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k04

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2020
When We Fall / LOVE NXT Bd.2
Pätzold, Anne

When We Fall / LOVE NXT Bd.2


ausgezeichnet

Wenige Wochen sind seit dem Treffen in New York vergangen. Wenige Wochen, die Ella wie eine Ewigkeit erscheinen. Eine Ewigkeit voller Schmerz. Denn sie vermisst Jae-yong so sehr. Obwohl sie es nicht sollte. Nicht dürfte. Schließlich hat sich nichts geändert, das Management verbietet eine Beziehung der beiden strikt und das wird so bleiben. Außerdem sind Ellas Schwestern und ihre beste Freundin Erin nicht einverstanden. Die Spannungen mit diesen drei wichtigsten Menschen in ihrer Welt machen ihr zusätzlich zu schaffen.
Aber der Horror kommt erst noch. Denn plötzlich taucht das Foto von ihr und Jae-yong erneut im Netz auf- sie wurde erkannt. Ihr Leben steht Kopf und als Jae-yong wieder anfängt mit ihr zu texten, ist das Chaos perfekt. Doch wie wird Ella sich entscheiden ? Ihr Kopf kennt die möglichen Konsequenzen. Ihr Herz kennt dafür den Schmerz, der sie beherrscht, wenn sie keinen Kontakt mit Jae-yong haben kann.
Darf sie anfangen, endlich Entscheidungen mit dem Kopf zu fällen ? Oder wird sie damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen, die sie liebt, ins Unglück stürzen ?

Der Einstieg in die Geschichte ist mir super einfach gelungen. Ich hatte gar nicht das Gefühl, als wären ein paar Monate vergangen, seitdem ich den letzten Satz von „When we Dream“ gelesen habe. Sofort war ich wieder in Ellas Welt drin. Konnte mich auch dieses Mal absolut mit ihrem Charakter, ihren Gedanken und Gefühlen identifizieren. Ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Und auch die übrigen Charaktere sind so toll wie eh und je.
Die Handlung plätschert in einem gemächlichen Tempo vor sich hin. Sie dreht sich nicht im Kreis (wie ich durch den Klappentext befürchtet hatte), sondern geht immer schön weiter. Und ich war echt begeistert, dass es nicht zu schnell ging. Bei vielen Romanen macht die Entwicklung plötzlich riesen Sprünge, als wolle der Autor das Buch endlich zu Ende bringen, den Charakteren das Happy End so schnell wie möglich gewähren. Aber nicht bei Anne Pätzold. Sie schuf auch mit „When we Fall“ eine Liebesgeschichte, die schon fast außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegt, nichtsdestotrotz aber sehr greifbar und nachvollziehbar erzählt ist. Mit einer großen Portion Gefühle, einer guten Prise Humor und ganz viel Leidenschaft. Zum Beispiel für Musik, Kunst oder auch süße Leckereien. Und all diese Dinge sind so großartig und gleichzeitig poetisch beschrieben, dass der Leser das Gefühl hat, Jae-yongs Stimme mit eigenen Ohren lauschen, Ellas Zeichnung mit eigenen Augen bewundern und die köstlichen Cupcakes selbst verspeisen darf.
Und bei all diesen wunderbaren Dingen kommt im zweiten Band auch der Tiefgang nicht zu kurz. Band 1 war doch sehr „Rosa“, was mich allerdings nicht gestört hat, weil es einfach gepasst hat. Für Band 2 brauchte man aber einfach noch etwas Anderes, Neues, und das waren die viele ernste Themen. Klar, die „LOVE NXT“-Reihe steht nun wirklich nicht für Tiefe, dafür gibt es auch ganz andere Romane. Aber die ernsten Themen waren eine gelungen Abwechslung und brachten eine gewisse Vielfalt ins Buch, da jedes Thema nicht zu sehr vertieft wurde. Nun kann natürlich der ein oder andere sagen, das wäre ihm zu oberflächlich . Ich habe das nicht so empfunden, sondern die Abwechslung geliebt!

Fazit:
„When we Fall“ ist eindeutig eine gelungene Fortsetzung und ein toller zweiter Band, der nichts zu wünschen übrig lässt. Ich weiß jetzt schon, dass die „LOVE NXT“-Reihe meine liebste werden wird und kann deshalb den finalen Band kaum erwarten. Vielleicht aber auch, weil das Ende von Band zwei ziemlich fies und sooo offen war. Ich merke, ich schweife ab, deshalb: Dieses Buch bekommt von mir natürlich 5 von 5 Sterne und ich kann es an jeden weiterempfehlen, dem „We we Dream“ gefallen hat. Übertoppen kann es Band 1 zwar nicht, aber das ist wohl auch unmöglich. Trotzdem steht fest, dass ich „When we Fall“ liebe !

Bewertung vom 04.09.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


ausgezeichnet

„Sophias Träume“ ist der zweite Band der „Die Farben der Schönheit“-Trilogie. Ich konnte es kaum erwarten, diesen endlich zu lesen, denn den ersten Band habe ich geliebt. Und, um das direkt festzuhalten, auch bei dem Folgeband erging es mir nicht anders.
Band 2 setzt direkt dort an, wo Band 1 aufgehört hat: Sophia reist nach Paris um in Erfahrung zu bringen, was mit ihrem Sohn Louis geschah. Nachdem sie ein mysteriöser Brief erreicht hat nagen Zweifel an ihr, ob ihr Kind wirklich tot ist oder ob doch noch Hoffnung besteht, ihn eines Tages in den Armen halten zu können. Jedoch steht schnell fest, dass die Suche nach Louis alles andere als einfach werden wird.
In ihrer Karriere unternimmt Sophia währenddessen einen neuen Anlauf. Nach der Kündigung bei Madame fällt ihr Miss Ardens Angebot wieder ein. Wird sich Sophia bei dieser erfolgreichen Frau behaupten können ? Kommt sie ihrem Traum, Kosmetik herzustellen, endlich näher ?
Sophias Weg geht also weiter, die Jahre vergehen. Sophia muss auch dieses Mal einige Rückschläge in Kauf nehmen. Aber am Ende zählt nur, dass sie ihr Glück findet. Im Leben, der Liebe und ihrer Arbeit. Wird es ihr gelingen ? Und wohin wird ihr Weg sie führen ?

„Aber es gab keinen Weg zurück. Ich war, wer ich geworden war in den vergangenen Jahren. Ich konnte nur nach vorn sehen.“

Es ist ziemlich einfach, diesen Roman zu beschreiben. Er ähnelt Band 1 der Trilogie sehr. Das fängt bei den Charakteren an: Wir treffen einige „Alte Bekannte“ wieder, dennoch stoßen in diesem Band auch wieder großartige neue Figuren dazu. Erneut sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und kein bisschen oberflächlich. Mit Sophia als Protagonistin kann man sich von Anfang an wieder voll und ganz identifizieren. Ich habe es geliebt, erneut von ihren Erfahrungen und Gedanken in den Bann gezogen zu werden. Der Schreibstil fesselt einen von der ersten Seite an und die knapp 600 Seiten vergehen wie im Flug.
Dieses Mal nimmt das Buch auch großen Bezug auf die historischen Ereignisse, das hat mir sehr gefallen und ist sehr interessant. Doch allein Sophias Geschichte ist schon wirklich spannend. Obwohl sie gewohnt ausführlich und gemächlich erzählt wird.
Fazit:
Ich hatte es schon so erwartet: Auch Band 2 von „Die Farben der Schönheit“ hat mich zu 100% begeistert. Mir fallen keine Kritikpunkte oder andere Gründe ein, wieso der Roman die 5 von 5 Sterne nicht verdient hätte. Empfehlen kann ich ihn allen, denen „Sophias Hoffnung“ bereits gefallen hat. Wobei, „empfehlen können“ ist deutlich untertrieben- dieses Buch muss ich einfach weiterempfehlen, so gut wie es mir gefallen hat. Ich liebe es, Sophias Lebensweg zu verfolgen und kann den nächsten- und leider auch schon finalen Band- kaum erwarten.

Bewertung vom 04.09.2020
Very First Time
Lund, Cameron

Very First Time


gut

Keely ist in ihrem Abschlussjahr an der Highschool. Doch anstatt sich auf´s College zu freuen oder die verbleibende Schulzeit noch zu genießen, hat Keely ganz andere Sorgen. Als scheinbar Einzige in ihrem Jahrgang ist sie noch Jungfrau. Peinlich genug (findet zumindest Keely), doch dann verknallt sie sich auch noch in einen heißen College-Studenten. Keely braucht einen Plan, sie möchte Erfahrung haben. Und wer wäre dazu besser geeignet als Andrew, ihr Sandkastenfreund ?! Er hat nicht nur (durch seine zig Freundinnen) Übung, sondern sie vertraut ihm auch blind.
Allerdings hat Keely in ihrem Plan nicht berücksichtigt, was dann aus ihrer Freundschaft zu Andrew wird.

Ich habe mir von diesem Buch eine spritzige, humorvolle und unterhaltsame Lovestory erhofft- und genau das habe ich bekommen. Der Roman ist sehr leichte Kost und perfekt für zwischendurch. Man hat keine Probleme, in einen Lesefluss zu kommen und das Buch ist sehr kurzweilig. Wenn man sich einfach unterhalten lassen möchte, ohne viel nachzudenken, ist diese Story perfekt.
Auf der anderen Seite fallen einem aber viel Dinge auf, die einen an dem Roman stören, wenn man sich ein paar Gedanken macht. Zuerst einmal sollte man sich bewusst sein, dass Jungfräulichkeit und das Erste Mal DIE Thematik des Buchs ist. Es mag stellenweise etwas befremdlich wirken, aber tatsächlich gibt es für Keely kein anderes Thema. Aber auch die Umsetzung der Thematik ließ mich teilweise fast verzweifeln, deshalb mein dringender Rat an alle potentiellen Leser: „Very first time“ ist ganz sicher keine Hilfe, wenn man sich über´s eigene Erste Mal unsicher ist. Viel mehr zeigt Keelys Geschichte, wie man es nicht machen sollte. Auch mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme: Keely als Protagonistin passt zwar perfekt in die Story, doch ist sie auch unfassbar naiv und hat mich damit einige Nerven gekostet. Auch auf tolle Nebenfiguren, die das wett machen, kann man nicht wirklich hoffen. Sie sind zum Großteil ziemlich unsympathisch und –scheinen sie anfangs sympathisch- verändern sich im Laufe des Buches, nur eben nicht zum Besseren. Zum Glück war da aber noch Andrew ;-)

FAZIT:
Mit meinen Rezensionen möchte ich ein Buch auch anderen Lesern empfehlen können- und das ist bei diesem gar nicht so leicht. Ich bin mir nicht sicher, für welche Zielgruppe es ist, weil ich das Gefühl habe, dass diese nichts mit einer Altersgruppe zu tun hat. Viele 14-jährige sind schon so weit, dass sie ohne Probleme erkennen, dass Keelys Herangehensweise falsch ist, währen manche 16-jährige das noch nicht tun. Eine 20-jährige mag sich für Keelys Naivität zu alt fühlen, während jemand 25-jähriges einfach die Leichtigkeit der Geschichte genießt. Deshalb würde ich sagen, dass man vom Kopf her weiter sein sollte und reifer als Keely, dann kann ich den Roman empfehlen. Und das bedeutet nicht, das man selbst schon Erfahrung haben oder älter als Keely sein sollte. Nein, man sollte einfach schon eine eigene Meinung zum Thema Jungfräulichkeit haben und diesen Standpunkt kennen.
Ich habe mich entschieden, dem Buch 3,5 Sterne zu geben, weil die zahlreichen Kritikpunkte doch etwas Einfluss auf die Bewertung haben müssen. Sie haben mich persönlich zwar nicht besonders gestört, doch glaube ich, dass andere mehr Probleme damit haben werden.
Als amüsante Unterhaltung für zwischendurch ist „Very first time“ empfehlenswert. Mehr darf man vom Buch aber nicht erwarten.

Bewertung vom 14.08.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


sehr gut

Lena Greiner und Carola Padtberg haben schon einige Bücher veröffentlicht, die über Kuriositäten aus dem Schulalltag erzählen. Meistens jedoch waren es Schüler und ihre Eltern, die auf die Schippe genommen wurden. Nun endlich bekommen auch die Lehrer ihr Fett weg: „Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen- damit er dabei rauchen kann!“ ist eine Sammlung von verrückten Lehrersprüchen, kleineren (und für Lehrer meist äußerst peinlichen) Zwischenfällen im Unterricht, aber auch ungewöhnlichen Spleens und Methoden der Lehrer. Verknüpft werden die einzelnen Szenen durch freche, witzige und, wenn notwendig, erklärende Kommentare der Autorinnen. Diese sind wirklich gut geschrieben. Bei den hunderten verschiedenen Mini-Storys braucht es natürlich auch etwas Struktur, diese wird durch eine Einteilung in verschiedene Kapitel und Unterkapitel (mit grandiosen Titeln) ins Buch gebracht. Allerdings ist die Einteilung manchmal etwas irritierend.
Den Inhalt zu bewerten ist schwer, denn man kann dabei nur sagen, ob man die Geschichten mag oder nicht- und jeder hat eben einen anderen Humor. Ich persönlich muss sagen, dass ich etwas enttäuscht war, von der Auswahl und Qualität der Anekdoten. Besonders am Anfang waren echt gute Storys dabei und ich hatte einige Lachanfälle. Aber mit der Zeit wurden die Geschichten etwas lahm, ich musste eher grinsen und auch das nicht besonders oft. Diese Kritik hört sich nun jedoch sehr negativ an, deshalb möchte ich mich nochmal ein bisschen korrigieren. Dieses Buch ist auf jeden Fall unterhaltsam, nur eben nicht so urkomisch, wie ich es erwartet hatte.
Gefallen haben mir außerdem noch die Kapitel, als Lehrer selbst zu Wort kamen, und verraten haben, was sie gegenseitig voneinander halten. Sehr interessant war auch der Einblick ins Schulrecht, durch den (vor allem für alle Schüler und Eltern unter den Lesern) die häufigsten Fragen im Schulleben geklärt werden. Nicht zu vergessen ist natürlich noch die Typisierung von typischen Lehrer-Persönlichkeiten. Diese war wirklich sehr kreativ.
Fazit:
„Unser Lehrer unterrichtet von draußen- damit er dabei rauchen kann!“ ist ein wirklich gutes, empfehlenswertes Buch und der perfekte Zeitvertreib. Dennoch hat es mich nicht so begeistert wie erwartet. Daher bekommt es von mir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.08.2020
Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1
Schuster, Stephanie

Alles, was das Herz begehrt / Wunderfrauen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

1953, der Zweite Weltkrieg ist zwar vorbei, doch sitzt er noch immer in den Köpfen der Menschen fest. Das bekommen auch diese vier zu spüren: Luise, Marie, Annabel und Helga haben bisher außer ihrem Wohnsitz (in und bei Starnberg) und dem ungefähr gleichen Alter (Anfang 20 bis Anfang 30) nichts gemeinsam. Wobei... Eine wichtige Sache habe ich noch vergessen zu erwähnen: Alle vier haben Träume und Pläne. Denn alle vier sind auf der Suche nach ihrem eigenen Glück.
Für Hela bedeutet dies, dass sie endlich selbstständig werden und weg von ihren herrischen Eltern möchte. Nicht so einfach, für die Tochter eines reichen Fabrikanten, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht viel arbeiten musste. Auch Marie muss sich erst noch an die körperliche Arbeit gewöhnen. Früher, in ihrer Heimat, hatte ihre Familie zwar ein Gestüt, doch war die Arbeit mit den Pferden eher angenehm als anstrengend. Doch für die vertriebene junge Frau ist das nicht ihr größtes Problem. Immer noch leidet sie psychisch unter ihren Erlebnissen. Obwohl sie doch in Leutstetten endlich ein neues Leben beginnen möchte…
Annabel dagegen hat eher das gegensätzliche Problem. Als Arztgattin geht sie nicht zum Arbeiten und hat Angestellte, die ihren Haushalt führen. Hätte sie nicht ihren Sohn Friedrich, der ihr alles bedeutet, würde ihr wohl wirklich noch die Decke auf den Kopf fallen. Trotzdem sehnt sie sich nach mehr Auslastung- ein zweites Kind wäre doch schön. Doch ihr Mann ist da anderer Meinung… Und Luise ? Sie wünscht sich auch schon seit langem ein Kind, doch klappt es leder einfach nicht. Also macht sie sich erst einmal daran ihren eigenen Traum zu verwirklichen: Ein eigener Gemischtwarenladen eröffnen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass auch dieser Wunsch nicht immer nach Plan verläuft.
Der Roman wird aus der Sicht von allen vier Frauen erzählt. Jedes „Kapitel“ handelt von einer anderen. Dabei sind die Kapitel nicht, wie man sie kennt, denn sie sind nicht durchnummeriert. Für den Leser bedeutet dies, dass man viel mehr in einen Lesefluss reinkommt. Natürlich sorgt aber auch noch der sehr angenehme Schreibstil dafür. Ganz besonders haben mir an ihm die bayrischen Passagen gefallen. Also hauptsächlich bei Unterhaltungen sind vereinzelt bayrische Sätze eingebaut. Das sorgt für Abwechslung und macht großen Spaß beim Lesen. Außerdem sorgt die, der Zeit entsprechende, Wortwahl für´ s richtige Flair. Dabei bleibt die Sprache aber stets leicht verständlich.
Auch die Charaktere haben mir sehr gefallen. Mit der einen Frau konnte man sich mehr, mit der anderen weniger identifizieren. Aber in sie reinversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln nachvollziehen, konnte man bei jeder einzelnen. Insgesamt gibt es in diesem Buch sehr viele Figuren (alle toll ausgearbeitet und fassettenreich), da quasi vier verschieden Geschichten auf einmal erzählt werden. Man könnte jetzt meine, dass das Ganze irgendwie kompliziert wird, oder man bei den vielen Perspektiven durcheinander kommt, aber so ist es überhaupt nicht. Vielmehr erscheint es logisch, da die Geschichten sehr geschickt miteinander verstrickt werden. Das ist sehr interessant und regt ständig zum Weiterlesen an. So hatte ich, dieses relativ dicke Buch, sehr schnell durch und es wirkte sehr kurzweilig.
Fazit:
Der Auftaktband der „Wunderfrauen“-Trilogie hat mich begeistert. Es hat großen Spaß gemacht, den Roman zu lesen und so freue ich mich schon auf den Fortgang der Geschichte. Die Thematik ist wirklich interessant, toll beschrieben und sehr gut recherchiert. Dies ist ein Buch, das einen sehr in seinen Bann zieht. Es ist zwar nicht besonders spannend, eben so, wie man es von dem Genre kennt, dafür macht der Schreibstil, die Charaktere, einfach alles, ständig Lust zum weiterlesen. Der Roman ist perfekt zum Abschalten, da man sich voll auf die Geschichte einlassen kann. Wer historische Romane mag, sollte sich diesen auf keinen Fall entgehen lasse.
Daher gibt es von mir 5 von 5 Sternen und eine ganz klare Leseemp

Bewertung vom 28.07.2020
Dreams of Yesterday / CRACKS Bd.1
Cosway, L. H.

Dreams of Yesterday / CRACKS Bd.1


gut

„Nur Beton und Staub und Lärm und Träume so groß, dass wir vielleicht eines Tages bei dem Versuch, sie in uns zu begraben, entzweibrechen werden.“

Dublin, 2006, ein Betonklotz voller vergammelten Wohnungen und zwei Jugendliche. Evelyn, genannt Ev, und Dylan. Während Ev sich mit ihrem unspektakulären Leben in den ärmlichen Gegenden Dublins gewöhnt hat und trotzdem stets das Schöne und Positive fokussiert, hat Dylan das alles satt. So schnell wie möglich, bald ist er mit der Schule fertig, will er weg. Ev dagegen möchte ihre Grandma auf keinen Fall im Stich lassen.
Ungeachtet dieser völlig verschieden Zukunftspläne entwickeln Dylan und Ev intensive Gefühle füreinander. Doch es sind die falschen Umstände, die falsche Zeit, der falsche Ort für diese leidenschaftliche, junge Liebe. Und so steht immer die Frage zwischen den beiden, ob eine gemeinsame Zukunft überhaupt möglich ist. Und viel zu schnell wird sie brisant. Dylan kann nicht länger bleiben. Wie wird Evelyn sich entscheiden.

„Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass er dieses alberne, gefühlsduselige Organ noch mehr für sich einnehmen könnte, aber das war ein Irrtum gewesen.“

Es ist sehr schwer, dieses Buch zu beschreiben und zu bewerten. Das Hauptproblem ist wohl, dass es kaum Handlung beinhaltet. Vielmehr setzt es auf den poetischen Schreibstil, die tiefgründigen Gespräche und bildlichen Beschreibungen.
Dabei bleibt das Buch immer sehr kurzweilig zu lesen. Man hat es sehr schnell durch. Was wohl aber auch an der geringen Seitenzahl liegt. Und dran, dass man weiterlesen will, weil man noch große Erwartungen hat. Aber dann ließt man und liest, und es passiert nicht viel, die Geschichte geht kaum voran, obwohl Zeit vergeht. Das kann enttäuschen. Die Betonung liegt auf kann. Ich würde sagen, ob dieser Roman einem gefällt oder nicht, hängt in erster Linie von den eigenen Vorlieben und Erwartungen an die Geschichte ab. Soll heißen, wer es liest, um eine tolle Story erzählt zu bekommen, wird enttäuscht sein. Wer dagegen liest, um wirklich zu lesen, um sich im Schreibstil zu verlieren und einfach mal etwas abschalten und genießen will, ja, derjenige könnte wirklich viel Freude am Buch haben.
Überzeugen kann der Roman zusätzlich durch die Charaktere. Besonders die Nebenfiguren sorgen dafür, dass doch noch irgendwas passiert, oder bringen einfach noch mehr Gefühl und Humor in die Story ein.
An sich fand ich aber Dylan und Evs Beziehung, die ja im Mittelpunkt stand, etwas zu lahm. Zu oberflächlich beschrieben. Nicht so, dass man als Leser voll mitfiebert. Das ist sehr schade, denn wenn schon kaum Handlung, dann müsste wenigsten das Material, das vorhanden ist überzeugen. Finde ich zumindest.

„Dreams of Yesterday“ bekommt von mir keine klare Leseempfehlung. Ich würde jetzt zu niemandem direkt sagen: Dieses Buch ist der Hammer, das musst du lesen. Weil ich nichts gefunden habe, das es zu einem „Hammer“ machen würde. Am meisten haben mir der Schreibstil und die vielseitigen Nebenfiguren gefallen. Also wer nette Erzählungen und schöne Beschreibungen mag, kann dieses Buch lesen. Aber große Erwartungen an den Inhalt darf man nicht haben, und man sollte sich keinesfalls vom Klappentext beirren lassen.
Meine Bewertung fällt dennoch mit 3,5 Sterne relativ positiv aus, denn das Lesen hat Spaß gemacht. Ich habe das Buch immer wieder gern zur Hand genommen, auch, weil ich meine Erwartungen schnell über Bord geworfen habe. Jedoch traue ich mich zu sagen, dass ich nicht viel verpasst hätte, wenn ich diesen Roman nicht gelesen hätte.
Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil und erhoffe mir von ihm mehr…

Bewertung vom 20.07.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1


ausgezeichnet

Ivy ist alles andere als begeistert, als ihr Stiefvater Richard sie nach über vier Jahren nach „Hause“ einlädt- oder sollte man eher sagen, er kommandiert sie dorthin ? Egal, jedenfalls befürchtet Ivy das Schlimmste. Was auch sonst, wenn Richard sie damals von jetzt auf gleich aus der Familie, aus ihrem vertrauten Umfeld herausgerissen hat und Ivy nichts mehr blieb ? Noch immer kennt Ivy den Grund für all das nicht, und als sie zurück bei den Blakelys ist, scheint Richard sogar noch mehr Geheimnisse zu haben. Vor ihr und ihren beiden Stiefbrüdern, Richards Söhne Asher und Noah. Damit wären wir übrigens schon beim nächsten Problem: Ivys Brüder. Während sie sich mit Noah immer gut verstanden hat (er ist eben der typische, nervige große Bruder) gab es zwischen Asher und ihr schon früher viele Spannungen. Und noch heute schafft Asher es mühelos, Ivys Gefühlswelt völlig auf den Kopf zu stellen. In vielerlei Hinsicht…
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt. Der Schreibstil ist sooo angenehm zu lesen, man merkt überhaupt nicht, wie die Zeit vergeht. Auch der humorvolle Erzählstil war genau mein Fall. Und auf so kreative Ideen muss man erst ´mal kommen… Kurzum, ich kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus. Außer natürlich, ich musste gerade mit den Charakteren mitfiebern. Das war auch nicht selten der Fall. Und es geht auch ganz von allein, denn die Charaktere sind einem ALLE auf Anhieb unglaublich sympathisch. Ivy ist eine tolle Protagonistin, ich konnte mich ohne Probleme in sie hineinversetzen. Asher ist ein unfassbar toller Kerl. Hach, ein neuer Top-Favorit in meinem Book-Boyfriend-Regal. Und dann die ganzen toll gestalteten Nebenfiguren. Ich kann es kaum erwarten, im zweiten Band zwei von ihnen noch näher kennenlernen zu dürfen!
Zum Schluss möchte und muss ich natürlich noch den traumhaft schönen Titel und die gesamte, wunderschöne Gestaltung erwähnen. Angefangen mit dem Blickfang-Cover, das man unbedingt im Bücherregal haben muss, bis hin zu der originellen, einzigartigen Idee, mit all diesen coolen Letterings im Buch, bin ich begeistert.
Fazit:
„It was always you“ ist für mich ein absolutes Highlight. Ich habe das Gefühl, es ist ein Buch, auf das ich schon lange gewartet habe. Die Thematik ist toll und die Umsetzung noch besser. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen- am liebsten würde ich aber noch mehr geben, denn dieses Buch ist eindeutig ein neues Lieblingsbuch von mir ;)

Bewertung vom 02.07.2020
Repeat This Love
Scott, Kylie

Repeat This Love


sehr gut

Stell dir vor, du hast gerade deinen Freund verlassen, bist von der Trennung noch völlig fertig und willst dir einfach mal einen schönen Abend machen. Doch dann geschieht das Unfassbare und du wirst auf offener Straße niedergeschlagen und landest im Koma. Als du wieder aufwachst, hast du dein komplettes Gedächtnis verloren. Alles, was dich als Person ausgemacht hat, alle Erinnerungen sind futsch. Ein Alptraum, oder ?! Aber genau so geht es Clem… Nun steht sie vor der Frage wie, wer sie war. Oder wer sie werden will. Anstatt dass sie nun ein neues Leben beginnen kann, was schon schwer genug wäre, geht ihr Alptraum sogar noch weiter und beängstigende Vorfälle machen ihr das Leben zur Hölle. Doch es gibt auch einen Lichtblick: Ed Larsen! Stopp, er dürfte eigentlich gar kein Lichtblick sein, denn schließlich ist er der Ex-Freund von Clems früherem Ich. Noch dazu leidet er noch immer unter der Trennung und ist nicht gut auf Clem zu sprechen. Als er jedoch von Clems Situation erfährt, ist ihm sofort klar, dass er ihr zur Seite stehen wird…
Kann das funktionieren, nach allem was er mit ihrem früheren Ich durchgemacht hat ? Wie sehr kann sich ein Mensch verändern ? Und was es denn nun mit dem Überfall auf Clem auf sich hatte…
Ob mich dieser Roman überzeugen konnte ?!
Der Einstieg fällt sehr leicht, der Schreibstil ist durchgängig grandios. Denn er liest sich unfassbar angenehm und flott. Während der ersten Hälfte des Buches konnte ich es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Und auch wie unterhaltsam und amüsant die Story erzählt wird ist einfach herrlich. Das ist es wohl, was ich am meisten zu schätzen wusste- dieser Humor. In jeder Szene, egal wie ernst, traurig, spannend, romantisch oder sexy sie war, war irgendein Witz eingebaut. Somit kann ich an der Stelle also festhalten, dass es großen Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen.
Ein dickes Plus ist dann natürlich noch die Thematik. Ein Liebesroman, der auf einer Amnesie basiert, sieht man nicht alles Tage. Durch den Umstand der Amnesie, ein Überfall, kommt noch eine große Portion Spannung dazu. Und die Autorin wusste, wie sie damit umgehen musste, hat die Spannung gekonnt genutzt und gesteigert. Vorhersehbare Handlung ? Weit gefehlt!
Doch wer aufgepasst hat, merkt, dass ich immer nur von der ersten Hälfte geredet habe. Denn für mich hat das Buch dann stark nachgelassen. Zum Beispiel, weil die Spannung sehr hoch war, man absolut gespannt auf den Täter und den Fortgang ist, das Thema dann aber plötzlich fallen gelassen und lange Zeit einfach mehr oder weniger links liegen gelassen wird.
Ein weiteres Beispiel: die Charaktere. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Charaktere völlig unsympathisch waren oder gar nervig. Nein, aber man konnte einfach keine richtige Verbindung zu ihnen herstellen. Bei den Nebenfiguren hatte ich am meisten Probleme, sie zu durchschauen.
Letztendlich hat mir auch die Auflösung am Schluss nicht so gefallen, ich fand sie nämlich etwas fad. Den eigentlichen Schluss, also die letzten paar Seiten, fand ich trotzdem ganz nett.
Mein Fazit ist also:
Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut, doch leider hat es mich leicht enttäuscht. Vielleicht waren auch nur meine Erwartungen zu hoch, ich weiß es nicht. Fest steht aber, dass die Autorin in dieser(relativ kurzen) Story andere Prioritäten gesetzt hat, als ich es mir gewünscht hätte und so das Potenzial der Thematik und der Spannung in meinen Augen nicht richtig ausgeschöpft hat.
Trotzdem hat das Buch großen Spaß gemacht zu lesen & ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Der großartige Anfang des Romans, unterhaltsame Schreibstil und großartige Humor hat die Schwächen zusätzlich wieder teilweise wett gemacht.
Empfehlen…
…würde ich das Buch also auf jeden Fall. Wenn man nicht nur große Gefühle sucht, sondern auch nichts gegen eine Portion Spannung einzuwenden hat, sollte man diesem Buch eine Chance geben.

Bewertung vom 11.06.2020
Wozu wir fähig sind
El Omari, Laila

Wozu wir fähig sind


ausgezeichnet

Alina und Patrick sind seit der Schulzeit ein Paar und unzertrennlich. Aber auch nur, weil Alina nicht weiß, dass Patrick nicht ist, wer er zu sein scheint. Bis jetzt…
Plötzlich ist er da und wird selbstverständlich in der Clique von Alina, ihrem besten Freund Robin, Patrick und seiner besten Freundin Hannah aufgenommen. Zusammen mit seiner „Freundin“ Leonora. Wer die beiden sind, weiß niemand recht. Dafür kennen Alexander und Leonora die anderen umso besser. Sie kennen die Geheimnisse, die jeder voreinander hat und wissen, was sie mit den Informationen anstellen können. Der einzige Grund wieso sie aufgetaucht sind ?Rache !
Doch wofür genau ?

Ich war sehr gespannt auf das Buch, ehrlich gesagt waren die ersten hundert Seiten aber nicht gerade mein Fall. Der Stil des Buches ist nämlich etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich daran erst gewöhnt hat, kann man das Buch dafür nicht mehr aus der Hand legen.
Der Erzählstil ist sehr distanziert, nicht oberflächlich oder so, sondern eher knapp gehalten. Ebenso bleiben die Figuren bis zum Schluss in gewisser Distanz zum Leser. Meist kann man sich ja irgendwie mit den Charakteren identifizieren, das ist hier nicht wirklich der Fall. Dafür wird die Kulisse, die Stimmung und die gesamte Umgebung sehr bildlich beschrieben und super eingefangen. So etwas ist genau meins, wem es da anders geht, braucht das jedoch nicht abzuschrecken, denn auch diese Beschreibungen sind kurz und auf den Punkt gebracht. All das ist notwendig, denn die Geschichte funktioniert nur durch viele Geheimnisse und mysteriöse Andeutungen. Man lernt sehr viele Charaktere kennen, wer hier wirklich Protagonist und wer Nebenfigur ist, kann man schwer auseinanderhalten. Man könne jetzt meinen, viele Charaktere, langes Buch, aber das ist ganz und gar nicht so. Die 250 Seiten sind nicht besonders viel und lesen sich ( wenn man erst mal in der Geschichte drin ist) extrem flott. Wobei der Lesefluss etwas durch die vielen Rechtschreibfehler, ja sogar mal vertauschte Namen, ein bisschen gestört wird. Das hat mich etwas genervt… Zurück zur Länge des Buches. Die Frage ist schließlich, wie es sein kann, so viel Stoff in so wenig Seiten unterzubringen. Die Antwort: Man muss sich als Leser nach und nach alles zusammenreimen. Das heißt, dieses Buch sollte man konzentriert lesen, weil man sonst nicht mehr mitkommt oder am Ende vor offenen Fragen steht. Auf dem Silbertablett serviert wird dem Leser nämlich nix, trotzdem sind (wenn man mitdenkt) am Schluss tatsächlich keine Fragezeichen mehr da. Obwohl man es sich anfangs überhaupt nicht vorstellen kann, wie alles zusammenpassen soll. Nochmal zurück zu den ersten hundert Seiten: Die sind vollgestopft mit Infos, Schicksale und Schicksalsschläge von zig verschiedenen Leuten. Dinge die nichts miteinander zu tun haben scheinen. Und die Erklärungen werden nicht ausgesprochen. So muss man anfangs einfach jede Info in sich aufsaugen, ziemlich anstrengend, weil man nicht weiß, was damit anzufangen ist.
Dafür haben mich der spannende Mitteteil und der klare Schluss begeistert. Ein Schluss, der die Geschichte logisch scheinen lässt, für die Idee hinter dem Buch begeistert und gleichzeitig passend offen ist.


„Wozu wir fähig sind“ ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Roman für ältere Jugendliche, junge Erwachsene und allen Fans von Thrillern und Krimis rund ums College. Es ist eine besondere Abwechslung zu diesen, durch die Kulisse von Heidelberg und der Universität anstatt dem College, gleichzeitig aber von der Handlung ähnlich. Was dieses Buch besonders ausmacht, ist jedoch eindeutig der rätselhafte Aufbau, wie der Leser sich die Vorgeschichte Stück für Stück, wie beim Puzzeln zusammensetzen muss. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein, da das Lesen sonst relativ anstrengend sein wird.
Abgesehen davon hat das Buch aber noch ein paar Schwächen und ist auch nicht besonders tiefgründig oder einprägsam.
Deshalb gibt es von mir 4 von 5 für dieses Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2020
Academy of Arts. Herzensmelodie
Müller, Sina

Academy of Arts. Herzensmelodie


sehr gut

Schon ihr Leben lang hatte Antonia (genannt Toni) den einen großen Traum: Musikerin werden und den ganzen Tag nur Geige spielen. Als sie sich bei verschiedenen Hochschulen bewirbt, öffnen sich ihr in Amsterdam bei einem Vorspielen plötzlich ganz neue, unerwartete Türen: Der Scout Vincent entdeckt sie und möchte das Talent zu sich an die Academy of Arts (AcA) nach Lieberose holen.
Nie hätte Toni es auch nur zu träumen gewagt, eine Solokarriere zu starten. Trotzdem ist der Alltag an der AcA kein Zuckerschlecken und Toni muss lernen, wie hart man für Erfolg arbeiten muss. Nebenbei lernt sie noch viel über das Leben und besondere Leute kennen.
Unter anderem lernt sie Vincent, ihren Scout näher kennen. Ihm eilt jedoch der Ruf eines Herzensbrechers voraus, und als DER Superstar der Akademie, steht er oft im Mittelpunkt. Etwas, das Toni gar nicht brauchen kann. Ebenso, wie sie sich nicht von ihrer Musik ablenken lassen möchte. Was sie jedoch in Vincents Gegenwart fühlt und auch, dass seine geheimnisvolle Art sie neugierig macht, lässt sich nicht leugnen. Und dass macht alles ziemlich kompliziert…
Sina Müller nimmt und in ihrem Roman mit nach Lieberose, mit in die Welt der Künste, der Kreativität und der Musik. Wer sich für eines (oder mehrere;)) dieser Themen interessiert, wird sicher viel Freude mit dem Buch haben, denn man taucht richtig in diese Welt ein.
Das Buch ist aus zwei Perspektiven. Abwechselnd aus der von Vincent und der von Toni. Das sind auch die beiden Protas. Mir persönlich gefällt diese Art von Erzählstil sehr und ich weiß, viele denken gleich. Der Erzählstil schafft es außerdem, die Gefühle der zweien sehr anschaulich und greifbar zu beschreiben.
In der Story kommen sehr viele, wirklich tolle Nebenfiguren vor. Manche habe ich noch mehr ins Herz geschlossen, als die Protagonisten. Was zudem super ist: Die Charaktere sind so unterschiedlich, dass ein wirklich spannender Kontrast entsteht. So ist die Story fassettenreich und interessant zu lesen.
Ganz besonders interessant ist die Art, wie Sina Müller mit einem ganz bekannten, oft diskutierten Merkmal von Liebesgeschichten umgegangen ist: Klischees. Mir sind einige Klischees aufgefallen, doch es waren nicht zu viele. UND: Mir ist aufgefallen, wie real diese doch auch sind. Nicht übertrieben, sondern relativ alltäglich. Außerdem hat die Autorin quasi mit den Klischees „gespielt“, den Leser etwas an der Nase herumgeführt. Man vermutet, die Geschichte wäre vorhersehbar- und dann geht die Story ganz anders weiter. Also machen die Klischees die Geschichte gerade aus und spannend. Das ist eine tolle Idee, das habe ich bisher noch in keinem anderen Buch so erlebt.
Auf der anderen Seite sind mir jedoch ein paar (kleine Kritikpunkte) aufgefallen, wie etwa, dass ich lange so meine Probleme hatte, mit Vincent warm zu werden und Toni dafür gegen Ende hin nicht mehr so ganz verstehen konnte. Das ist etwas Schade, denn Protagonisten führen einen durch eine Geschichte, für mich ist das am besten möglich, wenn man sich auch genügend mit ihnen identifizieren kann.
Des Weiteren hat die Geschichte viele Ansätze zum Tiefgang, bleibt aber größtenteils oberflächlich. Bis auf ein, zwei (kurze) Längen (ich hoffe, man versteht ein bisschen, was ich damit meine) ist das Buch zwar trotzdem interessant und schön zu lesen. Aber wird es dadurch wahrscheinlich oft mit „nett für zwischendurch“ abgestempelt. Das kann jetzt bewusst so gestaltet worden sein, andere würden behaupten, das Potential der Geschichte wurde nicht richtig ausgeschöpft. Ich weiß es nicht genau, finde das Fehlen von ein bisschen Tiefgang jedoch schade.
Mein Fazit:
Mit ihrem Roman schafft Sina Müller es gekonnt, den Leser in eine Welt voller Kreativität zu entführen. Damit beschert das Buch einem ein paar schöne Lesestunden. Mit viel Humor, einer Liebe zum Detail und guten Überlegungen ist also ein wirklich schönes Buch entstanden. Wer jedoch nach Tiefgang oder „Liebesgeschichten ganz ohne Kitsch“ sucht, ist hier vielle