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Bewertungen
Insgesamt 374 BewertungenBewertung vom 12.10.2023 | ||
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LONELY PLANET Reiseführer Toskana Wir reisen seit ich denken kann immer mit LP Reiseführern, der „aktualisierte“ Reiseführer zur Toskana ist aber leider nur noch ein Schatten seiner selbst. Viele Bildchen sind dazu gekommen, das Design wirkt hübsch und ist auch ein bisschen übersichtlicher, aber der Informationsgehalt ist geradezu implodiert. Ich bringe mal die wichtigsten Stichworte in Listenform, sonst schreibe ich mir hier einen Wolf: |
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Bewertung vom 11.10.2023 | ||
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Nach seinem letzten Buch „Atlas der digitalen Welt“ hat der Autor nach eigener Aussage die „unglaubliche Macht“ der großen Digitalkonzerne GAFAM (also Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft) zu spüren bekommen und ist damit kein Einzelfall. Immer wieder missbrauchen die Digitalkonzerne ihre Monopole, um Journalisten und Wissenschaftler an der Veröffentlichung unliebsamer Ergebnisse zu hindern oder Händler auf ihren Marktplätzen einzuschränken. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 08.10.2023 | ||
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Die besten Geistergeschichten aus aller Welt Der Sammelband enthält 83 kurze Geistergeschichten aus vielen Kulturkreisen, mit einem Schwerpunkt auf Deutschland. Dort wurde die Tradition der Volksliteratur sehr früh etabliert und entsprechend haben sich viele Sagen und Mythen erhalten. Die Quellen stammen zum großen Teil aus dem 19. Jahrhundert, der Blütezeit der Volksmärchenforschung, einige sind aber auch noch deutlich später in Deutsche übersetzt oder adaptiert worden. |
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Bewertung vom 07.10.2023 | ||
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Die Geschichte hat Georg Heinrich Karl Jakob Victor von Gerstenbergk völlig vergessen, dabei löste der angebliche Baron 1856 einen deutschlandweiten Skandal aus, der Konsequenzen bis in unsere Gegenwart hat. Gerstenbergk fälschte im großen Stil Schiller-Autographen, er wurde überführt und als erster Autographenfälscher verurteilt. Zwei Dinge spielten ihm bei seinem Coup in die Karten: In der Mitte des 19. Jahrhunderts stand die Schiller-Verehrung auf ihrem Höhepunkt, ja zeigte sogar Züge von Hysterie und Autographen aus Schillers Hand waren ausgesprochen selten. Sobald ein Werk vollendet war, vernichtete der Dichter alle Materialien und begab sich an ein neues Projekt. Gerstenbergk lieferte nun das so lange Ersehnte: Reinschriften fast aller Gedichte und vieler Dramen, Briefe und Schmierzettel, teilweise sogar mit naiven Beglaubigungen von Schillers Weggefährten. |
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Bewertung vom 06.10.2023 | ||
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Seit über 20 Jahren fotografieren James und Karla Murray Ladengeschäfte in New York und sie haben damit eine verschwindende und verschwundene Welt dokumentiert. Fast 80 % der im Buch versammelten Geschäfte haben mittlerweile aufgegeben und wenn man die von Patina, Schmutz und Verfall gezeichneten Fronten betrachtet, dann muss man kein Genie sein, um zu erraten, warum. Die meisten Häuserfronten sind stilistisch leicht in die Zeit zwischen 1910 und 1940 zu datieren und der Zahn der Zeit hat genauso an ihnen genagt, wie am Geschäftskonzept. Reparatur und Verkauf von mechanischen Schreibmaschinen oder Röhrenfernsehern ist heute kein tragfähiges Geschäft mehr, genauso wenig wie Lebensmittelläden, deren Hygienekonzept an der Türschwelle endet. Auch dem Dutzend schmuddeliger Shops, die „The Best Hamburger in Town“ verkaufen, fehlt das Alleinstellungsmerkmal, um im Haifischbecken namens New York zu überleben. Vererbt vom Vater auf den Sohn, seit Generationen dasselbe Namenschild über der Markise, dieselben Handwerke, dieselben Waren, dieselben Rezepte. Man schlug sich durch, aber die Rezepte von damals funktionieren eben oft nicht mehr. |
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Bewertung vom 05.10.2023 | ||
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Kürzlich hatte ich den archäologischen Peloponnes-Reiseführer von Patrick Schollmeyer durchgearbeitet und dabei waren mir einige Mängel aufgefallen (s. meine Rezension). Maximilian Rönnberg gleicht in „Die Peloponnes“ nicht nur diese Mängel aus, sondern setzt in Umfang und Eindringtiefe neue Maßstäbe. Zunächst vermittelt er einen gründlichen und ausgewogenen summarischen Abriss der Geschichte von der Steinzeit bis in die Spätantike, was gleichzeitig auch den zeitlichen Rahmen der Fundstätten setzt. Daran schließt sich eine Empfehlungsliste für Reisende an, die sich speziell für eine der Epochen interessieren, was in der Tat hilfreich ist, da das Kapitel mit den Ortsbeschreibungen ausgesprochen umfangreich ist. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.10.2023 | ||
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Spätestens seit dem Mittelalter gibt es in Japan eine Eremitenkultur, die literarische Spuren hinterlassen hat. Schon in der „Geschichte des Prinzen Genji“ ist der Rückzug von der Welt ein ständig wiederkehrendes Motiv, das dort einen rein buddhistischen Hintergrund hat. Aber die Tradition reicht sogar noch weiter zurück: „Die Klause der Illusionen“ versammelt vier klassische Texte, die zwischen 816 und 1690 entstanden, davon drei in Japan und einer in China. Der früheste Text, Bai Juyis „Aufzeichnungen aus meiner grasgedeckten Hütte“, weicht insofern von den anderen ab, als dass der Autor ein wohlhabender hoher Beamter war, der seinen Rückzugsort nicht dauerhaft bewohnte. Nur wenn ihm die Amtsgeschäfte die Möglichkeit ließen, zog er sich in die malerischen Lu-Berge zurück und genoss die mystische Atmosphäre der abwechslungsreichen Landschaft. Weitere Unterschiede sind, dass Bai nur ein Jahr dort blieb, bevor er nach Hangzhou versetzt wurde und in seiner Klause gewisse Annehmlichkeiten, wahrscheinlich sogar Dienerschaft vorhanden waren. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 01.10.2023 | ||
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Die biblische Archäologie ist ein Minenfeld. Zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze konkurrieren heute über die Deutungshoheit: Die einen wollen militant die Wahrheit der biblischen Texte auf Punkt und Komma beweisen, die anderen halten die Bibel eher für eine Sammlung von Volkserzählungen mit geringem Wahrheitsgehalt. Israel Finkelstein gehört zwar tendenziell zur zweiten Gruppe, aber er ist auch ein großer Vermittler zwischen den verfeindeten Fronten. Sein Buch „Keine Posaunen vor Jericho“ ist zwar schon über 20 Jahre alt, aber für die neue Taschenausgabe waren kaum Änderungen nötig, weil sich seine Schlussfolgerungen in der Zwischenzeit sogar verfestigt haben und immer mehr zum Mainstream werden. Auf einen kurzen Nenner gebracht, misst Finkelstein der Bibel eine sehr hohe Bedeutung bei der historischen Identitätsbildung Israels zu, die viel wichtiger ist als die Korrektheit einzelner Erzählungen oder Daten. Gerade hier ist die Verlässlichkeit der biblischen Texte nämlich besonders schlecht. Essenzielle Teile der biblischen Geschichte haben nachweislich nie stattgefunden: Der Auszug aus Ägypten, die kriegerische Inbesitznahme Kanaans und das glorreiche Königreich Davids und Salomos hat es nie gegeben. Und hier enden die Diskrepanzen keineswegs. |
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Bewertung vom 29.09.2023 | ||
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Was wäre, wenn? Was wäre, wenn wir nach dem Tod unser Leben noch einmal leben könnten, aber an den vielen Abzweigungen der Biografie anders abbiegen würden? Welche Auswirkungen hätten kleine Änderungen? Führen alle große Entscheidungen zu großen Konsequenzen? |
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Bewertung vom 28.09.2023 | ||
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Wenig Zeit und trotzdem Selbstversorger Eines gleich vorweg: Die 30 Aktionstage, die Ina Remmel für ihren Selbstversorgergarten ansetzt, sind keine kompletten Arbeitstage, sondern sie markieren bestimmte Arbeitsschritte im Gartenjahr, wie z. B. die Beetplanung oder die Bodenvorbereitung. Meistens ist man in ein paar Stunden damit durch. Sieht also fast so aus, als könnte man wirklich einfach nur faul im Gras liegen, aber ganz so ist es natürlich nicht. Gerade ein Gemüsegarten braucht ständige Pflege, aber mit Remmels Anleitung in der Hand wird es nie zu viel und vor allem behält man die Übersicht. 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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