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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2020
Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
Strobel, Arno

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.


sehr gut

Endlich ein neuer Thriller von Arno Strobel!
Ich war sehr neugierig auf Die App, obwohl ich mir die Kurzbeschreibung vor dem Lesen nicht mal angeschaut habe.

Arno Strobel spielt in seinem neuesten Buch ein ganz schön gruseliges Gedankenexperiment durch.
In immer mehr Haushalten gibt es smarte Technik. Also Licht, was sich über Kameras, Bewegungsmelder und Sprache steuern lässt. Oder Küchengeräte, die sich über eine App steuern lassen. Die Haustür, die mit einem Sensor für den Fingerabdruck verbunden ist.
Doch was ist, wenn all diese Dinge gar nicht so sicher sind und von fremder Hand gesteuert werden könnten?
Ich fand das beim Lesen sehr unheimlich und habe mir gedacht, abends allein auf der Couch, dass ich mir bestimmte Anschaffungen in näherer Zukunft eher nicht vorstellen kann.

Wie gesagt, ich habe das Buch abends begonnen. Es war dunkel und die Stimmung von Die App hat sich total auf mich übertragen. Sehr bedrückt, gehetzt und gruselig. Anders kann ich es nicht sagen.
Als ich am nächsten Tag im Hellen weitergelesen habe, war der Effekt nicht mehr ganz so stark.
Ich habe die Geschichte aber trotzdem innerhalb weniger Stunden verschlungen.
Es bleibt bis zum Schluss sehr spannend.

Die Auflösung hat mich wirklich überrascht. Ich verrate an dieser Stelle absolut nichts, um niemandem die Spannung zu nehmen. Allerdings hätte ich mir am Ende doch noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Der Showdown ist wirklich sehr rasant.

Insgesamt ist Die App von Arno Strobel ein superspannender Thriller und mir hat sehr gut gefallen, dass der Autor die aktuellen Möglichkeiten der Technik hier voll ausgereizt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2020
Nachhaltig verliebt
Schreiber, Chantal

Nachhaltig verliebt


gut

Ein Jugendbuch, in dem das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen wird?
Das passt ja genau zu mir.
Als ich von Chantal Schreiber und ihrem Titel Nachhaltig verliebt gehört habe, war ich deshalb sofort Feuer und Flamme.

Zu Beginn kam ich nicht so gut in die Geschichte rein.
Es ist eine ganz schön starke Flut an Informationen über einen Unverpackt-Laden und generell ein nachhaltiges, veganes Leben. Das hätte ich mir insgesamt irgendwie mit einer stärkeren Verknüpfung zur Handlung gewünscht. Dann hätte es auf mich weniger gewollt gewirkt. Aber das verläuft sich später in den Kapiteln dann immer mehr und wird charmanter.

Teilweise gab es zum Beispiel Dialoge, wo es dann hieß, man würde einen bio-zertifizierten Besen fressen. Wahrscheinlich sollte das unterhaltsam sein. Für mich war es an der Stelle doch zu viel des Guten.

Generell war es für mich in den ersten Kapiteln von Nachhaltig verliebt nicht leicht, einen Zugang zur Handlung zu finden. Alles ist ein wenig chaotisch, sehr emotional und wenig Fortschritt in der Handlung.
Ich arbeite selbst in einem Unverpackt-Laden, bin mit der Philosophie vertraut, weshalb einige Dinge für mich nicht ganz rund waren. (Avocados von Aldi? Schokolade mit Verpackung?)

Die zweite Hälfte hat mir sehr viel besser gefallen. Der Laden spielt eine Rolle, aber es liest sich nicht mehr wie eine reine Konzeptbeschreibung.
Zoe ist eine quirlige Teenagerin, sehr überschwänglich, tatkräftig, emotional und mit dem Herz am rechten Fleck. Sie versucht, alles richtigzumachen und steht sich manchmal selbst im Weg.
Ihre „beste Freundin“ fand ich furchtbar. Sie ist so, wie eine Freundin nicht sein sollte. Sie hat mich zeitweise sehr genervt und auch wütend gemacht.
Leon, den Love Interest, mochte ich sehr gerne, obwohl seine Absichten natürlich zu Beginn nicht so deutlich sind. Aber er ist hilfsbereit, anständig und aufrecht. Eine tolle Figur ohne Bad Boy-Image.

Insgesamt ist Nachhaltig verliebt von Chantal Schreiber eine niedliche Geschichte für Jugendliche und generell eher jüngere Leser*innen. Unterhaltsam für einen Nachmittag. Der Beginn und die erste Hälfte waren für mich nicht rund, aber die zweite Hälfte mochte ich dafür sehr gerne.
Außerdem finde ich es super, dass die Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Müll in diesem Buch thematisiert werden.

Bewertung vom 02.11.2020
Das Ende der Menschlichkeit / The Loop Bd.1
Oliver, Ben

Das Ende der Menschlichkeit / The Loop Bd.1


ausgezeichnet

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit von Ben Oliver hatte ich gar nicht richtig auf dem Schirm.
Wie gut, dass das Buch dann durch Zufall trotzdem bei mir gelandet ist.
Die tolle Gestaltung (blauer Buchschnitt!) und die Kurzbeschreibung haben mich dann so neugierig gemacht, dass es nicht lange ungelesen blieb.

Also wenn ihr in diesem Jahr noch einen spannenden dystopischen Thriller lesen wollt, dann greift unbedingt zu The Loop! Aber seid euch sicher, dass ihr nicht zu zart besaitet seid…
Ben Oliver hat eine interessante Situation geschaffen. Ein Hochsicherheitsgefängnis und quasi komplett fehlender menschlicher Kontakt. Doch was zu Beginn nach einer sehr eintönigen Folter klingt, bekommt schon bald Abwechslung.
Ich war schon nach den ersten Seiten wie gefangen in der Geschichte rund um Luka.
Es war wie ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte, denn ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.

Auf jeden Fall ist der Autor nicht zimperlich, wenn es um Beschreibungen geht. Denn die Welt außerhalb vom Loop hat sich in eine absolut nicht einzuschätzende Gefahr verwandelt. Menschen, die sich in Killermaschinen verwandelt haben, viel Blut und Tod. Teilweise war das schon wirklich gruselig und beängstigend und mein Puls schoss ganz schön in die Höhe.

The Loop hat mich komplett gefesselt und ich wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Jetzt bin ich so gespannt, wie es in Band zwei wohl weitergeht und würde am liebsten gar nicht länger warten…
Wenn ihr gerne dystopische und so richtig spannende Thriller lest, dann lasst euch The Loop auf keinen Fall entgehen!

Bewertung vom 26.10.2020
Wild like a River / Kanada Bd.1
Mohn, Kira

Wild like a River / Kanada Bd.1


ausgezeichnet

Kira Mohn ist für mich eine echte Entdeckung. Seit sie bei Endlich Kyss mit Show me the Stars ihr Debüt veröffentlicht hat, bin ich eine begeisterte Leserin.
Wild like a River entführt uns nun nach Kanada. Neues Setting, neues Glück…?!

Haven ist eine sehr zurückgezogene und fast schon scheue Protagonistin.
In vielen ihrer Gedankengänge konnte ich mich wiederfinden, habe mich erkannt. Klar, ich bin nicht irgendwo im Wald aufgewachsen, aber Kira Mohn hat aus ihr auch keine verwirrte Einsiedlerin gemacht.
Haven ist noch jung und beginnt die Welt zu entdecken, als sie Jackson kennenlernt.
Ich fand es wunderbar, dass sie immer mehr aus sich herausgekommen ist. Dass sie innerlich gewachsen ist. Diesen Prozess zu beobachten hat mich teilweise wirklich sehr berührt.

Dadurch, dass Haven so isoliert großgeworden ist, sind ihr viele Verhaltensmuster anderer Jugendlicher auch nicht vertraut. Sie hat keine Ahnung, was angesagt ist, oder warum ihre Kleidung „falsch“ sein soll. Manchmal tat sie mir leid, aber sie weiß sich durchzubeißen. Da hat Kira Mohn wirklich die perfekte Protagonistin für Wild like a River erfunden.

In Jackson habe ich mich zeitweise ja selbst etwas verliebt. Er ist ein toller Gegenpart zu Haven. Auch er muss auf seine Weise den Ausbruch wagen. Er ist kein Bad Boy. Er ist umsichtig und (meistens) sehr einfühlsam.

Ganz besonders haben mir vor allem auch wieder die Beschreibungen der Landschaft gefallen. Ich war noch nie in Kanada, aber hatte beim Lesen teilweise doch sehr starkes Fernweh.
Nicht nur die Landschaft hat die Autorin sehr lebendig eingefangen, auch die einzelnen Begegnungen mit Wildtieren haben mich stark beeindruckt. Es ist, als wäre man als Leser*in dabei.

Kira Mohn hat mit Wild like a River wieder ein Buch geschrieben, dessen Intensität mich sehr berührt und was unglaublich viel Seele hat! Es ist sehr emotional und ich kann es euch wirklich nur wärmstens ans Herz legen!
Ich bin schon so gespannt auf den nächsten Band!

Bewertung vom 23.10.2020
Die Nebel von Skye
Herzog, Katharina

Die Nebel von Skye


ausgezeichnet

Wenn ein neues Buch von Katharina Herzog erscheint, dann muss ich das lesen.
Einfach weil ich kein Buch der Autorin verpassen möchte!
Die Nebel von Skye ist nun schon ihr zweites Jugendbuch und allein in das Cover habe ich mich ja innerhalb weniger Sekunden verliebt. Wenn man es in Natura sieht, dann fallen einem erst die vielen Details auf. Und wenn man das Buch dann gelesen hat, dann ergeben diese Details Sinn. Also da ist bei der Gestaltung wirklich viel von der Geschichte mit eingeflossen. Das finde ich großartig!

Schon nach den ersten Kapiteln hatte ich ganz starkes Fernweh. Ich glaube, Katharina Herzog hat diese Fähigkeit mittlerweile wirklich perfektioniert. Ich hatte so starke Bilder vor Augen. Neblig, verhangen, kalt, verheißungsvoll. Und ich hatte das starke Verlangen, unbedingt mal nach Schottland zu reisen. Schaut euch bloß nicht noch Bilder an, dann wollt ihr nämlich sofort die Koffer packen!
Man merkt, dass die Autorin vor Ort war und ihr ist es ganz wunderbar gelungen, diese magisch-mystische Stimmung in ihr Buch einfließen zu lassen.

Insgesamt war ich ein begeisterter Fan der liebevoll gezeichneten Figuren. Enya ist eine kluge und wissbegierige Persönlichkeit. Jona ist (zum Glück) kein Bad Boy, sondern hat das Herz am rechten Fleck. Und das sind nur die Protagonisten. Auch die vielen Figuren drumherum konnten mich im Nu erobern. Ich hatte Tante Mathilda vor Augen. Ich bin der Fledermaus Herman begegnet.
Die Charaktere sind alle sehr plastisch, sehr authentisch, haben ihre Ecken und Kanten.

Insgesamt ging meine Lesezeit mit Die Nebel von Skye von Katharina Herzog viel zu schnell vorbei. Ich habe die Geschichte, das Setting und die Figuren sehr genossen. Den Prolog fand ich super, weil man so noch mal bei allen Figuren vorbeischauen konnte. Und dadurch konnte ich mich verabschieden. Ein sehr friedliches Gefühl.
Katharina Herzog hat ein Fantasy-Jugendbuch geschrieben, was für mich einfach nur komplett rund, spannend und schön war.

Bewertung vom 18.06.2018
The Wife Between Us
Hendricks, Greer;Pekkanen, Sarah

The Wife Between Us


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Vanessa: Das perfekte Leben, das war einmal. Seit der Scheidung von Richard ist sie ein Wrack. Nur ein Gedanke hält sie aufrecht: seine Hochzeit mit der anderen zu verhindern.
Nellie schwebt im siebten Himmel: Ausgerechnet sie, die alles andere als ein aufregendes Leben führt, hat sich der attraktive, charismatische Richard ausgesucht. Alles wäre perfekt, gäbe es da nicht Dinge, die aus dem neuen Heim verschwinden. Und diese Frau, die sie beobachtet.
Emma: „Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber du musst die Wahrheit über Richard erfahren.“ So beginnt der Brief, den sie eines Tages erhält. Emma ist skeptisch, jeder weiß, dass Nellie von Richard besessen ist. Und wohin das führen könnte…


Irres Verwirrspiel!

Jetzt nach dem Lesen von The Wife Between Us weiß ich, an welches Buch mich die Stimmung in der Geschichte erinnert. Ich habe kürzlich Alles Begehren von Ruth Jones gelesen. Beim Lesen beider Bücher hatte ich dieses beklemmende Gefühl, nicht zu wissen, ob mir das Buch jetzt gefällt, oder nicht.
Aber alles nacheinander.

Nach ungefähr dem ersten Drittel von The Wife Between Us hat man nur zwei der drei angekündigten Frauen kennengelernt.
Ich habe tatsächlich ungefähr zwei Mal die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken gelesen, um zu schauen, ob ich was falsch verstanden habe…
Und dann kam der Wendepunkt. Und da habe ich echt gestutzt. Damit hätte ich nämlich nicht gerechnet.

Mit dem Verlauf der Handlung wird die Geschichte immer dramatischer, immer kälter und immer mehr Thriller.
Das Buch hat sich deutlich vom reinen Liebes- und Eifersuchtsdrama wegentwickelt, was ich total interessant fand.
Zwischendurch haben sich vereinzelt Längen eingeschlichen, aber im Gesamteindruck hat es mich nicht gestört.

Ich muss gestehen, ich habe während des Lesens keine Sympathie zu den Figuren entwickeln können.
Irgendwie hatten sie alle nichts, was mich angezogen, oder begeistert hat.
Die Figuren erleben emotional zerstörerische Situationen, die man so keinem Menschen wünscht.

Das Buch war unheimlich gut und packend geschrieben.
Empfehlen kann ich The Wife Between Us, aber nur, wenn ihr euch auf teilweise sehr belastende und stark-prägende Probleme verschiedener Charaktere vorbereitet und einlassen könnt. Aber die Geschichte bietet viel Spannung, verblüffende Momente und sehr viel Dramatik.

Bewertung vom 22.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Vor 400 Tagen ist Mias große Liebe bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor 400 Tagen hat Noah eine zweite Lebenschance bekommen.
Als sie einander begegnen, spüren sie beide sofort, dass sie zusammen gehören.
Doch nur Mia weiß, dass Noah ihr niemals begegnen wollte. Weil es irgendwie nicht richtig ist, dass er weiterleben darf – nur weil jemand anderes gestorben ist.
Doch für Mia ist es, als wäre die Welt plötzlich wieder in Ordnung. Als wäre das Leben wieder bunt und schön. Und als hätte sie Noah nicht verschwiegen, dass sie einander nur begegnet sind, weil sie wissen wollte, wer der Mensch ist, der das Spenderherz ihres Freundes bekommen hat. Doch wie glücklich darf sie nach Jacobs Tod eigentlich sein? Und wann wird aus Schweigen … Verrat?


Geht zu Herzen…

Wenn man sich fühlt, als wäre man verliebt. Wenn man sich fühlt, als würde man seinen Herzschlag in jeder Zelle spüren können. Wenn man sich fühlt, als würden gleich alle Schleusen brechen. Dann hat man einen Roman gelesen, der zutiefst berührt und bewegt. So ging es mir.

Ich schreibe diese Worte, wenige Minuten nachdem ich das Buch zur Seite gelegt habe und ich bin noch immer komplett gefangen.
Die Fülle meiner Empfindungen hat mich teilweise selbst überrascht. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Die Protagonistin geht durch die Hölle. Ihre große Liebe stirbt viel zu früh und sie stürzt in einen Strudel aus Verlust, Schuldgefühlen und Einsamkeit. Niemals hätte sie gedacht, dass sich ihr Leben nochmal ändern könnte. Die Organe ihres Freundes wurden gespendet und die Suche nach den Empfängern wird gleichzeitig zu einem Weg voller Stolpersteine. Raus aus der Verzweiflung.

Ich kenne ich mit dem Thema Organspende nicht aus.
Da habe ich mich besonders auf jedes neue Kapitel gefreut. Zu Beginn stand immer ein Zitat zum Thema Herz, oder aber eine wissenschaftliche Erklärung zum Thema Organspende. Das war dennoch aber alles in einem verständlichen Ton und es unterlegte immer gut die Situation im folgenden Kapitel.
Der Autorin ist so genau das richtige Maß an dringend nötigem, medizinischen Hintergrund gelungen.

Die Geschichte selbst war eine unglaublich berührende Reise durch zwei Leben. Noah und Mia haben einen starken Weg absolviert. Sie haben sich entwickelt und beide ihre Stimme gefunden.

Was soll ich sagen: Dieses Buch hat ein wunderschönes, zartes Cover und eine zu Herzen gehende Geschichte.