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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tschy
Wohnort: 
Kleinmachnow

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


ausgezeichnet

Das Buch spielt an den vielen Wohnorten von Blanche Monet. Das Mädchen Blanche wünscht sich sehnlichst von Claude Monet porträtiert zu werden. Der Maler, der als Revolutionär bezeichnet wird, ist auf dem Anwesen der Eltern zu Gast. Sie hofft mit ihrem grünen Kleid seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, damit sie ihm Modell stehen darf. Erfolglos, aber sie darf mit ihm malen. Später im Buch lebt sie viele Jahrzehnte erst als Stieftochter mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern und dann als Schwiegertochter im Hause von Claude Monet. Auch wenn die Beziehung der Beiden nicht immer einfach und konfliktfrei war, spürt man in dem Buch doch sehr deutlich die absolut tiefe Verbindung zwischen Claude und Blanche. Mir hat das Buch ganz besonders gut gefallen, man konnte an den vielen Schicksalsschlägen von Blanche teilhaben und die Malerei und das tolle Anwesen in Giverny wurden so gut beschrieben, dann man richtig in die Geschichte eingetaucht ist!

Bewertung vom 29.06.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Teil der Reihe geht es um den Vater von Tom Monderath. Der berühmte Moderator Tom wird mit seinem Halbbruder Henk konfrontiert. Die Beiden verstehen sich auf Anhieb gut. Es kommt raus, dass es noch mehr Halbgeschwister gibt und Tom macht sich auf die Suche nach Informationen über seinen Vater Konrad. Seine an Demenz erkrankte Mutter kann er nicht mehr fragen, aber sie spielt eine sehr liebenswerte Rolle in dem Buch. Konrad war nach langer Kriegsgefangenschaft Gynäkologe geworden und hat mit seinem Onkel eine Praxis in Köln geführt. Er nimmt Greta zur Frau, über das Geheimnis ihres ersten Kindes wird meist geschwiegen, wie über so viele Dinge. Es geht um die Erhaltung der arischen Rasse, um Reproduktionsmedizin und um die grausamen Verbrechen der Nazi-Ärzte und auch um die Frage 'wo komme ich eigentlich her'. Mich hat das Buch von Susanne Abel total fasziniert, es war spannend und die verschiedenen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Das Nachwort ist wunderbar und hilft die Dinge zwischen Fiktion und Wirklichkeit einzuordnen!

Bewertung vom 15.06.2022
Ein unvollkommener Ehemann
O'Flanagan, Sheila

Ein unvollkommener Ehemann


ausgezeichnet

Das Buch geht gleich heftig los, schon im ersten Satz erfährt der Leser, dass Dave seine Frau Roxy mit der Nachbarin Julie betrügt. Roxy kommt gerade von ihrer Mutter, der sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihren Kindern Mica und Tom für ein paar Tage Gesellschaft geleistet hat. Roxy hat das Auto ihres Vaters übernommen und arbeitet als Chauffeurin. Sie weiß noch nicht so richtig, wie sie mit dem Betrug umgehen soll. Die Menschen, die sie fährt sind alle interessant und auf ihre eigene Weise erfolgreich. Zu einem männlichen Gast fühlt sich Roxy hingezogen, aber auch die weiblichen Gäste inspirieren sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Die Rolle der verwitweten Mutter gefällt mir gut, sie tut 100%ig hinter Roxy und ermutigt sie eigene Wege zu gehen und ist auch in ihrem Verhalten ein tolles Rollenvorbild, nach dem Motto hinfallen -aufstehen - Krone richten -weitergehen. Eine gelungene Lektüre!

Bewertung vom 14.05.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


sehr gut

Bill ein Flugkapitän springt auf Bitte eines Vorgesetzen ein und fliegt von Los Angeles nach New York. Seine Frau Carrie ist sauer, da Bill durch seinen Arbeitseinsatz das Little League Saisoneröffnungsspiel seinen Sohnes Scott verpasst. Während Bill den Flieger vorbereitet und probiert seine Frau telefonisch zu erreichen, um sich nach dem Streit zu vertragen, wird diese und ihr Sohn zu Hause von Entführern festgehalten. Bill wird gezwungen sich zu entscheiden, entweder er opfert seine Familie (seine Frau, Sohn Scott und Tochter Elsie) oder er opfert sich und alle Passagiere es Fluges 416. Das Buch ist wirklich spannend geschrieben und T.J.Newman hat immer wieder neue interessante Wendungen in die Geschichte gebracht. Gegen Ende des Buches gab es einige Parallelen zu dem Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach. Als Leser hat man sich immer wieder überlegt, wie man selber in dieser Situation handeln würde, dies hat mir gut gefallen!

Bewertung vom 28.04.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


ausgezeichnet

Es war herrlich wieder mal einen Kluftinger Krimi zu lesen. Diesen Mal gibt in Kluftis Heimat Ausgrabungen und natürlich gibt es schon bald eine Leiche. Es hat den Ausgrabungsleiter Professor Brunner erwischt. Frau Dr. Lanz eine der Hauptverdächtigen zaubert immer wieder neue mögliche Täter aus dem Hut. Kluftinger ermittelt auch bei der Sekte, die sich in der Nähe der Grube angesiedelt hat. Mir gefällt diese Mischung aus Krimi und Humor, Kluftinger steigt in die Sozialmedien ein, wie er sie nennt und merkt wie schnell die Zeit auf "Facebuch" vergeht. Aktuelle Themen wie digital detox werden nebenbei aufgegriffen und machen das Buch ganz aktuell. Es wird gegendert, Erika organisiert einen Basar für Flüchtlinge und Kluftinger schleppt jede Menge Sachen an, die verkauft werden können. Die liebgewonnenen Charaktere der anderen Kluftinger Krimis spielen alle wieder mit (Dr. Langhammer, Markus, Yomiko und seine Enkeltocher Maxima, Kluftis Eltern auf dem Fastentrip usw), Lucy, die Neue im Team von Kluftinger, findet auch ihre Rolle und die ist echt Klasse und erfrischend, ansonsten ist das Ermittlerteam geblieben. Es macht einfach wirklich wahnsinnig viel Spaß diese Geschichten zu lesen. Ich persönlich liebe ja auch immer die Interaktion von Kluftinger mit Yomikos Vater auf Englisch, die fehlte diesen Mal, dafür hat sich Kluftinger englischer Forschungslektüre gewidmet. Ein rundum gelungenes Buch, herzlichen Dank an die Autoren für viele schöne Lesestunden!

Bewertung vom 28.03.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Evelyn Hugo will nach Jahren endlich ein Exklusiv-Interview geben und verlangt die eher unbedeutende Journalistin Monique als Interviewerin. Warum? Welche Verbindung gibt es zwischen den Frauen? Welche Rolle spielt Moniques Vater? Monique ist sehr unerfahren, als sie anfängt mit Evelyn an deren Memoiren zu arbeiten. Monique lernt schnell und kommt immer mehr in eine aktive Rolle. Evelyn erzählt ganz toll, interessant und gut nachvollziehbar von ihrem bewegten Leben. Der Lesende merkt, wie er immer mehr in diese Hollywood Welt eintaucht, die so ganz anders zu sein scheint. Vieles ist Berechnung, aber die Geschichten zu den verschiedenen Männern sind super. Viele glaubten Evelyn Hugo zu kennen, doch während des Buches merkt der Leser, es ist doch oft anders, als es scheint. Das Ende ist toll und schließt den Kreis zum Anfang des Buches, eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2022
Mongo
Darer, Harald

Mongo


sehr gut

Harald Darer provoziert durch seinen Titel Mongo, ein ganz klar abwertende Bezeichnung für einen Menschen mit Trisomie 21. Das Buch führt einen in die Welt von Katja, die mit einem Bruder namens Markus aufgewachsen ist, der Trisomie 21 hat. Katja ist nun schwanger und hat sehr große Ängste nun auch kein Kind mit Trisomie 21 zu gebären. Harry, ihr Mann, erzählt in dem Buch seine Geschichte. Seine Begegnungen als Kind mit Gleichaltrigen, die Trisomie 21 hatten und vor allen Dingen auch seine Beziehung zu seinem Schwager Markus. Es ist immer sehr wertschätzend und liebenswert erzählt und regt nicht zur zum Nachdenken, sondern auch manches Mal zum Schmunzeln an. Der Leser wird auf eine nette Art angeleitet, verschiedene Blickwinkel einzunehmen und das ist ein tolles Gefühl. Wie erlebt ein Mensch mit Trisomie 21 sich und seine Umwelt, eine Frage, die mich sicher noch eine Weile beschäftigen wird!

Bewertung vom 19.02.2022
Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1
Böhm, Nicole

Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1


ausgezeichnet

Parker kehrt nach Montana zurück auf die Ranch seiner Großeltern. Was er als Jugendlicher als Strafe empfunden hat, soll heute sein Glück bedeuten. Er hofft seine verwitwete Großmutter, die in einem Altersheim lebt, zurück auf die Ranch zu holen und ihr somit einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Parker trifft dort auch wieder auf seine Jugendliebe Clay. Parker muss mit vielen Schwierigkeiten kämpfen und die Dorfbewohner haben seinen wenig rühmlichen und überstürzten Abgang von damals nicht vergessen. Einige geben ihm noch eine zweite Chance, andere Bewohnung können es einfach nicht vergessen und verzeihen was damals passiert ist.
Es ist schön zu lesen wie wichtig es ist, dass man nicht aufgibt, wenn es mal Schwierigkeiten gibt im Leben!
Der lockere Schreibstil und die Begegnung mit einer Jugendfreundin, die ihn zunächst bedroht und die Neugier darauf zu erfahren, was damals genau passiert ist, verspricht gute Unterhaltung.

Bewertung vom 12.02.2022
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


ausgezeichnet

Hartung ein erfolgloser Videothekenbesitzer wird von einem Journalisten sehr hartnäckig zu einer spektakulären Massenflucht befragt. Hartung soll als Stellwerksmeister einen Bolzen abgebrochen haben und so eine Umleitung eines Zuges nach West Berlin ermöglich haben. Es ist toll zu verfolgen was der Journalist mit den Informationen macht und wie Hartung nun zum Held wird. Auch der Journalist Landmann genießt Ansehen und Erfolg. Werden es die beiden Männer schaffen aus dieser Spirale der Lügen, die irgendwie immer größer wird, rauszukommen? Das Buch ist toll geschrieben und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Deutsch-Deutsche Vergangenheit. Es sind auch die kleinen Nebengeschichten wie eine Geburtstagsfeier im Späti gegenüber der Videothek, die das Buch so überaus lesenswert machen. Eine unbedingte Leseempfehlung und auch das Ende gibt Hoffnung auf das Gute im Menschen...

Bewertung vom 31.01.2022
Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


sehr gut

Bernadine Evaristo schreibt mit ihrem Buch eine beeindruckende Biographie. Als Tochter einer weißen englischen Mutter und eines farbigen nigerianischen Vaters wächst sie im Süden Londons in einer ärmlichen Gegend auf. Immer wieder wird sie mit Rassismus konfrontiert, mal ist dieser offensichtlich als Rassismus zu erkennen, aber oft ist er auch subtil. Bernadine lässt sich nicht unterkriegen und kämpft auf verschiedenen Schauplätzen. Die 7 Kapitel zeigen auf was sie geprägt hat und was sie ausmacht. Mir hat das Buch gut gefallen zwischendurch war ich über die Bezeichnungen/Übersetzungen etwas irritiert. Vielleicht ist dies ein Buch, was besser im Englischen Original zu lesen ist. Der Schreibstil ist unterhaltsam, detailliert und reflektiert, manchmal war es mir etwas zu ausschweifend. Daher gibt es einen Stern Abzug.