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Benutzername: 
Silvia1981
Wohnort: 
Arnstorf

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2017
Überleben ist ein guter Anfang
Ulmer, Andrea

Überleben ist ein guter Anfang


ausgezeichnet

Thema Krebs in einer wunderschönen Geschichte sehr positiv umgesetzt

Ich war sehr gespannt auf den Roman "Überleben ist ein guter Anfang" von Andrea Ulmer, zumal die Leseprobe eine sehr erfrischende und positiv gestimmte Geschichte über das eigentlich schwere Thema Krebserkrankung erwarten ließ. Auch das Cover hat mich sofort extrem angesprochen. Die Farben, die verspielte Gestaltung und die beiden Bilder sind sehr gelungen. Ich bin sehr beeindruckt von der jungen Autorin, die den Roman basierend auf dem Schicksal ihrer Mutter geschrieben und das Buch auch ihr gewidmet hat.

Im ersten Teil lernt man Anja und deren Familie, Mann Robert und Tochter Carolin, kennen. Robert möchte, dass Anja zu einer Selbsthilfegruppe geht, die sich schließlich ganz anders darstellt als vermutet und Anja sehr hilft. In der Gruppe steht nämlich nicht die Krankheit im Vordergrund, sondern die Lebensfreude! Mich hat es sehr begeistert zu lesen, welche Einstellung die Mitglieder der Gruppe, fünf Frauen ganz unterschiedlichen Alters und Charakters, zum Thema Krebs und Leben haben, an der man sich nur ein Beispiel nehmen kann. Auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe, sowie die Unsicherheit Erkrankten gegenüber und deren Auffassung dazu fand ich gut dargestellt. Vor allem Sieglinde, die älteste der Gruppe, mochte ich sehr, ihre Baumpflanzaktion fand ich super und ihren Plan, mit ihrem Ersparten noch eine Weltreise zu machen, statt es den gierigen Nachkommen zu überlassen, fand ich phantastisch. Schade, dass Sieglinde sterben musste, aber schön von ihr, dass sie ihren Gruppenmitgliedern ihre Ersparnisse vermacht hat und darauf bestand, dass sie ihretwegen die Reise antreten, wozu sich schließlich alle durchringen konnten. Und damit begann eine aufregende sechswöchige Zeit, in der die Gruppe auf jedem Kontinent einen Ort besuchte. Los ging`s in Frankreich mit einer Raftingtour, denn Sieglindes Ansicht war, man traut sich im Leben zu wenig, aus Angst, dass etwas schlimmes passiert, schließlich passiert einem die schlimme Krankheit und man hat nichts erlebt. Schon diese Aktivität stellt die Gruppe vor eine ziemliche Herausforderung und das sollte nicht die Einzige bleiben. Auch z.B. eine Wanderung auf dem Bright Angel Trail im Grand Canyon und ein Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef in Australien stellt sie genauso wie Probleme mit den daheim gebliebenen Familien, mit der vor allem Anja über Skype ständig in Kontakt ist, auf die Probe. Jedoch am Ende können sie immer positives daraus ziehen. Ich fand es sehr spannend, amüsant, beeindruckend und herzlich, mit der Gruppe auf Reise zu gehen.

Ein Buch, das definitiv fünf Sterne, die unbedingte Leseempfehlung und auf ewig einen Platz in meinem Bücherregal verdient hat!

Bewertung vom 27.01.2017
Das Nest
Sweeney, Cynthia D'Aprix

Das Nest


gut

Familie ist immer noch Familie

Ich lese sehr gerne Familiengeschichten und so war "Das Nest" von Cynthia D`Aprix Sweeney natürlich auf meiner Wunschliste, zumal ich das Thema Erbschaft auch gut gewählt fand und mir vorstellen konnte, dass es viel Potential hat, ein richtig guter Roman zu werden. Leider fiel es mir dann aber schon von Beginn an schwer, richtig in das Geschehen reinzukommen. In den ersten Kapiteln lernt man die vier Geschwister der Familie Plumb kennen, aber nicht nur sie, sondern auch ihre Partner, Kinder, Affären, Kollegen und Bekannten. Ich fand die Anzahl der Personen sehr anspruchsvoll und es fiel mir schwer den Überblick zu behalten, wie sie zusammen hängen. Es treffen sehr viele Personen, sehr viele verschiedene Leben und Charaktere aufeinander, und diese wurden oft auch nicht nur kurz erwähnt, sondern sehr ausschweifend davon erzählt, dass es für mich einfach zu viel des Guten und zu viel drum herum war.

"Das Nest", so nennen die Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo liebevoll den großen Batzen Geld, den sie laut Verfügung ihres Vaters erben sollen, sobald die Jüngste 40 Jahre alt wird. Die Idee des Vaters ist witzig und die Geschwister haben sich ihr Leben lang darauf verlassen, das Geld ausbezahlt zu bekommen, habe Schulden gemacht und einen Lebensstil gepflegt, den sie sich eigentlich nicht leisten konnten. Kurz bevor es soweit ist, begeht Leo eine Dummheit und "Das Nest" wird von der Mutter kurzerhand für dessen Notlage verwendet und so für die drei anderen Geschwister unerreichbar. Und so muss sie die Erfahrung lehren, dass Geld nicht alles ist im Leben...

Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig, aber die Sätze teilweise auch sehr lange und verschachtelt. Ich kam einfach lange nicht so recht in die Geschichte hinein, habe das Buch deswegen öfter auch einfach wieder zur Seite gelegt und das hat es wahrscheinlich noch schwieriger gemacht, damit richtig warm zu werden. Deshalb kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 19.01.2017
The Great Outdoors
Sämmer, Markus

The Great Outdoors


ausgezeichnet

Sehr gelungener Rezept- und Bildband

Auf das Buch "The Great Outdoors - 120 geniale Rauszeit-Rezepte" von Markus Sämmer habe ich mich sehr gefreut. Ich bin selber großer Outdoor-Fan, vor allem das Wandern hat es uns vor ein paar Jahren sehr angetan und nachdem unsere Brotzeit bisher immer sehr 08/15-mäßig ausgefallen ist, war ich auf die Rezepte sehr gespannt. Das Buch hat mich auch durch das wunderschöne Cover angesprochen, das sofort Lust auf den nächsten Ausflug in die Berge macht. Ich hatte große Erwartungen an den Inhalt und diese wurden auch vollkommen erfüllt!

Der Autor hat mit diesem Buch nicht nur ein Kochbuch, sondern auch einen tollen Bildband und Erfahrungsbericht erschaffen, gibt kurze Erläuterungen zu verschiedenen Outdoor-Sportarten, eine kurze Einweisung über nötige Utensilien und gibt mit kurzen knackigen Texten Einweisungen zu den Kapiteln und Tipps generell zu Outdoor-Aktivitäten. Er hat einen riesigen Erfahrungsreichtum und gibt diesen dem Leser mit auf den Weg. Die gesamte Gestaltung des Buches ist für mich sehr gelungen. Es wird häufig zwischen verschiedenen Schriftarten gewechselt, der Hintergrund wirkt immer interessant und ist sehr abwechslungsreich gestaltet, sehr viele sehr gelungene Fotos lockern das Buch stark auf, die Fotos, die den Rezepten oft beigefügt sind, sind äußerst ansprechend und machen sofort Appetit darauf. Auch die Auswahl der Rezepte ist sehr ansprechend und nach meinem Geschmack. Vieles davon möchte ich unbedingt ausprobieren und ist nicht nur für den nächsten Ausflug, sondern auch für daheim geeignet. Es sind wenig aufwendige, abwechslungsreiche und gesunde Gerichte, die kaum ausgefallene Zutaten benötigen und in sieben verschiedene Kategorien von der Vorbereitung zu Hause über sämtliche Gänge bis zur leckeren Nachspeise und Getränken eingeteilt sind. Man sieht auch auf den ersten Blick in Form von Icons, welche Gerichte wofür besonders geeignet sind, ob sie vegetarisch sind, man einen Kocher benötigt ect. Absolut genial ist, dass alle Rezepte in einem kleinen extra Heftchen nochmals zusammen gefasst sind, damit man nicht das große Buch mit auf Reisen nehmen muss.

"Du kannst deinem Leben nicht mehr Zeit geben, darum gib deiner Zeit mehr Leben" - diesen Leitspruch gibt der Autor dem Leser am Ende noch mit und schließt damit sein wundervolles Werk sehr passend ab.

Bewertung vom 19.01.2017
Fastenopfer / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.2
Leiss-Huber, Anton

Fastenopfer / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.2


ausgezeichnet

Krimi und Unterhaltung zugleich

Auf das Buch "Fastenopfer" von Anton Leiss-Huber war ich sehr gespannt, zumal ich Altötting sehr gut kenne und gerne Bücher aus Gegenden lese, zu denen ich einen Bezug habe. Titel und Cover finde ich ansprechend und passend. Es wirkt etwas blutrünstig, genau so beginnt der Kriminalroman auch, der aber nebenbei im Anschluss zudem viel Unterhaltung bietet.

Die Geschichte bot mir genau das, was ich mir erwartet hatte. Jemand, der atemberaubende Spannung will, ist bei diesem Buch wahrscheinlich falsch. Der Autor setzt auf einen durchaus interessanten Kriminalfall für den absolut liebenswerten Oberkommissar Max Kramer, der gleich überaus peinlich in die Geschichte startet, gepaart mit viel Unterhaltung in Form von sehr gut gelungenen Nebendarstellern. Monsignore Jospeh Hirlinger und dessen Haushälterin Fräulein Schosi geben ein witziges Gespann ab, der Altöttinger Frauenbund wurde super eingebracht und auch Max`Jugendliebe Maria Evita, Novizin im Altöttinger Kloster, lässt so manches Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Dazu kommen einige sehr schweigsame Zeitgenossen, alle irgendwie in den Fall verwickelt, in dem es um das Tilly-Denkmal bzw. antike Kirchenfiguren geht, aber wie sie zusammen hängen, bleibt lange undurchsichtig und erfährt man wirklich erst auf den letzten Seiten.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Auch die Kapiteleinleitungen in Form von Zitaten aus dem Lukas-Evangelium fand ich originell und dass in den Dialogen der bayerische Dialekt in sicher für jeden gut verständlicher Form mit einfließt, finde ich sehr gelungen. Mich hat der Autor in jeder Hinsicht überzeugt und ich werde sehr gerne auch noch seinen ersten Fall lesen bzw. hoffe auf weitere Bände um Kommissar Max Kramer.

Bewertung vom 13.01.2017
Verzehrende Leidenschaft / Trinity Bd.1
Carlan, Audrey

Verzehrende Leidenschaft / Trinity Bd.1


sehr gut

Gut zu lesen, aber für mich etwas übertrieben dargestellt

Ich hatte mich sehr auf das Buch "Trinity - Verzehrende Leidenschaft" von Audrey Carlan gefreut, weil ich schon viel gutes von der Autorin gehört hatte. Das Cover fand ich interessant gestaltet und auch die Wahl des Titels. Beides erklärt sich zum Ende des Buches hin und wird dadurch sehr stimmig.

Gillian Callahan war mir von Anfang bis zum Ende eine sympathische Protagonistin. Es ist gut nachzuvollziehen wie sie sich verhält, ihre schlimme Vergangenheit erfährt man nach und nach und kann gut mit ihr fühlen. Sie hat sich ein neues Leben aufgebaut, nachdem sie jahrelang von ihrem Exfreund misshandelt wurde, ist beruflich sehr erfolgreich und hat sehr gute Freundinnen, die für sie Ersatz für ihre nicht vorhandene Familie sind. Chase Davis dagegen war für mich lange etwas undurchschaubar, mir war nicht klar ob er mir sympathisch ist oder nicht, welche Absichten er wirklich hegt und wandelt sich gegen Ende des Buches hin aber zum richtig fürsorglichen Mann, der wirklich nur das Beste für Gillian will. Chase ist Milliardär und Gillian stammt aus ärmeren Verhältnissen und auch durch ihre Vergangenheit ist es nachvollziehbar, wie sie auf Chase seine besitzergreifende Art reagiert und dies mit einem wirklich bewundernswerten Selbstvertrauen. Dass sie doch immer wieder schwach wird, ist aber auch menschlich.

Die ersten 100 Seiten haben mich total in ihren Bann gezogen. Schon auf den ersten Seiten, der Begegnung von Gillian und Chase in einer Bar, knistert es gewaltig und die Geschichte hat eine magische Anziehungskraft. Leider hat sich diese mir aber dann irgendwie verloren. Das ewige "Du gehörst mir" von Chase und die Liebesbeziehung der beiden wurden mir irgendwann einfach zu viel und ich fand alles etwas übertrieben und in meinen Augen unglaubwürdig dargestellt. Erst zu dem Zeitpunkt, wo sich Gillian und Chase komplett öffnen und gegenseitig von ihrer schlimmen Vergangenheit erfahren, wurde die Geschichte für mich wieder stimmiger.

Gillian muss bereits im ersten Teil so einige Herausforderungen meistern, wird überfallen, bekommt durch die Beziehung zu Chase, der im Grunde ihr Chef ist, in der Arbeit Probleme, muss damit umgehen lernen, was es bedeutet, einen Milliardär als Freund zu haben, der ihr Geschenke macht, die sie eigentlich nicht annehmen will, und sie von nun an auch einen Leibwächter dulden muss, der ihr noch dazu nicht sympathisch ist. Zu guter letzt tritt ein Stalker ins Bild, mit dessen Auftauchen die Autorin es natürlich schafft, beim Leser so große Neugier zu wecken, dass man wissen möchte, wie es in Band 2 weiter geht. Was die Klappentexte der folgenden vier Bände dieser Serie verraten, spielt der Stalker noch sehr lange eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte und lässt noch sehr dramatische Wendungen eintreten, die nicht nur Gillian, sondern auch ihre Freundinnen betreffen. Ich bin im Moment etwas unsicher, ob ich die Fortsetzungen lesen möchte, zu sehr hat mich manche Passage in dem Buch abgestoßen bzw. wurde mir zu extrem ausgeführt, aber vermutlich wird einfach die Neugierde siegen ;-).

Bewertung vom 03.01.2017
Shaking Salad - Low Carb
Stöttinger, Karin

Shaking Salad - Low Carb


ausgezeichnet

Tolle Aufmachung, sehr abwechslungsreiche Rezeptideen

Auf das Buch "Shaking Salad Low Carb" von Karin Stöttinger habe ich mich aus drei Gründen sehr gefreut. Am Wichtigsten war mir die Idee, Salat im Glas einfach überall mit hin nehmen zu können und somit eine viel gesündere Alternative zu manchem anderen bisherigen Mittagsessen und Snacks als Mahlzeit zu haben. Toll fand ich auch, dass die Autorin der Ansicht ist, "das Dressing macht den Salat", und da ich in der Hinsicht bisher nicht wirlich experimentierfreudig war hatte ich auf leckere Ideen dazu gehofft und man wird in dem Buch definitiv fündig. Des weiteren finde ich das Thema "Low Carb" sehr interessant, da ich schon positives davon gehört hatte, es aber bisher nicht ausprobiert habe und mir dieses Buch nun die Möglichkeit dazu liefert.

Das Buch kommt mit einer rundum stimmigen und gelungenen Aufmachung daher. Das Cover und alle weiteren Fotos im Buch sind sehr ansprechend und die Autorin kommt sehr sympathisch und autentisch auf den Leser herüber. Die Rezepte teilen sich in folgende Kategorien auf: Vegetarisch (13 Rezepte), Vegan (10 Rezepte), Fisch (11 Rezepte), Fleisch (11 Rezepte), Süß (8 Rezepte), Cheat Meals (8 Rezepte). Lediglich sechs der 61 Rezepte müssen ohne Foto auskommen, alle anderen warten mit je einer Doppelseite auf, links das Rezept und rechts ein Foto vom Endprodukt. Dazwischen findet man noch Doppelseiten mit Fotos aus dem Arbeits-, Familien- und Privatleben der Autorin, welche viel Lebensfreude und Genuss versprühen.

Die Autorin beschränkt sich auf einen sehr knappen Einstieg bezüglich ihrer Idee zum Buch und ihrem Grundkonzept. Die Rezepte sind sehr ansprechend und gut beschrieben, Zubereitungszeit (diese variiert in den Rezepten stark und von schnell bis aufwändig ist alles vertreten) und Nährwertangaben sind nicht vorhanden. Die Ideen sind sehr abwechslungsreich und die Zutaten sehr vielseitig, wobei nur selten außergewöhnliche Zutaten genannt werden bzw. teilweise auf Alternativen verwiesen wird. Mich sprechen in etwa 1/3 der Rezepte an, die ich auf alle Fälle in den nächsten Wochen testen werde, aber welches Kochbuch bietet schon ausschließlich Rezepte nach dem eigenen Geschmack. Durch die Vielfalt an Ideen findet sicherlich jeder seine Lieblinge heraus und es ist somit in meinen Augen für jeden die Investition in dieses absolut gelungene Werk wert! Von mir deswegen volle fünf Sterne!

Bewertung vom 27.12.2016
Claire / New York Diaries Bd.1
Taylor, Ally

Claire / New York Diaries Bd.1


ausgezeichnet

Chaotisch, sexy, hochromantisch

Das Buch "New York Diaries - Claire" von Ally Taylor hat mich sofort angesprochen. Das Cover ist richtig toll gestaltet, es wirkt edel und geheimnisvoll und der Klappentext hat mich nur noch neugieriger gemacht. Der Roman handelt von Claire, einer sehr sympathische Frau Anfang 30, in deren Leben es gerade wieder heißt "Alles auf Anfang", da ihre letzte Beziehung wieder einmal in die Brüche ging. Sie hat die Wahl, in ihr altes Kinderzimmer im Haus ihrer Eltern wieder einzuziehen, aber spätestens wenn man ihre Familie auf den ersten Seiten des Romans kennen lernt, kann man Claire nur beipflichten dass sie das richtige getan hat, lieber im begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin June zu wohnen. Was mir sehr gefallen hat ist die Freundschaft zwischen June und Claire, so etwas kann sich jede Frau nur wünschen. Der Roman beginnt sehr witzig und lässt sich wunderbar flüssig lesen. Er hat mich, obwohl die Geschichte irgendwo vorhersehbar ist, total in seinen Bann gezogen, ich musste das Buch an einem Abend bzw. Nacht lesen was mir Schlaf gekostet hat, aber ich konnte es einfach nicht mehr zur Seite legen. Ich konnte mich mit Claire sehr gut identifizieren, ein Teil ihrer Persönlichkeit liegt auch in mir und auch ihre Erfahrungen in früheren Beziehungen sind sehr nachvollziehbar, ebenso ihr Wunsch nach Liebe und ihrer "Torschlusspanik", die sie ergreift. Wunderschön habe ich auch die Beziehung zu ihrer Großmutter empfunden, die Ratschläge, die sie Claire mit auf den weiteren Weg gibt, erstmal einen Job zu suchen, egal was, der ein bisschen Geld bringt, welches Freiheit schafft - dass es nicht schlimm ist, alleine zu sein, wenn man sich selbst genügt - jeden Tag etwas zu tun, das man noch nie gemacht hat die Chance, sich wieder an Talente und Wünsche zu erinnern, von denen man gar nichts weiß oder diese im Laufe der Jahre vergessen hat. Claire fängt langsam wieder an zu leben, aber zwei Männer machen es ihr gar nicht einfach. Jamie, ihre verflossene Highschool-Liebe, zu dem sich nun nach vielen Jahren Abstand eine wunderbare Freundschaft entwickeln kann. Und Danny, ihr bester Freund aus Collegetagen, den sie mit ein paar Jahren Abstand plötzlich ganz anders sieht. Für Claire beginnt eine sehr aufregende Zeit, es knistert gewaltig, man durchlebt sämtliche Gefühle mit Claire und liest in ihrem Tagebuch mit. Die Schlagworte chaotisch, sexy und hoch romantisch treffen es genau, was Claire in der Geschichte erlebt...

Bewertung vom 27.12.2016
Winterblüte
Bomann, Corina

Winterblüte


ausgezeichnet

Wunderschöne Wintergeschichte

Corina Bomann mich mit ihren Geschichten bereits zwei Mal Jahrzehnte zurück versetzt und dies in einer wunderschönen, spannenden und interessanten Art zu erzählen, dass ich mir von ihrem neuen Roman "Winterblüte" sehr viel versprochen habe - und auch nicht enttäuscht wurde! Schon das Cover finde ich sehr gelungen, es ist sehr hochwertig mit goldenem Glitzerdruck gearbeitet und ziert einen blühenden Barbarazweig, der viel mit der Geschichte zu tun hat. Die Geschichte spielt im eleganten Ostseebad Heiligendamm im Dezember 1902. Sie handelt von der Hotelierfamilie Baabe, eine angesehene Familie und Inhaber eines Gästehauses, die aus den Eltern Augusta und Ludwig sowie den Kindern Johanna und Christian besteht. Es herrscht große Aufregung im Hause Baabe, weil der große Winterball bevor steht und dort die Verlobung von Johanna bekannt gegeben werden soll. Leider kann Johanna ihre beiden Verehrer nicht ausstehen und liebt einen ganz anderen Mann, nämlich Peter Vandenboom. Zwischen den Baabes und den Vandenbooms herrscht seit einem schrecklichen Vorfall in der Vergangenheit "Krieg" und ihre Eltern würden die Verbindung der beiden nicht dulden. Dazu kommt, dass Christian Anfang Dezember am Strand eine Schiffbrüchige findet und diese vor dem Tod rettet und mit ins Gästehaus bringt. Die junge Frau hat ihr Gedächtnis verloren und nur nach und nach kommen kleine Brocken davon zurück. Johanna und Christian sind begeistert von ihrem Gast, Augusta dagegen hegt nur Vorurteile und Groll, wie man später erfährt hat dies mit ihrer eigenen schwierigen Vergangenheit zu tun. Sie schikaniert die junge Frau wo sie nur kann und es kommt zur totalen Eskalation, bis sich am Ende doch alles zu aller Zufriedenheit löst und die an Weihnachten tatsächlich blühenden Barbarazweige Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Die Handlung ist wunderschön erzählt und lassen den Leser richtig auf den kommenden Winter bzw. die Weihnachtszeit einstimmen. Man ist sofort mitten drin, durch die bildliche Erzählung ist man selber in Heiligendamm bzw. am Strand der Ostsee und fühlt dort vor allem mit Johanna mit. Spannung zieht sich vom Beginn bis zum Ende durch, weil man erfahren möchte, welches Schicksal der jungen Frau widerfahren ist und wer sie ist bzw. woher sie stammt. Jedes Familienmitglied ist auf seine Art sympathisch, sogar Augusta, wenn man die Hintergründe und schließlich ihre Sinneswandlungen kennen lernt. Es ist tatsächlich ein Winterbuch zum Träumen!

Bewertung vom 27.12.2016
Schuld war nur der Mistelzweig
Astley, Judy

Schuld war nur der Mistelzweig


ausgezeichnet

Schöne Familiengeschichte

Es handelt sich bei diesem Buch um eine schöne Familiengeschichte, die tatsächlich keinesfalls schnulzig ist, sondern romantische Züge hat und eine Geschichte ist, wie sie das Leben schreibt, nicht kitschig oder neumodern, auch deswegen hat sie mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat mehrere Protagonisten erschaffen, die Geschichte dreht sich um eine große Familie mit vielen verschiedenen Charakteren und um die Wünsche und Bedürfnisse verschiedenster Altersklassen. Die Eltern, Anna und Mike, leben seit einem Jahr getrennt, noch gemeinsam im Haus in dem ihre Kinder aufwuchsen. Dies sollte sich nun aber ändern und ihr Plan war, sich nach einem gemeinsamen Weihnachtsurlaub mit ihren drei Kindern und deren Familien in einem großen Haus in Cornwall am Meer endgültig zu trennen und das Haus zu verkaufen. Die Kinder Thea, Emily und Jimi nehmen diese Neuigkeit unterschiedlich auf, genauso unterschiedlich wie sie selber und ihre Lebenssituationen sind. Trotzdem lassen sich alle mehr oder weniger freiwillig auf den Urlaub in Cornwall ein. Dort verbringen sie eine aufregende und chaotische Zeit voller eigener Probleme, Streit und Sorgen, aber auch eine schöne und romantische Zeit voller Verständnis, Versöhnung und Liebe. Dass die Affären von Anna und Mike auftauchen, bringt alles nur noch mehr durcheinander. Der Roman ist sehr angenehm, flüssig und kurzweilig zu lesen. Man kann sich sehr gut in die Geschichte hinein versetzen und gerade die Szenen am verschneiten Strand und Meer fand ich wunderschön erzählt und sah mich bildlich selber dort. Mir gefällt die Idee hinter der Geschichte sehr gut, der gemeinsame Familienurlaub, die geplanten gemeinsamen Aktivitäten von Spieleabend über Strandspaziergang, den Besuch des Weihnachtssingens bis hin zur Vorführung alter Filme aus früheren Zeiten. In mancher Hinsicht war der Ausgang der Geschichte auch nicht unbedingt vorhersehbar, gerade was Anna und Mike bzw. ihre Affären und auch eine Wandlung in Emilys Leben betrifft. Am sympathischsten war mir Thea, die eine schwere Zeit erlebt, was nicht nur die Trennung von ihrem Verlobten betrifft, und die trotzdem so viel positives in die Familie einbringt und mit Sean, dem vermeintlich schwulen Verwalter des Hauses, eine richtig schöne neue Bekanntschaft macht, die einen richtig tollen Zauber mit sich bringt.

Bewertung vom 22.12.2016
Stiefkind
Tremayne, S. K.

Stiefkind


ausgezeichnet

Ungeahnte Wendung lässt mich sprachlos zurück

Der Psychothriller "Stiefkind" von S. K. Tremayne hat mich seit seiner Vorstellung nicht mehr los gelassen und deswegen musste ich ihn nun unbedingt lesen. Das Cover hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, wenn ich jetzt auch sagen muss, ein Junge in den Klippen vor den Minen und schäumendem Wasser hätte es besser getroffen. Auch der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht, vor allem, was es mit der Vorhersage bezüglich Rachels Tod an Weihnachten auf sich hat...

Die Geschichte fängt eigentlich ganz harmlos an. Die 30-jährige Rachel lernt den 10 Jahre älteren David Kerthen kennen, verliebt sich sofort in ihn und seinen 9-jährigen Sohn Jamie, die beiden heiraten sehr schnell und sie zieht in deren sehr abseits gelegenes Herrenhaus Carnhallow in Cornwall. Aber die erste Freude hält nicht lange an. David arbeitet sehr viel und ist nur am Wochenende zu Hause, Rachel fühlt sich unwohl in dem stillen und riesigen Haus, das ansonsten nur noch von der Haushälterin Cassie sowie ihrer Schwiegermutter Juliet bewohnt wird. Jamie verhält sich zusehend seltsamer, spricht von Dingen aus der nahen Zukunft, die ihm angeblich von seiner verstorbenen Mutter eingegeben werden, und auch Rachel traut immer weniger ihrem eigenen Verstand, was sich noch mehr verschlechtert, als sie eine lang ersehnte Schwangerschaft feststellt. In ihrer Langeweile und Unsicherheit heraus beginnt sie, in der Vergangenheit zu forschen, es kommen Wahrheiten über den tatsächlichen Todeshergang von Nina Kerthen heraus, die sich am Ende doch nochmal drehen.

Mich hat das Buch sehr in seinen Bann gezogen. Den Schreibstil des Autors empfand ich als sehr angenehm und flüssig zu lesen, konnte mir die Szenen gut bildlich ausmalen, für mich war die Geschichte durchwegs kurzweilig und spannend geschrieben, zunehmend kam Verwirrung hinzu und schließlich eine Wendung, die der Leser nie erwartet hätte. Die Kapitel zählen die Tage bis Weihnachten herunter, was ich eine gute Idee fand, und diese werden abwechselnd von Rachel, David und Jamie erzählt. Die Kerthens sind eine Familie mit 1000-jähriger Geschichte, auch diese Hintergründe zu erfahren und allgemein den Spielort der Morvellan Mine bzw. der Kupferminen aus früheren Zeiten, unter welchen Umständen seit viertausend Jahren Zinn abgebaut wurde, fand ich sehr interessant. Eine Geschichte, die mich sprachlos und beeindruckt zurück lässt und die ich nur weiter empfehlen kann!