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Nijura

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. Verrückt – aber es funktioniert. Doch leider ist der Polizist wenige Stunden später trotzdem tot, es heißt er wäre von dem Dach eines Parkhaus in den Tod gesprungen. Doch obwohl ihm die Vorgesetzten es untersagt haben, forscht Bauer nach, da er nicht an den Selbstmord des Polizisten glauben kann.

Der Titel und das Cover haben mich nicht wirklich interessiert, zumal der Titel sehr im Vordergrund des Covers stand. Doch das Buch wurde stark beworben, so kam ich nicht umhin, mir das Buch doch mal genauer anzusehen. Die Inhaltsangabe hat mich dann doch angesprochen und die Stimme des Sprechers fand ich bei der Hörprobe sehr angenehm, deshalb habe ich mir das Hörbuch angehört.

Ich bin angenehm überrascht über den Hauptprotagonisten Polizeiseelsorger Martin Bauer, ich finde er wird sehr authentisch dargestellt.
Wie wohl auch im echten Leben hat er nicht die Kompetenzen, die ein Polizist hat, dennoch ermittelt er durchaus glaubwürdig.
Nebenbei hat Martin Bauer noch private Probleme, seine Tochter ist nach Frankreich gereist um gegen Atomkraftwerke zu demonstrieren und gerät dabei in eine Notlage. Nun muss er entscheiden, ob er zuerst seiner Tochter oder dem Sohn des toten Polizisten, der sich ebenfalls in Gefahr befindet, zu Hilfe eilt.
Mir persönlich hat der Geschichte mit Mariana sehr gut gefallen, die von ihrer Freundin La Crema unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde.
Am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem plausiblen Ganzen zusammen und die Auflösung war für mich überraschend.

Fazit:
Ein solider und spannender Kriminalroman, sehr gut gelesen von Oliver Siebeck.

Bewertung vom 23.07.2017
Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


ausgezeichnet

Aufwühlender und schockierender Thriller

Eine Mutter und ihr Baby wurden grausam mit einer Armbrust erschossen. Der Kindsvater wurde vom "Rechtsprecher" vor die Wahl gestellt, entweder er oder seine Familie darf leben. Er entschied sich für sein Leben.
DI Phil Brennan und sein Team sind fassungslos angesichts der Grausamkeit des Täters.
Doch das ist erst der Anfang, der Täter hat noch mehr Menschen auf seiner Liste, die seiner Meinung nach eine ungesühnte Schuld auf sich geladen haben und bestraft werden müssen.
Derweil bekommt es Marina mit einer sehr manipulativen Psychopathin zu tun, die sich als sehr gefährlich entpuppt.

Meine Meinung:
In dem Thriller sind gleich drei Handlungsstränge vorhanden. Zum einen der Rechtsprecher, der der Meinung ist, er müsse Menschen bestrafen, die mit ihren Taten davongekommen seien, zum anderen ist da die Psychopathin, die sich für Fiona Welch ausgibt (bekannt aus "Der Stalker") und gekonnt Personen manipulieren kann, und als drittes die Geschichte des Gangmitglieds Moses Heap, der mit der Prostituierten Letisha Watson ein Geheimnis teilt.
Da die Handlungsstränge immer abwechselnd erzählt werden, ergeben sich teilweise nervenzerreißende Abschnitte.

Von Anfang an war ich entsetzt, was ich da zu lesen bekam. Ein Mann, der selbst eine Frau und ihr Kind durch einen fahrlässigen Autounfall getötet hat und ungestraft davonkam, lässt seine unschuldige und hilflose Freundin und noch dazu sein eigenes Baby hinrichten, um sein eigenes Leben zu retten. Wie fies ist das denn?
Und die Passage, in der Detective Sergeant Mickey Phillips mit der irren Psychopathin im Auto sitzt, um sie nach Colchester zu bringen, war an Spannung kaum zu überbieten, ich wusste von vornherein, dass etwas passieren würde, aber es dauerte qualvoll lange, sodass sich eine dramatische Zuspitzung der Ereignisse aufbaute. Ich saß nur noch Nägel kauend da und konnte kaum abwarten, was denn nun passiert.
Und das sind nur ein paar Beispiele - das Buch ist ein einziger Adrenalinstoß.

Ich bin ein Fan der Serie und habe bereits alle Vorgängerbücher gelesen. Aber dieses Buch stellt alle vorherigen Bände in den Schatten. Es ist irrsinnig spannend, ab der Mitte des Buches rauschte nur noch pures Adrenalin durch meinen Körper. Manchmal war ich aber auch versucht vor so viel Erbarmungslosigkeit die Augen zu verschließen, aber ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

Fazit:
Ein atemberaubender Thriller, der den Leser aufwühlt, schockiert und spannend unterhält!

Bewertung vom 15.07.2017
Die Lieferantin
Beck, Zoë

Die Lieferantin


ausgezeichnet

Drogenhandel per App

Die Zukunft ist da. Drogen werden nun per Drohnen geliefert. Ellie Johnson hat den Markt mit ihrer App und ihren Drohnen revolutioniert. Dies sehen alteingesessene Drogenbosse natürlich nicht so gerne und setzen ein Kopfgeld auf Ellie aus. Doch Ellie gibt sich nicht kampflos geschlagen.

Normalerweise interessieren mich Thriller über Drogen nicht, doch die Leseprobe hat mich überzeugt, dass dieses Buch durchaus lesenswert ist und ich habe es kein bisschen bereut.
Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich. Trotz der vielen verschiedenen Personen fiel es mir leicht, den Überblick zu behalten.

Die Handlung ist perfekt in Szene gesetzt. Alles beginnt mit dem Verschwinden eines Schutzgelderpressers, das setzt Ereignisse in Gang, die nicht mehr aufzuhalten sind.
Die Personen wirken allesamt realistisch, ich konnte sogar ein wenig Ellies Argumentation, warum sie mit Drogen dealt, nachvollziehen.

Die Autorin hat gründlich recherchiert, das finde ich richtig klasse. Die Details über die Drohnen, was solche Geräte alles können und wie leicht sie missbraucht werden können. Die Beschreibung des Darknet war auch sehr interessant und informativ. Wie perfekt inzwischen schon die Überwachung in Großstädten ist, hat mich in Erstaunen versetzt und natürlich auch wie kriminelle Elemente diese Überwachung austricksen können. Auch die eingestreuten geschichtlichen Details fand ich sehr interessant.

Mit der Zeit kommen einige schmutzige Einzelheiten an die Öffentlichkeit, hier fand ich die Reaktionen fiktiver höherrangiger Personen und Politiker, die versuchen Wahrheiten zu vertuschen oder mit anderen Ereignissen zu übertünchen, auch sehr wirklichkeitsgetreu.

Fazit: Vielschichtiger, gut durchdachter und spannender Thriller. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.07.2017
Die zwei Leben der Florence Grace
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


ausgezeichnet

Florence Grace – Eine bewundernswerte Frau
Florence wächst nach dem Tod ihrer Eltern behütet bei ihrer Großmutter in Cornwall auf. Als ihre Großmutter im Sterben liegt, erfährt „Florrie“, dass ihre Mutter der reichen Familie Grace entstammte und sie deshalb ihr weiteres Leben in London bei deren Familie verbringen soll.
Doch Florence fühlt sich in Helikon (so heißt das Londoner Domizil) nicht besonders wohl, besonders ihre Tante Dinah und ihre Cousine Annis machen ihr das Leben schwer und lassen sie täglich merken, dass sie nicht willkommen ist. Der despotische Großvater Hawker drangsaliert die ganze Familie und die anderen Verwandten schwimmen mit dem Strom und sind ihr kaum eine Hilfe. Dann taucht ihr charismatischer Cousin Turlington auf und über die Jahre entwickelt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Affäre, doch Turlington ist unstet und rastlos…

Meine Meinung:
Ich habe mit Begeisterung „Die Reise der Amy Snow“ verschlungen und war sehr skeptisch, ob Tracy Rees nach diesem Highlight wirklich nachlegen kann.
Ich habe festgestellt – sie kann!
Die Geschichte ist aus der Sicht von Florence geschrieben und so konnte ich mich sehr gut in ihre Welt hineinversetzen. Ich teilte ihre Meinungen, ihre Anti- und Sympathien und fand toll, dass Florence durchaus fähig war, ihre Sichtweise zu ändern, was sie ihrer Freundin Rebecca zu verdanken hatte.
Florence entwickelt sich von einem unbedarften jungen Mädchen zu einer sehr selbstständigen Frau und es hat mir richtig Spaß gemacht, ihr bei dieser Entwicklung zu folgen.

Fazit: Ein grandioses Buch über eine junge Frau, die ihre Bestimmung findet.
Wer Amy Snow mochte, wird auch Florence Grace lieben!
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.06.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


weniger gut

Wenig Humor, viel Langeweile

Frau Freitag möchte den Führerschein machen. Normalerweise bringt sie Kindern etwas bei, denn Frau Freitag ist Lehrerin.
Doch hier begibt sie sich selbst in die Position einer Schülerin und muss sich von den Fahrlehrern etwas beibringen lassen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Ich muss vorausschicken, dass dies das erste Buch von Frau Freitag ist, das ich lese. Ich hatte Lust auf leichte und humorvolle Unterhaltung. Mein Mann ist Lehrer und deshalb dachte ich, das wäre genau das richtige Buch für mich.

Das Cover fand ich auch recht ansprechend, genauso wie den Text. Es versprach Humor.

Die Kapitel sind in Wochen unterteilt und dahinter steht immer wieviel der Führerschein Frau Freitag schon gekostet hat.

Am Anfang fand ich das Buch noch ganz amüsant, ca. ab Seite 40 fragte ich mich, wie man über das Thema noch weitere 150 Seiten schreiben kann. Kann man, allerdings ist das dann nicht mehr sonderlich witzig, sondern nur noch eine Wiederholung nach der anderen. Die Fahrlehrer nerven Frau Freitag mit immer denselben Themen und sie überlegt ständig, ob sie nicht doch lieber alles wieder hinschmeißt und weiter Bus und Bahn fährt. Ist doch sowieso einfacher und bisher hat sie ja auch keinen Führerschein gebraucht.
Ich fragte mich die ganze Zeit, warum hat sie dann überhaupt damit angefangen - um uns Leser zu nerven? *Ironie aus*.
Dann endlich hat sie den Führerschein, aber was ist das? Das Buch geht ja noch weiter!
Da habe ich schon ein bisschen gestöhnt. Jetzt kam der Autokauf, der genauso nervig war wie die Fahrstunden, irgendwie ging nichts weiter. Frau Freitag überlegte wieder mal, ob sie nicht doch lieber Bus oder Bahn fährt, anstatt sich dem Stress auszusetzen, mit dem eigenen Auto zu fahren.
Ich war echt froh, als das Buch endlich zu Ende war, dabei ist es ja seitenzahltechnisch eigentlich recht kurz....

Fazit: Wer auf Wiederholungen und Langeweile steht, kann es lesen, viel Humor war leider nicht zu finden.

Bewertung vom 22.06.2017
Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Jeder hat seine eigene Wahrheit

Durch Zufall findet ein Leichensuchhund bei seiner Prüfung im Forstenrieder Park die halbverweste Leiche einer jungen Frau. Neben der Leiche findet Kommissar Dühnfort, der gerade erst von seiner Hochzeitsreise zurückgekommen ist, eine kleine Affenskulptur, die „Tu nichts böses“ symbolisiert.
Bei den folgenden Ermittlungen trifft er auf viele Verdächtige, die gehörig Dreck am Stecken haben.

Ich bin ein bekennender Fan dieser Krimireihe und habe mich schon lange auf Band 8 gefreut.
Die Autorin hat wie auch schon in den vorherigen Bänden einen ausgezeichneten Schreibstil, ich war sofort in dem spannenden Geschehen drin und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Die Polizei und auch ich tappen lange im Dunkeln, immer wieder wechselt der Verdacht auf die ein oder andere Person. Ich bangte um die junge Hutmacherin Annette, die sich in Gefahr begibt, ohne es zu wissen. Über die herzlose und egoistische Famile der toten Veronika konnte ich nur angewidert den Kopf schütteln.

Dazu kommen noch private Probleme von Kommissar Dühnfort und seiner Frau Gina. Sie müssen eine schwierige Entscheidung treffen, die sich auf ihr ganzes Leben auswirken wird.

„Jeder hat seine eigene Wahrheit“ resümiert Kommissar Dühnfort am Ende dieses Buches, wie recht er doch hat.

Fazit:
Ein durchgehend spannender Kriminalroman um menschliche Abgründe, perfekt umgesetzt.
Ich will mehr davon!
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.06.2017
Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


ausgezeichnet

Wunderbare neue Krimiserie mit Urlaubsfeeling

Im Rahmen eines Austauschprogrammes kommt Kriminalkommissar Leander Lost nach Portugal in das nette Städtchen Fuseta. Dort soll er ein Jahr lang mit seinen beiden portugiesischen Kollegen, Sub-Inspektorin Graciana Rosado und ihrem Kollegen Carlos Esteves, Kriminalfälle lösen.
Kaum dass Lost angekommen ist, gibt es auch schon den ersten Mordfall, ein Privatdetektiv wurde ermordet auf einem Boot aufgefunden.

Das Buch war wirklich eine Entdeckung für mich und wäre es beinahe nicht geworden, da ich Lost anfangs nicht als Namen sondern als "Verloren in Fuseta" übersetzt hatte. Ich fand den Titel komisch und habe mich dann gar nicht mehr mit dem Buch beschäftigt, obwohl das Cover sehr schön ist, man fühlt sich wie im Urlaub, wenn man es ansieht.
Durch die Empfehlung einer Freundin habe ich dann doch noch mal ein Auge auf das Buch geworfen und es glücklicherweise auch gelesen. Und ich habe es kein bisschen bereut. Es ist eine Perle unter den vielen 08/15 Kriminalromanen, die man sonst oft zu lesen bekommt.

Leander Lost hat das Asperger-Syndrom, das war mir von Anfang an klar, seine Kollegen mussten das allerdings erst mal herausfinden, sehr zum Leidwesen von Carlos...
Das Buch lebt von der Andersartigkeit Leanders, es kommt zu allerlei Missverständnissen, die manchmal ernst ausfallen, aber auch oft sehr amüsant sind. Der besondere Humor des Buches macht es für mich zum Highlight.
Sowohl Leander, als auch seine beiden portugiesischen Kollegen, samt deren Familie wirken lebendig, wirklichkeitsnah und sind äußerst sympathisch.
Der Mordfall ist spannend, hat einige Wendungen und lässt den Leser rätseln und mit fiebern.

Fazit:
Der spannende Kriminalroman verbindet portugiesisches Flair mit einer Portion Humor, einfach wunderbar. Ich kann es jetzt schon kaum abwarten, würde am liebsten sofort die Fortsetzung lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2017
Der Brief
Hagebölling, Carolin

Der Brief


gut

Das Spiel mit der Realität
Die Journalistin Marie lebt glücklich mit ihrer Partnerin Johanna in Hamburg, als sie eines Tages ein merkwürdiger Brief ihrer früheren Schulfreundin Christine erreicht. Seltsam ist, dass der Brief an eine Adresse in Paris adressiert ist und dennoch den Weg zu Marie in Hamburg gefunden hat. Noch merkwürdiger ist, dass Marie in dem Brief mit Vincent verheiratet ist und angeblich schwer krank gewesen ist.
Als weitere mysteriöse Briefe auftauchen, sieht sich Marie genötigt, der Sache auf den Grund zu gehen und reist nach Paris.
Das Cover ist ein echter Hingucker, es zeigt links Hamburg und auf der rechten Seite Paris und zwei Frauen, die sich entgegen laufen. Das passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Der Roman hat mich am Anfang wirklich sehr begeistert, die Geschichte ist neuartig und mysteriös und wird aus der Sicht von Marie geschildert.
Doch bereits im Mittelteil war ich nicht mehr ganz so zufrieden mit dem Verlauf des Plots, die Figuren sind mir zu oberflächlich, und es wirkt wie eine Aneinanderreihung der Ereignisse ohne tiefere Details. Mir fehlte vor allem das Gefühl bzw. die Zerrissenheit von Marie, die sowohl Johanna als auch Vincent liebt. War sie bei dem einen, war ihr der andere egal. Vor allem Vincent kam dabei viel zu kurz.
Die Schilderungen über die Sehenswürdigkeiten und die Viertel der Stadt Paris haben mir wiederum sehr gut gefallen, da es mich an meinen schönen Urlaub in der Metropole erinnert hat.
Mit dem offenen Ende kann ich leben, auch wenn ich kein Fan davon bin. Ich hätte mir schon ein paar Erklärungen dazu gewünscht. Wer keine offenen Enden mag, sollte die Finger von dem Buch lassen.

Fazit: Interessantes Thema, aus dem man mehr hätte machen können.

Bewertung vom 08.06.2017
Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr aktuelles Thema, ergreifend umgesetzt

Das Bienensterben ist ein sehr aktuelles Thema, das mich sehr angesprochen hat.
Das Cover und natürlich auch der Titel passen hervorragend zu dem Roman.

Die Geschichten werden immer abwechselnd erzählt und immer aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonisten.

1852 England: Der Samenhändler William befindet sich in einer Lebenskrise, als er eine Idee für eine revolutionäre Idee für einen neuartigen Bienenkorb hat.

2007 Ohio: Der Imker George merkt, dass sich sein Sohn immer weiter von ihm entfernt. Er hatte die Hoffnung, dass dieser einmal sein Handwerk übernimmt. Außerdem muss er hilflos dabei zusehen, wie seine Bienenvölker nach und nach sterben.

2098 China: Die Arbeiterin Tao bestäubt Obstbäume per Hand, da die Bienen ausgestorben sind. Als ihr Sohn Wei-Wen einen mysteriösen Unfall hat, setzt Tao alles daran herauszufinden, was mit Wei-Wen passiert ist.

Bei William habe ich viel über die Beschaffenheit der Bienenkörbe erfahren. Die Autorin hat die Beuten zwar gut beschrieben, aber ich hätte mir trotzdem ein oder zwei Bilder davon gewünscht, damit ich eine bessere Vorstellung von so einem Bienenkorb bekomme.

Die Geschichte über George hat mir auch einiges an Wissenswerten über die Bienen erzählt, so wusste ich bisher nicht, dass die Bienenvölker durchs Land gefahren werden, um dort bestimmte Felder zu bestäuben (das trifft auch in Deutschland zu, z.B. am Bodensee). Auch wie sich ein Bienenvolk verhält wird hier sehr interessant geschildert.

Besonders spannend und gleichzeitig berührend fand ich die Geschichte von Tao, die ihren kleinen Sohn sucht, dafür sogar nach Peking reist und dort Umstände vorfindet, die ich so nicht erwartet hätte.

Am Ende verwebt die Autorin die drei an sich völlig unterschiedlichen Geschichten sehr geschickt miteinander, so dass man das große Ganze erkennen kann.

Ein wunderbares Buch über Bienen, das zum Nachdenken und weiteren Nachforschen anregt und mir auch etwas Angst macht, da das Bienensterben schon begonnen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2017
Die Grausamen
Katzenbach, John

Die Grausamen


ausgezeichnet

Neue spannende Thrillerreihe mit einem sympathischen Ermittlerteam

1996 - Die dreizehnjährige Tessa verschwindet auf dem kurzen Heimweg von ihrer Freundin spurlos. Die Tragödie wirkt niemals aufgeklärt.
20 Jahre später wird ein Cold Case Team gegründet, eigentlich dafür gedacht zwei abgehalfterte Beamte mehr oder weniger still zu legen. Die ehemalige Drogenfahnderin Marta hat bei einem Einsatz versehentlich ihren Partner erschossen, Gabe ist durch eine Familientragödie traumatisiert und zum Alkoholiker geworden.
Als Marta in den Altfällen vier ungeklärte Morde auftut, die ihr merkwürdig vorkommen und die auch irgendwie in Verbindung mit Tessas Verschwinden zu stehen scheinen, kommt wieder Leben in die beiden frustrierten Beamten. Doch mit den Ermittlungen machen sie sich keine Freunde, auch ihre Vorgesetzten scheinen nicht begeistert zu sein.

Meine Meinung:
Am Anfang dachte ich, zwei traumatisierte Ermittler, Alkoholprobleme, etc. ist ja nichts Neues mehr, das kommt inzwischen gefühlt in jedem zweiten Thriller vor.

Doch trotz des nicht allzu neuen Plots, entwickelte ich bald Sympathien für Marta und Gabe, die unverdrossen ihre eigenen Wege gehen und sich nicht klein reden lassen.
Aber egal mit wem sie reden, irgendwie hatte ich das Gefühl, sie kommen mit ihren Ermittlungen einfach nicht weiter, ich war selbst ganz frustriert darüber. Überall werden sie abgeblockt, wichtige Zeugen sind auf einmal tot und andere hinterlassen nur kryptische Aussagen, wie z.B. „Sie stellen die falschen Fragen“.
Manches war mir sehr bald klar, aber anderes blieb bis zum Ende spannend.

Den Titel des Buches fand ich nicht passend und auch das Cover hat mich nicht wirklich neugierig gemacht, im Buchladen hätte ich den Thriller wahrscheinlich gar nicht in die Hand genommen, glücklicherweise habe ich das Buch gewonnen und es hat sich beim Lesen dann auch als echter Gewinn herausgestellt, worüber ich sehr dankbar bin.

Insgesamt fand ich den Thriller sehr spannend, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, ich wollte unbedingt wissen, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Das hat mir einige Rückenschmerzen einbracht, aber wenigstens kam ich so dem Ende schneller nahe.

Es war auch mein erstes Buch, das ich von John Katzenbach gelesen habe, bisher habe ich mich an keins seiner Bücher so wirklich ran getraut, weiß gar nicht warum.

Fazit: Solider und spannender Thriller. Klare Leseempfehlung.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des neuen Ermittlerteams.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.