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bibliofreund

Bewertungen

Insgesamt 220 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2021
Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8
Etzold, Veit

Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8


ausgezeichnet

In der prächtigsten Schauplätze des Vatikans, in der Sixtinischen Kapelle, wollen sich zwei italienische Adelsfamilien vereinen indem ein junger Mann, ein Visconti, eine Sforza Erbin heiratet. Doch dazu kommt es nicht, denn noch auf dem Weg zum Altar wird die Braut brutal ermordet. Das Ereignis ist in aller Munde, die Presse spricht von einer „Roten Hochzeit“ und der zuständige Ermittler des Vatikans Adami nimmt sofort die Ermittlungen auf. Clara Vidalis vom LKA Berlin wird zudem um diskrete Unterstützung gebeten. Da sich sich im Zwangsurlaub befindet und sich in Florenz befindet, macht sie sich direkt bereit um den ungewöhnlichen Fall aus Rom zu lösen. Denn es bleibt nicht nur bei diesem einen Mord...
Die Geschichte verübt eine soghafte Wirkung auf den Leser, der das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen kann. Alles Weitere wird zweitrangig bis das Buch zu Ende gelesen ist. Es herrscht eine intensive Dynamik, die Ereignisse überschlagen sich und an überraschenden Wendungen fehlt es auch nicht.
Ein Thriller, der es in sich hat!

Bewertung vom 21.04.2021
Zwischen zwei Herzschlägen
Carter, Eva

Zwischen zwei Herzschlägen


sehr gut

"Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter ist eine gefühlvolle Liebesgeschichte. Der junge Schulfußballstar Joel erleiden einen plötzlichen Herzstillstand und wird mittels Herzmassage von Kerry und ihrem Freund Tim gerettet. Danach wird das leben der drei eng miteinander verbunden, es entwickelt sich eine Freundschaft und eine merkwürdige Dreiecksgeschichte, denn Kerry findet sich immer wieder zwischen den beiden Männern. Immer wieder kreuzen sich die Wege der drei Protagonisten und viele Lebensentscheidungen werden aufgrund dieser Freundschaft getroffen.
Über mehrere Jahrzehnte verfolgen wir das Leben der drei Menschen und freunden uns selbst mit ihnen an. Das hat natürlich auch mit dem flüssigen und emotionalen Schreibstil der Autorin zu tun.
Mir hat die Geschichte gut gefallen und hin und wieder konnte ich mich auch in den einen oder anderen wiederfinden, vor allem bei Tim und der Frage ob er sein Studium wirklich selbst gewählt hat und ob dies sein Traum war oder mehr das von seiner Mutter.
Nun ja, für alle die Liebesgeschichte und gefühlvolle Stories mögen, lege ic dieses Buch ans Herz.

Bewertung vom 19.03.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Anja Baumheier erzählt in diesem Buch voller Sprachgewandtheit von der Geschichte des Sprachwissenschaftlers Adam Riese, der wegen seiner autistischen Züge schon als Kind einige Besonderheiten aufwies. Als Heranwachsender befasst er sich mehr mit seinem Computer als mit den Menschen und lernt ohne seinen Vater zu leben, denn dieser verschwindet eines Tages spurlos und hinterlässt seine Mutter hilflos zurück die seitdem verstummt.
Als er Jahre danach in einer Buchhandlung auf das Buch „Die Erfindung der Sprache“ stolpert und dadurch Hinweise auf die Existenz seines Vaters findet, beschließt er sich auf die Suche zu machen.
Die bildhafte, romantische Sprache der Autorin umhüllt den Leser in diese merkwürdige Geschichte und hinterlässt eine nostalgische Melancholie. Das Verfolgen dieser Familiengeschichte mit den teils kauzigen Charakteren, das Drama der Mutter und das leben von Adam der sich auf eine Reise in sich selbst begibt, sind mit ans Herz gewachsen. Ich habe das Buch demnach sehr gerne gelesen und empfehle es uneingeschränkt weiter.

Bewertung vom 19.03.2021
Weber's Gasgrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Gasgrillbibel


ausgezeichnet

Die neue Weber Grill Bibel für Gasgriller mit dem Mainzer Autor Manuel Mayer ist für mich das erste Grillkochbuch, daher kann ich nur sagen, dass es für mich als Anfänger sehr gut ankam. Die Aufmachung ist sehr professionell und die gro0en anschaulichen Bilder lassen einen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
In dem Buch wird sehr deutlich gemacht, dass das Grillen sehr viel mit der Temperatur zusammenhängt, das hatte ich bislang nicht so sehr als wichtig eingeschätzt. Wir sind jetzt wirklich erpicht darauf im Schrebergarten mit dem grillen anzufangen und die Rezepte auszuprobieren.
Die Rezepte an sich sind einfach erklärt und es gibt eine gewisse Vielfalt, obwohl ja am meisten Fleisch die wichtigste Rolle spielt.
Natürlich findet man in der Zwischenzeit auch überall im Internet eine Vielzahl an Rezepten und Anleitungen, aber dieses Buch kauft man eben um alles konzentriert in einem Ratgeber zu haben und nicht andauernd mit dem Smartphone über dem Grill sitzen zu müssen. Mir persönlich gefällt dies besser und es schmückt auch mitunter das Bücherregal mit seiner hochwertigen Aufmachung. Ein Kauf der sich auf jeden Fall lohnt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2021
2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
Richter, Noah

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt


gut

Ein Naturkatastrophenthriller, wie wir sie in letzter Zeit häufig vortreffen. Diesmal geht es um den Klimawandel und die Gletscher in der Antarktis fangen an zu schmelzen. Die deutsche Forschungsstation auf der Antarktis wird zerstört und der Glaziologe vor Ort, Jakob Richter, schafft es noch rechtzeitig seiner Freundin geheime Dokumente über Großkonzerne zu schicken, die beweisen, dass diese verantwortlich für die Klimakatastrophe sind.
Diese beginnt nun den Macht gegen die mächtigen und erfolgreichen. Wird sie es schaffen sich durchzusetzten?
Ein äußerst realistisches Szenario, das aber durch zu vielen Handlungssträngen an Seriosität verliert. Denn in dem Buch soll eine einzige Frau, die mitunter noch schwanger ist, es mit korrupten Politikern und Umweltverbrechern aufnehmen und all diese auch noch töten damit sich das Problem damit löst. Selbst eine Spezialagentin hätte damit ihre Schwierigkeiten. Ausserdem kommen in der Geschichte noch sehr viele parallele Handlungsstränge vor, Anführer einer Sekte, Klimaaktivisten, Rechtsradikale, Flüchtlinge ja, sogar mit Eheproblemen befassen wir uns als Leser. Vielleicht sollte sich der Autor besser auf sein Hauptthema konzentriert haben statt mit all dem ein wenig seinen Standpunkt zeigen zu wollen. Für mich war es etwas zu viel des Guten. Und obwohl der Roman am Anfang Potential zeigte, hat er sich als sehr komplex und verwirrend erwiesen.

Bewertung vom 19.03.2021
Das Flüstern der Bienen
Segovia, Sofía

Das Flüstern der Bienen


ausgezeichnet

"Das Flüstern der Bienen" von Sofia Segovia ist ein besonderes Buch über einen besonderen Menschen. In Mexiko des 20. Jahrhunderts wird Simonopio von einer Frau namens Nana Reja unter einer Brücke gefunden. Er ist von einem Bienenschwarm umhüllt, was am Anfang für Fragezeichen sorgt. Zudem ist er körperlich entstellt, was in der Gemeinde für noch mehr Aberglauben sorgt. Doch im Nachhinein nehmen die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales den kleinen Jungen bei sich auf und lernen seine merkwürdige Gabe zu schätzen. Neben seinen ständigen Begleitern hat er auch eine ausgesprochene Wahrnehmung der Dinge um sich, die nicht alle nachvollziehen. Und so kommt es, dass der junge Simonopio nicht nur Freunde unter den Dorfbewohnern hat...
Durch ihre poetische und bildlich lebendige Schreibweise gelingt es der Autorin einen einfühlsamen Roman zu schreiben, welcher den Leser tief berührt. Die spanischen und lateinamerikanischen Autoren haben eine eigen Art zu schreiben die mir sehr gefällt und die ich auch hier nochmal wiedergefunden habe. Vielleicht liegt es an der Mentalität, der Sonne und der Sprache. Freundschaft, Familie und die Macht der Natur werden hier großgeschrieben und verschaffen den Lesern angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 08.02.2021
Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


sehr gut

Mein Sohn liest sehr viel und auch viele dieser Kinder - und Jugendbücher die in den letzten Jahren so in sind, wie zum Beispiel Gregs Tagebuch oder auch diese Reihe. Mit Humor, Gags und auch vielen Auf und Abs wird die Gefühlswelt der Teenager und ihre Alltagsprobleme geschildert, meist zum Lachen komisch, Dieses Buch der Reihe Wie man 13 wird... ist etwas schwächer als seine Vorgänger, zumal ich die Info vom Sohnemann bekommen habe, er habe nicht so sehr gelacht. Meinst handelt es sich um Rückschläge oder komplizierte Lagen in denen sich die Kernperson befindet und aus diesen wieder heraus muss, was nicht ohne Tollpatschigkeit oder katastrophenahen Ereignissen geschieht.
Der Übergang zur Pubertät ist eine schwierige Zeit, die Kinder verlieren oft die Lust am Lesen und mit solchen Reihen ist zumindest der Lesespaß garantiert.
Mein Sohn fiebert jetzt schon dem nächsten Buch nach, wobei er hofft es wird etwas lustiger und einfallsreicher werden.

Bewertung vom 08.02.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


gut

Ich habe schon ein paar Bücher von Matt Haig gelesen, wie sein Debüt "Ιch und die Menschen", das mir allerdings zwiespältige Eindrücke hinterließ. Somit dachte ich mir, ich gebe ihm mir der Mitternachtsbibliothek noch eine Chance, zumal der britische Autor hoch gelobt wird. Das Thema des Buches ist wirklich interessant und regt zum Nachdenken an, was wäre wenn wir die vielen Alternativen unseres gelebten und nicht gelebten aber erhofften Lebens testen könnten. So ergeht es auch der Protagonistin der fiktiven Erzählung, die sich nach einem Schwall von unglücklichen Ereignissen das Leben nehmen will und in einem Zustand zwischen Leben und Tod übergeht, die sogenannte Mitternachtsbibliothek. Dort kann sie sich aussuchen welche Leben sie doch noch leben oder erleben möchte und Schwupps direkt eintauchen um zu sehen was wäre wenn...
Die Grundidee an sich ist sehr phantasievoll aber gleichzeitig auch tröstend, trotzdem konnte ich mit den Charakteren kaum warm werden. Ich glaube der Schreibstil des Autors kommt bei mir nicht an, es scheint als fehle mir jedes Mal etwas. Vielleicht ist es die Dichte, vielleicht die Erwartung dass etwas mehr kommen soll, was bis zum Ende nicht der Fall war. Schade.

Bewertung vom 08.02.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


ausgezeichnet

Die erfolgreiche Journalistin Heloise Kaldan sieht sich mit ihrer Zukunft konfrontiert als sie einer falschen Quelle vertraut und einen Artikel verfasst, der nun droht ihre Karriere prompt zu beenden. Auch in ihrem Privatleben sieht es nicht rosig aus. Da erhält sie einen mysteriösen Brief, der ihr Information über einer gesuchten Mörderin namens Anna Kiel gibt. Diese soll vor Jahren einen Anwalt brutal und kaltblütig und getötet haben. Dazu gibt es keine Zweifel, da sich die Täterin damals vor den Überwachungskameras gestellt hat damit man sie erkennt. Seitdem ist sie spurlos verschwunden. Als Heloise noch einen zweiten Brief erhält, beginnt sie sich für den Fall umso mehr zu interessieren. Gleichzeitig wird auch Kommissar Erik Schäfer erneut auf Anna aufmerksam und die beiden beginnen als Ermittlerduo der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei stoßen sie auf viele mysteriöse Geheimnisse, die gut verborgen blieben.
Das Erstlingswerk der Dänin Anne Mette Hancocks hat sich in ihrem zuhause enorm gut verkauft und nun soll sie den deutschen Markt auch erobern. Ich denke, sie wird dabei ein leichtes Spiel haben, zumal der Thriller für eine sogartige Spannung sorgt und fesselnd geschrieben ist. Eine komplexe Story und immer wieder neue Wendungen mit einer aufschlussreicher Auflösung stehen für eine hohe Erfolgsquote. Heloise und Erik sollen auch im mit ihrem nächsten Buch für Aufregung sorgen. Das glaube ich gern.

Bewertung vom 08.02.2021
Kim Jiyoung, geboren 1982
Cho, Nam-joo

Kim Jiyoung, geboren 1982


ausgezeichnet

„Kim Jiyoung, geboren 1982“ ist ein einzigartiges Plädoyer für die Gleichberechtigung der Frau in Südkorea, welche schon seit Jahrzehnten und gar in unserer modernen Zeit immer noch benachteiligt den Männern gegenüber behandelt wird. Das Leben einer Frau in Südkorea ist leider schon im Voraus zum Scheitern geplant. Die ständige Zweitrangigkeit der sie ausgehängt ist gegenüber der männlichen Personen im Haushalt, sei es bei der vielen Hausarbeit, der schlechteren Arbeitsbedingungen, der Benachteiligung in der Schule, im Studium, im alltäglichen Leben überhaupt sorgen für ein trostloses Sein ohne Sinn und führen unter anderen zu psychischen Problemen, wie wir es hier auch mit der fiktiven Person Kim Jiyoung erleben, die stellvertretend für alle Frauen ihres Landes steht. Die frau geben ihrem Job auf, der sowieso wegen der ungerechten Rollenverteilung schwierig und ohne jegliche Perspektive ist, um sich um ihr Kind zu kümmern und verlieren nach und nach ihre Persönlichkeit. Ein Leben voller Zwang, Erniedrigungen und Unterdrückung.
Männer werden von all dem verschon und genießen eine elitäre Behandlung. Langfristig kann dies in unseren Zeiten nicht mehr gelten, es müssen Massenproteste arrangiert werden, auch außerhalb des Landes um zu Veränderungen zu führen. Leider ist die Rolle der Frau nicht nur in Südkorea in solch ungerechter Lage, es sind viel zu viele die das Leben der Frauen ausnutzen und sich an ihnen bereichern. Das Leben ist einzigartig und genauso wertvoll für jede Lebensart auf dieser Welt und sollte mit dem gleichen Respekt behandelt werden.
Das Buch ist ernüchternd und schockierend und, obwohl nicht unbekannt, gehen die beschriebenen Ereignisse unter die Haut. Man glaubt einfach nicht, dass diese Erzählungen sich tagtäglich in Südkorea ereignen das die Protagonistin kein einmaliger Fall ist sondern eine von vielen, gesichtslosen Frauen, die um das Selbstverständliche kämpfen.
Ein Must Read um die Saat der Veränderung und des Aufstandes zu verbreiten.