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Bewertungen
Insgesamt 193 BewertungenBewertung vom 26.08.2022 | ||
Den Wind im Haar, das Meer im Blick „Den Wind im Haar, das Meer im Blick-Mein turbulenter Neuanfang auf Hallig-Hooge“ von Manuela Warda |
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Bewertung vom 16.08.2022 | ||
Mittlerweile ist der Krieg seit 10 Jahren beendet. Deutschland befindet sich im Wiederaufbau. Die Findelkinder Helga und Jürgen, die unter dramatischen Umständen die Nachkriegszeit nur knapp überlebt haben, wachsen bei einem lieben Paar in Frankreich auf. Doch nach so vielen Jahren des Hoffens ereignet sich tatsächlich ein kleines Wunder. Der unbekannte Vater der zwei, wird aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und findet seine Kinder im entfernten Frankreich. Als Helga und Jürgen zurück in ihre alte Heimat Köln reisen, könnte ihr Glück kaum größer sein. Doch Deutschland ist nicht nur das Land des Wirtschaftswunders, in dem Milch und Honig fließt. Viele der Menschen tragen immer noch das bösartige und grausame Gedankengut der Naziherrschaft in sich, sind verroht und lebenshungrig. Da mir schon der erste Teil „Trümmermädchen“ so sehr gefiel, war klar, dass ich dieses Buch auch unbedingt lesen musste, und meine Erwartungen wurden noch übertroffen. Lilly Bernstein hat einen so einfühlsamen und bildhaften Schreibstil, dass man diese Zeit deutlich vor sich sehen kann. Sie trifft den Schmerz dieser Zeit punktgenau und erzeugt damit beim Lesenden eine Gefühlsexplosion. Geschichten von Eltern und Großeltern erhalten plötzlich Farbe und lassen einen erst jetzt begreifen und mitfühlen. Denn das Wissen war bereits da, doch das zugehörige Gefühl wurde erst so richtig durch diese Buch offenbar. Und jeder der die Emanzipation der Frau belächelt, sollte dieses Buch lesen, um zu verstehen wie unsere Welt noch vor ein paar Jahrzehnten aussah. Und das es wichtig ist, dass wir nie wieder dorthin zurückkehren. |
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Bewertung vom 09.08.2022 | ||
Carolas Chance / Das Haus der Hebammen Bd.2 „Das Haus der Hebammen - Carolas Chance“ von Marie Adams |
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Bewertung vom 06.08.2022 | ||
Es ist Sommer in Ravensburg, als ein Wagen fahrerlos mitten durch die Altstadt brettert und hinein in ein voll besetztes Straßencafé. So beginnt der zweite Teil der Krimireihe um Carl Sopran. Kurz darauf wird er von der Tochter der Wagenbesitzerin engagiert, den diese verschwindet nach dem Unglück spurlos. Seine Nachforschungen führen ihn in die Toskana. An seiner Seite ist Francesca. Ursprünglich gedacht zum Übersetzen, wird sie ihm schnell zur Vertrauten und Ermittlungspartnerin. Und was sie dabei aufdecken liegt tief in der Vergangenheit und ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. |
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Bewertung vom 03.08.2022 | ||
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2 Wir tauchen ein ins Hamburg von 1911, mitten hinein in die Auswandererströme. In riesigen Hallen sammelten sich die Auswanderwilligen aus ganz Europa. Alle mit dem Wunsch nach einem glücklichen, besseren Leben in der Neuen Welt. Doch rüber durfte nur wer gesund war und denen die Ärzte dies bescheinigten. Eine von ihnen war die junge Ärztin Anne Fitzpatrick. Neben ihrer kleinen Praxis in Hamburg, verdient sie ihr Geld in den Auswandererhallen. Doch schon bald muss Anne feststellen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Zusammen mit ihrer Freundin Helene, die als Lehrerin für die Auswandererkinder da ist, begibt sie sich auf eine gefährliche und spannende Täterjagd. Die Geschichte konnte mich gleich von der ersten Seite ab begeistern. Die Hauptcharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Dies ist bereits der zweite Teil dieser Serie. Dennoch war er sehr gut ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Nur leider erfährt man zu viel über den ersten Teil, sodass ich nicht genau weiß, ob ich diesen nun noch lesen werde. Wer sich also nicht spoilern lassen möchte, sollte mit dem ersten Teil beginnen. |
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Bewertung vom 27.07.2022 | ||
In der römischen Antike war die Arena der Kampfplatz. Hier wurden sportliche Wettkämpfe ausgetragen, aber oft ging es auch schlicht um Leben und Tod. Belleville, ein Stadtteil von Paris als Kampfplatz zu bezeichnen, klingt erst einmal gewagt, gilt doch Paris als romantisch und verspielt. Doch bei näherer Betrachtung ist Paris ein Molloch wie jede andere Großstadt auch. Négar Djavadi erzählt die Geschichte jener Menschen, die im Schatten stehen. Wir tauchen ein in ein düsteres Straßenbild, bleiben bei dem ein und anderen Protagonisten stehen und lassen uns von seinem Leben erzählen. Benjamin bietet uns Beständigkeit. Er hat es hinausgeschafft aus Belleville. Er ist erfolgreicher Geschäftsführer einer Streaming Plattform. Äußerlich ein Lebemann, innerlich zutiefst verunsichert, wird er Zeuge der sich zuspitzenden Kampfhandlungen. Bei den teils langen Beschreibungen der Szenerie hatte man das Gefühl, wie durch eine Kameralinse auf das Geschehen zu gucken. Und man betrachtete das Leben der Menschen in Belleville wie in einer Serie. Unnahbar hinter Glas kommen sie einem vor. Mir hat gefallen, wie schonungslos in diesem Roman das Leben in der Großstadt geschildert wird. Wie die Romantisierung des Großstadtlebens ad absurdum geführt wird. Ein Satz ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, da ich ihn als sehr war empfunden habe. Benjamin ist im dichten Gedränge in der Metro und beschreibt sein Gefühl als „Einsamkeit“ inmitten von Menschen. Und so ist es: In einer Großstadt geht jeder seiner Wege, kreuzt die Wege anderer, nimmt teil, vergisst, verdrängt, stumpft ab. Je stärker, je mehr man aus Not dort leben muss und keine freie Wahl und Perspektive hat. Und es ist eine merkwürdige Welt, in der Menschen mit Geld es chic und trendy finden in solchen Stadtteilen zu leben. Négar Djavadi hat gut beobachtet und den Nagel auf den Kopf getroffen. |
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Bewertung vom 23.07.2022 | ||
Magdalia ist eine liebenswerte, knubbelige Kräuterfrau. Sie liebt ihren Garten und hat immer ein Süppchen für hungrige Gäste auf dem Herd stehen. Und dann wird ihre Hilfe tatsächlich ganz dringend gebraucht. Um sie herum wird der Wald abgeholzt und das vertreibt nicht nur die Tiere, sondern auch die im Wald wohnenden Gnome. Der Hunger lässt den jungen Gnom Roffo zum Gemüsedieb in Magdalias Garten werden. So lernen sich die beiden kennen und Magdalia beschließt den Gnomen zu helfen. Neben einer märchenhaften Reise durch den Wald, begleiten wir Magdalia auch durch die Kräuterwelt. Wir lernen in diesem Buch zusammen mit unseren Kindern, wie bestimmte Kräuter aussehen, wirken und wie wir sie zubereiten können. Im hinteren Teil des Buches wartet ein absolutes Highlight: Rezepte für Tee, Gebäck, leckere grüne Nicht-Pilz-aber-Kartoffelsuppe, Lavendelhonig und mehr. Begeistert hat uns auch die Anleitung für Bienenwachstücher und Ringelblumenbalsam. Unsere Kinder müssen in der heutigen Zeit viel lernen, doch gerade dieser wertvolle Wissensschatz über unsere heimischen Kräuter steht oftmals nicht auf dem Lehrplan. Dabei ist doch das Leben mit und in der Natur etwas, das unsere Kinder erdet. Neben den fantasievollen und schönen Illustrationen trägt dieses Buch dazu bei, auf spielerische Art Kindern die Welt der Kräuter zu vermitteln. Unser Fazit: Wir sind begeistert! |
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Bewertung vom 21.07.2022 | ||
Dieses Buch ist nicht nur eine wunderbare Sommerreise durch die Normandie und Bretagne, sondern auch eine Reise zu neuen Ufern. Camille und Isabelle haben einen schweren Verlust erlitten. Die 81jährige Camille trauert um ihren Mann und Sohn. Beide hat sie früh verloren und bleibt nun allein zurück. Isabelle, die Ex-Frau ihres Sohnes trifft sie auf dessen Beerdigung wieder. Isabelle muss sich von so vielem Vertrautem verabschieden. Nach einem Burn-out steht für sie ihr ganzes Leben auf dem Prüfstand. Die beiden Frauen beschließen der jeweils anderen ihre Heimat zu zeigen. Dies führt sie nicht nur in ihre Vergangenheit, sondern auch in eine neue Zukunft. Ich habe das Buch, besonders in diesen warmen Tagen des Sommers sehr genossen. Mit Isabelle und Camille habe ich viele unbekannte Speisen probiert, war in Monets Garten und bohrte meine Füße in den Sandstrand des Atlantiks. Ihre Gespräche machten mich nachdenklich und viele Empfindungen konnte ich nachempfinden. Denn der Rückblick auf das bisherige Leben ist in jedem Alter richtig und wichtig, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Trauer ist kein schönes Gefühl, gehört aber zum Leben dazu, und wenn man die Trauer schon durchleben muss, warum dann nicht mit einem lieben Menschen an einem warmen Sommertag an der französischen Atlantikküste. |
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Bewertung vom 04.07.2022 | ||
Die Augen sind der Spiegel zur Seele. Dieses Sprichwort bewahrheitet sich in diesem Thriller auf grauenvolle Weise. So lernen wir Nils kennen. Ein Junge dessen Augen im Moment eines schrecklichen Erlebnisses erstarrten. Seinen Mitmenschen jagt er mit diesem starrenden Blick Angst ein. Er wird gemieden und ausgegrenzt. Und wir begegnen fünf Schülern, die in ihrer jugendlichen Arroganz eine verabscheuenswürdige Tat begehen und selbst Opfer eines Rachefeldzugs werden. Die Morde sind perfide, durchdacht und ausgeklügelt. Keiner gleicht dem anderen und jeder für sich bietet Gruselfaktor mit Gänsehautfeeling. Wir begleiten die Ermittler Julia Kramer und Dennis Lubinski durch die Münchener Schattenwelt. Und wir werden genau wie sie, ein ums andere Mal in die Irre geführt, stehen ungläubig vor den Trümmern und suchen im Wirrwarr den roten Faden. So verschieden die beiden Ermittler auch sind, in ihrem Herzen verschließen sie ein ähnliches Schicksal. |
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Bewertung vom 30.06.2022 | ||
Frodo war's nicht / Lesen auf eigene Gefahr Bd.3 Und schon wieder habe ich eine neue Krimi-Reihe von Jürgen Seibold für mich entdeckt. Diese spielt im kleinen, schwäbischen Örtchen Remslingen. Dreh- und Angelpunkt ist der Buchladen von Robert Mondrian. Doch die beschauliche Ruhe trügt. Und auch der Buchhändler ist ein tiefes Wässerchen. Im dritten Teil der Reihe toben die Tolkien-Festspiele in Remslingen. Ein Gewusel an Orks, Elfen und Frodos, die den Ort bevölkern. Und mittendrin wird der Juwelier Gollmann überfallen und sein Verkäufer zum Opfer eines Verbrechens. Und so skurril die Szenerie auch wirkt, so hinterhältig ist die Tat. Robert Mondrian wird wiedererwartend in die Ermittlungen hineingezogen. Neben dem smarten Hauptprotagonisten fand ich auch die facettenreichen Nebencharactere sehr gelungen. Mondrians Assistent Alfons besticht nicht nur mit seiner Tollpatschigkeit, sondern ist auch Besitzer zweier witziger und liebenswerter Kakadus. Während die neugierige und geschwätzige Frau Heberle die Nerven strapaziert, sorgt der Senior-Italiener für Schmunzeln. Den dritten Teil habe ich ohne Vorkenntnisse der anderen Teile gelesen und hatte keinerlei Probleme mit fehlendem Hintergrundwissen. Dennoch werde ich mich jetzt mit viel Freude an die beiden Vorgängerbände machen. Wirklich wieder eine gelungene Krimireihe für Freunde der regionalen und witzigen Kriminalliteratur. |
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