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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 408 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Zeig mir deine schönen Beine
Als ihre beste Freundin Melinda auf Instagram ankündigt nach Dubai auszuwandern, glaubt Lisa dies nicht. Im Gegenteil, sie meint zu erkennen, dass Melinda auf dem Foto bereits tot ist. Lisa ruft Tom Bachmann, den "Seelenleser" vom LKA Bonn an, sie kennen sich bereits seit ihrer traumatischen Kindheit und auch Tom ist ihrer Meinung. Sofort beginnt er mit den Ermittlungen, unterstützt wird er wie immer von seinem besten Freund Aaron. Schon bald treffen sie auf das ultimative Böse.
Gleich zu Beginn wird der Leser mit brutalen Szenen konfrontiert, die definitiv nichts für schwache Nerven sind. Wer bereits "Der Blutkünstler" und "Der Zoomkiller" gelesen hat, kennt bereits die grausigen aber mega spannenden Inszenierungen der Autorin Chris Meyer.
Wechselnde Perspektiven erhöhen das Tempo und die Story entwickelt dadurch eine extreme Sogwirkung. Wir erhalten Einblicke in menschliche Abgründe und Szenenbeschreibungen bei denen einem die Luft wegbleibt. Nekrophilie bildet hier den gruseligen Rahmen für diesen brutalen und blutigen Thriller.
Auch in diesem dritten Teil um den "Seelenleser" erfahren wir weitere Details aus der grausamen Vergangenheit durch die Tom, Lisa und Aaron geprägt wurden. Diese fließen geschickt in die verstörende Handlung mit ein.
Thrillerfans können bei dieser vielschichtigen Story voll den Nervenkitzel genießen.

Bewertung vom 18.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

Romantischer historischer Jugendroman
Chicago 1910: Die Geschichte dreht sich um vier junge dunkelhäutige Frauen, die auf der Suche nach Selbstverwirklichung und der großen Liebe sind. Olivia und Helen Davenport, Töchter einer wohlhabenen Familie, ihre beste Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy Rose.

Aus den verschiedenen Perspektiven hat die Autorin mit einem leicht zu lesenden und doch fesselnden Schreibstil die Geschichten der vier jungen Frauen geschrieben. Die Protagonisten sind alle sehr unterschiedlich, Olivia erscheint anfangs eher oberflächlich und von ihren Eltern leicht zu lenken, entwickelt aber nach und nach einen starken Charakter. Das Gegenteil ist ihre Schwester Helen, die sich lieber in der Werkstatt des Familienunternehmens schmutzig macht, als sich in die Gesellschaft einführen zu lassen. Amy Rose möchte sich beruflich selbstständig machen und trifft auf einige ernste Probleme. Und noch Ruby die quirlige Freundin der Davenport-Töchter, die ihre Familie durch eine begüterte Heirat finanziell unterstützen soll. Alle vier wünschen sich eine harmonische Zukunft im Rahmen der Konventionen, doch nicht immer können Erwartungen erfüllt werden.

Ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches erleichtert dem Leser den Eintieg in die Story, denn durch die Vielzahl der Personen, kann es anfangs nicht ganz einfach sein, alle gleich vor Augen zu haben. Das Thema Rassismus wurde hier gut verarbeite, obwohl ich mir mehr geschichtliche Hintergründe gewünscht hätte. So liegt der Schwerpunkt der Story eher auf der Romatikschiene, ws für mich auch ok ist.

Aufgrund des sehr offenen Endes, gehe ich mal davon aus, dass es Fortsetzungsbände gibt, denn ich möchte gerne wissen, wie es mit den mir liebgewonnenen Figuren weitergeht.

Bewertung vom 13.08.2023
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


gut

Arm und reich
Alex, eine junge Frau lebt davon, andere auszunutzen. Doch bei Simon einem viel älteren vermögenden Mann, hält sie sich nicht an die Regeln und steht plötzlich wieder auf der Straße. Ziellos und ohne Geld streift sie durch die Straßen um sich bis zu Simons großer Sommerparty durch zu schnorren.

Alex wird in dieser Story als Anti-Heldin dargestellt mit einem Hang zur Kleptomanie und ihrer Sucht nach Schmerzmitteln. Sie ist berechnend und lügt sich durchs Leben. Leider blieb sie mir durch ihre oberflächliche Art eher blass. Auch dadurch, dass ich eigentlich so gut wie gar nichts von ihrer Vergangenheit erfahren habe, konnte ich mit ihrer Person nicht viel anfangen. Eigentlich kann sie einem nur leidtun, denn ihr Leben ist total verkorkst, alles was sie anfängt geht irgendwie schief. Auch die anderen Charaktere werden in dieser Geschichte interessant dargestellt.

Hervorzuheben ist auf jeden Fall der Schreibstil der Autorin, der mich an die Handlung gefesselt hat. Spannung sucht man hier jedoch vergebens. Beim Ende der Story überlässt es Emma Cline dem Leser den Ausgang der Story zu interpretieren, das war nicht so meins, ich mag es lieber wenn der Plot ohne viele Fragezeichen auserzählt wird.

Bewertung vom 07.08.2023
Der Traum vom einfacheren Leben
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


weniger gut

Ganz nett
Nach "Zwischen Himmel und Meer" ist "Der Traum vom einfachen Leben" der zweite Teil von Anna Fredrikssons Jahreszeiten-Saga.

Im kleinen Fischerdorf Kivik eröffnet Sally ein Bed and Breakfast. Unterstützung bekommt sie von ihrer Tochter Josefin, sie möchte Geld verdienen um ihren eigenen Traum von Selbstständigkeit zu erfüllen.

Leider kenne ich den ersten Band dieser Jahreszeiten-Saga nicht, vielleicht wäre es mir dann leichter gefallen, Zugang zu den Charakteren zu finden. Gerne hätte ich auch im Laufe der Geschichte noch mehr über die drei Frauen erfahren. Viele Zeitsprünge und Perspektivwechsel verwirrten mich noch zusätzlich.

Einige Handlungen waren in meinen Augen nicht nachvollziehbar. Erzählungen und Dialoge zu Situationen begannen vielversprechend, verliefen dann aber leider schnell irgendwie im Sande, sodass eine Sogwirkung nicht wirklich aufkam.

Hervorheben möchte ich aber die Landschaftsbeschreibungen, die ein schönes Sommer-Urlaubs-Feeling entstehen lassen.

Ich fand das Buch ganz nett, werde aber keine weiteren Teile der Reihe lesen.

Bewertung vom 04.08.2023
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Slaughter, Karin

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11


ausgezeichnet

Meisterhaft und vielschichtig
Wie alle anderen Thriller von Karin Slaughter musste ich auch den elften Teil ihrer Will-Trent-Reihe unbedingt lesen. Und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wie gewohnt fesselnd und die Handlung hat mich gleich von der ersten Seite in ihren Bann gezogen.
Worum geht es: Sara kämpft um das Leben einer jungen Frau. Kurz bevor sie stirbt, teilt sie Sara noch mit, dass sie gequält und vergewaltigt wurde. Als Will Trent und seine Partnerin Faith Mitchell in dem Fall ermitteln treten immer mehr Gemeinsamkeiten mit älteren Fällen zu Tage und Sara wird mit ihrer traumatischen Vergangenheit konfrontiert, die sie lieber vergessen wollte.
Die Protagonisten haben sich im Laufe der vergangenen Teile immer weiterentwickelt und auch in diesem elften Band erfahren wir immer noch neues über die Charaktere. Besonders Sara steht diese Mal im Mittelpunkt. Die Geschichte über ihre Vergewaltigung vor 15 Jahren ist schwer zu lesen und auch manche Szenen in der Gegenwart sind beklemmend und grausam. Teilweise waren sie mir sogar zu bildhaft beschrieben.
Eigentlich schien es schon vorhersehbar wie sich die Story entwickelt wird, aber Karin Slaughter wäre nicht Meisterin ihres Fachs, wenn sie nicht noch mit einigen Verstrickungen und unvorhersehbaren Wendungen den Leser überraschen könnte.

Bewertung vom 29.07.2023
Die Bildermacherin und der goldene Ring
Omasreiter, Christiane;Scheck, Kathrin

Die Bildermacherin und der goldene Ring


gut

Alpenkrimi
Während eines Laufs in den Pfunderer Bergen wird die Fotografin Amalia Engl Zeugin eines tödlichen Zusammenbruchs des Sportlers Valentin Nothdurfter. Durch ihre Ermittlungen bringt sich Amalia schnell in Gefahr, doch wird sie herausfinden was es mit dem Tod des Sportlers auf sich hat?
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, wobei mir lange verborgen blieb, was die gegenwärtigen Ereignisse mit dem Tiroler Volksaufstand von 1809 zu tun haben.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber der Handlung fehlte mir die Tiefe und so konnte mich das Ganze leider nicht fesseln. Schade, denn ein bisschen mehr Spannung hätte der Story sicherlich gutgetan.
Da es sich hier um einen Alpen-Krimi handelt, darf natürlich auch der Dialekt nicht fehlen. Zum besseren Verständnis befindet sich hinten im Buch ein Glossar.
Die Kapitel mit den Rückblenden in die Vergangenheit waren sehr interessant und informativ, ich mag es immer sehr gern historische Fakten zu erfahren. Positiv finde ich die schönen Landschaftsbeschreibungen der Region, sie schaffen eine malerische Kulisse vor einem eher unspektakulären Krimifall.

Bewertung vom 25.07.2023
Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


sehr gut

Seichter Nordseekrimi
Halliggift ist bereits der dritte Fall für die Kommissarin Minke van Hoorn, der auch ohne Vorkenntnisse sehr gut zu lesen ist.
Auf der Hallig Midsand stirbt die Chorleiterin Hanni Krüdener und schnell wird klar, sie wurde vergiftet. Doch wer hat so einen Hass auf die von allen geliebte "gute Seele"? Und es bleibt nicht bei dem einen Giftmord. Alles scheint mit dem Biikebrennen zu tun zu haben, ein nordischer Brauch, der am 21.02. zur Vertreibung des Winters gefeiert wird.
Die Charaktere sind vielschichtig und gut beschrieben. Die Atmosphäre bei den Bewohnern der Hallig wurde von der Autorin stimmungsvoll eingefangen. Das interessante an der Story ist, dass immer wieder Passagen aus der Vergangenheit, in Form von Tagebucheinträgen in die Handlung eingeschoben werden und dem Leser Einblicke auf die Hintergründe der Mordfälle geben.
Halliggift ist ein seichter Krimi der gut konstruiert ist und zum Miträtseln einlädt. Obwohl die Auflösung schon ein bisschen vorhersehbar ist, habe ich mich hier gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 22.07.2023
Sommertagsträume
Römer, Lotte

Sommertagsträume


gut

Ein gebrochenes Herz wird geheilt
Vor vier Jahren wurde Elsa von ihrem Freund Christopher schwer enttäuscht und hat sich daraufhin als Sennerin auf eine Alm zurückgezogen. Als Bauer Alois in diesem Sommer die Kühe nicht zu ihr treiben kann, weil sie krank geworden sind, muss Elsa sich eine andere Arbeit suchen. Und so macht sie sich mit mulmigem Gefühl zögerlich auf den Weg ins Tal. Schnell findet sie beim Bäcker Martin eine Stelle als Aushilfe und auch einen Platz in seinem Herzen.
Sommertagsträume ist der dritte Teil in der Reihe "Liebe in den Bergen". Obwohl ich die beiden Vorgänger-Bände noch nicht kenne, habe ich mich gleich in der Handlung wohlgefühlt und zu keiner Zeit gedacht, dass mir Vorwissen fehlt.
Das Setting in den Bergen ist wunderschön beschrieben, sodass ich richtig Lust bekam die Gegend selbst zu erkunden. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht.
Die Hauptcharaktere sind mit ihren Gefühlen und Emotionen authentisch gut dargestellt. Martin mit seinen familiären Schwierigkeiten und der Liebe zum Brotbacken. Und auch Elsa mit ihrer verletzten Seele, allerdings habe ich bei ihrer Story mehr Hintergrund erwartet. Ich habe immer gedacht, da muss noch mehr in ihrer Vergangenheit sein.
Etwas schade fand ich, dass der Schluss so plötzlich kam, gern wäre ich der Liebesgeschichte von Elsa und Martin noch ein bisschen weiter gefolgt.

Bewertung vom 16.07.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


sehr gut

Lost & Found
Bei einem Abitreffen wird sich an ein schreckliches Ereignis von vor 20 Jahren erinnert. Damals verschwand die Mitschülerin Maja spurlos und es wird beschlossen, die damalige Wanderung noch einmal zu machen. Arno der Maja als Letzter gesehen hat, kann sich nicht mehr an die Vorkommnisse erinnern. Was ist damals wirklich passiert?
Dieser Psychothriller beginnt eher gemächlich, doch als Arno von einem Unbekannten, durch seltsame Anrufe, verstörende Fotos und geheimnisvolle SMS gezwungen wird, sich der Vergangenheit zu stellen und seine verschütteten Erinnerungen wieder ans Tageslicht zu zerren, entwickelt sich durch eine gut lesbare Schreibweise, eine spannende Story mit einer regelrechten Sogwirkung. Die einzelnen Handlungsstränge wechseln immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Es geht um Beeinflussung von Gedanken und Erinnerungen und dem Autor ist es gut gelungen, Arnos Zerrissenheit und Selbstzweifel an seinen damaligen Handlungen darzustellen.
Dieser Thriller konnte mich fesseln und durch die unvorhersehbaren Wendungen bis zum Schluss zum Miträtseln anregen. Was für eine erschreckende Vorstellung, wie das menschliche Gehirn manipuliert werden könnte.

Bewertung vom 11.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Das Mittsommermassaker
Auf einer Schäreninsel wird ein brutaler Mord verübt. Der Unternehmer Helander und seine Gäste werden erschossen und nur die 14jährige Astrid überlebt. Die Expolizistin und Krimiautorin Julia Malmros und der Hacker Kim Ribbing befinden sich gerade auf der Nachbarinsel. Sofort erwacht Julias Spürsinn und sie begibt sich mit Kim in gefährliche Situationen.
Mit Refugium hat der Autor einen spannenden Auftakt zur Stormland-Trilogie geschaffen. Zuerst war ich skeptisch, ob dieses Buch meinen Geschmack treffen kann, denn John Ajvide Lindqvist wird als "Stephen King des Nordens" betitelt und Horror ist überhaupt nicht meins. Aber davon ist hier keine Spur zu finden.
Die außergewöhnlichen Hauptprotagonisten und ihre interessante Beziehung zueinander lockern die komplexen Verstrickungen und Hintergründe immer wieder auf. Trotzdem musste ich aufmerksam lesen um die komplexen Handlungen verfolgen zu können. Es geht in diesem Thriller um Wirtschaftskriminalität und die Ermittlungen von Julia und Kim führen uns bis nach Shanghai und Kuba.
Durch das hohe Erzähltempo und die gut gesetzten Dialoge entfaltete sich ein hypnotischer Sog der mich an diese wendungsreiche Story gefesselt hat. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung und die weitere Entwicklung der Charaktere gespannt.