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Knopf

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Insgesamt 234 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2020
Verkauft
Dennig, Constanze

Verkauft


weniger gut

Verkauft von Constanze Dennig ist der vierte Fall in dem Alma Liebekind ermittelt. Leider war dies auf Anhieb nicht ersichtlich, als ich mir das Buch gekauft habe. Anfangs fand ich das Buch gut, die Handlung und die Personen witzig, auch der etwas eckige Schreibstil störte mich nicht. Hatte mir bereits die drei Vorgängerbände auf die Wunschliste geschrieben. Leider flachte mein Lesevergnügen schnell und stark ab. Laufend wurden die Vor- und Nachteile des tumben, jungen Liebhabers beschrieben, die Protagonistin macht mit ihren über 40 Jahren und als ausgebildete Ärztin auch den Eindruck, als ob sie in der Pubertät hängengeblieben wäre. Pausenlos trafen sich die Personen in Cafes und Restaurants und alles wurde ausführlich beschrieben.
Nur das eigentliche Thema, der Kriminialfall, wurde oft am Rande abgehandelt und fast zum Nebenschauplatz  degradiert.
Der eckige Schreibstil störte mich mehr und mehr. Da zwei andere österreichische Krimiautoren weit oben auf meiner Beliebtheitsliste stehen, war ich dann sehr enttäuscht von diesem Buch, da hatte ich mir erwartet. Meine Wunschliste habe ich jetzt auch wieder um die drei Vorgängerbände gekürzt.

Bewertung vom 04.05.2020
Die Mitte ist ein guter Anfang
Bloom, Franka

Die Mitte ist ein guter Anfang


sehr gut

Eva und Arne leben schon seit über 20 Jahren in 'Wilder Ehe' zusammen. Sie haben eine 15 jährige Tochter: Frida.
Eigentlich läuft alles gut zwischen dem Journalisten und der Restauratorin. Eva fährt einmal im Jahr nach Spanien in Urlaub um ihre Freundin Carla zu besuchen und mit ihr eine kleine Auszeit zu genießen. Diesmal verbringt sie ihren 49.Geburtstag dort und bekommt von Carla das Geschenk von Arne überreicht. Einen Verlobungsring (Cover) und einen Heiratsantrag!
Eva ist ratlos. Sie fühlt sich ohne Trauschein glücklich, aber der Antrag und der tolle Ring läßt sie schwanken. Als dann noch herauskommt, dass Arne sie eigentlich nur absichern möchte, da er ein paar Jahre beruflich in der Ukraine zu tun hat, schäumt sie auch nicht gerade über vor Glück.
Rundherum brechen die Ehen ihrer Freundinnen auseinander, auch um die Ehe ihrer Eltern ist es gerade nicht glücklich bestellt. Und da soll sie das Wagnis eingehen? JA! Aber dann mit allem Drum und Dran.
Das Buch ist gut zu lesen, da der Schreibstil flüssig und kurzweilig ist. Leider nehmen die Hochzeitsvorbereitungen einen sehr großen Teil des Buches ein. Aber so ist es wohl auch im richtigen Leben. Als meine Arbeitskollegin vor über 30 Jahren heiraten wollte, hörte ich auch wochenlang nichts anderes als Tanzkurs für den Hochzeitstanz, Kleider und Anzug aussuchen, Lokalitäten festmachen, Ehegelöbnis auswendig lernen, Einladungen schreiben usw.
Das Buch hat viele Erinnerungen wach gerufen.
Wer ein paar vergnügliche Lesestunden verbringen möchte und über ein paar Längen hinwegsehen kann, für den ist dieses Buch gut geeignet.

Bewertung vom 30.04.2020
Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15
Almstädt, Eva

Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15


sehr gut

Bisher kenne ich leider nur wenige Bände der Krimi Reihe um Pia Korritki. Ich hatte aber keine Schwierigkeiten mich in den neuen Fall (15.) hineinzufinden. Der Autorin Eva Almstädt gelingt es durch kleine Einflechtungen, dass man sich auch als Gelegenheitsleserin dieser Reihe gut zurechtfindet. Der Schreibstil ist flüssig und spannend, so macht das Lesen Spaß.
Die Kommissarin Pia Korritki nimmt an der Beisetzung ihrer Freundin Kirsten teil, die durch einen Unfall ums Leben kam. Als plötzlich die Zeremonie durch einen, ihr unbekannten Mann, gestört wird. Dieser behauptet, dass es kein Unfall war, sondern Mord. Da angeblich niemand diesen Mann kannte, ist Pias Neugierde geweckt, denn eigentlich kam ihr der Unfalltod von vornherein unwirklich vor.
Pia kannte Kirsten früher gut, aber in den letzten Jahren war die Freundschaft eingeschlafen. Daher kennt Pia die neuen Personen in Kerstins Umfeld gar nicht oder nur sehr flüchtig. Dafür aber Kirstens Mutter und ihren Bruder Jörg von früher. Der Vater ist seit einem mysteriösen Bootsunfall vor 15 Jahren verschollen.
Jörg lebt noch im alten Elternhaus der Familie. Er bemerkt bereits leichte Erdbewegungen; als kurze Zeit später dann ein größerer Erdrutsch geschieht, wird ein Gängesystem aus dem zweiten Weltkrieg unterhalb der Siedlung entdeckt und damit verbunden auch ein Leichnam. Schnell wird klar, dass dieser höchstens 20 Jahre dort liegt. Um wen handelt es sich?
Pia sieht einen Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen, stößt aber auf eine Mauer des Schweigens. Es gibt mehrere Personen, die sich verdächtig benehmen. Als dann auch noch die Ermittlungen von höherer Stelle übernommen werden, wird es immer verzwickter.
Dieser Krimi ließ sich gut lesen, die Handlung war aus Sicht der Autorin schlüssig dargestellt; ich habe meine Bedenken, ob sich der Täter jemals so verhalten hätte. Ein paar Fragen blieben auf jeden Fall offen. Das Privatleben der Kommissarin wird immer mal kurz erwähnt, wobei mir die Personen nicht so vertraut sind. Dafür müsste ich die Reihe besser kennen, hat aber keine Nachteile für den aktuellen Fall.
Da ich das Buch in einer Leserunde lesen durfte, wurde ich auf einige Dinge aufmerksam, welche ich ansonsten als gegeben hingenommen hätte.
Eine klare Leseempfehlung für alle Fans dieser Reihe, oder solche, die es noch werden wollen. Ich persönlich möchte jetzt endlich die Vorgängerbände in Angriff nehmen.

Bewertung vom 05.04.2020
Grau wie Asche / Vanitas Bd.2
Poznanski, Ursula

Grau wie Asche / Vanitas Bd.2


sehr gut

Caro hat sich nach dem Fall in München nach Wien zurückgezogen und arbeitet wieder im Blumenladen neben dem Zentralfriedhof. Sie bemüht sich möglichst hinten im Laden zu arbeiten, um wenig Kontakt mit Kunden haben zu müssen. Sie ist sehr aufmerksam, um gleich kleinste Anzeichen ihrer Enttarnung auszumachen. Eines morgens, bei einem Weg über den Friedhof entdeckt sie ein geschändetes Grab. Die Gebeine wurden teilweise nach oben geholt und verschandelt, außerdem wurde Symbole auf den Grabstein hinterlassen. Caro fotografiert zwar den Tatort, verläßt ihn aber dann auch schnell. Es passiert in den nächsten Tagen leider noch öfter und eines morgens liegt eine 'frische' Leiche auf einem Grab.
Zeitgleich wird ihre Kollegin Eileen von Alex hofiert. Obwohl sie einen festen Freund hat, sonnt sie sich in dessen Aufmerksamkeit. Caro mißtraut ihm und als er unbedingt ein Foto von ihr machen möchte, ist für sie klar, die Russen wissen, dass sie in Wien ist.
Aber ihre Neugierde läßt ihr keine Ruhe und sie versucht den Grabschändern nachts auf die Spur zu kommen.
Vanitas - Grau wie Asche ist der zweite Teil einer neuen Reihe von Ursula Poznanski. Es handelt sich um einen Erwachsenen Thriller. Ob Thriller oder Krimi, da scheiden sich die Geister. Mir persönlich ist die genaue Bezeichnung des Genres egal, wenn das Buch flüssig geschrieben ist, die Handlung spannend und nachvollziehbar ist und ich schöne Lesestunden damit verbringen kann. Und das ist der Autorin mit dieser Reihe wieder gelungen.
Lange Zeit bleibt man im Ungewissen, wie die einzelnen Fälle zusammenhängen, Caro reagiert und handelt oft unüberlegt und überzogen und ein Sympathieträger ist sie auch nicht, trotzdem fiebert man mit ihr mit.
Im Zwischenteil flacht die Handlung ab, aber die Spannung nimmt dann wieder stark zu. Da es einige offene Fragen gibt, die ich gerne beantwortet hätte, freue ich mich schon auf den dritten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


gut

Eine junge Frau sitzt allein in einem 6er Abteil in einem ICE, als plötzlich vier Jugendliche in das Abteil betreten. Ohne viel Federlesen schließen sie alle Vorhänge. Was dann geschieht möchte sich keiner ausmalen, welche Leiden die junge Frau vor ihrem Tod durchleben mußte. Schnell ist einer Täter ausgemacht. Der Junge ist 13 und somit nicht strafmündig. Aber seine Abgeklärtheit und die Brutalität des Mordes lassen daran zweifeln, dass er und seine Kumpel alleine dahinterstecken. Als wieder eine Leiche gefunden wird und auch hier die Täter so jung sind, ist es für Clara Vidalis klar, da steckt ein Erwachsener dahinter.
Der Blutgott findet seine 'Jünger' übers Darknet und ruft zu Slash Mobs auf.
Ich habe schon einige Bücher von Veit Etzold gelesen und die Reihe um Clara Vidalis habe ich alle gelesen und die Protagonisten schätzen gelernt. Leider kamen sie mir in diesem Band etwas zu schwach vor.
Das Buch begann gleich spannend, aber auch brutal. Da ich das reale Leben und fiktive Handlungen in Thrillern gut unterscheiden kann, störte mich die Brutalität nicht weiter. Allerdings driftete die Handlung im letzten Drittel  Richtung Horror ab - nicht meine bevorzugte Lektüre.
Ich vergebe 3,5*

Bewertung vom 21.03.2020
Die englische Gärtnerin - Blaue Astern / Die Gärtnerin von Kew Gardens Bd.1
Sahler, Martina

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern / Die Gärtnerin von Kew Gardens Bd.1


gut

Bei dem Roman: Die englische Gärtnerin - Blaue Astern handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie von Martina Sahler. Ich hatte bisher noch nichts von dieser Autorin gelesen, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass Romane nicht zu meinem bevorzugten Lesegenre gehören. Da ich aber vor kurzem ein Hörbuch genossen habe, welches ebenfalls von einer jungen Engländerin handelte, welche auf Kew Gardens gearbeitet hatte und es ungefähr zur gleichen Zeit spielte, war ich neugierig geworden auf den Roman und weitere Informationen über Kew Gardens.
Charlotte Windley ist ausgebildete Botanikerin, was 1920 keine Selbstverständlichkeit ist. Frauen, die eine Ausbildung haben und auch noch in ihrem Beruf aufgehen, werden auch nicht überall gut angesehen. Sie aber hat einen großen Traum. Sie möchte auf Expeditionsreisen gehen, ferne Welten und neue Pflanzen entdecken. Diese werden oft von Kew Gardens organisiert und finanziert. Da gibt es aber das Handicap, dass keine Frauen als Botanikerinnen eingestellt werden. So tollpatschig Charlotte im realen Leben oft ist, genauso hartnäckig verfolgt sie ihr Ziel und wird tatsächlich in Kew Gardens beschäftigt und auch eine Expeditionsreise ist zum Greifen nahe...
Aber das Schicksal will es anders.
Mir hat der Roman ein paar schöne Lesestunden beschert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Beschreibungen der Flora und der Gestaltung der Gartenanlagen hat mir gut gefallen.
Weniger allerdings die Protagonistin. Mit ihr bin ich überhaupt nicht warm geworden. Genauso wenig, wie sie mit ihren Mitmenschen. Sie ist sehr egoistisch, nicht nur in bezug zu ihrem Beruf. Sie kümmert sich zwar um das Wohlergehen ihrer komplizierten Familie, aber immer fehlt die richtige Herzlichkeit. Auch die anderen Hauptpersonen kommen in meinen Augen nicht gut weg.
Ich werde den zweiten Teil, der im März 2020 erscheinen soll, wohl auch lesen, aber es ist nicht so, dass ich daraufhin fiebere.

Bewertung vom 06.03.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


gut

Diabolic - Fatales Vergehen  ist eine Gemeinschaftsproduktion von drei amerikanischen Autorinnen. Das Buch umfasst 460 Seiten und ist in vier Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt spielt 15 Jahre zurück: Sie drei Teenager Shiloh, Ruth und Kat treffen sich nachts zu einem Nacktbaden am See. Dort werden sie von einem Mann belästigt und eine von ihnen, Ruth, wird überwältigt und vergewaltigt. Erst als die beiden anderen ihr zu Hilfe kommen,  können alle drei entfliehen. Sie beschließen diesen Vorgang niemals irgendwo zu erwähnen; nachdem Shiloh zusätzlich von ihrem Stiefvater verprügelt wird, flieht sie noch in der selben Nacht aus dem kleinen Ort Prairie Creek.
Die anderen drei Abschnitte sind jeweils diesen drei Protagonistinnen und ihrem Leben zum jetzigen Zeitpunkt, wieder in Prairie Creek zurück, gewidmet.
Durch den flüssigen Schreibstil und der spannenden Handlung flogen die ersten Seiten nur so dahin auch der erste Abschnitt von Shiloh war noch interessant zu lesen aber mit Ruth und Kat verflachte die Handlung zusehends. Zu viel Wert wurde auf die Liebesgeschichten der drei Protagonistinnen gelegt; der Thriller geriet immer mehr in den Hintergrund. Außerdem hatte ich sehr schnell den wahren Täter im Verdacht.
Es handelt sich um den zweiten Teil der Wyoming Reihe. Ich habe den ersten Teil: Greed - Tödliche Gier für die Handlung nicht vermisst und bin mir auch nicht sicher, ob ich diesen Teil noch lesen werde. Der Schreibstil von Lisa Jackson und Nancy Bush ist ja immer sehr flüssig und gut zu lesen. Die dritte Autorin: Rosalind Noonan war mir bisher noch nicht bekannt.
Das Buch wies einige Schwächen auf,  war aber stellenweise spannend und durchweg flüssig zu lesen. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne

Bewertung vom 19.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Nachdem ich letztes Jahr 'Der Patriot' gelesen hatte, war ich schon gespannt auf den nächsten Thriller von Pascal Engman. Jetzt ist also das zweite Buch von ihm erschienen: Feuerland. Auch dieser Thriller spielt wieder in Chile und Schweden. In kurzen Kapiteln werden einzelne Stränge erzählt und immer, wenn es richtig spannend wurde, wechselte der Schauplatz. Das erhöhte die Spannung noch zusätzlich.
In Chile gibt es eine in sich geschlossene Kolonie: die Colonia Rhein. Hier werden Organtransplantionen durchgeführt für die oberen Zehntausend der Welt. Und woher kommen die Organe? Straßenkinder werden gekidnappt und nach Chile gebracht. Auch aus Schweden.
Vanessa Frank ist Kriminalkommissarin in Stockholm. Allerdings suspendiert, nachdem sie betrunken Auto gefahren ist. Um sich sinnvoll zu beschäftigen, hilft sie im Flüchtlingsheim und betreut ein junges, alleinstehendes Mädchen: Natasja. Gleichzeitig hält sie auch die aktuellen Kriminalfälle im Auge. Was haben die beiden Entführungsopfer gemeinsam? Außer, dass sie beide sehr reich sind?
Und plötzlich ist Natasja verschwunden. Freiwillig?
Vanessa läßt es keine Ruhe und sie kombiniert andere Begebenheiten miteinander und verfolgt eine Spur bis nach Chile....
Der Beginn einer vielversprechenden Thrillerserie mit Kriminalkommissarin Vanessa Frank als Protagonistin. Ich habe schon länger keinen so spannenden Thriller mehr gelesen. Allerdings ist er nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser/innen.
Camilla Läckberg: Unmöglich aus der Hand zu legen. --- Dem stimme ich zu.
5* plus
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Tropen Verlag die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 12.02.2020
Draußen
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


gut

Nach zehn Kluftinger Krimis und einem humorvollen Roman (in der ersten Reihe sieht man Meer) nun also ein Thriller aus der Feder des Autorenduos Klüpfel/Kobr. Leider hatte ich schon mehrere negative Bewertungen über das Buch gelesen und bin mit entsprechender Grundstimmung ans Lesen gegangen.
Da mir aber der Schreibstil der beiden sehr liegt, war ich schnell schon durch die ersten 50 Seiten geflogen. Es war gleich von Beginn an spannend. Leider mag ich Geschichten über Prepper (ich wußte nicht, dass es diese Bezeichnung gibt) und Survival nicht so gerne, aber trotzdem interessierte mich die Geschichte von Stephan, Cayenne und Joshua. Ein bißchen mehr Beschreibung der Protagonisten hätte ich schöner gefunden und auch das lange Zurückhalten, der Gründe, warum ein Erwachsener Mann mit zwei Teenager allein im deutschen Urwald lebt und warum sie ständig auf der Flucht sind, wurde viel zu lange im Dunkeln gelassen.
Wenn man die beiden Erzählstränge und die Tagebucheinträge richtig deutet, kann man sich schon einiges zusammenreimen und zum Schluß werden sie ja auch zusammengeführt und die Vergangenheit aufgeklärt.
Teilweise ziemlich brutale Handlungen!
Ich hatte es relativ fix durchgelesen, das Milieu ist nicht mein Ding, aber der Erzählstil war spannend.
3,5* weil ich das krampfhafte Zurückhalten von Informationen nicht gut finde

Bewertung vom 04.02.2020
Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


sehr gut

Bei 'Abgefackelt' handelt es sich um den zweiten Band mit Paul Herzfeld, den sympathischen Rechtsmediziner aus Kiel. Die Handlung spielt drei Wochen nach dem Ende von 'Abgeschlagen' und Paul Herzfeld hat die Ereignisse noch nicht verarbeitet. Sein Chef bietet ihm eine vorübergehende  Stelle als Pathologe in Itzehoe an.
Paul nimmt dieses Angebot gerne an, ist aber erstaunt, wie wenig Auskunft er über seinen Vorgänger dort erfährt. Verstorben, verunfallt. Immer wenn er weiterfragt, stößt er auf Schweigen. Nach und nach erfährt er mehr und umso rätselhafter werden die Umstände um den Tod und das angebliche Verhalten des Pathologen. Woran hat dieser geforscht? Welchem Geheimnis war er auf der Spur? Gehörte er wirklich einem Kinderschänderring an? Hat er sich selbst abgefackelt?
Paul Herzfeld hat keinen leichten Stand in Itzehoe. Der Klinikchef mauert und die Polizei ist ihm auch nicht wohlgesonnen, erst recht nicht, als er deren Hauptverdächtigen in einem Todesfall entlastet und beweist, dass es sich um einen Unglücksfall handelt.
Michael Tsokos hat einen sehr flüssigen Schreibstil, erklärt medizinische Zusammenhänge für Laien verständlich und versteht es Spannung aufzubauen. Die kurzen Kapitel, mit genauen Orts-und Zeitangaben, lassen einen nicht den Überblick verlieren. Die Seiten bzw. Die Geschichte fliegt nur so dahin.
Mir hat dieser Band noch besser gefallen, als der erste. Denn es ist gleich von Anfang Spannung da.
Aber warum achtet das hochgelobte Lektorat nicht auf die Reflexivpronomen? Sie wurden auffällig oft nicht verwendet.
Da ich damals den Brustkrebsskandal in Essen sehr genau verfolgt habe, und auch zwei Patientinnen persönlich kenne, finde ich es sehr schade, dass diesem gierigen Pathologen, indirekt, eine Rolle in einem sonst gut gemachten Thriller zu Teil wird.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Droemer Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.