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Kritikerlady

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2013
Meine Oma war Erfinderin
Fährmann, Willi

Meine Oma war Erfinderin


ausgezeichnet

Dieses schöne kleine Kinderbuch wird aus der Sicht des Enkels erzählt, der seine Oma dafür bewundert, dass sie eine Erfinderin gewesen sei. Seine Oma Tilla sei damals noch erst eine Mutter gewesen von fünf Kindern. Sie hätten nicht viel Geld gehabt und eine neue Wohnung gesucht, denn die alte sei für die Familie mit fünf Kindern zu klein geworden. Sie hätten dann auch eine gefunden, aber die Vermieterin Frau Krulle sei zwar sehr kinderlieb gewesen, aber auch sehr penibel. Sie hätte überall ihre 16 Augen gehabt und alles mitbekommen. Vor allem aber hätte sie leider etwas gegen Tiere gehabt. So durfte die Familie, keinen Hund, keine Katze, keinen Vogel - ja nicht mal einen Goldfisch haben. Man durfte nicht mal von Tieren reden. Aber dann läuft dem Vater eine Katze zu ...

Die Geschichte ist unheimlich liebevoll beschrieben. Der Spleen der Vermieterin wird nie ins Lächerliche gezogen, sondern sogar diese Vermieterin wird sehr respektvoll beschrieben, was ich sehr bewundernswert finde, denn sie ist in ihrer Abneigung doch sehr extrem. Insgesamt ist es wirklich nur eine kleine Alltagsgeschichte, aber diese Erzählweise über Tilla ist sehr kindlich bewundernd. Sehr gut hat mir die englische Suppe gefallen, die Tilla erfunden hat. Im Endeffekt hat Tilla einfach nur Wasser zur Suppe getan, wenn diese wegen eines unvorhergesehenen Besuches nicht für alle reichte.

Ein Buch, was ich wirklich sehr toll finde und was mir auch als Erwachsene gut gefallen hat. Ich würde denken, dass es für Grundschulkinder geeignet ist. Es hat ein praktisches, kleines Format und ist mit 55 Seiten nicht zu viel. Vor allem sind die Seiten auch für Leseanfänger nicht zu viel, weil auf den Seiten oft Bilder enthalten sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2013
Wahre Tiergeschichten
Ein Herz für Tiere

Wahre Tiergeschichten


weniger gut

18 kleine Geschichten über Tiere sind in diesem Büchlein abgedruckt. Sie stammen alle von verschiedenen Autoren und sind damit qualitativ auch sehr unterschiedlich.

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht unbedingt, was dieses kleine Büchlein eigentlich soll. Die Geschichten sind teilweise völlig belanglos. Sie sind nicht spannend oder lustig oder rufen Emotionen hervor. Da gibt es etwa die Geschichte, wie Bärchen angeblich gerettet wurde. Die Geschichte handelt dann von einer Katze, die verschwindet, verletzt dann wieder aufgefunden und operiert wird. Die Geschichte ist etwa genauso spannend und emotional wie diese Zusammenfassung. In der nächsten Geschichte findet ein Pferdebesitzer dann keinen Schlaf, als er bei seiner hochträchtigen Stute übernachtet und sie schafft es dann doch, schnell allein zu fohlen, als er nicht anwesend ist. Auch diese Geschichte, die eigentlich viel Potenzial für Humor hätte, ist einfach und langweilig geschrieben.

Insgesamt ein Buch, das die Welt nicht unbedingt braucht.

Bewertung vom 21.08.2013
Schöne Geschenke dekorativ verpackt

Schöne Geschenke dekorativ verpackt


schlecht

Dieses Buch ist ein Reinfall und das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde.

Darin findet man solch bahnbrechende Erkenntnisse, dass es jedes Jahr neu bedrucktes Geschenkpapier zu kaufen gibt. Ansonsten sind es entweder völlig unsinnige und hässliche Vorschläge (Verpackung aus schwarzen Tellern, die mit Packband nicht mal dekorativ zusammengeknotet wurden) oder einfach nur überflüssige: Verpackung eines Kinderfahrrades mit Luftballons und angehängten Accessoires.

Für eine Geschenktüte gibt es nur eine unverständliche Beschreibung, keine nachvollziehbaren Bilder. Auch ansonsten gibt es für Kartons keine massstabsgerechten Zeichnungen, die man problemlos umsetzen kann.

Bewertung vom 21.07.2013
Die Schmetterlingsinsel
Bomann, Corina

Die Schmetterlingsinsel


ausgezeichnet

Eines Tages bekommt Diana einen Anruf aus England. Ihre Tante liegt im Sterben und möchte sie noch einmal sehen. Sie fliegt sofort hin. Und sie bleibt auch gleich noch ein paar Tage, denn zu Hause läuft alles schief, ihren Mann hat sie gerade beim Seitensprung erwischt. Ihre Tante stirbt, konnte ihr vor dem Tod aber noch von einem Familiengeheimnis erzählen. Was es genau damit auf sich hat, wusste die Tante zwar auch nicht, aber sie konnte Diana erzählen, wo sie Hinweise findet. Diana findet einige Hinweise, die sie nach Sri Lanka führen.

Gleichzeitig wird die Geschichte der Ururgroßmutter erzählt, die 1887 mit ihrer Familie von England nach Ceylon auswanderte, um dort eine Teeplantage zu führen.

Ich habe das Hörbuch gehört, das von Elena Wilms gelesen wird. Ihre Stimme passt sehr gut zum Inhalt des Buches und dem Charakter von Diana bzw. Grace. Sie liest mit einer sehr natürlichen Stimme und großartigen Betonung.

Das Buch ist immer abwechselnd mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Mit der Nennung des Datums ist dies immer gut zu unterscheiden und man kann sich auch beim Hören jeweils drauf einstellen, wann das Kapitel gerade spielt. Ich habe nur nicht so ganz verstanden, wie die Verbindung zwischen beidem stattfindet, denn Diana weiß von dem ganzen aus der Vergangenheit offenbar nichts, findet nur mal ein altes Palmblatt oder sieht, dass ein Gemälde fehlt.

Sehr schön finde ich auch, dass man etwas über die Kultur und Lebensweise auf Sri Lanka erfährt - sowohl damals wie heute. So wird z.B. auch der Konflikt der Tamilen angesprochen, aber eben ganz nebenbei. Man erfährt auch etwas über die Palmblatt-Bibliotheken, die mir bis dahin unbekannt waren, oder dass Sri Lanka auch die Schmetterlingsinsel genannt wird.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und kurzweilig. Mir hat das Hörbuch rundum gefallen. Einzig über die Hülle der CDs habe ich mich mal wieder geärgert, denn ich kam kaum an die CDs, musste die CDs und/oder Hülle fast zerbrechen.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2013
Dies ist kein Reiseführer
Busch, Nikki

Dies ist kein Reiseführer


weniger gut

Erst einmal vorweg: Dies ist kein Buch im herkömmlichen Sinn, sondern eine Art Mitmachbuch für Kinder/Jugendliche, in das man auch reinschreiben soll.

Insgesamt ist es ein Buch, das viele Tipps und Ideen enthält, was man als Nichterwachsener im Urlaub machen kann. Es fängt an mit "Endlich Ferien", wo man schreiben kann, was für einen der absolute Horrorurlaub wäre oder wo eine Checkliste zum Kofferpacken abgebildet ist. Es wird aber auch die Fantasie angeregt, indem man mal schreiben kann, was der Traumurlaub wäre. Im nächsten Kapitel lernt man einiges über Fremdsprachen und hat einige Übersetzungen parat. Es wird vor Roaming gewarnt aber auch gefragt, was man auf eine einsame Insel mitnehmen würde oder auf einen Zeltplatz. In der Art sind dann auch weitere Kapitel gestaltet.

Ich habe mir jede einzelne Seite angeguckt. Viele Sachen sind interessant und ich kann mir vorstellen, dass es für jede einzelne Seite jemanden gibt, der es gerne macht. Allerdings habe ich mich gefragt, für welche Altersgruppe dieses Buch sein soll. Grundsätzlich würde ich so ein Buch niemandem über 12 Jahre schenken, denn danach ist so ein Buch absolut dämlich und erinnert eher an Arbeitsblätter in der Schule. Ich wüsste nicht, dass jemand sich danach noch mit solchen Büchern abgibt und Speisen hinein schreibt oder Fahrkarten einklebt, mit Souvenirs bastelt oder eine abgewandelte Art von "Schiffeversenken" spielt. Für die Altersklasse bis 12 Jahre ist es aber nicht unbedingt geeignet, denn die Wissensfragen sind teilweise recht schwer. Dazu kommt, dass man in dieser Altersklasse noch nicht unbedingt ohne die Eltern verreist. Ich habe also keine Ahnung, für welches Alter man dieses Buch verschenken könnte.

Einige Tipps finde ich außerdem grenzwertig. Da wird etwa auf eine Seite im Internet verwiesen, wo man Postkarten abschicken lassen kann, ohne dass man dort gewesen ist. Das mag zwar ganz lustig sein, wenn der Freund Post von mir bekommt aus der Karibik, ohne dass ich da war - aber wie soll ein Kind die 10 bzw. 20 Euro überweisen? Und es wird zwar gesagt, wie man mit mitgebrachten Muscheln spielen kann - aber es fehlt der Hinweis darauf, dass es an einigen Urlaubsorten eine schwere Straftat ist, Muscheln, Steine und dergleichen mit zu nehmen!

Fazit: Das Buch dürfte uns Erwachsene begeistern, es einem Kind zu schenken. Aber es ist nicht wirklich durchdacht und weist doch so einige Defizite auf. Ich befürchte, einige Seiten werden von dem Kind zwar ausgefüllt werden, aber nach 15 Minuten wird es in irgendeiner Ecke landen und nie mehr angeguckt werden. Allerdings finde ich es eine schöne Idee für Eltern, wie man sich mit seinem Kind beschäftigen könnte, wenn man einige Ideen und Vorschläge etwas abwandelt. Deshalb doch noch 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.07.2013
Billy Elliot
Burgess, Melvin

Billy Elliot


sehr gut

Billy wächst auf im England Mitte der Achtziger Jahre. Er ist gerade 12, als es den großen Bergarbeiter Streik 1984/1985 gibt. Sein Vater uns sein großer Bruder sind zwei der Streikenden und bekommen deshalb keinen Lohn. Seine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben. Mit im Haus lebt noch die demenzkranke Oma. Es geht der Familie schlecht, sie haben nichts, um das Haus im Winter zu heißen und zu essen gibt es oft nur Margarinebrote.

In dieser Zeit ermöglicht der Vater es Billy, jede Woche zum Boxtraining zu gehen, damit er lernt, sich zu verteidigen. In der gleichen Sporthalle trainiert aber auch die Ballettgruppe. Und Billy gefallen die Musik und auch die Bewegungen. Eines Tages ergibt es sich dann, dass er einfach mal mitmacht – nur so zum Spaß. Kurz darauf ist er ein Teil der Gruppe und boxt nicht mehr.

Als sein Vater und der Bruder dahinter kommen, flippen sie erst mal kräftig aus. Jede Woche spart sich sein Vater die 50 Cent für das Training vom Mund ab – und Billy „verschwendet“ es nun für Ballett! Dieses mädchenhafte Rumhopsen! Sie verbieten es Billy. Dann kommt ein Vortanzen für die königliche Ballettschule. Die Lehrerin möchte, dass Billy dort vortanzt, denn sie meint, er habe eine Chance. Sie trainieren hart. Doch an dem Tag des Vortanzens muss Billy mit seinem Vater zum Gericht, denn der Bruder ist von der Polizei geschnappt worden.

Dann sieht der Vater Billy einmal tanzen. Und er ist ergriffen davon, wie toll Billy tanzt. Da beschließt er, dass er alles versuchen will, dass sein Junge doch noch eine Chance bekommt – beim großen Vortanzen in London. Nur wie das Geld für die Fahrt dorthin aufbringen?


Das ganze Buch ist in Kapitel eingeteilt, die jeweils aus der Sicht einer der Personen geschrieben sind. Mal erfährt man, was der Vater alles denkt und tut – mal erfährt man es von Billy oder dem Bruder. Ich kannte diesen Stil aus einem anderen Buch, wo er mir gefallen hat. Hier fand ich es aber eher schwierig und nicht so gelungen. Es hat mir einiges von dem Lesespaß genommen, denn ich finde, dass Billy auch viel zu kurz kommt.

Es gibt noch viele Nebenthemen in dem Buch. So spielt die Homosexualität eine größere Rolle. Billy wird anfangs immer mal für schwul gehalten, fragt sich sogar selbst, ob er es ist. Und im Lauf des Buches stellt sich heraus, dass sein Freund Michael schwul ist. Es wird sehr gut und einfühlsam geschildert, wie die beiden grundverschiedenen Jungen mit diesem Thema umgehen, ohne dass es gefühlsduselig wird. Sie nehmen sich einfach an, wie sie sind.

Wenn man von den verschiedenen Erzählperspektiven absieht, die mich bremsten, fand ich das Buch flüssig zu lesen. Ich hätte es mir an manchen Stellen gar noch ein bisschen ausführlicher gewünscht. So musste ich mir selbst heraussuchen, warum und wann denn die Streiks in England stattfanden. Der Streik ist die ganze Zeit präsent, aber es wurde nie wirklich gesagt, wofür denn gestreikt wird.

Ein wundervolles Buch zu einem wundervollen Film. Wegen der holprigen wechselnden Erzählperspektiven und den fehlenden Informationen, die ich mir gerade für ein Jugendbuch wünschen würde, aber nur 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.06.2013
Maze Runner - In der Todeszone / Die Auserwählten Bd.3
Dashner, James

Maze Runner - In der Todeszone / Die Auserwählten Bd.3


weniger gut

In dem dritten Band geht es wieder um die Auserwählten um Thomas. Er sieht nach einer langen Zeit in Isolation endlich die ihm bekannten Personen und Freunde wieder, mit denen er die ersten beiden Bände gegen ANGST gekämpft hat. Und endlich schafft er es, aus den Klauen von ANGST zu fliehen.

Leider habe ich die ersten Bände nicht gelesen – und damit ist dieser Band so gut wie nicht zu verstehen. Immer wieder kommen Anspielungen auf die ersten Bände – aber als Unwissender wird man im Regen stehen gelassen, es gibt keinen Hinweis darauf, was dort genau geschehen oder wie die Anspielung zu verstehen ist. Das zieht sich durch das gesamte Buch – und machte mir den Lesespaß nicht unerheblich zunichte, denn sehr vieles habe ich nicht verstanden.

Ansonsten fehlte mir recht viel, was für mich ein gutes Buch aus macht. Die Spannung ist recht schnell vorbei, denn man hat keine Ahnung, worauf das Ganze eigentlich hinaus läuft. Wer oder was ANGST eigentlich ist und macht, erschließt sich mir auch nicht ganz, auch wenn es da immerhin kleine Ansätze von Erklärungen gab, die ich aber nicht verstanden habe. Die Personen blieben sehr blass, denn ich kannte sie ja auch noch nicht von vorher. Das führte dann dazu, dass ich die Personen mitunter durcheinander gebracht habe. Insbesondere habe ich Newt und Minho anfangs immer wieder verwechselt. Bei Teresa und Brenda wusste ich nie, ob sie Freundinnen oder Verräterinnen sein sollen, denn mal wurden sie so, mal wieder anders beschrieben, ohne dass es wirklich eine Vielschichtigkeit in der Persönlichkeit war oder dass es irgendeinen anderen Grund gab. Dafür gab es viel Action und Gewalt, wobei sich der Sinn einiger Handlungen mir nicht ganz erschloss. Warum Thomas sein Gedächtnis nicht wieder haben möchte, verstehe ich auch nicht wirklich.

Mein Fazit: Wahrscheinlich ein gutes Ende der Trilogie, wenn man die anderen Bände kennt und mag. Ohne die anderen beiden Bände gelesen zu haben, ist dieser Band unverständlich.

1 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2013
Ausgesoffen
Thränhardt, Bernd; Böckem, Jörg

Ausgesoffen


ausgezeichnet

Ganz schonungslos und offen berichtet Bernd Thränhardt, wie er von einem erfolgreichen Journalisten und Filmemacher zu einem Alkoholiker mutierte, der für einen weiteren Rausch sich bis zur nächsten Tankstelle schleppt wie der letzte Penner aus der Gosse, von dem ihn eigentlich nichts mehr unterscheidet. Er nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund und erzählt, wie er langsam abgeglitten ist in dieser glitzernden Promi-Welt, in der er sich bewegte.

Diese in einfachen Worten geschriebene Autobiographie beschönigt wirklich nichts. Bernd Thränhardt stellt sich nicht besser dar, entschuldigt seine Taten nicht. Gerade diese Offenheit ist es, die mich sehr gefesselt hat und in ihren Bann zog. Man mag das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, wenn man einmal angefangen hat, obwohl es kein leicht zu verkraftendes Buch ist.

Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt, dass wirklich niemand davor sicher ist, plötzlich so abzustürzen, wenn er in die Fänge von Alkohol und Rauschgift gerät. Ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute.