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Monina83

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2020
Edingaard - Göttin der Finsternis / Schattenträger-Saga Bd.2
Zeißler, Elvira

Edingaard - Göttin der Finsternis / Schattenträger-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Während sich im Trilogie Auftakt vor allem alles um Cassion und sein dunkles Erbe dreht, dehnt sich die Geschichte in dieser Fortsetzung weiter aus. Als Leser können wir beobachten, wie sich die Situation in Edingaard verändert und weiter zuspitzt. Nyxora, die dunkle Göttin, schürt den Konflikt zwischen Menschen und Magiern und bringt sie gegeneinander auf. Man merkt beim Lesen richtig, wie die Stimmung hochkocht und muss dabei zusehen, wie sich die Lage für die Protagonisten verschlechtert. Da einem diese bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen sind, leidet man richtig mit ihnen und wünscht sich, dass sie möglichst schnell einen Ausweg finden, damit nicht noch mehr zu Schaden kommen. Ich war also sofort wieder mitten im Geschehen und habe vor allem mit Cassion mitgefühlt.

Sehr schön fand ich, dass eine weitere, neue Protagonistin in der Geschichte auftaucht. So ist man als Leser während des Lesens an verschiedenen Orten des Geschehens und kann miterleben, was in Edingaard passiert, während Cassion und Kyana auf der Suche nach dem Artefakt sind. Langsam führt Elvira Zeißler den Charakter der jungen Magierin ein, erzählt von ihren eigenen Hintergründen und bringt dem Leser auch diese Figur näher. Ich fand Leena jedenfalls richtig gut. Sie hat es wirklich nicht leicht und ist alles andere als eine typische Heldin. Im Gegensatz, sie scheint immer den einfacheren Weg zu gehen, sich lieber zu verstecken oder zu fliehen, aber wenn es wirklich um mehr geht, als um ihr eigenes Leben, dann setzt sie sich für andere ein. Sie hat Werte und Überzeugungen, sie überlegt zuerst, wägt ab und ihr Herz ist auf dem richtigen Fleck. Als Leser erkennt man sofort das Potenzial, das in ihr steckt und wartet nur darauf, dass sie über sich hinauswächst und endlich den Platz findet, der für sie vorgesehen ist.

Auch Ibertus, der kleine Bergkobold, der mir im ersten Band so gut gefallen hat, bekommt in der Fortsetzung eine größere Rolle, was ich toll fand. Er begleitet nämlich Cassion und Kyana auf ihrer gefährlichen Reise und steht dem jungen Magier treu zur Seite und erweist sich wirklich als guter Freund. Es ist schön, dass Elvira Zeißler Cassion ein paar treue Gefährten an die Seite gestellt hat, damit er nicht allein gegen all das Unheil kämpfen muss, das Edingaard droht. Mir persönlich ist es in anderen Büchern oftmals zu übertrieben, dass es nur einen großen Helden gibt und der quasi im Alleingang die Welt rettet. Hier wird deutlich, dass es ein gemeinsamer Kampf ist, der nur gewonnen werden kann, wenn alle zusammenhalten. Eine schöne Botschaft wie ich finde.

Aber Elvira Zeißler wäre nicht Elvira Zeißler, wenn sie nicht auch in diesem Band einige Überraschungen für uns Leser bereithalten würde. Um die Herkunft von Kyana hat sie ja im Auftakt ein großes Geheimnis gemacht und ich habe auch in diesem Band wieder wild spekuliert, was es wohl mit ihrer Figur auf sich haben könnte. Trotz allem bin ich der Lösung nicht wirklich näher gekommen und war mehr als überrascht, als die Autorin diese Bombe platzen ließ. Das ist jedoch nicht die einzige unvorhergesehene Wendung, die den Leser hier in Atem hält. Vor allem das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen. Was für ein fieser Cliffhanger, der mir nahezu das Herz zerrissen hat und der Geschichte noch einmal eine andere Richtung geben könnte. Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend im Kampf um Edingaard. Ich freue mich schon jetzt sehr auf den großen Showdown.

Fazit:

Obwohl Mittelbänden ja immer nachgesagt wird, dass sie am schwächsten sind, kann dieser 2. Teil locker mit seinem Vorgänger mithalten. Trotzdem schlägt dieser eine andere Richtung ein, die jedoch nicht weniger spannend ist. Zu den altbekannten, liebgewonnenen Charakteren führt Elvira Zeißler neue, interessante Figuren ein, die man ebenfalls sofort ins Herz schließt und gerne begleitet. Dazu gibt es noch ein paar spannende Wendungen und fertig ist ein toller Fantasy-Mix, der den Leser mitreißt und absolut begeis

Bewertung vom 02.09.2020
Tavith (Band 1): Wenn Himmel und Hölle sich lieben
Hain, Philina

Tavith (Band 1): Wenn Himmel und Hölle sich lieben


weniger gut

Meine Meinung:

Was hab ich auf dieses Buch hingefiebert: Ein Kampf zwischen Himmel und Hölle ist doch immer für spannende Lesestunden gut und ich freute mich sehr darauf, dass mit den Nymphen noch einmal eine neue Spezies mitmischen würde.

Der Einstieg ins Buch gelang mir sehr gut. Die Geschichte wird abwechselnd aus Jiyans und Amaleyas Sicht erzählt und beide Protagonisten fand ich für sich wirklich super. Jiyan hat tiefe Schuldgefühle und sich deshalb seine ganz eigene Buse auferlegt. Amaleya hat ebenfalls ein Päckchen zu tragen, aber man merkt ihr an, dass sie einige Zeit in der Hölle verbracht hat. Sie ist nämlich taff und lässt sich nicht so einfach abwimmeln. Mir gefiel vor allem ihre direkte Art, die für so manche humorvolle Szene sorgte. Hier hat man also zwei Protagonisten mit denen man richtig mitfiebern könnte.

Auch die Idee rund um die verschiedenen Reiche, Spezies und den ewig schwelenden Konflikt zwischen Himmel und Hölle fand ich richtig genial. Ich freute mich auf jede Menge Action und hätte auch nichts gegen Krieg und Blut gehabt, leider verlor sich die Geschichte in meinen Augen jedoch im Liebesdrama der Protagonisten. Anfangs geht es vor allem darum, dass Amaleya Jiyan unbedingt für sich gewinnen wollte und das nicht nur als Verbündeten für den Himmel. Sie lässt niemals offen, wie anziehend sie ihn findet und dass sie ihn gerne in ihrem Bett hätte. Doch Jiyan kämpft gegen seine eigenen Dämonen und möchte sich nicht auf Amaleya einlassen. Das führte für mich dazu, dass sich die Geschichte schnell im Kreis gedreht hat und ich das Gefühl hatte, es würde nicht vorwärts gehen und dass der drohende Krieg nur Nebenschauplatz für das ganze Beziehungsdrama war.

Sehr gut gefiel es mir, als man von der Vergangenheit der Protagonisten erfuhr und so tiefer in die Charaktere eintauchen konnte, um sie noch besser kennen und verstehen zu lernen. Ich mag es, wenn Figuren ihren eigenen Hintergrund haben, das macht sie für mich tiefgründiger und ich kann mich besser auf sie einlassen.

Leider zog sich für mich die Geschichte etwas in die Länge, dadurch, dass es hauptsächlich um die Gefühle der Protagonisten ging, die bei mir nicht so recht ankamen, vor allem, als es dann noch darum ging, dass die beiden seelenverwandt sind. Das ist leider mein persönlicher Worst Case. Tatsächlich kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn die Gefühle so plötzlich da und innerhalb kürzester Zeit unglaublich stark sind, WEIL SIE JA SEELENVERWANDT SIND. Damit kann ich so gar nichts anfangen und das hat mir die Geschichte auch wirklich zum Teil verhagelt.

Als sich der Konflikt zwischen den Engeln und Dämonen immer weiter zuspitzt, kommt endlich auch Spannung in die Geschichte. Es gibt ein paar nette Wendungen, die durchaus Potenzial hatten, aber zum Ende hin gab es dann erneut ein No-Go für mich, das ich aber aus Spoilergründen nicht nennen kann. Zum Schluss sind die Karten auf jeden Fall noch einmal neu gemischt und die Geschichte könnte noch einmal eine neue Richtung bekommen, ich werde den zweiten Teil jedoch höchstwahrscheinlich nicht lesen. Dafür war mir das zu viel Liebesgedöns und zu wenig Spannung.

Fazit:

Die Idee zu „Tavith – Wenn Himmel und Hölle sich lieben“ gefiel mir sehr gut, leider konnte mich die Umsetzung jedoch nicht überzeugen. Es war mir insgesamt zu viel Liebesgedöns, zu viel Lärm um Nichts und das Klischee der Seelenverwandtschaft kann bei mir leider inzwischen überhaupt nicht mehr punkten, im Gegenteil.
Zum Ende hin gibt es zwar noch etwas Spannung und ein paar interessante Wendungen, aber selbst die konnten es für mich nicht mehr herausreißen. Tut mir leid, meinen Geschmack hat die Geschichte leider nicht getroffen.

Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.

Bewertung vom 24.08.2020
Die Weltenfalten - Wenn Feuer erwacht
Völker, Jenny

Die Weltenfalten - Wenn Feuer erwacht


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Seit meinem ersten Buch von Jenny Völker ist mir klar, dass ich mehr von ihr lesen möchte, deswegen griff ich auch zu ihrem neuen Fantasy-Werk.

Der Prolog spielt in der Vergangenheit und wir bekommen einen kleinen Einblick in die Welt, aus der Mayla ursprünglich kommt. Zwar erinnerte mich das Geschehen ein bisschen an Harry Potter, aber trotzdem machte es mich sehr neugierig auf das, was noch kommen würde.

Danach springt die Geschichte zu Mayla und wir erleben hautnah mit, wie sie unter Liebeskummer leidet und jeder, der selbst schon einmal darunter litt, kann ihre Gefühle so gut nachvollziehen. Mir tat die Protagonistin jedenfalls sofort sehr leid und ich hoffte, dass sie bald darüber hinwegkommen würde. Dabei lernt man auch ihre beste Freundin Heike kennen, die ihr zur Seite steht. Sie ist wirklich ein Schatz und Mayla kann froh sein, sie zu haben.

Schnell tauchen jedoch bei der Hauptfigur die geheimnisvollen Kräfte auf und sie landet plötzlich in einer anderen Welt. Und spätestens hier hatte mich die Autorin vollkommen, denn was sie mit den Weltenfalten geschaffen hat, hat mich wirklich fasziniert. Ich liebe ja alles rund um Hexen und auch hier gibt es eine ganz eigene Welt mit verschiedenen Kräften, Zaubersprüchen und –tränken, mit Zauberstäben und jeder Menge Magie. Ich wurde regelrecht in die Welt hineingezogen und war einfach nur begeistert davon. Das Lesen und Entdecken macht richtig Spaß und ich habe gar nicht gemerkt, wie die Seiten verflogen sind.

Natürlich braut sich in den Weltenfalten auch ein Konflikt zusammen, in den Mayla unweigerlich hineingerät, der das Buch aber durchweg spannend macht. Genau wie die Protagonistin ist man fremd in dieser Welt und kann nicht sagen, wer Freund und wer Feind ist, deswegen muss man sich auf das verlassen, was Mayla herausfindet oder auf sein eigenes Bauchgefühl, das mich dieses Mal aber doch im Stich gelassen hat. Ich finde es aber toll, wenn man die Geschichte nicht sofort durchschaut und sich gemeinsam auf die Suche macht.

Dabei werden der Protagonistin noch ein paar interessante Charaktere an die Seite gestellt. Allen voran ein geheimnisvoller Fremder, von dem man in diesem ersten Band kaum etwas erfährt. Gerade das macht ihn so spannend und ich freue mich schon darauf, in den Folgebänden mehr von ihm zu erfahren. Doch auch ein Polizist spielt eine entscheidende Rolle in dieser Geschichte, genauso wie eine schwarze Katze, die immer dann auftaucht, wenn Mayla in Gefahr ist. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wer in den beiden nächsten Bänden noch eine Rolle spielen wird und vor allem welche.

Mit dem Epilog schließt Jenny Völker die Geschichte erst einmal rund ab, nicht jedoch ohne den Leser sehnsüchtig auf Band 2 warten zu lassen. Zum Glück müssen wir nicht so lange auf die Fortsetzung warten, denn am liebsten hätte ich einfach sofort weitergelesen.

Fazit:

Jenny Völker entführt ihre Leser in „Die Weltenfalten“ in eine magische und faszinierende Welt, die ihren Zauber schnell entfaltet und mich an die Seiten gefesselt hat. Ich liebe die Idee rund um die Geschichte und auch Mayla war mir sofort sympathisch. Die Story an sich ist durchweg spannend und zeigt, dass wir uns auch in den Folgebänden auf einiges gefasst machen müssen. Ich freu mich schon jetzt sehr darauf.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 24.08.2020
A single night / L.O.V.E. Bd.1
Andrews, Ivy

A single night / L.O.V.E. Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Bei New Adult Geschichten bin ich immer sehr skeptisch, da ich dieses „Jungfrau trifft auf heißen Kerl“-Klischee einfach nicht mehr lesen möchte. Trotz allem hat mich Ivy Andrews mit ihrem Klappentext sehr neugierig gemacht, deshalb wollte ich es gerne lesen.

Anfangs konnte man tatsächlich meinen, dass auch dieses Buch dem üblichen Klischee entspricht, denn die Protagonistin Libby ist tatsächlich noch Jungfrau. Doch anders, als sonst, macht sie daraus nicht so ein großes Ding. Es ist auch nicht so, dass sie diesen Umstand nicht schon geändert hätte, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte, es hat sich eben einfach nie ergeben. Trotzdem entspricht Libby nicht dem Typ „graue Maus“. Sie weiß, was sie will und geht ihren Weg. Allerdings hält sie sich dabei gerne im Hintergrund und drängt sich nicht ständig in den Mittelpunkt. Ich fand sie sehr sympathisch und konnte richtig mit ihr mitfiebern.

Jasper war dagegen ein Fall für sich. Mir persönlich war er etwas zu anstrengend, aber zum Glück ist er alles andere als ein Badboy. Er hält nicht hinterm Berg mit seinen Gefühlen für Libby und was mir besonders gefällt, er steht stets hinter ihr. Das mochte ich an ihm wirklich sehr gerne.

Was mir an dieser Geschichte aber am besten gefallen hat: Es gibt neben der Lovestory auch noch Handlung. Gemeinsam mit Libby und ihrer chaotischen WG tauchen wir in die Welt des Modedesigns ein. Wir erleben mit, wie die Studenten ihre eigenen Kollektionen entwerfen und Ideen und Vorstellungen umsetzen. Ich liebte es, wie die Autorin ihre Entwürfe beschrieb und wie ich sie in meinem Kopf lebendig werden lassen konnte. Selber habe ich kein Händchen für Mode, aber trotz allem hat diese Welt eine gewisse Faszination auf mich. Deshalb gefiel mir dieses Setting wirklich sehr gut und ich konnte mich vollkommen darin verlieren.

Doch auch die chaotische WG mit den vier Mädels hat mich sofort für sich gewonnen. Die vier sind sehr unterschiedlich und doch haben sie sofort einen Draht zueinander und unterstützen sich, wo sie nur können. Jede für sich hat ihre Eigenarten, ihre Leidenschaften, Wünsche und Träume und ich freue mich sehr, dass wir in den Folgebänden auch noch mehr über die anderen jungen Frauen erfahren werden, denn sie sind mir alle bereits ans Herz gewachsen.

Die Liebesgeschichte an sich gefiel mir auch richtig gut, vor allem, da es nicht so eine nervige On-/Off-Beziehung gibt. Zwar gibt es auch hier etwas „Drama“, aber das gehört ja zu diesem Genre dazu. Die Autorin Ivy Andrews hat dieses Drama jedoch so wohl dosiert, dass es mir nicht auf die Nerven ging und ich die Lovestory einfach nur genießen konnte. Am Ende gab es zwar einen kleinen Wermutstropfen für mich, da es mir hier dann etwas zu schnell in einer bestimmten Sache ging, aber ich konnte das Buch trotz allem richtig genießen und werde auf jeden Fall auch die anderen Bände noch lesen.

Fazit:

Mit „A single night“ gibt es endlich ein New Adult Buch, das sich nicht an den üblichen Klischees bedient, auch, wenn man das zu Beginn denken könnte. Vor allem das Setting in der Modewelt hat mir besonders gut gefallen und die vier jungen Frauen aus der WG haben mein Herz sofort im Sturm erobert. Mir hat das Buch großen Spaß gemacht und ich freu mich schon jetzt auf weitere Geschichten in der chaotischen WG rund um Mode, Freundschaft und die große Liebe.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 24.08.2020
Kind der 90er
Voigt, Michèle

Kind der 90er


ausgezeichnet

Inhalt:

Julia kümmert sich um den Haushalt, die Kinder und hat noch einen Job. Ihre Tage scheinen nur noch aus Pflichten zu bestehen. Eine 90er Party soll ihr eine kleine Auszeit gönnen.

Dort trifft sie auch auf Jannis, ihre Jugendliebe. Doch der bringt ihr Leben ganz schön durcheinander, denn plötzlich sind all die Gefühle wieder da, die sie als Jugendliche gespürt hat.

Ist das ihre Chance auf einen Neuanfang oder ein Zeichen, dass ihr Leben, so wie es ist, eigentlich doch ganz gut ist?

Meine Meinung:

Als mir Michèle Voigt zum ersten Mal von ihrem Buch erzählt hat, war ich sofort begeistert, bin ich doch auch ein richtiges Kind der 90er. Da war es klar, dass ich die Geschichte unbedingt lesen muss.

Anfangs lernt man Julia kennen und erlebt ihren Alltag mit. Sie ist gefangen zwischen Alltag, Kindererziehung und ihrem Job. Jeder Tag scheint gleich zu sein und nur noch aus Pflichten zu bestehen. Sehr authentisch schildert die Autorin hier die Gefühle, die Mütter zuweilen haben. Zumindest ich konnte Julia sehr gut verstehen und ihre Situation vollkommen nachvollziehen. Manchmal hat man als Mutter wirklich das Gefühl nur noch funktionieren zu müssen und ansonsten kaum wahrgenommen zu werden. Besonders schmunzeln musste ich auch, als Julia zugibt, dass sie abends zu kaputt ist, um noch ausgehen zu wollen, weswegen sie sich lieber auf ihre Couch kuschelt und die Ruhe genießt. Auch das kenne ich nur zu gut und ich bin mir sicher, viele Mütter werden sich in dieser Geschichte widerfinden und mit Julia identifizieren können. Sie ist einfach so herrlich aus dem Leben geschrieben. Eine Frau, wie Du und ich, mit all den Sorgen und Problemen, die jeder von uns hat und kennt.

Doch dieses Buch hat nicht nur sympathische und authentische Charaktere, sondern auch den Charme der 90er, denn Michèle Voigt flicht hier alles ein, was die 90er so besonders gemacht hat: Sei es die Kleidung, die Musik oder die Süßigkeiten. Geschickt wird das in die Geschichte eingebaut und als Leser kann man sich auf eine Reise in die Vergangenheit machen. Es hat mir großen Spaß gemacht, mich zurück in diese Zeit zu begeben. Und ja, die Autorin hat recht: Das war eine ganz besondere Zeit und ich erinnere mich, genau wie Julia, gerne daran.

Die Geschichte selbst gefiel mir aber auch sehr gut. Eine junge Mutter, die plötzlich ihr ganzes Leben anzweifelt und Gefühle für einen anderen Mann entwickelt. Ich mochte es, dass die Protagonistin nicht frei von Fehlern ist, dass sie Zweifel hat und nicht über alles erhaben ist. Endlich einmal eine Liebesgeschichte, die nicht perfekt ist, denn wo zwei Menschen zusammen sind, gibt es immer mal Konflikte und es müssen auch immer Kompromisse getroffen werden. Es ist nicht alles immer nur schön und Friede Freude Eierkuchen. Deshalb finde ich es toll, dass Michèle Voigt auch einmal die andere Seite einer Liebesgeschichte beleuchtet. Ich habe richtig mitgefiebert und wollte unbedingt wissen für wen Julia sich am Ende entscheiden wird. Deshalb konnte ich gar nicht aufhören zu lesen, bis ich endlich wusste, wie es ausgeht.

Fazit:

Mit „Kind der 90er“ hat mich die Autorin Michèle Voigt auf eine tolle Zeitreise in meine Jugend geschickt, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Gemeinsam mit einer äußerst sympathischen und authentischen Protagonistin hörte ich Lieder der 90er, erinnerte mich an Modesünden und meine liebsten Süßigkeiten, die es jetzt leider nicht mehr gibt. Doch auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut, da in dieser Geschichte nicht nur die schönen Seiten beleuchtet werden, sondern gezeigt wird, dass die Liebe immer auch aus Kompromissen besteht. Ein wirklich tolles Buch, nicht nur für Kinder der 90er.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 24.08.2020
Girl running, Boy falling
Gordon, Kate

Girl running, Boy falling


gut

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext gelesen hatte, war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss, da ich immer auf der Suche nach Büchern bin, die ernste Themen aufgreift.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der fast schon philosophisch ist. Der männliche Protagonist rezitiert gerne Gedichte und er und Therese liefern sich oft kleine Wortgefechte. So bemerkt man sofort, dass dieses Buch einen besonderen Schreibstil hat und man oftmals auch zwischen den Zeilen lesen muss. Das gilt auch für die Briefe, die Wally an seinen verstorbenen Vater schreibt und die immer wieder in die Geschichte eingebaut werden. Dadurch erfährt man auch von den Gefühlen, die in Wally schwelen und von denen er niemandem sonst erzählen kann. Für alle anderen ist er stets der gutgelaunte und beliebte Football-Star der Highschool. Deshalb muss man als Leser dieses Buches wirklich zwischen den Zeilen lesen, denn sonst geht es einem, wie den Übrigen und man hat keine Ahnung, was Wally zu dieser Tat getrieben hat.

Überhaupt hatte ich ein paar Probleme mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und zu
-fühlen, da ich sie nie richtig kennenlernen konnte. Man wird einfach in eine kurze Episode der Charaktere hineingeworfen ohne großartig viel von ihnen zu erfahren. Mir persönlich hat es etwas an Tiefe gefehlt, es gab für mich einfach zu wenige Informationen über die einzelnen Figuren, so dass ich sie nicht richtig greifen konnte. Für mich hätte das Buch gerne ein paar Seiten mehr haben können, so dass ich mehr Zeit gehabt hätte, die Protagonisten besser kennenzulernen.

Dafür fand ich, dass das Thema „Trauerbewältigung“ hier sehr gut umgesetzt war. Es gibt verschiedene Wege mit so einem Verlust umzugehen und diese zeigt uns die Autorin Kate Gordon hier sehr deutlich auf. Dabei kam für mich eine Botschaft ganz klar hervor: So etwas schafft man nicht allein und muss es auch nicht. Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen und diese anzunehmen. Sei es von anderen Menschen, die einem nahestehen oder professionelle Hilfe. Ich denke vor allem für jüngere Leser ist dies eine sehr wichtige Botschaft, die mit diesem Buch deutlich vermittelt wird.

Der Schreibstil des Buches passt perfekt zum Genre Jugendbuch. Die Protagonisten sprechen eindeutig Jugendsprache, aber es wird auch viel in Metaphern gesprochen und es gibt, wie schon erwähnt, viele philosophische Gedanken. Mir gefiel der Schreibstil sehr gut, aber wer es lieber nüchtern mag, für den ist dieses Buch vielleicht nicht geeignet.



Fazit:

Das Buch ist auf jeden Fall etwas Besonderes, schon alleine wegen dem philosophischen Schreibstil. Mir persönlich hatte die Geschichte jedoch an sich zu wenig Tiefe und auch die Charaktere konnte ich nicht gut genug kennenlernen, um mit ihnen mitzufiebern. Dafür gefiel mir das Thema der Trauerbewältigung sehr gut und wie Kate Gordon damit in diesem Buch umging.

Von mir bekommt das Buch 3 Punkte von 5.

Bewertung vom 03.07.2020
Blaues Gold
Zaurrini, Christelle

Blaues Gold


weniger gut

Meine Meinung:

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Schon seit ich das Cover und den Klappentext zum ersten Mal gesehen habe, war mir klar, dass ich, als Dystopie-Fan dieses Buch lesen muss.

Als es jetzt endlich herauskam, habe ich mich sofort drauf gestürzt.

Anfangs lernt man Ella kennen, die mit vielen anderen Jugendlichen in „Wonderland“ lebt und dort ausgebildet wird. Schnell wird klar, dass ihr Leben im Grunde nichts wert ist und auch ihre Zukunft nicht viel besser aussieht. Kurz bekommt man auch einen Einblick, wie das damals mit dem Wasser passiert ist und was das bedeutet. Trotzdem konnte ich die Welt nicht wirklich greifen. Man erfährt kaum etwas über die Aquas oder wie die Hierarchie zustande kommt. Die Wissenschaftlerin, in deren Besitz sich die geheime Formel befindet, wird zwar als der Bösewicht schlechthin aufgeführt, aber wir als Leser bekommen schlichtweg zu wenige Informationen, um uns ein genaues Bild von den wirklichen Lebensumständen zu machen. Das gesamte System blieb für mich undurchsichtig und ich konnte mich kaum in dieser Welt zurechtfinden, die Christelle Zaurini in dieser Geschichte geschaffen hat.

Auch die Charaktere selbst blieben mir zu „farblos“ und gewannen kam an Tiefe. Zunächst begleiten wir Ella und ihren einzigen Freund Silas in ihrem Alltag, doch hier passiert nicht wirklich viel. Es gab genau eine Szene, in der ich ein wenig von Ellas Charakter erkennen konnte, als sie sich gegen eine Ungerechtigkeit stellt. Ansonsten erträgt sie jede Situation stumm und fügt sich immer sang- und klanglos in ihr nächstes Schicksal. So stolpert sie geradezu von einem Ereignis ins nächste, wobei sie dabei meist einen passiven Part einnimmt. Da hatte Cole für mich noch mehr Substanz, da er von Anfang an weiß, was er möchte und sein Motiv für den Kampf wirklich überzeugend ist. Er bekommt auch deutlich mehr Hintergrund, als Ella ihn hat und setzt sich für das ein, was ihm am Herzen liegt. Dabei ist er aber fast schon etwas „zu perfekt“, was ich aber in diesem Fall gerne durchgehen lasse.

Spätestens als Ella und Cole gemeinsam fliehen und sich dem Widerstand anschließen wollen, habe ich damit gerechnet, dass das Buch an Fahrt aufnehmen, dass Spannung in die Geschichte hineinkommen würde. Stattdessen gab es für mich eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die oftmals ausgeschmückt wurden, dann aber keinerlei wirkliche Bedeutung für die Story an sich hatten. Ich dachte dann immer, dass am Ende noch etwas kommen müsste, was dann jedoch leider nicht der Fall war. Vielleicht dienten manche Situationen dazu, die Hintergründe der Geschichte noch deutlicher zu machen, mir hat dabei jedoch oftmals einfach der rote Faden gefehlt.

Im Mittelteil gibt es dann tatsächlich eine sehr schöne Wendung, eine Überraschung, die wirklich Potenzial hat und die Ereignisse noch einmal in ein anderes Licht rückt oder sollte ich sagen rücken könnte, denn leider wird hierauf nicht viel Zeit verschwendet und während das Buch an manchen Stellen unnötig langgezogen wird, kam es an anderen dann zu kurz. Insgesamt ging es mir einfach zu wenig in die Tiefe, so dass ich beim Kampf ums Überleben nicht wirklich mitfiebern konnte, was mir echt leid tat, da mich die Idee an sich sofort gefesselt hatte.

Der Schreibstil der Autorin ist trotz allem sehr angenehm zu lesen. Es gibt keine langen Schachtelsätze oder Begriffe, über die man stolpern könnte. Insgesamt liest es sich sehr flott und schnell und man hat die knapp 300 rasch durchgelesen.

Fazit:

Trotz faszinierender Idee konnte mich „Blaues Gold – Wasser wie Blut“ leider nicht überzeugen. Insgesamt fehlte es mir sowohl am Weltenbau, als auch den Charakteren und der Handlung selbst an Tiefe. Ich konnte mir weder ein Bild von den Hintergründen, noch von den Protagonisten machen, so dass ich nicht wirklich mitfiebern konnte.

Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.

Bewertung vom 19.06.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Im Prolog befinden wir uns mit Nele im Jahr 1991 und erleben, wie sie Henry auf Juist kennenlernt. Sie verbringt dort Zeit bei ihrer Oma, während der Junge dort wohnt. Schnell ist klar, dass für diese beiden eine besondere Freundschaft beginnt. Irgendwie hatte ich einfach beim Lesen das Gefühl, als wäre dieser Moment magisch, als wäre es Schicksal, dass sich die Kinder treffen und anfreunden. Katharina Herzog hat bei dieser ersten Begegnung so eine besondere Atmosphäre geschaffen, dass ich gar nicht anders konnte, als mit den beiden mitzufiebern.

Fortan begleitet man Nele durch die Jahre. Man erlebt ihren ersten Kuss mit Henry und wie aus Freundschaft mehr wird. Ich hatte direkt Schmetterlinge im Bauch, als ich das las. Hach, die erste große Liebe ist einfach etwas Besonderes. Umso trauriger war ich, als es ein ganz doofes Missverständnis gab. Ich hätte am liebsten geschrien, so nah waren mir die beiden Protagonisten schon. Die Autorin hat es geschafft, dass ich von Anfang an eine enge Beziehung zu Nele aufgebaut und mir für sie nur das Beste gewünscht habe.

Sehr schön fand ich dabei auch die Botschaft, die man aus dem Buch herauslesen kann: Greif nach den Sternen und kämpfe für Deine Träume. Nele dient dem Leser dabei als Vorbild, denn sie möchte von klein auf Musicaltänzerin werden und tut alles dafür, damit dieser Traum Wirklichkeit wird. Und schließlich schafft sie es: Sie steht als Hauptrolle auf der Bühne. Trotzdem musste sie dafür Opfer bringen und als Leserin fragte ich mich unwillkürlich, was ich bereit wäre, für meinen Traum alles aufzugeben und ob ich so stark wäre wie Nele. Denn es gehört wirklich viel Mut dazu, so einen Beruf zu wählen und sie hat es auch wirklich nicht leicht damit. Doch Nele ist eine dieser Protagonistinnen, die ich wirklich bewundere. Sie ist stark und unabhängig und geht ihren Weg. Mir persönlich gefiel es dabei besonders gut, dass Nele auch Mutter ist und damit nicht nur für sich selbst kämpfen muss, sondern auch überlegen, was das Beste für ihre Tochter ist. Als Mutter denkt man noch einmal ganz anders und ich konnte mich wirklich gut in sie hineinfühlen.

Als Leser kann man auch gut beobachten, wie sie sich entwickelt, da man sie über Jahre in der Geschichte begleiten darf, was mir richtig gut gefiel. Auch die Begegnungen, die sie dabei hat prägen sie und so lernt man viele Nebencharaktere kennen, wie z.B. Emily, die Nachbarin von Oma Lotte, die eine Tanzschule betreibt oder Jens, der später ihr bester Freund wird. Auch er kämpft für seinen Traum, lieber in einem Blumenladen zu arbeiten, statt die Metzgerei der Eltern zu übernehmen. Dieses Buch ist wirklich voller Träume und voller Figuren, die ganz unterschiedlich damit umgehen.

Und dann ist da noch die Liebesgeschichte, die immer präsent ist, aber doch nicht zu viel Raum einnimmt, denn eigentlich ist sich die Protagonistin ja über ihre Gefühle gar nicht wirklich bewusst und erkennt erst spät, wem ihr Herz wirklich gehört. Doch genau das fand ich toll, denn als Leser weiß man natürlich längst, was sie noch nicht wahrhaben will und fiebert deshalb ganz schön mit den beiden mit. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, Nele auf ihrem Weg zu begleiten.

Fazit:

Katharina Herzog hat es geschafft, mich mit ihrem Buch „Wo die Sterne tanzen“ zum Träumen zu bringen. Nele wuchs mir sofort ans Herz und ich habe mit ihr mitgefiebert, gelitten und gefühlt und sie auf ihrem Weg begleitet. Gemeinsam mit ihr habe ich nach den Sternen gegriffen und für meine Träume gekämpft. Ein wirklich schönes Buch, das mein Herz erwärmt hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 29.05.2020
Um 180 Grad
Werner, Julia C.

Um 180 Grad


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Im Prolog ist man als Leser live dabei, als Lennard mit seinen Freunden die Graffiti an die Hauswand des Altenheimes, genannt Bunker, sprüht. Schnell wurde mir klar, dass der Junge einfach das macht, worauf er gerade Lust hat, ohne sich groß über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Da ist es nur natürlich, dass er auch von der Strafe seiner Eltern nicht gerade begeistert ist. Noch dazu, wo seine beiden Freunde viel glimpflicher davon kommen. Ich finde der Autorin Julia C. Werner ist es sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken eines männlichen Jugendlichen darzustellen. Anders als in vielen Jugendbüchern ist Lennard nicht der Held, der sich freiwillig um die alten Menschen kümmert. Ich fand das sehr authentisch, denn welcher junge Mann hätte schon Lust im Altenheim Vorlesepate zu sein?

Trotzdem begleitet man den Jugendlichen gerne, weil man wissen möchte, was er erlebt und wie er mit den Besuchen bei Frau Silberstein umgeht. Anfangs hat Lennard sichtlich Probleme. Er weiß nicht, wie er mit den Frauen umgehen soll und die Zustände im Altenheim und die Patienten selbst schockieren ihn. Man spürt als Leser förmlich die Berührungsängste, die er zu Beginn hat und obwohl ich längst schon nicht mehr in seinem Alter bin, konnte ich mich trotzdem in ihn hineinfühlen, so gut transportiert die Autorin die Gefühle ihrer Protagonisten an die Leser.

Natürlich habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass Frau Silberstein von ihren Erfahrungen aus dem KZ berichten würde. Doch lange Zeit gibt sie nur immer kleine Hinweise, erzählt aber nie Genaueres. Vorerst liegt das Augenmerk auf den Begegnungen von Lennard und Lea. Denn wie es im Leben von Jugendlichen eben so ist, spielt das andere Geschlecht eine wichtige Rolle. Man verliebt sich zum ersten Mal und hofft, dass diese Liebe erwidert wird. Trotzdem ist die Geschichte nie langweilig, denn je öfter Lennard zu Frau Silberstein geht, desto mehr verändern ihn diese Besuche. Er fängt an, sich für die alten Menschen zu öffnen, ihnen zuzuhören und merkt, wie wichtig deren Geschichten sind. Es ist nämlich etwas ganz anderes, ob man von den Gräueltaten in einem Buch liest oder sie von einem Menschen hört, der sie wirklich erleiden musste. Mich hat mehrmals beim Lesen eine Gänsehaut überkommen. Es ist für mich nie leicht, solche Szenen zu lesen, weil es für mich immer unvorstellbar sein wird, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können, aber eine Botschaft kommt in diesem Buch ganz klar heraus: Es ist wichtig, sich zu erinnern, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Und ja, das ist es wirklich. Deswegen sind genau solche Bücher in meinen Augen sehr wichtig. Julia C. Werner hat diesen schweren Stoff für Jugendliche zugänglich bemacht ohne sie zu schonen oder zu beschützen. Sie möchte ihnen die Augen öffnen. Trotzdem geht sie sehr behutsam mit diesem Thema um. Ich finde, sie hat genau den richtigen Ton für ein Jugendbuch getroffen.

Auch das Ende hat mich sehr berührt und bewegt. Man kann deutlich herauslesen, wie sehr die Besuche Lennard verändert haben und das zum Positiven. Allerdings sind es nur kleine Veränderungen und sie passieren so schleichend, dass wohl nicht mal er selbst es anfangs merkt. Vielleicht ist es gerade deswegen so authentisch, weil Julia C. Werner es nicht mit der Entwicklung ihrer Protagonisten übertreibt. Mich hat sie jedenfalls mit ihren Charakteren und ihrer Botschaft vollkommen überzeugt.

Fazit:

Julia C. Werner hat mit ihrem Buch „Um 180 Grad“ einen sehr wertvollen Beitrag geleistet. Sie setzt ein schwieriges Thema so um, dass es für Jugendliche zugänglich wird und sie sich in den Protagonisten hineinversetzen können. Dabei kommt die Botschaft ganz klar heraus: Gemeinsam müssen wir gegen das Vergessen kämpfen, damit so etwas Schreckliches nicht noch einmal passiert. Ein Buch, das auf jeden Fall als Lektüre in den Unterricht und in die Hand jedes Jugendlichen gehört.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.