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CanYouSeeMe

Bewertungen

Insgesamt 276 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2022
Das Leben eines Anderen
Hirano, Keiichir_

Das Leben eines Anderen


gut

Das Leben eines Anderen ist der erste Roman des japanischen Autors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde. Mir hat das Buch trotz einiger Längen gut gefallen.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir gut, die Covergestaltung harmoniert mit Titel und Klappentext. Dieses Buch gibt einen kleinen Einblick in die japanische Welt und es wird durchaus deutlich, dass sich vieles von den deutschen/europäischen Gepflogenheiten unterscheidet - mir hat es geholfen einiges über die japanische Kultur zu wissen, um bestimmte Dinge in diesem Buch besser einordnen zu können.
Die Handlung an sich hat mir zugesagt, durch den Wechsel der Erzählperspektiven waren beinahe mehrere Erzählstränge vorhanden, so dass es nicht so linear anmutete. Kido ist ein interessanter Protagonistin, der sich in dem Buch durchaus geöffnet hat, den ich aber dennoch nicht ganz greifen konnte. Die Charaktere blieben alle auf einer gewissen Distanz. Dieser Umstand hat es mir auch erschwert mich in die Handlung einzufühlen.
Der Spannungsbogen war okay, für meinen Geschmack gab es im Verlauf immer wieder Längen, die mein Interesse abflachen haben lassen.
Insgesamt hat mir das Buch aber gefallen, es konnte mich nur nicht recht mitreißen. Die Ausführungen, wie es zu dem Identitätstausch kam, waren recht interessant.

Bewertung vom 29.05.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


gut

Nachdem ich viele begeisterte Stimmen zu "Der große Fehler" von Autor Jonathan Lee gelesen habe, war ich ganz neugierig auf dieses Buch und habe eine interessante und mitreißende Geschichte über A. H. Green, dem "Father of Greater New York". Richtig mitgerissen hat mich die Story dann aber nur bedingt.
Der Schreibstil und das Tempo der Erzählung haben mir zu Beginn des Buches gut gefallen, in der Mitte des Buches gab es aber deutliche Längen, die mein Interesse am Fortgang der Handlung schnell verringert haben. Die Geschichte ist von vielen zeitlichen Rückblenden geprägt, die Geschichte Greens wird nach einem fulminanten Auftakt (seiner Ermordung) von Beginn an aufgerollt.
Im Verlauf der Erzählung wechseln sich Erzählperspektiven ab. Nich timmer waren mir die Wechsel, sowohl zeitlich als auch personell sofort kenntlich und ich habe einige Zeit gebraucht um mich an das geänderte Setting zu gewöhnen, bzw. dieses einordnen zu können. Ein linearer Aufbau der Story hätte mir besser gefallen und mich weniger durcheinander gebracht.
Insgesamt hat mir die Geschichte durchaus gefallen, sie war nett zu lesen, die Ausführungen zum Entstehen on New York und der Lebensgeschichte von Andrew Haswell Green waren interessant zu lesen. Begeistern konnte sie mich nicht, was nicht nur auf einer verwirrenden Erzählstuktur beruht, sondern auch auf nichtssagenden und beinahe überflüssigen Passagen, die meines Erachtens nach wenig zum Voranschreiten der Handlung beigetragen haben. Die Charaktere des Buches waren zu Teilen ebenso oberflächlich und undurchschaubar gezeichnet, was natürlich auch gewollt sein kann, um diese mysteriöser o.ä. erscheinen zu lassen.

Bewertung vom 25.05.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


sehr gut

Schon das Cover des Buches "Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Ich habe ein eher seichtes Sommerbuch erwartet, der Klappentext hat dann jedoch schon deutlich gemacht, dass es eine tiefgehendere Thematik geben wird.
Die Handlung wird aus einer auktorialen Perspektive geschildert, dabei verschiebt sich der Fokus zwischen Lale, Christophe und Gustav. Beim Lesen des Buches war es nicht immer sofort gut auseinander zu halten, auf wen der Fokus gerade gerichtet ist, wurde aber zeitnah klarer. Die Handlung an sich hat mir gut gefallen, zwischendruch habe ich jedoch den roten Faden nicht mehr gefunden, die Handlung plätscherte vor sich hin - dann nahm sie jedoch wieder Fahrt und auch Spannung auf, wurde zum Schluss hin auch emotional.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er hat sich gut gelesen. Die Entwicklung der Charaktere hat mir gut gefallen, auch wenn ich Protagonistin Lale nicht so nah gekommen bin. Ich habe ein wenig mehr für Christophe erwärmen können, mein Favoriten waren jedoch die Nebencharaktere: Gustav, Flo und James.
Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, auch wenn es in der Mitte einige Längen gab...

Bewertung vom 24.05.2022
Als die Welt uns gehörte
Kessler, Liz

Als die Welt uns gehörte


ausgezeichnet

Als die Welt uns gehörte von Liz Kessler ist in der Hörbuchfassung von Fritzi Haberlandt, Julian Greis, Walter Kreye und Friedhelm Ptok gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch tatsächlich in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecher:innen kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Besonders gut fand ich, dass jede:r Protagonist:in eine:n eigene:n Sprecher:in hat, so dass hier besonders gut zwischen den verschiedenen Perspektiven unterschieden werden kann.
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich nicht auf dieses gewaltige und emotionale Buch gefasst. Mich hat der Tiefgang und die Härte, mit dem dieses Thema behandelt wurde, sehr überrascht. Alle drei Protagonist:innen, die drei Freunde Leo, Elsa und Max entwickeln sich in unterschiedliche Roichtungen, ihre Leben werden in unterschiedliche Bahnen gelenkt. Die Handlung beginnt in einer sehr fröhlichen und ausgelassenen Stimmung, die rasch kippt. Schnell ist es bedrückend und beklemmend. Das Setting ist feinfühlig und authentisch beschrieben. Ich konnte das Buch dennoch nur schwerlich unterbrechen, der flüssige Schreibstil hat mich völlig in den Bann gezogen.
Insgesamt ist dieses Buch ein sehr starkes, gut recherchiertes und realistisches Bild, das drei Verläufe von Jugend zu Zeiten des Nationalsozialismus aufzeigt.

Bewertung vom 20.05.2022
Das rätselhafte Universum
Bohnet, Ilja;Naumann, Thomas

Das rätselhafte Universum


sehr gut

Mit dem Buch "Das rätselhafte Universum - Die fundamentalen Fragen der modernen Wissenschaft" haben Thomas Naumann und Ilja Bohnet ein Werk geschaffen, das viel Wissen auf vergleichsweise wenig Seiten sammelt. Das bedeutet auch, dass mir nach gar nicht so langer Zeit der Kopf geraucht hat, vor so viel Informationsuafnahme. Das hat mich zu Beginn auch etwas überfordert.
Dieses Buch ist daher eher eines, das man immer mal wieder zwischendurch aufschlagen und dann mit Muße ein Kapitel lesen kann. Sicherlich könnte man auch nach interessanten Themen durchblättern und entsprechend quer lesen. Zu Beginn des Buches findet sich ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis.
Insgesamt fand ich das Buch sehr lehrreich und die Therorien waren lebhaft und nicht zu trocken aufbereitet. Das hat mich sehr gefreut, denn noch ein trockenes Buch über Physik braucht die Welt vermutlich nicht ;-)
Ich empfehle auf jeden Fall sich für dieses Buch Zeit zu nehmen, immer mal wieder einige Auszüge zu lesen und mehr über unser rätselhaftes Universum zu lernen.

Bewertung vom 20.05.2022
Dann Rennen Wir

Dann Rennen Wir


sehr gut

Dann rennen wir von Paula McGrath ist in der Hörbuchfassung von Franziska Hartmann gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch tatsächlich in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kan ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Schon der Klappentext hat mir gut gefallen und mich neugierig auf das Buch gemacht. Zu Beginn hatte ich allerdings einige Schwierigkeiten die verschiedenen Handlungsstränge auseinander zu halten. Mit der Zeit habe ich das besser hinbekommen. Jede der drei Geschichten wird aus der auktorialen Perspektive erzählt - das hat mir die Differenzierung nochmals ein wenig schwerer gemacht, da sich Schreibstil und Sprache nicht mehrklich ändern. Der Spannungsbogen hat mir jedoch gut gefallen und ich hatte nicht das Gefühl, dass unnötige Längen in der Story sind. Alle drei Protagonistinnen haben eine durchaus emotionale Geschichte, die nichts für schwache Nerven sind. Dieses Buch hat mich durchaus mitgenommen. Alle Protagonistinnen waren ausreichend gut porträtiert, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass die Gewichtung ungleichmäßig war. Die Auflösung hat mir ebenso gefallen, sie gibt ein passiges Ende.

Bewertung vom 27.04.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


sehr gut

Der Papierpalast von Miranda Cowley Heller wird als Familiendrama und Geschichte einer Frau am Scheideweg vermarktet. Diese Beschreibung trifft absolut zu. Anhand des Klappentextes hätte ich hier eher eine etwas seichtere Unterhaltung und weniger Tiefgang erwartet. In dieser Hinsicht hat mich das Buch definitiv überrascht.
Die Handlung springt zwischen mehreren Zeitachsen hin und her, meistens sind diese Sprünge auch entsprechend gekennzeichnet. Dadurch waren die Wechsel gut zu überblicken, auch wenn ich ab und an nicht hinter dem rasanten Tempo hinterher gekommen bin. Die klare Sprache hat mich überzeugt.
In dem Buch werden immer wieder sexuelle Handlungen geschildert, dabei ist die Sprache beinahe derb - geschönt wird nichts. In diesem Buch werden viele traumatische Dinge thematisiert, die Personen sind beinahe alle von Einschnitten im Leben gekennzeichnet. Die so gezeichnete Familiengeschichte ist für einen vermeintlichen Sommerroman sehr erdrückend und hat mich kalt erwischt - vorbereitet war ich darauf definitiv nicht.
Insgesamt hat mich das Buch mitnehmen können, vieles hat mich überrascht, einiges war mir beinahe schon zu viel des "Guten". Ein Buch, das intensiver ist als das pastellige Cover und der Titel es vermuten lassen.

Bewertung vom 18.04.2022
Mongo
Darer, Harald

Mongo


weniger gut

Titel und Cover sind sehr präsent, laut und zumindest der Titel durchaus provokant. Meine erste Reaktion war Verwunderung, dass dieses Wort als Titel genutzt wurde. Das Hawaii-Hemd auf dem Cover passt sehr gut zu dem Buch und greift den Inhalt auf.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Harald Darer und vermutlich auch mein letztes. Der Schreibstil, der in der Leseprobe noch eher unverfänglich wirkte, hat sich in diesem Buch zu einer sehr langatmigen und stockenden Erzählweise entwickelt, die mich nicht mitreißen konnte. Die Sätze waren mir insgesamt viel zu lang, waren inhaltlich redundant und somit für mich ermüdend. Schade, denn die Grundthematik des Buches ist wichtig und interessant, mein Interesse war schnell verflogen.
Grundsätzlich finde ich die Haltung, die dieses Buch mitbringt sehr relevant, die Umsetzung - auch inhaltlich - konnte mich nur nicht überzeugen. Ich arbeite mit Menschn mit Behinderungen, auch mit vielen Menschen mit dem Down-Syndrom. Die angesprochenen Themen waren durchweg lebensnah und für Betroffene relevant, dabei dann aber oberflächlich und zu Teilen wenig facettenreich runtergeschrieben. Leider hat mich dieses Buch wirklich enttäuscht, ich habe mir mehr erwartet. Die emotionale Zerrissenheit, die der Klappentext andeutet, konnte die Story nicht rüberbringen.

Bewertung vom 15.04.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus ist in der Hörbuchfassung von Luise Helm gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, da mir Hörbücher meist zu langsam eingesprochen sind. Die Stimme der Sprecherin kan ich daher nur bedingt einschätzen. Aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören, die Emotionen und Hervorhebungen haben den Inhalt gut unterstützt.
Die Story rund um Chemikerin Elizabeth Zott ist in einem sehr eingängigen und leicht zu lesendem Schreibstil verfasst. Elisabeth ist eine überaus interessante Protagonistin. die sich gegen das Patriarchat der Gesellschaft in den frühen 60er Jahren stellt. Das Buch ist durch und durch feministisch - stellt immer wieder klar, dass vermeintliche Rollen- und Familienbilder aufgebrochen werden können. Das hat mich überrascht, denn erwartet habe ich es nicht.
Protagonostin Elisabeth ist sehr geradlinig, ab und an beinahe hölzern, dennoch entwickelt sie sich im Laufe des Buches. Insgesamt ist sie durchaus realistisch, wenngleich schon durchaus etwas stilisiert beschrieben. Die weitere Charaktere sind insgesamt weniger facettenreich aber dennoch vollkommen ausreichend beschrieben, besonders habe ich den Hund "Halb sieben" ins Herz geschlossen!
Der Plot hat mir gefallen, es gab für mich keine Längen, ich wollte durchweg wissen, wie es weiter geht und konnte mich nur schwer von dem Buch trennen.

Bewertung vom 14.04.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


sehr gut

Auf nicht einmal 200 Seiten nimmt uns Autorin Alina Bronsky mit in einen besonderen Sommer. Der Schreibstil ist klar und knapp, liest sich angenehm und zügig. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen. Die Handlung konnte mich einerseits durch die außergewöhnliche Protagonistin Maserati fesseln, andererseits blieb mir einiges unklar, anderes wurde nur oberflächlich angesprochen. Vielleicht passt aber auch diese Schnelllebigkeit gut zu dem beschriebenen Sommer. Die Handlung bleibt meist im Hier und Jetzt, nur ganz vereinzelt gibt es Ausschweifungen zu einem Früher, die den Hintergrund der drei Jugendlichen beleuchten. Insbesondere Maseratis Situation wird nach und nach deutlicher, viele Dinge kommen nur kurz zur Sprache, sind eher zwischen den Zeilen zu finden und werden nicht aufgebauscht. Es gibt viele leise Töne.
Die Charakterdarstellungen ist nur selten mehrdimensional und tiefgehend, bei der Kürze des Buches finde ich das gerade noch passend und auch authentisch, auch wenn ich mir manchmal mehr Facettenreichtum gewünscht habe.
Insgesamt konnte mich das Buch gerade mit seiner Kürze überraschen. Die Handlung habe ich gern verfolgt, auch wenn es großer Aufmerksamkeit bedarf, um alle Facetten zwischen den Zeilen herauszulesen. Ein angenehmes Buch.