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Benutzername: 
Caroas
Wohnort: 
Zell am See

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2015
Das Geheimnis jenes Tages
Dutton, Annette

Das Geheimnis jenes Tages


ausgezeichnet

Zwei Geschichtsstränge über starke Frauen und ihren Töchtern

Amalie Dietrich die erste Protagonistin lebt im 19.Jhd und lebt in ihrem Beruf als Naturforscherin auf. Als sie die Möglichkeit bekam für 10 Jahre im Auftrag von Herrn Godeffroy für sein Museums nach Australien zu gehen, lies sie ihre damals 14jährige Tochter Charitas in Deutschland zurück.
Amalie ist eine reale Person, die es wirklich gab und von der Autorin sehr gut wiedergegeben wird. Auch ihre Tochter Charitas. Der Briefwechsel bei dem man beide Frauen, deren Gefühle und die Arbeit Amalies kennen lernt ist sehr informativ.
Ihr Mann Wilhelm Dietrich der ihr die Natur nahegebracht hatte, war mir nie wirklich sympathisch. Er achtete weder Amalie noch ihre gemeinsame Tochter.

Nadine die zweite Protagonistin lebt in der Jetztzeit. Sie ist Archäologin und erhält den Auftrag einen Skelettkopf nach Australien zurückzubringen, der von Amalie damals nach Deutschland gesendet wurde.
Nadine nimmt ihre Tochter Alina mit nach Australien. Nachdem sich Alina von ihrer Mutter trennte um Australien mit einem Backbag zu erkunden verschwand sie spurlos.
Da die Polizei nicht sofort etwas unternahm (erst frühestens in einem Monat!!!), machte sich Nadine alleine auf die Suche nach ihrer Tochter. Dabei fallen beide Frauen einem Backpackmörder in die Hände, was der Geschichte einen thrillerähnlichen Touch gibt. Auch diesen Mörder gab es wirklich.

Fazit:
Annette Dutton bringt die Geschichten ihrer Protagonistinnen mit viel Spannung wieder. Man möchte das Buch schiaga nicht aus der Hand geben. Sie schafft es in beiden Handlungsstränge die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten,
Dadurch dass sie in den Überschriften die Jahreszeiten immer angibt verliert man auch nicht den Überblick und wird nicht aus dem Lesefluss herausgerissen.

Bewertung vom 03.09.2015
Worte in meiner Hand
Glasfurd, Guinevere

Worte in meiner Hand


ausgezeichnet

Kein typischer Historienroman des 17. Jhdt.

Guinevere erzählt in diesem Roman die Geschichte aus der Sichtweise von Helena Jans van der Strom.

Helena kommt als Magd zu Mr. Sergeant nach Amsterdam. Sie ist eine für diese Zeit typisch erzogene Frau die aber sehr neugierig ist und sich das Schreiben und Lesen selber beigebracht hat. Beides wird zu dieser Zeit nur Männer beigebracht. Sie schließt Freundschaft mit Betje, der Dienstmagd von nebenan und bringt auch dieser heimlich das Lesen und Schreiben bei.

Helena lernt während ihrer Tätigkeit als Magd Descardes „Monsieur“ kennen und lieben.
Sie bekommt von ihm ein Kind, Francine. Zu dieser Zeit kam es nicht selten vor, dass wenn eine Magd ein Kind von einer höheren gestellten Persönlichkeit bekam diese entlassen wurde und ihr Kind in einem Waisenhaus abgeben musste. Descartes sorgte sich aber um Helena und ersparte ihr diese Demütigung dadurch.

Descardes schickt Helena nach Deventer wo sie ihre Tochter Francine in der Obhut von Frau Anholts zur Welt brachte und sie dort in der Kirche auch taufen lies.
Von hier ging sie nach Leiden zu ihrer Mutter um sich und ihr Kind ernähren zu können. Helena versuchte ihre Zeichnungen zu verkaufen und eine Anstellung als Zeichnerin zu ergattern was aber zu dieser Zeit Frauen verboten war bzw. diesen nicht zugetraut wurde. In dieser Zeit stellte sie ein Buch „Alphabeth für Kinder“ her, das sie unter dem Wert und ohne ihren Namen darauf vermerkt verkaufen konnte.

Descardes Diener und treuer Begleiter Limousin findet sie in Leiden.

Descardes holt Helena und seine Tochter nach Santpoort wo er beide in einem Haus in der Nähe des Meeres versteckte.
Als Francine ca 4 Jahre alt war zogen sie nach Amersfoort. Von hier sollte sie zu ihrem 5. Geburtstag zu einer Tante nach Frankreich ziehen. Francine stirbt vorher leider an Scharlach.

Fazid:
Man möchte dieses Buch nicht mehr ablegen bis es zu Ende gelesen wurde.
Guinevere erzählt die Geschichte so, dass man immer in Helenas Kopf ist. Das historische Umfeld ist sehr gut rechergiert und der Handlungsstrang ist von Anfang bis Ende glaubhaft. In diesem Buch kommt sehr gut die verschiedene Denkweisen von Frau und Mann heraus sowie dass man der Frau früher bei weitem nicht so viel Intelligenz wie einem Mann zutraute.