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Nijura

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2017
Im Traum kannst du nicht lügen
Persson Giolito, Malin

Im Traum kannst du nicht lügen


gut

Stark angefangen, aber leider auch stark nachgelassen


Die 18jährige Maja steht vor Gericht. Sie soll auf ihre beste Freundin und ihren Freund geschossen haben. Doch hat sie das wirklich getan und wenn ja, warum?

Das Buch beginnt da, wo andere Bücher enden.
Die Geschichte wird aus Majas Sicht geschildert. Ich fand den Anfang sehr interessant, in welchen Maja mit Zynismus über ihren Lehrer Christer, ihre Mutter, ihre beste Freundin Amanda und ihren Freund Sebastian erzählt. Die Darstellung ihres Anwalts und dessen Gefolge, denen sie wenig schmeichelhafte Spitznamen gibt (z.B. Pfannkuchen), fand ich sehr unterhaltend, ebenso wie die Schilderung ihres Gefängnisaufenthaltes.

In der zweiten Hälfte erzählt Maja aus der Vergangenheit, wie sie Sebastian kennenlernte und wie sich die Situation immer mehr zuspitzte. Da hier aber immer nur Majas Sicht zum Tragen kommt, blieben die anderen Personen für mich unnahbar. Manche Handlungen der Personen konnte ich daher nicht richtig nachvollziehen und auch Sebastian blieb mir fremd, trotz der relativ ausführlichen Beschreibung seiner Situation. Seltsam fand ich auch, dass Maja am Anfang ihre Mutter sehr negativ darstellte, obwohl sie im Verlauf der Geschichte dann doch relativ wie eine normale fürsorgliche Mutter rüberkam.
Außerdem zog sich im Mittelteil die Geschichte ziemlich.

Im letzten Drittel erfährt man dann wie es zu der Tat kommen konnte und es gab auch noch eine Überraschung, aber auch hier war für mich nicht alles nachvollziehbar.
Die Autorin selbst hat Jura studiert und arbeitet seit einigen Jahren bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Sie kennt sich also aus mit dem Stoff. Trotzdem ließ mich das Urteil etwas ratlos zurück. Am Ende hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr über Majas Zukunft zu erfahren.

Fazit: Trotz der außergewöhnlichen Erzählweise schaffte es das Buch nicht, mich bis zum Ende in seinen Bann zu ziehen.

Bewertung vom 08.10.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

Ein Highlight unter den Thrillern

In Reykjavik wird eine zwölf Jahre alte Zeitkapsel gehoben, in ihr wird ein Brief gefunden, in dem zukünftige Morde angekündigt werden und Initialen der betreffenden Opfer beschrieben werden.
Tatsächlich geschehen Morde, die im Zusammenhang mit der Kapsel stehen könnten und Huldar und Freyja geben sich alle Mühe, diese Morde aufzuklären und künftige Morde zu verhindern. Leider sind die zukünftigen Opfer sich keiner Schuld bewusst und daher keine große Hilfe bei den Ermittlungen.


Meine Meinung:
Sog ist der zweite Teil der Thrillerreihe mit Kommissar Huldar und der Kinderpsychologin Freyja. Ich fand den ersten Teil bereits sehr gut, doch der Nachfolgeband ist tatsächlich noch besser.

Huldar ist ein liebenswerter Chaot, der sein Liebesleben einfach nicht in den Griff bekommt. Auf der einen Seite will er unbedingt eine ernsthafte Beziehung mit Freyja, auf der anderen Seite sabotiert er sich dauernd selber. Manchmal würde ich ihn am liebsten schütteln.

Freyja wirkt auf mich etwas unentschlossen, ob sie mit Huldar zusammen sein möchte oder nicht, ich werde nicht so ganz aus ihr schlau.
Freyjas Bruder Baldur sitzt nach wie vor im Gefängnis, neu ist, dass er offenbart bekommt, dass er Vater geworden ist und Freyja sich während der Zeit, die er noch im Gefängnis verbringen muss, sich um sein Kind kümmern soll. Diese Treffen sind höchst amüsant und entlockten mir immer mal ein amüsiertes Grinsen.

Trotz der Probleme von Huldar und Freyja kommt die Handlung nicht zu kurz. Der Spannungsbogen steigt stetig an, und natürlich rätselt man mit den beiden mit, wer denn nun der Täter sein könnte. Die Mordmethoden sind ziemlich grausig, dennoch kann man nicht anders als weiterzulesen, die Spannung steigt ins Unermessliche, als auch noch Kinder von dem Täter entführt werden.
Und als man schon meint, alles zu wissen, hat die Autorin am Ende doch noch eine Überraschung parat. Einfach genial.

Fazit: Superspannender Thriller, mit liebenswerten Hauptcharaktären und einem Touch Humor, aber nichts für zarte Gemüter. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.09.2017
Die Entdeckung des Glücks
Prophet, Isabell

Die Entdeckung des Glücks


sehr gut

Sehr aufschlussreich

Auf dem Cover prangt ganz groß der Titel, er fällt als Erstes auf. Darüber ist eine Art Gold gewischt, das fühlt sich an wie Sand und mich befiel die Sorge es könnte auf meine Finger abfärben, was es natürlich nicht tut. Darauf befindet sich ein schwarzer Aufkleber, auf dem steht dann das eigentliche Thema drauf (Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an).

In dem Buch geht es darum, warum wir meistens mit unserem Job nicht glücklich sind. Wir nehmen die Probleme auf der Arbeit mit nach Hause, anstatt abschalten zu können und schielen neidisch auf andere Berufe, die wir für viel lukrativer halten.

Das Buch ist in drei Teile geteilt (Warum wir unser Glück verhindern, wie wir es wiederfinden und was wir selbst dafür tun können) mit sinnvollen Unterkapiteln. Die Autorin schreibt unterhaltsam und lebendig, sodass das Sachbuch kein bisschen trocken ist und es sich sehr angenehm lesen lässt.
Ich konnte mich durchaus in etlichen beschriebenen Verhaltensweisen wiederfinden und habe erstaunt festgestellt, dass es nicht nur mir so geht. Es scheinen also allgemeine Probleme zu sein, die nicht nur mich betreffen.
Interessant fand ich, dass auch ein höherer Posten mit mehr Geld nicht auf Dauer glücklicher macht, sondern dass eine Gewöhnung eintritt und sich der Level der Zufriedenheit wieder da einpegelt, wo man auch schon vorher war.
Wie man dennoch zufriedener werden kann, wird sehr praktikabel im Buch dargestellt und ist mir jetzt eine große Hilfe.
Das Buch bekommt auf jeden Fall einen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal, damit ich dann und wann immer mal wieder Hilfe holen kann, wenn ich welche brauche.

Fazit: Ein sehr guter Ratgeber, wie man sich eine gesunde Einstellung zur Arbeit aneignen kann und somit glücklicher und zufriedener wird. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.09.2017
Kein guter Ort (eBook, ePUB)
Stäber, Bernhard

Kein guter Ort (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das unheimliche Hotel an der Rabenschlucht

Der Psychologe Arne Eriksen ist von Berlin nach Norwegen gezogen und arbeitet dort in einer psychiatrischen Klinik.
In der Nähe seines Wohnortes steht ein altes unbewohntes Hotel nahe der Rabenschlucht, dort sollen sich vor Jahren dramatische Dinge abgespielt haben. Vor zehn Jahren ist die Familie Hofer aus Deutschland (Vater, Mutter, 2 Töchter) in das Hotel gezogen, um es zu renovieren und wieder zu eröffnen. Kurz nach Eröffnung des Hotels wurde Sinja, vor den Augen ihrer jüngeren Schwester Valerie, von einem unbekannten Mann in der Nähe der Rabenschlucht angegriffen. Er hat sie mit einem Messer schwer verletzt. Als der Vater seinen Töchtern zu Hilfe kam, floh der Täter. Bei dem Versuch Sinja vom Abhang wegzuziehen, stürzte der Vater mitsamt seiner Tochter in die tiefe Schlucht.
Als die junge Janne zur Behandlung zu Arne Eriksen in die Klinik kommt, hört sie von dem mysteriösen Ort und ist davon fasziniert. Verbotenerweise dringt sie in das verlassene Hotel ein. Dort findet sie durch Zufall ein Tagebuch der überlebenden Schwester und ist der Überzeugung, dass Valerie mit dem Tod ihrer Schwester etwas zu tun hat. Janne will den ungeklärten Fall unbedingt lösen. Damit bringt sie nicht nur sich in Gefahr...

Ich wurde aufgrund des interessanten und düsteren Covers auf das Buch aufmerksam und als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen will.
Es ist bereits der dritte Band einer Serie um den Psychologen Arne Eriksen. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, bin ich gut in das Buch hineingekommen. Die Andeutungen auf die vorherigen Bücher haben mich neugierig gemacht und ich werde die beiden Bände sicher noch lesen.

Zum Inhalt:
"Menschen schreiben Orten Stimmungen zu, und diese Stimmungen haften ihnen an - wie selbsterfüllende Prophezeiungen."

Der Satz bringt das Thema des Buches auf den Punkt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Sowohl Arne Eriksen, als auch die Polizistin Kari Bergland sind mir sehr sympathisch. In diesem Buch kommen die beiden sich auch menschlich näher, ohne dass es überstürzt wirkt, das finde ich sehr schön.
Auch die anderen Protagonisten wirken echt und vielschichtig und agieren realistisch, das ist für mich immer sehr wichtig.
Janne konnte ich schwer einschätzen, ist sie gefährlich oder einfach nur leichtsinnig?
Geschichten über unheilvolle Orte finde ich sehr spannend und ich wurde nicht enttäuscht. Der Spannungsbogen wird zum Ende hin dermaßen nervenaufreibend, sodass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Fazit: Ein wirklich packender und spannungsgeladener Thriller, absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.09.2017
Dann schlaf auch du
Slimani, Leïla

Dann schlaf auch du


sehr gut

Die tragische Wandlung einer Nounou

Myriam und Paul haben zwei entzückende Kinder, sie sind eine kleine heile Familie. Als Myriam beschließt wieder arbeiten zu gehen, suchen die beiden das perfekte Kindermädchen. In Louise scheinen sie dieses gefunden zu haben. Die Nounou umsorgt liebevoll die beiden Kinder, kümmert sich um den Haushalt und kocht auch noch, die Eltern sind begeistert. Bald ist sie unentbehrlich.
Doch Louise hat viele Probleme von denen die Eltern nichts wissen. Und so steuert sie unaufhaltsam auf einen Abgrund zu und reißt die kleine Familie mit sich ins Verderben.

Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt. Gleich am Beginn wird die furchtbare Katastrophe geschildert, die die Eltern und somit auch mich als Leser niederschmettert.

Erst danach wird schrittweise geschildert, wie es zu dem Schicksalsschlag kommen konnte. Das Ganze fängt harmlos an und mit der Zeit bemerkt man, dass etwas unheimlich schief läuft.
Der Schreibstil ist sicher nicht jedermanns Sache, ich hatte das Gefühl von oben herab auf das Geschehen herunter zu schauen ohne dabei besonders emotional eingebunden zu sein.
Dennoch passt es hervorragend zu der Erzählung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war durchgängig spannend und sehr interessant.

Fazit: Ein bemerkenswertes Buch über eine alleingelassene Frau, die keinen Halt mehr findet. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.08.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. Verrückt – aber es funktioniert. Doch leider ist der Polizist wenige Stunden später trotzdem tot, es heißt er wäre von dem Dach eines Parkhaus in den Tod gesprungen. Doch obwohl ihm die Vorgesetzten es untersagt haben, forscht Bauer nach, da er nicht an den Selbstmord des Polizisten glauben kann.

Der Titel und das Cover haben mich nicht wirklich interessiert, zumal der Titel sehr im Vordergrund des Covers stand. Doch das Buch wurde stark beworben, so kam ich nicht umhin, mir das Buch doch mal genauer anzusehen. Die Inhaltsangabe hat mich dann doch angesprochen und die Stimme des Sprechers fand ich bei der Hörprobe sehr angenehm, deshalb habe ich mir das Hörbuch angehört.

Ich bin angenehm überrascht über den Hauptprotagonisten Polizeiseelsorger Martin Bauer, ich finde er wird sehr authentisch dargestellt.
Wie wohl auch im echten Leben hat er nicht die Kompetenzen, die ein Polizist hat, dennoch ermittelt er durchaus glaubwürdig.
Nebenbei hat Martin Bauer noch private Probleme, seine Tochter ist nach Frankreich gereist um gegen Atomkraftwerke zu demonstrieren und gerät dabei in eine Notlage. Nun muss er entscheiden, ob er zuerst seiner Tochter oder dem Sohn des toten Polizisten, der sich ebenfalls in Gefahr befindet, zu Hilfe eilt.
Mir persönlich hat der Geschichte mit Mariana sehr gut gefallen, die von ihrer Freundin La Crema unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde.
Am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem plausiblen Ganzen zusammen und die Auflösung war für mich überraschend.

Fazit:
Ein solider und spannender Kriminalroman, sehr gut gelesen von Oliver Siebeck.

Bewertung vom 23.07.2017
Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


ausgezeichnet

Aufwühlender und schockierender Thriller

Eine Mutter und ihr Baby wurden grausam mit einer Armbrust erschossen. Der Kindsvater wurde vom "Rechtsprecher" vor die Wahl gestellt, entweder er oder seine Familie darf leben. Er entschied sich für sein Leben.
DI Phil Brennan und sein Team sind fassungslos angesichts der Grausamkeit des Täters.
Doch das ist erst der Anfang, der Täter hat noch mehr Menschen auf seiner Liste, die seiner Meinung nach eine ungesühnte Schuld auf sich geladen haben und bestraft werden müssen.
Derweil bekommt es Marina mit einer sehr manipulativen Psychopathin zu tun, die sich als sehr gefährlich entpuppt.

Meine Meinung:
In dem Thriller sind gleich drei Handlungsstränge vorhanden. Zum einen der Rechtsprecher, der der Meinung ist, er müsse Menschen bestrafen, die mit ihren Taten davongekommen seien, zum anderen ist da die Psychopathin, die sich für Fiona Welch ausgibt (bekannt aus "Der Stalker") und gekonnt Personen manipulieren kann, und als drittes die Geschichte des Gangmitglieds Moses Heap, der mit der Prostituierten Letisha Watson ein Geheimnis teilt.
Da die Handlungsstränge immer abwechselnd erzählt werden, ergeben sich teilweise nervenzerreißende Abschnitte.

Von Anfang an war ich entsetzt, was ich da zu lesen bekam. Ein Mann, der selbst eine Frau und ihr Kind durch einen fahrlässigen Autounfall getötet hat und ungestraft davonkam, lässt seine unschuldige und hilflose Freundin und noch dazu sein eigenes Baby hinrichten, um sein eigenes Leben zu retten. Wie fies ist das denn?
Und die Passage, in der Detective Sergeant Mickey Phillips mit der irren Psychopathin im Auto sitzt, um sie nach Colchester zu bringen, war an Spannung kaum zu überbieten, ich wusste von vornherein, dass etwas passieren würde, aber es dauerte qualvoll lange, sodass sich eine dramatische Zuspitzung der Ereignisse aufbaute. Ich saß nur noch Nägel kauend da und konnte kaum abwarten, was denn nun passiert.
Und das sind nur ein paar Beispiele - das Buch ist ein einziger Adrenalinstoß.

Ich bin ein Fan der Serie und habe bereits alle Vorgängerbücher gelesen. Aber dieses Buch stellt alle vorherigen Bände in den Schatten. Es ist irrsinnig spannend, ab der Mitte des Buches rauschte nur noch pures Adrenalin durch meinen Körper. Manchmal war ich aber auch versucht vor so viel Erbarmungslosigkeit die Augen zu verschließen, aber ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

Fazit:
Ein atemberaubender Thriller, der den Leser aufwühlt, schockiert und spannend unterhält!

Bewertung vom 15.07.2017
Die Lieferantin
Beck, Zoë

Die Lieferantin


ausgezeichnet

Drogenhandel per App

Die Zukunft ist da. Drogen werden nun per Drohnen geliefert. Ellie Johnson hat den Markt mit ihrer App und ihren Drohnen revolutioniert. Dies sehen alteingesessene Drogenbosse natürlich nicht so gerne und setzen ein Kopfgeld auf Ellie aus. Doch Ellie gibt sich nicht kampflos geschlagen.

Normalerweise interessieren mich Thriller über Drogen nicht, doch die Leseprobe hat mich überzeugt, dass dieses Buch durchaus lesenswert ist und ich habe es kein bisschen bereut.
Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich. Trotz der vielen verschiedenen Personen fiel es mir leicht, den Überblick zu behalten.

Die Handlung ist perfekt in Szene gesetzt. Alles beginnt mit dem Verschwinden eines Schutzgelderpressers, das setzt Ereignisse in Gang, die nicht mehr aufzuhalten sind.
Die Personen wirken allesamt realistisch, ich konnte sogar ein wenig Ellies Argumentation, warum sie mit Drogen dealt, nachvollziehen.

Die Autorin hat gründlich recherchiert, das finde ich richtig klasse. Die Details über die Drohnen, was solche Geräte alles können und wie leicht sie missbraucht werden können. Die Beschreibung des Darknet war auch sehr interessant und informativ. Wie perfekt inzwischen schon die Überwachung in Großstädten ist, hat mich in Erstaunen versetzt und natürlich auch wie kriminelle Elemente diese Überwachung austricksen können. Auch die eingestreuten geschichtlichen Details fand ich sehr interessant.

Mit der Zeit kommen einige schmutzige Einzelheiten an die Öffentlichkeit, hier fand ich die Reaktionen fiktiver höherrangiger Personen und Politiker, die versuchen Wahrheiten zu vertuschen oder mit anderen Ereignissen zu übertünchen, auch sehr wirklichkeitsgetreu.

Fazit: Vielschichtiger, gut durchdachter und spannender Thriller. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.07.2017
Die zwei Leben der Florence Grace
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


ausgezeichnet

Florence Grace – Eine bewundernswerte Frau
Florence wächst nach dem Tod ihrer Eltern behütet bei ihrer Großmutter in Cornwall auf. Als ihre Großmutter im Sterben liegt, erfährt „Florrie“, dass ihre Mutter der reichen Familie Grace entstammte und sie deshalb ihr weiteres Leben in London bei deren Familie verbringen soll.
Doch Florence fühlt sich in Helikon (so heißt das Londoner Domizil) nicht besonders wohl, besonders ihre Tante Dinah und ihre Cousine Annis machen ihr das Leben schwer und lassen sie täglich merken, dass sie nicht willkommen ist. Der despotische Großvater Hawker drangsaliert die ganze Familie und die anderen Verwandten schwimmen mit dem Strom und sind ihr kaum eine Hilfe. Dann taucht ihr charismatischer Cousin Turlington auf und über die Jahre entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Affäre, doch Turlington ist unstet und rastlos…

Meine Meinung:
Ich habe mit Begeisterung „Die Reise der Amy Snow“ verschlungen und war sehr skeptisch, ob Tracy Rees nach diesem Highlight wirklich nachlegen kann.
Ich habe festgestellt – sie kann!
Die Geschichte ist aus der Sicht von Florence geschrieben und so konnte ich mich sehr gut in ihre Welt hineinversetzen. Ich teilte ihre Meinungen, ihre Anti- und Sympathien und fand toll, dass Florence durchaus fähig war, ihre Sichtweise zu ändern, was sie ihrer Freundin Rebecca zu verdanken hatte.
Florence entwickelt sich von einem unbedarften jungen Mädchen zu einer sehr selbstständigen Frau und es hat mir richtig Spaß gemacht, ihr bei dieser Entwicklung zu folgen.

Fazit: Ein grandioses Buch über eine junge Frau, die ihre Bestimmung findet.
Wer Amy Snow mochte, wird auch Florence Grace lieben!
Absolute Leseempfehlung!