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Leuchtturmwaerterin
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Kassel

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2016
Mix it!
Suhr, Lena

Mix it!


ausgezeichnet

Das Cover ist quietsch-bunt und ein richtiger Eyecatcher. Der Drink aus dem Mixer sieht herrlich unecht und ungesund aus. Im Gegensatz dazu handelt es sich aber um vegane und sehr gesunde Sachen, die in diesem Buch vorgestellt werden.
Dies ist meine erste Rezension für ein Kochbuch und ich schreibe sie nun in mehreren Etappen, denn wen wundert's, ich kann ja nicht alles gleichzeitig mixen, kochen, zubereiten und es dann auch noch bewerten. =)
Beginnen will ich heute mit einem Salat-Dressing (wer das Buch sieht merkt schnell, ich gehe nicht mit den Seitenzahlen, sondern quer durchs Buch von hinten nach vorne und wieder zurück. Eben wonach mir gerade ist).
Die Sesam-Chili-Vinaigrette habe ich mir ausgesucht. Die Zubereitung ging extrem einfach und schnell und geschmeckt hat es einfach super. Wir haben 2 kleine Chilis, statt einer genommen, da wir es gerne etwas schärfer mögen. Allerdings waren die auch nicht mehr frisch, sondern getrocknet, aber das hat auch wunderbar funktioniert. Zum Salat (einfach grüne Mischung mit ein paar Gurkenscheiben) gab es dann noch frisch aufgebackenes Fladenbrot und alles hat super lecker zusammen geschmeckt. Das erste Rezept war also ein voller Erfolg.
Als zweite Test-Mixerei habe ich mir einen Maracuja-Drink auf Eis ausgewählt. Er ist wirklich richtig einfach zu mixen. Am Schwierigsten daran war, die Maracujas im Laden zu bekommen. Da wir aber einen sehr guten Biomarkt in der Nähe haben, ließ sich das ganz einfach erledigen. Wieder zu Hause angelangt, habe ich gleich mit dem Mixen begonnen und ich muss gestehen, dieser Drink wird uns vor allem in der heißen Jahreszeit nächstes Jahr ein Vergnügen bereiten, denn mit dem Eis und dem leckeren Maracuja-Geschmack hat man das Gefühl ein Solero-Eis zu essen. Es schmeckt extrem lecker. Ich selbst habe dann noch ein paar andere Varianten damit ausgetestet und besonders gut hat uns das Ganze noch mit einem Schuss Kokosmilch geschmeckt.
Das dritte Rezept, dass ich für diese Rezension ausgesucht habe, ist der scharfe Harissa-Hummus. Wir haben Freunde eingeladen und mehrere Dips mit Gemüse und Brot serviert und der Harissa-Hummus kam unglaublich gut an. Und die Zubereitung ist wirklich schnell und einfach.


Fazit:

Ein wirklich tolles, buntes und gesundes Kochbuch, mit dem man endlich einmal die ganze Vielfalt und Kraft des teuer erworbenen Standmixers ausnutzen kann. Die Rezepte sind wirklich gut ausgewählt und ergeben zusammen eine wunderbare Mischung, bei der für jeden etwas dabei ist.
Wer vegan, gesund und bunt leben möchte, für den ist dieses Kochbuch genau das Richtige!

Bewertung vom 08.01.2016
Das Fürstenlied
Gantert, Susanne

Das Fürstenlied


ausgezeichnet

Das Cover ist grandios gemacht. Ich liebe solche alten Zeichnungen und bin ganz begeistert von der bunten Vielfalt und den kleinen Details, wie den verschiedenen Tieren darauf.
Die Geschichte hat mich bereits auf den ersten Seiten gefesselt. Ich habe sofort mit Konrad und seiner Mutter Agnes mitgefiebert, jeden Mord versucht mit aufzuklären und immer wieder das Gefühl gehabt, direkt im Geschehen zu sein. Wie als wäre ich die stille Beobachterin, die in einer Ecke steht und auf alles blickt, was geschieht.
Einige Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen, andere entwickelten in mir fast "Hassgefühle". Die Geschichte ist wirklich so geschrieben, dass ich mit all meinen Gedanken dabei war. Und ich werde Konrad und seine Familie jetzt wirklich vermissen.
Über den "Superintendent" bin ich gestolpert. Mir war nicht bewusst, dass man einen Dekan auch so nennen kann. Irgendwie kamen mir da gleich die FBI-Agenten von Akte X in den Sinn. Da musste ich dann doch Freund Google bemühen, um mich dann eines Besseren belehren zu lassen. Aber es wäre sicher lustig geworden, wenn in einem historischen Krimi plötzlich Scully und Mulder um die Ecke gekommen wären. Nein, im Ernst, der Dekan passt wirklich besser in die Story. =)
Mir hat das Lesen wirklich durchweg großen Spaß gemacht. Es gibt keine Längen, der Spannungsbogen ist immer auf hohem Niveau und man hat immer das Gefühl Neues zu erfahren!

Fazit:

Susanne Gantert hat einen toller historischer Kriminalroman erschaffen, der von beiden Genre genau die richtigen Teile mitbringt. Daraus lässt sie eine gelungene Mischung entstehen. Zum empfehlen für Krimileser/innen und Histoschmökerer/innen.

Bewertung vom 08.01.2016
Weit hinterm Horizont / Hawaii Bd.1
Haigh, Tara

Weit hinterm Horizont / Hawaii Bd.1


ausgezeichnet

Zuerst ein paar Worte zum Cover. Ich bin wirklich begeistert von diesem wunderbaren Cover. Die Farben erinnern an frühe Fotografien und man kann sich richtig ins 19. Jahrhundert zurückversetzen. Und das Bild gibt einem einen guten Blick auf die wunderschöne, blühende Landschaft Hawaiis.
Nun aber zum Inhalt des Buches. Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gepackt. Ich war sofort von Clara gefesselt. Sie ist eine so wunderbare Figur. Ich hatte das Gefühl, sie wie eine gute Freundin auf ihrer Reise zu begleiten.
Claras Tante, bei der sie kurzzeitig unterkommt, ist eine tolle Frau. Sie unterstützt ihre Nichte und wünscht ihr alles Gute.
Ich war fast körperlich dabei, als Clara Höhen und Tiefen auf dem Weg nach Hawaii und schließlich dort in der Fremde erlebt. Ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Und ich werde sie jetzt wirklich vermissen.
Das Buch zeigt ein emanzipiertes Frauenbild, was wohl oftmals nur Wunschdenken in dieser Zeit war, aber sicher hat es die ein oder andere taffe Frau gegeben, die solch ein Leben damals geführt hat. Mir wurde auf jeden Fall wieder bewusst, dass meine Position in der Gesellschaft heutzutage nicht immer selbstverständlich war. Und dass wir es unter anderem solchen Frauen zu verdanken haben, heute über unser Leben selbst entscheiden zu dürfen.
Das Buch ist toll aufgebaut, der Spannungsbogen ist wirklich klasse gehalten und man hat an keiner Stelle das Gefühl, jetzt wird es langweilig. Einzig die Liebesszenen waren nicht ganz mein Geschmack, da mir teilweise die handelnden Personen nicht "nahe" genug waren. Doch da es sich dabei nur um meinen persönlichen Geschmack handelt, möchte ich dies nicht in die Wertung mit einbeziehen.

Fazit:

Für mich ein durchweg gelungenes Buch über die deutschen und portugiesischen Einwanderer auf Hawaii. Es bringt nicht nur eine wunderbare fiktive Story mit, sondern vergisst dabei auch nicht den geschichtlichen Aspekt auch nicht. Absolut lesenswert und für jede/n Histo-Roman-Liebhaber/in genau das richtige Buch! Und für alle, die Bücher über starke Frauen lesen wollen!

Bewertung vom 08.01.2016
Der Circle
Eggers, Dave

Der Circle


ausgezeichnet

Unglaublich! Einfach unglaublich! Mir war ja schon klar, dass es um Überwachung, Social Media und den freien Umgang digitaler Transparenz geht, aber dass es solch kranke Züge annehmen kann, war mir nicht bewusst. Dieses Buch macht wirklich nachdenklich und hat einen richtigen Gruselfaktor. Die Hexenjagd, die teilweise inszeniert wird, ist unfassbar gruselig!
Man wird ganz langsam herangeführt an die Idee der gläsernen Welt. Zu Beginn denkt man, Mae hat das große Los gezogen. Sie ist in einer coolen, aufsteigenden Firma gelandet, die sehr viel für ihre Mitarbeiter tut. Doch dann beginnt die Fasade zu bröckeln. Der Leser erkennt das recht schnell, Mae jedoch begreift gar nichts. Sie ist vollkommen abhängig von dieser Firma und macht es mit ihren Ideen immer schlimmer. Selbst, als sich Familie und Freunde von ihr abwenden, begreift sie nicht, was sie tut. Mehr möchte ich jetzt nicht dazu erzählen. Lest selbst!
Für mich jedenfalls wäre diese Lebensweise der Untergang! Und ich denke, das trifft auf sehr viele Menschen zu. Ich würde vor allem auch nicht mit dem extremen Stress zurecht kommen, den Mae täglich hat. Sie arbeitet ja fast 24 Stunden am Stück jeden Tag. Das wäre mir nichts! (Keine Zeit mehr zum Lesen, das wäre ja schrecklich!!!)
Die Einteilung des Buches war eher sinnfrei. Buch 1, 2 und 3. Und Buch 3 hat nur 3 Seiten oder so. Das war mir nicht logisch. Kapitel hätte ich besser gefunden. Will da aber mal nicht so sein und ignoriere dies bei der Bewertung, denn das ist reine Optik und Geschmacksache.

Fazit: Eine wirklich kranke Welt, in der Mae da lebt und definitiv beängstigend, weil es gar nicht so weit weg ist von unserer gläsernen Welt.

Bewertung vom 08.01.2016
Der Engelsbaum
Riley, Lucinda

Der Engelsbaum


ausgezeichnet

Ein ganz schön dicker Wälzer, aber es hat durchaus seine Berechtigung, denn die Figurenbeschreibungen im Buch sind grandios gestaltet.

Ich habe eine Zeit gebraucht, bis ich wirklich in der Geschichte drin war, aber dann habe ich mitgefiebert. Erst die Geschichte um Greta herum, dann um ihre Tochter Cheska und schließlich Ava. Alle drei Frauen sind auf ihre eigene Art und Weise sehr faszinierende Persönlichkeiten, die vom Autor wirklich eine Seele eingehaucht bekamen (nicht immer eine nette, aber eine Seele).
Ich mag es, wie sich die Geschichte aufbaut, weil der Leser zu Beginn genauso unwissend ist, wie Greta. Erst nach und nach erschließt sich beiden (Leser und Greta) was sich so zugetragen hat in der Zeitspanne von 30 Jahren.

Die einzelnen Schicksale sind teilweise wirklich mitreißend, aber nie zu unrealistisch. Das macht die Geschichte so spannend.

Relativ zu Anfang wird das Cottage von David und seiner Mutter LJ erwähnt. Die Beschreibung hat mich sofort dorthin versetzt und ich habe mir gewünscht einmal dort Urlaub machen zu können. Es klingt einfach wunderschön.

Was mich während dem Lesen des Abschnitts über Greta sehr geschockt hatte, war die Tatsache, dass sie während der Schwangerschaft ständig Alkohol getrunken hat. Das konnte ich so nicht stehen lassen und musste recherchieren, seit wann man weiß dass Alkohol in der Schwangerschaft dem Baby schadet. Diese Studie kam wohl erst Ende der 60er Jahre heraus und somit wusste man zu Gretas Schwangerschaft noch nichts davon.

Teilweise waren mir die Figuren nicht gerade sympatisch, aber das ist natürlich vom Autor so gewollt. Ich hatte zum Teil wirkliche Hassgefühle Greta und Cheska gegenüber. Schon verrückt, wie man von einem Buch mitgerissen werden kann, sodass es solche Gefühle beim Leser auslöst. Bei LJ wiederum hatte ich von Anfang an ein wunderbares Gefühl. Sie hätte ich gerne einmal persönlich kennengelernt.

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Schmöker für laue Sommerabende oder auch stürmische Herbsttage! Eine Geschichte die mitreißt und die den Leser so lange nicht loslässt, bis sie erzählt ist.

Bewertung vom 08.01.2016
Die Schatten von Race Point
Francis, Patry

Die Schatten von Race Point


gut

Was für ein Wälzer. Starke 591 Seiten. Und das hat man leider auch immer wieder gemerkt. Es hatte durchaus seine Längen.
Ich habe lange gebraucht, bis ich halbwegs mit der Geschichte warm geworden bin. Ich hatte oft das Gefühl, sobald ich mal drin war kam ein neues Kapitel und hat mich wieder rausgerissen.
Große Probleme hatte ich zu Beginn mit den merkwürdigen Übersetzungsfehlern, die aber im Laufe des Buches nicht mehr vorkommen (oder zumindest auffallen).
Ich fand es merkwürdig, dass sich so viele Menschen um Gus' Familienhaus gesellt haben, als seine Mutter starb. Ist das bei den Portogiesen wirklich so? Oder liegt es einfach daran, dass Provincetown ein Nest ist und dort alle scharf auf Neuigkeiten sind?
Die Anspielung auf Charles Dickens' David Copperfield fand ich wunderbar. Das Buch habe ich als Kind selbst verschlungen und konnte gut verstehen, dass Gus es liebt.
Die einzelnen Charaktere waren gut ausgearbeitet und beschrieben, allerdings hätte so manche Figur guten Gewissens rausfallen können, um die Länge des Buches etwas zu schmälern.
Teilweise waren mir die düsteren Ereignis ein wenig zu dramatisch. Hallie und auch Gus passieren ständig negative Dinge. Ich denke, soviel Pech kann ein Mensch allein gar nicht haben, um so viele negative Erfahrungen zu machen. Wirkt auf mich deshalb etwas überspitzt. Vielleicht war es ja auch so gewollt. Ich jedenfalls bin darüber doch immer etwas gestolpert.
Die Erzählperspektiven springen mir etwas arg umher. Hallie erzählt Dinge, die sie eigentlich nicht wissen kann, weil sie nicht dabei war. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mich nicht abgeholt hat. Sie ist nett geschrieben, aber in meinem Empfinden eher emotionslos. Erst am Ende habe ich das Gefühl mit den Figuren mitfiebern zu können. Aber das ist mir bei einem fast 600 Seiten starken Buch einfach nicht genug.

Fazit:
Eine wirklich nette Geschichte, die aber gut und gerne 200 Seiten weniger vertragen hätte. Durch die Perspektivenwechsel zwischen den verschiedenen Personen, teilweise etwas verwirrend. Alles in allem ein solides Jugendbuch mit jeder Menge Drama, Drama, Drama!

Bewertung vom 08.01.2016
Das Jahr des Rehs
Jana, Stephanie;Kollritsch, Ursula

Das Jahr des Rehs


ausgezeichnet

Bereits das Cover hat mich in seinen Bann gezogen. Yggdrasil mit seinen tiefen Wurzeln, die sich zum Herz formen. Dazu die wunderschönen hervorgehobenen Vögel. Ich mag solche Bücher. Die stechen gleich ins Auge. Allerdings kam mir erst viel, viel später der Geistesblitz, was es mit dem Titel auf sich hat. Ein richtiger Aha-Effekt und ein Running Gag im Buch. =)
Und dann die ersten Seiten. Grandios, ich liebe die Idee mit den Emails. Noch besser fand ich es, dass die Autorinnen sich keineswegs abgesprochen haben, sondern tatsächlich Mails so hin und her geschickt haben (kann man in den Anmerkungen am Ende des Buches lesen). Es macht große Freude mit den beiden Freundinnen die Sorgen, Ängste und Nöte, aber auch die Freuden zu teilen. Irgendwie habe ich richtig das Gefühl, die beiden zu vermissen, jetzt wo das Buch zu Ende ist.

Ich habe teilweise herzlichst gelacht. Vor allem, als es um PUR ging. Ja, auch ich habe PUR damals gehört und ja, auch mir ist es mittlerweile irgendwie peinlich, aber wenn ich einen Song der Band höre, kann ich bis heute den kompletten Text mitsingen.

Die Idee mit dem Soundtrack zum Buch finde ich wunderbar. Habe mir eine Buch-Tracklist angelegt und sie beim Lesen immer wieder hoch und runter gehört. Gerade höre ich von Pharrell Williams „Happy“. Ich finde ja diesen Song kann man jeden Tag mehrmals hören und man fühlt sich immer wieder super!

Die Sprache/der Schreibstil gefällt mir unheimlich gut. Teilweise sehr poetisch und trifft oft mitten ins Herz. Einfach wunderbar! Man möchte mehr davon. =)

Das Pfannkuchenrezept von S. 87 wurde bereits mehrfach getestet und für gut befunden. Schnell, einfach und immer wieder lecker! Definitiv ein Pluspunkt, weil man so einfach diese kleine Info in die Tat umsetzen kann. *lach* Ich habe es mir extra aufgeschrieben und direkt dabei geschrieben, dass ich die Butter auf keinen Fall vergessen darf darüber zu packen. =)
Ich bin fasziniert von der Vorstellung, dass eine Freundschaft auch nach so vielen Jahren Pause wieder so sein kann, als wäre diese Pause nie vorhanden gewesen.

Der Humor der beiden Freundinnen ist grandios. Ich muss so manches Mal wirklich laut lachen, dann macht es mich sentimental und lässt mich an meine Mädels denken, mit denen ich früher immer um die Häuser gezogen bin. Die Zeit war unbeschreiblich toll und ich vermisse sie unglaublich, aber ich bewahre sie im Herzen und das tut so unglaublich gut.

Bewertung vom 08.01.2016
Der 7. Tag
Lubitsch, Nika

Der 7. Tag


ausgezeichnet

Bereits der Prolog beginnt mit einem Paukenschlag. Michael Thalheim ist tot. Ermordet durch seine Ehefrau. Wirklich? Warum? Was soll das alles?
Zu Beginn fragt man sich, wie das alles sein kann. Warum Sybille Thalheim ihren Mann umgebracht hat und was alles dahinter steckt. Man empfindet eigentlich Sybille als einen sehr unsympathischen Mensch. Sie wirkt während des Prozesses sehr abgeklärt, gefühlskalt und irgendwie abwesend, fast desinteressiert an ihrer ganzen Situation.

Im weiteren Verlauf des Prozesses fragt man sich als Leser immer wieder, wie sie so ruhig bleiben kann in dieser ganzen verfahrenen Situation. Hat sie mit ihrem Leben einfach abgeschlossen? Es wird einem bewusst, wie ausgeliefert man in solch einer Situation ist. Die Presse zerreißt einen in der Luft, die Zeugen sagen boshaft falsche Geschichten aus und die Bürger zerreißen sich das Maul über die, auf die sie mit den Fingern zeigen.
Und dann beginnt man zu grübeln. War sie es wirklich? Was genau ist geschehen? Warum kam es soweit, dass Michael Thalheim seine schwangere Frau sitzen lässt und sich aus dem Staub macht?

Und dann ist es soweit. Die ganze Wahrheit kommt ans Licht und ist um einiges größer, grausamer und gruseliger, als gedacht. Es entsteht eine Wendung durch eine Geschichte hinter der Geschichte. Man erfährt so viel und ist am Ende doch so überrascht.

Mein Fazit:
Ein mitreißendes, wunderbar geschriebenes Buch. Mit einer tollen Sicht in der ICH-Erzählperspektive, die der ganzen Geschichte Nähe bringt und den Leser mitfühlen lässt.
Da kann man nur hoffen, dass man so etwas niemals selbst durchleben muss. Die sprichwörtliche Hölle auf Erden.