Leichenschilf / Kommissar Bark Bd.1

sehr gut

Örebro, da war ich schon mehr als einmal. Deshalb war ich gespannt, ob ich mich an den einen oder anderen Schauplatz erinnern kann. Gelang mir und ich weiss sogar, wie es in dem kleinen Ort Garphyttan aussieht, wo Kristoffer Barks Vater wohnt.

Ein süffiger gut zu lesender Krimi ist da in der Feder von Anna Jansson gedeiht. Sie schafft es, die Spannung bis am Schluss aufrecht zu erhalten. Ich hatte kurz Angst, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird, doch die Angst war unbegründet.

Kristoffer Bark ist ein spannender Ermittler mit einer eigenen und schweren Geschichte. Zum einen ist da seine verschwundene Tochter Vera, welche er nicht aufgibt und unermüdlich weitersucht. Sie sucht ihn immer und überall heim. Zum anderen die schwierige Beziehung zur Mutter von Vera. Ja, Kristoffer ist fast ein bisschen ein Übermensch, welcher mit sehr wenig Schlaf auskommt. Aber es macht ihn spannend.
Die weiteren Charaktere im Buch sind gut ausgearbeitet und bleiben nicht nur oberflächlich. Viele Personen tauchen auf und bleiben. Da gibt es die Arbeitskollegin welche sehr direkt ihre Meinung kund tut, die neue Vorgesetzte welche ihn auf eine elegante Art und Weise herausfordert. Eine Frau, von welcher Kristoffer schwärmt und ihn immer wieder begleitet. Bleibt es bei der Schwärmerei? Das möchte ich nicht verraten. Nur soviel, es ist definitiv ein Krimi und kein blutrünstiger Thriller.

Im November erscheint ein weiterer Fall für Kristoffer Bark - "Wittwenwald" heisst das Buch und ich bin sehr gespannt darauf.

Florian und Traktor Max

ausgezeichnet

Florian und der Bauer Claas arbeiten gerne zusammen auf dem Feld. Doch beide werden älter und die Arbeit nicht weniger. Und sie leider immer langsamer. Sie holen sich Unterstützung auf den Hof - der junge rote Traktor Max. Er soll sie unterstützen und entlasten. Florian freut sich immens auf einen neuen Freund und Bauer Claas auf etwas mehr Freizeit. Doch nur eines geht in Erfüllung. Traktor Max arbeitet wie besessen. Doch Abends, da ist er müde und ignoriert Florian im Stall. Das Pferd ist unglaublich einsam und enttäuscht. So vergeht die Zeit, bis Max übereifrig in ein nasses Feld arbeiten geht. Er bleibt stecken und versinkt im Feld. Zum Glück lässt Florian ihn nicht hängen und rettet ihn. Und von diesem Tage an, sind die zwei beste Freunde.

Ein grosser Teil der Geschichte spielt im Dunkeln. Aus diesem Grund sie die Bilder eher düster und trübe. Jedoch passt es wunderbar zu Geschichte. Es zeigt wunderbar auf, dass die moderne Technologie auch nicht immer über alles erhaben ist, regt zu Diskussionen an zu früher/heute, Freundschaft und dass diese manchmal nicht vom ersten Augenblick vorhanden ist. Dass man diese aufbauen und wachsen lassen muss und auch darf. Ich mag das Buch immer noch unglaublich gerne. Es zeigt, wie wichtig Werte wie Hilfsbereitschaft und Vergebung sind. Ich vergebe gerne 5 von 5 Freundschaften.

Unser Sommer in Cape Cod

gut

Ein Sommerroman, welcher aber dann doch anders war als erwartet. Als Leser begleitet man Ruth auf die Halbinsel Cape Cod. Sie möchte dort ihren Ruhestand verbringen. Schon bei der Anreise geht alles schief. Das gemietete Haus steht erst am nächsten Tag bereit und sie muss ins Hotel ziehen. Als sie dann einziehen kann, liegt plötzlich ein Säugling vor der Tür und Ruths Ruhe ist vorbei. Sie wird im Dorf eingespannt, hilft hier und dort aus und fragt sich, ob sie sich hier wirklich wohl fühlen kann..

Nicht nur Ruth kriegt in der Geschichte einen Erzählstrang. Auch ihre Tochter Olivia und Elise, die Besitzerin von Ruths Ferienhaus. Eigentlich wird die Geschichte von verschiedenen Frauen erzählt und die Männer bleiben eher hinten an. Es geht um Vergebung, unerfüllte Wünsche und den Platz im Leben finden.

Das Buch liest sich angenehm und die Dorfgemeinschaft ist toll. Einzig mit Elise hatte ich unglaubliche Mühe. Ich verstand ihren Wunsch, doch ihr Verhalten liess mich fast das Buch abbrechen. Ich war irgendwann unglaublich von ihr genervt.

Das Buch ist ein Sommerschmöker, welcher mich aber nicht vollständig überzeugt hat und nicht gross in Erinnerung bleiben wird.

Zimtschnecken zum Frühstück

gut

Dieses Buch ist für mich eine typische Urlaubslektüre. Locker, leicht, süffig mit einer Prise Humor und etwas Liebe.

Clara mochte ich grösstenteils sehr gerne. Sie ist hilfsbereit (manchmal zu sehr), liebt Bücher und animiert die Schüler zum Lesen. Mit dieser Leidenschaft hat sie schon viel gut bei mir. Die Schule und die Lehrerschaft fand ich aber überaus anstrengend und ich konnte nicht verstehen, warum Clara sich nicht wehrte. In ihrem Leben läuft vieles schief, was Clara aber mit viel Humor nimmt. Wenn die Themen etwas tiefgründiger gehen, es ums Selbstwertgefühl geht oder sonstige Probleme auftauchen, bleibt der Erzählstil der Autorin positiv und es kommt keine Schwere auf. Clara war mir aber an und an etwas zu naiv, was ich sehr schade fand. Die Nebenfiguren sind gut gezeichnet und im grossen und ganzen fand ich das Buch sehr gelungen. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und fühlte mich gut unterhalten.

The Way I Break / Hungry Hearts Bd.1

ausgezeichnet

Victoria ist eine erfolgreiche, junge Köchin. Ihr wird aber alles zu viel und so stürzt sie Hals über Kopf aus ihrem Leben. Sie flieht kurzerhand nach Goldbridge, einer Stadt, in welche ihre Mutter einst abgehauen ist. Victorias Mutter hat Mann und Kind früh verlassen um ihrer Passion nachzugehen. An Victorias ersten Abend lernt sie einen attraktiven Mann kennen und unter Alkoholeinfluss erzählt sie ihm einiges über sich. Als sie am nächsten Tag einen Kellnerjob im Sternerestaurant Prisma erhält, fühlt sie sich sicher. Sie kann endlich zur Ruhe kommen und vielleicht etwas über ihre Mutter herausfinden. Doch schon an ihrem ersten Arbeitstag steht ihr der unbekannte Mann gegenüber - er ist der Sohn der Restaurantinhaber. Kann Victoria unbekannt bleiben und was muss sie dafür alles tun?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und flüssig. Die Kapitel werden je aus der Sicht von Julian und Victoria erzählt, was dem Leser einen guten Einblick in die jeweilige Gefühlswelt gibt. Beide Charakteren sind authentisch, mit Ecken und Kanten und einem Rucksack voller Vergangenheit kreiert. Diese muss zuerst aufgearbeitet und überwunden werden. Sehr tiefgründig und sensibel werden die Themen toxische Beziehungen, emotionale Manipulation, Panikattacken, Trauma und Grooming (deutsch sinngemäss Anbahnung, gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht, indem stufenweise ihr Vertrauen erschlichen wird) aufgenommen. Doch nicht nur die Hauptcharakteren sind toll. Auch Darcy, Echo und die ganze Familie von Julian haben mein Herz berührt. Allen voran Alexis. Die Charakteren sind mit all ihren positiven und negativen Facetten dargestellt. Das manchmal schwierige Familienleben ist auf den Punkt gebracht und sehr realistisch. Es gibt immer wieder Schwierigkeiten und es kommt darauf an, wie man mit diesen umgeht.

Was mich unglaublich fasziniert hat, war das Setting. Das Restaurant in der Grotte konnte ich mir wunderbar vorstellen und würde am liebsten gleich dort Essen gehen. Die ganzen Kochaspekte mochte ich sehr und liessen mir oft das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Ich mochte das Buch sehr gerne und vergebe gerne 5 von 5 Kochsessions. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band, welcher sich Echo und Alexis dreht. Er erscheint voraussichtlich am 14. September.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2

ausgezeichnet

Endlich geht es in die zweite Runde und ich war sehr gespannt darauf ob diverse offene Fragen aus Band eins beantwortet werden. Selbstverständlich kann man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen, macht aber sicher weniger Spass.

Zoom Meetings kennen wir seit der ganzen Corona Pandemie zu genüge. Doch diese Zoom Meetings wünscht man keinem. Ein Killer foltert einen Teilnehmer vor laufender Kamera. Er geniesst die Zuschauer und flüchtet unbekannt bevor die Ermittler eintreffen. Tom Bachmann und sein Team sind gefordert und decken eine Verbindung ins Rotlicht Millieu auf. Sind sie schnell genug um weitere Morde zu verhindern?

Durch den gewohnt flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil befindet man sich schnell inmitten der Geschichte. Wiederum erhält man als Leser verschiedene Einblicke. Man begleitet Tom und sein Team bei den Ermittlungen und verfolgt Aaron, Toms Bruder bei seinen Machenschaften. Auch Toms Vater im Gefängnis erhält einen eigenen Erzählstrang, wie auch der Killer. Durch diese Wechsel und die kurzen Kapitel fliegt man förmlich durch die Geschichte. Diese ist aber brutal, detailreich und überaus blutig. Wer also Mühe mit Folterszenen hat, ist hier sicher nicht gut bedient.

Tom befindet sich auch in diesem Band zwischen den Fronten. Er weiss um die Arbeit seines Bruders doch ganz akzeptieren kann er es nicht. Es wird etwas Licht ins Dunkle gebracht doch es bleiben offene Fäden vorhanden. Es wird also im dritten Teil spannend bleiben.

Das restliche Team fand ich interessant. Vor allem Ira fand ich super. Aus meiner Sicht hätten die Nebencharakteren noch etwas mehr Tiefe bzw Aufmerksamkeit erhalten dürfen. Sie sind nämlich auch interessant.

Die Spannung wird durchgehend hoch gehalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Verbindung zum Rotlicht Millieu, dem Darknet und die Brutalität und Fetische mancher Personen machen das Buch nicht einfach. Das Zusammenspiel zwischen Aaron, Tom und seinem Vater macht einen grossen Teil des Buches aus, woraufhin der Fall manchmal etwas in den Hintergrund gerät.

Ich vergebe dem Buch gerne 5 von 5 Meetings und freue mich auf einen dritten Teil der Serie.

Wir am Meer

gut

Anna freut sich auf den Urlaub mit ihrer Schwester und deren Familie. Die buchverrückte junge Frau liebt die Tage mit ihrer Nichte Leni und entlastet ihre Schwester und ihren Schwager Oliver in dieser Zeit immens. Als sie das Angebot von Kilian Brand erhalten, den Urlaub mit Freunden und ihm in den Hamptons zu verbringen, sind die Erwartungen sehr verschieden. Anna, grosser Fan des Autors, wagt sich kaum zu atmen und wird wortkarg. Doch auch der Autor bleibt eher am Rande. Währenddessen wird rund um die zwei gezankt: wer passt auf die Kinder auf, wird gemeinsam gegessen und was etc pp. Ziemlich ermüdend das Ganze. Doch schon bald fällt Anna auf, dass an der ganzen Sache etwas faul ist und beginnt nachzuforschen.

Anna war mir von Anfang an sympathisch. Leider driftet sie manchmal etwas sehr ins Kindliche ab und handelt unlogisch. Doch auch Kilian fand ich manchmal etwas gar wortkarg. Er geht allem aus dem Weg und ein klärendes Wort hätte vieles vereinfacht. Johanna, Annas Schwester war mir ziemlich unsympathisch und übertrieben. Da schüttelte ich oft den Kopf und fragte mich, warum ihr niemand Einhalt bietet. Oliver hingegen war das pure Gegenstück und ihn mochte ich sehr. Auch wenn das Setting Sommer, Meer und Entspannung versprach, ermüdete mich das ganze Gezanke der Familie immens. Das ewige hin und her hätte etwas gekürzt werden können.

Im Grossen und Ganzen hat mich der Roman gut unterhalten, setzt sich aber nicht von anderen Büchern in diesem Genre ab. Ein schönes Buch, welches mir nicht unbedingt in Erinnerung bleiben wird.

Dog Man 9

sehr gut

In diesem Band treibt es Dog Man einfach zu weit. Er wird gefeuert und das ganze Polizeiteam ist zutiefst betrübt. Zum Glück fällt Dog Man und seinen Freunden etwas ein und mit einer List, mutiert auch in diesem Band Dog Man zum Helden.

Dieses Mal gibt es verschiedene Handlungsstränge oder sogar Geschichten. Auf der einen Seite wird von Dog Man erzählt, wie er mit seiner Kündigung umgeht und wieder gerade rückt. Dann wird von Petey, seinem Vater und Lil Petey erzählt und auch auf den Comic Club wird hingewiesen. Irgendwie fliessen aber die Geschichten hier nicht so sehr zusammen. Dem Lesegenuss tut dies aber keinen Abbruch. Auch die Daumenkinos fehlen nicht und lassen manche Schlägereien entstehen.

Alles in allem wieder ein unterhaltsames Dog Man Abenteuer mit durchgehend farbigen Zeichnungen. Ich vergebe gerne 4 von 5 Freundschaften.

50 Sätze, die das Leben leichter machen

ausgezeichnet

Oftmals sagen wir "vielleicht" oder sogar "ja" obwohl wir weder Zeit noch Lust haben - jeder kennt es. Doch wie kommt man hier wieder raus? Darf man einen Rückzieher machen? Und wie macht man dies am ehrlichsten und einfachsten?

Dieses Buch ist schon jetzt eines meiner Jahreshighlights. Praxisnah erzählt die Autorin verschiedenste Anekdoten aus ihrem Alltag als Business Coach. Die Alltagsgeschichten sind kompakt, alltagsnah und überaus hilfreich. Es geht um Klarheit und Abgrenzung und manchmal für sich selber einstehen. Ich bin begeistert und wünschte mir, ich hätte diese Wunderwaffe schon viel früher zur Hand gehabt. Die Empfehlungen sind Gold wert und machen das Leben wirklich leichter. Ich hoffe, ich kann mir vieles aneignen, in den richtigen Situationen auspacken und das Leben manchmal etwas leichter nehmen.

Ich könnte schwärmen oder Beispiele aufzählen doch einfacher ist es, wenn ich es uneingeschränkt als Pflichtlektüre verschreibe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Vergangen ist nicht vorbei / Palast der Lügen Bd.1

sehr gut

Schon länger habe ich keine Zeitreise Geschichte mehr gelesen. Das Cover ist geheimnisvoll und was es mit der Libelle auf sich hat, erfährt man im laufe der Geschichte.

Sophie ist eine etwas naive junge Frau. Sie stört sich zwar ab der Tatsache, dass die Zeitreisen nur ihrem Bruder vorbestimmt sind, lehnt sich aber erst dagegen auf, als dieser spurlos verschwindet. Sie kämpft sich dann sehr dickköpfig durch das junge Paris rund um das Jahr 1688. Sie ist direkt, stösst die Leute vor den Kopf aber liess mich öfters auch schmunzeln. Obwohl sie so ahnungslos ist, schlägt sie sich nicht sonderlich schlecht. Was Sophie aber sonst in ihrem Leben macht, wird gänzlich unerwähnt.

Valentin bleibt bis zum Schluss mysteriös. Es ranken sich viele offene Fragen um ihn und seine Geheimnis wird gegen Schluss aufgedeckt. Ich fand ihn aber toll. Sein Humor, seine Schlagfertigkeit wie auch seine Arroganz passte wunderbar in die Geschichte. Die Liebesgeschichte bleibt eher im Hintergrund, was aber auch Sophies Unerfahrenheit und Schüchternheit geschuldet ist. Manchmal fand ich sie da schon sehr zurückhaltend. Sophies Bruder hingegen war mir unsympathisch. Auch der geheime Auftraggeber scheint eine tragische Geschichte im Gepäck zu haben. Diese wird zwar angeschnitten und etwas darüber erzählt, jedoch hoffe ich, da im zweiten Band noch mehr zu erfahren.

Der Erzählstil der Autorin ist flüssig und leicht. Man findet sehr schnell in die Geschichte rein. Gegen Schluss zieht das sonst eher gemächliche Tempo noch etwas an. Es bleiben aber diverse offene Fragen übrig. Ich vergebe gerne 4 von 5 Libellen und bin gespannt, wie es mit dem zweiten Band weitergeht. Dieser erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2023. Daher ist langes warten angesagt.