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TochterAlice
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon


ausgezeichnet

Wer nicht fragt, bleibt dumm
Superschön aufgemacht ist dieses sehr schöne Lexikon für 2-bis 4jährige - ich könnte mir aber auch noch ein paar Monate jüngere Kinder als Rezipienten vorstellen - Ältere, jedenfalls die in meinem Umfeld, finden diese dicken Buchseiten einfach nicht mehr cool genug. Sie sind jetzt alt genug, um durch dünner "beseitete" Bücher zu blättern! Finden sie jedenfalls selbst!

Hier geht es um alle möglichen Bereiche, denen Kinder so im Alltag, aber auch an besonderen Tagen, bspw. auf Ausflügen begegnen. Was für Tiere leben im Zoo, welche auf dem Bauernhof? Was treibt sich so auf der Straße so rum und was macht eigentlich die Feuerwehr? Und noch so einiges mehr.

Die Schrift ist allerdings recht klein und schwer zu lesen, da sie recht dünn ist und sich über die Bilder ausbreitet. Eher was zum Vorlesen für Eltern, Paten, und AuPairs als für Großeltern!

Ich bin sicher, dass die Kinder hierdran viel Freude haben und das Buch oft zur Hand nehmen werden!

Bewertung vom 11.10.2023
Die Jungfrau
Helfer, Monika

Die Jungfrau


gut

Gloria ist in allem besser als Moni, jedenfalls war sie es in den sogenannten coolen Disziplinen. Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches, dass man als Jugendliche so von seiner Freundin denkt. Und irgendwie war diese Gloria auch extrem - aber nicht so sehr, dass es sich lohnen würde, einen Roman über sie zu schreiben.

Finde ich, die ich die Autorin Monika Helfer durchaus schätze: "Die Bagage" und mehr noch "Vati" habe ich gerne gelesen und denke auch heute, Jahre später noch gern an die Lektüre zurück. Diesen Roman jedoch empfand ich als ausgesprochen schwer zu lesen. Und ich denke auch nicht allzu gern daran zurück, muss ich gestehen.

Bewertung vom 08.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


gut

Leben durch ein Buch
Das widerfährt Beatrice, einer jungen Nonne, Bibliothekarin in einem Kloster, die sich nach einem anderen, lebenswerteren Leben sehnt - zu lange schon lebt sie hinter Klostermauern in einer sehr zurückgezogenen Gemeinschaft.

Ihre Bücher und auch die alten Sprachen, die sie unterrichtet, sind ihr wichtig, doch das reicht nicht aus. Ein Buch, sie von zwei schwer verletzten, sterbenden Frauen, die gerade noch in das Kloster aufgenommen werden können, bevor sich Fremde - natürlich Männer ihrer bemächtigen, erhält. Es hat einen besonderen Wert für sie hat - eine Schrift aus alten Zeiten - wird auf merkwürdige Art lebendig - wird es ihr zu einer Freiheit verhelfen können in Zeiten, in denen Männer in das Kloster eindringen und es sich untertan machen wollen. Für sie ist es eine Schrift der Ketzer.

Eine Handlung, die mich sehr reizte und von der ich mir ein prächtige, schillernd bunte Entwicklung erhoffte, die sich aber leider als über längere Strecken als langatmig, teils sogar langweilig erwies - mir fiel es ausgesprochen schwer, am Ball zu bleiben und die Lektüre erreichte mich nicht. Eine vielversprechende Idee - die sich leider als Enttäuschung entpuppte - zumindest für mich.

Bewertung vom 02.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


ausgezeichnet

Die Hobbyermittlerinnen bekommen zu tun. Und zwar schon zum zweiten Mal!

Ich lese gerne Krimis, gern auch etwas entspanntere (oder auch betulichere), in denen es trotz Mord auch mal gemütlich zugeht.

So war dieser hier bereits der zweite Fall der zupackenden Judith Potts, einer älteren Dame, die ihren ersten Fall gleich nebenan löste und den Tod ihres Nachbarn aufklärte, allerdings mithilfe zweier Mitstreiterinnen, die sie während ihrer Ermittlungen kennenlernte.

Diesmal wird sie von einem reicheren Herrn zu dessen Gartenparty am Tag vor seiner Hochzeit eingeladen - und zwar befürchtet er einen Mord. Judiths Gespür in Mordfällen hat sich bereits herumgesprochen. Doch hier kann weder sie noch ihre ebenfalls anwesenden Freundinnen Becks und Suzie noch etwas richten - es trifft den Gastgeber selbst - ein Schrank fällt auf ihn nieder.

Auch diesmal wird die Polizei sie nicht mehr los und das ist auch gut so, denn wieder ist es Judith, die die ganze Geschichte auflöst.

Ein sehr unterhaltsames und anregendes Buch mit einem ordentlchen Schuss Humor sowie ein paar Ungereimtheiten und kleinen Längen.Dennoch hat es mir ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet!

Bewertung vom 26.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Ein Mann am Rande der Gesellschaft

....kann nur ein schlechter Mann sein! So denken immer noch viele und bei seinen Kunden - er ist Briefzusteller - ist er nicht beliebt. Besonders bei einem nicht, mit dem er sich richtig bekriegt. Das geht so weit, dass er strafversetzt wird - in die Christkindlfiliale in Engelskirchen, wo die Kinder vor Weihnachten ihre Wunschzettel hinschicken. Auch dort stänkert er herum, bis er an die Briefe von Ben, einem zehnjährigen Jungen, der sich praktische Hilfe - und zwar nicht vom Weihnachtsmann, sondern von Gott höchstpersönlich. Denn er muss den Haushalt für sich und seine Mutter schmeißen.

Walter beginnt irgendwann, ihm zurückzuschreiben... als Gott natürlich. Doch auch das bringt ihm wieder Ärger.

Ein stimmungsvoller, dabei warmherzig-humorvoller Roman, in dem es vor allem darum geht, wer Walter eigentlich ist. Beziehungsweise: was ihn zu dem gemacht hat, der er ist. Das sind schlechte Erfahrungen, vor allem aber sein Ruf, der Menschen veranlasst, ihm nicht gerade wohlwollend entgegenzutreten. Und noch einiges mehr, was der Leser höppchenweise in einem Rückblick erfährt.

Ein Buch, in dem vieles Traurige und Ärgerliche auf den Tisch kommt, das mich aber trotzdem mit einem warmen Gefühl im Bauch zurücklässt. Das ist der Verdienst des Autors Andreas Izquierdo, der hier wieder einmal den richtigen Ton trifft und es inhaltlich auf den Punkt bringt. Eine herzliche Empfehlung für dunkle Herbst- und Winterabende!

Bewertung vom 24.09.2023
Sommersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.1
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Sommersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.1


gut

Extrem und weit hergeholt
Dabei jedoch durchaus spannend und gut geschrieben: Aber mir wurde es dann doch sehr schnell zu viel, zumal sich das Autorenduo ständig in Andeutungen ergeht und ich diesbezüglich sowieso keine Blitzgneißerin bin, wie Wolf Haas das ausdrücken würde. Im Klartext der rheinischen Umgangssprache: ich bin sehr oft schwer von Kapee, gerade wenn es brisant und/oder spannend wird.

Andererseits wird hier mindestens ebenso oft die Holzhammermethode gewählt, mit der ich keine großen Schwierigkeiten habe - zumindest, was das Verständnis angeht. Dagegen ist sie nicht unbedingt geeignet, um meine Lesefreude zu steigern!

Aber jetzt zum Inhaltlichen: Wir schreiben das Jahr 1994. Im Zuge der Ermittlungen zum Tod einer jungen Frau, die mitten in Stockholm vergewaltigt und erwürgt aufgefunden wird, treffen der Ermittler Tomas Wolf und die Journalistin Vera Berg aufeinander. Beide haben nicht nur ein Päckchen zu tragen: Tomas ist erst kürzlich von einem Einsatz in Bosnien zurückgekehrt, wo er Entsetzliches gesehen und erlebt hat - es ist die Zeit des Balkankrieges. Er ist schwer traumatisiert und kann sich nicht mehr in seiner Familie einleben. Ständig enttäuscht er sowohl Frau als auch Kinder. Dazu hat er zwei Brüder, die ganz tief im rechtsradikalen Sumpf stecken...

Vera hingegen ist gerade erst von Malmö nach Stockholm in einen neuen Job gewechselt, hat sich von ihrem kriminellen Lebensgefährten getrennt und versucht, dessen Sohn Sigge, einen Jungen im Vorschulalter vor ihm zu schützen. Um in ihrem Job Erfolg zu haben, wendet sie häufig nicht ganz lautere Methoden an...

All das ist mir viel zu viel des Guten, was den Thrill angeht, es geht schon ganz oft in die Richtung der Regenbogenliteratur (wenn es so etwas gibt). In der Figur der Journalistin Vera stecken meines Erachtens sehr viele männliche Vorurteile - eine Frau hätte sie im Leben nicht so gezeichnet. Dennoch ist der eigentliche Kriminalfall durchaus spannungsvoll aufgebaut und gut beschrieben.

Bewertung vom 23.09.2023
Der war's
Zeh, Juli;Hoven, Elisa

Der war's


ausgezeichnet

Welches Kind interessiert sich nicht für spannende Krimis und welche Eltern wünschen sich nicht, dass ihr Kind etwas Nützliches dazu lernt?

In diesem Buch, verfasst von der bekannten Autorin Juli Zeh zusammen mit ihrer Kollegin Elisa Hoven - beide sind auch Juristinnen - geht es um Recht und Unrecht. Die schöne Marie, Star in ihrer Klasse, wird seid längerem ihrer Pausenbrote beraubt. Selbstverständlich sind es nicht irgendwelche schnöden Pausenbrote, sondern einzigartige, trendige Kompositionen, die ihre Mutter jeden Tag aufs Neue zusammenstellt. Und um die sie von allen anderen glühend beneidet wird - so scheint es jedenfalls.

Schnell fällt der Verdacht auf den moppeligen, unsportlichen Konrad, der zwar permanent seine Unschuld beteuert, sich sonst aber nicht zu dem Vorfall äußert.

Man kommt einfach nicht zu Potte, bis der Vorschlag, ein gerichtliches Strafverfahren einzuläuten, der schon länger im Raum steht, endlich realisiert wird.Natürlich von der Klasse selbst. Und dann kommt endlich die Wahrheit auf den Tisch! War es tatsächlich Konrad!

Von mir erfahrt Ihr es nicht, meine Lippen bleiben - ebenso wie meine Tippfinger - versiegelt. Aber ich empfehle allen - Klein wie Groß - wärmstens, sich dieses wirklich lesenswerte Buch zu Gemüte zu führen und verspreche, dass niemand es bereuen wird. Als besonderes Schmankerl werden im Anschluss an die Story diverse Fragen zu Strafprozessen beantwortet.

Ich bin mir sicher, dass dann ein paar Kinder mehr ihren künftigen Arbeitsplatz bei der Polizei oder im Gericht sehen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


sehr gut

Hanna ist immer noch in Nordschweden und hat sich inzwischen ein wenig eingelebt, zumal ihr der neue Ort ihrer Tätigkeit Are ja noch aus Urlauben mit ihrer Familie in Jugend und Kindheit zumindest ein wenig vertraut ist.

Wer wie ich Hannas ersten Fall in Are mit großem Genuss verfolgt hat, der darf sich freuen: es geht ähnlich spannend weiter. Wenngleich mir einige der Entwicklungen im vorliegenden Fall ein wenig vorhersehbar erscheinen, was aber nicht auf die Täterschaft zutrifft.

Diesmal wird zu Beginn - später wird sich das ändern - erstmal niemand vermisst, sondern es wird die brutal mißhandelte Leiche eines Mannes aus dem Ort im Wald durch reinen Zufall gefunden. Er ist aufgrund seiner Berufs - ein Handwerker mit eigenem Betrieb durchaus bekannt. Und in jungen Jahre hatte er sogar einmal eine Medaille in einer Weltmeisterschaft im Skifahren errungen - ein lebenslustiger und freundlicher Mensch, der bei allen beliebt war. Was um Himmels Willen ist geschehen?

Bald gibt es einen Vermisstenfall: Rebecka, eine junge Frau aus der lokalen sektenartigen Religionsgemeinschaft, wird vermisst. Sehr merkwürdig, dass sich anscheinend nur ihre Vorgesetzte in dem Kindergarten, in dem sie tätig ist, sich Sorgen macht.

Hanna arbeitet inzwischen vertrauensvoll mit ihrem Kollegen Daniel im Team und hat sich gut eingelebt. Die fürchterlichen Ereignisse in Stockholm vor wenigen Monaten, die sowohl ihren Beruf als auch ihr Privatleben betrafen, sind in den Hintergrund gerückt, aber nicht vergessen: vielmehr haben sie sie in mancher Hinsicht sensibilisiert. Dennoch konnte selbst sie nicht mit der Auflösung beider Fälle rechnen.

Viveca Sten schreibt wie gewohnt so fesselnd und mitreißend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und die gut 500 Seiten in zwei Tagen durch hatte. Ich habe mich durch den Fall gefressen, muss ich sagen. Denn nicht nur der Stil der Autorin vermag zu begeistern, nein, mehr noch ist es der Inhalt. Auch diesmal hätte es gerade so passieren können! Wieder hält geschickt die Balance zwischen Zufällen und wahren Ereignissen bzw. den Entwickungen der letzten Jahre.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2023
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


sehr gut

Es fängt gut an im zweiten Teil: Malou hat ihr Ziel erreicht und ist nun eine erfolgreiche Gesellschaftsreporterin beim "Tag". Doch wieder werden ihr so einige Steine in den Weg gelegt, weniger beruflich - obwohl es da auch Neider gibt - als privat, wo sich ihre Familiensituation komplett verändert, teilweise in Richtungen, die für eine erwachsene Frau eher unüblich sind. Dazu werden uns Lesern die großen Stars der 1960, in denen wir uns in diesem Roman immer noch befinden, von der privaten Seite gezeigt.

Überhaupt steht auch in diesem zweiten Band die private Situation von Malou wieder komplett im Vordergrund, für meinen Geschmack ein wenig zu sehr. Andererseits gibt uns gerade das die Möglichkeit, zu erkennen, was es alles für Schwierigkeiten für eine Frau im beruflichen Alltag in dieser Zeit gab.

Wie immer überzeugt Autorin Theresa Simon, selbst promovierte Historikerin, durch punktgenaue Sachkenntnis auch kleinster Details und macht gerade dadurch diesen Roman so spannungsreich, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen wollte! Ein Roman, mit dem man herrlich in vergangene Zeiten reisen kann, gerade wenn man sich für das geschriebene Wort interessiert!

Bewertung vom 04.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


weniger gut

Marsmenschen statt Larsmännchen - das ging mir bei der Lektüre dieses extrem kleinteiligen Romans oft durch den Kopf.

Ich bin selbst jemand, der die Prokrastination zum Lebensstil erhoben hat - unfreiwillig, versteht sich. Aber mir würde nie einfallen, andere auf die öde und umständliche Art damit zu behelligen, wie es Nele Pollatschek ebendieses Larsmännchen tun lässt.

Was für ein nerviger Mann - und seine Lieben scheinen jetzt auch nicht so wahnsinnig spannend zu sein: allesamt kreisen sie um sich selbst und um ihre wenig interessanten Vorlieben, Laster, Sorgen und Sehnsüchte.

Zusammenfassungen und Überblicke - zumindest ab und zu sollte dieses Buch uns Lesern welche schenken, meinen Sie nicht? Denn sonst kann ich darin absolut keinen Fuß fassen und mich während der Lektüre so einrichten, dass ich mich wohlfühle. Immer nur kleinteilige Info über die Familie - und zwar solche, die ich nun wirklich nicht haben will, so bspw. dass das Töchterchen einen Thatcher-Fimmel hat. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Wäre sie meine Tochter, würde ich das in unsgerem Haus nicht gestatten - alles hat ja wohl seine Grenzen.

Ziemlich anstengend, mein Geschreibe? Nun ja, für mich selber auch. Aber ich passe mich nur dem Niveau des Romans an. Wobei ich zum Schluß noch ein Lob aussprechen möchte, nämlich für das Cover. Das ist so schön, dass ich mich bisher daran noch nicht satt gesehen habe - und das trotz des Inhalts.