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Bewertungen
Insgesamt 116 BewertungenBewertung vom 15.09.2020 | ||
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1 Das war ein Roman, der mir so richtig Spaß gemacht hat, weil hier einfach alles so richtig gut passt. Der Kriminalfall ist wunderbar verzwickt, mit verschiedenen Strängen, Ermittlungsrichtungen, red herrings und möglichen Motiven und lädt so richtig schön zum Miträtseln ein. Die Ermittlungen laufen auch durchaus mal ins Leere, aber an keiner Stelle entsteht der Eindruck einer überflüssigen Szene – im Gegenteil, jeder Schritt ist eine Mosaikstein zu der absolut schlüssigen und sinnvollen Auflösung am Ende, die überzeugt, gerade weil sie völlig ohne wilde Konstruktionen oder Exkurse in am Rande erwähnte Szenarien auskommt, und darüber hinaus schließlich sogar ein Ende im Stil von Arthur Conan Doyle präsentiert. |
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Bewertung vom 09.09.2020 | ||
Das lügenhafte Leben der Erwachsenen Mag ich Giovanna? Das ist die Frage, die mich beschäftigt. Und die Antwort darauf lautet: Nein. Ein klares, kategorisches Nein. Es gibt nichts, was mir an ihr gefällt – so wie ihr selbst eigentlich auch nichts an ihr gefällt. Kann ich Giovanna verstehen? Ja, sehr häufig sogar. |
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Bewertung vom 27.08.2020 | ||
Der Roman lässt mich betroffen und vielleicht auch in gewisser Weise ohnmächtig zurück. In den vergangenen Tagen habe ich an der Seite von Johanna um Liebe gekämpft, Gefühle unterdrückt, Kinder bekommen, Macht verloren, um ein Leben gefürchtet, einen Platz in der Welt eingenommen - und bin darin bestätigt worden, dass die Maßstäbe für einen gesunden Geist von Männern gemacht werden. Immer wieder kommt mir der Satz in den Sinn, der über Johannas ganzer Geschichte steht, und den man ausschließlich Frauen gegenüber verwendet: "Nun sei doch nicht so emotional." Dies ist schlussendlich Johannas einziges Vergehen in dieser fiktionalen Aufarbeitung ihrer Ehe: sie lässt sich von ihren Gefühlen leiten und oftmals beherrschen. |
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Bewertung vom 24.08.2020 | ||
Ich komme gerade von einer Schiffsreise mit Gustav Mahler zurück, fühle noch die Gischt und spüre, wie mir der Wind alles Unwichtige aus dem Kopf geweht hat. Es war eine schöne, melancholische, vergebliche und wichtige Reise. Schön, weil Robert Seethaler einfach schreiben kann, wie kaum ein anderer, melancholisch, weil das Leben immer zu kurz ist, vergeblich, weil es für Mahler zu spät war und wichtig, weil er sich selbst gefunden hat. |
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Bewertung vom 22.08.2020 | ||
Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens Anton Winter, Sohn des berühmten und gefeierten Late-Show-Moderators Buddy Winter, berichtet dem Leser vom unsteten Leben mit seinem flamboyanten, egozentrischen Vater, seinen eigenen, konsequenten Abnabelungsversuchen von dieser schillernden Vaterfigur, davon, wie es ist, mit John Lennon in einem Haus zu leben, und von dem New York und Amerika des Jahres 1980 - einer verlorenen Welt. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 17.08.2020 | ||
Ich habe diesen beschwingten Roman außerordentlich genossen, vor allem weil er mir sehr kurzweilige und humorvolle Einblicke in die Kunstwelt gewährt hat. Der Autor hat mit seiner Erzählerfigur Constantin Marx einen ausgezeichneten Beobachter geschaffen, der den Spagat zwischen sympathischer Zurückhaltung und nuanciertem Urteil mühelos schafft. Seine Beschreibungen der Förderverein-Mitglieder sind entlarvend, aber gleichzeitig voller Zuneigung für diese selbsternannte Akademiker-Elite. Ebenso gelungen ist die schrittweise Annäherung an den eigenbrötlerischen Künstler, der sich schließlich auf erfrischende Weise als Mensch entpuppt. Der Roman ist einfach richtig gut gemachte, niveauvolle und geschickte Unterhaltung, die bei mir tatsächlich auch noch eine gedankliche Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Wesen der Kunst ausgelöst hat. Lesenswert! |
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