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CurlyGirl

Bewertungen

Insgesamt 997 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2019
Dominion® Erweiterung Nocturne

Dominion® Erweiterung Nocturne


gut

Review-Fazit zu „Dominion: Nocturne“, der 11. Erweiterung zum Deckbauspiel ‚Dominion‘.

[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Donald X. Vaccarino
Illustration: Garret DeChellis
Verlag: ASS Altenburger (Rio Grande Games)
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
„Dominion: Nocturne“ ist wieder einmal eine durchaus gelungene Ergänzung für die Dominion-Welt, allerdings nicht so hervorragend, wie vorherige Erweiterungen. Die neuen Karten sind zum Teil sehr interessant und lassen sich je nach Kombination spannend ins Spiel integrieren, allerdings sind nicht alle Mechanismen hiermit dauerhaft motivierend. In den Testgruppen kam es mehrfach vor, dass der aktuelle Kartensatz eigentlich nur noch irgendwie zu Ende gespielt werden sollte. Manche Sets sind halt etwas müßig im Spielgangmenü^^.
Andere Karten hingegen sind da richtig spannend, da gilt es also erstmal alle Karten gut kennen zu lernen (und zu verstehen, gelegentlich sind die „Nachschlagetexte“ zu den Karten in der Anleitung weniger hilfreich, als der Kartentext selbst) und dann mit den richtigen Basis- oder anderen Erweiterungskarten zu kombinieren.

Die tatsächliche Neuerung in dieser Erweiterung ist die Nacht-Phase – einer zusätzlichen Phase im Spiel!
In der Nacht-Phase können beliebig viele (Nacht-)Karten ausgespielt werden und so natürlich auch wieder schicke Kettenreaktionen ausgelöst werden. Hier kehrt auch der „anhaltende“ Effekt zurück, so dass manche Karten länger als nur im aktuellen Zug Geltung erfahren.
Thematisch kommen hier Exorzisten, Geister, Nekromanten, Zombies, etc. ins Spiel, allesamt mit passenden spielmechanischen Effekten, wie dem „Beschwören“ von Karten. Weitere Karten-Effekte bescheren dem Spieler zusätzliche „Gaben“ oder extra fiese Plagen, u.v.m.! Vom Prinzip her bemüht sich „D:N“ also durchaus redlich und bringt einiges (Neues) zum Spielgeschehen hinzu. Leider kommt dies alles, je nach Deckszenarien, nicht immer wirklich spieltauglich herüber und bremst sogar hie und da. Der klassische Dominion-Effekt, das an sich jeder vor sich hinbastelt, wird hier oft übertrumpft und so ist man gelegentlich eher froh, dass der eigene Zug vorbei ist, denn auf den nächsten freudig zu warten. Dies ist zum Glück nicht immer der Fall, aber es kommt vor und trübte die Testspielrundenlaune. Ferner verlangsamt das „Mehr“ an Karten und Möglichkeiten den gewohnten Dominion-„Flow“, es kommt unter’m Strich so viel dazu, dass manche Runden schlicht überfordert sind – nicht im spiel-intelektuellem Sinne, sondern weil man einfach viel zu viel beachten (und organisieren) muss, bei einem quasi aufgedrängten Thema (Dominion war bisher eigentlich immer ohne ein wirkliches und nun wirkt es eben erzwungen draufgepresst, ohne dabei nicht cool auszusehen allerdings), wenn durch eine Karte ein andere „erwacht“ und diese dann wiederum dieses und jenes verursacht, etc.

Natürlich sind die Karten wieder wunderschön gestaltet und der geneigte Dominion-Fan wird eh jede Erweiterung sammeln wollen^^, daher darf auch diese durchaus ins heimische Spielregal einziehen, nur ist sie eben nicht ganz so locker-flocker zu spielen, wie die zuletzt Erschienenen und passt somit nicht ganz zum bekannten Dominion.

[Note]
4 von 6 Punkten.

Bewertung vom 19.09.2019
Carletto 646229 - Gamefactory, Kuhle Kühe, Das vermuuhtlichst kuuhlste Kartenspiel, Familienspiel

Carletto 646229 - Gamefactory, Kuhle Kühe, Das vermuuhtlichst kuuhlste Kartenspiel, Familienspiel


sehr gut

[Infos]
für: 2-5 Spieler
ab: 8 Jahren
ca.-Spielzeit: 20min.
Autor: David Yakos
Illustration: Steve Downer
Verlag: Game Factory
Anleitung: deutsch
Material: deutsch

[Fazit]
Hier liegt ein aberwitziges und sehr kuhles^^ Kartenspiel für die ganze Familie vor. Es gilt die meisten und/oder längsten^^ Kühe zu sammeln, indem Karten passend ausgespielt und abgelegt werden. Eine Kuh besteht hier aus Kopf- und Hinterteil sowie eventuellen weiteren Bauch-Teilen in Kartenform. Es dürfen immer nur Kuh-Teile einer Rasse zusammengelegt werden, ausser es kommen Paarungskarten zum Einsatz. Diese Aktionskarten erlauben dann das Mischen von zwei oder mehr Rassen und so entstehen überaus lustig-bunte und vor allem lange Kühe.
Natürlich gibt es noch weitere Aktionskarten, wie den Viehdieb, der eine komplett ausliegende Kuh eines Mitspielers klaut oder auch Schutzkarten, die die eigene Kuh „brandmarken“ und so das Entführen unmöglich machen. Obendrein gibt es auch noch Kälber-Karten, die zuckersüß dreinschauend, die Herde vergrößern und immerhin auch einen Punkt einbringen.
Das Ziel ist es am Ende die meisten Punkte zu erhalten, durch die ausliegenden Kuhkarten und möglichen Boni, wie der größten Herde.

„KK“ ist leicht zugänglich, macht optisch richtig was her (allein die Spielverpackung in Milchtütenform ist ein Hingucker) und ist total lustig, selbst wenn es ärgerlich wird^^.
Die tollen Illustrationen geben dem Spiel unglaubliches Flair und der Gag mit der „Muh-Dose“, um einen Kuhhandel einzuleiten (wenn einem die Karten nicht gefallen oder passen, kann man hiermit alle zu einem Tausch zwingen) setzt dem ganzen noch das I-Tüpfelchen auf! Der Spielverlauf ist kurzweilig und eine Partie dauert um die 20min., so dass sich hier gern direkt weitere anschliessen.
Viel Glück gehört sicherlich dazu, wenn die Karten verteilt oder gezogen werden, aber auch die eine oder andere vorausschauende Planung ist durchaus möglich, somit wird das Spiel auch nicht so schnell eintönig. Insgesamt machte die Sammelhatz in vielerlei verschiedenen Besetzungen immer Freude.

Bewertung vom 06.05.2019
Trüberbrook (PC)

Trüberbrook (PC)


gut

In diesem liebevoll gestalteten Point’n’Click-Adventure gerät der Protagonist Tannhauser im Deutschland der 1960er in dubiose Abenteuer, als er sich auf die Suche nach seinen gestohlenen Thesenpapieren macht. Aus Amerika herübergeflogen, wollte er nur seinen gewonnenen Aufenthalt in dem verschlafenen Nest Trüberbrook geniessen, stattdessen aber ist er schon am ersten Tag gleich auf Achse mit der hilfsbereiten Anthropologin Gretchen, herauszufinden, wer seine Arbeit über Quantenphysik gestohlen hat.

Die Welt in Trüberbrook wurde von den Entwicklern in Form echter Modelle und fleissiger Handarbeit erstellt, digitalisiert und nachcoloriert, die Figuren wurden dann hineinkopiert.
Dadurch bekommt das Spiel einen sehr eigenen Charme. Die Darstellungen sind so sehr hübsch gelungen, abgesehen von den meisten Figuren, die auch eher als eigentümlich mit speziellem Charme daherkommen^^.
Die Steuerung ist für Veteranen gewohnt intuitiv und nach bekanntem Schema eingebettet, einfach mit der Maus über alle interessanten Punkte fahren und dann per aufpoppbarem Kontext(icon)menü die gewünschte Aktion ausführen (anschauen, benutzen, etc.)! Anklickbare Objekte erhalten einen leicht leuchtenden Rahmen, wenn der Mauszeiger sie berührt.
Die Sounds sind treffend und für die vielen Text-Sprachausgaben wurden reichlich prominente Sprecher engagiert, die ihren Job allesamt gut erledigen – wenn auch mancher Profi manchmal etwas desinteressiert bzw. „nicht bei der Sache“ [in der Stimme] wirkt (Nora Tschirner).

Die Story [bleibt hier spoilerfrei!] wärmt den Spieler mit einer kurzen Rätseleinlage auf, in der gezeigt wird, wie Gretchen in das Dorf gelangt und warum sie noch da ist.
Der Hauptdarsteller schliesslich reist (am nächsten Tag?) mit dem Bus an und fragt selbigen Fahrer, obwohl dieser schon wieder weg ist, wie weit es noch zum Dorf ist und wandert dann den einzigen sichtbaren Weg entlang ins Dorf^^. Dort angekommen, gibt es noch nicht viel Gelegenheit sich umzuschauen, da nach dem Einchecken in der örtlichen Pension die Nacht einbricht und da auch gleich geisterhaft die Unterlagen gestohlen werden. Nun geht’s los…

Das Adventure entwickelt sich klassisch langsam mit den ersten kleinen Rätseleinlagen, um dann nach und nach richtig in Fahrt zu kommen und die teils sehr coolen Skripte abzurollen – bei deren Niederschreiben sich die Entwickler reichlich Mühe gaben und auch viel Slapstick, in Anlehnung an vielerlei Klassiker, mit einbauten. So ist die Geschichte durchaus spannend, aber auch sehr amüsant und stellenweise, genre-typisch, abgedreht. So auch die Rätsel und Knobeleien, seltenst wirklich schwer oder gar unfair, aber i.d.R. ein „Hingrübler“ (im Sinne von „Hingucker“ *G*), die Einsteiger und Gelegenheitsspieler durchaus beschäftigen werden. Die Spiellänge ist dabei angenehm gewählt und kann von Profis in wenigen Stunden zwar gelöst, dabei aber auch genossen werden.
Manche Überraschung wird der Spieler auch erleben und durch die feine Atmosphäre schön durch das Spiel getragen – manchem hie und da vllt. etwas dröge, aber nie wirklich lahm!
So bleibt ein interessantes Erlebnis in vergangenen Zeiten, mit viel Wendung und Irrsinn, Spannung und Spaß und auch erinnerungswürdigen Momenten :)!

Wertung:
Spielspaß: 4 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC
USK: 6
Publisher: HEADUP Games

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