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flowers.books

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2019
Das Echo der Wahrheit
Chirovici, Eugene

Das Echo der Wahrheit


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Nach dem Buch "Das Buch der Spiegel" war ich gefesselt von dem tollen Schreibstil des Autors und war ganz gespannt auf sein neuestes Werk.

Die Leseprobe konnte mich sofort begeistern und schien außergewöhnlich.

Eines Tages macht der New Yorker Psychiater Dr. James Cobb die unerwartete Bekanntschaft des Multimillionärs Joshua Fleischer.
Fleischer leidet an einer unheilbaren Krankheit und bittet Cobb eindringlich, für einige Tage zu ihm nach Maine zu kommen.

"Meine Forschung hingegen bestätigt Folgendes: Unter Hypnose ist die Willenskraft eines Menschen dramatisch eingeschränkt, von freiem Willen kann keine Rede sein. Nur deswegen kann ein Mensch im Trancezustand auf Geheiß des Hypnoiseurs Dinge tun, die er normalerweise nicht tun würde." (ZITAT)

Cobb selbst studierte Anthropologie und schließlich Psychologie und Psychatrie. Im letzten Jahr seines Medizinstudiums
lernte er Professor George Atkins kennen, der ihn einige Monate lang in Hypnosetechniken ausbildetete.

Als Cobb bei Fleischer eintrifft, erfährt er, dass der vom Tod gezeichnete Mann eine schwere Last mit sich trägt: Er hat Angst, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in einem Pariser Hotelzimmer verbracht hat. Seine Erinnerungen sind aber bruchstückhaft, und deshalb soll Cobb ihm helfen, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Noch kann Cobb allerdings nicht ahnen, dass damit die verdrängten Dämonen seiner eigenen Vergangenheit zum Leben wiedererwachen.

Die Story wirkt verstrickt - als Leser weiß man nicht wirklich, wer lügt und was genau vor sich geht und genau dies macht es so spannend.

"Die psychoanalytische Methode bringt sowohl den Patienten als auch den Therapeuten nur zu oft an den Rand der Erschöpfung und ist obendrein auch sehr kostspielig. Sie ist ein Luxus der modernen Welt, die den Beichtstuhl gegen eine schicke Ledercouch in eine Arztpraxix ausgetauscht hat." (ZITAT)

Im Verlauf des Buches habe ich mir viele tolle Stellen / Sätze markiert, die für mich das "Das Echo der Wahrheit" zu etwas ganz besonderem und eindringlichem gemacht haben.

"Ich glaube, da irren Sie sich. Ich denke, die Dinge, die wir nicht getan haben, prägen uns ebenso sehr wie die, die wir getan haben. Es ist kein Zufall, wenn wir in einem bestimmten Augenblick vor eine Tür gelangen, auch wenn wir sie nicht öffnen. Die Türen, die wir nicht öffnen, sind genauso wichtig wie die, durch die wir gehen. Man vergisst so vieles, und in der Stunde der Abrechnung zählt niemand die Türen, die geschlossen blieben, sondern nur die wenigen, die man geöffnet hat." (ZITAT)

Das Buch sagt unter anderem aus, dass das, was wir Erinnerung nennen, keine Filmaufnahme unserer Wirklichkeit ist, die unverändert in unseren Köpfen bleibt, denn es kommt schon während der Aufnahme zu Verzerrungen. Im Lauf der Zeit ändert sich unsere Wahrnehmung der Dinge, und weitere Verzerrungen kommen hinzu. Es gibt Untersuchungen, die festgestellt haben, dass achtzig Protzent unserer Erinnerungen mehr oder weniger falsch sind. Man kann dies auch auf unseren Alltag und unsere Erinnerungen projizieren.

Ein grandioses Buch mit hervorragendem Schreibstil, einem perfekt gewähltem Cover und einer ausgeklügelten faszinierenden und vor allem fesselnden Story.

Bewertung vom 03.03.2019
Liebende
Ho-seung, Jeong

Liebende


sehr gut

Meine Meinung
"Liebende" ist ein absolut poetisches tolles Büchlein, das mich sehr begeistern konnte.

Geprägt von einem außergewöhnliches Schreibstil und einer ungewöhnlich herzergreifenden Story, begleiten wir Blauperlenauge auf seiner Reise. Der Karpfen eines Tempelglöckchens, kann zumindest sein Glück kaum fassen, als er Schwarzperlenauge begegnet: Es ist Liebe auf den ersten Blick. Zusammen werden sie hoch oben am First des buddhistischen Tempels angebracht und spielen mit ihren Glöckchen im Wind, um traurigen Menschen Trost zu spenden und Freude in einsame Herzen zu tragen.

Mit den Jahren wird Blauperlenauge jedoch unzufrieden. Ihm ist sein Leben zu eng geworden. Er möchte frei sein, die Welt entdecken und erfahren, was Liebe wirklich bedeutet.
Er will das Meer sehen, fliegen, hauptsache weg vom altbekannten.
Er hat sich die ganze Zeit unendich einsam gefühlt und hatte sich nach jemand anderem gesehnt.

"Je nachdem, wem wir begegnen, kann unser Leben eine sehr
unterschiedliche Gestalt annehmen. Das Leben ist ein Mosaik aus Begegnungen und Abschieden." (ZITAT)


Der Fisch hatte sich so sehr gewünscht, wahrhaftig einem Gefährten zu begegnen, mit dem er ein Leben verbringen konnte. Er fragte sich, ob er jemals jemanden treffen würde, der seine Tage erfüllen würde.
Die Erkenntnis, dass man schon allein für die Tatsache, am Leben zu sein, immer dankbar sein muss, kam ihm bald.

"Wenn Liebe neu ist, spricht man viele Worte. Alte Liebe hingegen ereignet sich schweigend." (ZITAT)

Der Fisch stellte bald fest, dass es vielleicht weniger schwierig war, auf das, was man wollte, zu warten, als daran festzuhalten, sobald man es bekommen hatte.

Das Cover ist ein absoluter Eye-Catcher und erstrahlt farbenfroh.
Ebenso auffallend sind die wunderschönen Illustrationen im Buchinneren.

Bewertung vom 02.03.2019
Einer wird sterben
Lorenz, Wiebke

Einer wird sterben


sehr gut

Meine Meinung und Inhalt
In der Geschichte geht es um Stella, deren Mann sich auf Geschäftsreise befindet. Sie ist alleine in den großen Haus und die Angst beginnt.

Vor ihrem Haus wartet ein Auto mehrere Tage. Die Personen darin steigen nicht aus und auf Rückfragen, was sie hier suchen, kommen nur ausweichende Antworten.
Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.

"...dein Mund gibt keine Worte mehr preis. Und das muss er auch nicht, es ist alles gesagt. Alles - und mehr als das. Komm, ich bette deinen Kopf in meinem Schoß, streiche dir durchs Haar, sehe wie es meine Finger färbt in ein tiefes warmes Rot." (ZITAT)

Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Es folgt ein handgreiflicher Angriff, ein Smartphone, das einiges preisgibt, mysteriöse Anrufe mit furchteinflösendem Rauschen, eine heisere Stimme usw.

Nach den ganzen angsteinflößenden Vorfällen, wollte die Protagonistin vor allem, dass ihr Mann Paul die ganze Situation ernst nimmt und dass er alle Hebel in Bewegung setzt, um zu ihr zurück zu kommen. Doch alles wird immer rätselhafter.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und verständlich und umrahmt den Spannungsaufbau hervorragend.
Ebenso passend gewählt finde ich das hübsche Cover.

Ein wirklich packender Thriller, der aufs Ende zu nochmal richtig an Fahrt gewinnt.

Bewertung vom 30.01.2019
Wer ist Michael Swann?
Reardon, Bryan

Wer ist Michael Swann?


gut

In dem Buch wird deutlich und wirklich authentisch geschildert, wie traumatisch und fürchterlich ein Gedächtnisverlust wohl für einen Menschen sein muss, wie fest eine Frau an ihren Mann glaubt und wie sehr sich andere von Schlagzeilen beeinflussen lassen und sich von Menschen abwenden.

"Ihren Gedanken war mit Vernunft nicht mehr beizukommen. In der Taubheit der gegebenen Umstände schwirrten und wirbelten sie herum. In einer Minute schienen die Gedanken an die Zukunft sie fast zu erdrücken, in der anderen drohten Erinnerungen sie für immer zu brechen." (ZITAT)

Die Gefühle der Protagonisten wurden wirklich gut geschildert.
Die Kapitel wechseln vereinzelt zwischen Vergangenheit (erkennbar mit Titelüberschriften) und Gegenwart (nummeriert).

Der Schreibstil ist gelungen, jedoch wimmeln in "Wer ist Michael Swann" einige "Übersetzungsfehler", die bei näherem Hinsehen störend waren. Dies sollte meiner Meinung nach nochmal überarbeitet werden.

"Fotos. Wir halten Momente in unserem Leben fest. Wir sehen sie durch eine künstliche Linse. Während die Kamera Fotos macht,
sind wir uns so sicher über diese vollkommene Richtigkeit, die wir nie in Frage stellen. Stattdessen bilden wir uns etwas darauf ein, unser Glück einzukapseln, es für irgendwelche noch in der fernen Zukunft liegenden Momente festzuhalten, wenn wir den Korken knallen lassen und uns wieder an seiner Schönheit berauschen, als würde sich die Freude darüber in einer immerwährenden Schleife bewegen. Aber so funktioniert das nicht. Wenn wir eine aufgenommene Erinnerung zwischen unseren Fingern und vor unsere Augen halten, setzt ein Kribbeln in der Brust ein. Es steigt auf und lässt unsere Augen feucht werden. Wir sehen, was
einmal war. Es baumelt vor unseren Augen wie eine unerreichbare Perfektion, die dadurch, dass wir glaubten, diesen
Moment, dieses überaus perfekte Erlebnis, einst gehabt zu haben, es durchlebt zu haben, nur noch schlimmer wird.
Doch es ist vorbei, reduziert auf ein zweidimensionales Foto, das mit jedem Tag nur immer mehr verblasst."(ZITAT)

Meine Vermutung, die ich relativ am Anfang bereits hatte, hatte sich am Schluss bewahrheitet. Das Buch war gelegentlich spannend, jedoch teilweise sehr langgezogen und verwirrend.Ich habe mir von dem Buch leider etwas mehr versprochen. Der Epilog war sehr gelungen und hat das Buch gut abgerundet.

Bewertung vom 14.11.2018
Der Insasse
Fitzek, Sebastian

Der Insasse


ausgezeichnet

Meine Meinung
Als Fitzek Fan spricht mich nun auch sein neustes Werk bezüglich Cover und Klappentext sofort an.

Fitzek schafft es wie kein anderer, mich bereits von Beginn an zu fesseln und mitzureißen.

Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff, der anscheinend auch Opfer von Guido Tramnitz wurde.
Tramnitz, die Brutkasten-Bestie, ist der einzige, der weiß, was mit dem Sohn von Till Berkhoff geschah.

"Die Wahrheit, nach der du suchst, wird dir keine Linderung bringen."(ZITAT)

Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: Er muss selbst zum Insassen werden. Der Aufenthalt gestaltet sich aber nicht so einfach, wie vielleicht vermutet und es lauern viele Gefahren wie z.B. ein korrupter Arzt mit unkonventionellen Methoden.

"Till hatte nicht die geringste Vorstellung, worauf er sich
einließ, sollte Skania ihm tatsächlich den letzten Wunsch seines Lebens erfüllen und ihn zum Insassen dieser Klinik machen." (ZITAT)

Einen kreativen, tollen und humorvollen Schluss bringt der Autor mit der Danksagung zu guter Letzt noch mit ein.

Kurzum, wieder einmal ist es Sebastian Fitzek gelungen, ein Meisterwerk zu schaffen. Meiner Meinung nach womöglich sein bisher bestes Buch. 6/5 Sterne!

Bewertung vom 29.10.2018
Das andere Haus
Fleet, Rebecca

Das andere Haus


gut

Der Schreibstil von Rebecca Fleet ist flüssig und man findet leicht in die Geschichte hinein.
Es wird über das Leben von Francis und Caroline berichtet, ihre Höhen und Tiefen. Die Vergangenheit und Gegenwart. Wie sie versuchen, ihre Ehe zu retten - ihre Liebe wieder herzustellen, von der sie einst glaubten, sie würde ewig halten.
Sie hoffen eine Auszeit - ohne Kind - in einer anderen Stadt würde ihnen helfen, das bewältigen zu können. Was Caroline, nicht zuletzt wegen ihrer Nachbarin Amber herausfindet, ist jedoch schockierend. Die Vergangenheit, scheint sie einzuholen.

"Ich stehe ein, vielleicht zwei Minuten lang da und suche in ihm
den Mann, in den ich so verliebt war, dass ich nur herumsaß und von ihm träumte, wenn wir getrennt waren, und der mir dann fehlte wie ein Teil meines eigenen Körpers. Jetzt fehlt er mir am meisten, wenn er direkt neben mir sitzt. Wenn er nicht da ist, kann ich mich an ihn erinnern, wie er früher war. Aber wenn wir zusammen sind, lässt es sich nicht verbergen - wir haben verloren, was wir einmal hatten, und ich hänge in der Schwebe, ohne Ausweg und unglücklich mit jemandem verflochten, den ich icht in Ordnung bringen kann." (ZITAT)

Man stellt sich als Leser, nachdem man den Klappentext verinnerlicht hatte, jedoch vom Inhalt und der Herangehensweise etwas anderes vor.

Der Psychothriller ist gelungen, jedoch meiner Meinung nach an einigen Stellen relativ lang gezogen. Nichtsdestotrotz schafft es Fleet in dem Buch Überraschungsmomente mit viel Spannung einzubauen.

Bewertung vom 05.10.2018
Loyalitäten
Vigan, Delphine

Loyalitäten


ausgezeichnet

Zuallererst möchte ich den absolut großartigen und herausstechenden Schreibstil der Autorin hervorheben.

Die Story berührt.
Die Charaktere und ihre Geschichten sind sehr authentisch geschildert, man fiebert und leidet mit.

Loyalitäten wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was zu einem insgesamt bedrückenden Gesamtbild zusammenwächst.

"Eines Tages möchte er gerne das Bewusstsein verlieren, völlig. Sich für ein paar Stunden oder für immer in das dicke Gewebe der Trunkenheit fallen, sich davon bedecken, begraben lassen, er weiß, dass so etwas vorkommt." (ZITAT)

Die Geschichte um den 12-jährigen Théo spitzt sich immer mehr zu. Er versucht seine Unsicherheit und seine emotionale Verlassenheit mit Alkohol zu kompensieren. Sein Freund Mathis steht zu ihm, aber dessen Mutter ahnt, wie auch die Lehrerin Hélène, dass die beiden Jungs auf einem gefährlichen Weg sind.

"Übrigens seltsam, dieses Gefühl einer Besänftigung, wenn schließlich das hervorkommt, was man nie sehen wollte, obwohl man wusste, dass es ganz in der Nähe vergraben war, dieses Gefühl von Erleichterung, wenn sich das Schlimmste bestätigt." (ZITAT)

De Vigan schafft es ein nahezu allgemeingültiges Gesellschaftsporträt zu beschreiben. Eltern und Lehrer, die mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten kämpfen, ihre Traumata bearbeiten / verdrängen und auf der Suche nach sich selbst sind. Kinder, die der Überforderung ausgesetzt werden, die häufig als „frühe Eigenständigkeit“ gefeiert wird und die letztlich allein sind mit dem Umfeld und dem Scheitern ihrer Kernfamilie.

Das Cover ist schlicht, zugleich aber sehr passend. Durch die am Anfang beigefügten Interviews, erfährt man als Leser mehr von der Autorin, ihren Werken und Hintergründen. Großer Pluspunkt!

Absolute Leseempfehlung von mir. Ein Meisterwerk, das bleibt.

Bewertung vom 14.08.2018
Vox
Dalcher, Christina

Vox


sehr gut

Das Cover:
Es gefällt mir ausgesprochen gut, da es super mit der Handlung harmoniert.

Die Protagonisten:
...sind sehr authentisch geschildert. Jean ist mir absolut sympathisch und wird als Kämpferin in dem Buch dargestellt. Sie will nicht still sein und sich den neuen Gesetzen fügen - will für ihre Familie das alte Leben und Weltbild zurück.
Die Autorin hat bei manchen Protagonisten offen gelassen, auf welcher Seite diese stehen, was ich sehr gelungen fand und zu einer packenden Handlung geführt hat.

Der Schreibstil:
...der Autorin ist flüssig und man kommt sofort in die Handlung rein und fliegt nur so über die Seiten hinweg.

Die Handlung:
...ist absolut spannend und neuartig.
Ich konnte mich gut hineinversetzen und mitfiebern.

Die Reaktion und Handlungen ihrerer Kinder fand ich stellenweise erschreckend. Zum einen, wie schnell diese sich angepasst haben und zum anderen wie weit eine Gesellschaft / Regierung Menschen in eine falsche Richtung treiben kann.

"Vielleicht ist es bei den Nazis in Deutschland genau so gelaufen, bei den Serben in Bosnien, den Hutus in Ruanda. Ich habe mir oft überlegt, wie sich Kinder in Monster vewandeln, wie sie lernen können, dass Töten richtig ist und Unterdrückung gerecht, wie sich in einer einzigen Generation die Welt auf ihre Achse drehen und in einen Ort verwandeln kann, der nicht wiederzuerkennen ist."( ZITAT)

Das Ende fand ich überaus gelungen und war teilweise unerwartet für mich.

Fazit:
Das Buch war interessant und erschreckend zu gleich. Es hat mich außerdem nachdenklich gemacht. Wie würde man selbst handeln. Wie würde ich mich fühlen, in einem Leben mit nur 100 Wörtern pro Tag.
Es zeigt die Dringlichkeit der Sprache und was wir ohne sie wären.

Ein gelungener Debütroman von Frau Dalcher.

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Bewertung vom 30.07.2018
Ins Dunkel
Harper, Jane

Ins Dunkel


sehr gut

Dies ist nun mein zweites Buch von Jane Harper und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.
Bereits ihr Buch "Hitze" (Aaron Falk ermittelt, Band 1) hat mich von ihrem tollen fesselnden Schreibstil faszinieren können.

Das Cover ist mit der auffallenden Glanzoptik wunderschön und sticht sofort ins Auge.
Die Kapitelaufteilung ist übersichtlich und die Kapitel haben eine tolle Länge.

Die Gefahr des australischen Busch ist allgegenwärtig. Die Spannung kommt in diesem Buch nicht zu kurz.

"Später waren sich die vier Frauen nur in zwei Dingen einig. Erstens: Niemand hatte gesehen, wie die Wildnis Alice Russell verschluckte. Und zweitens: Alice hatte eine so scharfe Zunge, dass man sich daran schneiden konnte." (ZITAT)

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Zum einen wird aus der Sicht des Ermittlers Aaron Falk erzählt und zum anderen aus der Sicht der fünf Frauen, wobei auch bei den fünf Frauen immer wieder der Blickwinkel wechselt.
Durch diesen Wechsel des Blickwinkels war es für mich als Leserin mehr als leicht, mich in die verschiedenen Charaktere hineinzuversetzen und sie besser kennenzulernen. Darüber hinaus erfährt der Leser so Stück für Stück, was sich bei den fünf Frauen wirklich abgespielt hat.

"Ins Dunkel" von Jane Harper ist ein spannender Thriller, der mich bis zum Schluss gefesselt hat. Er ist voller interessanter Charaktere und Geheimnisse, die der Leser nach und nach ergründen darf.

Bewertung vom 07.03.2018
Die Verlobte des Briefträgers
Thériault, Denis

Die Verlobte des Briefträgers


gut

Liebe ist ... ein Gedicht
Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein echter Blickfang aufgrund des ausgefallenen Titels und des wunderschönen Covers.

Mit den Protagonisten konnte ich weniger warm werden - Tanja wurde mit ihrer grenzenlosen Liebe zu Bilodo sehr überspitzt dargestellt und ebenso wie Tanja schärmt auch Bilodo für eine Person, welche er gar nicht wirklich kennt.

Die (teilweise erzwungenhaften) schicksalhaften Wendungen haben mir letztendlich gut gefallen und das Ende hat auch einen gewissen Hang zur Dramaturgie.

Der Schreibstil ist sehr fantasievoll und poetisch und bildet alles in allem einen soliden Roman, auf den man sich als Leser aber voll und ganz einlassen muss - sowohl auf die vielen Haikus, als auch auf die etwas fiktiv dargestellte Handlung.