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Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 830 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2023
Das College
Ware, Ruth

Das College


sehr gut

Sehr fesselnd! Habe mitgerätselt und mich total in die Irre führen lassen. Ein toller Plot, der mit wechselnden Handlungssträngen zwischen "davor" und "danach" eine spannende Geschichte erzählt, die mich mitgerissen hat. Psychologisch sehr raffiniert konstruiert! Nach und nach lernt man die verschiedenen Figuren kennen, man weiß nie mehr als die Protagonistin Hannah, begibt sich mit ihr auf Spurensuche und erfährt aus ihrer Sicht nach und nach die ganze Vorgeschichte. Die Autorin baut öfters Cliffhanger ein, so dass man die Kapitel einfach weiterlesen mus. Die Spannungskurve, die am Anfang zwar noch relativ flach ist, steigert sich von Seite zu Seite und am Ende gibt es einen absoluten Showdown. Es fühlte sich an wie ein Spaziergang, der sich über eine Achterbahnfahrt (an Gefühlen) in ein atemloses Wettrennen mit ungewissem Ausgang gewandelt hat und unterwegs noch für einige Überraschungen gesorgt hat. Ich mochte den Schreibstil und die Erzählweise der Autorin sehr, alles wirkte so real und lebendig, so vorstellbar und nachvollziehbar. Man fühlte sich mitgenommen und mitten im Geschehen. Ich konnte mitfiebern und hatte beim Lesen alles förmlich vor Augen, vor allem konnte ich mitfühlen.

z͟u͟m͟ I͟n͟h͟a͟l͟t͟: Hannahs Mitbewohnerin April wird ermordet, der Täter ist schnell gefasst, auch Dank Hannahs Aussagen. Seit dem Tag ist für Hannah nichts mehr wie vorher. Die alte Clique zerbrochen. Zehn Jahre später stirbt der vermeintliche Mörder. Sein Tod löst bei Hannah ein Wechselbad der Gefühle aus und eine Flut an Erinnerungen, die sie jahrelang zu verdrängen versucht hat. War wirklich alles so, wie sie immer geglaubt hat? War Neville Aprils Mörder? Sie beginnt nachzuforschen und je näher sie der Wahrheit kommt, desto gefährlichee wird es für sie und vor allem auch für ihr ungeborenes Kind.

Bewertung vom 20.02.2023
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


sehr gut

Der Fund eines grausam getöteten Mannes in den Walliser Alpen ruft Interpol auf den Plan. Valeria Ravellli der ihr neu zugeteilter Kollege Colin Bain suchen auf getrennten Wegen, haben aber ein gemeinsames Ziel: den Mörder finden. Während Ravellli in dem einsamen Bergdorf Steinberg auf eine Mauer aus Schweigen stößt und auf seltsame Einwohner, verfolgt Bain die Spuren des Getöteten, der vor seinem Tod auf der Suche nach verschwundenen Mädchen war. Haben diese mit dem Fall zu tun?

Der zweite Band um Valeria Ravellli war wieder sehr spannend zu lesen, gerade das Ende war wieder Mal ein regelrechter Showdown, bei dem einem der Atem stockte. Die Szenerien in dem abgelegenen Ort Steinberg waren düster, geheimnisvoll und sehr unheimlich. Dies erzeugte genauso wie die abwechslungsreiche Handlung Sogwirkung. Viele Nebencharaktere tauchen auf, man weiß nicht, wem man trauen kann. Es bleibt nicht bei einem Toten.
Der Thriller ist packend geschrieben, manch eine "Zufälligkeit" hat mich zwar anfangs ein bisschen gestört, aber ich habe es schlussendlich einfach als gegeben hingenommen, irgendwie musste die Geschichte ja auch entwickelt werden.
Die Erzählweise wechselt zwischen den Handlungssträngen von Ravellli und Bain und Wechsel werden natürlich immer an spannenden Stellen vorgenommen. Interessant und spannungssteigernd sind auch die eingeschobenen Gedankengänge von Ravelli, die kursiv gedruckt wurden, auch wenn ansonsten in der 3. Person über die Ermittler geschrieben wird. Das ein oder andere kann man vorraussehen, dennoch gab's auch einige überraschende Wendungen.

Fazit: spannungsgeladener Thriller, nichts für zartbesaitete.

Bewertung vom 03.01.2023
Wintersonne / Kørner & Werner Bd.5
Engberg, Katrine

Wintersonne / Kørner & Werner Bd.5


ausgezeichnet

Auch der fünfte Fall der Kopenhagen Serie um die Kommissare Annette Werner und Jeppe Kørner hat mich wieder sehr gefesselt, obwohl so einiges anders ist als in den vorhergehenden Bänden. Zum einen natürlich, weil Jeppe eigentlich nicht mehr aktiv im Polizeidienst ist, sondern nach seiner Trennung als Waldarbeiter auf Bornholm versucht seinen Kopf frei zu bekommen. Trotzdem mischt auch er in diesem Fall gewaltig mit, denn in Kopenhagen wird die Hälfte einer Leiche gefunden und die Ermittlungen führen zufällig nach Bornholm. Dort befindet sich gerade auch Esther de Laurenti, um Nachforschungen für ein Buchprojekt anzustellen. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, das auch die alten Briefe, die sie sichtet, zeigen, dass in dem aktuellen Fall die Vergangenheit eine große Rolle spielt. Katrine Engberg hat mit den zitierten Briefen ein neues Stilmittel gefunden, was hervorragend zu dieser Geschichte passt und auf eine ganz natürlich wirkende Art die Vergangenheit ans Tageslicht befördert und einigen Protagonsiten so dramaturgisch ins Rampenlicht rückt und ihnen dabei auch noch Konturen gibt.

Katrine Engberg hat in ihrem Roman ein dichtes Netz an familiären und freundschaftlichen Banden geknüpft, bei denen es sich am Ende zeigt, dass es einen Punkt gab, an dem alles aus dem Ruder lief.
Es herrscht hier keine andauernde nervenkitzelnde Spannung, aber eine unterschwellige Gefahr spürt man während des ganzen Lesens. Zudem hat man die gesamte Szenerie jeweils vor Augen. Am Ende kommt es zu einem regelrechten Show-Down, bei dem ich das Buch erst nach dem Ende aus der Hand legen konnte.
Wintersonne ist vielleicht nicht der spannendste Thriller aus der Reihe, aber derjenige, der mit wechselnden Sichtweisen zwischen den nun so unterschiedlich agierenden Kommissaren Werner und Kørner und den geschickt eingestreuten Briefen, am raffiniertesten aufgestellt wurde und bei der mich so einige Spuren auf falsche Fährten geführt haben, denn ich habe fließig mitgerätselt. Auch wenn ich manche Entwicklungen/Auflösungen erraten konnte, war ich trotzallem lange auf dem Holzweg und am Ende überrascht, dabei war doch alles so logisch!

Bewertung vom 03.01.2023
Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7
Schier, Petra

Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7


sehr gut

Jana ist eine begnadete Glaskünstlerin und liebt ihren Beruf und die Kunstwerke, die sie erschafft. Als in ihrem Geschäft eingebrochen wird,darin viele ihrer Werke zerstört wurden und sie anschließend noch weitere Drohungen erhält, engagiert sie den Privatdetektiv Oliver Jones .Immer an dessen Seite ist sein Hund Scottie. Anfangs ist Jana skeptisch, ob die beiden, die so gar nicht in ihr Leben zu passen scheinen, die richtige Wahl sind. Doch ihre Skepsis wird schnell von Gefühlen verdräng. Allerdings macht Oliver ihr schnell klar, dass für ihn eine feste Beziehung niemals in Frage kommt. Ob Santa Claus ihren Weihnachtswunsch erfüllen kann?

Alle Jahre wieder bezaubern Petra Schiers 𝗪𝗲𝗶𝗵𝗻𝗮𝗰𝗵𝘁𝘀𝗿𝗼𝗺𝗮𝗻𝗲 mit vielen gleichbleibenden Hauptkomponenten, die in diesen auftauchen: ein Hund, das Karussell auf dem Weihnachtsmarkt, eine fesselnde und verzwickte Liebesgeschichte, sowie Santa Claus und seine Elfen als Wunscherfüller.

Auch in ihrem aktuellen Roman 𝓐𝓾𝓯 𝓽𝓪𝓹𝓼𝓲𝓰𝓮𝓷 𝓟𝓯𝓸𝓽𝓮𝓷 𝓲𝓷𝓼 𝓖𝓵𝓾𝓮𝓬𝓴 sind diese wieder Teil des Erfolgsrezeptes für eine romantische Geschichte in der Weihnachtszeit, diesmal sogar noch ergänzt mit einer spannenden Geschichte um einen unbekannten Täter, der immer aggressiver wird. So konnte ich gleich doppelt mitfiebern. Die Geschichte von Jana und Oliver ist wieder authentisch und fesselnd. Wechselnde Sichtweisen lieẞen mich tief in ihre Gefühlswelt der Hauptdarsteller eintauchen. Zudem habe ich mich wieder sehr gefreut, dass auch die "altbekannten" Paare aus den vorherigen Romanen auftauchten.

Egal ob Jana oder Oliver, ob Freunde, Verwandte, oder sonstige Figuren, die hier auftauchen, die Autorin schafft es, sie authentisch, natürlich und mit Herz auszustatten. Die Geschichte strahlt eine große Wärme aus, auch wenn hier einige Dinge passieren, die das Leben der Protagonisten ins Wanken bringen und damit Spannung in das Lesevergnügen. Auch die eingeschobenen Sequenzen von Santa Claus und den Gedanken des Hundes Scottie geben dem Ganzen eine märchenhafte Note. Die Bettszenen im Roman waren mir etwas zu detailiert, hier habe ich aber einfach ein wenig die Zeilen überflogen.

Bewertung vom 03.01.2023
Die Tochter der Hungergräfin
Spratte, Annette

Die Tochter der Hungergräfin


ausgezeichnet

Völlig gebannt habe ich den neuen Roman von Annette Spratte mit der fiktiven Lebensgeschichte der historischen Figur Gräfin Ernestine von Sayn und Wittgenstein (geb. 1626) gelesen. Annette Spratte hat es geschafft, die Hauptakteure darin so bildlich und authentisch zum Leben zu erwecken, dass ich mir diese nicht nur richtig gut vorstellen konnte, sondern, dass auch die damalige Zeit ist für mich so greifbar geworden ist, mit all ihren vielen Sorgen und Ängsten, Nöten und Gefahren, dem Verrat, dem Kampf ums Überleben und der Kampf um die Rechtmäßigkei eines Testaments. Auch Familienbande, Liebe und Erfolge kommen hier nicht zu kurz.
Mit dieser wunderbaren Mischung aus belegbaren Ereignissen aus der historischen Geschichte, gepaart mit den dichterischen Freiheiten, mit denen die Annette Spratte aus trockener Geschichtschreibung den Figuren Leben und Gefühle eingehaucht hat, ist der Autorin eine spannende, interessante und vor allem auch sehr informative Geschichte über starke Frauen in einer düsteren Zeit gelungen, immer vor dem Hintergrund der wahren Begebenheiten.

Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Bruders von Ernestine, dem Erbgrafen. Nun ist nur noch die weibliche Linie vorhanden. Die junge Ernestine ist am Anfang erst 10 Jahre alt, als Leser erleben wir aus ihren Augen die Kämpfe um die Grafschaft mit. Im Laufe der Handlung wächst Ernestine zu einer jungen Frau heran, die Verantwortung übernimmt und an ihren Aufgben wächst. Die Figuren, egal ob Hauptfiguren oder Nebenfiguren, sie passen stimmig in das Bild. Ich habe einiges hinterher über die Geschichte des Hauses Sayn und Wittgenstein nachgelesen, da durch dieses Buch auch mein weiteres Interesse geweckt wurde.

Vielen Dank an die Autorin für die umfangreichen Recherchearbeiten und diese tolle Umsetzung der Lebensgeschichte von Ernestine von Sayn und Wittgenstein und ihrer Mutter Louise Juliane.

Zum Inhalt:
Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts: Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber. Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht.

Bewertung vom 14.12.2022
Dezemberfunkeln
Matthes, Dany

Dezemberfunkeln


sehr gut

Eine Geschichte, die durch das vorweihnachtliche Setting mit Weihnachtsmärkten und viel Weihnachtsdeko auch den Leser auf diese besondere Vorweihnachts- Zeit einstimmt. Und was passt da besser als eine humorvolle Liebesgeschichte mit Irrungen und Wirrungen?

Mieke ist fast 30 und ihre letzte langjährige Beziehung ist (mal wieder) gescheitert. Jetzt steht Weihnachten und auch noch ihr Geburtstag vor der Tür, Zeiten, in denen sie gar nicht gern allein sein will, besonders weil auch ihre Freundinnen Partner haben. Im Leben ihres Chefs Philipp, in dem sie immer mehr gesehen hat, als nur einen Chef, taucht dann noch Viktoria auf, die arrogante Enkelin ihrer Nachbarin Inge. Ein Rettungsanker könnte der gutaussehende und unkomplizierte Nils sein, der irgendwie eine Verbindung zu Philipp hat. Neben einer mysteriösen Herzenslampe, spielen auch Nachbarin Inge und Miekes sympathischen Freundinnen wichtige Rollen in diesem Buch.
Mieke fokussiert sich zwar manchmal auf die falschen Dinge im Leben und macht es sich dadurch umso schwerer, hat aber das Herz auf dem richtigen Fleck. Da kann man ihren Wunsch, zum Fest der Liebe ihren eigenen Herzensmenschen gefunden zu haben, verstehen.

Die Dialoge und Figuren im Roman wirkten lebensecht, man konnte nur so durch die Buchseiten fliegen. Auch wenn man Mieke manchmal auf den richtigen Weg stupsen möchte . Wäre aber so ja zu langweilig gewesen! Toll eingebunden in die Geschichte sind auch Miekes Freundinnen, die versuchen Mieke ab und an zu bremsen, aber unterstützen sie in jedweder Hinsicht und sind immer an ihrer Seite. So müssen Freundschaften auch sein.
Ganz besonders gefallen haben mir die Nachbarn Inge und die schönen Szenen mit ihr, aber auch die vielen vorweihnachtlichen Bezüge im Roman. Das Keksrezept wurde nachgebacken und ist abslout empfehlenswert .

Ein Wohlfühlroman mit einem Liebesglück auf Umwegen, der mich gut unterhalten konnte.

Bewertung vom 14.12.2022
Das Gesetz der Natur
Winter, Solomonica de

Das Gesetz der Natur


ausgezeichnet

Es hat mich richtig gepackt. Diese Dystopie ist so fesselnd zu lesen gewesen, so einzigartig in der Sprache, ungewöhnlich und ausdrucksstark, so gewaltig die Bilder, die in meinem Kopf erzeugt wurden. Eine Welt, die nach "Jenem Tag" in 2079, eine andere ist. Generationen danach leben die Menschen wieder wie im Mittelalter. Auf dem nordamerikanischen Kontinent gibt es noch vier Stämme. Daneben gibt es Geächtete u. Ausgestoßene. Zu ihnen zählt die Mutantin Gaia. Die letzte ihrer Art. Als sie von ihrem Zufluchtsort fliehen muss und in Gefangenschaft gerät, kann sie durch ihre Fähigkeit Lesen zu können, ihr Leben retten. Durch einen Fund wird sie den Verlauf der Welt verändern, und das nicht zum Guten. Wird sie die Glut, die sie entfacht hat, wieder löschen können?

Sprachlich liest es sich wie ein altes Märchen oder Sage, nur spannender und dass es nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft spielt. Eine Zukunft, die mit unserm bisherigen Leben nichts mehr gemein hat. Nachdem ich mich eingelesen hatte und mich an die Erzählweise gewöhnt hatte, war ich schnell gefesselt und im Sog dieser Geschichte gefangen. Sie ist magisch, nachdenklich machend und bewegend, allerdings auch brutal.
Gaia ist nicht nur Opfer, sondern auch Täterin, sie beweist Stärke und Mut, aber schreckt auch vor nichts zuruck. Es ist eine Zeit, bei der es oft um das "du oder ich" geht. Eine Zeit, bei der es für Gaia, wie für viele andere, oft nur ums Überleben geht. Ihr Aussehen und ihre besonderen Fähigkeiten, die sie selbst erst spät entdeckt, sind einzigartig und wecken Begehrlichkeiten bei den verschiedenen Herrschern.

Dies ist der Auftakt einer Trilogie und ich bin nun mächtig gespannt auf die Fortsetzung. Die Bilder, die ich nun von dieser düsteren, dystopischen Welt im Kopf habe, werden noch lange bleiben.

Bewertung vom 02.11.2022
Inselblüten und Meer
Beyer, Anja Saskia

Inselblüten und Meer


sehr gut

Mit dem romantischen Buch Inselblüten und Meer von Autorin Anja Saskia Beyer gab es bei mir wieder Mal eine gedankliche Auszeit auf Mallorca. Dies ist der dritte Band der Mallorca-Sehnsucht- Reihe um fünf Freundinnen. Alle sind aber unabhängig voneinander zu lesen, es empfiehlt sich aber, das Lesen der einzelnen Bände in der fortlaufenden Form.

Hier steht nun Teresa im Mittelpunkt. Die Mitte dreißigjährige kam nach dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren auf die Insel. Sie führt ein kleines Geschäft am Meer und kennt sich mit Kräutern, Blumen und Blüten und deren Heilkräften aus. Der attraktive Simon möchte aufgrund eines Artikels in einer Zeitung Teresa engagieren, damit sie für ein Geschäftsessen ein exklusives Blütendinner zubereitet. Teresa zögert, doch da ist auch noch Simons Mutter, die ihre Mutter kannte und die ihr nun endlich, nachdem sie lange Teresa gesucht hatte, die letzten Wünsche von ihrer Mutter überreichen kann. Zwischen Simon und Teresa knistert es gewaltig, doch etwas steht zwischen ihrer aufkeimenden Liebe.....

Anja Saskia Beyer hat mich wieder fesseln können und mir nicht nur die Insel näher gebracht, sondern auch durch die vielen sehr interessanten Ausführungen über heilkräftige Blumen und Kräuter, mir auch einiges beigebracht. Die Themen Trauer, Enttäuschungen aufarbeiten, Beziehungsbrüche, Liebeskummer sind in eine tiefgehende und trotzdem auch romantische Geschichte gepackt, die Hoffnung und Lebenswillen ausstrahlt. Die Figuren hatten Ecken und Kanten, waren nicht immer vorhersehbar, sondern hatten ihr Eigenleben. So blieb die Geschichte spannend zu lesen. Am Ende vielleicht etwas zu glatt, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.
Hervorragend eingearbeitet wurde auch eine "Lebensfreude -to-do-Liste" in Form einer bucket-list, die Teresa abarbeiten soll und die ihr hilft sich wieder aufzurichten und Träume zuzulassen.

Nach Band 1 und Band 3 muss ich Band 2 nun unbedingt noch nachholen. Zudem freue ich mich, dass Band 4 schon am 18.4.23 erscheinen wird. Übrigens sind auch alle Cover der Reihe einfach traumhaft gestaltet.

Bewertung vom 02.11.2022
Inselhoffnung
Hansen, Jette

Inselhoffnung


sehr gut

Der zweite Band der Föhr-Reihe von Autorin Jette Hansen.

Nachdem ich im Frühjahr den ersten Teil Inselluft beendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie es mit Sarah und Marten, aber auch Fee und ihrer Tochter Ida weitergeht. Lange musste ich zum Glück nicht warten.

Sarah hatte Marten ihre Vergangenheit verschwiegen. Doch als plötzlich ihre 16jährige Tochter Emily, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte, vor der Tür steht, muss sie Marten die Wahrheit sagen und davor hat sie einen Heidenbammel. Auch bei Fee gibt es wieder einige Turbulenzen, als Idas Vater wieder zurück auf die Insel kommt.

Wieder einmal konnte mich Jette Hansen mich mit ihren Figuren fesseln und natürlich auch mit dem tollen Setting Föhr. Auch wenn ich noch nie da war, man kann sich sehr vieles bildhaft vorstellen. Ich hatte immer das Gefühl beim Lesen, die Orte und das Meer vor Augen zu haben. Diese Beschreibungen haben mir richtig Lust gemacht eines Tages mal dort Urlaub zu machen und die verschiedenen Plätze, die hier beschrieben werden, aufzusuchen.

Die Turbulenzen in den Beziehungen der Protagonisten machen die Geschichte spannend. Die Dialoge sind wieder sehr lebendig und sorgen dafür, dass man sich in diese hineinfühlen.

Freundschaft, Liebe, Verdrängung, Vergangenheit, Familienbande, Zweifel, aber auch Mut, Veränderungen, Entscheidungen, die man treffen muss und Verzeihen, das sind die Themen, um die es sich in diesem Band geht. Ein zu langes Schweigen wird mit der Zeit immer schwerer, ein immer größerer Ballast. Wie reagiert ein Partner, der Lügen über alles verabscheut? Welches Risiko wiegt großer ? Ein weiteres Verschweigen oder ein Geständnis? Wie würde man selbst - unter diesen Vorrausetzungen - handeln?

Sarah, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist eine sympathische junge Frau, die in ihrer Jugend traumatische Erfahrungen gemacht hat, die sie nie aufgearbeitet, sonden nur verdrängt hat und die ihr daher immer wieder erneut im Wege stehen, um glücklich zu werden. Sie wirkt, so wie sie hier dargestellt wird, sehr authentisch. Ich konnte ihre Zweifel, ihre Ängste mehr über sich zu erzählen, sehr gut nachempfinden. Bei Emily hatte ich das ein oder andere Mal ein bisschen Bedenken was ihre (unabhängige) Rolle in der Geschichte angeht, aber vielleicht passte es so dramaturgischer besser. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich habe sehr gerne diese Geschichte weiterverfolgt und bin nun natürlich mächtig gespannt, wie es im dritten Band, der dann Inselfest heißen wird und der im März 2023 erscheinen wird, weitergeht.

Falls ihr die Reihe noch nicht kennen solltet, fangt bitte mit Band 1 an ! Es ist zwar keine Voraussetzung, aber dennoch ratsam, da es sich immer um die selben Protagonisten handelt.

Bewertung vom 02.11.2022
Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut
Bernard, C. E.

Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut


ausgezeichnet

Ein Märchen für Erwachsene, inspiriert von der Geschichte Hans Christian Andersens.

Greta lebt mit ihrem Mann Kay und dem gemeinsamen Sohn Unik im hohen Norden. Sie ist Herrin auf der Burg der Weißen Raben. Es ist das Jahr 1843. Das Eis des Fjords friert nicht mehr zu, Nachschubwege sind abgeschnitten. Als Unik lebensbedrohlich erkrankt, macht sich Greta auf den gefährlichen Weg zur Eiskönigin. Um ihn zu retten nimmt sie es mit den verschiedensten Prüfungen, die ihr nun bevorstehen, auf.

C.E.Bernhard weiß zu erzählen und den Leser zu fesseln. Nach märchenhafter Manier kommen verschiedene fantastische Gestalten vor: eine Mahr, ein Irrwisch, weiße Frauen, ein Luchs, Geister, eine Eschenfrau.... Nicht alle meinen es gut mit Greta. Diese folgt ihrem Herzen und ihrem Verstand, angetrieben von dem Willen den Sohn zu retten. Düster sind die Bilder, die die Autorin zeichnet, phantasievoll die Ereignisse, spannend die ganze Geschichte. Überraschende Wendungen am Ende dann.... damit hatte ich gar nicht gerechnet. Dennoch passt das Ende zu dieser Geschichte, ich glaube, es hätte gar nicht anders ausgehen dürfen.

Es ist eine andere Geschichte als die von Hans Christian Anderson, aber dennoch beibt der Grundstock erhalten. Raffiniert fand ich das kurze Auftauchen von Hans Christian Anderson in der Geschichte, der dadurch - so impliziert diese Geschichte - die Idee für sein Märchen durch die Erzählung einer Frau bekommen hat (genau wie die Brüder Grimm hat auch Anderson seine Ideen aus Geschichten, die Frauen ihm erzählten, gezogen und diese neu erzählt). Im vorliegenden Roman fand ich auch das Nachwort von C. E. Bernard sehr informativ und ein passender Abschluss zu ihrer Adaption.

Ziemlich schnell habe ich die 352 Seiten lesen können und mich gedanklich auf eine phantastische Reise begeben.

Das Cover und vor allem der tolle schwarze Buchschnitt (der Erstausgabe, die weiteren haben diesen nicht) machen schon optisch einiges her, wunderbar gestaltet !

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