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mecop

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2022
Fast ein Idyll
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


ausgezeichnet

Unterhaltsam und leicht
"Fast ein Idyll" ist eine Sammlung von 30 kurzen Geschichten bzw. Briefen, die jeweils berühmte Persönlichkeiten als Protagonist:innen haben. Die Sammlung gefiel mir richtig gut und hie und da ertappte ich mich dabei, wie ich ins Schmunzeln geriet oder ob der Morbidität geschockt war. Manche Geschichten waren aber auch einfach eine leichte Lektüre, in der gezeigt wurde, dass Berühmheiten eben auch nur normale Menschen sind. Wie wahr, wie wahr! Auch wenn die Geschichten, wie dem Buchcover zu entnehmen, nur halbwegs wahr sind, aber das tut ihnen keinen Abbruch.
Die Autorin schafft es, mit gut gewählter Begriffs- und Wortwahl jeder Geschichte eine eigene Note einzuhauchen. Dies gefiel mir sehr gut! Da sich das Inhaltsverzeichnis hinten im Buch befindet, machte ich mir einen Spaß daraus, zunächst während des Lesens zu raten, um welche Berühmheit(en) es in der jeweiligen Geschichte ging. Sie sehen, ich wurde von dieser Geschichtensammlung sehr gut unterhalten und kann es allen empfehlen, die gerne mal in eine leichte (Sommer-)Lektüre abtauchen möchten!

Bewertung vom 22.06.2022
Tiefes, dunkles Blau
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


sehr gut

Eine angenehme und schöne Sommerlektüre
"Tiefes, dunkles Blau" ist ein schöner, angenehmer und leichter Kriminalroman. Auch wenn die Kriminalhandlung nicht die Hauptrolle in diesem Roman spielt, verliert die Autorin diese nie aus den Augen. Zudem schafft sie es, den Leser:innen Zürich hervorragend näherzubringen und auch die Lebensgeschichte der Hauptfigur Rosa kommt nicht zu kurz. Mir persönlich hat das recht gut gefallen, da ich es nicht als unnötige Längen in der Handlung empfunden habe. Seraina Kobler verwendet außerdem einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der mit einigen switzerdütschen Begriffen gespickt ist, die aber leicht verständlich sind.
Der Zürich-Krimi ist gut geeignet für Menschen, die gerne auch mal ein wenig über Orte und Menschen erfahren und nicht nur schnellstmöglich den/die Täter:in ermitteln wollen. Er ist eine für den Sommer passende Lektüre.

Bewertung vom 22.06.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd bis zum Schluss
Don Winslows "City on Fire" ist ein grandioser und aufregender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Selten konnte ich ein Buch so schwer aus der Hand legen wie dieses. Es ist wie ein Hollywoodblockbuster, den man im Kino gesehen haben muss (und die Filmrechte dazu wurden ja bereits verkauft).
"City on Fire" ist der erste Teil einer neuen Trilogie des Bestsellerautors Don Winslow und hält, was er verspricht. Der Autor nutzte kurze, prägnante Sätze, um die Beziehungen und die Gewalt in Dogtown zu beschreiben. Für einen Thriller finde ich diesen Schreibstil besonders passend. Die Figuren im Buch bestachen durch ihre Kaltblütigkeit und jagten mir damit regelmäßig beim Lesen ein Kribbeln durch den Körper. Wer einen gut gemachten, spannenden, aufregenden und klassisch amerikanischen Thriller möchte, ist bei "City on Fire" definitiv sehr gut aufgehoben!

Bewertung vom 22.06.2022
Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1


sehr gut

Niemand legt sich mit Tüdelbüdel an
"Die Leiche am Deich" von Joost Jensen ist ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der auf der fiktiven ostfriesischen Insel Sünnum spielt. Nachdem eine Leiche an den Strand gespült wurde, beginnt – wie der Untertitel des Romans bereits voraussagt – die Friesenbrauerin alias Gesine Felber alias Tüdelbüdel selbst zu ermitteln bzw. ihre Tochter, Polizistin Wiebke, bei deren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Geschichte ist wunderbar geschrieben, hatten einen tollen Erzählstil und ist meiner Meinung friesisch frisch. Der Autor verwendet viele sprachliche Feinheiten des ostfriesischen Dialekts ("Bangbüx") und schafft damit genau die richtige Atmosphäre für diesen Regionalkrimi. Die Figuren sind alle sehr authentisch beschrieben, wobei mir Patrick ein Bisschen zu überzeichnet daherkommt. Davon abgesehen ist der Krimi unterhaltsam und spannend und überzeugt mit viel Lokalkolorit. Ein Muss für Fans von Regionalkrimis, die im hohen Norden spielen!

Bewertung vom 22.06.2022
Tod im Trödelladen
Grue, Anna

Tod im Trödelladen


sehr gut

Dänisches Cosy Crime-Vergnügen
"Tod im Trödelladen" lässt bereits anhand des Covers vermuten, dass dieser Krimi in die Kategorie "Cosy Crime" fällt. Wer auf der Suche nach einem Krimi mit sanftem Spannungsbogen ist, wird bei Anna Grue nicht enttäuscht.
Der Tod macht zwar auch vor einem Trödelladen nicht halt; das heißt aber nicht, dass wir nicht zwischendurch an den Scharmützelchen zwischen den Ehrenamtlichen im Trödelladen teilhaben dürfen. Auch das Privatleben der Hauptfigur Anna-Maj kommt in diesem Krimi nicht zu kurz. Das tut dem Roman aber keinen Abbruch, wie ich finde. Anna-Maj ist eine sehr authentische Protagonistin, die sich auch Fehler erlauben darf. Was mir besonders gut an ihr gefällt: Ich durfte regelmäßig ihre Gedanken mitverfolgen, die sie aber, da meistens nicht angemessen, nicht laut äußern konnte. Hier musste ich einige Male beim Lesen schmunzeln. Auch ansonsten gefällt mir Anne-Majs Vorgehensweise, um den Kriminalfall zu lösen. Es geht Schritt für Schritt vorwärts, ohne dass zu viel Dramatik aufkommt. Insgesamt also ein perfekter Wohlfühlkrimi für ein entspanntes, sommerliches Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.06.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


sehr gut

Zusammen ist man weniger allein
"Die Freundinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals" ist der Auftakt zur sogenannten Müggelsee-Saga und gefiel mir sehr gut. Ich habe den ersten Teil sehr gerne gelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen, da ich stets wissen wollte, wie es mit den drei unterschiedlichen Mädchen bzw. jungen Frauen auf den Wellen ihres jeweiligen Schicksals weitergeht. Ihr Erwachsenwerden ist zeitlich in die Anfangsjahre der DDR eingebettet und die drei spiegeln (für mich) die damalige Gesellschaft des Landes sehr gut wider. Es gab die Angepassten, die Begeisterten und die, die ihren eigenen Weg gehen wollten. All das empfand ich beim Lesen als sehr authentisch und ich konnte die Gefühle von Martha, Betty und Clara sehr gut nachempfinden. Der Schreibstil der Autorin hat hieran einen großen Beitrag, sodass ich stets vor meinem inneren Auge die damalige Zeit sah. Wer einen Roman sucht, der Zeitgeschichte mit einer Coming-Age-Geschichte kombiniert, wird mit diesem Roman zufrieden sein!

Bewertung vom 22.06.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Kriminalroman
"Das Mädchen und der Totengräber" ist der zweite Band der Reihe von Oliver Pötzsch über den Ermittler Leopold von Hertzfeld. Ich empfehle allen Interessierten, die Reihenfolge der Bücher einzuhalten, um die Beziehungen der Protagonist:innen zueinander besser zu verstehen.
Der zweite Teil der Hertzfeld-Reihe besticht wie sein Vorgänger durch eine hervorragende Beschreibung Wiens im ausgehenden 19. Jahrhundert sowie der einzelnen Haupt- und Nebenfiguren. Mir persönlich gefällt Augustin Rothmayer am besten, da er einen trocknenen Humor und einen wachen Geist besitzt, was den Romanen meiner Meinung nach eine spezielle Note verleiht.
Der Kriminalfall im Roman ist ein ziemlich verzwickter und ließ mich bis zum Schluss rätseln, wer was und warum begangen hat. Der Roman ist so gut geschrieben (inklusive Wiener Lokalkolorit), dass bis zur Auflösung keine Langeweile aufkommt (auch dank spannendem Hintergrundwissen), auch wenn manch private Themen für meinen Geschmack ein wenig zu aufschweifend behandelt wurden. Nichtsdestotrotz ist das Buch ein sehr schöner Kriminalroman, der für alle geeignet ist, die gerne mal in frühere Zeiten abtauchen möchten.

Bewertung vom 22.06.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Eine eindrückliche und nachwirkende Lektüre

"Der Mann, der vom Himmel fiel" in der Neuübersetzung hat nicht nur ein passendes Cover, sondern besticht auch durch eine eindrückliche und faszinierende Geschichte.
Das Buch ist bereits aus dem Jahre 1963 und doch ein zeitloses Meisterwerk, wie ich finde. Der Autor sah nicht nur technologische Fortschritte voraus (ähnlich wie etwa Aldous Huxley oder Star Trek), sondern platzierte seinen Protagonisten Thomas J. Newton außerdem in einer Welt, die ganz anders ist, als dieser es sich zuvor ausgemalt hatte; vor allem in zwischenmenschlicher Hinsicht. Dabei wird den Leser:innen vor Augen geführt, wie wir miteinander umgehen und was unser Handeln beeinflusst. Ich möchte nicht zu viel verraten, daher abschließend nur noch meine Leseempfehlung: Wer gerne mal philosophischen Gedanken nach dem "großen Ganzen" nachhängt, wird mit diesem Roman sehr zufrieden sein. Er ist tiefgründig und beschäftigt einen noch lange, nachdem das Buch bereits geschlossen wurde.