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friederickes Bücherblog
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2021
Liebe braucht nur zwei Herzen
Wilms, Judith

Liebe braucht nur zwei Herzen


gut

Leichter Liebesroman

Das Cover:
Ein wundschönes Cover in zarten Pastellfarben. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Liv reist als Ordnungsfee zu ihren Kunden rund um die Welt. Sie mistet aus, oft auch im Leben der Menschen. Als sie finanziell etwas klamm bei ihren Eltern in Berlin ankommt, findet sie in ihrem Zimmer in einer Kiste persönliche Erinnerungen, auch alte Liebesbriefe von Flo. Sie entschließt sich, diese zu entsorgen. Während sie diese in die sehr volle Tonne wirft, steht Florian plötzlich vor ihr und ihr Herz klopft. Nun musst sie auch das Chaos ihres Herzens aufräumen.

Meine Meinung:
Das Cover und der Klappentext präsentieren einen leichten Liebesroman.
Liv, die im Haus der Eltern Dinge der Erinnerungen, auch ihre alten Liebesbriefe von Flo findet, hat mich in ihrer Hauptrolle nicht so erreicht. Sie agiert teilweise sehr naiv. Auch Florian finde ich in seinem Charakter nicht so beeindruckend.
Die Geschichte wird aus der „Ich“- Perspektive von Liv erzählt, was normalerweise ermöglicht, nah an der Protagonistin zu sein, aber hier stand ich etwas weit weg. Vielleicht waren es, die sehr vielen inneren Monologe von Liv, die die Geschichte in die Breite ziehen und sie dahinplätschern lassen, wie ich persönlich finde. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen und unterhaltsamen Sprache, was ich als sehr schön empfunden habe.
Mein Fazit: Wer sich gerne mit Themen wie Minimalismus, Aus- und Aufräumen und rund ums innere und äußere Loslassen beschäftigt, findet hier nicht nur eine Geschichte, die das Ganze widerspiegelt, sondern auch beste Tipps und selbstverständlich gute Unterhaltung. Ich wünsche dem Buch viel Erfolg.
Heidelinde von friederickes-bücherblog

Bewertung vom 20.07.2021
Liebe, lavendelblau
Juli, Hannah

Liebe, lavendelblau


sehr gut

Der Zauber der Provence

Das Cover:
Auf den ersten Blick deutete das Cover mit der Schleife lediglich auf die Farbe des Lavendels. Aber in Verbindung mit dem Klappentext wurde ich neugierig, und am Ende des Buches hatte die Schleife eine Bedeutung. Die Buchpräsentation ist stimmig.
Die Geschichte:
Sarah verliert ihre Arbeit als Buchhändlerin. Ihr Freund Tobias fliegt nach L.A. und nimmt ein von ihr geschriebenes Drehbuch mit, um es dort anzubieten. Spontan entscheidet sie sich, nach L.A. zu fliegen und Tobias zu überraschen. Noch am Flughafen sieht sie auf Facebook, dass er das Drehbuch unter seinem Namen angeboten hat. Und dann merkt sie auch noch, dass er es wohl mit der Treue nicht gerade erst zu nehmen scheint. Ihr wird gerade der Boden unter den Füßen weggezogen.
Spontan bucht sie um und fliegt zu ihrer Freundin Cleo in die Provence. Dort lernt sie den Winzer Lucien kennen. Die Landschaft und der Duft des Lavendels inspirieren sie. Ob sie in der Provence ihr Glück findet?
Meine Meinung:
Ich bin sofort und gerne mit Sarah gereist. Die Protagonisten sind in ihren Charakteren überzeugend und haben mich an ihrer Geschichte teilhaben lassen. Die Autorin hat die Provence in all ihren Farben lebhaft und präzise geschildert, sodass es mir eine Freude war auf den Straßen und Plätzen unterwegs zu sein. Auch das französische Lebensgefühl, das ich so sehr liebe, kam bei mir an und sorgte dafür, dass ich am liebsten gleich losgefahren wäre. Es handelt sich um einen leichten, unterhaltsamen Liebesroman, der von Hannah Juli in einer gut verständlichen und flüssigen Sprache geschrieben wurde. Natürlich kann man, wie bei fast allen Liebesromanen relativ schnell erahnen, wer mit wen am Ende sein Leben verbringt, was aber der Unterhaltung keinen Abbruch tut. Die Konflikte halten sich zugunsten der Provence, dem Duft des Lavendels und der Cote Azur in Grenzen.
Mein Fazit: Ein Sommerroman voller Leichtigkeit, zum Genießen der zauberhaften Provence. Ich spreche gerne meine Leseempfehlung aus.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 20.07.2021
Elsas Glück / Die Sonnsteins Bd.2
Maly, Beate

Elsas Glück / Die Sonnsteins Bd.2


ausgezeichnet

Eine begeisternde Fortsetzung

Das Cover:
Ein wunderschönes an den ersten Teil angelehntes Cover, das sofort bildlich erzählt um was es geht und eine perfekte Einladung ausspricht, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:
Elsa, studiert Psychologie und Pädagogik. Sie würde gerne das Erziehungswesen revolutionieren. Sie ist ähnlich stark und aktiv wie einst ihre Mutter Lotte, die zusammen mit der berühmten Mizzi Kauba die erste Skimode, für Frauen kreierte.
Aber auch hier ziehen dunkle Wolken auf und fordern die Familie heraus.


Meine Meinung:
Schon den ersten Teil „Lottes Träume“ habe ich mit großer Begeisterung gelesen. Die Fortsetzung, die nun Lottes Tochter Elsa als Hauptfigur hat, lässt in nichts nach. Alle Protagonisten, die bereits Bekannten und die neu hinzugekommenen, sind bis ins feinste Detail durchdacht und stimmig. Sie haben mich in ihren Charakteren total begeistert. Elsa ist eine ebenso überzeugende und starke Frau, wie ihre Mutter Lotte, der ich gerne wieder begegnet bin. Die Mühe der Frauen jener Zeit, eigene und mutige Wege zu gehen, wie einfach nur das Tragen von Hosen, Ski zu fahren und in den Bergen wandern zu gehen, hat mich total fasziniert. Ebenso schwer war es für die Frauen in der Uni und anderswo zu zeigen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Lotte, Elsa und Mizzi Kauba habe ich geliebt für ihre Stärke und ihre Ausdauer.
Die Autorin schreibt die Geschichte einer längst vergangenen Zeit authentisch, in einer unterhaltsamen, spannenden und authentischen Sprache. Die zahlreichen Perspektivwechsel sorgen für einen anhaltenden Spannungsbogen, der dafür sorgt das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Auch die Schauplätze rund um Wien sind sehr gut beschrieben. Ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte.
Mein Fazit: Ich empfehle, den ersten Band vorab zu lesen, weil sich einige Protagonisten besser einordnen lassen und die Fortsetzung runder machen, auch wenn beide Teile getrennt zu lesen sind. Ein absolutes Lesevergnügen. Deshalb meine uneingeschränkte Empfehlung.
Heidelinde von friederickes buecherblog

Bewertung vom 20.07.2021
Glückskinder
Simon, Teresa

Glückskinder


ausgezeichnet

Zwischen Ruinen und Zukunft

Das Cover:
Das schlichte Cover mit der Rückansicht von zwei jungen Frauen, die sich mit dem Koffer auf den Weg machen, passt hervorragend zur Geschichte.

Die Geschichte:
Toni wohnt bei ihrer Tante Vev und versucht, auf dem Schwarzmarkt das Nötigste zu organisieren, damit die Familie überleben kann. Griet, eine Holländerin kommt aus einem Lager und wird bei eben dieser Familie einquartiert. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Zunächst herrscht zwischen den beiden jungen Frauen das Misstrauen. Irgendwann müssen sie feststellen, dass sie sich wechselseitig helfen können, aber dazu müssen sie eine ehrliche Ebene finden und ihre Vorurteile beiseiteschieben. Können sie das?
Meine Meinung:
Voller Spannung habe ich auf den neuen, etwas anderen Roman von Teresa Simon gewartet. In diesem Buch war die schwere und auch intensive Nachkriegszeit die Basis der Geschichte. Wie immer sind die Protagonisten gut ausgearbeitet, sind überzeugende Persönlichkeiten innerhalb ihrer Charaktere. Sie lassen mich intensiv an ihren Leben teilhaben und nehmen mich mit in ihre inneren Befindlichkeiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden jungen Frauen erzählt. Die Schauplätze überwiegend in München, sind bildlich so gut beschrieben, dass es ein Leichtes ist die Figuren zu begleiten. In jedem Straßenzug, indem die Protagonisten unterwegs sind, schildert die Autorin, welche Häuser nach dem Krieg noch da sind und welche in Schutt und Asche liegen. Dazu ist eine exzellente und umfangreiche Recherche von Nöten. Danke für diese Mühe.
Über die Einarbeitung der Zeitgeschichte muss man bei Teresa Simon nicht viel sagen, sie ist eine Meisterin ihres Fachs. Sie hat mich in die Nöte der Nachkriegszeit und auch in die kleinen emotionalen Lichtblicke der Menschen hineinschauen lassen. Mich emotional mitgenommen. Auch die schwierigen Bedingungen in der Familie und die etwas komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Paaren die eine Beziehung eingehen, hat die Autorin thematisiert und eingebunden. Sie alle suchen das Glück und wünschen sich Glückskinder im wahrsten Sinne des Wortes zu sein.
Mein Fazit: Ein Teresa Simon Roman mit Lerneffekt. Wie immer ein großes Lesevergnügen. Er bekommt meine ausdrückliche Leseempfehlung.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 20.07.2021
Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.18
Storks, Bettina

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.18


ausgezeichnet

Ein Tango des Lebens der unter die Haut geht

Das Cover:
Das Cover ist der Verlagsreihe: Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe angepasst und steht sehr im Einklang mit dem Roman von Bettina Storks. Eine wunderbare Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Die Geschichte ist autobiografisch und schildert die herzzerreißende Liebe zwischen Dora Maar und Pablo Picasso. Zwei Menschen, die ebenso sehr ihre Kunst lieben. Doch Picasso kann keine Künstler neben sich gelten lassen. Fortan begleitet und prägt Dora deshalb Picassos Werke, besonders seine Politischen, allen voran „Guernica“.
Abgründe tun sich auf und als Pablo der jungen Françoise Gilot begegnet und Dora zur eigenen Kunst zurückfinden muss, um diese Liebe zu vergessen.
Meine Meinung:
Ein Buch von Bettina Storks in den Händen zu halten bedeutet immer Lesegenuss. Auf diese Lektüre war ich aber sehr gespannt, denn es handelt sich um einen autobiografischen Roman, der die Fotografin und Malerin Dora Maar in den Mittelpunkt rückt, die mehrere Jahre auch die Muse von Pablo Picasso war.
Nur eine tiefe und intensive Recherche ermöglicht es, bereits gelebte und beschriebene Leben nachzuzeichnen, den Protagonisten erneut Raum zu verschaffen, ihnen in einem Roman glaubwürdige Handlungen zuzuweisen und stimmige Dialoge in den Mund zu legen. Dann auch noch die Zeitgeschichte vor und während des Krieges einzuarbeiten zollt höchsten Respekt.
Das alles gelingt Bettina Storks mit ihrer wunderbaren, sehr bildhaften und teilweise poetischen Sprache perfekt. Sie bringt uns die Leben der Protagonisten und derer aus ihrem Umfeld so nah, als wäre sie selbst dabei gewesen.
Ich kannte Dora Maar nicht, hatte aber über Picasso gelesen, dass er öfter seine Musen wechselte. Der Titel mit den zwei Gesichtern der Liebe erklärt, wie schön aber auch zerstörend eine so starke Liebe sein kann. So sehr, dass man sich wie Dora Maar teilweise selbst vergisst. Umso mehr hat mich diese Frau als Künstlerin fasziniert, deren Leben diese schwierigen und bedrohlichen Phasen zu bewältigen hatte.
Sie bekommt durch diesen Roman all die Ehre, die ihr gebührt. Ich habe die Bilder und Fotografien im Internet gesucht, weil Bettina Storks diese so intensiv beschrieben hat, dass ich sie unbedingt sehr wollte. Bewerten, tue ich die Protagonisten und ihr Handeln in einem autobiografischen Roman grundsätzlich nicht, denn es ist ihr Leben, das sie gelebt haben. Sie haben das so gewählt und entschieden. Um so mehr bewundere ich die Autorin, die es geschafft hat einen spannenden in sich stimmigen Roman, mit einigen wenigen eingefügten eigenen Wendungen zu schaffen, der mich so sehr fasziniert hat. Danke Bettina Storks.
Mein Fazit: Was für ein Lesehighlight im Jahre 2021. Dieses Buch ist ein einziger emotionaler Tango. Dieses Buch gehört in jedes Bücherregal.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 26.06.2021
Die kleine Eismanufaktur in Amalfi / Kleine Läden in Amalfi Bd.1
Gregorio, Roberta

Die kleine Eismanufaktur in Amalfi / Kleine Läden in Amalfi Bd.1


ausgezeichnet

Traumhafte Reise nach Amalfi

Das Cover:
Das Cover ist sehr schön und verbreitet perfekt die Stimmung, die man in der Geschichte wiederfindet. Zusammen mit dem Klappentext eine sehr gelungene Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Livia ist seit dem Tod ihres Vaters, die alleinige Chefin der traditionellen Eismanufaktur in Amalfi. Sie arbeitet viel und lang. Zeit für das Privatleben findet sie kaum. Eines Abends lernt sie Mario kennen, der vor ihrer Gelateria auf der Piazza sitzt. Er mag kein Eis und doch probiert er und beide nähern sich an, auch wenn er immer wieder geht und das Gefühl vermittelt etwas zu verheimlichen.

Meine Meinung:
Eine bezaubernde Geschichte, die richtig Spaß gemacht hat. Alle Protagonisten sind sehr sympathisch, ganz besonders Nonna Filippa. Die Autorin schreibt in einer flüssigen und leicht verständlichen Sprache. Sie versteht es, Reiselust und Begeisterung für die Amalfiküste zu wecken, was jetzt zur Sommerzeit natürlich besonders schön ist. Auch die vielen Eissorten und die vermittelte Nähe zum italienischen Lebensgefühl trägt dazu bei, die virtuelle Reise zu genießen. Natürlich ist es eine Liebesgeschichte, die man wage vorausdenken kann, aber die Spannung war durch die ganze Geschichte hochgehalten. Die zarten kurzen Rückblicke auf die Zeit mit dem Vater, der Livia die Liebe zum Eis vermittelte finde ich sehr gelungen. Ein Buch, das Freude bereitet.
Mein Fazit: Eine leichte sehr unterhaltsame Sommergeschichte, die an die Amalfiküste einlädt, die über eine traumhafte Landschaft und romantische Gefühle erzählt. Eine Leseempfehlung spreche ich sehr gerne aus.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 15.06.2021
Lavendeltage in der Auberge de Lilly (eBook, ePUB)
Stieglitz, Marion

Lavendeltage in der Auberge de Lilly (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Traumhafte Reise in die Provence

Das Cover:
Das Cover ist einfach ein Traum und sorgt für Leselust. Liest man dann noch den Klappentext, dann ist die Lust auf Sommer leichte Unterhaltung, Urlaub und Lavendelduft geweckt. Eine tolle Buchpräsentation.


Die Geschichte:
Hellen kann eigentlich im Moment keine Überraschungen gebrauchen, steckt sie doch mitten in der Vorbereitung für eine wichtige Präsentation. Doch ihr Freund Leo entführt sie für einen Kurzurlaub in die Provence. Als sie auch noch mit einer Panne liegen bleiben, stranden sie im provenzalischen Hotel „Auberge de Lilly“. Während sie auf die Reparatur wartet, entdeckt sie ihre Liebe zur Verarbeitung von Lavendel, werden gar alte Träume wach. Ein kleiner Lavendelladen im Nachbardorf, der geschlossen ist, erscheint ihr als Wegweiser. Auch der Besitzer Marcel zieht sie in seinen Bann. Nur Leo gefällt das alles nicht.

Meine Meinung:
Ein Sommerroman, der die Sehnsucht nach der Provence weckt. Die Protagonisten sind wunderbare Persönlichkeiten, die in all den unterschiedlichen Charakteren glänzen und die Geschichte bereichern. Es ist eine Freude, die Geschichte so nah miterleben zu dürfen und dabei zu sein.
Die Autorin schreibt in einer lebhaften, flüssigen und sehr unterhaltsamen Sprache. Sie versteht es, die Schauplätze so brillant zu schildern, dass die Reiselust geweckt wird. Ihre Liebe zur Provence und zum Lavendel ist unübersehbar. Die zahlreichen Perspektivwechsel, auch die immer wieder neuen Wendungen sorgen für Spannung und verhindern zu wissen, wie es endet.
Mein Fazit: Ein leichter und sehr unterhaltsamer Sommerroman, der nicht nur Urlaubsgefühle und Reiselust weckt. Das Buch bekommt meine ausdrückliche Leseempfehlung.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 09.06.2021
Julias Insel
Roth, Ines

Julias Insel


gut

Rezensionstitel: Julia und ihre Insel

Das Cover:
Das Cover mit seinem Häuschen und der Nähe zum Meer hat mich sehr angesprochen und mir suggeriert, mich wegträumen zu dürfen.

Die Geschichte:
Julia, die einst wegen ihres Stiefvaters wegging, kommt zurück, weil es ihrer Mutter sehr schlecht geht. Sie verspricht ihr kurz vor ihrem Tod, sich um dem Stiefvater zu kümmern, der dann die Hilfe auch sehr nötig hat. Die beiden geraden immer wieder aneinander und es dauert, bis sich irgendwann eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung entwickelt. Zusammen fahren sie in Julias Heimat auf die Insel und zu ihrer Oma Helene, die sie sehr liebt. Sie trifft dort auf ihren Jugendfreund Jan.

Meine Meinung:
Das Cover hat mich ans Meer eingeladen, um Julias Umwege in der Liebe zu Jan zu begleiten, so steht es auch im Klappentext. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet, besonders Oma Helene und Gesa die gute Fee, die ich beide sehr ins Herz geschlossen habe.
Julia hat mich einerseits nicht so richtig in ihre Nähe gelassen und andererseits sehr willensstark agiert. Stiefvater Gerd mit seinen Problemen, seinen Wutausbrüchen und seinem vielen Geld hat mir fast leidgetan. Dass er viel davon verschenkt und Probleme einfach mal mit Geld aus der Welt schafft, hat mich etwas irritiert.
Die Autorin schreibt in einer Sprache, die die Leser auf Abstand hält und den Protagonisten relativ wenig Emotionen zubilligt. So sind auch die Liebesbeziehungen von Julia eher kühl und sachlich beschrieben. Die Insel, die das Cover ziert und den Titel beschreibt, kommt erst am Ende des Buches richtig vor. Der Weg zu Jan und dessen Liebe ebenso. Beides kommt dem durchgängigen Spannungsbogen zugute.
Das Buch hat mich nicht so richtig in die Erzählung eintauchen lassen, was ich sehr schade finde. Vielleicht aber auch deswegen, weil meine Erwartungshaltung an die Geschichte aufgrund der Präsentation eine ganz andere war. Wie immer ist es aber meine sehr persönliche und individuelle Einschätzung.
Mein Fazit: Insgesamt ist es eine zarte, leise und auch ernste Geschichte um Leben, Liebe, Vertrauen und Tod in einer Familie. Ein Buch, dem ich viele Leser wünsche.
Heidelinde von friederickes Bücherblog

Bewertung vom 01.06.2021
Der Himmel über der Stadt / Fräulein Gold Bd.3 (eBook, ePUB)
Stern, Anne

Der Himmel über der Stadt / Fräulein Gold Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein großartiges Vergnügen

Das Cover:
Das Cover finde ich sehr ausdrucksstark. Es ist angelehnt an die ersten beiden Bücher und schafft so einen hohen Wiedererkennungswert. Der Klappentext fordert geradezu auf, das Buch lesen zu wollen. Eine sehr gelungene Präsentation.

Die Geschichte:
1924: Hulda tauscht ihre freie Tätigkeit als Hebamme gegen eine Anstellung in der Klinik. Sie hat fortan ein sicheres Einkommen und geregelte Arbeitszeiten. Sehr schwer fällt ihr aber, mit mehreren Kolleginnen in die zweite Reihe zurückzutreten und den Ärzten bei den Geburten den Vortritt zu lassen. Ganz abgesehen von deren Meinung, dass sie als Frauen den studierten Ärzten ohne Einmischung überlassen müssen. Aber Hulda versteht es prächtig ihr Fachwissen wo immer nötig in den Vordergrund zu stellen und zu überzeugen. Als sie aber auf medizinische Ungereimtheiten stößt und sie auch noch ihre ungefestigte Beziehung zu einer Entscheidung zwingt, hat sie alle Hände voll zu tun, diese Probleme aufzulösen.

Meine Meinung:
Mit großer Vorfreude begann ich mich mit Hulda durch die Geschichte des 3. Bandes zu bewegen. Sie hat nach wie vor alle meine Sympathien, weil sie eine starke, sympathische und beeindruckende Frau dieser Zeit ist. Auch alle anderen Figuren werden ihren Charakteren gerecht und überzeugen. Karl allerdings hat so seine Probleme, sodass seine Entwicklung in eine andere Richtung geht, als man denken könnte. Bert vom Winterfeldplatz, den ich sehr mag, bekommt in diesem Band für sein Lebensweg eine eigene Aufmerksamkeit, die aber begrenzt ist. Ich hätte mir mehr von ihm gewünscht, weil er eine spannende Persönlichkeit ist. Auch Karls Kindheit liegt noch sehr im Dunkeln. Vielleicht im vierten Band?
Anne Stern schreibt in einer flüssigen, vielseitigen und bildlich starken Sprache, die es leicht macht in die Zeit der Zwanziger einzutauchen, das Leben jedes einzelnen Protagonisten zu spüren und hautnah mitzuerleben. Die Zeitgeschichte insgesamt und die medizinischen Abläufe der Geburten sind intensiv recherchiert und detailreich in die Geschichte eingebunden. Die Spannung wird hochgehalten.
Mein Fazit: Es ist mir wieder eine große Freude gewesen mit Hulda das Berlin der Zwanziger mitzuerleben. Eine Saga, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 17.05.2021
Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2
Lacrosse, Marie

Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung

Das Cover:
Das Cover ist mit seinen Farben und den Abbildungen an der ersten Band angelehnt. Sehr ansprechend und einladend. Eine sehr schöne und passende Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Sophie tritt ihre Stelle als Hofdame an. Zunächst ist ihr Alltag von Langeweile in der Einfachheit ihrer Kammer geprägt. Erst als sie mit Kaiserin Sisi auf Reisen gehen darf, wird sie gefordert. Hinzu kommt die Eifersucht von Marie Festetics, die ihr zu schaffen macht.
Als sie an der Hochzeit von Richard ihrer großen Liebe, mit Amalie von Thurnau teilnehmen muss, sie sich außerdem große Sorgen um ihren Onkel und das Kaffeehaus macht, und dann auch noch mit einem älteren Mann verheiratet werden soll, flieht sie ins Kaffeehaus und übernimmt dort wichtige Aufgaben.

Meine Meinung:
Der Klappentext machte mich neugierig, denn ich erfuhr, dass Sophie Leitungsaufgaben im Kaffeehaus übernehmen wird. Doch zunächst stand Kaiserin Sisi im Mittelpunkt mit all den Etiketten und Regeln der k.u.k. Monarchie, die die Protagonisten einzuhalten und zu leben hatten. So auch Sophie, deren Leben zusätzlich erschwert wurde.
Marie Lacrosse ist eine grandiose Erzählerin, die es jedes Mal schafft, den Figuren und Schauplätzen Leben einzuhauchen. Und immer wieder muss ich auch diese enorme Recherchearbeit bewundern, die nötig ist, um solche Geschichten entstehen zu lassen. In diesem Fall sollte man die österreichische Monarchie sehr spannend finden und mögen. Mir war es etwas zu viel und zu opulente Zeitgeschichte, die die fiktive Geschichte rund um Sophie und das Kaffeehaus sehr lange überstrahlte. Dennoch habe ich voller Spannung die Geschichte gelesen und genossen, weil sich die ganze Epoche voller Gegensätze zeigt und die Menschen tatsächlich auf einen falschen Glanz blickten.
Gefreut habe ich mich auch hier, dass alte Bekannte aus dem Weingut vorbeischauten.
Es ist ein intensiver und ehrlicher Blick auf das Leben von Sisi, das Leben am Hof, auf die Kultur der Kaffeehäuser, auf die Armut und die soziale Schieflage. Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.

Heidelinde von friederickes bücherblog