Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bellis-Perennis
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 961 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2024
Nach Ibiza
Hessenthaler, Julian

Nach Ibiza


ausgezeichnet

Als die breite Öffentlichkeit am 17. Mai 2019 in einem mehrere Minuten langen Video erfährt, welche Pläne der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache und sein Parteifreund Johann Gudenus mit österreichischen Unternehmen bzw. mit dem ganzen Land vorhaben, ist Feuer am Dach.

Wer hat das Video gedreht? Ist es überhaupt echt?

Die Betroffenen sprechen von Fake-News, Fälschung und besonders Strache sieht sich als Opfer einer Verleumdung. Korrupt sind immer nur die anderen.

Die Folgen sind bekannt. Der damalige Bundeskanzler Kurz beendet die Koalition mit der FPÖ. Nun stehen Ende September 2024 abermals Wahlen zum Nationalrat an und es stellt sich für viele Wahlberechtigte die Frage, wen man doch wählen soll. Im Kopf vieler Wahlberechtigten schwingt das Ibiza-Video nach. Hat sich die österreichische Innenpolitik verändert? Wem kann man noch trauen?

Wenn man nun in Julian Hessenthalers Buch die Namen von Akteuren liest, die vor und nach dem Auffliegen dieses größten Politskandals ihre Finger im Spiel hatten und haben, ist klar, dass der lange Schatten des Ibiza-Vidos noch lange nachwirken wird.

In seinem Buch erzählt Julian Hessenthaler wie es zu diesem Video gekommen ist. Warum er es gedreht hat und dass er die Folgen, vor allem für sich persönlich völlig unterschätzt hat.

Ich will hier dem Inhalt nicht vorgreifen, nur so viel: Stellenweise liest sich das Buch wie ein Agententhriller. Nur leider sind einige Ereignisse nicht Fiktion, sondern Fakt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Buch, das sich als Weckruf versteht und einige Schwachstellen der Demokratie in Österreich, die Abhängigkeit von Russland (Stichwort Erdgas) sowie die Anfälligkeit von manchen Politikern der Korruption gegenüber aufzeigt, gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2024
Veronikas Backstube
Brudl, Veronika

Veronikas Backstube


ausgezeichnet

Nach „Veronikas Hofküche“ dürfen wir nun Veronika Brudl in ihrer Backstube über die Schulter schauen und unsere Nase (oder Finger) in die Schüsseln mit Teigen für flaumige Kuchen oder andere köstliche Backwaren stecken.

Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie sein Vorgänger , weshalb auch einige Grundrezepte daraus hier übernommen worden sind. Im Großen und Ganzen lassen sich die Rezepte wie folgt einteilen:

Torten, Tartes & feine Schnitten
Strudel & Rouladen
Brot & Gebäck
Pikantes Gebäck
Schmalzgebackenes & Traditionelles
Kekse & Weihnachtliches

Das Thema Keks ist noch weiter unterteilt in:

Kekse aus Mürbteig
Kekse aus Nuss-Mürbteig
Kekse aus Busserlteig/Baiserteig

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer und die Temperaturen sinken, werde ich wohl das eine oder andere Rezept ausprobieren.

Die Zutaten sind leicht zu bekommen und die Anleitung liest sich gut strukturiert. Zu jedem Rezept ist dann die fertige Speise appetitlich abgebildet, damit Koch oder Köchin weiß, wie das Endprodukt aussehen soll.

Ich wünsche mir und allen jenen, die Rezepte aus Veronikas Backbuch ausprobieren, gutes Gelingen.

Fazit:

Ein ansprechendes Backbuch, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 17.09.2024
Wilder Wein (eBook, ePUB)
Oetker, Alexander

Wilder Wein (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als die junge Winzerin Charlotte Malroix in ihrem Weinkeller in Barsac/Sauternes tot aufgefunden wird, ist für die örtliche Polizei alles klar: Ein bedauerlicher Gärgasunfall wie er regelmäßig, auch bei erfahrenen Winzern vorkommt. Der örtliche Chef de Police Vincent Balladier will Charlottes Tod gleich zu den Akten legen, zumal sich die junge Frau durch ihre Anbaumethoden, die ohne Pestizide auskommt, mit so gut wie allen anderen alteingesessenen Winzern in Kriegszustand befunden hat. Doch er hat nicht mit dem Instinkt von Luc Verlain und seinem jungen Kollegen, Yacine, der seit kurzem von Paris zu Verlain nach Bordeaux gewechselt hat, gerechnet. Denn bei der Besichtigung der Leiche bemerken beide eine Ungereimtheit.

Die Dorfbewohner mauern eisern. Kaum jemand redet Tachles. Als dann einem Begräbnis auch noch der Pfarrer die überdurchschnittlich hohe Krebsrate, die auf die Verwendung der Spritzmittel im Dorf zurückgeht, anprangert, ist klar, dass hier einiges im Argen liegt und so manches vertuscht werden soll.

Erst durch eine geschickte Finte, bricht die Mauer des Schweigens unter den Dorfbewohnern auf und Luc erhält die eine oder andere anonyme Nachricht ...

Meine Meinung:

Diesmal dauert es ein wenig bis der Fall so richtig in Schwung kommt. Geschickt versteht es Alexander Oetker die Gegend, die für einen köstlichen Süßwein bekannt ist, in seinem 8. Fall für Luc Verlain einzubeziehen. Wir erfahren einiges über den (biologische) Weinbau und wie schnell ein Jahrgang vernichtete werden kann, wenn das Wetter verrückt spielt. Dass hier dann der eine oder andere zu unlauteren Mitteln greift, um seine Produktion aufrecht zu erhalten, ist auch klar. Die Suche nach dem Täter ist nicht ganz einfach. Erstens, weil der Balladier seine Macht als Chef de Police versucht auszuspielen (dass er damit wenig Erfolg hat, ist vorauszusehen) und zweitens, weil so ziemlich jeder in Barsac mit Charlotte im Clinch gelegen ist.

Lucs Freund, der Journalist Robert darf ebenfalls etwas zur Aufklärung beitragen wie der erkrankte Hugo, der von zu Hause aus in den Datenbanken recherchiert. Beim Showdown, der eine überraschende Wende offenbart, darf dann auch noch Anouk Fillipetti, Lucs Lebensgefährtin und Vorgesetzte eine entscheidende Rolle spielen.

Fazit:

Wieder eine gelungene Fortsetzung dieser Reihe um Luc Verlain. Auf den nächsten, den 9. Fall, werden wir wohl nicht lange warten müssen, denn der kündigt sich mit einem Telefonat (und einem Cliffhanger) schon an. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2024
Mapmatics (eBook, ePUB)
Rowinska, Paulina

Mapmatics (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Geodätin habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Grundsätzlich habe ich nicht viel Neues erfahren, denn die mathematischen Grundlagen und unterschiedlichsten Kartenprojektionen sind mir natürlich bekannt. Trotzdem finde ich dieses Buch höchst interessant, denn die Autorin erklärt sehr geschickt im Plauderton zahlreiche Fachbegriffe wie das sphärische Dreieck oder die Mercator-Projektion, Azimuthaler Projektion winkel- oder längentreu sowie eurozentrisches Weltbild usw.. Dabei dürfen ein paar Anekdoten auch nicht fehlen.

Die Autorin zieht Vergleiche zwischen der Tabula Peutingeriana und dem Netzplan der Londoner U-Bahn, und erklärt sowohl die Entstehungsgeschichte als auch ihren Zweck.

Die Darstellung der Karten für unterschiedliche Zwecke wird hier sehr gut erklärt, ebenso wie Generalisierung des Karteninhalts in Bezug auf den Maßstab. So sind im Maßstab 1:1000 noch einzelne Häuser mit Details erkennbar, während auf einer Karte 1:50.000 nur mehr Signaturen verwendet werden.

Erschreckend ist für mich zu lesen, wie das Gerrymandering in den USA die Menschen manipuliert und segregiert (siehe Kapitel 6). Apartheid durch die Hintertür? Diese willkürlich Einteilung von Wahlbezirken, die der Wahlmanipulation Tür und Tor öffnet, ist furchteinflößend. Der Aufschrei ist immer groß, wenn ein Autokrat (vornehmlich im Osten oder in Afrika) mit 98 oder 99,5% „gewählt“ wird. Da wird sofort der Vorwurf der Wahlmanipulation erhoben. Doch viel seriöser scheinen Wahlen in den USA auch nicht abzulaufen.

Interessant auch zu lesen, wie das Über-den-Tellerrand-blicken und interdisziplinäres Denken einzelner Wissenschaftler zu überraschenden und neuen Erkenntnissen geführt haben. Die Erforschung des Ursprungs der Cholera-Epidemie von 1854 in London durch Dr. John Snow ist vielen Lesern bekannt (Kapitel 7). Hier wird die Bedeutung des Visualisierens von Erkrankungen und Todesfällen deutlich.

Auch die Erkenntnisse der Seismologin Inge Lehmann (1888-1993), die noch im Alter von 99 Jahren publiziert hat, und der Geologin und Mathematikerin Marie Tharp (1920-2006), die sich um die Meeresbodenkartierung verdient gemacht, finden in diesem Buch ihre Würdigung (Kapitel 8). Zu ihren Lebzeiten finden die Erkenntnisse der beiden Wissenschaftlerinnen wenig Beachtung.

Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, die den Text unterstreichen. Im Anhang findet sich eine lange Liste weiterführende Literatur.

Respekt und Achtung muss auch Susanne Warmuth gezollt werden, die dieses Buch ganz toll aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hat.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem breit gefächerten Buch, das die innige Verbindung zwischen Karten und Mathematik auch für jene Leser sehr gut lesbar macht, die Mathematik nicht zu ihrem Lieblingsfach zählen, 5 Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2024
Jagd auf den Falken
Guy, John;Fox, Julia

Jagd auf den Falken


sehr gut

Wer glaubt, alles über König Henry VIII. (1491 - 1547) und Anne Boleyn (1501/07 - 1536) zu wissen, wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt.

Julia Fox & John Guy haben jahrelang in Archiven geforscht und hier eine sehr ausführliche Doppelbiographie verfasst. Während Anne Boleyn Leben 1536 endet, geht Henrys Leben, wie man weiß, nach Annes Hinrichtung weiter, denn er heiratet nur wenige Tage später ihre ehemalige Hofdame Jane Seymour.

Das Buch beginnt quasi von hinten mit Annes Hinrichtung am 19. Mai 1936. Nach diesem Prolog werden in 29 Kapiteln Annes und Henrys Leben, zunächst getrennt und dann gemeinsam betrachtet. 23 Kapitel widmen sich Annes Herkunft, ihrem Aufstieg und dem Kampf um die Annullierung Henrys Ehe mit Katharina. Danach geht es für Anne rasant abwärts bis zur Anklage, dem Prozess, dessen Ausgang schon zu Beginn feststand und zu ihrer Hinrichtung).

Zwar werden Passagen aus den Prozessakten zitiert, aus denen hervorgeht, dass die Delikte, die Anne vorgeworfen werden, allesamt erstunken und erlogen sind, was den meisten, auch bewusst war. Doch können diese Zitate nicht an die Menge jener Auszüge aus dem anderen Schriftverkehr heranreichen.

Dieses Ungleichgewicht stört mich ein bisschen. Denn die Aufzählung der Anzahl der goldenen Teller und sonstiger Geschenke wie Vorhänge, gestickte Krägen etc. die zwischen Anne und Henry sowie den Günstlingen ausgetauscht werden, ist zwar das Zeichen des Wohlwollens (oder doch vielleicht Bestechung?) anzusehen, ist mir persönlich viel zu ausführlich geraten, zumal sie sich wiederholen.

Viel spannender wären hier Details um Henrys Gedankengut zu lesen, warum aus seiner Liebe, die ihn sechs Jahre auf den ersten Beischlaf warten hat lassen, diese perfide Rache geworden ist. Ist er doch nur ein verzogener Bengel, der nachdem er erreicht hat, was er wollte, nicht mehr zufrieden ist? Oder ist ihm Annes Einfluss an den Regierungsgeschäften als Bedrohung erschienen? Die Erklärung, dass er sich von ihr verraten gefühlt hat, weil sie keinen Sohn und Erben zur Welt gebracht hat, ist natürlich der patriarachalischen Weltanschauung der Primogenitur geschuldet. Das ist mir leider zu kurz gekommen.

„Mit den turbulenten Szenen ihres Liebeswerben und ihrer Ehe haben Henry und Anne fast ein Jahrzehnt lang alle in Atem gehalten. Sie haben England für immer verändert- Aber es war nicht Anne, die Henry verändert hat. Er veränderte sich selbst.“

Was mich auch zusehends genervt hat, ist die uneinheitliche Darstellung der Währung (Pfund, Shilling, Pence, Sonnenkronen oder Mark mit oder ohne Kurzbezeichnung etc.) und deren Umrechnung auf heutige Dimensionen in Euro. Dazu gibt es im Anhang Erklärungen, im laufenden Text stören sie den Lesefluss.

Sehr interessant hingegen sind die Auftritte zahlreicher anderer Höflinge wie die der Intriganten Wolsey und Cromwell, die beide nach einem steilen Aufstieg tief fallen werden.

Neben der reichhaltigen inhaltlichen Darstellung bietet das Buch auch eine visuelle Reise in die Welt der Tudors. Die Abbildungen von Gemälden wie jene von Hans Holbein, Orten und historischen Dokumenten, darunter ein Liebesbrief Heinrichs an Anne, in dem er ihre Initialen in ein Herz einschließt.

In einem rund 200 Seiten langem Anhang sind Fußnoten, Literaturhinweise, Quellenangaben, ein ausführliches Personenverzeichnis sowie diverse Stammbäume, der beteiligten Familien angeführt.

Gut gefällt mir der Titel „Jagd auf den Falken“, denn zum einen ist er Annes Wappentier und zum anderen ist er das Symbol für den König, denn nach Annes Tod, ist die Jagd auf König und Krone neu eröffnet, auch wenn sich Henry bereits für eine neue Gemahlin entschieden hat. Jane Seymour werden noch drei weitere folgen. Wie heißt es im englischen Abzählreim so treffend?

“Divorced, Beheaded, Died,
Divorced, Beheaded, Survived.”

(„Geschieden (Katharina von Aragon), geköpft (Anne Boleyn), gestorben (Jane Seymour),
geschieden (Anna von Kleve), geköpft (Catherine Howard), überlebte (Catherine Parr).“)

Anne Boleyn wird in dieser Biografie nicht ausschließlich als tragische Figur dargestellt, die von ihrem Ehemann verunglimpft und hingerichtet wurde, sondern als kluge und entschlossene Frau, die sich mit der Rolle einer Mätresse nicht zufrieden geben wollte, sondern als gleichberechtigte Partnerin an der Seite ihres Mannes und König herrschen wollte. Ihre Rechnung ist leider nicht aufgegangen.

Ausführlich wird über den Kampf um die Auflösung Henrys Ehe mit Katharina von Aragon mit der Katholischen Kirche und dem Papst berichtet, der letztlich im Bruch und der Gründung der Anglikanischen Kirche endet, deren Oberhaupt britische Monarchen heute noch sind. Sehr schön ist hier dargestellt, wie die Bibel für allerlei unterschiedliche Interpretationen herhalten muss, je nach dem wie es dem Herrscher in den Kram passt.

Bewertung vom 09.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


sehr gut

Dieser Thriller ist der zweite Band der Reihe rund um Dr. Sabine Yao. Wie wir aus dem Vorgänger „Mit kalter Präzision“ wissen, ist Dr. Sabine Yao, Deutsch-Chinesin und eine Rechtsmedizinerin beim BKA in Berlin. Neben ihrer anstrengenden Tätigkeit für die Spezialeinheit „Extremdelikte“ kümmert sie sich aufopfernd um ihre Schwester, die nach dem Unfalltod ihres Mannes mit den Kindern, eines davon ist behindert, alleine dasteht. Nun steht auch noch die Suche nach einer neuen Wohnung und deren Umbau an. Das bringt Sabine Yao nicht nur physisch und psychisch ans Ende ihrer Kräfte, sondern auch finanziell.

Diesmal bekommt Sabine Yao einige ungewöhnliche Tote zur genauen Obduktion, unter anderem den gelähmten ehemaligen Polizeipräsidenten, der sich angeblich selbst erschossen hat sowie zwei entstellte Leichen. An dieser Stelle seien Zartbesaitete unter den Lesern gewarnt, denn Yaos Arbeit, die auch von Dr. Herzfeld, ihrem Chef, unterstützt wird, wird ziemlich detailgetreu geschildert.

Des weiteren gibt es einen Erzählstrang rund um Hassan Khalaf, einem jordanischen Ex-Geheimdienstler, der in Deutschland ein eigenes Informationsnetz aufgezogen hat, und nun den kleinen Yasser, Kind einer illegalen Einwanderin, suchen bzw. finden soll. In einer Vier-Millionen-Stadt wie Berlin, ein achtjähriges Kind, das weder in die Schule geht, noch sonst einen Anhaltspunkt bietet, zu finden, ist auch für Khalaf keine leicht Aufgabe. Bei seiner Suche nach Yasser gerät er in ein Komplott, bei dem er letztlich selbst Hilfe benötigt, denn die Zeit im Wettlauf um das Leben des Kindes zerrinnt ihm unter den Fingern.

Meine Meinung:

Dieser Krimi/Thriller hat mir nicht ganz so gut gefallen wie der erste bzw. die Reihe um Dr. Herzfeld.

Ja, als RechtsmedizinerIn bekommt man es mit schlimm zugerichteten Leichen zu tun, manchmal auch zeitgleich mit vielen Opfern.

Diesmal ist mir alles ein bisschen too much. Obwohl ich komplexe Krimis gerne lese, wären diese vielen Nebenhandlungen für mich nicht zwingend nötig gewesen, vor allem, weil sich der ganze Thriller innerhalb von 4, 5 Tagen abspielt. Dazu kommt noch, dass KHK Monica Monti wieder einmal auf stur schaltet und ohne Rücksicht auf sich oder andere ihre Ermittlungen durchzieht. Bislang sind ihre Aktionen mehr oder weniger gut gegangen. Aber vielleicht soll das auch ein Ausstiegsszenario für Monti sein, wer weiß.

Wir erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, was sie recht spannend macht. Das Cover passt gut zum Vorgänger und strahlt durch die Blautöne auch eine gewisse Kälte aus.

Fazit:

Hat mir nicht ganz so gefallen wie der erste Band, daher gibt es diesmal nur 4 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

„Frauen können doch auch Helden sein“. Dieser Satz, der bei der Abschiedsfeier für ihren Bruder Finley, der sich als Marinesoldat für den Vietnam-Krieg verpflichtet hat, aus dem Mund seines Freundes Ryan „Rye“ Walsh fällt, bestärkt die junge Frances Mc Grath, Krankenschwesterschülerin aus gutem Haus, sich ebenfalls zur Army zu melden.

Noch bevor sie ihren Entschluss wirklich umsetzen kann, sie muss erst volljährig sein, erschüttert die Mitteilung, dass ihr Bruder gefallen ist, die Familie. Aus der Traum des Vaters, die sogenannte „Heldenwand“ im Haus mit einem Bild des hochdekorierten Sohnes zu schmücken.

Frankie lässt sich nicht beirren. Sie geht nach Vietnam, nicht nur um sich selbst, sondern auch um ihren konservativen Eltern zu beweisen, dass eine Frau nicht nur Hausfrau und Mutter sein muss.

Kaum angekommen, erlebt sie das Grauen des Krieges, das so gar nicht mit Parolen der Regierung übereinstimmt. Sie findet mit Barb und Ethel Freundinnen, verliebt sich in den Chirurgen Jameson, später trifft sie Rye wieder, sieht Männer, mit denen sie kurz zuvor noch gescherzt hat, sterben und entwickelt sich zu einer toughen Frau. Langsam beginnt sie angesichts der Leiden der vietnamesischen Zivilbevölkerung am Sinn dieses Krieges zu zweifeln.

Nach ihrer Dienstzeit kehrt sie verändert in die USA zurück und muss erleben, wie die Veteranen verunglimpft und beschimpft werden. Als sie um Hilfe ansucht, fühlt sich niemand für sie zuständig. Denn man verleugnet, dass Frauen als Krankenschwestern bei der Army und oder gar nicht in Vietnam an der Front waren. Der Hass und die Ablehnung, der ihr auch von Seiten ihrer Familie entgegen schlägt, lässt sie fast zerbrechen. Die Eltern haben ihren Freunden erzählt, Frankie studiere in Florenz

Frankie steht mit Henry, ihrem Verlobten im Haus ihrer Eltern vor der Heldenwand und vermisst ein Foto von sich und die Diskussion, dass sie als Frau in einem Krieg nichts verloren hat, beginnt von Neuem.

„Wenn ich als dein Sohn wohlbehalten aus Vietnam zurückgekehrt wäre, dann hättest du mein Foto also hier aufgehängt, Dad?

Du bist meine TOCHTER, du hattest kein Recht darauf in den Krieg zu ziehen, und das habe ich dir damals auch deutlich gesagt. Jetzt finden wir heraus, dass wir diesen verdammten Krieg von vornherein nicht führen hätten dürfen, und verlieren ihn noch obendrein. Lass die Sache doch endlich auf sich beruhen, Frankie. Vergiss sie und blicke nach vorn.“

Jahre später, erst 1982, erhält sie eine Einladung zu einem Treffen des medizinischen Personal des 36th Evac Hospitals, denn in Washington D.C. wird ein Memorial für die mehr als 58.000 gefallenen Männer und 8 Frauen enthüllt. Finley O. Grath‘ Name ist darunter, Jamesons fehlt.

Meine Meinung:

Der Vietnamkrieg und die Rolle der USA sind kaum in der Belletristik vorhanden. Erst die Biografie von Ron Kovic, der in Hannahs Roman auch vorkommt, die die Grundlage des Films „Geboren am 4. Juli“ von 1989, in dem Tom Cruise eben jenen Ron Kovic spielt, beschäftigt sich mit den traumatisierten Veteranen. Dieser Film ist zusammen mit „Platoon“ (1986) und „Zwischen Himmel und Hölle“ (1993) eine Film-Trilogie von Oliver Stone, der sich des Themas Vietnam und seine Folgen annimmt. <

Viele kleine Ereignisse sind für Frankie ein Trigger, um sofort wieder in Vietnam zu sein. Die Szene zu Sylvester, als sie sich beim Feuerwerk zu Boden wirft und Deckung sucht, ist für sie völlig normal, ihr Umfeld hält sie für verrückt. Die Diagnose, dass sie an einer PTBS , wie fast alle Veteranen, leidet, kommt erst sehr spät.

Für ihren Roman hat Autorin Kristin Hannah, wie sie im Nachwort schreibt, nach Erinnerungen jener Krankenschwestern und Ärztinnen gesucht, die dort waren. Es gab sie wirklich, die Frauen in Vietnam, nach den Recherchen der Vietnam Women’s Memorial Foundation haben rund 10.000 Frauen in verschiedensten militärischen und zivilen Positionen gedient. Dass ihre Tätigkeiten verleugnet und ihnen solange die Anerkennung verwehrt geblieben ist, ist eine Herabwürdigung ihre Verdienste.

Die Autorin versteht es, die Emotinen der Leser zu wecken, wenn sie die Frankie & Co im Feldspital unter widrigsten Umständen um das Leben der verletzten Soldaten kämpft. Manches ist kaum zu ertragen, wie der Angriff der US Army mit Napalm oder dem Entlaubungsmittel Agent Orange, das wie man nun weiß für eine Häufung von Krebserkrankungen und Fehlgeburten sowohl bei der vietnamesischen Bevölkerung als auch beim US-Personal.

Fazit:

Kristin Hannah ist es gelungen, allen jenen, die keine Lobby, keine Stimme haben/hatten, eine Stimme zu geben. Der Roman ist eine Hommage an alle Frauen, die im Krieg ihr Leben riskiert haben, ohne dass man ihnen dafür Anerkennung und Respekt gezollt hat. Dafür gebühren der Autorin und ihrem Roman 5 Sterne.

Bewertung vom 06.09.2024
In der Erde / Lilly Hed Bd.3
Ericson, Pernilla

In der Erde / Lilly Hed Bd.3


sehr gut

In diesem dritten Teil der vierteiligen Reihe rund um die schwedische Ermittlerin Lilly Hed bekommen wir es mit einem perfiden Verbrechen zu tun. Als ein Einfamilienhaus auf Grund einer Gasexplosion zerstört wird, findet man nur die Leichen zweier Erwachsener, also der Eltern. Die fünfjährige Tochter scheint verschwunden zu sein. Wenig später, eine ähnliche Katastrophe. Nun sind zwei Mädchen verschwunden, offensichtlich entführt. Der Entführer meldet sich und gibt der Polizei zehn Tage Zeit, seine Forderungen, mehrere Pflegekinder ihren leiblichen Eltern zurückzugeben, zu erfüllen, ansonsten würde er die Mädchen verdursten lassen.

Fieberhaft beginnt die Suche nach den Mädchen und dem Täter. Obwohl Lilly Hed schwanger ist und an einer schlimmen Form der Schwangerschaftsübelkeit leidet, ermittelt sie auch vor Ort ohne Rücksicht auf ihren Zustand zu nehmen. Dabei ist sie wegen des bevorstehenden Prozesses gegen ihren Ex-Freund, der Oberstaatsanwalt, ohnehin ziemlich angespannt.

Erst als sich nach längerer Recherche eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden bei den Explosionen getöteten Frauen ergibt, ist klar, wo nach dem Täter gesucht werden muss. Dabei läuft den Ermittlern die Zeit davon ...

Meine Meinung:

Obwohl ich diesen dritten Fall für Lilly Hed und ihr Team sehr spannen finde, muss ich Kritik üben, die den 5. Stern kostet.

Ich weiß ja jetzt nicht, wie die gesetzlichen Bestimmungen für Schwangere in Schweden sind. Aber, dass eine schwangere Polizistin, die noch dazu an solche Beschwerden leidet, ganz normal Dienst tut, kann ich kaum glauben. Hier sind sowohl die werdende Mutter als auch der Fötus gefährdet. Das Vorgehen widerspricht in meinen Augen der Fürsorgepflicht, die Arbeitgeber seinen Arbeitnehmerinnen gegenüber haben. In Österreich ist es Schwangeren verboten Überstunden zu leisten und die Arbeitgeber haben Schwanger von Arbeiten, die das Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden, sofort nach der Meldung einer Schwangerschaft abzuziehen, auch wenn es den Frauen nicht passt.

Lilly könnte Innendienst machen, aber dass sie vor Ort ermittelt und sich wissentlich in Gefahr begibt, halte ich für unverantwortlich. Ich finde, es genügt schon, dass sie auf Grund des bevorstehenden Prozesses in Gefahr gerät, da muss sie sich nicht auch noch im Job Gefahren aussetzen. Also das kostet sie einige Sympathie bei mir.

Die Auseinandersetzung mit ihrem Ex-Freund steuert langsam und unaufhörlich auf eine Eskalation zu. Es bleibt zu hoffen, dass im vierten und letzten Teil nicht LIlly Hed die Leidtragende sein wird.

Im aktuellen Fall liegt der Fokus weniger auf der Teamarbeit wie wir sie aus den Vorgängern kennen, sondern auf den Alleingängen von Lilly Hed.

Sehr gut gelungen ist der Schwenk zu den entführten Mädchen, die fünf und acht Jahre alt sind und in manchen Handlungen ein wenig zu erwachsen wirken.

Die Verzweiflung des Täter generiert so etwas wie einen Anflug von Mitleid oder Verständnis, seine Rache am System, das Unschuldige das Leben kostet, ist allerdings nicht akzeptabel.

Fazit:

Wie schon oben erwähnt, ist Lilly Hed diesmal für mich nicht die toughe, strahlende Heldin, sondern eine sture Ermittlerin, die das Leben und die Gesundheit ihres Babys in Gefahr bringt. Daher gibt es diesmal nur 4 Sterne.

Bewertung vom 06.09.2024
Das Möbel-Handbuch
Ramstedt, Frida

Das Möbel-Handbuch


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein gelungener Ratgeber zum Möbelkauf. In diesem Leitfaden wird erklärt, auf welche Fakten geachtet werden sollte. Ein Möbel soll nicht ausschließlich schön anzusehen und zur Brieftasche passen, sondern hauptsächlich den Bedürfnissen der Menschen, die es benützen angepasst sein. Dazu werden die Lehren der Ergonomie, die man vielleicht schon vom Arbeitsplatz her kennt, auf den privaten Bereich umgelegt.

Über den scheinbar einfachen Rat, auch die Innenlichte von Türen abzumessen, um damit sicher zu stellen, dass das Möbelstück in die Wohnung passt, musste ich ein wenig schmunzeln. Aber, das hat seine Berechtigung, denn in der Euphorie, das lange gesuchte Wunschmöbel gefunden zu haben, wird das doch manchmal vergessen.

Die einzelnen Kapitel befassen sich ausführlich mit Sitzmöbel, Tischen, Stauraum und Betten unter oben angegebenen Kriterien, Vor-, und Nachteile werden aufgelistet. Auch das Kapitel über die verschieden Materialien sowie die Tabelle über die Holzarten können eine Hilfe bieten, denn die Auswahl ist schier grenzenlos. Leider sind die Verkäufer in einem Möbelhaus oft nur angelernte Verkäufer und können daher nicht immer entsprechend komptent beraten.

Zahlreiche Skizzen ergänzen die ausführlichen, aber doch leicht verständlichen Ausführungen. Nach der Lektüre wird schnell klar, dass der Kauf eines Möbels mehr ist, als saisonales Shopping, auch wenn uns die Werbung ständig suggeriert, den Jahreszeiten entsprechend, mehrmals im Jahr neue Möbel zu kaufen.
Es schont auch die eigene Geldbörse, ein wenig mehr Zeit und vor allem in Qualität eines neuen Möbelstückes zu investieren. Vom Gedanken an Nachhaltigkeit ist dabei noch wenig die Rede. Apropos Nachhaltigkeit: Die Autorin macht hier auch auf den Gebrauchtmöbelmarkt aufmerksam, bei dem oft nicht bekannt ist, welche Materialien hier verwendet worden sind, weil Gebrauchsanleitungen nicht mehr vorhanden sind. Besonders bei gebrauchten Kindermöbel, die allenfalls neu gestrichen werden, ist auf speichelfeste Lacke zu achten.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem hochwertig und ansprechend gestalteten Handbuch, das die Leser auf wichtige Aspekte hinweist, das für sie persönlich perfekte Möbelstück zu kaufen, 5 Sterne.

Bewertung vom 05.09.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


ausgezeichnet

Die US-amerikanische Autorin Tracy Chavelier hat mit „Das Geheinis der Glasmacherin“ einen ganz besonderen historischen Roman verfasst.

Man schreibt das Jahr 1468. Die Glasbläserfamilien auf Murano hüten die Geheimnisse um die Herstellung des kostbaren Glases wie ihre Augäpfel. Die achtjährige Orsola Rosso soll bei der bekannten Glasbläserfamlie Barovier spionieren, was dort gerade erzeugt wird.

Wenig später kommt Lorenzo Rosso, einer der Glasvirtuosen, durch ein Unglück bei der Herstellung eines Kandelaber ums Leben. Zwar gibt es mit Marco einen Sohn, der die Familientradition weiterführen soll. Doch der ist ein Hitzkopf und bei weitem nicht so begabt wie sein Vater oder der Obergeselle Paolo.

Obwohl Lorenzos Witwe Laura versucht, den Niedergang aufzuhalten, treibt die Manufaktur langsam aber sicher auf ihren Ruin zu. Da greift Tochter Orsola, neben allen Aufgaben des Haushalts, zu einem Strohhalm: Sie holt sich Rat bei der gefürchteten Maria Barovier, lässt sich das Perlendrehen zeigen und beginnt heimlich in der Nacht mit der Erzeugung von Glasperlen in der Küche. Denn gemäß den strengen Regeln der Glasmacherkunst, ist es den Frauen verboten, an den Glasöfen zu arbeiten. Die Anfertigung von Glasperlen, abfällig „escrementi di topo“ bzw. „escrementi di coiglio“ (also Mäuse- bzw. Kaninchenköttel) genannt, mittels eines Tranbrenners, wird gerade noch geduldet, denn die Männergesellschaft nimmt diese Glasperlen nicht ernst. Damit kann sie die Unterhalt der Familie garantieren und die Werkstatt bis in die Gegenwart erhalten.

Wie eng die Regeln der Glasmacherkunst ausgelegt werden, ist daran zu erkennen, dass es nur sehr selten gelingt, Männern, die nicht aus Glasmacherfamilen stammen, eine Ausbildung auf Murano zu erhalten. Eine solche Ausnahme ist Antonio, der sich in den Kopf gesetzt hat, Glasmacher zu werden, obwohl seine Familie seit Generationen Fischer waren. Dass ihm Orsola den Kopf verdreht hat, spielt natürlich auch eine Rolle. Als Antonio bessere Entwürfe als Marco erzeugt, kommt es zum Streit und Antonio verlässt heimlich Murano, denn auf das Verlassen der Insel steht die Todesstrafe. Es könnte ja das Geheimnis um die Herstellung des Glases verraten werden und damit unliebsame Konkurrenz erzeugt werden.

Meine Meinung:

Bereits das Cover des Buches mit dem kunstvoll gestalteten Farbschnitt stimmt den Leser auf die Geschichte ein. Die Farben lehnen sich an die Glasstäbe an, mit denen die Glasmacher gearbeitet haben. Das Buch entführt einerseits nach Murano, wo das Monopol der Glasmacherkunst beheimatet war.

Dieser historische Roman bedienst sich einer interessanten Erzählform, denn er spannt den Bogen von Mitte des 15. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Was daran so bedeutsam sein soll? Tracy Chevalier lässt die Zeit in Murano viel langsamer vergehen. Während im nur wenige Kilometer entfernten Venedig die Jahre wie im Flug vergehen und wir Persönlichkeiten wie Giacomo Casanova und Kaiserin Joséphine, die Pest, die Besetzung Venedigs durch Napoleon, später durch die Habsburger, die Einigung Italiens, die beiden Weltkriege sowie die Corona-Epidemie erleben, bleibt in Murano (fast) alles beim Alten.

Diese politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen rund um Venedig sind eindringlich beschrieben. Spannend war auch das Verhältnis der Insulaner zum Festland. Die Autorin hat viele geschichtliche Details in dieser spannenden Familiengeschichte versteckt. Dadurch bleibt die Geschichte durchwegs interessant und entwickelt eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.

Welches Geheimnis die Glasmacherin umgibt und welche Rolle Glasdelfine dabei spielen, müsst ihr selbst lesen.

Mir hat der Einblick in die Glasmacherkunst sehr gut gefallen. Ich habe anlässlich eines Besuches in einer der letzten Glashütten in Neunagelberg in Niederösterreich selbst eine Glaskugel blasen dürfen. Eine interessante Erfahrung.

Tracy Chevalier, deren wohl bekanntestes Werk „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ ist, ist abermals ein opulenter historischer Roman gelungen.

Neben einem geschichtlichen Überblick enthält das Buch noch ein Glossar über die wichtigsten italienischen und venezianischen Begriffe und Redewendungen, die in der Geschichte vorkommen. Ich konnte mein Arsenal an Schimpfwörtern um einige neue ergänzen, herrlich.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der penibel recherchiert und opulent erzählt ist und uns in die Welt der Glasmacherkunst entführt, 5 Sterne.