, Anni, Chloe oder die viele Figuren handelte, die wir aus anderen Märchen kennen. Besonders in Bay habe ich mich gleich verliebt. ;-)
Aber wir treffen auch auf Robin Hood, Peter Pan, Kapitän Hook, Sherlock Holmes, König Artus und etliche Feen, die alle individuell gestaltet wurden und die Geschichte perfekt abrunden.

Einzig die Liebesgeschichte hat mich etwas irritiert. Das Buch ist zwar schon für Leser ab 14, aber die Hauptprotagonisten haben ein Alter, in dem es normalerweise in einer Beziehung schon etwas weiter geht, als sich nur zu küssen. Aber das ist auch schon der einzige kleine Kritikpunkt, den ich anbringen möchte.
Es wurde zu keiner Zeit langweilig. Im Gegenteil, Hope und Sam geraten ständig in neue spannende Situationen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen. Das packende Finale war dann der Höhepunkt dieser tollen Story.

Für mich ist „Als die Bücher flüstern lernen“ eine facettenreiche Geschichte, die nicht nur voller Magie und Spannung ist, sondern auch humorvoll und mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat.
Dafür gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2022
Jana und das Geheimnis der Evenburg
Zimmer, Sonja

Jana und das Geheimnis der Evenburg


ausgezeichnet

„Jana und das Geheimnis der Evenburg“ von Sonja Zimmer

Die dreizehnjährige Jana wohnt in der kleinen ostfriesischen Stadt Leer. Bücher sind ihre große Leidenschaft und deshalb ist sie auch Stammgast in der Stadtbücherei. Eines Tages fällt ihr bei der Suche nach neuem Lesestoff, ein Buch aus einem der Regale und ihr direkt vor die Füße. Die Blätter sind schon vergilbt und sehr dünn und der Einband an manchen Stellen bereits aufgerissen. Im Inneren findet Jana einen alten Brief mit seltsamen, geheimnisvollen Zeichnung aus dem Jahr 1893. Ist das vielleicht eine Schatzkarte, die dort zu sehen ist? In dem Brief ist schließlich von einem Schmuckstück die Rede.
Gemeinsam mit ihren Freunden Rieke und Finn versucht Jana, das Rätsel zu lösen und ahnt nicht, dass sie sich damit in große Gefahr begeben, denn sie sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach dem Schatz sind.

Rein zufällig bin ich auf diese Geschichte aufmerksam geworden, nachdem ich einen anderen Roman der Autorin gelesen habe.
Auf dem Cover ist die Evenburg zu sehen und sie sieht genauso aus, wie das Original in Leer.

Sonja Zimmer hat einen sehr schönen, flüssigen Schreibstil, der es einem leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Sie beschreibt die Umgebung sehr bildhaft und ich hatte die Evenburg und den umliegenden Park sofort vor Augen.

Eigentlich gehöre ich ja nicht zu der Altersklasse, die normalerweise dieses Buch liest, aber ich habe Enkelkinder und bin deshalb immer auf der Suche nach schönen Geschichten zum Vorlesen und später zum Selbstlesen.
Außerdem wohne ich in der Nähe von Leer und kenne natürlich die Evenburg. Das hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und so durfte das Buch bei mir einziehen.
Ich habe es nicht bereut, denn es ist wirklich eine wunderschöne Abenteuergeschichte, die in sich schlüssig ist und spannend und authentisch geschrieben.

Die Seitenzahl (120 Seiten) empfinde ich für ein Kinderbuch als sehr angenehm. Es ist perfekt für das abendliche Vorleseritual und später zum Selbstlesen.
Besonders gut gefällt mir dabei, dass die Geschichte im näheren Umfeld spielt und die Kinder so die Möglichkeit haben, sich die Schauplätze anzuschauen.

Ich werde es bestimmt auch noch an ein paar junge Leser verschenken, denn es gibt nichts wichtigeres, als das Lesen frühzeitig durch tolle Bücher zu fördern.

Die nachfolgenden Bände werden ihren Weg zu uns auf jeden Fall auch noch finden.
Von mir gibt es dafür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.08.2022
Dark Forest Coven. Elsterschatten
Weydt, Anna

Dark Forest Coven. Elsterschatten


sehr gut

Nachdem ihr Freund sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, will Nora nur noch weg aus Berlin. So beschließt sie, den Sommer vor ihrem geplanten Studium bei ihren Tanten zu verbringen und ihre Wunden zu lecken.
Die Schwestern ihrer Mutter, Alma und Franka wohnen in Tannenburg, einem kleinen Dorf im Harz. Dort bieten sie in einem kleinen Laden allerlei für die Touristen an. Da ihre Großmutter Ida sich nach einem Herzinfarkt gerade in der Reha befindet, können sie ihre Hilfe gut gebrauchen. Nora wundert sich nicht sonderlich darüber, dass dort auch esoterisches Zubehör wie Tarotkarten und Kristalle verkauft werden, denn so was wird in der Großstadt auch überall angeboten.
Allerdings ist sie sehr erstaunt über die Ablehnung der Dorfbewohner und über die Gerüchte, dass Alma und Franka Hexen sein sollen. Und dann ist da noch Adrian, der bei Nora für Schmetterlinge im Bauch sorgt. Allerdings sind ihre Tanten und auch Adrians Familie, alles andere als begeistert davon, dass die beiden sich angefreundet haben.
Neugierig geworden, versucht sie, gemeinsam mit Adrian und Karla, mehr über die Vergangenheit ihrer Familie herauszufinden und stößt dabei nicht nur auf einen uralten Reim, sondern erkennt auch, dass die Welt der Hexen wirklich existiert.

Das schöne Cover mit seinen mystischen Elementen hat mich sofort magisch angezogen und ich glaube, man muss eigentlich nichts mehr viel dazu sagen, oder?!
Auch der Klappentext macht sofort neugierig auf die Romantasy-Geschichte.

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig und so bin ich sehr schnell in die Story eingetaucht.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Nora. Allerdings wäre es bestimmt auch interessant gewesen, die Handlung ab und zu mal aus anderen Sichtweisen zu betrachten. Es wäre mir dann auch etwas leichter gefallen, mich in die anderen Charaktere hineinzuversetzen.

Nora ist eine sympathische, wissbegierige und neugierige Protagonistin.
Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Allerdings hat sie sich meiner Meinung nach, etwas zu schnell mit Adrian und Klara angefreundet und ihnen zu schnell vertraut.
Bei den beiden hat es auch etwas länger gedauert, bis ich mit ihnen warm wurde und sie richtig einschätzen konnte.
Gut gefallen haben mir auch Noras Tanten Alma und Franka. Sie sind sehr authentisch und gestalten den Plot wunderbar mit.
Die Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Handlung entwickelt, drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern rundet den Plot perfekt ab.
Einzig die magischen Elemente hätten gerne etwas mehr Raum einnehmen dürfen.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Schnitzeljagd und die Verbindung zur Hexenverfolgung im 19. Jahrhundert sorgen dafür, dass es während der ganzen Zeit spannend bleibt.
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die mystische und manchmal etwas düstere Atmosphäre, die im Dorf herrschte, gekonnt einzufangen.

Richtig gut hat mir gefallen hat mir auch das Setting, dass von der Autorin sehr bildhaft beschrieben und vor meinen Augen zum Leben erweckt wurde. Die Geschichte spielt in Deutschland, genauer gesagt, in einem kleinen Dort im Harz und ich finde, die Gegend passt einfach perfekt zu einer Hexengeschichte.

Fazit
“Dark Forest Coven – Elsterschatten“ ist eine tolle Geschichte, die besonders die jugendlichen Leser begeistern wird. Von mir gibt es dafür gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 29.08.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Mehr als sieben Jahre leben die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen bereits in einer Pflegefamilie in Frankreich, als 1955 ein Brief kommt, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass ihr Vater aus der russischen Gefangenschaft heimgekommen ist und sie sucht. Über den Verbleibt ihrer Mutter ist immer noch nichts bekannt. Sie haben an ihren Vater so gut wie keine Erinnerungen, aber als die Beiden zurück nach Köln kommen, fühlen sie sich sofort Zuhause in seiner Nähe. Trotzdem wird es nicht leicht für Helga und Jürgen, denn sie müssen sich nicht nur in einer Stadt, die sich im Wiederaufbau befindet, zurechtfinden, sondern auch mit Tante Meta, der Schwester ihrer Mutter arrangieren, die alles andere als erfreut über die Anwesenheit der Beiden ist und ihnen das Leben schwer macht.
Doch Helga ist trotz allem voller Hoffnung auf einen Neuanfang. Ihr Bruder findet Arbeit bei Ford und ihr Vater hat sich mit einem kleinen Büdchen, in dem er Zeitungen, Zeitschriften, Kaffee und Süßigkeiten verkauft werden, selbstständig gemacht.
Helga liebt es, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen und in den Illustrierten zu lesen. Sie ist sehr wissbegierig und hat den Traum, aufs Gymnasium zu gehen, um später eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Vater reagiert sehr abweisend auf ihren Wunsch und will davon nichts hören. Er meldet sie, ohne mit ihr darüber zu sprechen, auf der Haushaltungsschule an, auf der sie auf ein Leben als Ehefrau vorbereitet werden soll.
Als sie während eines Praktikums in einem Waisenhaus arbeitet, stellt sie zu ihrem Entsetzen fest, dass die Kinder dort sehr schlecht behandelt und sogar misshandelt werden. Helga wird an ihre eigene Kindheit erinnert, die sie hungernd in einem Keller verbracht hat. Sie stellt sich schützend vor die kleine Bärbel, die es als sogenanntes Besatzerkind doppelt schwer hat und versucht zu helfen.

Nachdem mich bereits „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Lilly Bernstein.

Anna, Helga und Jürgen gehören alle zu der Gruppe Kindern, die alle ohne Eltern und Verwandte, in den letzten Kriegsjahren gemeinsam in einem Keller in Köln gehaust haben. In „Trümmermädchen“ wird die Geschichte von Anna erzählt und in „Findelmädchen“ die Geschichte von Helga. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Der Schreibstil ist mir mittlerweile vertraut.
Lilly Bernstein schreibt nicht nur sehr lebendig und bildhaft, sondern auch sehr flüssig und sie versteht es Gefühle und Emotionen in Worte zu fassen.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Helga und so konnte ich mich gut in ihre Gedanken und Empfindungen hineinversetzen.
Helga ist als Protagonistin sehr authentisch und mutig und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen.
Besonders ihre Erfahrungen im Waisenhaus haben mich erschüttert und nachdenklich zurückgelassen. Ich hatte das Gefühl, vor Ort dabei zu sein und das Leben und die Grausamkeiten im Waisenhaus, hautnah mitzuerleben.
Bei dem Gedanken daran, was viele Kinder damals erdulden mussten und wie viel Leid damals herrschte, fällt es mir immer noch schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.
Doch auch diese Geschichte beinhaltet kleine Lichtblicke.
So hat mir Fanny besonders gut gefallen. Sie unterstützt nicht nur Helgas Vater im Haushalt, sondern hat das Ziel, sich mit einer Milchbar selbstständig zu machen. Sie läutet damit die Zeit des Rock’n’Rolls und der Petticoats ein und zeigt Helga, dass das Leben auch schöne Seiten haben kann.
Auch alle anderen Charaktere wurden von der Autorin sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet und fügen sich gut in die Geschichte ein.
Die Hintergründe wurden wieder großartig recheriert und objektiv und realitätsnah in die Handlung eingebunden.

Fazit
„Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ ist eine berührende, sehr emotionale Geschicht

Bewertung vom 24.08.2022
Erwacht das Licht / Cursed Worlds Bd.2
Fischer, Rena

Erwacht das Licht / Cursed Worlds Bd.2


ausgezeichnet

Sis und Finn sollen an der Akademie in Aithér lernen, ihre Magie anzuwenden. Während Finn, der als strahlender Weltenretter gefeiert wird, keine großen Probleme hat, verzweifelt Sis fast an dieser Aufgabe, denn sie kann sich ihrer Magie einfach nicht öffnen. Jetzt soll ausgerechnet Aswin Steel, der die grausame Aufgabe seines Vaters übernommen hat und die von Damianos geforderten jährlichen Tribute nach Erebos bringen wird, ihr Mentor werden und ihr helfen.
Derweil hat ihr Bruder Kieran ganz andere Probleme. Damianos hat seine Freundin Serafina verschleppt und nutzt sie als Druckmittel und zur Überprüfung seiner Loyalität.

Der zweite Teil schließt nahtlos an Band eins an und es ist zu empfehlen, die Bücher der Reihe nachzulesen. Am Ende gibt es ein Personen- und Sachverzeichnis, in dem die Figuren, die unterschiedlichen Clans und die wichtigsten Orte vorgestellt werden. Außerdem wird die Zeitrechnung dort erklärt.

Nachdem mich bereits der erste Teil der Reihe begeistert hat, habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Ich war sehr froh, dass ich diese gleich im Anschluss lesen konnte, denn wenn zu viel Zeit vergangen ist, habe ich oft Schwierigkeiten, wieder in die Handlung hineinzufinden.
Doch diese Probleme waren hier nicht gegeben und so bin ich schnell wieder abgetaucht und habe die drei Geschwister weiter auf ihrem Abenteuer begleitet.

Der Schreibstil ist, wie schon bei Band eins, absolut phänomenal. Rena Fischer versteht es einfach, ihre Leser mit ihrer lebendigen und sehr bildhaften Erzählweise zu fesseln und eine atmosphärische Stimmung zu erschaffen.
Sie hat eine grandiose, wirklich fantastische Welt gestaltet. Die Handlung ist sehr komplex, aber durch die unterschiedlichen Perspektiven erhält man wieder von allen Seiten Einblicke ins Geschehen. Ich fand es total spannend zu verfolgen, wie die Geschichte sich gerade an anderer Stelle weiterentwickelt. Unvorhersehbare Wendungen, Intrigen und Geheimnisse sorgen dafür, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Die unterschiedlichen Charaktere sind wieder sehr detailliert und facettenreich gestaltet und herausgearbeitet. Egal, ob es sich dabei um die drei Geschwister Sis, Kirean und Finn handelt, um Aswin und Oisinn, den Drachen Onyx, um Damianos, oder einen der anderen Protagonisten. Jede Figur entwickelt sich auch im Laufe des zweiten Teils weiter und fügt sich wunderbar in die Geschichte ein.
Gut gefallen hat mir auch, dass der Autorin es gelungen ist, die Liebesgeschichte, die für mich einfach dazugehört, so geschickt in der Handlung zu verweben, dass sie nicht zu sehr in den Fokus rückt.

Das Finale ist der krönende Abschluss der epischen Fantasy-Story und ich habe bis zur letzten Minute mit den Protagonisten gehofft und gebangt.

Auch wenn ich mir ein etwas anderes Happy End gewünscht hätte, ist es für mich eine tolle Fortsetzung der Reihe, mit fantastischen Handlungssträngen und wunderbaren Charakteren.

Ihr müsst diese Reihe unbedingt lesen! Von mir gibt es für dieses Jahreshighlight hochverdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 10.08.2022
Die Lügenkönigin - Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards
Louis, Saskia

Die Lügenkönigin - Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards


ausgezeichnet

„Die Lügenkönigin“ von Saskia Louis

Ein mitreißender Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Nachdem Fawn von Caeden verraten, als Spionin enttarnt und verhaftet wurde, ist sie in letzter Minute von einer mysteriösen Gruppe gerettet worden.
Doch dort erwartet man von ihr, dass sie mit ihrer Gabe hilft, die Königsfamilie von ihrem Thron zu stürzen und zu töten. Fawn muss nicht nur lernen, ihre Magie richtig zu nutzen, sondern auch einen geplanten Mord und unnötiges Blutvergießen verhindern. Sie beginnt deshalb, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Doch bei ihren Recherchen kommt sie einer Lüge auf die Spur, die ihr komplettes Leben und das von ganz Mentano ins Wanken bringen wird.

Zitat:
„Weißt du wer der klügere Gewinner ist? Derjenige, der dem anderen nicht verrät, dass er überhaupt spielt. Denn so kann er das Spiel weiterführen, ohne dass jemand merkt, dass er längst verloren hat.“

Nachdem mich schon Band eins der Reihe begeistert hatte, habe ich sehnsüchtig auf den finalen Teil der Dilogie gewartet.
Was soll ich sagen? Wow!
Saskia Louis hat mit „Die Lügenkönigin“ eine fantastische Fortsetzung geschrieben.
Ich bin innerhalb weniger Seiten wieder in die Geschichte eingetaucht und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
Saskia machte es mir mit ihrem leichten, flüssigen und lebendigem Schreibstil aber auch nicht schwer.
Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Die Kapitel haben wieder eine schöne Länge und sind perfekt für alle, die am Abend vielleicht nur ein oder zwei Kapitel lesen möchten. Aber ich verspreche euch jetzt schon, dass Ihr das Buch erst wieder zur Seite legt, wenn Ihr am Ende angekommen seid.
Die Autorin hat eine sprachgewaltige und sehr bildhafte Ausdrucksweise und es hat wieder Spaß gemacht, die teilweise etwas zynischen und spöttischen Wortgefechte zu verfolgen.
Das Worldbilding ist fantastisch gestaltet und Saskia hat eine tolle magische Welt erschaffen, die ich zu jeder Zeit bildhaft vor Augen hatte.

Fawn ist eine sehr taffe, starke junge Frau, die sich im zweiten Teil sehr zu ihrem Vorteil weiterentwickelt. In Band eins hat sie ihr „Ding“ oft durchgezogen ohne Rücksicht auf ihre Schwester oder ihre Freunde zu nehmen. Hier liegt ihr nicht nur das Wohl ihrer Familie und Freunde am Herzen, sondern das aller Menschen in Mentano und sogar das ihrer Feinde.
Doch ihre starke Neugier und ihre zynische Art bringt sie auch hier so manches Mal wieder in Schwierigkeiten.
Von den vielen Nebencharakteren hat mir besonders Red Dove sehr gefallen und die Enthüllung, die sie betrifft, hat mich ziemlich schockiert.
Die Liebesgeschichte gehört für mich bei einer guten Fantasystory einfach dazu, aber sie drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.

Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig. Irgendwie fiel es mir immer schwerer, Wahrheit und Lüge auseinanderzuhalten. Es gab nicht nur Momente, in denen ich nach Luft geschnappt habe, sondern auch zahlreiche Plot Twist, die ich nicht habe kommen sehen und die mich überrascht und mit offenem Mund zurückgelassen haben.

Die Geschichte beinhaltet ein Feuerwerk an Emotionen und wir durchleben mit Fawn einen tollen Mix aus Hoffnung, Freude, Trauer, Liebe und Enttäuschungen. Sie ist gut durchdacht, episch, magisch und hat mich auf ganzer Linie überzeugt.

Für mich ist die Reihe einfach grandios und ein Jahreshighlight, das verdient 5 Sterne bekommt und natürlich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.08.2022
Schattensiegel
Clivia, Isabel

Schattensiegel


sehr gut

Nachdem an Alienor Mercier verbotene Experimente durchgeführt wurden, die gefährliche Schattenkräfte hervorgerufen haben, ist sie eine unberechenbare Waffe und somit eine Gefahr für die Menschen. Seit mehr als einem Jahr fristet sie deshalb in einem magischen Gefängnis ihr Dasein.
Doch dann wird ihre Hilfe benötigt. Sie soll mit ihrer dunklen Magie und der Unterstützung des königlichen Zauberwebers Thierry Poitiers, den Schattenfluch bekämpfen.
Aber wie soll Alienor ausgerechnet dem Mann vertrauen und mit ihm zusammenarbeiten, der sie verraten und dafür gesorgt hat, dass sie in dieser dunklen Zelle gelandet ist?
Leichter wird die Situation auch nicht dadurch, dass in seiner Nähe jedes Mal ihr Herz heftig zu klopfen beginnt.
Wird Alienor das Land von einem Fluch, der seit fast einhundert Jahren die Menschen heimsucht, befreit oder bleibt sie das Monster, das von allen gefürchtet wird und verbringt den Rest ihres Lebens in einem dunklen Verlies?

Das wunderschöne Cover hat mich sofort begeistert und der Klappentext machte mich neugierig auf die Geschichte.
Es hat so auch nicht lange gedauert, bis ich in die Handlung eingetaucht bin. Der Schreibstil von Isabel Clivia hat mich sofort angesprochen und in den Bann gezogen. Sie punktet dabei mit ihrer lebendigen, flüssigen und sehr anschaulichen Schreibweise und die Seiten flogen nur so dahin. Ich wurde wie in einem Sog durch das Buch gezogen.

Alle zehn Jahre wird das Land von einem Fluch heimgesucht, den der Zauberweber Gauthier vor fast einhundert Jahren erschaffen hat. Die finstere Magie setzt sich in den Körpern der Menschen fest und bringt das Schlechte in ihnen zum Vorschein.
Die einzige Möglichkeit, um ihn für zehn Jahre zurückzudrängen, besteht darin, ein Mitglied der Königsfamilie zu opfern, denn aus irgendeinem Grund, ist Gauthiers Fluch an königliches Blut gebunden.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Alienor. Sie ist eine starke Protagonistin, die mit dem Hass und der Angst, die die Menschen ihr entgegenbringen, leben muss.
Im Laufe der Handlung erfahren wir nach und nach immer mehr von ihr und über die Umstände, die zu ihrer Verurteilung geführt haben.
Neben vielen unvorhersehbaren Wendungen und Überraschungen, sorgte es dafür, dass es während des ganzen Plots spannend blieb und ich das Buch kaum zur Seite legen konnte.
Auch Thierry ist ein toller Protagonist, der sich innerhalb der Geschichte wunderbar weiterentwickelt und sich auch die Fehler, die er macht, eingestehen kann.
Gut gefallen hat mir auch die Beziehung zwischen Alienor und Thierry. Die Autorin verliert sich nicht im Gefühlschaos, denn das würde auch nicht zu den beiden Hauptprotagonisten passen.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam weiter und ist authentisch beschrieben, während parallel die Handlung weiter vorangebracht wird.
Doch auch die anderen Figuren sind von der Autorin sehr lebendig und facettenreich gestaltet worden. Jeder Charakter bringt etwas Spezielles mit sich, dass sie einzigartig macht! Besonders Giselle und Rafael habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Etwas gefehlt hat mir beim Worldbilding. Ich fand es etwas schade, das die Autorin die Welt nicht etwas ausführlicher und komplexer geschildert hat.

Trotzdem hat mir die Story sehr gut gefallen und ich habe Alienor und Thierry gerne bei ihrem Abenteuer begleitet.
Für mich eine wunderschöne Romantasystory, die 4 von 5 Sternen bekommt.

Bewertung vom 28.07.2022
Music in my Heart
Fraser, Julie

Music in my Heart


sehr gut

Bianca hat immer versucht den Männern in ihrem Leben zu gefallen – vielleicht, weil ihr Vater sie schon vor ihrer Geburt verlassen hat - aber damit ist nun Schluss. Gerade hat sie ihr Studium in der Veterinärmedizin abgeschlossen und will sich ihr Leben neu einrichten, als der Anruf aus der Anwaltskanzlei kommt. Sie hat von ihrem Vater Simon, den sie nie kennengelernt hat, in Montana einen Teil seines Hauses geerbt.
Doch die Sache hat einen Haken, denn ihr Stiefbruder Aaron, der in New York ein gefeierter Musicalstar ist, bekommt die andere Hälfte.
Die beiden müssen sich während der Renovierungsarbeiten arrangieren, aber das ist leichter gesagt, als getan, beide haben einen ziemlichen Dickkopf und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Doch dann ändert Aaron sein Verhalten plötzlich und Bianca weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll.

Das Cover ist wunderschön und der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht.
Den Schreibstil der Autorin ist unbeschwert und locker. Sie führt ihre Leser mit einer lebendigen und humorvollen Ausdrucksweise durch die Seiten.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des personalen Erzählers, der zwischen den Protagonisten wechselt. Ich habe etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, denn für mich ist dies eine recht ungewohnte Erzählweise, die meinen Lesefluss etwas gestört hat.

Doch schon auf der ersten Seite brachte mich die Autorin zum Schmunzeln, als Bianca sich Gedanken darüber macht, womit sie die Zahl 5 verbindet. Sie weiß nicht nur, dass die Fünf eine Primzahl und Wirbeltiere fünffingrig sind, sondern auch, dass es fünf platonische Körper gibt und der Mensch fünf Sinne hat. ;-) Außerdem ist sie seit 5 Jahren Single und hat fünf vorangegangene Episoden mit den Herren der Schöpfung hinter sich.
Bianca ist eine interessante Protagonistin, die gerade eine schwierige Zeit hinter sich hat. Nachdem sie ihren Professor wegen sexueller Belästigung gemeldet hatte, wies dieser alle Vorwürfe zurück und unterstellte ihr, sich ihm, im Austausch für ein gutes Zeugnis, angeboten zu haben.
Kein Job und kein Selbstvertrauen mehr, so sieht der aktuelle Status quo aus, als der Anruf aus der Kanzlei kommt und sie über ihr Erbe informiert wird.

Ihr Stiefbruder Aaron hingegen, hat Probleme den Tod seines Adoptivvaters zu verarbeiten. Er macht sich Vorwürfe, dass er in seinen letzten Stunden nicht an seiner Seite war, sondern in New York in einem Musical auf der Bühne stand.
Bereits beim ersten Aufeinandertreffen spürt der Leser, dass mit Beiden nicht gut Kirschen essen ist.
Bianca reagiert sehr aggressiv, als Aaron nicht sofort springt und dementsprechend lässt seine Reaktion nicht lange auf sich warten.

Zu Beginn hat mich das Verhalten der beiden Hauptprotagonisten ziemlich genervt und ich habe, vor allem Biancas Benehmen, als sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen, nicht nachvollziehen können.
Doch mit der Zeit wurde es besser. Beide haben sich wunderbar weiterentwickelt und fanden einen Weg miteinander umzugehen, für den ich Verständnis hatte und den ich akzeptieren konnte.

Richtig gut gefallen hat mir auch, dass Julie Fraser sich in ihrem Buch nicht an den üblichen Stereotypen bedient, sondern dass Bianca keine Modelmaße hat und nicht die Qualitäten einer Schönheitskönigin besitzt.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und Bianca und Aaron sind nicht gleich vom ersten Moment an Feuer und Flamme voneinander.

Fazit
„Music in my Heard“ ist ein leichter, kurzweiliger und amüsanter Liebesroman, der mir ein paar schöne Lesestunden bereitet hat. Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.