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nasa2000

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2020
Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15
Almstädt, Eva

Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15


sehr gut

Ostseegruft von Eva Almstädt ist der fünfzehnte Fall für die Ermittlerin Pia Korittki. Alle Bänder der Reihe sind in sich abgeschlossen und könne somit gut separat gelesen werden. Ich habe bisher einige Bücher der Reihe gelesen aber bei weiten noch nicht alle. Ich kann diese Reihe sehr empfehlen.

Dieser Fall ist für Pia Korittki sehr persönlich. Auf der Beerdigung ihrer Freundin Kirsten taucht ein unbekannter Mann auf und sagt dass der Tod von Kirsten kein Unfall war. Pia wird misstrauisch was die Todesursache ihrer Freundin ist und beginnt nachzuforschen. Schon bald stößt sie auf Ungereimtheiten.

Wie ich es von Eva Almstädt gewöhnt bin, bin ich wieder sehr gut in das Buch rein gekommen. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Man hat das Gefühl mit Pia mit zu ermitteln. Frau Almstädt bedient sich einer Sprache die Orte, Personen und Geschehnisse sehr plastisch schildern so das man sich mühelos auf das Buch einstellen kann. Die Seiten fliegen nur so dahin. Dazu kommt dass der Fall anfangs den Eindruck vermittelt keiner zu sein aber im Laufe des Buches und der ersten Kapitel schon spannend wird und man sich als Leser unvermittelt fragt was hinter allem steckt.

Wie in jedem Buch lernt man hier auch wieder etwas aus dem Privatleben von Pia kennen. Diese Nebenhandlungen sind sehr gut eingeflochten und nehmen nur einen geringen, aber sehr sympathischen Platz in dem Buch ein. So wird Pia noch lebendiger und man merkt schnell das es für einen Ermittler nicht einfach ist Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.

Wie gewohnt konnte man bis zum Ende miträtseln, mit ermitteln und mitfiebern. Auch war mir diesmal bis zum Schluß nicht ganz klar wer der Täter ist. Aber es wurde plausibel dargestellt und erklärt. Auch wenn für mich die Auflösung und der Grund für Kirsten tot etwas unbefriedigend ist. Auch bleiben für mich noch ein paar Punkte offen die ich gerne etwas ausführlicher geklärt gehabt hätte. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.

Das Buch hat sich schnell lesen lassen, hat mir viele schöne, spannende Lesestunden beschert. Ich bin immer wieder begeistert von den Ostseekrimis von Eva Almstädt und kann sie nur weiterempfehlen. Es lohnt sich wenn man gerne Regionale, spannende Krimis liest die unerwartete Wendungen haben und sympathische Ermittler. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

Bewertung vom 11.03.2020
Der Gin des Lebens / Kulinarische Kriminalromane Bd.1
Henn, Carsten Sebastian

Der Gin des Lebens / Kulinarische Kriminalromane Bd.1


ausgezeichnet

Der Gin des Lebens von Carsten Sebastian Henn fällt durch das Cover auf und ist für mich stimmig und passend. Ein wirklicher Eyecatcher, auch der Titel ist passend gewählt und beides macht Lust auf das Buch und auf einen Gin.

Bene ist am Boden und da öffnet er eine von seinem Vater selbstgebrannten Gin. Dieser hatte Bene die Flasche geschenkt kurz bevor er gestorben ist. Der Gin ist so einzigartig das Bene mehr über den Gin wissen will und dafür nach Plymouth reist. Dort trifft er auf Cathy. Mit ihrem Vater hat Benes Vater an dem Gin gearbeitet. Beide machen sich zusammen auf der Suche nach dem perfekten Gin. Dabei läuft aber nicht alles rund.

Es ist zwar als Kriminalroman deklariert für mich ist es eher ein Potpourri oder ein Gin. Denn es gibt viele „Botanicals“ und somit von allem etwas, Familiengeheimise, Kulinarisches, Liebe und auch ein bisschen Krimi. Dazu kommen viele sehr interessante Infos zur Herstellung und allgemeinere Hinweise zum Gin. Am Ende des Buches gibt es auch noch einige Rezepte mit Gin. Die Mischung hat es zu einem kurzweiligen und gut lesbaren Buch gemacht.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht hat Humor und ist abwechslungsreich. Gerade durch einige Rückblicke oder die grauen Seiten mit den Hinweisen was man alles über Gin wissen muss machen es leicht das Buch zu lesen. Auch die etwas skurrilen aber doch sympathischen Protagonisten lockern das Buch auf.

Allerdings gibt es einige Handlungen die für mich sehr unüberlegt und spontan sind und somit immer automatisch eine Katastrophe hinter sich herzieht. Auch finde ich das Bene und Cathy oft sehr blauäugig und naiv an ihre Sache gehen. Auch das Ende war mir zu schnell abgehandelt und zu lasch. Es hätte hier ruhig noch etwas mehr Aufklärung geben dürfen.

Auch unter dem Aspekt das es ein Krimi sein sollte ist es doch etwas enttäuschend. Denn Spannung und der Krimianteil kam erst im letzten viertel des Buches und da überschlug es sich plötzlich. Alles ist wohldosiert und ausbalanciert, aber es hätte für mich doch etwas mehr Krimi sein dürfen.

Wenn man aber alles zusammen nimmt ist es wie ein gut abgestimmter Gin. Auch wenn er an mancher Stelle etwas schwächelt macht er es durch Humor und einer guten Geschichte weg. Es ist ein nettes humorvolles Buch mit viel Gin Wissen und wenig Krimi.

Bewertung vom 29.01.2020
Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1
Frennstedt, Tina

Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1


weniger gut

Cold Case Das verschwundene Mädchen von Tina Frennstedt ist der erste Teil einer neuen Reihe die sich mit Cold Case Fällen beschäftigt. Ich finde Cold Case Fälle sehr spannend und auch interessant wie man solche Fälle später noch aufklären kann. Gerade wenn eine lange Zeit verstrichen ist können Zeugen verstorben sein, Erinnerungen nicht mehr so gut, aus Vermutungen werden Fakten und manchmal gibt es auch schlechte Polizeiarbeit. Da die Wahrheit raus zu finden ist nicht immer leicht. 

In dem vorliegenden Buch wird nicht nur ein Cold Case Fall untersucht. Im Jahr 2002 verschwand die 19 Jährige Annika spurlos. Die Ermittlerin Tess Hjalmarsson und ihr Team haben den Fall wieder aufgenommen. Erschwerend kommt hinzu das ein Serienvergewaltiger und Mörder sein Unwesen treibt. Dieser war vor Jahren schon in Dänemark aktiv nun ist er Schweden. Und es gibt scheinbar einen Zusammenhang zu Annikas verschwinden.  

Im Prinzip war es für mich klar dass dieses Buch kein wirklicher Thriller sein kann sondern eher ein spannender Krimi. Aber leider war ich von der Spannung doch sehr enttäuscht. Der Anfang war spannend und temporeich geschrieben, dies ebbte aber immer mehr ab. 

Auch fand ich die Ermittlungsarbeit langweilig, flach und halbherzig. An beiden Fällen wurde immer ein bisschen rum gestochert, aber es kam nie was wirkliches zu Tage. Es wurde sich viel an Kleinigkeiten und unwichtigen Nebensächlichkeiten sowie am privat Leben der Ermittler aufgehalten. Es ist zwar schön ein gewissen Hintergrundwissen über die Ermittler zu haben, aber hier war es eindeutig zu viel des guten. So wurde sich sehr lange, ausgiebig und immer wieder über die Homosexualität der Kommissarin ausgelassen. Sowie über ihre aktuelle und vergangene Beziehung über ihre Eltern etc. Alles war unwichtig und brachte für die beiden Fälle überhaupt nichts. 

Ich habe mich durch das Buch durchgequält und habe es immer wieder gut weglegen können. Nach dem ersten drittel dachte ich es kann noch besser werden. Nach der Hälfte habe ich die Hoffnung zusehends verloren und es wurde auch nicht besser. Wenn ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, hätte ich es abgebrochen und nicht zu Ende gelesen.

Bewertung vom 25.11.2019
Das Floriansprinzip (MP3-Download)
Gablé, Rebecca

Das Floriansprinzip (MP3-Download)


gut

Das Floriansprinzip von Rebecca Gable ist der zweite Teil einer Reihe. Ich kannte den ersten Teil nicht und kann sagen das man ihn auch nicht kennen muss. Die Teile sind in sich abgeschlossen und können super separat gelesen/gehört werden. 

Das Floriansprinzip erschien erstmals 1999 und wurde nun neu aufgelegt. Bei dem vorliegenden Hörbuch handelt es sich um eine gekürzte Version und ich finde das man es ihr leider anmerkt. Ich kenne Rebecca Gable eher von ihren historischen Romanen und bin da ein großer Fan von ihr. Aus diesem Grund war ich sehr neugierig auf ihre Krimis/Thriller. Für mich kommt dieses Genre aber nicht an ihre historischen Romane ran. 

Mark Malecki wird von seiner Freundin Sarah gebeten ihr bei der Aufklärung eines möglichen Versicherungsbetrugs zu helfen. Doch schon schnell stellt sich heraus dass dies ein schwieriges Unterfangen ist und andere Dinge mit einspielen. So stößt Mark auf einen Hinweis das es sich bei dem ganzen Fall um illegale Giftmüllentsorgung handelt. Bei den Ermittlungen kommt Sarah in Lebensgefahr und auch Mark muss aufpassen was er tut. 

Die Grundidee des Plots ist heute noch genauso aktuell wie vor 20 Jahren und ich finde es ehrlich gesagt sehr erschreckend. Der Schreibstil von Rebecca Gablé ist in diesem Buch zwar leicht und flüssig aber doch auch sehr unausgegoren, platt und sprunghaft. So fand ich einige Stellen sehr langatmig beschrieben und an anderen Stellen wurde durchgerast. Gerade zum Ende hin plätscherte alles vor sich hin und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und es ist zu Ende. 

Auch die Protagonisten waren mir alle unsympathisch. Auch Mark ging mir von Anfang an auf den Puffer. Er ist  Familienvater zeigt für mich aber keine Anzeichen dafür das er die Erziehung seiner Kinder ernst nimmt. Im Gegenteil man hatte das Gefühl er will lieber Freund und Kumpel sein als Vater. Auch seine ganzen Sauf und Frauengeschichten zwischen durch machten es nicht besser. Für mich war er ein Hitzkopf der selbst noch nicht wirklich erwachsen ist. 

Was positiv zu erwähnen ist, ist dass der Leser Simon Jäger einen tollen Job gemacht hat. Ich höre ihm gerne zu und er schafft es die Story lebendig werden zu lassen und den Hörer zu fesseln. 

Mich hat das Hörbuch im großen und ganzen gut unterhalten. Es enthält ein aktuelles Thema, ist stellenweise spannend geschrieben und dazu auch kurzweilig. Für zwischendurch ganz okay, aber mehr auch nicht.

Bewertung vom 08.11.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


sehr gut

Ich habe zuvor schon Bösland von dem Autor gelesen und war nun auf „Der Fund“ sehr gespannt. Bernhard Aichner erzählt hier auf zwei Erzählsträngen das einfache Leben einer Verkäuferin das sich schlagartig ändert. Für mich war dies eher ein Spannungsroman, -krimi als ein Thriller. Er ist rasant aber auch Realitätsfern, aber auf jeden Fall lesenswert. 

Die 53 jährige Rita arbeitet als Verkäuferin in einem Lebensmittelladen. Sie führt ein bescheidenes Leben, ist von diesem aber auch sehr gebeutelt. Sie verlor früh ihre Eltern, dann ihren Sohn und lebt mit einem Alkoholkranken Mann zusammen. Dann findet sie auf der Arbeit in einer Bananenkiste etwas was ihr Leben von Grund auf verändert und sie sogar in Lebensgefahr bringt. 

Ich finde den Schreibstil von Bernhard Aichner sehr gelungen und auch erfrischend. Er benutzt einen lockeren und leichten Schreibstil. Dazu benutzt er zwei Erzählstränge die das Lesen vorantreiben. Auf der einen Seite liest man wie die letzten Wochen von Rita verlaufen sind. Auf der anderen Seite liest man Dialoghaft die Ermittlungen des namenlosen Polizisten der die Wahrheit rausfinden möchte. Dieser ist auf seine Art und Weise sehr sympathisch und lässt nichts unversucht Licht ins Dunkel zu bringen auch wenn der Leser sich lange fragt warum er scheinbar auf Ritas Seite steht. 

Die Handlung an sich finde ich allerdings etwas an den Haaren herbeigezogen und unrealistisch. Ich möchte hier aber nicht zu viel sagen da es sonst anderen spoilert. Es wirkt an einigen Stellen grotesk und abenteuerlich. Auch die Auflösung am Ende war für mich etwas fragwürdig aber passend und auch etwas vorhersehbar. 

Dank der kurzen Kapitel und der Spannung die dadurch aufgebaut wird liest sich das Buch schnell. Es hat mich geradezu gefesselt. Ein tolles Buch was ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 30.10.2019
Der zehnte Gast
Lapena, Shari

Der zehnte Gast


ausgezeichnet

Der zehnte Gast von Shari Lapena ist ein solider Thriller den ich sogar eher als Cosy Thriller bezeichnen würde. Es wird hier viel Wert auf die Atmosphäre, und die allgemeine Handlung gelegt. Mich hat das Buch stark an die Großartige Agatha Christie erinnert. Man wird als Leser mit einbezogen und begibt sich mit auf die Suche nach dem Mörder. Durch einen psychologisch gut durchdachten Plot wird der Leser geführt. 

Das Mitchells Inn ist der perfekte Ort für ein gemütliches Wochenende. Weit ab von der Stadt mitten im Wald ohne Internet und Co. So machen sich drei Pärchen, zwei Freundinnen und zwei weitere Personen auf um diese Abgeschiedenheit zu nutzen und sich zu erholen. Doch durch einen Schneesturm fällt der Strom aus und jeglicher Kontakt zur Außenwelt bricht ab. Das Hotel wird zu einer tödlichen Fallen, denn ein Hotelgast nach dem anderen stirbt auf mysteriöse Art und Weise. Ist der Mörder mitten unter der Gruppe oder versteckt sich doch noch jemand im Hotel? 

Ich habe das Buch nur so verschlungen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Die Autorin bedient sich verschiedener Perspektiven und eher kurzen Kapiteln die es einem leicht machen am Ball zu bleiben. Dadurch lernt man die Protagonisten auch sehr gut kennen und auch das Hotel wird authentisch beschrieben. So hat man eigentlich Lust dort selbst einen Urlaub zu verbringen. Mir hat es gut gefallen, dass das Buch nicht durch blutige und detaillierte Morde brilliert. Sondern durch ein eher gemütliches Ambiente, dazu die greifbare Spannung und die Geheimnisse die die Protagonisten haben. Dadurch hat das Buch seine ganz eigene Dynamik bekommen. 

Man rätselt automatisch mit und hofft für den ein oder anderen das alles gut ausgehen wird. Am  Ende ist die Auflösung sehr schnell abgehandelt und bringt Licht ins dunkel. Ich hatte zwar meine Verdächtigen aber kein wirkliches Motiv entdecken können. Aber dies hat die Autorin am Ende gut abgehandelt. 

Mich hat dieses Buch neugierig auf die anderen Bücher der Autorin gemacht. Von meiner Seite aus gibt es eine absolute Leseempfehlung gerade für Leser die es spannend, atmosphärisch und nicht zu blutig mögen. 

Bewertung vom 24.10.2019
Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
Skybäck, Frida

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse


ausgezeichnet

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse von Frida Skybäck ist ein absoluter Wohlfühlroman. Er besticht durch zwei Zeitebenen und bringt dadurch Spannung in die Geschichte. Als erstes war mir das Cover aufgefallen. Als Buchliebhaberin und Katzennarr ist es mir sofort ins Auge gesprungen. Es ist ein schönes Buch was Gemütlichkeit und Wärme versprüht. Sehr sympathisch finde ich dass das Buch in einer kleinen Buchhandlung spielt. 

Charlotte lebt in Schweden und hat vor einiger Zeit ihren Mann verloren. Da erbt sie unerwartet eine Buchhandlung von ihrer Tante in London. Charlotte kannte ihre Tante Sara nicht und kann sich nicht erklären warum sie etwas von ihr erbt. Mit der Absicht die Buchhandlung zu verkaufen reist sie nach London. Doch der kleine Riverside Bookshop versprüht seinen ganz eigenen Charme. Auch die Angestellten Martinique und Sam verhelfen dazu. Charlotte steht vor einem Rätsel. Warum hat sie die Buchhandlung geerbt und welches Geheimnis umwobt ihre Tante Sara? 

Der Schreibstil ist flüssig und leicht, man kommt gut in das Buch rein. Auch schildert die Autorin die Buchhandlung sehr plastisch so habe ich sie vor meinem inneren Auge gesehen und habe auch die beschriebenen Gerüche wahrgenommen. Dies macht dieses Buch zu etwas besonderen. 

Es wird hauptsächlich aus der Sicht Charlottes berichtet, aber auch die Einschübe in die 1980iger zu Sara haben mir gut gefallen. So wurde das Buch abwechslungsreich und spannend gestaltet. Ich liebe Bücher die auf zwei Zeitebenen spielen. So bekommt ein Buch seine ganz eigene Dynamic. Auch sieht man wie sich einen falsche Entscheidung auf die Zukunft vieler auswirken kann. 

Die Protagonisten waren alle im großen und ganzen sympathisch geschildert und machen ihre ganz eigene Entwicklung durch. Das passt auf Charlotte die Anfangs sehr in sich gekehrt, nachdenklich von Trauer gezeichnet ist. Sowie auf Martinique die sich für ihre Schwester aufopfert und selbst dabei auf der Strecke bleibt. Auch Sam entwickelt sich weiter obwohl sie mir am unsympathischen blieb von den Riverside Bookshop Damen. Sara und Kristin waren mir etwas zu blass geschildert und ich hatte keinen richtigen Zugang zu ihnen. 

Zum Schluss ging es mir dann plötzlich alles viel zu schnell. Und es wirkte auch etwas zu sehr konstruiert. Ich wage zu bezweifeln dass dies in Wirklichkeit wirklich alles so geschehen würde. Aber sei es drum, es passt zu einem guten Ende. 

Obwohl es ein paar Kritikpunkte gibt, kann ich gut über sie hinwegsehen. Es ist ein wirkliches Wohlfühlbuch was sich gut und schnell lesen lässt. Es lädt zu gemütlichen Lesestunden auf dem Sofa ein und entführt einen in seine ganz eigene Welt. 

Bewertung vom 16.09.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Bis ihr sie findet von Gytha Lodge ist ein gelungenes Debüt. Im ersten Moment dachte ich mir das es nichts neues ist, ich kenne etliche Bücher die ähnliche Storys aufweisen. Doch wurde die Thematik und die Stimmung gut eingefangen und dem Leser auf spannende Weise näher gebracht. 


1983 verschwand die 14 jährige Aurora spurlos. Sie war mit Freunden im Wald zelten, am nächsten Morgen war sie spurlos verschwunden. 30 Jahre später wird eine Leiche in dem Wald gefunden, ganz in der Nähe des ehemaligen Zeltplatzes. DCI Jonah Sheens hat schnell die Vermutung das es sich dabei um Aurora handelt. Er war damals ganz neu bei der Polizei und nur ein paar Jahre älter als Aurora. Nun setzt er alles daran den Mörder zu finden. Das Versteck der Leiche kannten nur die sechs anderen Jugendlichen. Was ist damals passiert und ist einer von ihnen der Mörder? 


Gytha Lodge hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mit genommen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Sie bedient sich der Perspektivenwechsel, so das die Geschichte mal in der Vergangenheit und mal in der Gegenwart spielt. So baut sie eine Spannung auf die den Leser dazu zwingt weiter zu lesen. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen.  


Die Autorin schaffte es die heutige Situation gut zu transportieren. Nicht nur für die Ermittler ist es schwer einen Cold Case wieder aufzunehmen sondern auch die Eltern leiden stark unter der Unwissenheit. Für sie ist das Leben irgendwie stehen geblieben. Die sechs Freunde haben ihr leben gemeistert und sind immer noch befreundet, doch an spürt wie es unter ihnen brodelt und sich keiner sicher ist wer nun der Täter ist. Gerade diese Ungewissheit hält die Autorin auch beim Leser bis zum Schluss aufrecht. 


Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, waren teilweise die Charaktere. So habe ich keinem der sechs Freunde wirklich einen Draht gefunden. Sie blieben für mich sehr blass und unsympathisch. Dagegen waren die Ermittler sehr gut beschrieben und auch starke Persönlichkeiten die mit eigenen Sorgen zu kämpfen haben.  


Ein wirklich guter solider Krimi den man super lesen und bis zum Ende miträtseln kann.   

Bewertung vom 09.09.2019
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1 (2 MP3-CDs)
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Die Charité Hoffnung und Schicksal von Ulrike Schweikert ist ein interessantes und informatives Buch was ich mir als Hörbuch angehört habe. Frau Schweikert schildert auf eindrucksvolle Weise die Anfänge der Medizin. Mitte des 19 Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen, Operationen wurden ohne Narkose durchgeführt, Hygiene gab es keine und es wüteten die verschiedensten Krankheiten. Doch dank einiger unerschrockenen Ärzte und Forschern wurden immer wieder Fortschritte gemacht.
1831 wütet in Berlin die Choleraepidemie und in der Charité versucht der Arzt Dr Dieffenbach mit seinen Kollegen den Überträger sowie eine Methode der Heilung heraus zu finden. Aber auch andere Dinge beschäftigen Dieffenbach. Wie lässt sich ein Klumpfuß oder das Schielen mit einer OP heilen? Aber auch drei Frauen kämpfen ihren eigenen Kampf. Die Hebamme Martha will ihrem Sohn eine bessere Zukunft bescheren, Elisabeth arbeitet in der Charité und hat die Medizin für sich entdeckt und Gräfin Ludovica ist in einer unglücklichen Ehe mit einem Hypochonder gefangen. Der einzige Trost ist ihre Freundschaft zu Dieffenbach.
Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist dieses Hörbuch abwechslungsreich und spannend. Man möchte immer wissen wie es gerade bei der anderen Person weiter geht. Beate Rysopp hat dieses Buch sehr sympathisch und abwechslungsreich gelesen. Ich konnte ihr immer gut folgen und die Protagonisten sind so richtig lebendig geworden. Dank des bildlichen Schreibstils der Autorin habe ich mich ins 19 Jahrhundert versetzt gefühlt. Ich konnte die Orte und Menschen quasi sehen. Auch hat man einen detaillierten Eindruck von der Lebensweise der verschiedensten Schichten vermittelt bekommen. Frau Schweikert hat sich nicht nur auf eine Gesellschaftsschicht beschränkt sondern hat versucht so viel Vielfalt wie möglich in ihren Roman zu legen.
Gerade durch ihre sehr detaillierte und bildliche Sprache hat es mich so manches mal geschaudert. Sie schreckte nicht davor zurück Operationen oder andere Dinge ausführlich zu schildern. Daher ist es für zartbesaitete Menschen vielleicht eher nicht zu empfehlen. Denn es fließt einiges an Blut, Exkremente und andere Schilderungen könnten bei dem ein oder anderen Eckel hervorrufen. Mich persönlich hat es nicht sonderlich gestört, da ich selbst aus einem Pharamzeutischen bzw Medizinischen Berufszweig komme und so manche Dinge gewohnt bin.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch die Entwicklungen der einzelnen Protagonisten war schön mit anzuhören. Ich werde mir den nachfolgenden Band bestimmt auch noch zulegen.

Bewertung vom 02.09.2019
Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6
Gablé, Rebecca

Teufelskrone / Waringham Saga Bd.6


sehr gut

Teufelskrone von Rebecca Gablé ist ein neuer Roman rund um ihre sagenhaften Waringham Reihe. Es ist der sechste Band der Reihe, allerdings geht die Autorin in der Zeit zurück und so siedelte sie dieses Buch noch vor den ersten Band der Reihe an. Es umfasst gut 20 Jahre rund um 1200 und die Autorin verwebt hier belegte historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte rund um die Familie Waringham.

Yvain of Waringham ist der jüngste Sohn des Earl of Waringham und tritt in die Dienste von Prinz John Ohneland. Dieser ist der Bruder von König Richard der auf der Heimreise von den Kreuzzügen gefangen genommen wird. König Richard wird durch ein Horrendes Lösegeld freigekauft. Zwischen John und Richard tobt ein eigener Krieg, denn nichts begehrt John mehr als die Krone seines Bruders. Aber auch ein anderes Bruderpaar hat es nicht leicht, denn Yvains großer Bruder steht in den Diensten von König Richard und beide lieben dieselbe Frau. So stehen die beiden Brüderpaare immer auf verschiedene Seiten, bis König Richard stirbt und seinen Bruder John die Krone gibt. Doch der neue König hat es nicht leicht und man bekommt schnell den Eindruck das die Krone mehr Fluch als Segen ist.

Rebecca Gablé ist für mich die Queen der historischen Romane. Sie schafft es durch eine eindrucksvolle, leichte Schreibweise den Leser zu fesseln. Auch verknüpft sie auf eindrucksvolle Weise Fakten mit Fiktion und so wird die Geschichte Lebendig und spannend. 

Durch ein gelungenes Nachwort werden einem auch nochmal die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion abgegrenzt und macht das Buch zu etwas authentischem. Am Anfang gibt es ein Personenregister was dem Leser hilft zu sehen wen es in echt gab und wer nur erfunden wurde. 

Die Protagonisten ob erfunden oder echt waren gut beschrieben und dargestellt. Alle hatten ihre Ecken und Kanten. Ich fand es sehr schön das Yvain nicht fehlerlos dargestellt wurde. Er hat seine Fehler und eckt auch gerne mal durch seine Vorlaute Art an. Man erkennt das er oft mit sich selbst hadert und auch das er sich weiter entwickelt. Durch Yvain bekommt der Leser eine ganz andere Sicht auf König John und seine Persönlichkeit. Man merkt das er ein komplexer Mann war der aber auch seine teuflischen Charakterzüge hatte und alles andere als einfach oder gar gut war. 

Rebecca Gablé zeichnet auch das damalige Leben der Menschen auf. Nicht nur das Leben bei Hof, als Ritter oder Earl sondern auch das Leben der einfachen Bevölkerung wird geschildert. Was das Buch noch lebendiger wirken lässt und einem so einen guten Eindruck verschafft wie das Leben früher war. 

Was mir an den Büchern von Rebecca Gablé immer wieder gut gefällt ist das sie versucht auf Kampfszenen zu verzichten. Wenn sie mal welche schildert sind diese nicht zu brutal oder blutig dargestellt. Auch die indirekten Ermahnungen von den Gräueltaten sind schon heftig und abscheulich genug. 

Leider waren zum Ende hin einige Szenen drin die mir nicht so gut gefallen haben und wo ich doch etwas den Kopf geschüttelt habe aufgrund der Absurdität. Das Ende an sich ist eher etwas offen gelassen so das jeder seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Leider hinterlässt dies bei mir aber einen faden Beigeschmack. Ich hatte das Gefühl als ob das Buch einfach schnell zu Ende gebracht werden wollte. Da wäre noch etwas mehr Potenzial gewesen. 

Mit dem Buch Teufelskrone wurde ich wieder wunderbar unterhalten und jeder Leser hält damit ein historisches Buch in den Händen was sich lohnt zu lesen. Wie viele andere Bücher auch hat dieses hier Höhen und Tiefen. Die Höhen überwiegen aber und über die kleinen schwächen schaue ich weg. Ich habe kaum ein so gut recherchiertes Buch gelesen was für die Autorin spricht. Ein wahres Lesevergnügen.